-
Berieselungskühlvorrichtung Die Erfindung betrifft eine zum Kühlen
von Flüssigkeiten, namentlich von flüssigen Nlahrungs-und Genußmitteln, wie Milch,
Bierwürze usw., dienende Berieselungskühlvorrichtung mit einem schrankartigen Gehäuse,
das z. B. durch Türen zugänglich ist und in dem mehrere senkrechte Rieselkühler
in gleichen Abständen nebeneinander angeordnet sind.
-
Bekannte Berieselungskühlvorrichtungen dieser Art haben einen feststehenden
trogartigen Sockel mit einem tiefen. feststehenden Rückwandkasten, an bzw. in dem
erstens das übrige Gehäuse als aufklappbare Seitenflügel sowie zweitens die senkrechten
Rieselkühler seitlich schwenkbar gelagert sind, um sie der Reinigung zugänglich
zu machen. Die Berieselung wird bei geschlossenem Gehäuse in ruhender Luft durchgeführt.
Die Rieselkühler sind plattenförmige Hohlkörper, deren beide Seitenwände eine ununterbrochene
Folge von Wellen aufweisen, die außen die zu kühlende Flüssigkeit stetig ablenken
und innen rohrfärmige Kanäle mit Zickzackverlauf für das Kühlmittel bilden. Peinlichste
Sauberhaltung des Inneren von Berieselungskühlvorrichtungen ist entscheidend wichtig
und erscheint bei dem bekannten Apparat als an. sich befriedigend ermöglicht, jedoch
durch Hilfsmittel, mit deren Anwendung ,erhebliche Nachteile verbunden sind. Während
der geschlossene Apparat nur eine kleine Grundfläche einnimmt, beansprucht das geöffnete
Gehäuse so. viel Raum, daß, sich ein unzulässig großer Platzbedarf ergibt. Die gewellter
Rieselkühler sind kostspielig, und ihre Reimgong ist nicht nur mühsam und zeitraubend,
sondern erfordert grüße Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit. Die Zusammenfassung sämtlicher
Anschlüsse in dem festen Rückwandkasten ist baulich äußerst ungünstig, zumal damit
die Sauberhaltung des Ganzen doch wieder erschwert wird. Durch Metallschläuche geschützte
Gummischläuche zur Verbindung der Rieselkühler mit den Verteilerrohren 'und federnde
Schwenkstützen kennzeichnen dasUnvorteilhaftedesAufbaues.
-
Gemäß der Erfindung werden. die Mängel dadurch vermieden, daß das
von einem
künstlichen Luftstrom durchstrichene Schrankgehäuse als
Rieselkühler mehrere ebene und glatte, gegebenenfalls mit einigen Querwulsten o-.
dgl. versehene, an sich bekannte Flachtaschen enthält und unterhalb derselben einen
sich über die ganze Kühltaschenreihe erstrek# kenden Luftverteilungskanal aufweist,
dem ; eine mit Hilfsmitteln zum Vorbehandeln (Kühlen, Keimfreimachen usw.) der Luft
ausgestattete, an das Schrankgehäuse angebaute oder als Teil desselben ausgebildete
Kammer vorgeschaltet ist.
-
In dem als Ganzes feststehenden Schrankgehäuse ist der hindurchstreichende
künstliche Luftstrom weitgehend an der Kühlwirkung beteiligt. Zur Kühlleistung des
durch die Flachtaschen strömenden Kühlmittels tritt eine beachtliche Verdunstungswirkung
und eine in manchen Fällen, z. B. bei Bierwürze, wichtige Anreicherung des Kühlgutes
mit Sauerstoff. Der Raumbedarf ist gering, da das Schrankgehäuse eng an die ortsfeste
Flachtaschenreihe angepaßt wird. Tote Räume sind nicht vorhanden. Alle Anschlüsse
sind -ortsfest, -und der Aufbau zeichnet sich überhaupt durch eine überlegene Einfachheit
aus. Die ebenen und glatten Flachtaschen bilden einfache und wohlfeile Bauteile,
die sich rasch und zuverlässig mit gebräuchlichen Hilfsmitteln reinigen lassen.
-
Hierzu tritt der weitere Vorteil, daß die durch die leichte und sichere
Reinigung erzielte Güteleistung weiterhin durch Keimfreimachen der Luft sowie die
Mengenleistung durch Klimatisieren des künstlichen Luftstromes erheblich gesteigert
werden.
