-
Vorrichtung zur Übertragung des Gasdruckes auf den Gaskolben von Gasdruckladern
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die dazu dient,. bei den als Gasdrucklader
bekannten selbstätigen Feuerwaffen den Druck des Gasstromes; der im Lauf der Waffe
das Geschoß vor sich her treibt, zu gegebener Zeit auf denjenigen Kolben zu leiten,
der nach dem Abschuß den Verschluß der Waffe öffnet und den neuen Ladevorgang veranlaßt.
Die Erfindung -betrifft -dabei jene Art von Vorrichtungen, bei denen sich vor dem
vorderen Ende des mit Zügen versehenen Laufes noch ein kurzer Laufteil befindet,
der -keine Züge aufweist, einen größeren Durchmesser besitzt als der mit Zügen versehene
Lauf und zwei einander diametral gegenüberliegende Gasaustrittsöffnungen aufweist,
wobei ein auf dieses Laufende aufgeschobenes Düsengehäuse vorgesehen ist, das den
dem Lauf abgezapften Gasstrom zu dem Betätigungskolben für die Verschluß- bzw. Selbstladevorrichtung
der Waffe hinleitet.
-
Die Erfindung liegt - darin, daß dieses Düsengehäuse so gestaltet
ist, daß die Vereinigung der durch die beiden einander gegenüberliegenden Austrittsöffnungen
.dem Lauf abgezapften Gasströme zu einem einzigen Gasstrom innerhalb - des Düsengehäuses
bereits im Bereich des -Laufes, also in unmittelbarer Nähe der Austrittsöffnungen,
erfolgt. Darüber hinaus liegt die Erfindung in der weiteren Gestaltung des Düsengehäuses
dahingehend, daß ein Gehäuseraum, der die dem Gasdruckkolben zugewendete Mündung
des Gasleitungskanals innerhalb des Düsengehäuses umgibt, nach vorn hin, d. h. in
Richtung auf die Laufmündung hin, sich konisch erweitert, wodurch die Möglichkeit
reichlich bemessener Gasaustrittsöffnungen in der Stirnwand dieses Raumes gegeben
ist. Hierdurch wird eine rasche Entspannung des Gases herbeigeführt, und es wird
der Möglichkeit des raschen Zusetzens der Gasaustrittsöffnungen durch erhärtenden
Pulverschleim vorgebeugt.
-
Es sind Waffen der Gasdruckladerart bekannt, bei denen der Gasstrom
einem am vorderen Ende befindlichen Laufteil mit größerem Durchmesser, als wie ihn
der bezogene Lauf aufweist, entnommen wird (französisches Patent 782 54o). Bei diesen
bekannten Waffen erfolgt die Gasableitung letzte Endes einseitig aus dem Lauf. Hierdurch
wird das Entstehen 'von Querschlägern begünstigt, da einseitige Gaseinwirkung auf
das Ende des den Lauf verlassenden Geschosses eintritt.
-
Es ist auch bekannt, bei Gasdruckladern auf die Laufmündung ein Düsengehäuse
aufzuschrauben, in welchem der Gasstrom einseitig zum Betätigungskolben der Ladev
orrichtung
abgelenkt v-ird,schweizerisches Patent 48 GI 1).
-
Bei dieser bekannten Anordnung kann durch Erhitzen des Düsengehäuses
eine Verlagerung der Austrittsöffnung für das Gcschoß gegenüber der Achse des Laufics
"_Seelenaclise) eintreten; atiPierdem besteht auch hier die Gefahr der Querschlägerbildung
ii-Afolge ein eitiger Gasableitung, Es ist auch bereits vorgeschlagen worden.
das Gas einer dem gezogenen Laufteil vorgeschalteten Lauferweiterung durch diametral
gegenüberliegende Austrittsötnungen zu entiiehmen und auf die Stirnfläche eines
hohlschieberartigen, außen auf dem Lauf gleitenden Betätigungskolbens für die Selbstladevorrichtung
zu leiten (Patent 21o 628).
-
Bei dieser bekannten Anordnung expandiert das Gas nach seinem Austritt
aus den beiden im Laui angebrachten Gasaustrittsöftnungen in einen Ringraum bei
sofortiger scharfer hichtungsänderttng.
-
Schließlich ist aucji vurgeschlagen worden, das Gas dem dem gezogenen
Laufteil vorgeschalteten Laufteil größeren Durchmessers durch zwei diametral einander
gegenüberliegende Austrittsöffnungen zu entnehmen, die auf diese Weise entstelt@,nden
getrennten beiden Gasströme durch rohrkrümmerartige Leitungen des Düsengehäuses
fortzuleiten und die beiden rohrhrümmerartigeifLeitungen kurz vor dem Raum, in dem
sich der Betätigungskolben für den Verschluß befindet, zu einem Kanal. zu vereinigen
:österreichisches Patent 148249).
-
Bei dieser belmnnten, dem Ertindungsgegenstande sich stark annähernden
Anordnung besteht der -Nachteil vermehrten Materialauftt-andes und besonders großer
Möglichkeit der Abkühlung des Gases mit dadurch bedingter PulverschleimerhJirtung
in den Zuführungskan.;len.
-
Von den erwähnten Nachteilen ist die @, orrichtung nach der Erfindung
infolge der eingangs angegebenen Gestaltung frei.
-
Von bekannten Anordnungen. bei denen für die Ableitung des Gases nach
Erfüllmig seiner Aufgabe gegenüber dem Betätigungskolben für den Verschluß bzw.
die selbsttätige Ladeeinrichtung ebenfalls Sorge getroffen ist, unterscheidet sich
die Vorrichtung nach der Erfindung dadurch. daß durch bestimmte Formgebung des Düsengehäuses
die Gasableitung in einem bislang nicht erreichten Ausmaß durch der Zahl und der
Größe nach reichlich bemessene Austrittsöffnungen erf olg t.
