DE715679C - Ampulle und ihrem Einsatz dienende Injektionsspritze - Google Patents
Ampulle und ihrem Einsatz dienende InjektionsspritzeInfo
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- A61M5/178—Syringes
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Description
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine zweikammerige Ampulle mit einem als Ausspritzkolben
dienenden, die beiden Kammern trennenden Stopfen, der mittels einer mit Ansatz versehenen Hohlnadel durchstochen werden
kann, die durch eine seitliche Öffnung einen Verbindungskanal zwischen den beiden Kammern
herstellt, sowie auf eine Injektionsspritze zum Einsetzen dieser Ampulle. Derartige Ampullen
sind bereits vorgeschlagen worden, um in den verschiedenen Kammern dieser Ampullen
unterbringbare Mischungsbestandteile getrennt voneinander erhalten und erst mischen zu können, wenn die sofortige Verwendung
der Mischung gesichert ist. Da bei Ampullen dieser Art bis auf den Ausspritzkolben
verschiebbare Teile völlig fehlen, so bestellt die Notwendigkeit, mindestens in einer
der Kammern einen Unterdruck herzustellen, der in dem Zeitpunkt, in dem der trennende
Ausspritzkolben durch die Hohlnadel durchstochen wird, die selbsttätige Überführung des
in der anderen Kammer enthaltenen Mischungsbestandteiles in die Mischkammer besorgt.
Dadurch entstehen jedoch Nachteile. Abgesehen davon, daß die Bildung und Erhaltung
eines Unterdruckes einen besonderen Aufwand erfordert, daß weiter die Gefahr entsteht, daß
sich die Mischungsbestandteile unter dem, Einfluß des Unterdruckes verändern, beispielsweise
Gase ausscheiden, entsteht die Möglichkeit, daß sich nach Durchstoßen der beide Kammern trennenden Wandung der Ausspritzstopfen
unter Wirkung des auf die luftleere Kammer zur Wirkung kommenden äußeren Überdruckes selbsttätig vorschiebt, ohne daß
es zu dem beabsichtigten Durchstoßen des Stopfens und damit zur Ausnutzung des Unterdruckes
zwecks Überführung eines der Mischungsbestandteile in die andere Kammer kommt. Stellt man zur Vorbeugung gegen eine
derartige Gefahr einen verhältnismäßig kräftigen Sitz des Ausspritzstopfens her, so kann
in Verbindung mit der Nachgiebigkeit des Stopfenwerkstoffes die Gefahr entstehen, daß
der Ansatz der Hohlnadel nicht zur sicheren Verschiebung des Ausspritzstopfens ausreicht.
Weiter vergrößert sich die Ampulle dem Rauminhalt nach auf das Doppelte des Raumbedarfs
desjenigen Mischungsbestandteiles, der in die luftleere Kammer überführt werden
muß. Es besteht die weitere Notwendigkeit,
die diesen Mischungsbestandteil aufnehmende Kammer nach vollzogener Mischung entfernen
zu müssen, und es entsteht schließlich die Gefahr, daß der Ampulleninhalt mit Fremdkörpern
in Berührung kommt, weil die als Werkzeug zur Herbeiführung der Mischung Verwendung findende Hohlnadel durch die
Vortreibevorrichtungen der Injektionsspritze ersetzt wird, ohne daß die durch Durchstoßen
ίο des Ausspritzkolbens auftretende Öffnung in
demselben verschlossen worden wäre.
Die gemäß vorliegender Erfindung vorgeschlagene Ampullenausbildung beseitigt
diese Schwierigkeiten, Nachteile und Gefahren. Ausgehend von den bekanntgewordenen
zweikammerigen Ampullen mit einem als Ausspritzkolben dienenden, die beiden Kammern
trennenden Stopfen, der mittels einer mit Ansatz versehenen Hohlnadel durchstochen werden
kann, die durch eine seitliche öffnung einen Verbindungskanal zwischen den beiden
Kammern herstellt, kennzeichnen sich Ampullen gemäß vorliegender Erfindung dadurch,
daß auch die beiden äußeren Enden der Kammern durch längs verschiebbare Stopfen verschlossen sind, deren einer durch
den Ansatz der ihn durchbohrenden Hohlnadel einwärts verschoben wird, während der
andere durch den von der verdrängten Flüssig keit übertragenen Druck um eine gleiche
Strecke auswärts bewegt wird. Dadurch also, daß in sämtlichen Kammern mindestens eine
der die einzelnen Kammern in Längsrichtung der Ampulle begrenzenden Wandungen unter
dem Einfluß des Hohlnadelansatzes längs verschieblich ist, erreicht man die Möglichkeit,
durch rein mechanische Verschiebung einer dieser Wandungen, insbesondere also Stopfen,
den Inhalt der durch diese verschiebliche Wandung abgeschlossenen Kammer unter Vermittlung
des Nadelhohlraumes in die Kammer zu überführen, in die dieser Nadelhohlraum ausmündet. Dadurch, daß auch diese Kammer
eine längs verschiebliche Wandung besitzt, ist sie in der Lage, den Inhalt der zuerst
betrachteten Kammer aufzunehmen, indem sich ihre längs verschiebliche Wandung um
ein dem Rauminhalt des aufgenommenen Mischungsbestandteiles entsprechendes Maß
verschiebt.
