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Vorrichtung9zur mechanischen Lösung von Dreiecksaufgaben Es sind Vorrichtungen
zur mechanischen Lösung von Dreiecksaufgaben der Navigation bekannt, bei denen über
einem auf einer Grundplatte drehbaren scheiben- oder ringf6rmige-n lCreisteilungsträger
ein mit einer Streckenskala versehenes Lineal .längs einer ortsfesten Führung parallel
zu sich selbst nach Art eines Kreuzschlittens verschiebbar angeordnet ist.
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Bei diesen Geräten steht jedoch das parallel verschiebbare Lineal
in Beziehung zu zwei Scharen von Linien, nämlich radialen Strahlen und konzentrischen
Kreisen, und bei der Vielfalt dieser Linien ist die Einstellung und Ablesung verwirrend
und schwierig, welcher Nachteil auch durch eine ebenso unerwünschte Vergrößerung
des 'Maßstabes und damit des ,ganzen Gerätes nicht vollkommen beseitigt werden kann.
Ferner sind demselben Zweck dienende scheibenförmige Dreieckrechner bekannt, die
auf der einen Seite einen logarithmischen Kreisrechenschieber mit Drehzeiger haben
und auf der anderen Seite mit konzentrisch zueinander angeordneten, gegerneinander
vnrdrehbaren Kreisteihlngsträgern und einem Drehzeiger versehen sind.
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Da dem letztgenannten Dreieckrechner die Anwendung des Si.nuss:atzes
zugrunde liegt, so ermöglicht er ,auch nur die Lösung der auf diesem Satz beruhenden
Dreiecksaufgaben. Ferner können nur Winkel in die Rechnung eingeführt werden, während
gerade in der Navigation absolute Himmelsrichtungen die Hauptrolle spielen. Es müssen
also bei der Handhabung des genannten Gerätes erst die Winkel mit Hilfe der auf
der anderen Seite des Dreieckrechners befindlichen drehbaren
Kreisteilungen
in Richtungswerte oder um.ekehrt umgerechnet werden, wobei leicht Vorzeichenfehler
entstehen können.
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Bei dem Erfindungsgegenstand sollen diese Nachteile v ermied_n werden.
Er besteht ebenfalls aus einem vorzugsweise gegenüber einer feststehenden Kreisskala
auf einer Grundplatte verdrehbaren scheiben- oder ringförmigen Kreisteilungsträger
und einem mit deiner Streckenskala versehenen, über dem Kreisteilungsträger parallel
zu sich selbst längs einer ortsfesten Führung nach Art eines Kreuzschlittens verschiebbaren
Lineal; gemäß der Erfindung ist jedoch unter deni parallel verschiebbaren Lineal
und über dem Kreisteilungsträger ein um den Kreismittelpunkt drehbares, mit einer
Streckenskala versehenes Drehlineal angeordnet.
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Hierdurch wird die Einstellung und Ablesung sehr einfach. Dabei kann
das Gerät hinreichend klein bleiben und, was gerade in der fliegenden Maschine erwünscht
ist, mit einer :einzigen Hand bedient werden. Aus dem Wegfallen der beiden Scharen
von Strahlen und Kreisen ergibt sich ein weiterer Vorteil. Der dadurch frei werdende
Raum kann nämlich zur Anbringung eines logarithmischen Kreisrechenschiebers ausgenutzt
@verden. D"es ermöglicht, wie bei dem bekannten Dneieckrechner, gleichzeitig die
Lösung von Zeit1,vegaufgaben, die mit den Drelecksaufga.ben der Navigation meist
Hand in Hand gehen.
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Die Abb. i und 2 der beiliegenden Zeichnung zeigen ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes, und zwar Abb. i eine Draufsicht.
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Abb.2 eine Ansicht eines Schnittes nach A-B -der Abb. i, gesehen in
der Richtung des Pfeiles.
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Das Gerät besteht aus einer Grundplatte 3o, mit welcher die Innenscheibe
31 und der Randring 35 fest verbunden sind. Zwischen dieser Innenscheibe 31 und
dem Randring 35 befindet sich um die Innenscheibe 31 drehbar der Drehring 33 in
gleicher Oberflächenhöhe mit beiden. In der Innenscheibe 31 in gleicher Oberflächenhöhe
mit dieser ist z. B. vermittels des Zapfens 30a -ein Scheibchen 3.1a drehbar angeordnet,
auf dem ein Drehlinea13.f festsitzt, dessen eine Kante durch den Drehmittelpunkt
geht und welches mit einem mitdrehbaren Führungsring 32 fest verbunden ist, der
über die äußere Hälfte des Randrings gleitbar angeordnet ist und dessen Oberfläche
mit dem des Drehlineals :eine Ebene bildet. Über der Oberfläche des Drehlineals
3s und des Randrings 32 befindet sich gleitbar angeordnet ein Parallellineal 36,
welches nach Art eines Kreuzschlittens verschiebbar ist. Zu diesem Zweck ist in
der Grundplatte 3o eine Nut 38 vorgesehen. in der ein Schieber 37 verschiebbar
ist_, auf dem wiederum das Lineal 36 in einer dazu senkrechten Richtung geführt
ist.
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Um eine bestimmte `Stellung des Parallellineals 36 rasch wiederholt
einstellen zu können. sind die Hilfsschieber 4o und .1 i in der Nut 3S vorgesehen.
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Die beiden Lineale tragen vom Mittelpunkt als Nullpunkt aus je eine
nach beiden Seiten verlaufende Streckeneinteilung.
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Die Innenscheibe 3 i trägt an ihrem Rande eine logarithmische Zeiteinteilung.
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Der Drehring 33 trägt am inneren Rand eine entsprechende logarithmische
Streckeneinteilung und am äußeren Rand eine von einem beliebigen,Punkt als Nullpunkt
ausgehende, nach rechts laufende Gradeinteilun g von o bis 360°.
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Der äußere Ring trägt am inneren Rand auf jedem Halbkreis eine vom
Nullpunkt aus nach rechts und links bis 18o° laufende Gradeinteilung. Der Nullstrich
und der iSo'-Strich liegen auf der durch den Mittelpunkt der Innenseite und der
Ringe gehenden, parallel zu den Parallellinealkanten laufenden gedachten Geraden.
Da beide Gradstriche zugleich als Richtungsmarken verwendet werden, sind sie von
den anderen Skalenstrichen unterschiedlich besonders kenntlich gemacht.
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Mit dem Gerät können außer Winkeladditionen und -subtraktionen sowie
Zeitcvegaufgab@en und .anderen M ultiplikationen und Divisionen sämtliche Dreiecksaufgaben
gelöst werden, bei denen Winkel und Richtungen maßgebend sind, insbesondere sämtliche
Dreiecksaufgaben der Navigation.
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Der Grundgedanke zur Auflösung der Direiecksauf-aben mit Hilfe des
Erfindungsgegenstandes ist derselbe wie bei den bekannten Geräten der :erstgemannten
Art. Die Besonderheit liegt in :der Anordnung und Handhabung der beiden Lineale.
Letztere geschieht in der Weise, daß erst das Drehlineal an dem Dreh- bzw. Randring
entsprechend einem Richtungs- bz\v. Winkehvert eingestellt wird, dann das Kreuzschlittenlineal
auf einen bestimmten Längenwert des Drehlineals und zuletzt wiederum das Drehlineal
neu eingestellt wird. Es dient also zur Veranschaulichung der einen Dreieckseite
zunächst das Drehlineal, :einer weiteren das Kreuzs-chlittenlineal und der letzten
wiederum das Drehlineal.