DE2734826A1 - Mittel zur chemischen oberflaechenbehandlung von metallen und duroplasten sowie von metallen, die mit einem anorganischen, nichtmetallischen umwandlungsueberzug versehen sind - Google Patents
Mittel zur chemischen oberflaechenbehandlung von metallen und duroplasten sowie von metallen, die mit einem anorganischen, nichtmetallischen umwandlungsueberzug versehen sindInfo
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Description
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Mittel zur chemischen Oberflächenbehandlung von Metallen
und Duroplasten sowie von Metallen, die mit einem anorganischen, nichtmetallischen Umwandlungsüberzug versehen
sind
Die Erfindung bezieht sich auf ein Mittel zur Oberflächenbehandlung, das eine Entfettung, eine Entfernung von dünnen Oxidschichten ( Flugrost, Weißrost u.dgl. ), einen temporären Korrosionsschutz ( Konservierung ) und eine Verbesserung des Korrosionsschutzes und der Haftung nachfolgend
aufgetragener organischer Beschichtungen bei Eisen- und Nichteisenmetallen sowie eine Entfettung und Verbesserung
der Haftung nachfolgend aufgetragener organischer ßeschichtungen bei Duroplastwerkstoffen bewirkt.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Mittel, das zur Verstärkung der korrosionsschützenden und haftungsvermittelnden Wirkung von nichtmetallischen anorganischen Umwandlungsüberzügen, z.B von Phosphat-, Chromat- oder Oxalatschichten sowie von verdichteten Phosphatschichten als
" Sealing " angewendet werden kann.
Das Mittel läßt eich auf Eisen-, Nichteisenmetalle oder
Duroplaste im einzelnen als auch auf eine Verbindung dieser Werkstoffe in beliebiger Kombination anwenden.
Der Anwendungsbereich erstreckt sich von den Walzwerkerzeugnissen beginnend bis hin zu den unbeweglichen und ortsfesten
Metallkonstruktionen, d. h. auf die Fertigerzeugnisse der Walzwerke, wie auch auf alle Halbfabrikate und Fertigerzeugnisse der metallverarbeitenden Industrie in den unterschiedlichsten Bearbeitungsstufen, insofern diese Erzeugnisse
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einen lang anhaltenden temporären Korrosionsschutz oder eine
fest haftende und gegen Korrosion schützende organische Beschichtung erhalten sollen.
Der konventionellen Oberflächenvorbehandlung von Metallen
kommt in der gesamten metallverarbeitenden Industrie eine hervorragende Bedeutung zu. Wäßrig-alkalische Reinigungslösungen/ verdünnte Phosphorsäure enthaltende Lösungen mit
oder ohne Zusätze der verschiedensten Art sowie chromationenenthaltende wäßrige Lösungen werden in unterschiedlichen Kombinationen zur Durchführung von Oberflächenvorbehandlungen
eingesetzt» Mit zunehmender Anwendung der Leichtbauweise in der metallverarbeitenden Industrie werden jedoch die Nachteile naSchemischer Verfahren mehr und mehr offenkundig, da
sich insbesondere an den korrosionsgefährdeten Stellen wie Überlappungen, Hohlräumen, Kanten und Falzen durch alkalische
oder saure Rückstände der Behandlungslösungen Korrosionsherde ausbilden, die zu Qualitätsminderungen, Ausschuß oder hohen
Nacharbeitungskosten führen. Die naßchemischen Vorbehandlungsverfahren erfordern in der Einführungsphase hohe Investitionen,
in der Phase der Anwendung hohe Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen sowie einen sehr hohen Wasser und Energieverbrauch,
Für die Vorbehandlungsanlagen werden große Flächen für Produktionsräutne benötigt.
Um den im internationalen Maßstab· ständig wachsenden Forderungen an den Umweltschutz nachzukommen, ist eine an Investitionen und Unterhaltung aufwendige Abwasserbehandlung
erforderlich. Kombinationen von Eisenmetallen mit anderen Werkstoffen können nur unter erhöhtem Aufwand; unbewegliche
und ortsfeste Konstruktionen können überhaupt nicht behandelt werden.
Bei den naßchemischen Verfahren der Oberflächenbehandlung rangiert die Zinkphosphatierung hinsichtlich Korrosionsschutz und Schutz gegen Anstrichunterrostung an
erster Stelle. Eisenphosphatierungen nehmen eine Mittelstellung ein. Reine Entfettungsverfahren verleihen die
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geringste Beständigkeit gegen Lackunterwanderunyen und
-unterrostungen. Demgegenüber erweisen sich bei Haftprüfungen, die mit einer Verformung der Dlechunterlage
verbunden sind, z.B. durch Verbeulen oder Verbiegen, Eisenphosphatschichten als wirksamer. Falls daher - wie
es meist der Fall ist - sowohl eine langanhaltende Konservierungswirkung oder ein weitgehender Unterrostungsschutz als auch eine sehr gute Anstrichstoffhaftung gefordert werden, müssen bei der naßchemischen Vorbehandlung Abstriche nach der einen oder anderen Seite gemacht
werden.
