DE713436C

DE713436C - Verfahren zur Entfernung von Zunder und von Messinglotrueckstaenden von eisernen Oberflaechen von dem Aufbringen von metallischen Schutzueberzuegen

Info

Publication number: DE713436C
Application number: DEB185678D
Authority: DE
Inventors: Kurt Mauch; Artur Moehrle
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1938-12-23
Filing date: 1938-12-23
Publication date: 1941-11-07
Also published as: DE765824C; FR887338A

Description

Die Erfindung· betrifft ein Verfahren zur Reinigung- von hartgelöteten Eisenoberflächen, die dadurch gleichzeitig für die Aufbringung von metallischen Überzügen, insbesondere galvanischen, vorbereitet werden. Gemäß der Erfindung sollen dabei 'die auf den eisernen Gegenständen vorhandenen Verunrei.-.iguagen, in erster Linie · Zunder und Rückstände von Messinglot, entfernt werden.

Die Entzunderung und gleichzeitige Entfernung der Rückstände von Messinglot bei hartgelöteten eisernen Gegenständen, die nachher galvanisiert wurden, geschah bisher rein mechanisch durch Feilen und Schmirgeln.

ig Diese Arbeitsweise: ist nicht nur höchst unwirtschaftlich, sondern lieferte auch nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse in bezug auf Korrosionssicherheit der nachträglich aufgebrachten metallischen Überzüge. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, solche hartgelöteten eisernen Körper auf ihrer Oberfläche dadurch zu reinigen, daß sie als Anode in ein mit Schwermetallzusätzen versehenes arnmoniakalisehes Bad eingehängt werden. Dabei zeigt es sich jedoch, daß wasserhaltige oxydische Metallverbindungen auf der Eisenoberfläche auftreten, welche die Badspannung übermäßig erhöhen und dJe Ablösungsdauer der überschüzsigen Hartlotreste in unkontrollierbarem Ausmaße verlängern. Weiterhin ist schon vorbekannt, die Entzunderung und Entfernung von Messinglot bei Eisenteilen in einem aus Phosphorsäure, Chromsäure und Chromate»

Claims

bestehenden Bad anodisch durchzuführen, wobei sich jedoch die Eisenteile mit einer Schicht von in Wasser und verdünnten Säuren unlöslichen Phosphaten überziehen. Auf einer Kupferblech angewandt. Die anodische Stromdichte kann vorteilhaft 15 bis 25 Amp./dm³ betragen.

■».Auf dem eisernen Gegenstand kann nach

solchen Schicht kann jedoch bekanntlich kein .:--dfj-äi Waschen unmittelbar ein festhaftender festhaftender metallischer Überzug aufge^Metallüberzug auf galvanischem Wege aufge

bracht werden.

Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, eine Entzunderung verbunden mit einer Entfernung des überschüssigen Messinglotes von hartgelöteten Eisengegenständen zu erreichen, wobei, was wesentlich ist, der eiserne Gegenstand mit einer so· gut gereinigten Oberfläche aus dem Bad kommt, daß auf ihm nach dem Abwaschen und gegebenenfalls Trocknen ohne jede weitere Nachbehandlung ein festhaftender metallischer Überzug aufgebracht werden kann. Gemäß der Erfindung erfolgt die Reinigung der Eisenoberfläche des hartgelöteten Gegenstandes durch Einhängen des Eisengegenstandes als Anode in. ein galvanisches Bad, dessen Elektrolyt vorzugsweise technische Chromsäurelösung ist. Die Konzentration dieser Lösung muß aber so abgestimmt sein, daß sowohl, der Eisenzunder als auch das Messinglot leicht von der metallischen Eisenoberfläche abgelöst werden und ohne daß große Eisenmengen anodisch in Lösung gehen, d. h. es muß mit dem Elektrolyten außerdem auch noch eine Passivierung der metallischen Eisenoberfläche erreicht werden. Der Elektrolyt darf aber auch nicht so wirken, daß er bevorzugt das Hartlot auflöst; denn sonst würde u.U. auch das Hartlot aus der Lötfuge herausgelöst sein, bevor der Zunder von der Oberfläche entfernt ist.

Entsprechend den vorstehenden Richtlinien zeigt also der Elektrolyt gemäß der Erfindung vorzugsweise, etwa folgende Zusammensetzung:

^4<) techn. Chromsäure 60 g,

Wasser 940 g.

Als Kathode wird zweckmäßig ein vernickeltes bracht werden. An Stelle des galvanischen Überzuges kann aber auch jede andere bekannte Veredlung durch Aufbringen von Metallüberzügen treten, z. B. Spritzen, Aufdampfen, Tauchen usw.

Die durch das ne'ue Verfahren entzunderten und vom Messinglot befreiten hartgelöteten eisernen Gegenstände zeigen beispielsweise im galvanisierten Zustand eine höhere Korrosionssicherheit als diejenigen eisernen Waren, bei denen die Reinigung der Eisenoberfläche nur rein mechanisch durch Feilen und Schmirgeln vorgenommen wurde. Auf Grund des erzielten Fortschritts in bezug auf Korrosionssicherheit eignet sich das neue Verfahren besonders in den Fällen, wo Korrosionssicher- 6g heit unabdingbar gefordert wird. Das ist beispielsweise bei den eisernen Entstörrohren für Flugzeuge der Fall, die hartgelötet und nachher mit einem festhaftenden, höchste Korrosionssicherheit bietenden Metallüberzug versehen werden müssen. Die geforderte Korro sionssieberheit konnte, abgesehen von der wirtschaftlichen Überlegenheit der neuen technischen Regel gegenüber der bisherigen Arbeitsweise, durch das erfindungsgemäße Verfahren siehergestellt werden.

■ Pate.xtansprüch:

Verfahren zur Entfernung von Zunder und von Messinglotrückständen von eisernen Oberflächen, die mit Metallüberzügen versehen werden sollen, durch anodische Vorbehandlung" in einem sauren Bad, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bad ver wendet wird, das etwa 60 g Chromsäure und 940 g Wasser im Liter enthält.