DE48446C - Gas - Batterie - Google Patents
Gas - BatterieInfo
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PAUL SCHARF in WIEN. Gas-Batterie.
Zweck vorliegender Erfindung ist r die in
Gasen enthaltene Energie direct in Elektricität umzusetzen, und zwar mit Hülfe des hierin zu
beschreibenden Apparates.
Man hat zu verschiedenen Zeiten bereits Versuche in dieser Richtung gemacht, dieselben
sind jedoch alle mifslungen, theils wegen der unzweckmäfsigen Construction der betreffenden
Apparate, theils wegen der Verwendung der Gase unter unrichtigen Verhältnissen. Zu verwenden
sind alle gas- oder dampfförmigen Körper, die je zu zweien durch ihre Reaction
in einer geeignet construirten Batterie einen elektrischen Strom geben. Nach vorliegender
Erfindung werden entweder je ein Gas der Kategorie a) und b) oder ein Gas und eine
Flüssigkeit verwendet.
Die Gase können sein:
a) Wasserstoff, Wassergas, Leuchtgas oder aber Kohlenwasserstoffe irgend welcher Art,
oder Gemische dieser oder ähnlicher Gase, vorausgesetzt, dafs sie mit einem zweiten Gase
durch ihre Reaction einen elektrischen Strom geben, einerseits, und
b) Sauerstoff, Luft, Chlor, Fluor oder ähnliche Gase, rein oder gemischt, andererseits,
vorausgesetzt, dafs auch sie die oben erwähnte Eigenschaft besitzen, durch ihre Reaction in
einer geeigneten Batterie einen elektrischen Strom zu geben.
Für den Fall, dafs ein Gas und eine Flüssigkeit verwendet wird, kann die Flüssigkeit
ebensogut das Gas der Kategorie a), als auch das der Kategorie b) vertreten. Geeignet ist
jede Flüssigkeit, die in einer entsprechenden Batterie mit einem dampf- oder einem gasförmigen
Körper durch ihre Reaction einen elektrischen Strom liefern kann.
Als besonders wichtig ist hier hervorzuheben, dafs alle die Gase, welche benutzt werden,
nicht in dem Apparat selbst erzeugt werden, sondern aufserhalb desselben nach irgend einem der bekannten oder gebräuchlichen
Verfahren.
Zwei Gase, welche die eingangs erwähnte Eigenschaft besitzen, z. B. Leuchtgas einerseits
und Sauerstoff oder Luft andererseits, werden' getrennt erzeugt bezw. gesammelt. Jedes Gas
wird hierauf in einen besonderen Behälter — ein Druckreservoir — geprefst, in welchem
ein beliebig hoher Druck möglichst constant erhalten wird. Der Druck wird den Gasen
durch irgend einen der bekannten Apparate, z. B. Pumpen, direct gegeben. Von dem
Druckreservoir aus wird nun jedes der beiden Gase unter Druck in die unten zu beschreibende
Batterie oder den Stromerzeuger geleitet, wo sie, durch die Elektroden von einander
getrennt, noch immer unter gleichem Druck stehen. Dieser Druck kann stark genug sein, um das eine oder andere, oder auch
beide Gase, wenn zwei solche verwendet werden, flüssig zu machen; zum Erfolge absolut
noüiwendig ist dies jedoch nicht. Auch kann man die Gase oder nur eines derselben, durch
Druck in einer beliebigen Flüssigkeit, z. B. Wasser, comprimirt, in die Zellen einführen.
Eine solche Gas-Batterie ist in beiliegender Zeichnung dargestellt, und es zeigt:
Fig. ι einen Längenschnitt durch dieselbe,
Fig. 2 eine Endansicht derselben und
Fig. 3 in Ansicht und Schnitt eine einzelne Elektrode sammt ihrem Contact.
Der Apparat besteht aus einem aus Metall hergestellten Behälter A, dessen Form beliebig
sein kann; ihm ist hier beispielsweise und als best geeignet eine cylindrische Form gegeben.
Behälter A ist mit.Boden und Deckel A1A1
versehen, mittelst deren er durch Schrauben oder auf andere bekannte und beliebige Weise
hermetisch verschlossen werden kann. In diesem Behälter A befinden sich die Zellen,
welche von je zwei Elektroden c hergestellt werden, indem die letzteren einen Zwischenraum
bilden. Zu den Elektroden wird poröse Kohle in Platten oder beliebiger anderer Form,
hier z. B. dem Behälter A entsprechend, in Scheibenform benutzt. Jede der Elektroden c
ist von einem Metallring d umschlossen, welcher, wie in Fig. 3 der Zeichnung gezeigt, an
einer Stelle zu dem später zu beschreibenden Zwecke mit einem Vorsprung d1 versehen ist.
