-
Interferenzlichtfilter Die üblichen Lichtfilter absorbieren entweder
das unerwünschte Licht (.Absorptionsfilter), oder sie zerstreuen es (Dispersionsfilter).
Die Absorptionsfilter haben den Nachteil, die Strahlungsenergie der zurückgehaltenen
Wellenlängen nutzlos zu vernichten, wodurch gleichzeitig eine Haft sehr unerwiinschte
Erhitzung des Filters auftritt; außerdem ist es nur schwer möglich, Filter mit hoher
Durchlässigkeit für ein schmales Wellenlängengebiet und steilem beiderseitigem Abfall
herzustellen, besonders im Ultraviolett und im Ultrarot. Die Dispersiönsfilter dagen
erfordern' gewisse optische Zubehörteile, was ihre Ven vendung in manchen Fällen
verbietet.
-
Bei einer dritten Art von Filtern beruht die Wirkung auf Interferenzerscheinungen.
So hat man z. B. durch abwechselndes Aufbringen von duirchsichtigen Schichten verschiedener
Brechungszabl Filter hergestellt, die schmales Wellenlängenband reflektieren, a
übrige Licht dagegen, abgesehen von gewis Absorptionsverlusten, ungeschwächt hindui
lassen; diese Wirkung beruht darauf, < infolge der miteinander abwechselng Brechungszahlen
Interferenzerscheinungen Stande kommen. S,odchc Filter sind jed, nur sehr beschränkt
verwendbar, weil i Durchlässigkeitslzurvel nur schmale und ni sehr -tiefe Minima
aufweisen, da selbst für am stärksten reflektierten Wellenlängen Refle,d@on nioch
zu- schwach ist. Läßt man Licht schräg aulf die Schichten auffallen, steigt allerdings
der Anteil der reflektier Strahlen; es läßt sich dieser Weg jedoch x dann wählen,
wenn man parallele Lichtbün zur Verfügung hat, da bei erheblich schief Einfall die
Interferenzerscheinungen sehr st< vom Einfalls`v-inkel abhängen.
Die
Erfindung bezweckt, sehr wirksame Interferenzlichtfilter mit schmalem Durchlässigkeitsbereich
zu schaffen. Sie besteht darin, daß bei einem Lichtfilter aus einer Mehrzahl übereinanderliegender,
Licht hindurchlassender Schichten, bei dem die Filterwirkung durch Interferenzerscheinungen
zustande kommt, mindestens zwei durchscheinende, metallisch reflektierende Schichten
vorgesehen sind, deren gegenseitiger Abstand höchstens das Zehnfache der Wellenlänge
des am stärksten hindurchgelassenen Lichtes büträgt und dadurch mindestens eine
nichtmetallisch reflektierende Zwischenschicht ausgefüllt ist. Die äußersten metallisch
reflektierenden Schichten können mit einer oder mehreren durchsichtigen Außenschichten
überzogen sein, die zur Erreichung zusätzlicher Wirkungen oder zum Schutz dienen
können. Auch kann das Filter auf einer durchsichtigen Unterlage, z. B. einer Glasplatte,
befestigt sein.
-
Bei einem der Erfindung entsprechenden Filter interferieren die von
den Metallschichten durchgelassenen und die an ihnen mehrfach reflektiertcii Strahlen
miteinander, so daß für einzelne Wellenlängen Vcrstiirku@ng, für andere Schwächung
eintritt, und zwar werden von dem Filter diejenigen Wellenlängen am stärksten durchgelassen,
die von ihm ain schwächsten reflektiert werden und umgekehrt. Ein Vorteil der erfindungsgemällen
Filter liegt zunächst darin, daß in ihnen, wie bei Interferenzfiltern überhaupt,
nur sehr wenig Energie durch Absorption verlorengeht. Ferner aber ist es erst durch
die Verwendung metallisch reflektierender Schichten möglich, Filter zu erzielen,
die sich mit nichtmetallisch reflektierenden nicht erzielen lassest, wie z. B. Filter
mit schmalen Durchlässigkeitsgebieten, bei denen die Durchlässigkeit beiderseits
schroff auf beinahe Null abfällt.
-
Die Dicke der Zwischenschichten beträgt, nie schon erwähnt, höchstens
einige Wellenlängen, die der metallisch reflektierenden Schichten ist noch erheblich
kleiner.