Einen Oberblick über den Stand der Technik bei naßchemischen Oberflächenbehandlungsverfahren gibt H. Uhlig,
Korrosion und Korrosionsschutz, Akademie-Verlag, Berlin 1975; eine ausführliche Darstellung findet sich bei
Dettner u. Elze, Handbuch der Galvanotechnik, Eugen -Leutze-Verlag, Saulgau/Würtemberg, insbesondere in den
Abschnitten ' Reinigen und Entfetten " (Band 1/2, 19G4),
(Band III, 1969) und " Chromatisieren " (Band III, 1969).
Zwecks Verminderung der Zahl der Behandlungsstufen wurde bereits vorgeschlagen, Entfetten und Phosphatieren in
einem Arbeitsgang vorzunehmen und dazu ein Gemisch von Alkoholen, 1, 1, 1-Trichloräthan, Dioxan und Harnstoff -phosphat, bzw. Phosphorsäure zu benutzen, (DL-AP 37 207).
Mit diesem Mittel behandelte Eisen- bzw. Stahloberflächen erhalten einen Korrosionsschutz, der bestenfalls den einer
naßschemischen Eisenphosphatierung entspricht. Bei der Behandlung von anderen Metallen kann von einem Korrosionsschutz keine Rede sein; eine Behandlung von Duroplasten
ist ohne jede haftvermittelnde Wirkung, Infolge seines Gehaltes an Dioxan, das nach der ASAO 728 in die Gefährdungsgruppe I ( sehr gesundheitsschädigend! ) eingestuft
werden muß, darf dieses Mittel nur in geschlossenen Anlagen oder unter Be- und Entlüftungsanlagen unter Gebrauch
von Atemschutzmasken verarbeitet werden, was seine industrielle Anwendung unter Berücksichtigung seiner geringen Wirksamkeit ausschließt,
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In der FR-Patentschrift 1 35fi 287 wird zur gleichzeitigen
Entfettung und Phosphatierung ein Gemisch von Phosphorsaure, einem Losungsvermittler und Trichlorathylen vorgeschlagen.
Auch nach diesem Verfahren kann nur bei Eisen- und Stahlwerkstoffen ein merkbarer Korrosionsschutz erzielt werden,
der in der Wirkung günstigenfalls eine naßchemische Eisen·*
phosphatierung erreicht. Ebenso wie Oioxan muß jedoch auch Trichlorethylen nach ASAO 728 in die Gefährdungsgruppe I
( sehr gesundheitsschädigend ) eingestuft werden, so daß sich die Verwendung des vorgeschlagenen Mittels nicht durchsetzen konnte.
Aus der US-Patentschrift 2 798 017 ist ein sogenannter Wash-Primer bekannt, der als wesentliche Komponente das Reaktionsprodukt aus Chromoxid, Phosphatsäure, Wasser, Nitrocellulose
und Polyvinylbutyral in einem organischen Lösungsmittel enthält. Dieser Wash-Primer bewirkt keine Entfettung der zu behandelnden Metalloberflächen, vielmer setzt seine Anwendung
eine gesonderte Entfettung voraus. Wash-Primer haben sich nur für die Behandlung von Zink- bzw. Aluminiumoberflächen
bewährt.
Mit den in der GB-Patentspezifikation 960 361 vorgeschlagenen Mitteln, zusammengesetzt aus einem flüchtigen organischen Lösungsmittel mit darin gelöster Phosphorsäure und
einem organischen filmbildenden Harz oder Polymetern, wobei mindestens ein Gewichtsteil Phosphorsäure auf jeweils fünf
Gewichtsteile organischen filmbildenden Harz·" oder Polymerenanteil kommen sollen, lassen sich Metalloberflächen
gleichzeitig entfetten, phosphatieren und auch konservieren. Die behandelten Oberflächen sind schweißbar und können nachträglich lackiert werden. Der Stand der Technik bei einer
vielseitig anwendbaren, multifunktionellen Oberflächenbehandlung wird in dieser GB-Patentschrift am besten wiedergegeben. Trotzdem weist auch die hier gegebene technische
Lehre wesentliche Mängel auf:
Die Anwendung der vorgeschlagenen Mittel ist auf phosphatierbare Metalle beschränkt, da die in den Mitteln enthaltene
Phosphorsäure durch Reaktion mit den Metalloberflächen un-
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wirksam gemacht werden muß. Falls freie Phosphatsäure im
Bindemittel zurückbleibt, können behandelte Oberflachen
nicht nachträglich lackiert werden, da mit llaftungsschivierigkeiten
gerechnet werden muß. Aus dem gleichen Grunde ist auch ein sogenanntes "naß-in-naß'-Arbeiten, d.h., ein
Lackieren behandelter Oberflächen ( selbst phosphatierbarer Oberflächen ) ohne gründliche Durchtrocknung des
aufgetragenen Mittels nicht möglich, da auch in diesem Falle die Phosphorsäure niht vollständig durchreagiert
hat. Die Verwendung von "Harzen oder Polymetern" schlechthin oder die Verwendung der speziell als geeignet angegebenen
Harztypen erweist sich jedoch bei Gegenwart von Phosphorsäure nicht als günstig, obwohl ihre Verwendung auf Grund
der guten Erfahrungen nahe gelegen hat, die mit Bindemitteln auf der Basis der genannten Harze und Polymetern bei
der Formulierung von üeschichtungsstoffen herkömmlicher Art für korrosionsschützende und gut haftende organische
überzüge auf Metalloberflächen gemacht worden waren.