Der Metallring d dient ausschliefslich zur Herstellung eines guten Contactes für die Ableitung
der Elektricität in die beiden Poldrähte und kann daher auch durch ein beliebig
anders geformtes Stück leitenden Materials, welches mit der Kohle verbunden wird,
ersetzt werden. Eine Oxydirung oder Salzbildung an der Contactfläche des Ringes d
oder seines Ersatzes durch das Vordringen der angewendeten Reagentien in der porösen Elektrode
kann durch Verschliefsen der der Berührungsfläche naheliegenden Poren mit Hülfe eines der bekannten Mittel, z. B. Paraffin, verhindert
werden.
Um behufs Bildung der Zellen die Elektroden c in geeigneten Zwischenräumen zu halten,
ist zwischen je zwei der Elektroden immer ein Isolirring e aus Hartgummi, geprefstem Papier
oder einer beliebigen anderen Isolirmasse eingelegt, welcher genau und dicht in den Behälter
A passen mufs. Nach längeren Versuchen ist es gelungen, eine Masse zu finden,
welche auf die beste Weise beide Zwecke der Ringe e, d. h. die Isolirung der Elektroden
und Dichtung im Behälter A, verbindet. Es ist dies Asbest, und werden Ringe angewendet,
aus Asbest geprefst, oder aus Platten, wie solche bereits zu Dichtungen verwendet werden,
geschnitten. Die Elektroden c, welche mit ihren Ringen d kleiner im Durchmesser
sind als der innere Durchmesser des Gefäfses A, sind ebenfalls von Isolirringen f aus
Hartgummi oder dergleichen, vorzugsweise aus Asbest, umgeben, welche sich dicht an die
Isolirringe e anschliefsen.
Wie aus Fig. 1 der Zeichnung ersichtlich, wird durch eine Anzahl von Elektroden mit
ihren Metall-, Trennungs- und Isolirringen eine Reihe von gegen einander abgedichteten Zellen
gebildet. Jeder zweite Zwischenraum w, d. h.
der Zwischenraum zwischen je zwei Zellen, ist mit einem flüssigen Leiter, wie z. B. angesäuertem
Wasser, vollkommen angefüllt.
Diese Zwischenräume können, statt direct mit dem flüssigen Leiter gefüllt zu sein, poröse,
elektrisch nicht leitende Körper, wie. z. B. Platten oder Scheiben, enthalten, in welchen
sich der flüssige Leiter aufsaugt und so, wie auch das angesäuerte Wasser allein, die Verbindung
zwischen den Elektroden herstellt.
Alle Zellen gerader Nummern (2, 4, 6, 8 u. s. w.) enthalten das eine Gas, die ungeraden
Zellen i, 3, 5, 7 u. s. w. das andere. Alle Elektroden, welche Zellen zu dem gleichen
Gase bilden, sind leitend unter einander verbunden.
Die Zu- und Ableitung der Gase und des Wassers zu und aus den Zellen geschieht auf
folgende Weise: Dem Erfordernifs entsprechend, ist der Deckel oder das eine Ende des Gefäfses
A mit acht Oeffnungen versehen. Von diesen ist g die eine Gaszuleitung (z. B. Wasserstoff)
und g1 die entsprechende Ableitung; h ist die andere Gaszuleitung (z. B. Sauerstoff)
und h1 die entsprechende Ableitung; i ist die
Zu- und z1 die Ableitung für das angesäuerte
Wasser. Bei k und k1 schliefslich sind die
beiden negativen und positiven Polklemmen. Den Oeffnungen ggl hh1 und ii1 entsprechend,
sind sämmtliche Isolir- und Dichtungsringe des Apparates mit Oeffnungen oder Löchern ver- '
sehen, welche, sich deckend, zusammen die Kanäle g'2gs h2h3 u. s. w. bilden, durch welche
die Gase bezw. das angesäuerte Wasser zu- und abfliefsen können. Jeder der Isolirringe e
ist von je einem der Ab- und Zuleitungskanäle aus nach innen durchbrochen oder mit
einem Ausschnitt e1 bezw. e2 versehen, durch
welchen eine Communication des betreffenden Kanals mit dem Innern der von dem betreffenden
Isolirring gebildeten Zelle hergestellt wird. Es wird also jede Zelle bezw. jeder
Zwischenraum je eine Ein- und eine Ausströmungsöffnung e1 und e- haben. Der hier
verwendete Wasserstoff z. B. wird bei g eingeleitet, geht durch Kanal g2 und tritt durch
die Oeffnungen e1 e1 e] in die betreffenden
Zellen 2, 4, 6, 8 u. s. w., wrelche er füllt und aus welchen er auf der entgegengesetzten Seite
durch Oeffnungen e2 e2 e2 in den Ausströmungskanal
gs gelangt und bei g1 aus dem
Apparat austritt. Hier mufs, wie bei den anderen Ausströmungsöffnungen hl und i\
natürlich irgend ein Druckventil angebracht sein, um die Durchströmung zu reguliren. Da
solche Ventile oder Druckregulirungsvorrichtungen bekannte und im Handel vorkommende
Gegenstände sind, ist es nicht erforderlich, dieselben hier zu beschreiben.