-
Als metallisch reflektierende Stoffe sind natürlich diejenigen besonders
geeignet, die für die durchzulassende Wellenlänge möglichst wenig absorbieren. Dies
ist bei denjenigen Metallen der Fall, die im kompakten Zustand eine sehr hohe Reflexion
haben. Im sichtbaren Licht ist z. B. Silber sehr geeignet. Für Wellenlängen unter
500 m,u sind bekannte Legierungen aus Aluminium mit einem geringen Zusatz
von Silber oder von Silicium besonders zweckmäßig. Gold ist sehr geeignet für das
Ultrarot, für größere Wellenlängen auch Kupfer und Nickel, und Aluminium für das
Ultraviolett. Da die Reflexion der Metalle gegen längere Wellen zu ansteigt, lassen
sich besonders für Ultrarot sehr wirksame Filter herstellen. Auch Stoffe, bei denen
in der Umgebung der durchzulassenden Wellenlänge die Brechung und die Absorption
stark abhängig vorn der Wellenlänge sind, können in gewissen Fällen besonders nützlich
sein. Dies gilt z. B. für Silber in der Gegend von 32om,u, für die Alkalimetalle
gleichfalls im Ultraviolett. Auch nichtmetallische Verbindungen, die ein sehr hohes,
mit metallischer Reflexion verbundenes Absor pti@onsinaximum in der Nähe der in
Frage kommenden Wellenlänge haben wie die Oxyde oder Sulfide gewisser Metalle, z.
B. Nickeloxyd und Bleisulfid, und gewisse organische Stoffe im Sichtbaren und im
Ultraeiolett sowie Quarz, Fluorit und Kochsalz in ihrem ultraroten Stralilengelti-et
sind verwendbar. Es sei betont, daß Metalle nur dann metallisch gut reflektieren,
wenn sie als zusammcnhän ende Schicht, also nicht als getrennte, -etwa kolloidale
Teilchen, vorliegen; hei koll,oidaler Verteilung tritt nicht die gewünschte Interfereliz
auf, sondern das Licht wird im gesamten Well:enliingenbeneich geschwächt, wie z.
B. von der photographischen Platte her bekannt ist.
-
Als durchsichtige kann für langwelliges Ultnarot z. B. Kaliumchlorid
oder Kochsalz mit Vorteil verwendet werden; für Ultraviolett kont,nit insbesondere
Quarz oder Fluorit in Frage; in anderen Fällen können Glas sowie oirganische Stoffe
besonders geeignet sein. Für die Zwischenschichten und die Außenschiehteli können
z. B. Oxyde und Oxydhydrate des Siliciums, Aluminiums, Titans, schwer lösliche Fluoride,
z. B. von Calcium, Lithiurr oder Aluminium, sowie ,organische Stoffe, z. B. Kollodium,
verwendet werden. Es versteht sich, daß bei der Auswahl der Stoffe für die durchsichtigen
Schichten die optischeli Konstanten dieser Stoffe zu berücksichtigen sind, da ja
die Refiexion an einer Grenze nvischen zwei Stoffen von den optischen Konstanten
beider angrenzenden Stoffe abhängt.
-
Die reflektierenden Schichten sowohl wie die durchsichtigen können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden, z. B. durch Aufdampfen im Vakuum, durch
Ka.thodenzerstäubung, durch thermische oder chemische Zersetzung flüchtiger Verbindungen,
durch Niederschlagen der Metalle aus Metallsalzlösungen, durch Aufspritzen kolloidaler
Lösungen u. dgl. Dabei ist natürlich zu beachten, daß die einzelnen Arbeitsgänge
unter Bedingungen erfolgen, bei denen keine ungünstigen Veränderungen der Metallschichten,
z. B. durch Rekristallisation: Diffusion, Oxydation usw., erfolgen können, da die
Lückenlosigkeit der Metallschichten von wesentlicher Bedeutung ist.
-
Im durchfallenden wie im reflektierten Licht lassen sich die erfindungsgemäßen
Filter in dem Wellenläng lenbereich verwenden, in dem
für die durchsichtigen
Schichten Stoffe von genügender Durchlässigkeit vorhanden sind, also von etwa, i3omAc
(Fluorit) bis wenigstens 20,u (Kaliunichlorid). Bei Verzicht auf eine stützende
Unterlage und Verwendung organischer Zwischenschichten dürfte man noch wesentlich
weiter ins Ultrarot vordringen können.
