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Verfahren zum Herstellen von Sportballhüllen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Herstellen von Sportballhüllen, insbesondere Fußballhüllen mit
dem Aussehen lederner Balfhüllen, ,aus mit Faser oder Faserverbänden gemischten,
vulkanisierbaren Stoffen. Das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich durch
eine neue und cigentümlich2 Kombination einer Anzahl von Merkmalen, die teils ;an
sich neu, teils in der einschlägigen Technik an sich bekannt sind. Diese Kombination
besteht in der Aufeinanderfolge der nachstehend ,aufgeführten Vorgänge.
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a) Die Sportballhülle wird über einem starren, kugelförmigen Kern
vorgeformt, b) Sie wird, auf dem Kern verbleibend, der Einwirkung von Wärme bis
zum Antrocknen ausgesetzt.
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c) Die Hülle wird darauf mit einem Einschnitt versehen, der Kern in
seineeinzelnen Teile zerlegt und diese durch den Schlitz hindurch `entfernt. d)
In die Hülle wird eine Gummiblase eingeführt; beide -werden dann in eine beheizbare
Höhlform eingebracht, die an der inneren Oberfläche mit Vorsprüngen bzw. Vertiefungen
entsprechend den Nähten und Narben der BalIhüllenoherfläche versehen ist.
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e) Bei gleichzeitigem Vulkanisieren wird die Hülle durch Einführen
von Druckgas in die Gummiblase derart an die Innenwandungen der Höhlform angepreßt,
daß sich die Hülle bei an allen, Stellen durchweg gleich dicker Wandstärke genau
an ,alle Vorsprünge und Vertiefungen anpreßt.
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Dias so gekennzeichnete Verfahren zeichnet sich durch das gleichzeitige
Vorhandensein einer Reihe von Vorteilen aus, welche bei den bekannten Verfahren
nur einzeln oder in geringerer Zahl auftreten. Der nach dem neuen Verfahren hergestellte
Ball zeigt in allen den verschiedenen möglichen Lagen und Stellungen ein außerordentlich
gleichmäßiges
Verhalten; denn die Anpressung der Hülle von innen
her an die Vorsprünge und Ver-
tiefungen der Vulkanis:lerform gerade durclf; |
eine unser Gasüberdruck stehende Gumn@i##, |
blase führt dazu, daß die Wandstärke |
allen Stehen, auch dort, wo die Vorsprur |
und Verdefungen der Form angeordnet siii f |
gleiche Dicke aufweist. Damit ist auch eine sehr gleichmäßige Gewichtsverteilung
djr Sportball'hülle gegeben. Ein solcher Ball wird daher, wenn er vom Fuß angestoßen
oder der von Hand in einer bestimmten Richtung abgeschleudert wird, diese Richtung
unter allen Umsänden beibehalten und unter dem Einfluß gleicher und gleichgerichteter
Kraftimpu=se auch immer die gleichen Beiv,-gungen ausführen.
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Das Anpressen der Hülle an die Innenseite der Form mit Hilfe einer
mit Gasüberdruck gefüllten Blase gibt ferner die Möglichkeit, bei ge°igneter Bemessung
dieses Druzkes die in der Masse enthaltene Gummilösung durch die gesamten Fadenschicht;
n hindurch bis zu einem gewissen Teil. an di;= Außenseite zu tr,-ib:n. H<erb@ei
worden dann die Fäden gleichmäßig und gründlich durchtränkt; außerdem werden sie
fest zusainm2ngepreßt und auf dies:-, Weise ein sehr einheitlicher Körper mit an
allen Stell,-ti gl,-icb: n Eigenschaften erzi,-It. Der nach dem tletieti Verfahren
hergestellte Ball ist dah.2r sehr fest und an allen Stell,-n gleich wid,-rstandsfähig
egen Verschleiß.
