DE1710469B1 - Haarteil,insbesondere Toupet - Google Patents
Haarteil,insbesondere ToupetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Haarteil, insbesondere Toupet, bestehend aus einem die Haare einzeln tragenden
Haarboden, der aus einem Glasfasergewebe und einer dieses umgebenden Kunstharzmasse gebildet
ist, sowie weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Haarteiles unter Verwendung
einer Hilfsform, in welche die Haare eingezogen sind, deren untere, aus der Innenfläche der Hilfsform
hervorstehende Enden in die den Haarboden bildende, härtbare Kunstharzmasse eingebettet werden,
und welche nach Erhärten des Haarbodens über die Haare hinweg abgezogen wird.
Es sind die verschiedensten Arten von Perücken für Puppenköpfe bekannt, bei denen die Haare meist
in das Trägermaterial eingeknüpft, eingenäht oder auf demselben festgeklebt werden.
Auch sind Perücken für den menschlichen Gebrauch bekannt, welche aus mehreren Schichten verschiedenartigster
Stoffe, wie beispielsweise Gaze, Kautschuk, Zelluloid oder verschiedenen Kunststoffen
bestehen. Bei einer solchen bekannten Perücke werden Haare in eine Schicht eingebettet,
welche aus einem Seidenfasergewebe und einer darauf gestrichenen Mischung aus Gelatine und Glyzerin
besteht. Um die Haare innen zu halten, wird nach dem Einstechen derselben die Innenseite dieser
Form mit Kautschuk und Kollodium bestrichen, damit das Haarteil gut am Kopfe des Trägers anhaftet.
Die verschiedenen Schichten müssen mit Farbstoffen versehen werden, und nach dem Auftrag der letzten
inneren Schicht wird die ganze Perücke erwärmt, um die inneren und äußeren Schichten etwas viskos zu
machen, damit das Schichtmaterial die Haare umfließt und diese festhält. Es ist ohne weiteres einzusehen,
daß die nach diesem Verfahren hergestellten Perücken eine erhebliche Dicke besitzen, die die
Ersatzfunktion klar zutage treten lassen, weil der Ansatz der Perücke stets erkennbar bleibt.
Endlich ist ein Haarteil der eingangs beschriebenen Art bekannt, bei dem die Haare einzeln aus dem
aus Kunstharzmasse und Glasfasergewebe gebildeten Haarboden herausragen, jedoch sind dort die Enden
eines jeden einzelnen Haares um das Glasfasergewebe herum verknotet, so daß auf diese Weise die
Befestigung des Haares in dem Haarboden erzielt und diese Knoten dann von der Kunstharzmasse umschwommen
werden. Dabei ragt ein Ende des Haares lang aus dem Haarboden heraus, während das andere Ende die Bodenoberfläche nur stummelartig
überragt. Derartige Haarteile sind sehr nachteilig, weil durch die Knotenbildung eine erhebliche
Dicke des Haarbodens bedingt wird und vor allem die Knotenverschlingungen nach außen hin leicht
erkennbar sind. Ferner führen die stummelartigen kurzen Haarenden leicht zu einer Verschmutzung
und Verfilzung des Haarbodens und erschweren dessen Reinigung. Schließlich ist auch die Herstellung
solcher Haarteile sehr aufwendig und erfordert eine hohe Geschicklichkeit, um das Verknoten schnell
und korrekt durchzuführen, so daß solche Toupets sehr teuer und damit schwer zu erwerben sind und
keinesfalls breitesten Bedarfsansprüchen gerecht werden.
Ferner ist ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art für die Herstellung kalottenförmiger
Haarträger bekannt, welche Teile von Puppen- oder Büstenköpfen bilden. Bei diesem Verfahren werden
die Haare in eine der späteren Kopfform entsprechende Schale, die eine Hilfsform bildet und aus
feinmaschiger Gaze besteht, eingezogen. Dieses Einziehen erfolgt durch Einfädeln der Haare in die einzelnen
Maschen der Hilfsform, so daß sich die Haarenden, die später im Haarträger angeordnet sein
sollen, in der Höhlung der Hilfsform befinden. Sind alle Haare eingefädelt worden, so wird die Schale
mit einem beim Erkalten leicht erhärtenden Material ausgegossen, und nach dem Erhärten kann die Hilfsform
über die Haarenden hinweg abgezogen werden, so daß man eine kopfförmige Kalotte erhält, aus
welcher die Haare herausragen. Abgesehen davon, daß hiermit keine Haarteile hergestellt werden können,
welche für den menschlichen Gebrauch geeignet sind, ist das Einfädeln der Haare in die Maschen der
Hilfsform sehr umständlich, zumal die Haare leicht wieder aus den Maschenlöchern herausrutschen
können.