Ein weiterer Mangel der vorgeschlagenen Mittel liegt in ihrer geringen Fettaufnahmefähigkeit, der eine zufriedenstellende
Behandlung von phosphatierbaren Metallen nur dann gestattet, wenn die Metalloberflächen höchstens spurenweise
mit fettartigen Substanzen verunreinigt sind. Beim Auftragen der Mittel durch Aufstreichen, Aufbürsten,
Aufspritzen oder -sprühen sowie durch Aufwalzen und -wischen, aber auch beim Eintauchen der zu behandelnden
Oberflächen in Behandlungslösungen, die bereits längere Zeit in Benutzung waren, werden zwar die fettartigen Verunreinigungen
zunächst aufgelöst, sie werden jedoch anschließend zusammen mit dem Bindemittelfilm wieder auf
den Oberflächen abgeschieden und in den Bindemittelfilm eingebaut. Normalerweise sind die in der industriellen
Praxis zu verarbeitenden Metalloberflächen stärker als nur spurenweise mit fettartigen Substanzen verunreinigt,
da solche Substanzen in weitem Umfange z.B. für Zwecke der Schmierung und als temporärer Korrosionsschutz verwendet
werden. Die in der GB-Patentschrift vergeschlagenen
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Bindemittel verschlechtern jedoch ihre an sich guten Filmeigenschaften bei Anwesenheit von fettarigen Substanzen
in mehr als nur spurenweisen Mengen beträchtlich, so daß
der Konservierungseffekt und die Haftung nachtraglich aufgebrachter organischer Beschichtungen unbefriedigend sind.
Ebenso wie die speziellen Anforderungen an die zu verwendenden Bindemittel in der GB-Patentschrift nicht erkannt
wurden, wird auch der Einfluß der Eigenschaften der verwendeten Losungsmittel auf den Korrosionsschutzwert und
die Haftfestigkeit nachfolgend aufgetragener organischer Beschichtungen nicht beachtet. Gerade die nach der GB -Patentschrift 960 361 bevorzugt vorgeschlagenen hohen Anteile an hydrophilen Lösungsmitteln ( Alkohole, Ketone u.a.)
führen zu einer erhöhten Unverträglichkeit der Bindemittel mit fettartigen Substanzen und vermindern daher den erreichbaren Korrosionsschutzwert wie auch die Haftfestigkeit.
Schließlich ist zu beachten, daß eine Anwendung des Elektro-Tauchlackierverfahrens nach einer Behandlung von Metalloberflächen nach GB-Patentschrift 960 361 nicht möglich ist.
Gleiche Mangel wie die vorstehend beschriebenen haften den Mitteln an, die aus der OT-Auslegeschrift 1 546 149 bekannt sind, die ohnehin gegenüber der GB-PS 960 361 keine
neue technische Lehre bietet.
Ziel der Erfindung ist es, ein Mittel zur Oberflächenvorbehandlung anzugeben, das es gestattet, in einem Arbeitsgang bei kurzer Behandlungsdauer auch schwer lösliche Fettartige Verunreinigungen in mehr als nur spurenweiser Menge
abzulösen, dünne Oxidbelege wie Flugrost oder Weißrost zu entfernen, eine Phosphatschicht auf phosphatierbaren Metallen zu erzeugen^ einen konservierenden, korrosionsschützenden Überzug mit erhöhtem Schutzwert zu bilden, die
Haftung und den Korrosionsschutzwert einer nachfolgend aufgetragenen organischen Beschichtung beträchtlich zu erhöhen· Das Mittel soll auf phosphatierbaren und nichtphosphatierbaren Eisen- und Nichteisenmetallen sowie auf Duro-
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plaste anwendbar sein; ebenso auf eine beliebige ;iombination
der genannten Werkstoffe, und zwar durch Aufstreichen/
-sprühen oder -spritzen; durch Wischen, Aufbürsten oder -walzen sowie durch Eintauchen. Dao Mittel
soll bei Raumtemperatur anwendbar sein# die Trocknung dor
behandelten Oberflächen soll je nach Bedarf durch Abdunsten an der Luft, mit Hilfe von Luftduschen, Geblasen
oder ähnlichem oder durch Zwanjjstroc'cnunc in öfen erfolrjen
können. Eine nachfolgende organische beschichtung soll
auch ohne vorausgehende gründliche Durchtrocknung des erfindungsgemäßen
Mittels im sogenannten "naß-in-na3- Verfall ren möglich sein.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Mittel anzugeben,
das in jeder Phase der I3earbcitungsstufen der metallverarbeitenden
Industrie angewandt werden kann, eine Schweißbarkeit behandelter Metalle gewährleistet, die
nachträgliche Anwendung der verschiedenen gebräuchlichen Auftragstechnologien fur organische Beschichtungen einschließlich
der Elektro-Tauchverfahren ermöglicht und das im Verlauf der Fertigungsprozesse bei Bedarf wiederholt
angewendet werden kann«
Ziel der Erfindung ist es außerdem, entsprechend den Anforderungen
der Leichtbauweise in der metallverarbeitenden Industrie die Bildung korrosionsfördernder Ruckstände
in Hohlräumen und Überlappungen sowie Salzabscheidungcn an Tropfkanten infolge Verwendung alkalischer, saurer oder
neutralsalzhaltiger wäßriger Lösungen bei der Oberflächenbehandlung zu vermeiden.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein chromatfreies Mittel anzugeben, mit dem die korrosionsschützende und
haftungsvermittelnde Wirkung von nichtmetallischen anorganischen Schichten nachträglich verstärkt werden kann.
