DE715215C - Klebemittel - Google Patents

Description

• Klebemittel Bekanntlich besitzt Kautschuk eine gute Klebewirkung. Wenn man eine Kautschnklösung oder -dispersion auf eine Unterlage aufbringt, so erhält man nach dem Verdunsten des Lösungs- oder Dispersionsmittels einen Film, der auf der Unterlage fest klebt, jedoch auf der freien Außenseite nicht klebrig ist und auch nicht in der Lage ist, Papier, Gewebe, Leder o. dgl. das darauf gedrückt wird@ mit der Unterlabe zu verkleben. gegen erhält man ansgezeichnete Verklebungen , wenn man eine mit einemn derartigen Kautschukfilm versehene Unterlag mit einer zweiten deratrtig behandelten Unterlage durch Aneinanderdrücken vereinigt. Man bezeichnet diese Eigenschaft eines Klebemittels als Selbstklebeefelkt. Dieser Effekt wird beispielsweise bei der Herstelltung von Selbstklehekarten, beim Doublieren voll Geweben und auch beim Bugen in der Schuhindustrie technisch in großem Umfange ausgenutzt.
• Es wurde nun gefunden, daß Mischungen aus Polymerisationsprodukten des N-Vinylcarbazols und P1astiftzierungsmitteln ausgezeichnete Klebestoffe mit Selbstklebeefekt darstellen. Es kommt sowohl das Polyvinylcarbazol selbst wie auch Mischpolymerisate aus überwiegenden Mengen Vinylcarbazol mnit geringeren Mengen anderer polymerisierbarer Verbindungen, z. B. Acrylverbindungen oder Vinyliäther, in Betracht.
• Als Plastifizierungsmittel eignen sich insbesondere Trikresylphosphat und chlorhaltige Plastifizierungsmittel, z. B. Benzylmono- und -dichlornaphthalin,Dichlorcyclohexandicarlonsäureester. Je nach dem Polymerisationsgrad des Polymerisationsprod!tiktes des N-Vinylcarbäzols bzw. seinem :enteil in den Mischpolymerisaten und der Art des Plastißzierungsmittels sind Mengen von 8o bis etwa 2oo o o an Plastifizierungsmittel, berechnet auf Polymerisat, erforderlich. Bei hochpolymerem N-Vinylcarbazol hat sich ein Zusatz von 100 bis I3o% Plastifzierungsmittel am günstigsten erwiesen. In Fällen, bei denen ein geringer Fremndklebeeffekt in Kauf genommen werden kann, z. B. beim Buggen von Leder, kann man bis zu etwa 2oo o o Plastifizierungsmittel verwenden. Die Klebemittel können ferner auch noch Harz, Farbstoffe und Füllstoffe enthalten.
• Zum Aufbringen der Klebemittel auf die Unterlage kann man sie in Form von Lösungen, insbesondere in Benzolkohlenwasserstoffen sowie chlorierten aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen, oder von Dispersionen verwenden. Bei Verwendung besonders poröser Unterlagen empfiehlt es sich, diese zunächst mit einer porenschließenden Lösung oder Dispersion, z. B. einer Dispersion von Polyacrylsäturemethylester öder Mischpolymerisaten, die Acrylsäureester oder Vinylacetat enthalten, zu grundieren.
• Die auf den Unterlagen erhaltenen Filme sind kautschukälnlich und zeigen einen ausgezeichneten Selbstklobeeffekt. Sie sind wesentlich alterungsbeständiger als Filme aus Käutschulk. Sie lassen sich beispielsweise von Händen oder Textil- oder Lederteilen ohne Schwierigkeit leicht wieder abreiben und somit von unerwünschten Stellen entfernen, was praktisch von großem Vorteil ist. Es ist üßerraschend, daß gerade die Polymerisationsprodukte des N-Vinylcarbazols, die in unplastifiziertem Zustand außerordentlich hart und spröde sind und bisher als Klebestoffe nicht in Betracht kamen, so ausgezeichnete Klebestoffe mit Selbstklebeeffekt liefern. Beispiel t i 2 Teile polymeres. N-Vinylcarbazul wurden in 88 Teilen Benzol und 13,5 Teilen Trikresylphosphat gelöst. Die erhalten viscose Lösung wird mittels einer Rakelstreichvorrichtung auf eine Papierbahn aufgetragen. Nach dem Trocknen erhält man einen glänzenden, auf der freien Oberfläche nicht klebenden Überzug. Legt man einen mit einem gleichen Überzug versehenen Gegenstand darauf und drückt ihn mit der Hand oder einer Walze an, so wird eine feste Verbindung von Klebeschicht zu Klebeschicht erhalten, die wsserfest und hochelastisch ist. Man kann so Selbstklebekarten, Papier- und Kartondoublierungen herstellen. Beispiel 2 Io Teile eines Mischpolymerisats aus 75 Teilen Vinylcarbazol und 25 Teilen Polyacrvlsäureäthvlester werden in 6o Teilen Benzol, 3o Teilen Methylenehlorid und Io bis 15 Teilen Trikresylphosphat gelöst. Dic Lösungen eignen sich insbesondere in der Schuhindustrie zum Buggen, zum Überziehen von Absätzen und für ähnliche Zwecke. So kann man beispielsweise Holzabsätze und die Rückseiten entsprechender Lederzuschnitte mit der Lösung bestreichen und nach Verdunsten des Lösungsmittels den lLederzuischnitt fest auf den Absatz drücken. Es tritt dann sofort eine feste Verklebung ein.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Klebemittel. mit Selbstklebeetekt, bestehend a us Po,lymerisationsprodukten des N-Vinylcarbazols und Plastifiziertingsmitteln dafür.