Schließlich ist ein Verfahren zur Herstellung von Haarteilen bekannt, bei welchem die elektrostatischen
Eigenschaften der Haare ausgenutzt werden. Es wird hierbei ein Haarbündel an einem Ende zu- ^^
sammengefaßt und dann strombeaufschlagt, so daß ^P sich die freien Haarenden abstoßen und damit das
Bündel an dem freien Ende garbenförmig gespreizt Λ wird, worauf diese freien Enden in eine flexible, sich ^
in einer muldenförmigen Schale befindende Kunststoffmasse eingeführt werden. Als Träger dieser
Kunststoffmasse kann ein Netz vorgesehen sein. Nach Erhärten der Masse um die eingeführten Haarenden
herum wird die Trägerschicht aus der Schale entfernt und, unter Umwandlung der bisher konkaven
Form, über eine konvexe Form, welche der Kopfform entspricht, gespannt und auf dieser festgeklebt.
Man ist bei diesem Verfahren nicht in der Lage, die Haare entsprechend den tatsächlichen
Wuchsrichtungen anzuordnen, sondern die Haare ragen sämtlich im rechten Winkel aus dem Haarteil
hervor. Zwar können die Haare hier gescheitelt und gekämmt werden, doch durch die senkrechte Einbettung
in den Haarträger neigen die Haare immer wieder dazu, sich aufzurichten, wie dies beispielsweise
von den Wirbeln eines Naturhaarwuchses her bekannt ist, bei welchem die Haare sich auch stets Λ
in eine andere Richtung legen, als dies gewünscht ist. Trotz wiederholten Behandeins gelingt es hier näm- λ
lieh ebenfalls nicht, den Haaren eine andere »Wuchs- ™
richtung« zu geben, als sie nun einmal aus der Kopfhaut herausragen.
Allen bekannten Haarteilen gemeinsam ist der Nachteil, daß bei ihnen die Ansätze, d. h. die Übergänge
von der Kopfhaut zum künstlichen Haarteil, leicht erkennbar sind. Um diese Ansätze zu verbergen,
hilft sich der Träger meist damit, daß er die Haare über den Ansatz hinweg kämmt, doch wird er
stets gezwungen und von sich aus ängstlich darauf bedacht sein, darauf zu achten, daß nicht beispielsweise
ein Windstoß oder eine unbedachte Bewegung Stirn und Ansatz freilegen. Auch ist man mit den
bekannten mehrschichtigen Perücken nicht in der Lage, den Scheitel völlig natürlich zu ziehen, da in
der Scheitellinie immer der Übergang von der Perücke zur Kopfhaut der Stirn sichtbar wird.
Treten also schon bei gewöhnlicher Benutzung eine Vielzahl von Gefahrenmomenten des Entdecktwerdens
— dies ist für einen Perückenträger bekanntlich viel schlimmer als eine teilweise oder völlige
Kahlköpfigkeit — auf, so ist für ihn das Tragen
einer Perücke unter extremen Bedingungen, beispielsweise beim Sport, bei mit starkem körperlichen
Aufwand verbundenen Arbeiten usw. ausgeschlossen. Da aber eine Perücke, die für den Träger oftmals
ein Heilmittel zur Beseitigung von seelischen Schaden wie Minderwertigkeitskomplexen od. dgl.
bedeutet, universell verwendbar sein muß, wird sie den beabsichtigten Zweck, nämlich den ursprünglichen
Zustand vollen Haarwuchses wieder herzustellen, nicht erfüllen, sofern sie nur bedingt getragen
werden kann. Auch ist das Hauptziel des Perückentragens verfehlt, wenn man bei näherem Hinschauen
die kritische Stelle, nämlich den Haaransatz, und die Tatsache, daß das Haar nicht aus der Kopfhaut
kommt, erkennen kann.
Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, ein Haarteil zu schaffen, welches eine so perfekte Ergänzung
des Naturhaarwuchses darstellt, daß für einen Außenstehenden die Ersatzfunktion beim Tragen des
Toupets nicht erkennbar wird. Außerdem soll sich ein solches Haarteil auch unter den extremsten Bedingungen,
z. B. beim Sporttreiben oder schwerer Arbeit tragen lassen und soll solch hohen Beanspruchungen
gewachsen sein.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Kombination der Merkmale, daß der Haarboden eine
hauchdünne transparente, an sich bekannte Folie ist und daß die einzelnen Haare unter Bildung einer
U-förmigen Schlinge direkt in die Folie eingebettet sind, so daß die beiden freien Enden jedes einzelnen
Haares aus der Folie herausragen.