Schließlich es es ein wesentliches Ziel der Erfindung, ein Mittel zur Oberflächenbehandlung von Metallen und
Duroplasten anzugeben, dessen Anwendung nur geringe Aufwendungen im Gesundheits- und Umweltschutz erfordert und
dessen nicht mehr gebrauchsfähige Rückstände durch Ver-
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brennen praktisch restlos beseitigt werden können. Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein nichtwäßriges Oberflächenbehandlungsmittel auf Lösungsmittelbasis anzugeben, dessen Bestandteile ihm multifunktionel-Ie Eigenschaften verleihen und die im einzelnen folgende
spezifische Wirkungen erfüllen:
Komponente 1 ist ein organisches Lösungsmittel oder Losungsnittelgemisch und Hauptträger der entfettenden Eigenschaften, muß jedoch gleichzeitig eine gute Lösefähigkeit für eine geeignete Komponente mit filmbildenden Eigenschaften aufweisen. Sie soll keine oder nur sehr geringe hydrophile Eigenschaften haben und wenig oder nicht
gesundheitsschädigend sein.
Komponente 2 soll ein Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch sein, daß die fettlösende Wirkung von Komponente
unterstützt, als Lösungsvermittler zwischen Komponente 1 und konzentrierter Phosphorsäure wirkt, mit der filmbildenden Komponente verträglich ist, der Mischung jedoch
nur geringe hydrophile Eigenschaften verleiht und ebenso wie Komponente 1 wenig oder nicht gesundheitsschädigend
ist.
Komponente 3 ist eine filmbildende organische Substanz, deren Filmeigenschaften speziell bei Anwesenheit von Phosphorsäure und fettartigen Substanzen - einzeln oder auch
im Gemisch - derart sind, daß eine hohe korrosionsschützende Wirkung und eine sehr gute Haftvermittlung zu
nachfolgend aufgetragenen Beschichtungen sowohl auf phosphatierbaren als auch auf nicht phosphatierbaren Eisen-
und Nichteisenmetallen und auf Duroplasten darüber hinaus jedoch auch auf Phosphat-, Chromat-, Oxalat- oder anderen
nichtmetallischen anorganischen Oberzügen auftritt. Komponente 4 schließlich muß in der Lage sein, dünne Oxidschichten wie z.B Flugrost oder Weißrost von Metalloberflächen abzulösen und phosphatierbare Metalle mit einem
Phosphatüberzug zu versehen.
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nachstehender Zusammensetzung in der Lage ist, die gewünschten
Funktionen gleichzeitig auszuüben: Komponente 1: 50 bis 70% eines Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches
auf der Oasis höher methylierter Benzolkohlenwasserstoffe, bestehend
zu mindestens 80% aus tri-, tetra- und höher methylierteni Benzol;
Komponente 2: 25 bis 35% eines mit Wasser begrenzt mischbaren Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches
Komponente 3: 0,2 bis S^ eines Keton-Formaldehyd-Konden-
Komponente 3: 0,2 bis S^ eines Keton-Formaldehyd-Konden-
sationsharzes;
Komponente 4: 0,5 bis 10;j einer mindestens 70-prozentigen
Komponente 4: 0,5 bis 10;j einer mindestens 70-prozentigen
Phosphorsäure,
Jede der 4 Komponenten entfaltet spezifische Wirkungen
und kann nicht ohne wesentliche Nachteile weggelassen, gegen andere Komponenten ausgetauscht oder in wesentlich
abweichenden Mengenverhältnissen eingesetzt werden. Das gilt in besonderem .Va(Je für die filmbildende Komponente 3,
deren besondere Eignung zur Ausbildung eines Schutzfilmes
mit hohem Korrosionsschutzwertes bereits bei niedrigen Filmstarken und zur Verstärkung der Haftung nachfolgend aufgetragener
organischer Deschichtungen über das vom Ueschichtungsstoffhersteller
gewahrleistete MaS hinaus und auch bei Anwesenheit von Phosphorsäure und fettartigen Substanzen
nicht vorausgesehen werden konnte. Üblicherweise werden Keton-Formaldehydharze lediglich als Zusatzbindemittel
anderen Bindemitteln, z.B. Nitrocellulose hinzugefugt, um bestimmte Filmeigenschaften wie Härte und Glanz
zu verbessern. Eine Verwendung für sich allein, ohne Weichmacher und andere Komponenten, ist nicht gebräuchlich.
