DE71674C - Elektrolytischer Zersetzungsapparat - Google Patents
Elektrolytischer ZersetzungsapparatInfo
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Classifications
-
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. September 1892 ab.
Die Elektrolyse hat hauptsächlich aus dem Grunde im Grofsbetriebe noch keinen rechten
Eingang gefunden, weil es bisher nicht möglich war, die Anoden und Kathoden so einzurichten,
dafs sie .lange genug gebrauchsfähig blieben. Zumal bei der elektrolytischen Behandlung
von Salzen, wie Chlornatrium, ist es besonders schwierig, das Zerfallen der Anode,
die der zerstörenden Einwirkung des Chlors ausgesetzt ist, zu verhindern.
Kohle, der einzige Stoff, welcher in ausreichendem Mafse leitend und dabei fast unzerstörbar
ist, ist bisher in der Weise zu obigem Zwecke verwendet worden, dafs man
einem Stück Kohle die Gestalt eines festen Kernes oder Stiftes verlieh oder derartige
Körper durch Vereinigung von pulverisirter Kohle mit einem Bindemittel und durch Verkohlen
des letzteren formte. Während nun die auf diese Weise hergestellten Körper zwar
gut leitende Eigenschaften besitzen, so sind sie doch nicht dauerhaft genug, um für die
Zwecke des fabrikmäfsigen Grofsbetriebes mit Vortheil verwendet werden zu können, da sie
immerhin nach kurzer Zeit entweder durch die mechanische Einwirkung des Stromes oder
unter dem chemischen Einflufs der auftretenden Gase, welche auf die in der Kohle enthaltenen
Unreinigkeiten wirken, zum Zerfallen gebracht werden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Herstellung der Kohlenanoden in der Weise, dafs
diese weder durch den elektrischen Strom, noch durch die zersetzende chemische Wirkung
der Jonen zerstört werden können. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dafs man die
Kohle in eine oder mehrere aus nicht porösem und nicht leitendem Material bestehende Zellen
bringt und die elektrolytische Wirkung der Anode nur auf einen oder mehrere von der
Hauptmasse der Anode abgesonderte Theile der letzteren beschränkt. Zar Herstellung der
betreffenden Zellen verwendet man am besten Steingut, Glas oder irgend ein anderes, der
Einwirkung des Stromes und der Jonen widerstehendes Material, wobei die abgesonderten,
d. h. dem Elektrolyten ausgesetzten Theile der Anode in annähernd senkrecht verlaufenden
Zwischenräumen in den Wandungen der Anodenzelle oder zwischen den Wandungen mehrerer
über einander gesetzter derartiger Zellen oder Zellentheile untergebracht sind, so dafs die eintretende
Zersetzung der abgesonderten Theile der Anode die Dauerhaftigkeit der Anode als solche nicht beeinträchtigen kann.
In der Zeichnung stellt Fig. 1 in schematischer Weise einen nach vorliegender Erfindung
eingerichteten elektrolytischen Zersetzungsapparat dar, während Fig. 2 im senkrechten
Schnitt einen ähnlichen Apparat in geänderter Ausführungsform zeigt. Fig. 3 und 4
sind waagrechte Querschnitte nach x-x bezw. y-y der Fig. 2. Fig. 5 ist ein senkrechter
Schnitt einer Zelle von geänderter Ausführungsform und Fig. 6 eine Seitenansicht eines einzelnen
Zellentheiles.
In dem beispielsweise zur elektrolytischen Behandlung von Chlornatrium - oder einer
anderen Lösung bestimmten Gefäfs A, Fig. 1, ist eine Zelle B angebracht, die aus einem Material
besteht, welches von der betreffenden Lösung oder den Producten der Elektrolyse nicht an-
gegriffen wird. Ein aus demselben Material bestehendes Rohr C tritt mit seinem unteren
Ende in die Zelle B ein, während das obere Ende aus der im Gefäfs A befindlichen Lösung
oben herausragt. Zwischen den Wandungen von B und C befindet sich der Zwischenraum
D. In das Rohr C und in die Zelle B ist zweckmäfsig fein zertheilte Kohle hineingepackt,
welche vom oberen Theile oberhalb der Lösung bis zu der unteren, mit der Lösung
in Berührung befindlichen Fläche einen fortgesetzten Elektricitätsleiter darstellt. Auf diese
Weise ist ein abgesonderter Theil der Kohlemasse an seiner oberen waagrechten Fläche
innerhalb der Zelle B und um das Rohr C herum der im Gefäfs A befindlichen Lösung
ausgesetzt, während die senkrechten Flächen der Kohlemasse dem Einflufs der Lösung und
dem Anion dauernd entrückt sind.
