DE716658C

DE716658C - Verfahren zur Herstellung injizierbarer kolloidhaltiger Loesungen des blutzuckersenkenden Hormons der Pankreasdruese

Info

Publication number: DE716658C
Application number: DET48918D
Authority: DE
Inventors: Dr Benno Brahn
Original assignee: LUDWIG ISRAEL TELL DR
Current assignee: LUDWIG ISRAEL TELL DR
Priority date: 1936-07-28
Filing date: 1937-07-20
Publication date: 1942-01-27

Description

Verfahren zur Herstellung injizierbarer kolloidhaltiger Lösungen des blutzuckersenkenden Hormons der Pankreasdrüse Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung injizierbarer kolloidhaltiger Lösungen des blutzuckersenkenden Hormons der Pankreasdrüse. Bei der Behandlung eines chronischen Leidens, wie Diabetes, durch Einspritzungen, ist es bekanntlich für den Patienten auf die Dauer sehr unangenehm, daß als Regel drei Injektionen pro Tag gegeben werden müssen. Man hat versucht, die Zahl der Injektionen zu beschränken, indem man den venvendeten Lösungen Stoffe hinzufügt, welche die Dauer der Wirkung des Hormons verlängern. So hat man beispielsweise als Zusätze Gummi arabicum, Gelatine, Lecithin empfohlen.
Bei Verwendung von Gummi arabicum werden durch Mengen von 20 bis 400/0 meßbare Verzögerungen bewirkt, die jedoch noch kein Verminderung der Inj ektionszahl ermöglichen.
Solche Lösungen sind auch sehr wenig.haltbar; sie haben daher in die Praxis keinen Eingang gefunden. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei Verwendung von Gelatine, deren saure Reaktion infolge der damit verbundenen Schmerzhaf;igkeit die Behandlung erschwert. Gelatinelösungen müssen auch vor dem Gebrauch bis zur vollständigen Lösung erwärmt werden.
Man hat auch einen Zusatz von Lecithin vorgeschlagen; hierbei entsteht jedoch eine Emulsion, nicht, wie im vorliegenden Falle, eine echte Lösung.
Uberraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Wirkungsdauer der subcutanen, intramusculären oder intravenösen Injektion des Pankreashormons unter Vermeidung der vorstehend erörterten Nachteile ganz erheblich verzögert werden kann, wenn man eine sterilisierte Auflösung von Pektin mit dem Hormon versetzt.und darauf so viel Soda hinzufügt, daß der größte Teil der sauren Grup -pen des Pektins abgestumpft wird, das Hormon jedoch in Lösung bleibt.
Die Mengenverhältnisse können unschwer so gewählt werden, daß das Hormon vollkommen in Lösung bleibt.
Ausführungsbeispiel Auf 3 Teile Pankreashormon (40 E/ccm) nimmt man I Teil 16%iger Pektinlösung.
Diese Pektinlösung enthält 0,22 Wo Natriumcarbonat wasserfrei, d. h. nimmt man 150 ccm Pankreashormonlösung (40 E/ccm), so hat man dazu nötig 50 ccm einer 1 6(yoigen Pektinlösung, worin also 0,22 Wo = OIIg wasserfreies Natriumcarbonat enthalten sind.
Kaninchenversuche haben ergeben, daß beispielsweise durch Zusatz von 5 Wo Pektin zu einer Lösung von o,6 Insulin-Einheiten in 0,01 n-Salzsäure eine Wirkungsverzögerung vnn 3 auf etwa 8 Stunden erzielt werden kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung injizierbarer kolloidhaltiger Lösungen des blutzucLersenkenden Hormons der Pankreasdrüse. dadurch gekennzeichnet, daß man eine sterilisierte Auflösung von Pektin mit dem Hormon versetzt und darauf so viel Soda hinzufügt, daß der größte Teil der sauren Gruppen des Pektins abgestumpft wird. das Hormon jedoch in Lösung bleibt.