-
Die Theorie der Interferenzfilter ähnelt weitgehend derjenigen des
Fabry-Pdrotschen Interferometers, jedoch sind dessen beide durchlässige AZetallschichten
durch eine verhältnismäßig dicke Luftschicht voneinander getrennt. Bei den. zur
Herstellung von Lichtfaltern nach der Erfindung notwenäigen-düiimn Trennschichten
bedarf die erwähnte Theorie wegen der Änderung der Koptischen Konstanten der einzelnen
Stoffre mit der Wellenlänge einer Änderung. Dies ist besonders dann der Fall, wenn
man Stoffe verwendet, die in der Umgebung der Wellenlänge, für die das Filter wirksam
sein soll, eüi anomales ,optisches Verhalten zeigen. Es findet dann eine eigenartige
Überlagerung von lnterferenzerscheinungen und voll Absorptionserscheinungen statt,
die je nach der Lage der Anomaliestellen Verschmälerungen ülder Verbreiterungen
des durchgelassenem ,oider des reAektierten, Wellenlängenbereiches und Änderungen
der Steilheit des Abfalls bewirken. Eine genaue Darstellung der auftretendem Erscheinungen
ist mit Hilfe der bekannten Rechenmethoden der Wellenoptik möglich.
-
So läßt sich z. B. für den Fall eines Filters aus zwei einander gleichen
Metallschichten, die durch eine durchsichtige Zwischenschicht voneinander getrennt
sind, für die Durchlässigkeitd des Filters die Formel angeben d = t2
/ (I -;- m2 -E-- z in cos g9).
-
Hierin bedeutet t die Durchlässigkeit, d. h. das Verhältnis des hindurchgehenden
Anteils des auffallenden Lichts zu dem gesamten auffallenden Licht, einer einzelnen
Metallschicht, m die Reflexion an der Grenze zwischen der Zwischenschicht und dem
Metall und 9p den Phasenwinkel, der in erster Näherung proportional der Dicke der
Zwischenschicht und umgekehrt proportional der Wellenlänge ist. Für den Maximalwert
und den Minimahvert von d gilt dmax=t'/(I-m)2i d,"irz=tz/(ITjn) .
-
Gäbe es Metalle mit t ; in= i, so wäre hier unabhängig
von dem besonderen. Wert vorn m und i stets d",",= I, d. h. die Durchlässigkeit
wäre 1000/a im Maximum. Tatsächlich beträgt die bisher mit Silber erreichte maximale
Durchlässigkeit einer Filteranordnung im lässigkeit t der einzelnen Silberschicht
etwa Sichtbaren etwa. 5o%. Hierbei war die DLLrchlässigkeit 1 der einzelnen
Silberschicht etwa 0,12 und die Reflexion m etwa o,83, t + m = o, 9 5, bei
einer Dicke der Si schickt vom etwa 3o mcc. Die minimale Di lässigkeit beträgt für
diese Anordnung o,E ist ,also für viele Zwecke ausreichend 1 Bei An«vendumg dünnerer
Silberschichten nur im l%Enirnum mehr, im Maximum dag praktisch nur gleich viel
.oder weniger durchgelassen. Dies rührt daher, daß .optischen Konstanten dünner
Schichten denen dicker Schichten abweichen. Bi ders Verunreinigungen durch nichtmetall:
Stoffe, z. B. Oxyde joder Zersetzungsproc. organischer Sboile, sind schädlich, da
sie mutlich den Zusammenhang der metallis Schicht stören.
-
Eine Überlagerung der Wirkung von i als z:vei reflektierenden Schichten
ist voz sonderer Wichtigkeit, und zwar köamnen a weiteren metallisch reflektierenden.
Schi( auch nichtmetallisch reflektierende in F kommen, "wenn sie nicht durchweg
die Brechungszalil haben und daher zu reflexionen Veranlassung geben, wenn aneinand-ergreaizcnde
Zwischenschichten übereinanderliegende Außenschichten dieselbe Brechungszahl haben
oder weini an eine Unterlage des Filters grenzende di richtige Schicht eine andere
Brechungsza1: die Unterlage hat. Bei der Üb.crlagerung Wirkungen muß man zwei Fälle
untersche je nachdem ob die metallisch reflektiere: Schichten Gruppen bilden, in
denen sie geringe Abstände voneinander haben, wäh der Abstand der Gruppen v oueinander
erheblich größer ist, oder ob kein so] Größenunterschied zwischen den Abstä
besteht.