Infolge der äußerst geringen Stärke und Transparenz des Haarbodens wird bei einem solchen Toupet
die Kopfhaut an die Oberfläche des Haarteiles projiziert und so der Eindruck hervorgerufen, daß es
sich bei dem Trägermaterial um die eigentliche Kopfhaut handelt, aus welcher die Haare direkt herauswachsen.
In dem extrem dünnen Haarboden sind die Haare fest verankert, so daß auch hier eine weitgehende
Anpassung an den natürlichen Zustand vollzogen ist und das Haarteil stark belastet werden
kann, ohne daß die Gefahr des Lösens einzelner Haare oder des Ausreißens der Folie besteht.
Als besonders vorteilhaft zur Herstellung solcher Haarteile hat sich ein Verfahren der ebenfalls eingangs
beschriebenen Art herausgestellt, durch welches die Dicke des Haarbodens bei gleichzeitiger
Anpassung desselben an die Kopfform auf ein bestimmtes Maß ausgeformt werden kann und bei dem
die Haare der Wuchsrichtung des natürlichen Haares entsprechend in den Haarboden eingebettet werden
können.
In Durchführung dieses Verfahrens schlägt der Erfirder vor, daß das Einziehen der Haare durch
die Hilfsform in eine zweite (untere) auf einer harten Positivform angeordnete Hilfsform erfolgt, die nach
dem Fixieren der Haare auf der Oberseite der ersten (oberen) Hilfsform abgezogen wird, daß alsdann auf
die Positivform das Glasfasergewebe, welches mit als härtbare Masse dienendem Kunstharz bestrichen ist,
aufgelegt wird, und daß anschließend die erste (obere) Hilfsform auf die Positivform aufgepreßt
wird und das Abziehen der ersten (oberen) Hilfsform über die Haare hinweg nach Lösen der auf ihr
fixierten Haare erfolgt. Dieses Verfahren ist unter relativ geringem technischem Aufwand durchführbar
und ermöglicht durch das Verpressen gerade die Herstellung äußerst geringer Haarbodenstärken,
wodurch die obenerwähnten Effekte erzielt werden.
Um die Anpassung des Haarteiles an den Naturzustand noch mehr zu vervollkommnen, können die
Haare einer bestimmten Wuchsrichtung entsprechend in die erste, d. h. die obere, und die zweite, d. h. die
untere Hilfsform eingezogen und unter Beibehaltung dieser Wuchsrichtung umgelegt in das Kunstharz
eingebettet werden. Das ermöglicht eine der individuellen Erfordernissen entsprechende Herstellung,
und der Träger ist in der Lage, den Haarersatz wie Naturhaar verwenden und behandeln zu können,
nämlich es an jeder gewünschten Stelle zu scheiteln oder aus der Stirn zurückzukämmen. Auch ist dieser
Haarersatz, der mit den bekannten geeigneten Mitteln auf der Kopfhaut festgeklebt werden kann, so
widerstandsfähig, daß sein Träger damit sogar, um einen extremen Belastungsfall zu nennen, die Sauna
besuchen kann.
Um das natürliche Aussehen des Haarersatzes weiterhin zu verbessern, müssen die Haare ihrem
natürlichen Abstand entsprechend aus dem Toupet »herauswachsen«. Zu diesem Zwecke verwendet man
vorzugsweise als erste oder obere Hilfsform, durch die die Haare hindurchgezogen werden, eine mit
einem dem natürlichen Haarabstand entsprechenden Raster ausgestattete Form. Das Einziehen der Haare
in die beiden Hilfsformen erfolgt vorteilhaft einzeln mit Hilfe einer gabelförmigen Nadel unter Bildung
einer Schlinge in der unteren Hilfsform, so daß im Einstichkanal jeweils ein Haar bleibt, dessen beide
Enden aus der oberen Hilfsform herausragen. Wie bereits dargelegt, können die Haare, d. h. die Schlingen,
so umgelegt werden, daß die freien Enden einer bestimmten Wuchsrichtung entsprechend aus der
oberen Hilfsform und später aus dem fertigen Toupet herausragen.
Damit man am Ende des Herstellungsvorganges das fertige Toupet besser von den verschiedenen
Formen entfernen kann, wird die Positivform vor dem Auflegen des Gewebes mit einem bekannten
Trennmittel und die obere Hilfsform vor ihrem Abziehen über die Haare mit einem bekannten
Gleitmittel bestrichen.