-
An sich ist es bekannt, in !ein einen Rieselkühler enthaltendes geschlossenes
Gehäuse gekühlte, getrocknete und gefilterte Luft einzublasen, aber unter Bedingungen,
die nur einen beschränkten Erfolg ermöglichen, zumal dieser bekannte Rieselkühler
auf seinen beiden Seiten besonders weit ausladend ge-
wellt ist.
-
Die Gehäusewände der bekannten Anlage sollen einen Mindestabstand
von 5o bis 6o cm vom Rieselkühler haben; damit entsteht ein unverhältnismäßig großer
toter Raum, in den. ül:erdies die vorbehandelte Luft durch wenige Einzeldüsen eingeblasen
wird, während für die Abluft ein bloßer Dunstabzug zur Verfügung steht. Die Luft
durchstreicht also das Gehäuse nicht, sondern mischt sich nur mit der Raumluft,
und zwar je nach der Lage der Düsen zu dem Dunstschlot, durchaus ungleichmäßig.
Eine Sicherheit dafür, daß nur vorbehandelte Luft mit der zu behandelnden Flüssigkeit
in Berührung kommt, besteht nicht.
-
Die Vorbehandlung der Luft wird bei der bekannten Anlage in einer
Reihe von Einzelvorrichtungen bewirkt, die durch Rohrleitungen unter sich und mit
dem Berieselungsgehäuse verbunden sind. Wegen der zahlreichen Undichtheitsquellen
einer solchen .A,#ordnung ist die Betriebssicherheit gering, .iüomit die Unsicherheit
des Erfolges erneut .wächst. Außerdem kann man dabei nur verhältnismäßig enge Leitungen
verwenden und muß sich infolgedessen entweder mit der Förderung kleiner Luftmengen
begnügen oder aber übertrieben hohe Geschwindigkeiten anwenden. Im ersten Falle
besteht die Gefahr des Luftmangels und im zweiten Falle die einer Durchwirbelung
der Luft, die eine befriedigende Ausbreitung der zu behandelnden Flüssigkeit auf
dem Rieselkühler verhindern kann.
-
Bei der neuen Berieselungskühlvorrichtung wird das von toten Räumen
freie Schrankgehäuse von einem im wesentlichen überall gleichmäßigen Luftstrom durchstrichen,
weil der unter der ganzen Kühltaschenreihe entlang geführte Luftkanal eine gute
Verteilung sichert, bei der der Luftstrom ohne Wirbelbildung an allen Rieselkühlern
entlang strömt. Die ebenen und flachen Breitwände der Kühltaschen werden dabei nicht
stellenweise getroffen, sondern überall gleichmäßig bestrichen. Die Ausbreitung
der zu behandelnden Flüssigkeit auf den Breitwänden wird begünstigt und nicht gestört.
-
Da dem Verteilungskanal eine Kammer für die Vorbehandlung der Luft
vorgeschaltet ist, die entweder an das Schrankgehäuse angebaut oder als Teil desselben
ausgebildet ist, sind Rohre zur Weiterleitung der Luft bei der neuen Vorrichtung
überhaupt nicht vorhanden. Aus der Vorkammer tritt die Luft vielmehr unmittelbar
in den Verteilungskanal über. Undichtheitsquellen fehlen, und der ankommende Strom
vorbehandelter Luft verdrängt im wesentlichen gleichmäßig die im Rieselkühlerraum
vorhandene Luft, so datj die zu behandelnde Flüssigkeit zuverlässig nur mit vorbehandelter
Luft in Berührung kommt.
-
Bei der neuen Anordnung lassen sich ferner dem Luftstrom vor seinem
Eintritt in den Rieselraum in, einfacher Weise physikalisch oder biologisch oder
chemisch günstig auf die zu behandelnde Flüssigkeit einwirkende Stoffe, wie Aromatika,
Desinfektionsmittel, Anreicherungsmittel, z. B. Ozon oder entsprechende Stoff,-;
die der Einführung auf dem kürzesten Wege bedürfen, zusetzen.
-
Der mit der Erfindung erzielte technische Fortschritt besteht hiernach
darin, dah auf kleinstem Raume mit einfachsten Hilfsmitteln und bei überlegener
Betriebssicherheit eine erheblich gesteigerte Leistung in bezug auf die Menge der
zu behandelnden Flüssigkeit
und in bezug auf die Güte der behandelten,
Flüssigkeit .erreicht wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel .der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht.
