DE715218C - Grundmasse fuer Tabletten - Google Patents

Description

• Grundmasse für Tabletten Bei der 11 erstellung medizinischer Tabletten wird es im allgemeinen als Haupterfordernis angesehen, daß die Tabletten in Wasser im Speichel oder im Magensaft innerhalb weniger Sekunden zerfallen. Dies ist nur zu erreichen. wenn die Tabletten einesteils porös sind und daher Wasser aufsaugen und andernteils- dadurch, daß die Tablettenmasse ein Quellmittel enthält. Dieses quillt durch da.s in die Tablette eingesaugte Wasser und zersprengt sie.
• Die Schwierigkeit in der Enneichung dieses Zieles liegt nun vielfach darin daß die zur Verfügung stehenden Quellmittel, wie Traganth, Agar-Agar, Pektin usw., beim Quellen sofort schleimig zergehen und dadurch die Porosität der Tablettenmasse stören. So tritt leicht der Fall ein, daß die Tabletten im Wasser ihre Porosität schon an der Oberfläche durch Verideisterung verlieren und das Wasser nun gar nicht mehr in die Tiefe der Ta-Tabletten einzudringen vennag, infolgedessen diese ihre harte, kompakte Beschaffenheit im Kern beibehalten. Man muß daher außerordentlich vorsichtig mit der Zugabe derartiger Quellmittel sein was den angestrebten Sprengungseffekt nicht selten wieder in Frage stellt.
• Zwar ist man auf der Suche nach nicht verschmierenden und verkleisternden Quellmitteln bereits zu gewissem Erfolg durch Verwendung unlöslicher Quellmittel gekommen wie Semmelmehl, Carragheenmoos, Laminaria, Formaldehydgelatine oder Hydrocellulose in gepulverter Form. Doch wirken diese Substanzen nicht allgemein befriedigend, da jeincsteils die Quellwirkung- sich in vielen Fällen als zu schwach envies: andererseits stellen sie unerwünschte, weil unlösliche Fremdkörper dar, die sich überdies durch ihre Färbung in der Tablettenmasse bemerkbar machen können und auch zum Teil durch ihren Eigengeruch und -geschmack unangenehm auffallen.
• Es zeigte sich nun überraschenderweise, daß diese Schwierigkeiten in hohem Maße durch Verwendung von Celluloseestercarbonsäuren und deren wasserlöslichen Salzen in feinpulverisierter Form anzuschalten sind.
• Diese Stoffe haben ein enormes Quellungsvermögen und lösen sich nach der Quellung und zwar verhältnismäßig spät, vollständig auf. Infolgedessen tritt in dem Augenblick in dem die Tablette von Wasser durchsogen wird, zunächst nur die Quellwirkung auf, ohne daß die Poren durch sich lösendes Schleimmaterial verstopft werden. Dadurch kann sich die Sprengnirlvung des Qwellmittels in der ganzen Masse der Tabletten voll auswirken. Da diese Cellulosederivate sich schließlich zu einer nichtklebrigen und nichtkleisterigen Flüssigkeit auflösen, stören sile auch den weiter fortschreitenden Zerfall der Tablette nicht, und diese kann nach der Sprengung völlig ungehilldert in ihre Einzelpartikel auseinanderfallen. Diese Cellulosederivate sind im übrigen farb- und geruchlos und treten daher in der Tahlettenmasse in keiner Weise störend in Erscheinung. Alle diese Eigenschaften gestatten ihre vergleichsweise reichliche Verwendung in der Tablettenmasse und ermöglichen einen dementsprechend hohen Zerfalleffekt der Tabletten; doch und auch schon mit geringen Prozentsätzen nicht selten gute Wirkungen zu erzielen.

Claims (1)

1. Beispiels Bismutum subnitricum.............. 100,0 g Bindemittel ........................ 3,0 g Natriumsalz der Celluloseglycolsäure .. 0,4 g Beispiel 2 Acetanilid ......................... 100,0 g Bindemittel ............... IO,O g Natriumsalz der Cellulooseglycolsäure .. o, g P A T E N T A N S P R U C H: Grundmasse für Tabletten, gekennzeichnet durch die Verwendung von Celluloseestercarbonsäuren und deren wasserlöslichen Salzen.