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Von' Bedeu.ung sind auch die Merkmale -wonach die Hüile zunächst auf
@ein,-m starren Kern vorgeformt und dann, auf dem Kern verbleibend, der Einwirkung
von Wärm,- bis zum Antrocknen ausgesetzt wird. Hierbei. wird nämlich der Hülle,
bevor si,- der Weitcrbehand:ung zugeführt wird, bei genauer Formung nach einer -Kugel.
schon eine -,-wisse Steifigkeit und Festigk°it v,-rli.,-li°n. Danach erst erfolgt
die tveit°r;- Formung und Behandlung in der Vulkanisierform. Weil die vorgeformte
Hülle maßgenau und auch bereits bis zu einem gewissen Grade fest ist, kann die Weiterbehandlung
in der Vulkanisierform ohne Verbleiben d,-s starren Kerns in der Hülle erfolgen,
und man kann di°sen starren Kern durch eine stark,- Gummiglas; ers-tzcn, welche
unter dem Einfluß in sie eingeführten Druckgases allein in der Lage ist, die Ballhülle
bei genauer Einhaltung ihrer Wandstärke in alle Ausnehmungen und Vertiefungen der
Forminnenfläch,- sorgfältig einzupressen. Das wäre mit Hilfe eins starren Kernes
unmöglich.
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Es ist nicht mehr neu, auf eitium festen kugelförmigen Kern abwechsAnd
Schicht; n aus einem vulkaniserbaren Stoff= und Fasergewebe aufzubring°n und das
Ganz_ zu vulkanisieren, noch während der Kern sieh lm Inneren befindet. Erst nach
der Fertigstel-.Iung des Balles wird in die Hülle ein Eine.5c@hnitt gemacht, der
be:sp_elsv eise aus Gips @,1s stehende Kern zertrümmert und die TrÜm-@er durch den
Schlitz hindurch entfernt; '"Nähte und Narben werden nicht nachgeahmt.
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Bei. einem ähnlichen Verfahren -wird auf einen aus Sektoren b,-stehenden
Kern eine aus Seide oder einem anderen Stoff hergestellte Schicht aufgebracht. Dies--
Schicht wird mit einer oder mehreren Rohgumriiischichten überzogen und auf diese
geg,-beneiifal.ls weitere Fadenschichten aufgebracht. Nachdem das Ganze mit einer
stärkeren Gummischicht überzogen worden ist, -wird vulkanisiert, wobei die Oberfläche
mit einer &lusterung nach Art der bei Fu13bä11en ühlichen versehen wird. Auch
bei diesem E-;_r fahren wird dann erst in der Hülle ein Schlitz angebracht und durch
diesen d'_- S-ktoren des zerlegbar--n Kerns entfernt.
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Es ist ferner nicht mehr neu, Vu@kanisic:rformen an der Innenseite
mit Vorsprung: ii und Vertiefungen zum :Anbringen Prägung auf der Außenfläche der
Hülle zti v@rsehen. Hicrhei erfolgt jedoch die Herstellung der Hülle durch sorgfältiges
Zusamm-nfiigei@ zweier Halbkugeln aus Gummi oder nach ai:-deren Verfahren, di° mit
demj:=nig@n geinäl.'@ der Erfindung nicht zu vergleichen sind.
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Man hat auch bereits den innren .Anpre@:@-druck zwischen der Vulkanisierform
und der Ballhülle mit Hilfe einer Gummil-)las-- -#rzz#ugt. welche im Inneren der
Hüll: artgebracht und mit gespanntem Gas gefüllt wurde. B-i dirsein Verfahren hat
man jedoch die Hülle au einzelnen Sektor 2n gummierten Stoffes zusammengesetzt,
und zwar ohne Zuhilfenahm;# eines starren Kernes, welcher zuvor durch einen Schlitz
in der Ball'hüll,- zu rutfern'» gewesen wäre.
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Man hat diesen Anpreßdruck auch olnr, Gulii:fenahme einer Gummiblase
lediglich durch Einführen von Druckgas erzeugt und ging auch hierbei von einer aus
vier sphärischen Segmenten besteh°_nden Hülle aus, demnach wiederum nicht eine Hülle,
welche aus einer plastischen Masse auf cinein starren Kern geformt wurde.