Es zeigen Fig. i die Berieselungskühlvorrichtung im Längsschnitt, Fig.2 einen Querschnitt
dazu durch die Rieselkammer, Fig.3 einen waagerechten Schnitt durch beide Kammern.
-
In dem Beispiel umfaßt das Schrankgehäuse 4,15 beide Apparateräume,
nämlich mit den Wänden 14 die Kühl- oder Rieselkammer und mit den Wänden 15 die
Luftvorbehandlungskammer. Die Rieselkammer 14 hat auf ihrer Vorderseite .eine den
ganzen Innenraum freigebende Tür 14' und enthält als Rieselkühler acht obere ebene
und glatte Flaschtaschen 12 sowie genau darunter acht ebensolche Taschen 12', die
sämtlich in bekannter Weise von einem oder .mehreren Kühlmitteln (Kaltwasser oder
bzw. und Sole o. dgl.) durchflossen werden.
-
Die aus einer gemeinsamen Aufgebeschale 13 über jeder Tasche 12 ,austretende,
zu behandelnde Flüssigkeit wird auf den First dieser Taschen gleichmäßig verteilt,
rieselt an ihnen abwärts und tritt dann auf die unteren Taschen 12' über. Statt
je zweier übereinander angeordneter Flachtaschen 12, 12' kann man auch je eine von
oben bis unten durchgehende Tasche verwenden, jedoch empfiehlt es sich dann, die
Breitflächen wegen der großen Taschenhöhe mit einigen Querwulsten zu versehen, -um
die gute Verteilung der Flüssigkeit zu sichern.
-
Die Vorkammer 15 hat einen Lufteintrittstutzen 15' und enthält beispielsweise
ein Entkeimungsfilter 16, ein Gebläse 17 mit Antriebsmotor 17' und einen Wärmeaustauscher
18, der vorteilhaft gleichfalls aus ebenen und glatten Flachtaschen zusammengesetzt
ist, die nach Erfordernis von einem Kühlmittel oder einem Heizmittel durchflossen
werden.
-
Das Gebläse 17 saugt die bei 15' ,eintnezende Außenluft durch das
Filter 16 und drückt die entkeimte Luft durch den Wärmeaustauscher 18, der sie kühlt
oder erwärmt. Die vorbehandelte Luft gelangt oberhalb der in Fig.2 sichtbaren Auffangschale
für die gekühlte Flüssigkeit durch die Öffnung i g (Fig. i) in einen unter der ganzen
Kühlerreihe entlang gehenden Verteilungskanal, strömt aus diesem an allen Kühlern
12' und i 2 entlang aufwärts und durch den Stutzen 14" der Rieselkammer ab. Ein
Bodenstutzen 2o der Vorkammer 15 läßt von gekühlter Luft freigesetztes Tauwasser
ablaufen, und ein Bodenstutzen 21 der Rieselkammer 14 kann zum Austritt der gekühlten
Flüssigkeit dienen, wenn für sie keine Auffangschale vorgesehen wird.
-
Das Gebläse 17 mit seinem Antriebsmotor 17' ist der Einfachheit halber
in der Vorkammer 15 angedeutet. Für die praktische Ausführung wird man es vorziehen,
an den Stutzen 14" der Rieselkammer 14 ein Sauggebläse anzuschließen. Die Tür 14'
des Schrankgehäuses kann große splittersichere Fenster haben, und zwar gegenüber
den Fenstern, die in Fig.2 und 3 hinter den Rieselkühlern 12 und 12' angedeutet
sind. Der Arbeitsvorgang läßt sich dann jederzeit überwachen.
-
Der gemäß Fig. i und 2 sich unterhalb der Rieselkühler 12, 12' über
deren ganze Reihe erstreckende Luftverteilungskanalkann auch als ummantelter Kanal
auf die Außenseite der Rückwand des Gehäuses 14, 15 gelegt werden, wobei man seine
Vorderwand (die Gehäuserückwand) mit zu den Rieselkühlern zweckdienlich angeordneten
Durchbrechungen für den Austritt der Luft versieht.
-
Das oder die Kühlmittel werden durch Verteilungsrohre oder -kästen
22, 22' und 23, 23' auf die Rieselkühler 12 und 12' sowie durch Verteiler 24 .auf
die Flachtaschen des Wärmeaustauschers 18 in einer den jeweiligen Anforderungen
entsprechenden Schaltung verteilt.