-
Im ersteren Fall, in dem also zwei mehr Filter so miteinander vereinigt
sind; der gegenseitige Abstand je zweier Falte: lieblich größer ist als der, gegenseitige
stand der metallisch reflektierenden Schiel kömien die Phasenbeziehungen der einte
Gruppen zueinander unberücksichtigt ble: Die Durchlässigkeit p, d. h. das .Verhältnis
hindurchgehenden Anteils des auffalla Lichtes der betrachteten Wellenlänge zu gesamten
auffallenden Licht, einer Zusarru stellung aus zwei einzelnen Gruppen mit (von der
Wellenlänge abhängigen) DL lässigkeiten dl bz-,v. d2 und den Reflexion bzw.
r2 ist dann bei Abwesenheit von sorption in der dicken Zwischenschicht sehen beiden
Gruppen gegeben durch %@-d1'd2@(I @1Y2)Für d1 = d2 = i, also ri
= r2 = o, wird n = i, für abnehmende Werte von dl. un nimmt p wegen
des immer kleiner wer dea Nenners langsamer ab, .als nach dem Laml
sehen
Gesetz zu erwarten wäre, das p = di # 42
fordern würde. Die Abweichung
wird um so stärker, je näher r1 # r2 an i herankommt, also für kleine Werte
von dl und d2; die Abschirmung kleiner Mengen eines ungewünschten Anteils des auffallenden
Lichtes auf diese Weise macht also Schwierigkeiten. Man kann diese Schwierigkeiten
dadurch umgehen, daß man die einzelnen Systeme unter einem spitzen Winkel gegeneinanderneigt.
Dann entstehen aber neben dem urabgelenkten Strahl nach zahlreiche abgelenkte Strahlen.
Man kann auch die störenden letzten Lichtanteile durch zusätzliche Absorptionsfarbfilter
schwächen, z. B. indem rnan eine oder mehrere der nicht- . metallisch reflektierenden
Schichten firbt oder als Unterlage eine Platte von geeigneter Absorption, z. B.
eine Platte aus farbigem Glas, verwendet. Im Falle einer absorbierenden Unterlage
wird mau vorteilhaft das Filter so anwenden, daß das Licht zunächst auf die Reflexionsschichten
und erst dann auf die Unterlage fällt, da sonst eine urinötige Erwärmung des Filters
auftritt. Bringt man anschließend ein zweites Filter in den Strahlengang, so gilt,
da Rückreflexionen am ersten Filter durch die absorbierende Unterlage unterdrückt
werden, das Lambertsche Gesetz; man kann also sehr wirksame Kombinationen herstellen.
-
Etwas anders liegen die Verhältnisse in dem anderen der obengen.annten
beiden Fälle, also dann, wein der Abstand zwischen den einzelnen Teilsystemen den
Abständen innerhalb des Systems vergleichbar wird. In diesem Falle können zusätzlich
Interferenzen n%zschen den einzelnen Systemen auftreten, die unter Umständen die
Form der Durchlässigkeitskurve günstig beeinflussen.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung durch einige Beispiele und durch
die mit Filtern nach diesen Beispielen erzielbaren Durchlässigkeitskurven bei senkrechtem
Lichteinfall erläutert; bei schrägem Lichteinfall wirken die Filter praktisch so,
als ob die Dicke der nichtmetallisch reflektierenden Schichten gleich ihrer wahren
Dicke multipliziert mit cos nÜ wäre, wobei e der Winkel ist, den in der betreffenden
Schicht die Lichtstrahlen mit der Flächennormalen einschließen, wobei der Zusammenhang
zwischen 4 und denn Einfallswinkel durch das Brechungsgesetz gegeben ist. Die Filter
sind dabei in starker Vergi#ößerung dargestellt. Abb. i zeigt ein Filter in einem
Querschnitt und Abb.2 die dazugehörige Durchlässigkeitskurve. Abb.3 zeigt ein zweites
Filter in einem Querschnitt und Abb.4 die zugehörige Durchlässigkeitskurve Abb.
5 zeigt ein drittes Filter in einem Quexschnitt und Abb. 6 die zugehörige Durchlässigkeitskurve.
