DE7139C

DE7139C -

Info

Publication number: DE7139C
Application number: DENDAT7139D
Authority: DE

Description

1879.

Klasse 27.

LACOMME & CO. in PARIS. Luft-Erneuerungs- und Verbesserungs-Apparat.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Februar 1879 ab.

Der Apparat, welcher den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, ist für verschiedene Zwecke bestimmt und zwar:

1. zum Ventiliren von Räumen aller Art;

2. zum Reinigen der atmosphärischen Luft von organischen Stoffen aller Art;

3. zum Desinficiren der Luft;

4. zum Vermengen der Luft mit wohlriechenden, desinficirenden, medicinischen oder anderen Stoffen;

5. zum Erwärmen oder zum Abkühlen der Luft, um dieselbe auf einen ganz bestimmten Temperaturgrad zu bringen;

6. zur zugfreien Zuführung der für die Athmung nothwendigen Luftmenge in bewohnte Räume;

7. zur Beförderung des Austritts von verbrauchter oder schlechter Luft, oder von schädlichen Gasen aus bewohnten Räumen.

In beiliegender Zeichnung ist die Construction dieses Apparates des näheren erläutert.

Fig. ι zeigt die Anordnung von Behältern, Röhren und Leitungen des neuen Systems.

B ist ein theilweise mit reinem, frischem oder mit Sauerstoff gesättigtem Wasser gefüllter Behälter.

Die durch die Leitung C² zugeleitete Luft strömt in die flüssige Masse L ein, in welcher sie gewaschen und von allem in ihr in Suspension gehaltenen organischen Staube gereinigt wird.

Hierauf wird sie, wenn nöthig, der zweiten Operation unterworfen, indem man sie in derselben Weise, wie oben beschrieben, in einem mit irgend einem desinficirenden Stoffe, wie z. B. Thymol, Chlor, Jod, Phenol- oder Salicyllösung gefüllten Behälter C leitet.

In der Fortsetzung ihres Weges wird die Luftsäule durch das Reservoir D geleitet, welches mit einem wohlriechenden Stoffe gefüllt ist.

Der Behälter E dient zur Aufnahme flüssiger medicinischer Stoffe.

Der kleine Apparat F ist derart construirt, dafs man mit Hülfe desselben wohlriechende oder desinficirende Dämpfe entwickeln kann, welche alsdann von der Luft mitgeführt werden.

Diese Dämpfe werden durch die Hitze eines unter dem Apparate befindlichen Gasbrenners 23 entwickelt. Der Apparat selbst besteht aus

einer kleinen Büchse, in welcher die Stoffe, deren Dämpfe entwickelt werden sollen, eingeschlossen sind.

Der Behälter G besteht aus emaillirtem Metall und ist mit Wasser gefüllt, welches mit Hülfe eines Gasbrenners 22 kochend gehalten wird und zur Erhöhung der Temperatur dient. Die Luft geht durch die in dem Behälter G eingeschlossene Rohrspirale H.

Z ist ein Reinigungsapparat, in welchem sich die in der Leitung C oder in der Spirale H condensirten Dämpfe ansammeln können. Soll die Luft abgekühlt werden, so füllt man den Behälter G mit Eis oder einer Kältemischung.

Die beschriebenen Behälter können in verschiedenen Theilen eines Hauses, Hospitales u. s. w. vertheilt sein, wie dies in Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Diese getrennten Behälter stehen durch Zweigleitungen mit der Hauptleitung in Verbindung. Durch diese Anordnung der Apparate ist es leicht, alle Behälter in directe Verbindung mit einander zu bringen, oder aber einen oder mehrere Behälter auszuscheiden. K

So sind z. B. in Fig. 1 nur zwei Behälter B und C in Thätigkeit und stehen in Verbindung mit einander. Die Hähne 1,3,4 und 6 der Zweigleitungen sind geöffnet und die Hähne 2 und 5 geschlossen, ferner sind die Hähne 8, 11 und 15 offen und die Hähne 7, 9, 10, 12, ' 13, 14 und 16 geschlossen. Auf diese Weise geht die Luft durch die Behälter B und C hindurch und dann direct in die Hauptleitung C. In ähnlicher Weise kann man jeden der beschriebenen Behälter in und aufser Verbindung mit der Hauptleitung bringen.

Fig. 4 zeigt im Schnitt einen der Ventilatoren, welche mit den an der Decke herlaufenden Luftleitungen verbunden sind.

V ist eine Oeffnung, welche den Eintritt der Luft in einen kleinen glockenförmigen Apparat bewirkt. 5 ist der hohle Theil der Glocke, t eine leichte Schraube, welche durch die Gewalt der aus den Oeffnungen rr austretenden ' Luft in Bewegung gesetzt wird. Die Schraube besteht aus Glimmer oder sonst einem leichten Stoffe und dreht sich um die Axe u. y ist eine kleine, in der Mitte der unteren Fläche der Glocke sitzende Mutter.-'

In Fig. S ist eine andere Ventilationsglocke dargestellt.

Claims

Diese Glocke hat keine Schraube, ist jedoch mit einer Anzahl Löcher versehen, welche der Luft ebenfalls den Eintritt gestatten, ohne dafs sich Zug bemerkbar macht.

Die ringförmige Leitung, welche in Fig. 6 dargestellt ist, hat an ihrem Umfange Oeffhungen, durch welche die Luft in das Zimmer tritt.

An Stelle dieser Ventilatoren kann man auch einfach durchlöcherte Röhren anbringen,, welche längs der ganzen Decke laufen.

In Fig. 7 ist eine runde, in Abtheilungen eingetheilte, regulirbare Oeffnung dargestellt, welche nahe dem Boden des Zimmers angebracht ist und durch welche die verbrauchte Luft entweicht.

Paten τ-Anspruch:

Ein Apparat zum Ventiliren bewohnter Räume und zum Modificiren der Temperatur und Beschaffenheit der zum Einathmen bestimmten Luft, im wesentlichen wie beschrieben und dargestellt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.