Schließlich können die Ränder des fertigen Kunstharz-Gewebe-Laminats
von innen leicht angeschliffen werden, um einen noch besseren Übergang zur Kopfhaut zu erzielen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der schematischen Zeichnungen erläutert; es
zeigt
Fig. 1 in Seitenansicht einen Kopf mit einer durch ein Toupet zu bedeckenden Kahlstelle,
Fig. 2 das Aufspannen der Kautschukfolie auf den Kopf gemäß Fig. 1,
F i g. 3 die Herstellung der Negativform, F i g. 4 die Positivform,
F i g. 5 einen Schnitt durch einen Teil der Positivform mit aufgespannten Hilfsformen,
F i g. 6 das Abheben der Hilfsformen,
Fig. 7 das Einpressen der Haare in das Kunstharz,
F i g. 8 das Abziehen der oberen Hilfsform, F i g. 9 den Kopf mit aufgesetztem Toupet.
Der Kopf 1 in F i g. 1 weist eine Kahlstelle 2 auf, für die erfindungsgemäß ein Toupet hergestellt werden
soll. Mit der Linie 31 ist der Stirnansatz des Haares, mit 32 der Rand der Kahlstelle 2 gegen das
Haar angedeutet. Über den Kopfl wird, wie in
Fig. 2 dargestellt, eine transparente Kautschukfolie 4 gespannt, die z. B. mittels elastischen Bandes
41 oder eines anderen geeigneten Befestigungsmittels unverrückbar auf dem Kopfl befestigt wird. Alsdann
wird der Linienzug 31, 32 auf die Folie 4 übertragen (F i g. 2) und eine Manschette 33, die etwas
über die Kontur 31,32 hinaussteht, angefertigt und auf die Folie4 aufgesetzt (Fig. 3). Diese Manschette
33 wird mit einem schnellhärtenden Material, beispielsweise Gips, angefüllt, auf das sich die Markierungslinie
überträgt. Man besitzt nunmehr eine Negativform, die auf die genaue Kontur 31, 32 der
Kahlstelle 2 zurückgeschnitten wird. Die Folie 4 und das Band41 können jetzt vom Kopfl abgenommen
werden.
Die Negativform wird mit einem Trennmittel bestrichen und, nachdem man sie wiederum mit einer
jetzt der Kontur 31, 32 entsprechenden Manschette umgeben hat, mit in flüssigem oder breiigem Zustand
befindlichen aushärtenden Material, vorteilhaft einer Schmelz-Zement-Flüssigkeit, ausgegossen. Man erhält
so die Positivform51 (Fig. 4). Bei dem Material
der Positivform 51 kommt es darauf an, daß es nach dem Aushärten eine äußerst harte Oberfläche
besitzt.
Über die fertige, ausgehärtete Positivform 51 werden im Tiefzieh-Verfahren zwei aus etwa 1 mm
dickem Weich-PVC bestehende, einander kongruente Hilfsformen 52,53 gefertigt. Dabei wird die
erste oder obere Hilfsform 53 mit einem dem natürlichen Haarabstand entsprechenden Raster 531 ausgestattet.
Die beiden Hilfsformen 52, 53 werden auf die Positivform 51 gespannt. Dann erfolgt das Einstecken
der Haare, wobei in jeden Rasterpunkt der obenaufliegenden Hilfsform 53 jeweils ein Haar mit Hilfe
einer an ihrem Vorderende gabelförmig geschliffenen Nadel durch die beiden Hilfsformen 52, 53 hindurch,
bis auf die harte Oberfläche der Positivform 51 eingestochen wird. Durch den Einstich mittels des
gabelartigen Werkzeuges bilden die Haare in den beiden Hilfsformen 52,53, von denen die untere
Hilfsform 52 im wesentlichen als Distanzform dient, eine Schlinge, wie das aus F i g. 5 erkennbar ist. Wie
man weiter aus Fig. 5 sieht, können die Haare je nach Wunsch unter verschiedenen Winkeln eingestochen
werden, wodurch man verschiedene »Wuchsrichtungen« erreichen kann. Beispielsweise wird das
Haar 13 viel flacher aus dem späteren Toupet »herauswachsen« als die Haare 12 oder gar 11.
