DE6914183U - Haarteil, insbesondere toupet. - Google Patents

Haarteil, insbesondere toupet.

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Erwin Köhler, 207 Ahrensburg, Hasselmannsweg 5 Haarteil, insbesondere Toupet.
Die Neuerung betrifft ein Haarteil, insbesondere Toupet, bestehend aus einem Haarboden aus dünner, biegsamer und transparenter Kunststoffolie in Gestalt einer muldenförmigen Schale und aus in dem Haarboden befestigten Haaren.
Es sind neben zahlreichen und verschieden gearteten Puppenkopf ρ erücken, bei denen die Haare meist in ein Trägermaterial eingeknüpft, eingenäht oder auf demselben festgeklebt sind und die für das Tragen durch Menschen nicht in Betracht kommen, Haarteile, insbesondere Toupets, für den Gebrauch durch Menschen bekannt, die aus mehreren Schichten der verschiedenartigsten Stoffe, wie Gaze, Kautschuk, Zelluloid, verschiedenen Kunststoffen usw., bestehen.
Abgesehen von der recht aufwendigen Herstellung solchen Haarersatzes kann mit diesem doch niemals die Ersatzfunktion völlig verdeckt werden, weil der Ansatz des Haarteiles stets erkennbar bleibt. Um diesen Ansatz zu verbergen, hilft man sich meist damit, daß man die Haare über ihn hinwegkämmt, doch wird der Träger eines solchen Haarteiles stets gezwungen sein, von sich aus ängstlich darauf zu achten, daß nicht beispielsweise ein Windstoß oder eine unbedachte Bewegung Stirn und Ansatz freilegen. Auch ist man mit diesen bekannten mehrschichtigen, dickeren Perücken nicht in der Lage, einen richtigen Scheitel zu ziehen, da in der Scheitellinie immer der übergang von der Perücke zur Kopfhaut der Stirn und damit die Unnatürlichkeit sichtbar wird.
Um die Nachteile dieser noch bis heute verwandten Haarteile zu beseitigen, wurde ein Haarteil, insbesondere Toupet, vorgeschlagen (s. DT-AS 1 710 469), das aus einem die Haare einzeln tragenden Haarboden besteht, der aus einem Glasfasergewebe und einer dieses umgebenden
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Kunstharzmasse gebildet und eine hauchdünne transparente Folie ist, wobei die einzelnen Haare unter Bildung einer U-förmigen Schlinge direkt in die Folie eingebettet sind, so daß die beiden freien Enden jedes einzelnen Haares aus der Folie herausragen.
Einem anderen bekannten Toupet (s. DT-GM 1 982 412) liegt die Aufgabe zugrunde, ebenfalls einen besonders dünnen und glatten Haarträger zu schaffen und auf diesem angebrachte Haarsträhnen fest gegen Lösen zu sichern, was dadurch gelöst wird, daß der Haarträger aus einer reißfesten, sehr dünnen Kunststoffolie, vorzugsweise Transparentfolie, besteht, an der die Haarsträhnen mit die Folie durchragenden ü-Schlingen angebracht und nur durch Benetzen ihrer an der Folienunterseite flach liegenden Schlingenteile mit einem Kunststoffkleber an der Folie verklebt sind.
Diese vorgeschlagenen bzw. bekannten Toupets haben auf Grund der Tatsache, daß sie sehr dünn und transparent sind, erhebliche Vorteile gegenüber den herkömmlichen Kautschuk- oder gefärbten Stofftoupets, weil die unter dem Haarträger liegende Kopfhaut in ihrer natürlichen Farbe sichtbar wird und so der Eindruck entsteht, als wüchsen die Haare aus der Kopfhaut heraus. Allerdings ist es ein Nachteil dieser Toupets, daß die Haare U-schlingenförmig eingebettet oder festgeklebt sind, weil diese Schlingen in dem transparenten Haarboden gegen die darunterliegende Kopfhaut allzu leicht sichtbar werden können und außerdem im allgemeinen immer zwei Haarenden aus einem Einstichkanal herausragen, wodurch eine besonders große Gefahr des Verfilzens und starker Verschmutzung des Haarbodens gegeben ist, insbesondere dann, wenn ein Haarende nur stummelartig herausragt.
