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Vorrichtung zum Verseilen von Fernmeldeadern Bei der Verseilung von
papierisolierten Adern zu Adergruppen werden fast ausschließlich Maschinen mit Rückdrehung
benutzt, weil dabei deren Isolationshüllen nur wenig beansprucht werden. Bei diesen
Maschinen sind die Spulen für die Adern bekanntlich in Jochen gelagert, welche ihre
Lage im Raum beibehalten, wie es z. B. die in Abb. i schematisch dargestellte Maschine
zeigt, bei der die Jochachsen a zur Achse b des Verseilkorbes parallel
sind und die Trommelachsen e bei der Rotation der Maschine stetseinander parallel
bleiben. Bei dieser Anordnung werden aber die Adern an den Durchführungen c während
des Korbumlaufs dauernd abwechselnd gebogen und geradegestreckt. Dabei werden sie
ungleichförmig verformt. Um diesen Nachteil zii 'beheben, hat man auch schon Maschinen
gebaut, bei welchen die Jochachsen,a zum Verseilpunkt hin gerichtet sind, wie es
schematisch in Abb. 2 dargestellt ist. Auch bei diesen Maschinen werden die Adern
während des Umlaufs des Verseilkorbes geknickt, aber weniger und vor allem gleichförmig.
Schließlich hat man auch schon Maschinen hergestellt, bei denen die Jochachsen zum
Verseilpurikt hin gerichtet und bei welchen die Trommelachsen so einseitig verschoben
angeordnet sind, daß der mittlere Ablaufpunkt der Ader auf der Trommel tl in der
Flucht Jochachse--Verseilpunkt liegt.
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Die in Abb. :2 und 3 schematisch dargestellten Verseilmaschinen haben
den Nachteil, däß bei ihnen die Linie Ablaufpunkt d-Trommelachse e ihre Lage im
Raum wie bei der in Abb. i dargestellten Anordnung nicht beibehält, sondern nach
einer halben Umdrehung um einen Winkel ändert. Das hat zur Folge, daß die Ader das
ganze Gewicht der Trommel dieser veränderlichen Winkelstellung
entsprechend
ruckweise bewegen muh. Bei höheren Drehzahlen werden infolgedessen die Drähte gereckt,
und die isolationshülle reiht.
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Alle- diese Bauarten haben ferner den Nachteil, daß die Trommeln beim
schnellen Korl3= umlauf rechts und links in Richtung der Achsen mit großer Gewalt
gegen die Lager geschleudert werden, wodurch ungleiche Bremskräfte entstehen und
die Windungen gegebenenfalls durcheinanderfallen und sich verschlingen können. '
- Es sind ferner- Vorrichtungen 711111 Herstellen von Fernmeldekabeln bekannt, bei
denen die die Verseilelemente enthaltenden Trommeln außerhalb der Verseilachse allgeordnet
sind und die Achsen der Trommeln parallel oder annähernd parallel zur Verseilachse
verlaufen i Abb. 4,. Dabei sind die abzuziehenden Verseilelemente durch zwangsläufig
untereinander gekuppelte. unabhängig von den Trommeln drehbare Führungsarinc über
die Trommelflansche geleitet und so -eführt. dal3 die Verseilelemente voll einem
in der Trommelachse liegenden Punkt ablaufen. Hierbei werden die \'erseilelemeiitcaber
beim Ablauf von den Trommeln je nach der augenblicklichen Stellung der Adertrommel
geknickt oder gerade geführt.
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Gegenstand der Isr findung ist eine Verseilvorrichtung, bei der die
Adern in stets gleichmäläiger Biegung von den Trommeln abgezogen werden und die
Trommeln dabei mit gleicher Winkelgeschwindigkeit umlaufen. Die Joche sind dabei
mit ihren Achsen zum Verscilpunkt hin gerichtet (Abb. 5); die Tronimel wird aber
so in jedes Joch eingesetzt, daß ihre Achse mit der Jochachse zusammenfällt. Die
Adern werden dabei durch entsprechend grol:i hcinessene L"mlenkscheiben, welche
am ,Joch befestigt sind und ihre Lage im Räum beibehalten, so geführt, daß sie in
Richtung der Jochachse zum Verseilpunkt laufen. Ztve-clcmäßig werden die I'mlenkscheiben
so grola bemessen, daß ihr Durchmesser etwas dem des Trommelkerns entspricht. Durch
die Taumelbewegung beim Korbumlauf infolge der schräg stehenden Jochachsen werden
die Entfernungen Ablaufpunkt --Verseilpunkt nicht geändert. Alle Massenkräfte werden
durch die Lagerung im ,Joch übertragen. Die Ader läuft von der Trommel stetig, also
mit gleichbleibender t@'inkelgescln@-indigkeit ab. Hier haben also stur die L`mlenkscheiben
ungleiche Winkel gcäcliwindigkeiten im Raum, während die ganzcn-Trommcln bei den
in den Abb. 2 und dargestellten Verseilmaschinen 11n -leiche Winkelgeschwindig11eiten
haben. Da die Unilenkscheihen aber so leicht ausgeführt «-erden können, daß ihre
Bewegung durch die Ader diese nicht unzulässig beansprucht, kann die 2 aschine
nach der Erfindung mit viel heißeren Drehzahlen laufen als die in den Abh-und ,;
d_crgestellteti Maschinen. 3uLierdem hat die neue Maschine vor der in Abb. t dargestellten
den Vorteil, daf; die Ader ständiin genau der gleichen `'eise übel- Krümmungcn geführt
wird, welche vollkommen unschädlich sind. Das Schlagen infolge der Fliehkraft in
Richtung der Trommelachse fällt hier iveg; denn die Trommel ruht nur mit ihrem Gewicht
im Joch, und die- seitlich(-Schubkomponente ist infolge der geringen Schrägstellung
an sich nur klein und aul.ierdein unschädlich, weil sie immer in derselben lZichtung
wirkt.
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1'n1 eine geringe Bauhöhe der Maschine zti erbalten. ist es zweckmäliig,
die Umlenkscheiben dicht über dein ,Joch anzuordnen. In dics_in Falle ist es vorteilhaft,
keine Trommelbolzen -z.11 verwenden, sollderii upten einen drehbaren Zapfen anzubringen
und obcii einen kurzen Bolzen, der beidurch eine Feder heruntergedrückt wird, -z.11
verwenden. Dieser braucht beim Einsetzen der "Trömmel nur angehoben zu v-erden und
schnappt dann in das obere Tromnielloch ein ! Abb. 6 i. Die I'tnlenkscheiben können
untereinander durch all sich bekannte L"bertraguligsorgalie verbunden und dazu benutzt
werden. die Bremskräfte zwangsläufig auszugleichen. Das ganze gekuppelte S-stetn
kann gegebenenfalls angetrieben und zum Abzug der Adern von den Trommeln benutzt
werden.