Ist der Abstand des durch den Flüssigkeitsdruck verdrängten Stopfens vom Ampullenrand
gleich dem anfänglichen Abstand zwischen den beiden anderen Stopfen, so erreicht
man, daß die Stopfen nicht über den Ampullenrand hervortreten, womit Schwierigkeiten
bei in die Injektionsspritze eingesetzter Ampulle vermieden sind.
In weiterer Durchführung des Erfindungsgedankens bildet bei Injektionsspritzen, in die
eine erfindungsgemäß ausgebildete Ampulle eingL-.-x-tzt wird, die mit Ansatz versehene
Hohlnadel den beweglichen Teil der Spritze. Das hat den Vorteil, daß der Ampul leninhalt
vor und nach der Mischung gegen den Außennmm völlig abgeschlossen bleibt und ledig-
- !ich mit der Hohlnadel in Berührung kommt, die ohne Schwierigkeiten keimfrei gemacht
werden kann.
Ist der Abstand der seitlichen öffnung der 7"
Hohlnadel von dem Ansatz derselben gleich der Dicke des Stopfens, der durch den Ansatz
der ihn durchbohrenden Hohlnadel einwärts verschoben wird, so wird erreicht, daß die
durch diesen Stopfen abgeschlossene Kammer nur dem Raumbedarf des in ihr unterzubringenden
Mischungsbestandteiles entsprechend zu bemessen ist. Auf diese Weise können in der betrachteten Kammer unabhängig von
der Seitenöffnung· in der Hohlnadel ihrem Raumbedarf nach sehr kleine Mengen von
Mischbestandteilen untergebracht werden, ohne daß die Möglichkeit entsteht, daß diese
Mischungsbestandteile sich durch unnötige Luft- bzw. Gaseinschlüsse im Laufe der Zeit
verändern.
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführung des Erfindungsgedankens.
In der Zeichnung bedeutet
Fig. ι einen Längsmittelschnitt der gefüllten Ampulle in vergrößertem Maßstabe.
Fig. 2 zeigt im Querschnitt einen Teil der Ampulle mit der Durchstoßvorrichtung, welche
in zwei angrenzende Verschlußscheiben eingeschoben ist; letztere sind noch in der aus
Fig. ι ersichtlichen Stellung.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch die Ampulle, nachdem die Flüssigkeit von der
einen Kammer in die andere übergeführt worden ist. lo°
Fig. 4 zeigt die Durchstoßvorrichtung, welche einen Teil der Injektionsspritze nach
Fig. 5 darstellt.
Fig. 5 ist eine Ansicht der Injektionsspritze, die für den Gebrauch der zweikammerigen li)5
Ampulle geeignet ist; die Verschlußscheiben befinden sich in der Stellung, in der sie sich
nach Entleerung der Flüssigkeit in der Ampulle befinden. Die Durchstoßvorrichtung ist
zurückgezogen. »·°
In der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der Erfindung besteht die
doppelkammerige Ampulle aus einem Röhrchen 11 aus Glas und den scheibenförmigen
Stopfen 12, 121 und 122 aus nachgiebigem
Material, wie z. B. Gummi. Gemäß Fig. 1 befindet sich die Verschlußscheibe 12 an oder
nahe bei dem Ende 15 des Röhrchens 11. Die
Verschlußscheibe 121 ist in einem bestimmten
Abstand hiervon angeordnet, um die Kammer 13 zu bilden, während die Verschlußscheibe
122 sich an dem Ende 16 befindet,
um die Kammer 14 zu bilden. Die Länge des offenen Raumes, der zwischen der Verschlußscheibe
122 und dem Ende 16 frei gelassen
wird, entspricht im wesentlichen der Länge der Kammer 13. Dies ist wichtig, um
die Bewegung der Verschlußscheibe 122 zu ermöglichen, wenn die Flüssigkeit von Kammer
13 in Kammer 14 übergeführt wird. Für den
Zweck der Erfindung müssen alle Stopfen ι ο sich, tmter Reibung im Röhrchen 11 verschieben
lassen.
Fig. 4 zeigt eine Teilansicht der Kolbenstange 17, welche einen Teil der in Fig. 5
dargestellten Injektionsspritze 18 bildet. An dem Kopf 19 der Kolbenstange 17 ist eine
Nadel 20, 21 befestigt, die einen axialen Kanal 22 mit einer seitlichen Öffnung 25 hat. Die
Entfernung der Öffnung 2 5 von dem Kopf oder Kragen 19 ist genau so groß wie die
Dicke der Verschlußscheibe 12. Infolge dies Reibungswiderstandes der Verschlußstopfen
12, 121 in dem Röhrchen 11 ist es möglich,
die -Stopfen durch Anwendung von Druck auf den Griff 23 der Spritze 18 zu durch-
»5 stechen, ohne zunächst ihre Stellung zu verändern.
