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Kippvorrichtung mit einem Kurbelgetriebe und, einem Lenker Kippvorrichtungen
mit .einem Kurbelgetriebe und einem Lenker sind an sich bekannt. Ihre Ausbildung
bietet insofern gewisse Schwierigkeiten, als die zu überwindenden Kräfte recht erheblich
sind und wegen der umständlichen Kurven, welche die Lenker zu beschreiben haben,
auch gewöhnlich sehr umständliche Gestänge Verwendung finden müssen. Der Beseitigung
dieser beiden Schwierigkeiten dient die Erfindung, welche bei einer derartigen Kippvorrichtung
mit einem Kurbelgetriebe und- :einem Lenker darin besteht, daß eine Kurbel .mit
zwei auf den Lenker nacheinander wirksamen Armen oder Armpaaren vorgesehen ist,
so daß unter Einschaltung eines zweiten Lenkers für den zweiten Kurbelarm beim Kippen
eine Hubvergrößerung und Kraftersparnis erzielt wird.
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Hierbei wird der am Kippkasten angreifende Lenker zweckmäßig in der
Lenkenführung gleitbar und durch einen Sperriegel verriegelbar angeordnet, was gleichzeitig
den Vorteil bringt, -daß man dann. auch mit einer Kurbel mit nur einem Kurbelarm,
das Kippgefäß betätigen kann.
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Die Kippvorrichtung nach der Erfindung kann für ein- und zweiseitig
kippende Kippgefäße, wie Mulden- -und Kastenkipper, Verwendung finden und bietet
bei Anwendung der Doppelkurbel den Vorteil, daß die aufzuwendende Kraft halb so
groß ist wie bei Anwendung einer einfachen - Kurbel.
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In der. beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung in einer beispielsweisen
Ausführungsform beschrieben, und zwar zeigt Abb. i den Kippwagen in Stirnansicht
mit der Kippvorrichtung, welche an der linken und rechten Seite in der Mitte des
Wagens angebracht ist, Abb. a die Verriegelungsstellung des Lenkers mit der Lenkerführung
durch den Sperriegel, Abb. 3 .die Lage der Hebel nach Umdrehung des Kurbelarmes
b u m 18o°, Abb. q. den Wagen in gekippter Stellung und die sich dabei ergebende
Lage der Hebel nadh Drehung (der Kurbelarme um weitere 18 o°,
Abb.5
die Seitenansicht auf das Kurbelgetriebe in .der Strecklage gemäß Abb. q..
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Die Kippvorrichtung besteht aus einem Kurbelgetriebe, dessen feste
zwei Kurbelarmpaare a und b um etwa i 5o' zueinander versetzt sind. Mit den Kurbelarmen
a ist der Lenker d, an welchem die Anschläge m und j angebracht sind, durch den
Bolzen 1 verbunden. Der Lenker d ist ferner durch einen Bolzen mit der Lenkerführung
c verbunden. An der Lenkerführung c ist ein Wulst g angegossen mit zwei Kurvenanschnitten
i und p. Die Lenkerführung c ist ferner mit einem Haken h versehen; außerdem ist
noch ein Schlitz vorgesehen, in dem der Sperriegel f spielt und den Lenker e mit
der Lenkerführung c verriegelt (Abb. 2). Der Lenker e wird in der Lenkerführung
c durch einen Bund begrenzt. Die Abb. 2 zeigt, wie der Sperriegel f den Lenker e
mit der Lenkerführung c verriegelt, was sofort eintritt, wenn der Teil c sich von
dem Kurbelarm b entfernt, denn dann schwingt der Sperriegel f unter dem Einfluß
seiner eigenen Schwere aus seiner Sperrstellung aus. Man sieht -die entriegelte
Stellung des Sperrteils f in der Abb. i, hervorgerufen durch das Andrücken des Kurbelarmes
b. Am Lenker ist ferner ein verstellbares Aufhängeauge n angebracht; die Lenkerführung
c umschließt mit ihrem Kurvenausschnitt p das Auge lt des Kurbelarmes
b.
Betätigt wird das Kurbelgetriebe durch schwenkbare Kipphebel, welche durch
ein ratschenartiges Getriebe mit der Welle der Kurbeln in Verbindung gebracht werden
(nicht gezeichnet).
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Der Bewegungsvorgang vollzieht sich nunmehr wie folgt: Zuerst ist
die Stellung gemäß Abb. i gegeben. Dabei ist der Sperrhaken f durch Andrücken des
Kurbelarmes b in seiner Entriegelungsstellung. Es folgt jetzt der Bewegungsvorgang
nach Abb.2. Durch den in der Abb. i rechts gezeichneten Handhebel wird der Kurbelarm
b (vgl. Abb. 2) um die Achse r gedreht. Mit dieser Achse sitzt die Kurbel
a, b ortsfest am Fahrgestell des Wagens drehbar. Bei der Bewegung nach Abb.
2 entfernt sich durch das Lenkersystem der Anschlag f von der Berührung mit dem
Kurbelarm b und schnappt selbsttätig nunmehr in seine Verriegelungsstellung nach
Abb.2 ein mit der Wirkung, daß der Lenker e nicht mehr in dem Teil c hin und her
gleiten kann; sondern festgehalten wird.
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Hat der Kurbelarm beine Drehung um 180° beschrieben" so steht er dann
nach oben gegenüber .seinem Drehpunkt in der aus Abb.3 ersichtlichen Stellung. Damit
ist die Wirksamkeit dieses Kurbelarmes beendet. Er hebt sich dann aus dem Kurvenausschnitt
p heraus und bewegt sich mit seinem freien Ende lt, wie aus Abb. 5 ersichtlich,
nach unten. Die weitere Lenkerbewegung wird veranlaßt durch den Kurvenausschnitt
i, dem ein entsprechender Zapfendes Lenkers,d gegenübersteht, der in der Abb. 3
'in der Mitte rechts gezeichnet ist. Dieser Zapfen! übernimmt jetzt infolge Drehung
des Kurbelarmes a die Weiterbewegung und Verbindung des Lenkers d sowie Übertragung
der mit dem Lenker d von dem Kurbelarm a herkommenden Kraft, d. h. also, nach der
in der Abb. 3 gezeichneten Stellung wird die Wirksamkeit des Kurbelarmes b ausgeschaltet,
der in die Leerstellung nach Abb. 5 unten kommt. Es tritt jetzt der zweite Kurbelarm
a in Wirksamkeit, der in der Abb. 3 unten lag. Der Kurbelarm a macht jetzt eins
weitere Umdrehung um I80° und kommt nach oben in die Lage nach Abb. q. und 5. Gleichzeitig
wird damit das gesamte Gestänge in seine endgültige Strecklage nach Abb. q. gebracht
und in seiner Totpunktlage abgestützt.
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Durch den umgekehrten Arbeitsvorgang können dann :die Kurbelarme wieder
zurückbewegt werden. Soll das Kippgetriebe also zurückgezogen werden, so schaltet
- man das ratschenartige Getriebe des Handhebels aus und zieht mit dem Kurbelgetriebe
das Kippgefäß zurück, wobei der Haken k wieder das Kurbelgetriebe selbsttätig verriegelt.
Der Handhebel wird in die Fahrtrichtung geischwenkt und auf dem Untergestell gelagert.