Weiter nachteilig ist dem bekannten Toupet, bei dem die an der Folienunterseite flach liegenden Schlingenteile durch
Benetzen mit Kunststoffkleber verklebt werden, daß hierdurch eine gewisse Unebenheit der später auf der Kopfhaut aufliegenden Haarträgerunterseite hervorgerufen wird, die einem gleichmäßigen Anliegen und damit einem festen Sitz des Toupets hinderlich ist. Schließlich ist es ein ganz wesentlicher Nachteil, daß derartige glatte Folien an ihrer Oberfläche Lichtreflexionen zeigen, daß also nicht wie bei der natürlichen Haut, deren Oberfläche genarbt und damit mattiert ist, Spiegeleffekte ausgeschlossen sind, so daß damit allzu leicht von einem Betracht:r entdeckt werden kann, daß es sich nur um einen Haarersatz handelt, was wiederum beim Träger eines solchen Toupets zu starken seelisch-psychologischen Komplexen führen kann.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Toupet zu schaffen, das sowohl leicht zu pflegen ist und damit eine lange Lebensdauer besitzt als auch seinen Träger nie der Gefahr aussetzt, daß ein Außenstehender diesen Ersatz des Naturhaarwuchses erkennt. Außerdem soll das Toupet hohen Beanspruchungen standhalten, d.h. auch unter extremen Bedingungen getragen werden können und damit einen festen Sitz auf dem Kopf ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Neuerung vor, daß sich in jedem Haarkanal der Folie nur ein Strang jeweils eines Haares in die Folie eingebettet befindet und die Haarbodenoberfläche mattiert oder hautähnlich genarbt ist.
Durch ein solches Toupet wird der Idealfall der menschlichen Haut erzielt, als infolge der gleichzeitigen Transparenz und Mattierung bzw. Narbung die unter der Folie liegende Kopfhaut an deren Oberfläche nach Art des Mattscheibeneffektes projiziert und jegliche Spiegelung ausgeschlossen wird, so daß sich der Haarboden praktisch optisch auflöst und ein Betrachter den Eindruck erhält, als wüchsen die Haare aus der Kopfhaut selbst heraus. Im übrigen wird auf Grund der Tatsache, daß jeweils nur ein Strang eines ein-
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zelnen Haares in die Folie eingebettet ist und damit auch aus jedem Haarkanal lediglich ein Strang jeweils eines Haares herausragen und sich nicht etwa gleichzeitig parallel ein zweiter Strang desselben Haares im selben Kanal befinden kann, ein Verfilzen der Haare verhindert. Weiter sind so bei der Neuerung die Haarenden knoten- und/oder schlingenfrei völlig in die Folie eingebettet, was den angestrebten Natürlichkeitseffekt noch erhöht. Man muß nämlich davon ausgehen, daß bei eingeknoteten Haarenden (wie z.B. aus der US-PS 3 I89 035 bekannt) und gegebenenfalls auch bei den vorerwähnten vorgeschlagenen Schlingen-Einbettungen die Art und Weise der Befestigung bei genauem Hinschauen erkennbar wird, weil es sich um Verdickungen oder Verstärkungen innerhalb des Haarbodens handelt. Auch durchragen die Enden der Haare den Haarboden nicht, sondern sie liegen völlig in ihm. Im Rahmen der Neuerung ist es natürlich möglich, daß aus einem Haarkanal, wie man dies in der Natur bei besonders starkem Haarwuchs auch beobachten kann, zwei oder mehr Haare herauswachsen, jedoch dürfen dies nur verschiedene Haare sein, d.h. nicht etwa zwei Stränge ein und desselben Haares, das in den Haarboden unter Bildung einer U-förmigen Schlinge eingebettet ist. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß gerade hier die Gefahr eines leichteren Verfilzens der Haare besteht auf Grund der Tatsache, daß Haare, mikroskopisch betrachtet, an ihrer Oberfläche schuppen- oder grannenartig ausgebildet sind, wobei diese Grannen sich in Wuchsrichtung von der Haarseele erheben, so daß praktisch dann, wenn zwei Haare in verschiedenen Richtungen nebeneinander liegen, wie dies bei Bildung einer U-förmigen Schlinge eines Haares der Fall sein muß, die "Grannen" ineinander verhaken und so den Verfilzungsvorgang neben den üblichen Verschmutzungen und Verklebungen beschleunigen können.
