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Herstellung reliefierter Flächen Die vorliegende Erfüldung betrifft
die Herstellung von reliefierten Flächen und besteht in der Verwendung einer pigmentierten
streichbaren Farbe, -welche ,aus Farbpigment, Bindemittel., - wie Leimwasser oder
Öl, und mindestens io Volumprozent Torfpulver zusammengesetzt ist, w=obei die trockne
Farbmischung etwa 15 bis 9o, vorzugsweise 4.o bis 6o VolumprozentTorfpulver
oder gleiche Teile Farbpigment und Torfpulver enthält.
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Das Torfpulver, das vorzugsweise in fein gemahlener Form verwendet
wird, wird von Wasser, Öl oder ein=er andren Farbenmischflüssigkeit durchtränkt,
mischt sich leicht mit dieser und wird in solcher Menge zugesetzt, daß die fertige
streichbare Farbe :eine zähflüssige, nahezu breiartige plastische Masse bildet,
die nicht zur Entmischung neigt.
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Die Farbmasse kann unmittelbar -olinz# Vorbe andlung .auf den zu verzierenden
G=egenstand, beispiel.sweis2 eine Wand, ,aufgetragen werden. Ebenso wie bei den
bekannten Verfahren wird die Farbe so angebracht, daß sie durch Anhäufung an bestimmten
Stellen erhöhte Teile bildet. Nach dem Auftragen, das zweckmäßig durch Stoßen mit
dem Pinsa erfolgt, wird die Farbe trocknen gelassen. Darauf werden die am meisten
hervortretenden Teile geschliffen und abgestaubt.
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Man kann zur Erzielung besonderer Farbwirkungen auch in die Masse
.eine kleine Menge anderer kornförmiger Stolte einmischen, die selbst eine Farbwirkung
besitzen, z. B. Bronze oder Silber. Wird dann nach dem Trocknen die Reliefmasse
geschliffen, so treten diese Stoffe als Tupfen in der Farbfläche hervor. Die gleiche
Wirkung kann erhalten werden, wenn beispielsweise verhältnismäßig grobe nichtmetallische
Körner vor der Einmischung mit einem Farbstoff gefärbt werden, der sich in der Verrührungsflüssigkeit
der Farbe nicht löst. Dieser letztgenannte Zusatz hat den Vorteil., daß sich die
gefärbten Körner gut in ,der Farbmasse mischen und nicht, wie es z. B. bei der Verwendung
von Metallpulvern der Fall sein kann, in der Farbmasse herabsinken.
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Selbstverständlich kann man ,auch bei Verwendung einer Masse nach
der Erfindung nachher die plastische Fläche mit :einer anderen Farbe als der ursprünglichen
bemalen. Eine gute Farbwirkung kann erbalten w#trden, wenn auf die Oberfläche der
Farbmasse, nachdem sie z. B. auf eine Wand aufgetragen wurde, Cold- oder Silberkörner
aufgelegt werden.
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Durch Wahl einer entsprechenden Korn größe des Torfs kann man zwischen
d--ii erhöhten geschliffenen Teilen der behandelten Fläche eine muhe Oberfläche
mit guter Wirkung erhalten. Bei Zusatz von Gips ist dies nicht möglich, weil die
Gipskörner zu fein sind.
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Die nach der Erfindung verwendete Farbmasse bat u. a. der. Vorteil.,
daß sie schneller trocknet als eine gipsartige Masse sowie nicht
schrumpft
oder rissig wird, wodurch die Ansammlung von Staub und Ungeziefer verhindert wird.
Ein derartiger Anstrich läßt sich auch an Stelle von Tapeten auf Wände oder Decken
auftragen. , Beispielsweise wird in 11 gewöhnlicher weißer Leimfarbe 1 1 Torfpulver
verrührt. Di-Farbmasse ist darauf fertig zum Anstrich..
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Es sei hier hervorgehoben, daß die Farbmasse vor ihrer Trocknung eine
einheitliche Farbtönung besitzt, nach dem Trocknen jedoch verschiedene Farbtönungen
erhält, je nach der Dicke der Farbschicht. Eine mit dieser Farbe behandelte Fläche
wird darauf vorzugsweise mit Leimkrasser fixiert.
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Wird der genannten Farbmasse etwas 01
zugesetzt, so haftet sie
besser an glatten Flächen.
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Bei Verwendung von öl.farbe an Stelle von Leimfarbe ist die aufgetragene
trockene Farbmasse waschbar.
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Selbstverständlich kann die Menge des eingemischten Torfpulvers
je nach der Art, auf die die Farbmasse auf der zu behandelnden Fläche aufgebracht
werden soll, sowie je nach der gewünschten B,-schaff--nheit der Fläch:° verändert
werden. Der Torfzusatz zu 1 1 Leim- oder öl.farbe bzw. Wasser und Farbpigment kann
zwischen i o und Zoo Volumprozent schwanken.
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Weitere Vorteile des Erfindungsgegenstandes bestehen darin, daß das
Schleifen gegenüber Gipsbelegen erleichtert ist und daß die behandelte Fläche, obwohl
diMasse durchgehend dies°1Lo Farbe besitzt, an den geschliffenen Stellen andere
Farbtönungen annimmt als an den ungeschlifen@n.
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Bei den obengenannten Beispiel:2ii ist davon ausgegangen worden, daß
der Torf einer schon zum Anstrich fertigen Farbmischung beigemischt m ird. Man kann
,aber bei der Herstellung der Farbmasse auch so verfahren, dat.') Farbpigment in
trockenem Zustand mit dem Torfpulver gemischt wird, wobei das erforderliche Bindemittel
gegebenenfalls auch im trockenen Zustand beigemischt wird. Dabei kann der Torf 15
bis 9o, ziveckmäflig .to his 6o Volumprozent der trockenen Mischung ausmachen. Die
trockene Mischung wird dann zum Auftragen in Wasser, i'11 oder einer anderen Flüssigkeit
verrührt.
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Als Beispiel einer derartigen troc'keii-ii Mischung mit ungefähr 5o
Vol.umprozent Torfpulver sei genannt: i Volutnteil Farbstoff 1 - Torfpulver i- 1o
Dextriii Weizenmehl. j Bindemittel Die obengenannte Mischung wird zun@ Auftragen
mit heißem Wasser angerührt.
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Es hat sich gezeigt, daß Dextrin allein a1, Bindemittel weniger geeignet
ist. w°il die Farbmasse in diesem Falle beim Trocknen leicht rissig wird. Weizenmehl
macht di; Masse poröser und verhindert vollständig di.-Rißbildung. Natürlich können
auch andere Bindemittel verwendet werden.
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Das Bindemittel kann auch der zum Anrühren dienend,-n Flüssigkeit
zugesetzt werden, worauf dann die käufliche, nur aus Torfpulver und dem erforderlichen
Farbstoff bes te 'hende Mischung zugeg.-ben Z, wird.