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Im übrigen ist es allgemein üblich, in fertige Sportbal.lhüllen eine
Gummiblase einzuführen, welche durch Luft von innen her au:geb_asen wird, der Ea'_fhü=le
die erwünschte Steifigkeit verleiht und in der Hüll v--rbl;:ibt.
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Die Ausführung des neuen Verfahrens ist in den Abb. i und 2 der Zeichnung
v@=ranschaulicht.
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In Fig. i ist eine Form zum Vorprussei, der Hülle dargestellt. Sie
besteht aus zwei halbkugelförmigen Kalotten a und h, die bei c
durch
ein Gelenk miteinander verbunden sind. Mit Hilfe der Schraubed können die beiden
Kalotten auch an der gegenüberliegenden Sehe fest mitzinander verbundn werden.
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Bei der Herstellung der Hülle wird in d- -i-Weise vorgegangen, daß
mit Faser od.#i-Faserverbänden gemischter, vulkanisierbarer Stoff auf einem starreal,
kugelförmigen Kern zu einer Hülle vorgeformt wird. Der starre Kern ist aus einer
Anzahl von S,egm3nten j aufgebaut, deren Außenflächen insgesamt ein,-glatte, genau
runde Kugel ergeben. Mit nach innen vorspringenden Nasen g greifen di-Segmente an
den beiden spitzen Enden in eine ihnen genau angepaßte Rinne la eines tellerartigen
Gebildes i ein. Der Körper i ist als Rundkörper ausgebildet, so daß auch die Rinnek
ringsum verläuft. Er ist ferner mit Gewinde auf das Ende einer Stange k aufgeschraubt.
Bei richtiger Einstellung des Körpers i werden die Segmente f fest - mit dem Körper=
und gegeneinander verspannt und ,ergeben daher eine genaue Kugel.. Nachdem auf der
Kugel die Schichts-vorgeformt worden ist, wird die Kugel samt di; s.-r Schicht in
die oben erläuterte Vorpreßforim :eingebracht. Mit Hilfe der aus den Kalottzn a
und Ir bestehenden Form wird dann die Hülle genau nach einer Kugel. geformt, wobei
noch darauf geachtet werden muß, daß die Wandstärke an allen Stellen so gleichmäßig
wie möglich ausfällt. Gegebenenfalls wird vor dem Aufbringen der vullzanis',erbaren
Masse auf den Kern eine Schicht Nesselfiber aufgezogen. Die vorgeformte Masse läßt
man nun entweder in der Form oder nach dem Herausnehmen aus der Form ,antrocknen.
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Nachdem die Hülle durch das Antrocknen eine gewisse Festigkeit erlangt-hat,
wird sie mit einem Einschnitt versehen, welcher so lang bemessen ist, daß man durch
ihn hindurch die- einzelnen Segm:nte des zu zerlegenden starren Kernes entfernen
kann. Dann wird in das Innere eine Gummiblas-- tinbcführt .und die Hülle zusammen
mit dieser in eine Vulkanisationsform eingebracht. Diese besteht im wesentlichen
ivied@;.r aus zwei Kalotten, deren eine, r, in Fig. 2 dargestellt ist. Wie die Schnittdarstellung
in Fig. 2 @erkennen läßt, sind die Kalotten an der inneren Oberfläche mit Vorsprüngen
e, gegebenenfalls auch mit Vertiefungen versehen, welche entsprechend den bei Lederballhüllen
üblichen Nähten und Narben verlaufen. Auf diese Art werden in die Hülle Musterungen,eingepreßt,
welche genau den bei Fußballhüllen üblichen Nähten und Narben entsprechen. Der Gegendruck
wird durch die Gummiblase geliefert, welche durch Luft oder-Gas von hoher Spannung
aufgeblasen wird, und die Hülle s@ bei genauer Beicehaltung ihrer Wandstärke sorgfältig
allen Erhöhungen oder Vertiefungen der Vul.kanisierform angepaßt.