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Flugzeugrumpf Die Erfindung bezieht sich auf einen Flugzeugrumpf mit
einem biegungs- und drehsteifen Hauptträger, an dem Außenhautabschnitte auswechselbar
angebracht sind. Flugzeugrümpfe dieser Art hat man bisher nur für den Zweck vorgeschlagen,
das Flugzeug nach Bedarf verschiedenartiger Verwendungsarten anpassen zu können.
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Bei einem bekannten Flugzeug, das entweder zur Personenbeförderung
oder als Kampfflugzeug verwendet werden soll, sitzt der biegungs- und drehsteife
Hauptträger unter dem Rumpfvorderteil, hinter dem man auf den. Träger entweder eine
Fahrgastkabine (die an zwei Punkten mit dem Rumpfvorderteil und an einem dritten
Punkte mit dem Träger verbunden ist oder aber rittlings auf dem Träger sitzt) oder
einen Maschinengewehrstand o.dgl. aufsetzen kann. Die auswechselbaren Rumpfabschnitte
bilden gebrauchsfertige, ringsum geschlossene Körper, die nur auf den Träger aufgesetzt
oder von ihm abgenommen werden.
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Bei einem anderen bekannten. Flugzeug sitzen am Rumpfvorderteil oben
zwei biegungs- und drehsteife Träger, zwischen denen vorn und hinten offene Rumpfmantelstücke,
also wirkliche Außenhautabschnitte auswechselbar aufgehängt sind, die sich mit einer
hebezeugartigen Vorrichtung (Rollen und Gurten) einsetzen oder ausbauen lassen und
beispielsweise entweder für Personen-oder für Frachtgutbeförderung fertig eingerichtet
sind. Die Außenhautabschnitte sind also hier keine Platten o. dgl., die noch zu
einem Rumpfmantel zusammengesetzt werden müssen, sondern trotz der fehlenden vorderen
und hinteren Abschlußwand vollständig gebrauchsfertige Rumpfabschnitte.
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Derartige Flugzeugrümpfe sind wegen der Bedingung der Auswechselbarkeit
ganzer, fertig eingerichteter Rumpfabschnitte in der
Herstellung
besorders kostspielig, und sie erfordern eine lange Bauzeit. Im Falle der Beschädigung
eines der auswechselbaren Rumpfabschnitte ist ferner eine rasche Instand-
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fertigen Kabinen oder Rumpfabschnitten unterhält, die sieh indessen wegen
der Höhe' des dazu nötigen toten Kapitals verbieten. Das Flugzeug. muß vielmehr
in langwieriger Arbeit wiederhergestellt werden und während dieser Zeit außer Dienst
bleiben, was sich in den weitaus meisten Fällen außerordentlich nachteilig auswirkt
Gemäß der Erfindung sollen die Mängel dadurch behoben werden, daß an dein Hauptträger
leicht lösbare Spante angeordnet sind, an denen in einzelnen sich über mehrere Spante
erstreckenden Abschnitten die Seitenbeplattung fest angebracht ist, auf der dann
leicht lösbar die Dachbalkzen und in einzelnen Abschnitten die obere Abdeckung angeordnet
sind. Vorzugsweise haben die Abschnitte der Seitenbeplattung zusätzlich zu den mit
ihnen fest verbundenen Spanten noch weitere Versteifungen. Rahmenartige Querverbände,
die leicht lösbar mit dem Hauptträger und mit der Seitenbeplattung verbunden sind,
können die Abschnitte der letzteren oben abstützen. Vorzugsweise im Schwanzteil,
jedoch gewünschtenfalls auch im Vorderteil des Flugzeugrumpfes können die Spante
und die Seitenbeplattung an der Rumpfoberseite zusammenlaufen.
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Bei dem Gegenstande der Erfindung ergibt sich ebenfalls die Möglichkeit
einer leichten Umstellung des Flugzeuges von einem Verwendungszweck auf einen anderen,
aber in der Hauptsache werden dadurch, daß nicht ganze betriebsfertige Zellen oder
Rumpfabschnitte auswechselbar gemacht, sondern wesentlich kleinere Werkstückeinheiten
leicht lösbar angeordnet sind, die nachstehenden Vorteile erreicht.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Werkstückeinheiten ist derart
einfach, daß sie sich unverhältnismäßig rasch erledigen läßt, i zumal man die Teile
eines und desselben Rumpfes gewünschtenfalls von einem so großen Stab von Werkleuten
gleichzeitig herstellen lassen kann, daß die Anfertigungsdauer eines Stückes gleich
der Herstellungs dauer aller Rumpfbestandteile ist. Braucht man je Einheit
durchschnittlich beispielsweise 2 Stunden (schwierigere Werkstückeinheiten können
mit Mehrfachkolonnen hergestellt werden), so kann alle 2 Stunden mit dem Aufbau
eines neuen Flugzeugrumpfes begonnen werden.
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Der Aufbau und auch der etwaige Wiederabbau des Rumpfes stellen sehr
einfache und in kürzester Zeit ausführbare Arbeiten dar. Sämtliche Einheiten oder
Werkstücke sind so a W
gewählt, daß sie leicht von einem oder zwei
Arbeitern gehandhabt werden können. Dieser -Umstand -wirkt sich schon bei der Fertigung
der Werkstückeinheiten vorteilhaft aus, insbesondere aber auch beim Aufbau und Abbau
des Rumpfes. Hierzu lassen sich dann eben-falls so viel Werkleute ansetzen,
wie überhaupt gleichzeitig an einem und demselben Rumpf störungsfrei arbeiten können.
