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Steuereinrichtung für eine durch das Propellerfeld eines Luftfahrzeuges
schießende Waffe Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuereinrichtung für eine
durch das Propellerfeld eines Luftfahrzeuges schießende Waffe mit vorzugsweise durch
die Rückstoßkraft der Pulvergase und eine Gegenfeder hin und her bewegbarem Verschluß
sowie einem vor Beginn des Schußvorganges einkuppelbaren mechanischen Verbindungsglied
zwischen Synchronisierungsgeber und Sperrklinke für den Schlagbolzen der Waffe.
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Es sind bereits Einrichtungen dieser Art bekannt, bei denen der Synchronisierungsgeber
von dem Propeller dauernd b.eeinflußt wird und bei denen ferner zur Kupplung des
Gebers mit der Waffe und zur Betätigung des Abzuges der Waffe je ein Elektromagnet
und ein gemeinsames Schaltorgan für diese Magnete mit gegeneinander versetzten Schaltkontakten
vorgesehen sind. Diese Einrichtungen haben den Nachteil, daß der Synchronisierungsgeber
einem sehr starken Verschleiß unterliegt, da er von dem laufenden Propeller auch
dann beansprucht wird, wenn nicht geschossen wird.
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Dieser Übelstand ist zwar bei anderen bekannten Steuereinrichtungen
der genannten Art verringert, indem der Geber nur dann mit der Waffe gekuppelt wird,
wenn geschossen wenden soll. Außerdem wird bei diesen Einrichtungen nach Beendigung
der Schußfolge die Abschaltung des Gebers erst vorgenommen, und zwar mechanisch,
nachdem die Sperrung des Verschlußvorlaufs erfolgt ist. Abgesehen davon, daß auch
hier noch der Geber zeitweise unnötig beansprucht wird, da ja 'im praktischen Betrieb
der Schütze genötigt ist, zur Herbeiführung der Feuerbereitschaft den Geber eine
wesentliche Zeitspanne vor der eigentlichen Schußabgabe auf die Waffe zu schalten,
weisen diese Einrichtungen den weiteren Mangel auf, daß der Schütze nicht schießen
kann, wenn er vergißt, den Geber vor dem Auslösen der Waffe einzukuppeln.
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Um auch diesen letzteren Mangel zu beheben, hat man ferner Steuereinrichtungen
vorgeschlagen, bei denen für die Kupplung des Synchronisierungsgebers mit der Waffe
und für den Abzug der Waffe ein gemeinsames Schaltorgan vorgesehen ist. Bei diesen
Einrichtungen kann es jedoch vorkommen, daß unter den Einfluß verschiedener Temperaturen
z. B. in verschiedenen Flug; höhen die Synchronisierung der Waffe mit dem Propeller
nicht einwandfrei erfolgt, da die Zeitspannen, die zwischen dem Augenblick der Beeinflussung
des Gebers durch den Propeller und dem Zeitpunkt des Zündens der Munition liegt,
entsprechend den verschiedenen Temperaturen verschieden sind.
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Durch die Erfindung sind die Nachteile der obengenannten bekannten
Steuereinrichtungen
vermieden, und zwar ist dies dadurch erzielt,
daß für die Entriegelung der Sperrung für den Vorlauf des Verschlusses und die Einkupplung
der Synchronisierungsvor-. richteng in an sich bekannter Weise durch-" einen gemeinsamen
Schalter zu betätigende 1?lehtroinagnete vorgesehen sind in Verbindung mit einer
Schalteinrichtung, z. B. einem Folgeschalter, zur nacheilenden Abschaltung des Elektromagneten
für die Synchronisierungsvorrichtung gegenüber dein Elektroniagneten für die Steuerung
der Sperrung des Verschlußvorlaufs am Ende der Schlußfolge.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel.
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Bei i ist der hintere Teil der Waffe zum Teil iin Schnitt schematisch
angedeutet. 2 ist der Schlagbolzen, 3 die zugehörige Kammer. 311 ist ein an der
Kammer 3 befindlicher Hebel zum Durchladen, der über einen Bowdenzug mit Hilfe eines
vorzugsweise am Gerätebrett angebrachten Handbedienungsorgans betätigt werden kann.
4. ist der Abzugshebel, 5 die zur Synchronisierung der Waffe auf den Propellerumlauf
zu betätigende Klinke. 6 ist die Schlagbolzenfeder, 7 die Schloßfeder und 8 die
Pufferfeder. Auf die Einzelheiten der vorerwähnten Elemente braucht nicht näher
eingegangen zu werden, da sie an sich bekannt sind. Die betreffenden Teile sind
demgemäß auch in der Zeichnung nur mehr oder weniger schematisch dargestellt.