Um den Natureffekt und -zustand des neuerungsgemäßen Toupets noch zu vervollkommnen, bieten sich für den Fachmann weitere ergänzende Möglichkeiten in der Ausbildung des Toupets:
So ist es beispielsweise möglich, daß die Haare in die Folie unter einem der natürlichen oder jeweils angestrebten Wuchsrichtung entsprechenden Winkel eingebettet und in ihr im übrigen nach Zahl und Anordnung dem natürlichen Haarwuchs entsprechend angeordnet sind. In der Anordnung der Haare besteht praktisch keine Begrenzung, d.h. man kann das Haarteil für jeden gewünschten Zweck herstellen, beispielsweise für die Ergänzung des Scheitels, des Wirbels oder auch nur einen Teil des nach einer Seite fallenden Haares, wie selbstverständlich auch eine komplette Perücke einschließlich Scheitel und Wirbel herstellbar ist, wobei dann von dem Wirbel das Haar zu den Seitenrändern hin verläuft. Es ist also möglich, das Haarteil den jeweiligen individuellen Wünschen und Erfordernissen gemäß zu fertigen, und zum anderen versetzt die Neuerung den Träger in die Lage, es wie Naturhaar zu verwenden und zu behandeln. Auch ist ein solches Haarteil, das mit den bekannten geeigneten Mitteln auf der Kopfhaut festgeklebt werden kann, so widerstandsfähig, daß sein Träger damit, um nur einige Beispiele zu nennen, Sport treiben und baden, ja sogar, um einen extremen Belastungsfall zu demonstrieren, die Sauna besuchen kann.
Wie schon bei bekannten und früher vorgeschlagenen Toupets der Fall, kann auch bei dem neuerungsgemäßen Toupet, sofern es die Umstände erfordern, in den Haarboden ein von dem Kunstharz vollständig umflossenes zartes Gewebe, beispielsweise Glasfasergewebe, eingebettet sein, das sich in der Folie nach dem Umfließen mit dem Kunstharz gleichfalls optisch auflöst. Ob ein solches Gewebe erforderlich ist, liegt ganz an der Beschaffenheit, insbesondere der Festigkeit des verwendeten Harzes. Als besonders geeignete Kunstharze haben sich verschiedene Polyester, Epoxyd- und Polyurethanharze herausgestellt. Diese lassen insbesondere die Herstellung lange haltbarer, extrem dünner Folien der oben beschriebenen Stärken zu, ferner sind sie gut zu verarbeiten,
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haben eine ausgezeichnete Lichtbeständigkeit und sind in den in Frage kommenden Stärken ausreichend flexibel. Außerdem härten diese Harztypen bei Raumtemperatur, was für die Herstellung von erheblicher Bedeutung ist. Epoxydharz hat obendrein noch den Vorteil, daß es ohne wesentliche Zusätze von Lösungsmittel verarbeitet werden kann und es dadurch nicht zu den beim Verdunsten von Lösungsmittel auftretenden Schrumpfungen kommt.
Die Stärke der Folie ist auf j-eden Fall, um eine ausreichende Transparenz zu gewährleisten, geringer als 0,5 mm. Als besonders günstig haben sich Folienstärken von 0,2 bis 0,3 mm herausgestellt.
Die Wölbung des Haarteiles entspricht zweckmäßigerweise der Wölbung des Trägerkopfes, kann aber an den Rändern, insbesondere bei größeren Toupets, etwas stärker ausgebildet sein, so daß ein für den Träger nicht bemerkbarer Druck gegen den Kopf ausgeübt wird, der ein seitliches Aufrollen oder -wölben der Ränder des Haarteiles verhindert. Der Folienrand kann zum Zwecke der besseren Haltbarkeit und Erhöhung der (natureigenen) Ungleichmäßigkeit die Form unregelmäßiger Zacken, Wellenlinien od.dgl. aufweisen.
