DE716221C - Klebstoff - Google Patents

Description

• Klebstoff Es ist bekannt, wasserlösliche Cellulosederivate, insbesondere Gelluloseäther, als Klebmittel zu verwenden. Beispielsweise haben die wäßrigen Lösungen von Methylcellulose und ähnlichen Celluloseäthern als Anstrichmittel und Tapeterikleist#er Bedeutung gewonnen.
• Es ist nun gefunden worden, daß man die Eigenschaften der erwähnten Klebstoffe verbessern kann, wenn man ihnen Stoffe zusetzt, die auf die Cellulosederivate quellend und lösend wirken. Durch diesen Zusatz wird die Klebkraft der Leime erhöht und das Antrocknen beschleunigt. Da man die Zusätze den in üb- licher Weise zusammengesetzten Leimen zusetzen kann, ohne gleichzeitig Wasser zuzufügen, kann. der Wassergehalt der neuen Klebmittel verhältnismäßig niedrig gehalten sein. Daher werden bei der Verwendung dieser Klebmittel die züi verklebenden Stoffe an den Klebstellen , wesentlich weniger #erweicht als bei der Verwendung der normalen Klebstoffe. Hierdurch werden Wellungen und Verwerfungen bei der Verklebung saugfähigier Stoffe weitgehend vermieden. Die Vorteile der neuen Klebstoffe treten besonders dann zutage, wenn es sich darum handelt, Papier oder ähnliche Stoffe zu verkleben. Die Klebmittel können jedoc'h auch zur Verklebung beliebiger anderer Materialien, beispielsweise zur Verklebung von Holz, benutzt werden.
• Die Menge der erfindunusgemäß angewendeten Quellmittel kann ebenso groß sein wie die Menge des im Leim enthaltenen Cellulesederivats; sie kann aber auch mit Vorteil noch größer sein. Die Menge der Quellmittel, berechnet auf den fertigen Leim, soll im allgemeinen mindestens ioo/o betragen. Vorteilhaft setzt man 2o bis 400/0 und mehr der Zusatzstofie zu. Es ist überraschend, daß die Leime trotz dieses relativ hohen Gehaltes an Füllstoffen eine außerordentlich hohe Klebkraft besitzen.
• Die neuen Klebstoffe können beliebige wasserlösliche, d.h. in Wasser ohne Zusatz von Alkali lösliche Cellulosederivate enthalten. So können beispielsweise wasserlösliche Schwefelsäure,ester der Gellulose verwendet werden. In erster Linie kommen wasserlösliche Celluloseäther, wie Alkylcellulosen -oder deren Derivate, beispielsweise Oxall,-vicellulosen, in Frage. Als Zusatzstoffe können alle auf die Cellulosederi#,ate quellend oder lösend wirkenden Mittel, die in Wasser leicht löslich sind, benutzt werden, z. B. Alkalimetallsalze oder Ammoniumsalze oder auch leicht lösliche Amide, wie F&rmamid, Harnstoff und andere. Den Cellulosederivaten kann man auPjer den genannten Stoffen noch weitere-Zusätze zufügen, z.B. Kolloide, wie Casein, Ge- latine, Stärke, natürliche und künstliche Harzc oder Stoffe anderer Art, wie Pigmente. Auch durch Zufügung von neutralen ivasserlöslichen Stoffen, z.B. Zucker oder geringen Mengen von wass,erabstoßenden Steffen, z.B. Paraffin, kann man den Charakter der Klebmittel verändern und der Art der Verwendung anpassen. Selbstverständlich lassen sich auch Mischungen der die Cellulosederivate quellenden oder lösenden Stoffe anwenden.
• Beispiele i. In -eine wäßrigc Lösung, die auf 5o Teile Wasser, 2o Teile eines Celltiloseäthers -, z. B. ,eines Methyl- oder eines Oxäthyl- oder auch eines Methyloxäthylcelliiloseäth#ers enthält, trä gt man unter Rühren 3oTeile Ammoniumbromid ein. Man erhält einen gut streichfähi-en Leim, der sehr schnell und fest haftet C und beispielsweise Papier ausgezeichnet leimt. An Stelle des Ammoniumbromids können beispielsweise auch 15 Teile Formamid oder 15 Teile Bromnatrium oder 2o Teile Harnstolff angewendet werden.
• I 2. 50g meiliylcellulosealylzolsaiires Natrium (-einhaltend 4#35) OCHG und etwa 5,8().() Natrium') werden in einem Knetapparat mit 5o Harnstoff und 400 cem Wasser zu einer klaren Paste verarbeitet. Man erhält cin gut brauchbares Klebmittel, welches beispielsweise stattet, Papier glatt und faltenfrei züi verkleben.
• 3. Man stellt eine io#'oige wäßri-Ige Lösung einer Oxäthylmethylcellulos#e, deren Viscosität in li Woiger Lösung bei 2o- im min-Rohr 2 , el nach C o c h i u s gemessen 300 Sekunden beträgt, her und versetzt diese mit i4#'o flarnstoff. Die erhaltene- Klebstoffpaste zeichnet sieh durch hohe Klebkraft und schtielles Abbitidevermögen aus.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Klebstoff, bestehend aus wasserlösliehen Cellulosederivatvii, vorzu#Swelse Cel.Itiloseätherii, und einer erheblichen .Menge von wasserlöslichen, auf die Cellkilosüderivate quellend und lösend -,virkenden Stoffen.
2. 2. Klebstoff gemäß Anspruch i, dadurch #'el, -ennz eichnet, daß als Quellmittel Harn stoff verwendet ist.