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Verfahren und Vorrichtung zum Einfüllen von Schnittabak in Kappenschachteln
Die Erfindung bezieht sich in erster Linie auf ein Verfahren zum Einfüllen von Schnitttabak
in Kappenschachteln, in denen der Tabak von einem oder mehreren besonderen Hüllpapieren
umgeben sein soll, und zum Pressendes Tabakkuchens. Es kennzeichnet sich erfindungsgemäß
dadurch, daß zunächst in an sich bekannter Weise die zweckmäßig aus zwei quer zueinanderliegenden
Hüllpapierstreifen gebildete Papiereinlage in einer Form zu einer genau den Innenmaßen
der gesondert hergestellten Kappenschachtel entsprechenden, oben offenen Tasche
mit überstehenden Zipfeln geformt und mit allen Seitenflächen und ihrer Unterseite
an den starren Wandungen der Form zur Anlage gebracht wird, daß darauf ebenfalls
in an sich bekannter Weise eine abgemessene Gutmenge in - die in ihrer endgültigen
Form erhaltene Tasche eingeführt, in dieser gepreßt und schließlich nach Entfernung
der die Unterseite der Tasche abstützenden starren Wandung, wie an sich ebenfalls
bekannt, zusammen mit .den Hüllpapieren senkrecht nach unten in eine unmittelbar
unterhalb der Form starr abgestützte Kappenschachtel übergeschoben.
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Mit Hilfe ,des neuen Verfahrens ist es möglich, ein so schwierig zu
verpackendes Gut wie Schnittabak von Hü'.lpapieren umgeben in einer Kappenschachtel
zu verpacken, und zwar so, daß die Schachtel an allen Stellen, insbesondere auch
in den Ecken, gleichmäßig gestopft ist und der Spiegel der Packung ein vorteilhaftes
Aussehen zeigt.
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Man kennt bereits Verfahren mit dem Zweck, Zigaretten in eine Hülle
einzubringen und zusammen mit dieser in ein Paket o. dgl. einzuführen. Zu diesem
Zweck wird oberhalb eines Ziehschachtes ein Zuschnitt aufgelegt und in dessen Bereich
zunächst eine Lage dicht nebeneinanderliegender Zigaretten aufgebracht. Durch Absenken
je eines Stempels unterhalb des Zuschnittes und unmittelbar oberhalb der Zigarettenreihe
wird -dann der Zuschnitt in den Schacht um die Höhe einer Zigarettenschicht hineingezogen.
In gleicher Weise werden mehrere Lagen von Zigaretten überein.andergeschichtet und
in den Schacht abgesenkt, dann werden die Zigaretten mittels der Stempel wieder
nach oben geschoben und der Zuschnitt wieder in die ebene Form übergeführt. Darauf
wird der Ziehschacht durch Bewegung einer Seitenwand verengt und hierbei auch eine
Umschichtung der Zigaretten vorgenommen und schließlich mit Hilfe der beiden Stempel
die Ansammlung der Z:igaretten
durch den Ziehschacht hindurchgezogen,
wnbei dann der Zuschnitt erneut gefaltet und zuletzt mit den Überstehenden Zipfeln
um dit ?,5 Zigaretten herumgelegt wird. Darauf wi.: #Ict das Ganze, durch einen
Trichter hindurch einen seitlich vorgehaltenen Behälter gesclicj@: ben. Dieses Verfahren
ist aber umständlich und zeitraubend. Der Zuschnitt wird ferner nutzlos eingefaltet
und wieder eben gereckt, bevor er zum Zwecke des Einhüllens der Zigaretten endgütig
gefaltet wird. Im übrigen ist ein derartiges Verfahren nur in Verbindung mit verhältnismäßig
dicken Hüllpapieren möglich. Die Hüllpapiere, wie sie .in Form dünner und feiner
gewachster Papiere in Kappenschachteln eingelegt werden, würden bei dem bekannten
Verfahren erheblichen Schaden leiden, wenn nicht gar zerstört werden. Außerdem setzt
das bekannte Verfahren unter allen Umständen .die Eigenschaft der Zigaretten voraus,
unter dem Einfluß dzs Eigengeicichtes selbsttätig nach unten oder nach der Seite
hin abzurollen und hierbei -den sie aufnehmenden Raum gleichmäßig auszufüllen. Außerdem
kann .das Verpacken von Zigaretten ohne Anwendung von Druck stattfinden, wodurch
der Verpackungsvorgang erheblich erleichtert wird.