Als Kathode können die Wandungen des im übrigen in bekannter Weise eingerichteten
Gefäfses A dienen, oder es können auch besondere Kathoden vorgesehen sein. An die
Kathode und Anode sind die Polenden einer elektrischen Batterie oder anderen Stromquelle
in bekannter Weise angeschlossen.
Statt die Kohlemasse fein zertheilt in die Zelle B und das Rohr C einzupacken, kann
man sie auch in gewöhnlicher Weise durch Vermengung mit einem Bindemittel und Verkohlung
des letzteren zu einer festen Masse verwandeln oder sie auch zum Theil in der einen und zum Theil in der anderen Weise
verwenden , indem man beispielsweise das Rohr C mit fester Kohlemasse, die Zelle B
dagegen ganz odertheilweise mit fein pulverisirter Kohle anfüllt. In beiden Fällen werden die
senkrechten Flächen vollkommen geschützt sein, während die waagrechten Flächen der Einwirkung
des Elektrolyts ausgesetzt sein werden, wobei indessen, selbst wenn letztere bis zu
einer verhältnifsmäfsig grofsen Tiefe zersetzt werden, die Dauerhaftigkeit der Anode als
Ganzes nicht beeinträchtigt wird. Dieselbe kann nicht zerfallen oder abbröckeln, während
andererseits die Gase freien Austritt haben.
Für die Zwecke des Grofsbetriebes ist die in Fig. 2 veranschaulichte Ausführungsform der
Anode am besten geeignet. Die Zelle B besteht hier aus einer Anzahl kegelförmiger Theile, welche
in der Weise in einander gesetzt sind, dafs zwischen ihren Wandungen freie Zwischenräume
verbleiben; diese werden dadurch geschaffen, dafs man an der Aufsenseite der einzelnen
Theile Rippen oder Vorsprünge α anbringt.
Die Zelle C, die auch fortgelassen werden kann, hat nur den Zweck, die Kohleanode bis'über
die Fläche der Lösung hervortreten zu lassen, welchen Zweck man auch dadurch erreichen
kann, dafs man die Zelle aus einer entsprechend gröfseren Anzahl Einzeltheile zusammensetzt.
Die schützende Zelle B kann man auch, wie in Fig. 5 gezeigt, in einem Stück herstellen
und die Zwischenräume dadurch erzielen, dafs man in der Zellwandung schräge, annähernd
senkrechte Oeffnungen anbringt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Kohleanode, bestehend aus einem durch festes Zusammenpressen von Kohle undurchdringlich gemachten Kohlekörper, welcher von einer schützenden Zelle (B C) von nicht leitender Masse umschlossen und darin so eingebettet ist, dafs einzelne, vom eigentlichen Anodekörper aus schräg aufwärts gerichtete Theile desselben, die von entsprechend eingerichteten Hohlräumen (D) der Zellenwandungen umschlossen werden, nur an ihren oberen freiliegenden Endflächen mit dem Elektrolyt in Berührung kommen, wogegen alle übrigen Flächen der Anode der unmittelbaren Einwirkung des Elektrolyten entrückt sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE71674C true DE71674C (de) |
Family
ID=344960
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT71674D Expired - Lifetime DE71674C (de) | Elektrolytischer Zersetzungsapparat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE71674C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1163412B (de) * | 1958-01-17 | 1964-02-20 | Siemens Ag | Katalysator-Sieb-Elektrode fuer Brennstoffelemente |
-
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- DE DENDAT71674D patent/DE71674C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1163412B (de) * | 1958-01-17 | 1964-02-20 | Siemens Ag | Katalysator-Sieb-Elektrode fuer Brennstoffelemente |
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