Das erfiridungsgemäße Mittel kann in einfacher Weise durch Losen des Keton-Formaldehyd-Kondensationsharzes in den
Lösungsmitteln und Zugabe der Phosphorsäure hergestellt
werden. Bei einzelnen Typen der Harze kann es vorteilhaft sein, die Lösung zunächst in nur einer Lösungsmittelkomponente
vorzunehmen und anschließend die andere hinzuzu-
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fügen, bei anderen Typen ist es günstiger, das Harz sofort
im Gemisch aller Lösungsmittel aufzulösen. Wenn das f.ittel in den gebräuchlichen Stahlfässern oder -kanistern transportiert
oder aufbewahrt werden soll, ist es vorteilhaft, die Phosphorsäure erst zum Gebrauch des Mittels zuzugeben,
um eine vorzeitige Reaktion mit der Behälterwand zu vermeiden.
Durch Variationen der Uomponentenanteile innerhalb der angegebenen
Grenzen können fur spezielle Anwendungsfälle die einzelnen Funktionen des erfindungsgemäßen Mittels besonders
ausgeprägt werden. So kann z.D. durch Verwendung einer hochkonzentrierten Phosphorsäure mit einem Anteil von 4 bis
10/J im behandlungsmittel die oxiälösende Wirkung verstärkt
werden. Durch die Wahl eines höheren Anteils ( 30 bis 35 %)
des mit Wasser begrenzt mischbaren Lösungsmittels lcann die
Verwendung weniger konzentrierter Phosphorsäure ( z.B. 70-prozentiger Säure ) ermöglicht werden. Bei Verwendung geringer
Anteile hochkonzentrierter Phosphorsäure und gleichzeitig höherer Anteile des mit Wassers begrenzt mischbaren
Lösungsmittels ist aes soger möglich, mit dem erfindungsgeniäßen
Mittel feuchte Oberflächen erfolgreich zu behandeln.
Ausfuhrungsbeispiel
Es wurde ein Gemisch aus 55 % organischen Lösungsmittel auf
der Basis höher methylierter Benzolkohlenwasserstoffe, 37 % Äthylenglykolmonobutyläther, 4 % Ueton-Formaldehydharz und
4 % einer 75-prozentigen Phosphorsäure hergestellt. Dabei ivurdc das Harz unter Rühren zum dem Gemisch der Lösungsmittel
gegeben und anschließend die Phosphorsäure hinzugefügt. Verschiedene Testbleche aus Stahl, verzinktem Stahl und
Aluminium wurden im ölkonservierten Zustand gemeinsam mit Forr.iteilen aus Duroplast etwa 1 Minute lang in das Mittel
eingetaucht, nach kurzem Abtropfen teils an der Luft, teils in einem Trockenofen bei 11O°C getrocknet und mit einer
Alkyd-Aminharz-Grundfarbe grundiert. Eine andere Serie der
Versuchsbleche, bzw. -formteile wurde nach kurzer Abdunstzeit im noch feuchten Zustand ebenfalls grundiert. Eine
weitere Serie flugrostbehafteter Stahlbleche wurde in das
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Mittel eingetaucht, bis der Flugrost aufgelöst war (etwa 3 l.inuten lang) und anschließend wie die anderen Serien
weiterbehandelt. Alle Versuchsteile wurden nach dem einbrennen
der Grundierung auf Lackhaftung geprüft. In allen Fallen wurde der Gitterschnittkennwert 1 erreicht, und
zwar auch dann, wenn vom Anstrichstoffhersteller nur ein Kennwert 2 gewährleistet wurde.
Verschiedene Testbleche aus Stahl wurden im ölkonserviei»-
ten Zustand mit den oben angegebenen Mittel eingestrichen, teils an der Luft teils in einem Trockenofen bei 95° C getrocknet.
Weitere, flugrostbehaftete Stahlbleche wurden ebenfalls mit dem Mittel eingestrichen, wozu eine geringfugige
längere Einwirkzeit bis zum Verschwinden des Flugrostes erforderlich war. Nach dem Trocknen wurden die
Versuchsbleche gemeinsam mit anderen Versuchsblechen der Freibewitterung ausgesetzt, die einer mehrstufigen naß chemischen
Oberflächenbehandlung (Entfetten mit alkalischem Reiniger - Spulen - teilweise Entrosten mit einer
15-prozentigen Phosphorsäure - Phosphatieren mit einem handelsüblichen Zinkphosphatierungsinittel - Spulen - Nachpassivieren
mit einem chromsäurehaltigen Nachpassivierungsmittel - Trocknen im Trockenofen bei 110° C) unterzogen
waren. Dabei ergab sich in allen Fällen ein um ein Vielfaches höherer Uorrosionsschutzwert des erfindungsgemäßen
Mittels.