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Ebenfalls zum Verpacken von Zigaretten ist ein Verfahren bekanntgeworden,
bei welchem wiederum auf die obere Mündung eines Ziehschachtes ein Zuschnitt aufgelegt
wird. Auf diesen Zuschnitt setzt sich nun ein genau in den Ziehschacht hineinpassender
Rahmen, der am oberen Ende durch einen Preßstempel verschließbar ist. Der Rahmen
wird mit mehreren lagen von Zigaretten gefüllt, und .darauf wird dieser Rahmen zusammen
mit dem Kolben nach unten abgesenkt. Hierbei wird der Zuschnitt, welcher nach wie
vor die Zigarettenreihen abstützt, einem Ziehvorgang unterworfen. Der Zuschnitt
mit .den Zigaretten und mit dem Rahmen wird in eine unterhalb des Ziehschachtes
angeordnete Kappenschachtel eingeführt und danach der Rahmen wieder nach oben herausgezogen.
Darauf werden die fi.berstelienden Zipfel des Zuschnitts umgefaltet. Dieses Verfahren
kann wiederum nur in Anwendung auf Zigaretten zu brauchbaren Ergebnissen führen.
Wollte man in di1eser Weise Schnittabak verpacken, so müßte der Rahmen, welcher
ja vorübergehend innerhalb der Kappenschachtel untergebracht ist, dickwandig ausgeführt
werden, um die sehr holten Drücke zum Pressen des Tabaks aufnehmen zu können; die
nur mit sehr geringer Festigkeit ausgestattete Kappenschachtel muß naturgemäß von
diesen Kräften frei bleiben. Wird aber der Rahmen in dieser Weise dickwandig ausgebildet,
dann verbleibt nach der Entfernung des Rahmens in der Schachtel ein am Rande sich
erstreckender schmaler Raum, in den hinein sich der Schnitttabak nicht selbsttätig
ausbreitet. Schnitt-:wä.bal: hat nämlich die Eigenschaft, daß er sich :sentlich
nur d°r Höhe nach ausdehnt. Iii :,lnw.endung auf Schnittabak: muß daher diese: Verfahren
zu schlecht gefüllten Schachteln und zu einem sehr unvorteilhaft aussehenden Spiegel
führen.
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Man kennt auch noch ein Verfahren und eine Vorrichtung, nach welchem
ein verhältnismäßig starkwandiges und widerstandsfiiliiges Papier auf einem mit
Taschen an der Außenseite versehenen Rad; zu einfachen Beuteln geformt und ini gleichen
kade mit Schnitttabak aufgefüllt wird, der bei dieser Gelegenheit auch unter die
üblich stark:- Pressung versetzt wird. Die Beutel werden darauf vollständig geschlossen
und sogleich in feste und widerstandsfähige Behälter, beispielsweise Blechdosen,
eingeführt. Die mit dein Tabak: aufgefüllten Beutel sind bereits derart stark. daß
sie größer;, vorn Schnittabak rührende Ausdehnungskräfte aufnehmen können.
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Endlich kennt inan noch Vorrichtungen. welche in einer mit Schnittabak
aufgefüllten Kammer bestehen. Diese Kammer wird durch einen stetig bewegten Kolben
so lange verkleinert, bis der Tabak unter die gewünschte Pressung gekommen ist.
Dann wird der Tabalc mittels eines zweiten Kolbens in einen unterhalb der Kammer
vorgesehenen festen Behälter schnell übergeschoben.