Nachdem sämtliche Haare eingestochen sind, werden, wie aus Fig. 6 hervorgeht, die freien Enden
der Haare mit einem Dispersionskleber auf der oberen Hilfsform 53 befestigt und die beiden Hilfsformen
53 und 52, wie durch Pfeil A angedeutet, von der Positivform 51 abgehoben. Die Schlingen 14 der
Haare bilden in der inneren Wölbung der oberen Hilfsform 53 einen gleichmäßigen Flor.
Um ein späteres schräges »Herauswachsen« der Haare aus dem Toupet noch zu betonen, werden die
Schlingen 14 gegenläufig zur gewünschten Richtung umgelegt.
Die Oberfläche der Positivform 51 wird mit einem Trennmittel bestrichen und mit einem zarten, durchsichtigen
Glasfasergewebe 61 belegt. Die Unterseite der oberen Hilfsform 53 mit den Schlingen 14 und
das auf der Positivform 51 liegende Gewebe 61 werden mit flüssigem aushärtendem Kunstharz bestrichen.
Dann wird die Hilfsform 53 wieder auf die Positivform 51 aufgesetzt, wie durch Pfeil B (Fi g. 7)
angedeutet ist. Um die Kunstharzschicht 62 gut mit dem Gewebe 61 binden zu lassen und der entstehenden
Folie eine hauchdünne Stärke und äußerste Gleichmäßigkeit zu geben, wird die Hilfsform 53
gleichmäßig, gegebenenfalls mittels einer Presse an die Positivform 51 angedrückt. Überschüssiges Harz
kann seitlich austreten und entfernt werden.
Nach dem Aushärten des Harzes wird der Dispersionskleber von der Oberfläche der oberen Hilfsform
und damit aus dem Haar entfernt. Die obere Hilfsform 53 kann jetzt, vorteilhaft unter Zuhilfenahme
eines Gleitmittels, über die Haare hinweg abgezogen werden (s. Pfeil C der F i g. 8). Schließlich wird das
fertige Toupet, bestehend aus einer Folie 63 mit darin verankerten Haaren 11,12,13 von der Positivform 51
abgehoben. Dieses Toupet mit einem Kunstharz-Gewebe-Laminat-Haarboden wird nun noch an den
Rändern etwas angeschliffen, um ein völlig übergangsloses Anschmiegen an die Kopfhaut zu gewähr- ^^
leisten. Es kann mittels eines geeigneten Klebstoffes ^P
auf der Kahlstelle 2 des Kopfes 1 angebracht werden und bildet eine einwandfreie Ergänzung des rest- M
liehen Naturhaarwuchses, wie in Fig. 9 dargestellt ist.
Claims (4)
1. Haarteil, insbesondere Toupet, bestehend aus einem die Haare einzeln tragenden Haarboden,
der aus einem Glasfasergewebe und einer dieses umgebenden Kunstharzmasse gebildet ist,
gekennzeichnet durch die Kombination der Merkmale, daß der Haarboden eine hauchdünne transparente, an sich bekannte Folie
(63) ist und daß die einzelnen Haare (11,12,13) unter Bildung einer U-förmigen Schlinge (14)
direkt in die Folie eingebettet sind, so daß die beiden freien Enden jedes einzelnen Haares aus
der Folie herausragen.
2. Verfahren zur Herstellung eines Haarteiles nach Anspruch 1 unter Verwendung einer Hilfs- &
form, in welche die Haare eingezogen sind, deren untere, aus der Innenfläche der Hilfsform her- A
vorstehende Enden in die den Haarboden bil- "
dende, härtbare Kunstharzmasse eingebettet werden, und welche nach Erhärten des Haarbodens
über die Haare hinweg abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Einziehen der
Haare durch die Hilfsform in eine zweite (untere) auf einer harten Positivform angeordnete Hilfsform
erfolgt, die nach dem Fixieren der Haare auf der Oberseite der ersten (oberen) Hilfsform
abgezogen wird, daß alsdann auf die Positivform das Glasfasergewebe, welches mit als härtbare
Masse dienendem Kunstharz bestrichen ist, aufgelegt wird, und daß anschließend die erste
(obere) Hilfsform auf die Positivform aufgepreßt wird und das Abziehen der ersten (oberen) Hilfsform
über die Haare hinweg nach Lösen der auf ihr fixierten Haare erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haare einzeln mit Hilfe
einer gabelförmigen Nadel in die beiden Hilfsformen unter Bildung einer Schlinge in der zweiten
Hilfsform eingezogen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abziehen der zweiten
(unteren) Hilfsform die Schlingen der Haare einer bestimmten Wuchsrichtung entsprechend
umgelegt in das Kunstharz eingebettet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
COPY
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