Verschiedene Testbleche aus Stahl wurden im ölkonservierten Zustand mit dem erfindungsgemäßen Mittel eingesprüht
und an der Luft getrocknet. Die Probebleche wurden anschließend nach dem Punktschweißverfahren und nach dem
CO_-Schweißverfahren in unterschiedlicher Weise verschweißt.
Die zerstörende Prüfung (Ausknöpfprobe, Meißelprobe) zeigte in allen Fällen eine einwandfreie Haltbarkeit
der Schweißverbindungen. Die Schweißpunkte waren gut ausgeprägt, ohne Spritzer und die Wärmezone minimiert.
CO^-verschweißte und punktgeschweißte Bleche wurden nach dem Schweißen ein zweites Mal mit dem erfindungsgemäßen
Mittel behandelt, wobei die an der Schweißstelle vermin-
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dert gebildeten Anlauffarben, bzw. die nach 24-stündiger
Freilagerung auftretende Flugrostbildung unter erneuter
Ausbildung des Korrosionsschutzes entfernt wurden. Testbleche aus Stahl wurden im ölkonservierten Zustand
mit dem erfindungsgemäßen Mittel durch Eintauchen behandelt
und anschließend bei 95°C in einem Trockenofen getrocknet. Die Dleche wurden dann mit einem wasserverdünnbaren
Anstrichstoff elektro-tauchgrundiert. Die erhaltene Grundierung war gleichmäßig in Starke und Schattierung,
glatt und ohne Blasen.
Naßchemisch behandelte und zinkphosphatierte Stahlbleche
wurden einerseits mit einem chromsäurehaltigen Nachpassivierungsraittel
und andererseits nach dem Trocknen durch Eintauchen in dae erfindungsgemäße Mittel nachbehandelt.
Die anschließende Freibeivitterung und der Salzsprühtest
ergaben einen vielfachen Korrosionsschutzwert der mit dem erfindungsgemäßen Mittel nachbehandelten Proben.
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;>:ittel zur chemischen Oberflächenbehandlung von Nietallen und
Duroplasten sowie von Metallen, die mit einem anorganischen, nichtmetallischen Umwandlungsüberzug versehen sind; bezogen
auf das Gebiet der Oberflächenbehandlung in der metallverarbeitenden
Industrie einschließlich der Oberflächenbehandlung
von Duroplaste.
Ziel der Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mittel zur Oberflächenbehandlung
anzugeben, das es gestattet, in einem Arbeitsgang bei normaler Zimmertemperatur zu entfetten, dünne
Oxidbelege zu entfernen, zu phosphatieren, zu konservieren und einen erhöhten Korrosionsschutzwert zu bilden. Wobei die
verschiedensten Anwendungstechnologien anwendbar, der Einsatz in jeder Phase der Bearbeitungsstufen möglich, eine
Schweißbarkeit behandelter Metalle gewährleistet, eine Nachbehandlung nichtmetallischer anorganischer Schichten möglich
sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein nichtwäftriges
Oberflächenbehandlungsmittel auf Lösungsrnittelbasis anzuheben,
dessen Restandteile ihm multifuriktionelle Eigenschaften
verleihen; nicht toxisch wirken und jede der eingesetzten Ilomponenten spezifische Wirkungen entfalten.
Die Anwendungsgebiete des erf indungsgeinäften i.'ittels reichen
von den Walzwerkcrzeugnissen beginnend über die Halbfabrikate der metallverarbeitenden Industrie bis hin zu den ortsfesten
und unbeweglichen f.'etallkonstruktionen.
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ίο
Bericht üijsr das Errebnis der vorläufinen Prüfunn der Neuheit
und der technisch-ökonomischen Effektivität
Die Erfindung wurde auf Neuheit in den einschlägigen Patentschriften
der DDR, BRD, USA, Frankreichs, Großbritanniens und
Australiens geprüft.
Die Recherche wurde in Mappe II, Sektion C; C 23, C 23 f und
C 23 (■ vorgenommen und gegenüber folgenden Schutzrechten abgegrenzt:
AU - PS 248 704
DL - PS 37 207
DT-AS 1 540 149
FU - PS 1 35C 281
GB - PS 960 3Cl
Uo-PS 2 793 017.
Recherchiert wurde außerdem in den Informationsquellen:
"Korrosion und Korrosionsschutz" H. U h 1 i g, Akademie-Verlag Berlin, 1975;
" Handbuch der Galvanotechnik "
D e t t η e r und E 1 ζ e,
Eugen-Leutze-Verlag, Saulgau/Würtemberg,
Abschnitt: "Reinigen und Entfetten"
( Band-1/2 1964 ),
(Band III, 1964)
und
Abschnitt: "Chromatieren '
( Band III, 1969 ).