Bei der Herstellung der neuerungsgemäßen Toupets kann man zwei übereinander und auf einer Positivform angeordnete Hilfsformen verwenden, in die die Haare eingezogen werden, deren untere Enden nach Abnahme der zweiten (unteren) Hilfsform in eine den Haarboden bildende härtbare Kunstharzmasse eingebettet werden, während nach Erhärten des Haarbodens die erste (obere) Hilfsform über die Haare hinweg abgezogen wird. Dabei kann die erste (obere) Hilfsform an ihrer Innenseite mit einem primären Kunstharzfilm bestrichen und nach dessen Abhärten auf die auf der Positivform befindliche zweite (untere) Hilfsform aufgelegt werden, worauf die Haare eingezogen werden, dann wird die
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erste (obere) Hilfsform über die Haare hinweg um mehrere Millimeter hoogezogen, die in der zweiten (unteren) Hilfsform steckenden Haarenden werden abgetrennt und die nun die Haare allein tragende erste (obere) Hilfsform wird abgehoben. Der an der Unterseite der ersten (oberen) Hilfsform befindliche Haarflor wird auf einheitliche Länge, etwa 1 bis 2 mm, abgeschoren und von Verunreinigungen befreit, die aus erster (oberer) Hilfsform, primärem Kunstharzfilm und Haar bestehende Schicht wird mit einem weiteren dünnen Kunstharzfilm bestrichen; nach dessen Abhärten und nach Bestreichen der mit einer Trennschicht versehenen Positivform mit einem Kun&tharzfilm wird die erste (obere) Hilfsform mit der Positivform verpreßt.
Auf diese Weise lassen sich die neuerungsgemäßen Haarteile besonders einfach und schnell herstellen, und man erhält vor allen Dingen eine einheitliche, homogene Folie der geschilderten Eigenschaften; durch das Verpressen kann die Stärke des gewünschten Toupets vorteilhaft gesteuert werden, da überschüssiges Kunstharz nach den Seiten hin austreten kann und man es durchaus in der Hand hat, mehr oder weniger Kunstharz austreten zu lassen.
Das Einbetten der Haarenden erfolgt nach dsm Abscheren des Haarflores auf einheitliche Länge, worauf dann die Enden zweckmäßig entsprechend der gewünschten Wuchsrichtung durch mechanische Einwirkung, wie Pressen oder Bügeln, umgelegt werden können.
Bei der weiter oben erwähnten Möglichkeit ^er Verwendung eines Glasfasergewebes wird man dieses λ -vrugsweise vor dem Verpressen der oberen Hilfsform mit ■.. Positivform auf letztere auflegen, wobei das Gewebe entweder vorher satt mit Kunstharz getränkt oder gestrichen sein kann oder aber direkt auf den Kunstharzfilm auf der Positivform gelegt und dann mit Kunstharz verstrichen wird.
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Die Neuerung soll im folgenden an Hand der schematischen, maßstäblich stark vergrößerten Zeichnung näher erläutert werden; es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Haarteil mit verschiedenen Haaranordnungen,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Haarteil mit Glasfasergewebeeinlage ,
Fig. 3 die Unteransicht eines vollständigen Haarteiles mit Wirbel,
Fig. 4 die Herstellungsstufe des Einziehens der Haare,
Fig. 5 die Herstellungsstufe des Trennens der Hilfsformen und
Fig. 6 den Preßvorgang für ein Haarteil mit Gewebeeinlage.
Das Haarteil besteht im wesentlichen aus einem muldenförmigen Haarboden 1, der aus einer hautdünnen Folie 10 gebildet ist. Diese Folie besteht aus einem weichen, biegsamen Kunstharz und ist extrem transparent und an ihrer Oberfläche mattiert, so daß die darunterliegende Kopfhaut des Patienten bei engem Anliegen der Folie an deren Oberfläche projiziert wird und der Eindruck entsteht, als bilde die Folie die natürliche KopfOberfläche.
