DE712690C - Elektromotor, insbesondere fuer Hebezeuge, mit mechanischer Bremse - Google Patents

Description

• Elektromotor, insbesondere für Hebezeuge, mit mechanischer Bremse Die Erfindung bezieht sich auf einen insbesondere für Hebezeuge bestimmten, im Ruhezustand abgebremsten Elektromotor, dessen mechanische Bremse durch einen gleichzeitig mit ihm unter Spannung gesetzten Hilfsmotor gelüftet wird, und zwar durch Erzeugung von Drucköl und mittels eines Kolbens entgegen der Kraft einer Feder.
• Wenn nicht besondere Vorkehrungen getroffen werden, die die Fortdauer der Ölförderung auch dann ermöglichen, wenn die Bremse gelüftet und der Kolben zum Stillstand gekommen ist, darf man zum Fördern des Drucköls keine volumetrisch wirkende Pumpe verwenden, weil diese sonst nach ,dem Stillstand des Kolbens die Druckflüssigkeit weiter zwangsläufig in den Zylinder fördern und diesen dadurch zersprengen würde. Auch die Anordnung eines, Sicherheitsventils würde keine befriedigende Abhilfe schaffen, weil dessen Belastung sehr hoch bemessen werden müßte, um ein zwangsläufiges Ausrücken der Bremse sicherzustellen. Eine hohe Belastung des Sicherheitsventils würde aber eine starke Drosselung des für die ganze Betriebsdauer des Elektromotors geförderten Öls und damit eine unerwünschte Erhitzung des Öls zur Folge haben. Eine zu schwache Belastung des Sicherheitsventils würde dazu führen, daß die Bremse nicht zuverlässig gelöst wird. Das wäre insbesondere dann zu befürchten, wenn man eine Bremse verwendet, die beim Ausrücken im Augenblick des Lösens eine besonders große Kraft erfordert, z. B. eine Konusbremse mit schwach geneigtem Konus.
• Aus diesem Grunde wird bei einem bekannten Elektromotor der eingangs :erläuterten Bauart zum Fördern des Drucköls ein Flügelrad verwendet, durch das die Druckflüssigkeit nicht in volumetrischer Weise, also zwangsläufig gefördert Wird, und das daher- weiter umzulaufen vermag, wenn diese Förderung zum Stillstand kommt. Ein solches Flügelrad vermag aber nur einen geringen Druck zu erzeugen, was den Nachteil hat, daß zum Lüften der Bremse eine sehr große Kolbenfläche erforderlich wird. Um die damit verbundenen Abdichtungsschwierigkeiten zu vermeiden, war vorgeschlagen worden, an Stelle des Kolbens eine Membran zu verwenden. Diese ist aber bekanntlich teuer und empfindlich und nicht so betriebssicher, wie es bei der Anwendung für Hebezeuge gefordert werden muß.
• Erfindungsgemäß werden diese Schwierigkeiten dadurch vermieden, daß der Kolben bei seiner Verschiebung einen Auslaß für das Drucköl freigibt, sobald die Bremse gelüftet ist. Die Förderung des Drucköls kann daher auch dann, wenn die Bremse gelüftet ist; weiterhin erfolgen. Das ermöglicht die Verb wendung einer volumetrisch wirkenden Pumpe, z. B. einer Zahnradpumpe, mit der ein so hoher Öldruck erzielt werden kann, daß sich für den Kolben ein verhältnismäßig geringer Durchmesser ergibt und die Bremse zwangsläufig ausgerückt wird, auch wenn im Anfang zum Lösen der Bremse eine wesentlich größere Kraft erforderlich ist als zum Überwinden der Belastungsfeder. Die Anordnung nach der vorliegenden Erfindung gestattet also die Verwendung einer Konusbremse mit flachem Konus, die nur eine schwache Belastungsfeder benötigt, aber wegen der Klemmwirkung des Kanus einer großen Kraft zum Lösen bedarf, zum Offenhalten dagegen ;nur eine viel geringere Kraft erfordert. Diesen Verhältnissen paßt sich der Öldruck selbsttätig an, während bei der bekannten Anordnung der größte erforderliche Öldruck während der ganzen Betriebsdauer erzeugt und aufrechterhalten werden muß.
• Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Öldruckzylinder, der mit dem Brems- und Motorgehäuse gleichachsig vereinigt ist, mit einem angegossenen Ölbehälter versehen, der durch Leitungen mit dem Zylinder und dessen Auslaß verbunden ist, eine Zahnradpumpe enthält und den angeflanschten Hilfsmotor trägt. Bei dieser Bauart kann ,allerdings im Gegensatz zu der bekannten, mit einem Flügelrad arbeitenden Anordnung der Druck der Flüssigkeitspumpe nicht unmittelbar auf den Kolben wirken, da der Ölbehälter von dem Zylinder getrennt und mit diesem durch Leitungen verbunden ist; doch ermöglicht die vom Zylinder getrennte Anordnung eines druckfreien Ölbehälters die restlose Rückführung des Lecköls, so daß sich die Verwendung einer Membran erübrigt und dennoch etwaige Undichtigkeiten des Kolbens zu keinen Nachteilen führen.
• Die Erfindung ist keineswegs auf Hubwerke oder Hebezeuge beschränkt, sondern überall da .anwendbar, wo ein selbsttätiges Lüften und Einfallen der Bremse beim Anlassen und Stillsetzen des Elektromotors erforderlich ist.
• Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines senkrechten Längsschnittes veranschaulicht.
• Auf der Welle i o des Elektromotors ist, durch Feder und Nut i i geführt, eine Bremsscheibe 12 angeordnet, deren kegeliger Bremsbelog 13 durch eine Schraubenfeder 14. gegen die Bremsfläche 15 des Bremsgehäuses 16 gedrückt wird. Dieses Gehäuse ist mit dein ;Motorgehäuse 17 verschraubt. Mit dem Bremsgehäuse 16 ist gleichachsig zu diesem ein Öldruckzylinder 18 vereinigt, in welchem ein mit 'der Bremsscheibe i-- aus einem Stück bestehender Kolben i g gleitet. Der Zylinder i 8 ist mit- einem angegossenen Ölbehälter 2o versehen, an. dessen Stirnwand ein kleiner elektrischer Hilfsmotor 2 i angeflanscht ist, der eine Zahnradpumpe 22 antreibt. Diese liegt im Innern des Ölbehälters 20 und fördert durch eine Leitung 23 das Drucköl in den Zylinder 18, sobald der Hilfsmotor 21 in Gang kommt. Dieser ist an den Anlasser des Elektromotors so angeschlossen, daß er gleichzeitig mit diesem unter Spannung steht. Durch das Drucköl wird dann der Kolben i9 zum Lüften der Bremse 12 nach rechts verschoben, und zwar so weit, bis der Kolben einen Auslaßkanal 24. freigibt, durch den das fortlaufend geförderte Drucköl in den Behälter 2o zurückfließt. Das Lecköl, das aus dem Zylinder 18 austritt, wird durch einen auf dem Kolben i c, angeordneten Spritzring25 abgeschleudert und gelangt durch eine Leitung 26 wieder in den Behälter 2o zurück.
• Sobald der Motor abgeschaltet wird, gelangt auch der Hilfsmotor 21 zum Stillstand, so daß die Ölförderung aufhört. Die Feder 1.1 drückt dann die Bremsscheibe 12 mit dem Kolben i9 nach links, wobei das verdrängte Öl durch die Zahnradpumpe 22, die durch den rückfließenden Ölstrom nun rückwärts läuft, in den Ölbehälter entweicht.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektromotor, insbesondere für Hebezeuge, mit mechanischer Bremse und mit einem gleichzeitig unter Spannung gesetzten Hilfsmotor, der die Bremse durch Erzeugen von Drucköl und mittels eines Kolbens entgegen der Kraft einer Feder lüftet, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben bei seiner Verschiebung nach Lüften-der Bremse einen Auslaß für das Drucköl freigibt.
2. 2. Elektromotor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Oldruckzylinder, der mit dem Brems- und Motorgehäuse gleichachsig vereinigt ist, mit einem angegossenen Ölbehälter vers2he!n ist, der durch Leitungen mit dem Zylinder und dessen Auslaß verbunden ist, eine Zahnradpumpe enthält und den angeflanschten Hilfsmotor trägt.