Die vergleichenderweise herangezogenen Verfahren und Erfindungen sind bekannte technische Lösungen.
Das naßchemische Verfahren mit wäßrig-alkalischen Reinigungslösungen, verdünnte Phosphorsäure enthaltende Lösungen mit oder
ohne Zusätze der verschiedensten Art sowie chromationenenthaltende
wäßrige Lösungen unterschiedlichster Kombinationen, zeigt
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mit zunehmender Anwendung der Leichbauweise in der metallverarbeitenden
Industrie die Nachteile der Herausbildung korrosionsgefährdeter
Herde in Hohlräumen, Überlappungen u. dgl. Seine Anwendung setzt in der Einfuhrungsphase hohe Investitionen,
in der Unterhaltung hohen Wasser- und Energieverbrauch sowie eine aufwendige Abwasserbehandlung voraus.
Das Verfahren nach DL - PS 37 207 vermindert wohl schon die Zahl der Behandlungsstufen, erreicht aber nur auf Eisen- bzw.
Stahloberflächen einen Korrosionsschutz, der bestenfalls den
einer naßchemischen Eisenphosphatierung entspricht. Infolge seines Gehaltes an Dioxiden muß das Gemisch dieses Verfahrens
in die Gefährdungsgruppe I eingestuft werden; die Anwendung darf nur in geschlossenen Anlagen oder unter Be- und Entlüftungsanlagen
unter Gebrauch von Atemschutzmaske erfolgen, was seine industrielle Anwendung unter Berücksichtigung seiner
geringen Wirksamkeit ausschließt.
Im gleichen Maße trifft das o.g. auf das Verfahren nach der FR - PS 1 356 281 zu, wobei diesem Verfahren der Einsatz
von Trichloräthylen ausschlaggebend für die Gefährdungsgruppe I ( Sehr gesundheitsschädigend ) ist.
Der in der US - PS 2 798 017 genannte Wash-Primer setzt eine
gesonderte Entfettung voraus; seine Anwendung beschrankt sich hauptsächlich auf Zink- bzw. Aluminiumoberflächen.
0er Stand der Technik bei einer vielseitig anwendbaren, multifunktionellen
Oberflächenbehandlung wird in der GB - PS 960 361 am besten wiedergegeben. Mit diesem Verfahren können
die Behandlungsstufen reduziert werden; trotzdem weist auch hier die gegebene technische Lehre wesentliche Mangel auf.
Die Anwendung ist nur auf phosphatierbare Metalle beschränkt; die Verwendung von Harzen oder Polymetern schlechthin oder die
Verwendung der speziell als geeignet angegebenen Harztypen erweist sich bei Gegenwart von Phosphorsäure als günstig.
Die geringe Fettaufnahmefähigkeit und der Einfluß der Eigenschaften
der verwendeten Lösungsmittel auf den Korrosionsschutzwert und die Haftfestigkeit nachfolgend aufgetragener
organischer Beschichtungen wurde nicht beachtet. Die hohen
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Anteile an hydrophilen Lösungsmitteln führen zu einer er«
höhten Unverträglichkeit der Bindemittel mit fettartigen Substanzen und vermindern daher den erreichbaren Korrosionsschutzwert wie auch die Haftfestigkeit« Eine Anwendung des
Elektro-Tauchlackierverfahrens nach dem Auftragen ist nicht möglich.
Gleiche Mängel wie die vorstehend beschriebenen haften den Mitteln an, die aus der DT - Auslegeschrift 1 546 149 bekannt sind, die ohnehin gegenüber der GB - PS 960 361 keine
neue technische Lehre bietet.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Mittel zur Oberflächenbehandlung, das eine Entfettung, eine Entfernung von dünnen
Oxidschichten (Flugrost, Weiörost u. dgl.), einen temporären Korrosionsschutz ( Konservierung ) und eine Verbesserung des Korrosionsschutzes und der Haftung nachfolgend aufgetragener organischer Beschichtungen bei Eisen- und
Nichteisenmetallen sowie eine Entfettung und Verbesserung der Haftung nachfolgend aufgetragener Beschichtungen bei Duroplastvverkstoffen bewirkt.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Mittel, das zur Verstärkung der korrosionsschützenden und haftungsvermittelnden Wirkung von nichtmetallischen anorganischen Umwandlungsüberzügen, z.B.· von Phosphat-, Chromat- oder Oxalatschichten sowie von verdichteten Phosphatschichten als
" Sealing " angewendet werden kann.
Das Mittel läßt sich auf Eisen-, Nichteisenmetalle oder Duroplaste im einzelnen als auch auf eine Verbindung dieser
Werkstoffe in beliebiger Kombination anwenden. Der Anwenungsbereich erstreckt sich von den Walzwerkzeugnissen beginnend bis hin zu den unbeweglichen und ortsfesten
Metallkonstruktionen, d. h., auf die Fertigerzeugnisse der Walzwerke, wie auch auf alle Halbfabrikate und Fertigerzeugnisse der metallverarbeitenden Industrie in den unterschiedlichsten Bearbeitungsstufen.