In der Folie 10 sind (s. Fig. 1) Haare 20 angeordnet, und zwar derart, daß die Haarenden 21 vollständig in die Folie 10 eingebettet und vom Kunstharz umflossen sind. Die Haare 10 "wachsen" in der gewünschten Richtung und Form, dem Naturhaarwuchs entsprechend bzw. dem Resthaarwuchs angepaßt, heraus (s. I bis IV der Fig. 1). Stellt man sich vor, daß links z.B. der Stirnbereich und rechts der Hinterkopf ist, so kann der Bereich I in die Stirn fallendes Haar und Bereich II zurückwachsendes Haar, einen sogenannten stehenden Ansatz, zeigen. Im Bereich III sind die Haare in größeren
Aaständen voneinander angeordnet, was einen lichten Haarwuchs bedeutet, während Bereich IV einon vollen Haarwuchs zeigt.
In Fig. 2 ist eine andere Form des Haarbodens 1 abgebildet, und zwar ist dort in die Folie 10 ein hartes Glasfasergewebe 11 eingebettet. Dieses Gewebe 11 ist von dem die Folie 10 bildenden Kunstharz vollständig umflossen, und die Haarenden 21 liegen fest an der oberen Seite des Gewebes 11 an; die oberhalb des Gewebes liegende Kunstharzschicht 12 reicht vollständig aus, um den Haarenden einen genügenden Halt zu geben und die Wuchsrichtung festzulegen, während die Schicht 13 unterhalb des Gewebes zur Anlage gegen den Patientenkopf kommt.
Die Folie 10 hat eine dem Patientenkopf entsprechende Wölbung, weil so die beste Anlage und damit auch günstigster Sitz, höchste Bequemlichkeit und vor allem eine optimale Projektion der Kopfhaut an die Oberfläche des Haarträgers gewährleistet sind. In seinen Randbereichen 14 hat der Haarboden 1 eine etwas stärkere Wölbung, um gerade in diesen Zonen einen höheren Druck gegen den Kopf zu erzielen und ein Abheben oder Hochrollen des Trägers zu verhindern.
Die Folie 10 wird bei 15 etwas angeschrägt, um einen besonders günstigen, unauffälligen übergang zum Kopf des Patienten zu erreichen.
Fig. 3 zeigt eine Unteransicht eines Haarbodens 1 mit einem Wirbel 16, welcher für einen linken Scheitel geeignet ist. Man erkennt hier im übrigen aus den an der Innenseite des Haarteiles sichtbaren Haarenden 21, die in der Draufsicht vom Haar verdeckt sind, den dem natürlichen Haarwuchs entsprechenden Haarverlauf, welcher hier in stark vereinfachter Form gezeigt ist.
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Weiter weist der Haarboden 1 der Fig. 3 einen sogenannten Fllmansatz auf, d.h. der Stirnansatz besitzt die Form unregelmäßiger Wellenlinien 17 oder Zacken, so daß selbst bei stehendem Ansatz keinerlei übergang zwischen Haarteil und Naturhaut sichtbar werden kann.
Bei der Herstellung der neuerungsgemäßen Toupets kann, um nur einige Stufen anzugeben, folgendermaßen verfahren werden:
Auf eine dem Patientenkopf entsprechende Positivform 3, die in bekannter Weise z.B. aus Gips abgeformt wird, werden zwei Hilfsformen, un^ zwar eine zweite (untere) Hl und eine erste (obere) 12, gespannt. Diese Hilfsformen sind vorher von der Positivform 3 im Tiefziehverfahren aus Weich-PVC abgeformt worden, so daß sie gleichfalls der Kopfform des Patienten entsprechen. Ihre Stärke beträgt ungefähr 0,5 bis 1 mm.