Die Durchstoßvorrichtung 20 kann auch unabhängig
von der Injektionsspritze 18 gebraucht werden.
Wenn die Kammern 13 und 14 Flüssigkeiten
enthalten, so wird infolge der Nichtzusammendrückbarkeit von Flüssigkeiten bei Druck auf den Kolben 17 die Verschlußscheibe
12 bewegt und in Berührung mit der Verschlußscheibe 121 gebracht. Die Verscnlußscheibe
122 bewegt sich gleichzeitig und gleichmäßig zu dem Ende 16 der Ampulle
10, da der Kanal 22 in der Durchstoßvorrichtung 20 die Kammern 13 und 14 verbindet
und die Flüssigkeit von Kammer 13 in Kammer 14 fließen läßt. Beide Endverschlußscheiben
12 und 122 sind gleichzeitig
und gleichmäßig beweglich, während die dazwischenliegende Verschlußscheibe 121 hierbei
zunächst im ruhenden Zustand bleibt. Eine weitere Bewegung der Verschlußscheibe 122
nach außen wird verhindert durch das vordere Ende der Injektionsspritze 18.
Durch weiteren Druck auf Griff 23 werden die beiden Stopfen 12, 121 vorgeschoben,
und die vereinigten Flüssigkeiten werden aus der Kammer 14 ausgespritzt, wenn das innere
Ende der Injektionsnadel 24 durch die Verschlußscheibe 122 hindurchgeht.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, hat die VeF-schlußscheibe
122 eine Höhlung 26, um die
.,Spritze 21 der Hohlnadel 20 aufzunehmen und
so die Verschlußscheibe 121 in direkte Berührung
mit der Verschlußscheibe 122 bringen zu können, damit die Ampullenflüssigkeit rest- 6Ü
los ausgespritzt werden kann. Diese Höhlung ist jedoch nicht notwendig. Andererseits können
die Verschlußscheiben 12 und 121 mit Höhlungen ähnlich wie 26 versehen sein.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Zweikammerige Ampulle mit einem als Ausspritzkolben dienenden, die beiden Kammern trennenden Stopfen, der mittels einer mit Ansatz versehenen Hohlnadel durchstochen werden kann, die durch eine seitliche Öffnung einen Verbindumgskanal zwischen den beiden Kammern herstellt, dadurch gekennzeichnet, daß auch die beiden äußeren Enden der Kammern durch längs verschiebbare Stopfen (12, 122) verschlossen sind, deren einer (12) durch den Ansatz (19) der ihn durchbohrenden Hohlnadel (17) einwärts verschoben wird, während der andere (122) durch den von der verdrängten Flüssigkeit übertragenen Druck um eine gleiche Strecke auswärts bewegt wird.
- 2. Ampulle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des durch den Flüssigkeitsldruck verdrängten Stopfens (122) vom. Ampullenrand (16) gleich dem anfänglichen Abstand zwischen den beiden anderen Stopfen (12, 121) ist.
- 3. Injektionsspritze zum Einsetzen einer g0 Ampulle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Ansatz versehene Hohlnadel (17) den beweglichen Teil der Spritze bildet.
- 4. Injektionsspritze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der seitlichen Öffnung (25) in der Hohlnadel (17) von dem Ansatz (19) derselben gleich ist der Dicke des Stopfens (12), der durch den Ansatz (19) der ihn durchbohrenden Hohlnadel (17) einwärts verschoben wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US505237XA | 1937-02-04 | 1937-02-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE715679C true DE715679C (de) | 1942-01-05 |
Family
ID=21965736
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL94155D Expired DE715679C (de) | 1937-02-04 | 1938-02-05 | Ampulle und ihrem Einsatz dienende Injektionsspritze |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE715679C (de) |
GB (1) | GB505237A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE961289C (de) * | 1952-10-05 | 1957-04-04 | Dr Med Dent Wilhelm Eisenberg | Zur getrennten Aufbewahrung und zum Mischen der Bestandteile eines zu verspritzendenMittels ausgebildete zweikammerige Ampulle |
-
1938
- 1938-02-03 GB GB3449/38A patent/GB505237A/en not_active Expired
- 1938-02-05 DE DEL94155D patent/DE715679C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE961289C (de) * | 1952-10-05 | 1957-04-04 | Dr Med Dent Wilhelm Eisenberg | Zur getrennten Aufbewahrung und zum Mischen der Bestandteile eines zu verspritzendenMittels ausgebildete zweikammerige Ampulle |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB505237A (en) | 1939-05-08 |
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