In der gleichen Weise, wie soeben beim Wasserstoff beschrieben, findet die Füllung
und Durchströmung der Zellen i, 3, 5, 7 mit dem anderen Gase und der Zwischenräume w
mit dem angesäuerten Wasser statt.
Die elektrische Leitung zu den Polen k A:1
geschieht wie folgt: Die bereits erwähnten Vorsprünge d1 der Metallringe d oder die
letztere ersetzenden Leitungsstücke sind derart durchbohrt, dafs je ein Metallstab I durch diese
Oeffhungen d~ der Ringe d oder der die letzteren
ersetzenden Leitungsstücke geschoben werden kann.
.Die elektrische Verbindung der Elektroden mit den beiden Polklemmen k k1 geschieht
mittelst der beiden Metallstäbe I l\ welche, von letzteren ausgehend, alle Isolirungsringe
im Apparat durchdringen und mit den gleichnamigen Elektroden vermittelst der Vorsprünge
d1 der Ringe d, durch deren Oeffnungen d2 sie gehen, in Contact sind.
Der Druck, unter welchem der · flüssige Leiter (z. B. angesäuertes Wasser) in die
Zwischenräume w eingeführt wird, hängt von dem Druck der verwendeten Gase in den
Zellen ab, daher mufs auch die Wasser - Zu- und Ableitung, ebenso wie die der Gase, durch
Ventile geregelt sein.
Der Apparat läfst sich auf folgende Weise modificiren bezw. vereinfachen:
Statt Zellen zu verwenden, aus welchen das Gas in die Elektroden dringt, können die
Elektroden selbst mit der Gasleitung im Apparat in Verbindung gebracht werden, so dafs die
Gase direct in die Poren der Elektroden eindringen, wodurch in Verbindung mit dem
flüssigen Leiter derselbe Effect hervorgebracht wird wie mit der erstbeschriebenen Einrichtung.
Es entfallen also hier die Zellen 1, 2, 3, 4j 5 ■ · · für die Gase, während die Stellung
der Elektroden die gleiche bleibt, welche jetzt nur durch die den flüssigen Leiter enthaltenden
Zwischenräume getrennt sind.
Claims (2)
1. Eine Gas-Batterie, bestehend aus einem
hermetisch verschliefsbaren Behälter A beliebiger Gröfse und Form, in welchem
poröse Elektroden c derart angeordnet sind, dafs sie mit geeigneten Dichtungen und
Isolirungen ef gegen einander abgedichtete Zellen 1,2,3,4,5... unc^ Zwischenräume
w bilden, erstere (Zellen) dienen zur getrennten Aufnahme von zwei verschiedenen
gas- oder dampfförmigen Körpern, unter Druck, oder einem gas- oder dampfförmigen
und einem flüssigen Körper unter Druck, Zwischenräume w zur Aufnahme
eines flüssigen Leiters.
2. Eine Modification der unter Anspruch 1. gekennzeichneten Gas-Batterie, bestehend
aus einem hermetisch verschliefsbaren Behälter beliebiger Gröfse und Form, in welchem poröse Elektroden derart angeordnet
sind, dafs sie mittelst geeigneter Dichtungen bezw. Isolirungen Zwischenräume bilden; die Elektroden, abwechselnd
getrennt und mit je einem von zwei verschiedenen gas- oder dampfförmigen Körpern
unter Druck oder je einem gas- oder dampfförmigen und einem flüssigen Körper unter Druck mit Hinweglassung der Zellen
in directe Verbindung gebracht; die Zwischenräume zwischen den Elektroden mit einem flüssigen Leiter gefüllt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE48446C (de) |
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- DE DENDAT48446D patent/DE48446C/de not_active Expired - Lifetime
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