Abb.7 zeigt ein viertes Filter in einen Querschnitt. Abb.8 zeigt ein fünftes Filter
in einem Querschnitt. Abb. 9 zeigt ein sechstes Filter in einem Querschnitt.
-
Das in Abb. i dargestellte Filter besteht aus zwei Silberschichtenul
und a2 je von einer Dicke von 2o mA, die durch eine Kollodiumschicht b von Zoo m,u
Dicke voneinander getrennt sind. In Abb.2 ist als Abszisse die Wellenlänge in m,y
und als Ordinate die Durchlässigkeit in Hundertteilen aufgetragen. Die ausgezogene
Kurve üi Abb.2 zeigt die Durchlässigkeit dieses Filters. Die gestrichelt eingetragene
Kurve, die an ihren Enden mit der ausgezogenen zusammenfällt, zeigt die Durchlässigkeit,
die sich ergibt, wenn die beiden Silberschichten unmittelbar aufeinandergelegt werden,
also eine einheitliche Silberschicht von einer Dicke von 4o m,u bilden. Wie ersichtlich,
ist bei dein Filter nach Abb. i durch die Einfügung der Zwischenschicht die Durchlässigkeit
im Blau, ganz besonders aber im Violett und im Ultraviolett, gegenüber der Durchlässigkeit
einer einheitlichen Silberschicht erhöht.
-
Das in Abb.3 dargestellte Filter besteht aus zwei Silberschichten
cl und c2 je von einer Dicke von 3omu, de durch eine Kollodiumschicht d von 9 i
o mu Dicke voneinander getrennt sind. Wie aus Abb.4 ersichtlich, hat die Durchlässigkeit
bei den Wellenlängen von 454 (Blau) und von 6o6 (Gelb) ein Maximum in Höhe von 400/0,
an dessen beiden Seiten sie schroff bis fast auf Null abfällt. Bei Benutzung als
Reflexionsfilter erhält man ein annähernd komplementäres Spektrum mit breiten Maximis
von nahezu ioo% und schmalen Minimis von praktisch Null. Durch Mehrfachreflexion
an verschiedenen Filtern, wobei man auch am gleichen Filter mehrfach unter verschiedenem
Winkel reflektieren lassen kann, gelingt es, den Spektralbereich des zurückgehaltenen
Lichtes weiter zu erhöhen.
-
Das in Abb.5 dargestellte Filter besteht aus zwei Silberschichtenel
und e= wiederum je von einer Dicke vorn 3 0 mu, die durch eine Kollodiumschicht
f von i22om,u Dicke voneinander getrennt sind. Wie aus Abb.6 ersichtlich, liegt
nuirnehr infolge der etwas größeren Dicke der Kollodiumschicht zwar das eine Maximum
wiederum bei 6o6 (Gelb), jedoch hat sich das andere nach 485 (Blau) verschoben.
-
Das in Abb.7 dargestellte Filter besteht aus vier Silberschichten
g1, g2, g3 und g l, die durch drei Kollodiumschichten lzl, h2 und lz-' voneinander
getrennt sind. Die Schichteng', g2, gs und g4 haben je eine Dicke von 3om,u, die
Schichten hl und h2 haben je eine Dicke von gio m,u, und die Schicht hs hat eine
Dicke von i 22o m,u. Dieses Filter k rann aufgefaßt werden, als sei es, aus einem
Filter
nach Abb.3 und einem Filter nach Abb.5 zusammengesetzt, wobei
diese beiden Einzelfilter durch die KolIodiumschicht h' voneinander getrennt sind.