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Eine neue Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens kennzeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch, daß ein Formrad in an sich bekannter Weise oben und
unten offen;: Formen enthält, d°ren lichte Abmessungen etwas kleiner als diejenigen
der zu füllenden Schachteln sind, und daß in zwei Arbeitsstationen den Formen Vorr
ichtung; it zum Zuführen des ersten und zweiten Hüllpapierstreifens zugeordnet sind,
ferner je ein obrer bzw. unterer Stempel zum Formen der aus den Hüllpapieren herzustellnden,oben
ofcnen Taschen, daß ferner an einer weiteren Arbeitsstation eine all sich bekannte
Füllvorrichtung vorgesehen ist, mit welcher in die -durch einen Stempel gestützte
Tasche eine abgewogene Gutmenge eingefüllt und gepreßt wird, bevor das Gut ir. einer
weiteren Station in an sich bekannter Weise zusammen mit der aus den Hüllpap@--ren
gebildeten Hülle in eine Schachtel überi -schoben wird. .
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Es hat sich als z%veckmäßig herausgestellt. seitlich der Formen unter
Fer;-#rdrucl: steliendu Finger anzuordnen, unter leiten di° Hüllpapierstreifen in
bekannter \N, ei, 3e bei der Formung der Papiertasche durchgezogen werden. Diese
zweckmäßige Anordnung soll nur in Verbindung mit der oben gekennz@iclineten
Vorrichtung
geschützt sein. Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung ist
in den Abh. i bis 3 dargestellt.
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i ist das horizontal angeordnete, um ein,. vertikale Achse absätzwe?se
angetriebene Formrad (der Antrieb ist nicht dargestellt), an dessen Umfang in an
sich beliebiger Zahl oben und unten offene Taschen 2 durch Schrauben befestigt sind.
3 ist eine Bobine, von der das zur Herstellung der Zuschnitte verwandte Papier zu
einem Auflagetisch q. gelangt und hier von einer Leitschwinge 5 erfaßt wird, die
mittels der Hebel 6, 7, 8 so bewegt wird, daB sie den Papierstreifen unter dem Stempel
9 vorbewegt. Der Stempel 9 hat den Zweck, die Hüllpapierstreifen in die Form nach
Art einer Tasche einzufalten. An .der Stelle, wo der Papierstreifen den Auflagetisch
4. verläßt, ist eine Messerplatte io angeordnet, welche über den doppe:armigen Hebel
i i senkrecht zu dem Auflagetisch bewegt werden kann. Über den Auflagetisch d. ist
ein Halter 12 nachgiebig angebracht, der .den Papierstreifen gegebenenfalls auf
dem Tisch festhält.
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Die Arbeitsweise der Papierfuttereinlegestelle ist folgende: Der von
der Bobine 3 -ablaufende Streifen gelangt auf den Auflagetisch 4.; befindet sich
die Tasche 2 des Formrades i unter dem Stempel 9, so befindet sich die davon in
Abhängigkeit gesteuerte Messerplatte io in einer Stellung, in .der die Oberfläche
des Tisches q. mit der unteren Begrenzung des Schlitzes 13 der Messerplatte io übereinstimmt.
Der durch nicht dargestellte Vorzugswalzen von ,der Bobine 3 abgezogene Papierstreifen
zur Herstellung des einen Hüllpapiers tritt durch den Schlitz 13 und wird von der
sich in diesem Augenblick in ihrer linken Endlage befindlichen Leitschwinge 5 unterfaßt
und von dieser mit der gleichen Geschwindigkeit wie der von der Bobine ablaufende
Papierstreifen bis zu rechten Endlage getragen. In diesem Augenblick bewegt sich
die Messerplatte nach unten und schneidet mittels der an der oberen Begrenzung -des
Schlitzes 13 angeordneten :Messerkante .den Papierstreifen ab. Nun bewegt sich der
Stempel 9 abwärts und faltet den Papierstreifen in die Tasche 2 ein. An der Auflageplatte
14 des Stempels 9 sind Finger 15 vorgesehen, die sich beim Abwärtsbewegen des Stempels
auf die Berandung der Tasche 2 aufsetzen und den Zuschnitt mit leichtem Druck auf
diese Berandung pressen. Die Finger 15 sind unter Gegenwirkung einer Feder 16 nachgiebig
geführt, so daß sie bei weiterer Abwärtsbewegung des Stempels 9 immer mit leichtem
Druck auf der Berandungsflächeder Tasche 2 anliegen. Der Stempel 9 zieht beim Herabgehen
den Papierstreifen unter -diesen Fingern bei gleichbleibender Spannung weg, so daß
beim Auftreffen des Stempels 9 auf .die an dieser Arbeitsstelle unter der Tasche
2 ortsfest angeordnete Platte 17 durch den Stempel 9 einerseits und die obere Begrenzungskante
der Tasche and; rerseits eine ausgeprägte Knickung des Streifens bewirkt wird. Damit
wird verhindert, daß bei Weiterbewegung des Forinra.des, nachdem der Stempel 9 wieder
ausgetreten ist, die Papiereinlage aus der Tasche z herausspringt.