Vor dem Aufspannen auf die schon auf der Positivform angeordnete zweite (untere) Hilfsform Il wird die erste (obere) Hilfsform 12 an ihrer Innenseite mit einem primären Kunstharzfilm 101 von 0,05 bis 0,1 mm Stärke bestrichen. Nach dem Aufspannen werden die Haare in den gewünschten Abständen in die beiden Hilfsformen mittels geeigneten Stechwerkzeugen eingestochen. Die Einstichabstände können durch ein Raster vorbestimmt sein, das sich sichtbar in oder auf der oberen Hilfsform befindet. Die Neigung des Einstiches bestimmt die spätere "Wuchsrichtung" der Haare., wobei der notwendige Halt in der Hilfsform insbesondere durch die hohe Elastizität des verwendeten Werkstoffes gewährleistet wird, der den Einstichkanal um das einzelne Haar herum eng schließt. - Das Einstechen erfolgt bis tief in die zweite (untere) Hilfsform Il hinein, wobei aber verhindert werden muß, daß mit dem Stechwerkzeug ständig bis auf die harte Oberfläche der Positivform 3 durchgestochen wird, weil dies einen erhöhten Werkzeugverschleiß zur Folge haben würde. Man kann, willman hier Abhilfe schaffen, die
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zweite (untere) Hilfsform Ml durch eine hartelastische dickere Schicht ersetzen, die die Oberfläche der Positivform 3 bildet, so daß das Einstechen bis in diese Schicht hinein erfolgen kann, ohne daß die Stecherin allzu große Sorgfalt auf die genaue Stechtiefe zu verwenden braucht.
Die Haare 20 bilden auf ihrer Einstichstelle nur kleine hakenartige Enden 201, die um so kleiner sind, je feiner das verwendete Einstichwerkzeug ist (s. Fig. 4).
Nachdem sämtliche Haare in die Hilfsformen Ml, 42 eingestochen sind, wird die erste (obere) Hilfsform 42 samt dem an ihr sitzenden primären Kunstharzfilm 101 um einige Millimeter über die Haare hinweg von der zweiten (unteren) Hilfsform 41 in Richtung des Pfeiles A (s. Fig. 5) abgezogen, so daß zwischen den Formen ein Zwischenraum 43 entsteht, in welchem sich die Haare in gespanntem Zustand befinden. Mittels eines geeigneten Schneidegerätes, z.B. einer normalen Schere oder einer Haarschneidemaschine, werden die Haare im Zwischenraum durchgeschnitten, und zwar derart, daß an der Unterseite des Filmes 101 ein gleichmäßiger Flor von etwa 1 bis 2 mm Länge stehenbleibt. Dieser Flor wird vor der Weiterverarbeitung von etwaigen Verunreinigungen gesäubert, z.B. durch Ausblasen oder Bürsten.
Dann wird die zweite (untere) Hilfsform 41 von der Positivform 3 abgehoben, während die Positivform mit einer geeigneten Trennfolie 31» welche gegenüber dem verwendeten Kunstharz neutral ist, bespannt wird.
Die Trennfolie 31 wird mit Kunstharz bestrichen, wobei dieses Bestreichen gegebenenfalls mehrmals erfolgen kann, je nachdem, wie stark das endgültige Haarteil sein soll. Nach Erhärten dieses Auftrages wird die obere Hilfsform 42 mit Primärkunstharzfilm 101 und dem Haar nach nochmaligem dünnem Kunstharzauftrag auf die Positivform 3 aufgepreßt, wobei der Preßdruck der Dicke des endgültigen Haarteiles
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entsprechend bemessen wird und überschüssiges Kunstharz an den Seiten austreten kann. Die Haarenden 21 legen sich beim Pressen, wie in Fig. 1 oder 2 angedeutet, um und liegen hinterher in der Ebene der Folie 10. Sie können aber vorzugsweise auch vor dem Verpressen mechanisch, z.B. durch Bügeln, Drücken od. dgl., umgelegt werden, so daß sie beispielsweise einen Linienverlauf wie in Fig. 3 ergeben.
Soll der Haarboden durch ein Gewebe, z.B. Glasfasergewebe, verstärkt werden, so wird dieses Gewebe 11 vor dem Verpressen der ersten (oberen) Hilfsform mit der Positivform auf letztere aufgelegt und mit verpreßt.