Die Wirkungsweise dieses Filters ergibt sich folgendermaßen. Da jedes der beiden
Einzelfilter g1, hl, 92 und gi, h3, g4 an den Stellen seiner maxianalen Durchlässigkeit
praktisch reflexionsfrei ist, so. kann. für die Wellenlängen, für die eines der
beiden Einzelfilter ein Durchlässigkeitsmaximum hat, keine Reflexion zwischen den
beiden Einzelfiltern eintreten; für diese Wellenlängen gilt also praktisch das Lambertsche
Gesetz. Für die Wellenlängen dagegen, für die die Durchlässigkeit beider Einzelfilter
sehr gering ist, also, wenn man Abb.4 und 6 gemeinsam betrachtet, für die Wellenlängen
zwischen 5oo und 59i, ist die Wirkung jedes der beiden Einzelfilter ungefähr gleich
der einer einheitlichen Metallschicht. Da die Dicke der Schicht h.2 gleich der Dicke
der Schicht d des Filters nach Abb.3 ist und jedes der Einzelfilter g1, Itl, g 2
und g s, h `I, g 4 ungefähr wie eine einheitliche Metallschicht wirkt, also
wie die Schichten cl und c° des Filters nach Abb.3, so ist die Lage der Maxima dieselbe
wie nach Abb.4. Das Filter nach Abb. 7 hat also wie das Filter nach Abb.3 je ein
Maximu'm bei 454 (Blau) und bei 6o6 (Gelb), während im übrigen die Durchlässigkeit
fast den Wert o hat. Von diesen beiden Maximis ist aber das bei 454 liegende ganz
wesentlich schwächer als das bei 6o6 liegende, da nur bei 6o6 beide Einzelfilter
ein Durchlässigkeitsmaximum haben, während bei 454 zwar das Elllzelfllter g1, 1i1,
gß ein Durchlässigkeitsmaximum hat, das Einzelfilter g3,1i3, g4 dagegen fast die
Durchlässigkeit o. Es ist also praktisch nur das Maximum bei 6o6 vorhanden. Während
das Filter nach Abb.3 je eine schmale Durchlässigkeitsstelle im Blau und im Gelb
hatte, trat das Filter nach Abb. 7 nur eine schmale Durchlässigkeitsstelle im Gelb.
Eine genlauere theoretische Behandlung, die auch der Überlagerung der Wirkung n.
in Gebietern, in denen beide Filter eine mittlere Durchlässigkeit haben, Rechnung
trägt, zeigt, daß die Form der Durchlässigkeitskurve insofern günstig beeinflußt
wird, als das Gebiet sehr hoher Durchlässigkeit etwas verbreitert, der seitliche
Abfall aber nach steiler wird. Wein man den geringen bei 454 noch hindurchgelassenen
Betrag. von blauem Licht noch weiter vermindern will, so kann man dies z. B. dadurch
erreichen, daß nian der Kollodiumscllicht h2 einen geeigneten Farbstoff zusetzt.
-
Das in 4bb.8 dargestellte Filter ist ähnlich aufgebaut wie das in
Abb. 7 dargestellte. Es besteht aus vier Silberschichten il, 12, i3 und i4, die
durch drei Kollodiumschichten jt, j2 und j3 voneinander getrennt sin, Schicht i4
ist auf einer Platte k aus f. Glas aufgetragen. Die Silberschichter wiederum je
eine Dicke von 30111/4 v, von den Kollodiumschichten die Sc eine Dicke von 9 i o
mu und die Schi und j3 je eine Dicke von i zao mit Aus denselben Gründen, aus denen
l: Filter nach Abb.7 die Maxima der lässigkeit dieselbe Lage wie in Abb.4 haben
die Maxima bei dem Filter nach dieselbe Lage wie in Abb.6, also t (Blau) und bei
6o6 (Gelb). Auch i praktisch nur das Maximum bei 6c handen, da das Maximum bei 485
ganz lieh schwächer ist. Das wenige bei 4,1 hindurchgelassene blaue Licht wird du
Absorption in der farbigen Glasplatt auf einen völlig unmerklichen Betrag gehalten.
-
Verkleinert inan ]),-ei einem Filte Abb. 7 die Dicke der Schicht h'-
oc einem Filter nach Abb.8 die Dic Schicht j° immer mehr, bis sie versch so erhält
man einen stetigen überg eitlem Filter finit drei Silberschichte sinslgemäßer Abänderung
der obigen legungen erkennt man, daß auch mit Filtern alle Maxima bis auf
ein einzige: drückt werden können.
-
Das in Abb.9 dargestellte Filter aus fünf metallisch reflektierenden
tenh, 12, h, l4- und h, die durch vier sichtige Schichten nil, m2, ni-' und
n: einander getrennt sind. Auf der Auf der Schicht h ist eine durchsichtige Scl
und auf der Außenseite der Schicht durchsichtige Schicht n`= aufgetragen durchsichtige
Schichtn2 ist ihrerseits au Glasplatte o aufgetragen. Die durchsi, Schichten können
jede aus einer Mehrz. Schichten zusammengesetzt sein, die Stoff nach voneinander
verschieden sir