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Darauf wird der zweite Futterpapierstreifen senkrecht zu dem ersten
in einer in gleicher Weise arbeitenden weiteren Arbeitsstation in die Formtaschen
2 eingelegt. Der über die Ouerkante der Formtasche in Richtung der Fortbewegung
des Formrades heraushängende Papierzipfel wird von federnden Klammern 18 gehalten,
um zu verhindern;- daß durch den bei der Weiterbewegung .des Tisches i entstehenden
Luftzug der Papierzipfel erfaßt, aufgerichtet und unter Umständen aus der Formtasche
wieder herausgerissen wird. Sinngemäß sind hier die nachgiebigen Finger 15 so angeordnet,
@daß sie den Papierstreifen auf der Querherandung der Tasche .2 niederhalten.
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Nachdem in- der beschriebenen Weise -die Futtereinlagen hergestellt
sind, gelangt die Tasche :2 beider weiteren absatzweisen Drehung des Formrades i
unter die Füll- und Preßstation, die in Abb.3 in Ansicht dargestellt ist. i9 ist
ein Fülltrichter, in den eine vorbestimmte Gutmenge in an sich bekannter Weise durch
Becherwerk o. dgl. eingeworfen wird. 20 ist ein Stempel, der über die um die Achse
22 drehbaren Hebel 21 und 23 und über die Stange 24 in kreisförmiger Bahn auf und
nieder bewegt wird. Das in den Fülltrichter eingeschüttete Gut gelangt in den unter
diesem angeordneten eigentlichen Preßkana125 und füllt diesen bis zu einer bestimmten
Höhe an. Die lichten Maße des Preßkanals entsprechen denen der beim Füllen unter
diesen gelangenden Tasche 2. Die untere Begrenzungswand der Tasche 2 wird an dieser
Arbeitsstelle -.durch die feststehende Platte .26 gebildet, so daß der Preßkanal
einschließlich der Tasche,-, aus metallischen Wänden gebildet wird, in den von oben
der Stempel 20 eindringt und das Gut in einem gewünschten Maße zusammenpreßt. In
Abb.3 ist der Stempel in seiner äußersten Preßstellungdargestellt. Durch die in
den vorhergehenden Arbeitsstellen erfolgte sorgfältige Auskleidung-der Tasche 2
mit den Futtereinlagen und die besonderen Vorrichtungen zur Sicherung der Lage der
Papiere sowohl in der Tasche selbst als auch der der überhängenden Zipfel während
,des Überganges von der Einlegestelle zur Füllstelle werden Beschädigungen des Futters
beim Eintritt der Tasche in den Bereich des Füll.Iranals 25 und beim Niedergang
des
Stempels 2o sicher vermieden. Der durch Pressung gebildete Kuchen gelangt bei der
weiteren Drehung des Formentisches i zu der Ausstoßstelle, in der ein von oben wirkender
Stempel den innerhalb der Hüllpapiere in der unten offenen Tasche 2 befindlichen
Kuchen in die dicht unter der Tasche befindliche geöffnete Kappenschachtel einschiebt.