Fig. 6 zeigt im Detail den Preßvorgang (in Richtung des Pfeiles b); auf der Positivform 3 befindet sich die Trennfolie 31, auf dieser eine Kunstharzschicht 103, die schon mit dem Glasfasergewebe 11 verpreßt ist. Darüber erkennt man den zweiten dünnen Kunstharzauftrag 102 auf dem Primärfilm 101 auf der Innenseite der ersten (oberen) Hilfsform 42. In der Kunstharzschicht 102 befinden sich die umgelegten Enden 21 der Haare 20. Durch die Kunstharzschicht 102 wird sowohl der Film 101 als auch der an der Oberseite des Gewebes 11 liegende Teil der Schicht 103 wieder leicht gelöst, so daß nach dem Pressen und Aushärten das Haarteil eine homogene Einheit bildet und die Haarenden sich dicht an das Gewebe 11 anschmiegen.
Die Stärke des hier nur beispielhaft verwendeten Glasfasergewebes liegt ungefähr bei 0,1 iun, während ein einzelner Auftrag einer Kunstharzschicht im getrockneten Zustand 0,03 bis 0,05 mm ausmacht, so daß sich mit Leichtigkeit die beschriebenen Toupetstärken von 0,2 bis 0,3 mm erzielen lassen.
Das Haarteil kann nach dem Verpressen sowie endgültigen Aushärten, und nachdem die Hilfsform über die Haare hinweg
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abgezogen ist, noch nachbearbeitet werden, beispielsweise durch Anschleifen der Ränder oder Versehen derselben mit einem Filmansatz. Weiter werden die Haare auf die gewünschte Länge zurechtgeschnitten.

Claims (5)

Erwin Köhler, 207 Ahrensburg, Hasselmannsweg 5 Haarteil, insbesondere Toupet. Schutzansprüche :
1. Haarteil, insbesondere Toupet, bestehend aus einem Haarboden aus dünner, biegsamer und transparenter Kunststoffolie in Gestalt einer muldenförmigen Schale und aus in dem Haarboden befestigten Haaren, dadurch gekennzeichnet,
daß sich in jedem Haarkanal der Folie nur ein Strang jeweils eines Haares (20) in die Folie eingebettet befindet und die Haarbodenoberfläche mattiert oder hautähnlich genarbt ist.
2. Haarteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haarenden (21) unter einem der natürlichen oder jeweils angestrebten Wuchsrichtung entsprechenden Winkel in die Folie (10) eingebettet sind.
3. Haarteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Folie ein von dem Kunststoff vollständig umflossenes zartes Gewebe, vorzugsweise Glasfasergewebe, eingebettet ist.
4. Haarteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3* dadurch gekennzeichnet,
daß die Stärke der Folie geringer als .5 mm, vorzugsweise 0,2 bis 0,3 mm, beträgt.
5. Haarteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
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daß die Wölbung der Folie in Anpassung an die Kopfform des Trägers (Patienten) hergestellt ist, wobei sie an den Rändern eine geringfügig stärkere Wölbung aufweist.
Haarteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch,gekennzeichnet,
daß die Folie aus einem hochpolymeren Kunststoff, vorzugsweise einem duro- oder thermoplastischen Kunststoff, insbesondereEpoxydharz, Polyurethan, Polyester, Polyvinylchlorid oder Polyäthylen, besteht.
DE19696914183 1968-04-12 1969-04-09 Haarteil, insbesondere toupet. Expired DE6914183U (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT520211A4 (de) * 2018-02-08 2019-02-15 Hairdreams Haarhandels Gmbh Haarersatzteil- und Vorrichtung zu seiner Herstellung

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT520211A4 (de) * 2018-02-08 2019-02-15 Hairdreams Haarhandels Gmbh Haarersatzteil- und Vorrichtung zu seiner Herstellung
AT520211B1 (de) * 2018-02-08 2019-02-15 Hairdreams Haarhandels Gmbh Vorrichtung zur Herstellung eines Haarersatzteils

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