Ziel der Erfindung ist es, ein Mittel zur Oberflächenvor-
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behandlung anzugeben, das es gestattet, in einen Arbeitsgang
bei kurzer Behandlungsdauer auch schwer lösliche fettartige Verunreinigungen in mehr als spurenvveiser Menge abzulösen,
dünne Oxidbelege wie Flugrost oder Weißrost zu entfernen, eine Phosphatschicht auf phosphatierbaren Metallen zu erzeugen,
einen konservierenden, korrosionsschützenden Überzug mit erhöhtem Schutzwert zu bilden, die Haftung und den Korrosionsschutzwert einer nachfolgend aufgetragenen organischen Beschichtung beträchlich zu erhöhen. Das Mittel soll auf phosphatierbaren und nichtphosphatierbaren Eisen- und Nichteisenmetallen sowie auf Duroplasten anwendbar sein; ebenso auf eine
beliebige Kombination der genannten Werkstoffe in den unterschiedlichst bekannten Auftragstechnologien. Das Mittel soll
bei Raumtemperaturen anwendbar, die Trocknung der behandelten Oberflächen je nach Bedarf von Lufttrocknung bis hin zur
Zwangstrocknung erfolgen können. Eine nachfolgende organische Beschichtung soll auch ohne vorausgehende gründliche Durchtrocknung des erfindungsgeraäSen Mittels im sogenannten "naßin-naß "-Verfahren möglich sein.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Mittel anzugeben, das in jeder Phase der Bearbeitungsstufen der metallverarbeitenden Industrie angewandt werden kann, eine Schweißbarkeit
behandelter Metalle gewährleistet, die nachträgliche Anwendung der verschiedenen gebräuchlichen Auftragstechnologien für organische Beschichtungen einschließlich der Elektro-Tauchverfahren ermöglicht und das im Verlauf der Fertigungsprozesse
bei Bedarf wiederholt angewendet werden kann. Letztlich liegt die Effektivität der technisch-ökonomischen
Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels darin, entsprechend den Anforderungen der Leichtbauweise in der metallverarbeitenden Industrie die Bildung korrosionsfördernder Röckstände
in Hohlräumen und Überlappungen sowie Salzabscheidungen an Tropfkanten infolge Verwendung alkalischer, saurer oder neutralsalzhaltiger wäßriger Lösungen bei der Oberflächenbehandlung zu vermeiden.
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Die technisch-ökonomische Effektivität spiegelt sich aber
auch wider in der Anwendung eines chromatfreien Mittels, mit
dem die korrosionsschutzende und haftungsvermittelnde Wirkung von nichtmetallischen anorganischen Schichten nachträglich verstärkt werden kann; in der Anwendung eines Mittels zur Oberflächenbehandlung, das nur geringe Investitionen
und Aufwendungen im Gesundheits- und Umweltschutz erfordert und das durch Verbrennen restlos beseitigt werden kann«
Die Effektivität des technisch-ökonomischen Einsatzes wird letztendlich durch den Einsatz eines nichtwäßrigen Oberflächenbehandlungsmittels bestimmt, dessen Bestandteile ihm
multifunktionelle Eigenschaften verleihen und in diesem Zusammenhang nicht nur eine Qualitätsverbesserung schlechthin,
sondern darüberhinaus eine wesentliche Steigerung der Arbeitsproduktivität auf dem Gebiet der Oberflächenbehandlung
bewirken.
Die Ergebnisse aus Laborprüfungen und aus technologischen
Großversuchen haben ergeben, daß der zu erzielende Korrosionsschutzwert um ein Vielfaches steigt, die Haftfestigkeit nachträglich aufgebrachter organischer Beschichtungen wesentlich
verbessert werden und in den Überlappungen und Hohlräumen ein Konservierungseffekt erzielt wird.
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Claims (1)
- .- ErfindungsanspruchMittel zur chemischen Oberfluchenbehandlung von Metalleny und Duroplasten sowie von i.etallen, die mit einer, anorganischen, nichtmetallischen Überzug versehen sind, bestehend aus einem organischen Lösungsniittelgemisch, einem organischen Bindemittel und Phosphorsäure, dadurch gekennzeichnet, daß in dem fc ittel enthalten sind:50 bis 70 % eines organischen Lösungsmittels oder Lösungsinittelgemisches auf der Dasis höher methylierter ßenzo!kohlenwasserstoffe, bestehend zu mindestens Π0 'j aus tri-, tetra- oder höher methyliertera Benzol, einzeln oder im Geniisch;25 bis 35 % eines mit Wasser begrenzt mischbaren organischen Lösungsmittels oder Lösungsniittelgemisches0,2 bis C % eines Keton-Fornialdohyd-I'ondensationsharzes; 0,5 L»is 10 ,j einer mindestens 70-prozentigen Phosphorsäure.809808/0683ORIGINAL INSPECTED
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