-
Auf der Zeichnung stellt Fig. i einen senkrechten Längsschnitt durch
eine mit der Einrichtung nach der Erfinaunb ;tiisgerUstete 1i Affe dar, wobei-die
vorn Gasdrudz beeinüußten Teile sich in der lagt befinden, die dem druckfreien Zustand
entspricht.
-
Fig.2 ist die entsprechende Darstellung: .yobei jedoch die vom Gasdruck
beeinflußten Teile sich in einer Endstellung befinden, die sie nur unter der Wirkung
des Gasdruckes einzunehmen vermögen.
-
Fig. 3 ist das Gehäuse der der Gasentnahme aus dem Lauf dienenden
Düse, im senkrechten Längsschnitt dargestellt.
-
Fig.4 veranschaulicht die Düse in einer Rückansicht, also mit Bezug
auf die Fig. ; von rechts gesehen.
-
Fig.5 stellt die Düse in Stirnansicht dar. also mit Bezug auf Fig.
; von links gesehen.
-
Fig.6 zeigt die Düse im Aufrib r=Seitenansicht i. ` Fig.7 veranschaulicht
den senkrechten Längsschnitt durch ein Gehäuse. das gemä t' den Darstellungen der
Fig. 1 und 2 das zylindrische Rohr, in dem sich der vorn Gasdruck beaufschlagte
ßetätigungskolbeig für der: Verschluß befindet, mit dem Diisen-ehäuse verbindet.
-
Fig. S stellt die Stirnansieht durch das in Fig. ; dargestellte Gehäuse
von links, als: von der Mündung der Wafie her betrachte. dar.
-
Der in bekannter Weise mit Zügen versehene Lauf i besitzt eine über
die Mündun,; des gezogenen Teiles hinausgehende Verlängerung 2, deren innerer Durchmesser
etwas gr<ißer ist als der mit Ziigen versehene Teil. auf die' Laufverlängerung
2 ist der röhrenförmige, mit gerader Durchbohrung versehen ü Teil einer Düse 3 aufgeschoben.
Die Düse ,; besitzt einen Kana14, der an seiner Mündung parallel mit der Bohrung
des Laufes 2 gerichtet ist und der in etwa turbinenschaufelartiger Krümmung in den
röhrenförmigen Teil der Düse hineinläuft und zu zwei einander diametral gegenüberliegenden,
seitlichen Durchbrechungen i i des Teiles z des Laufes führt. Wie aus den Fig. 1,
2 und 3 ersichtlich ist. ist der Kanal,3 im Bereich der Durchbrechungen. i i so
angeordnet, daß das den Lauf von hinten nach vorn durchströmende Gas beim Übertritt
in den Kanal 4 der Düse nicht eine rechtwinklige, plötzliche :3blenkung erfährt,
sondern im Bogen aus seiner bisherigen Strömungsrichtung abgelenkt wird, was der
Vermeidung der Wirbelbildung zugute kommt. Wie aus den Fig. i und 2 ersichtlich,
kann die parallel zum Lauf i angeordnete Mündung des Kanals 4 als besonderer, in
das Düsengehäuse 3 eingeschraubter Teil ausgeführt sein, was jedoch nicht unerläßliche
Bedingung ist. Die erwähnte Mündung des Kanals 4 ragt in das zylindrische Rohr 12
hinein,
in dem sich der Gasdruckkolbeii 5 hefindet, der mittels
des rohrartig ausgeführten Übertragungsgestänges 6 den Verschluß der Waffe betätigt.
Der Kolben 5 ist als Hohlzylinder ausgeführt, so daß er in der in Fig. i dargestellten
Stellung die Mündung des Kanals 4 umfaßt, was die erforderliche kräftigt Gaswirkung
auf den Kolben 5 unterstützt. Auf dem vorderen Ende des zylindrischen Rohres 12
ist ein die Düse 3 umfassendes Gehäuse ; befestigt, das gleichzeitig als Träger
eines Teiles der Visiereinrichtung, nämlich des Kornes 5, dient. Der Innenraum dieses
Gehäuses, der anfänglich den Kolben 5 verhältnismäßig eng umschließt, erweitert
sich in Richtung auf die Mündung des Laufes i hin etwa trichterförmig oder kegelförmig,
und seine vordere Abschlußwand besitzt reichlich bemessene. Gasauslaßöffnungen 9
(s. Fig. 7 und S). Diese Auslaßöffnungen gewähren dem Gas, das den Kolben 5 zurückgeworfen
hat, reichliche Abzugsmöglichkeit; ihnen ist es zuzuschreiben, daß der im Gas enthaltene
Pulv;.rschleim keine Gelegenheit hat, sich, wie bei bekannten Waffen, in kurzer
Zeit in so reichlicher Menge in der Düse festzusetzen, daß er die Tätigkeit der
Waffe behindert. Der Raum i o, der dem Hubvolumen der ringförmigen, rechtsseitigen
Stirnfläche des Kolbens 5 entspricht, wirkt bei dessen Rückbewegung in bekannter
Weise dämpfend.
-
Damit das Gas durch sämtliche Auslaßöffnungen 9 ungehindert möglichst
widerstandslos entweichen kann. ist der 'feil des Düsengehäuses 3, der sich vor
einer oder mehreren der Öffnungen 9 befindet, in Richtung auf diese hin keilförmig
zugeschärft. Die keilförmige Zuschärfung ist in Fig. 4 mit i ; bezeichnet.