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Am fertigen Flugzeugrumpf ergeben sich folgende Vorteile. Alle Teile
des Rumpfes sind bequem zugänglich. Ist eine Einheit beschädigt, so braucht nur
sie ausgewechselt zu werden. Läger in einzelnen erfindungsgemäß "gefertigten Werkstücken
lassen sich mit einem geringen Kupitalaufwand unterhalten. und ein beschädigter
Flugzeugrumpf kann daher in einer so kurzen Zeit wieder instandgesetzt werden, daß
das Flugzeug nicht außer Dienst gesetzt zu werden braucht. Der etwaige Umbau eines
Rumpfes für einen anderen Verwendungsszweck ist sehr leicht und rasch durchführbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen: Abb. i einen Längsschnitt des ganzen Flug zeugrumpfes, Abb. 2 eine Reihe
von Abschnitten der Seitenbeplattung, Abb. 3 einen schematischen Grundriß zu Abb.
i, Abb. 4 und 5 je einen Querschnitt durch den Rumpfmittelteil und -schwanzteil
(Linien IV-IV und V-V der Abb. i), Abb. 6 einen Seitenbeplattungsabschnitt. gegen
die Innenseite gesehen, Abb. 7 einen Querschnitt zu Abb. 6 (Linie VII-VII), Abb.
8 und 9 Hilfsmittel zur Fugenabdichtung.
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An den biegungs- und drehsteifen, vorzugsweise kastenförmigen Hauptträger
i schließt sich ein beliebig anzuordnender und mit dein Träger i zu verbindender
Flügelholm 2 an. während der Hauptträger i sich als Gabelträger 3 (Durchblick für
den Flugzeugführer) fortsetzen kann. Im Rumpfvorderteil sieht man: ein das Triebwerk
tragendes Gerüst 4. einen Brandspant 5, ein Gerätebrett 6, einen Stützrahmen 7 für
die Bedienungsvorrichtun-#en des Triebwerks und den Steuerknüppel 8.
hinter
dem im Mittelteil des Rumpfes Sitz,-9 und io sichtbar sind.
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An dem Hauptträger i sind, bei 38 ansetzend, leicht lösbar
Spante 12b angeordnet. an denen in einzelnen sich über mehrere Spante erstreckenden
Abschnitten 12 (Abb. -,) die Seitenbeplattung fest angebracht ist. über dieser sind
dann leicht lösbar #die Dachbalken 12,1 und in einzelnen Abschnitten die obere
Abdeckung
12" angeordnet. Die Abschnitte 1:2 der Seitenbeplattung haben zusätzlich zu den
mit ihnen fest (also versteifend) verbundenen Spanten I2b noch weitere Versteifungen
12" siehe Abb. 6.
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Die leicht lösbaren Anschlüsse zur Verbindung der Teile mit dem Träger
i usw. können verschiedenartig, z. B. Schraub-, Einsteckbolzen-, Einsteckstiftverbindungen
u. dgl. sein. Wie das Beispiel zeigt, können solche Verbindungen an zahlreichen
Punkten angewendet -werden. Das Gerüst 4 ist am Träger 3
und am Brandspant
5 mit den Anschlüssen 13 und 14. befestigt. Der Brandspant 5 ist bei 13 und mittels
Streben 15 bei 16 angelenkt, der Stützrahmen 7 bei 16 und 17, das Gerätebrett
6 bei 17 und 18 sowie der Steuerknüppel 8 am Träger i bei I9. Anschlüsse
für den Dachverband sind bei 17, 2,5, :26, :27 angedeutet.
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Zur oberen Befestigung der Abschnitte der Seitenbeplattung 12 dienen
rahmenartige Querverbände 33, 34, 35, 36. Der Querrahmen 33 ist durch Diagonalen
32 (unterer Anschluß 28) abgestützt und trägt über sich ein Schutzgitter 33". Die
Querrahmen 34, 35, 36 haben kein Schutzgitter. Die Anschlüsse 39 stellen
die. Verbindung mit der Außenhaut her. Die dreieckigen 0uerrahmen 36 befinden
sich im Schwanzteil, in dem die Spante 12-b und die Seitenbeplattung i?- an der
Rumpfoberseite zusammenlaufen, so daß nur ein einziger Anschluß 39 nötig ist. Die
Fußanschlüsse der Querverbände an den Träger i sind 29, 30, 31 und (Schwanzteil)
37.
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Die ringsum in lotrechten Ebenen verlaufenden Fugen zwischen den sich
durch den Zusammenbau ergebenden Rumpfwandabschnitten werden -durch vorzugsweise
metallene Bänder 4o abgedeckt, die mit Anschlagnasen 41 in die Fugen eingreifen
und dadurch gegen seitliche Verschiebung gesichert sind. An einem Bandende sitzt
eine Hülse 42, in die sich ein Spannschloßbolzen 43 einschieben läßt, :dessen Auge
mittels einer Schraube 44-45 befestigt wird. Der Spannschloßbolzen 43 steckt in
der an dein anderen Bandende drehbar angebrachten Spannschloßmutter 46 mit Sechskant
47. Durch Drehen der Mutter 46-47 lassen die Bänder 40 sich nach Bedarf spannen.