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Der Svnchronisierungsgeber io enthält eine mit der Propeller- bzw.
Motorwelle gekuppelte Nockenscheibe i i. Sie ist in ihrer Gestalt dein Propeller
anzupassen. Im Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß es sich um einen dreiflügeligen
Propeller handelt, und demgemäß besitzt die Nockenscheibe 11 die Gestalt eines dreischenkligen
Dreiecks. Die Nockenscheibe i i arbeitet auf einen Stößel 12, .der mit Hilfe einer
Rückholfeder 13 in kraftschlüssiger Verbindung mit der Nockenscheibe i i gehalten
wird. Der Stößel 12 arbeitet seinerseits auf eine Stößelrolle 14, die ihrerseits
wiederum auf einen Stößel 1 5 arbeitet. Dieser steht ebenfalls unter der Wirkung
einer Rückholfeder 16. Die Bewegung des Stößels 15 wird über den Stoßdraht 17 auf
die Klinke 5 übertragen. Der Stoßdraht 17 ist in einem Bronzeführungsrohr 18 geführt.
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Die vorerwähnte Stößelrolle 14 greift mit ihren Zapfen in der Längsrichtung
der Stößel 12 und 15 verlaufende Nuten 1911 einer Lagergabel i9 ein, die quer zur
Bewegungsrichtung der Stößel 12 und 15 verschieblich ist und mit Hilfe eines Elektromagneten
2o entgegen der Wirkung einer Feder 21 in die dargestellte Arbeitsstellung gebracht
werden kann. Bei Nichterregung des Elektromagneten 20 wird die Stößelrolle 14. unter
der Wirkung der Feder 21 aus der Bahn der tößel 12 und 15 herausgezogen finit der
;@1:@.@lge, daß der Stößel 12 leer arbeitet und @'tä.mit der Stoßdraht 17 in Ruhe
bleibt.
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Zur Betätigung des Abzugshebels .I der Waffe i ist ebenfalls ein Elektrotnagnet
22 vorgesehen.
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Zur Bedienung der Elektromagnete 2o und 22 dient ein gemeinsames Schaltorgan
23, das an geeigneter Stelle des Flugz#lttges, vorzugsw eise aber am Steuerkniippel
angebracht wird. Es umfaßt einen mit dein Handbedienungsorgan 23u verbundenen Gleitkontakt
23v, -der ständig in Berührung mit dem Gegenkontakt 23c steht und bei Verschiebung
zunächst bei 23d den Stromkreis für den Elektromagneten 2o und kurz darauf
bei 23e den Stromkreis für den Elektromagneten 22 schließt. Der Abstand der Kontakte
23d und 23' wird so gewählt; daß die Zeitspanne zwischen der Einschaltung
des Elektromagneten 20 und des Elektroin.agneten 22 hinreicht, um den Svnchronisierungsgeber
io vor Auslösen der Schußserie auf die Waffe zu schalten. Der Schalter 23 ist nur
schematisch dargestellt. Bei der praktischen Ausführung kann man Rasten für die
dargestellte Ausschaltstellung und die Endeinschaltstellung des Schalters vorsehen
oder noch besser den Schalter, wie dargestellt, als 'Druckknopfschalter ausbilden,
so daß er jeweils unter der Wirkung einer Feder 2.4 beim Loslassen des Bedienungsorgans
in die Ausschaltstellung zurückkehrt. Gegebenenfalls empfiehlt es Sich, das aktive
Schaltwerk des Schalters 23 z. B. als Kippschaltwerk oder in sonstiger Weise so
auszubilden, daß ein Verharren des Schalters in einer Stellung, in welcher der Elektromagnet
2o, nicht aber der Elektromagnet 22 erregt ist, unmöglich ist.
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Die Wirkungsweise ist folgende: In der dargestellten Stellung des
Schalters 23 sind die Elektromagnete 2o und 22 nicht erregt: infolgedessen befinden
sich der Stoßdraht 1; und die Waffe i in Ruhe. Wird der Schalter 23 betätigt, so
wird zunächst der Elektromagnet 2o erregt und dadurch die Stößelrolle 14. in die
:Irbeitsstellung gebracht. Damit arbeitet der Synchronisierungsgeber io auf die
Waffe i. Kurz darauf wird auch der Elektromagnet 22 erregt und dadurch der Abzugshebel
.l betätigt: Die Schußscrie beginnt.
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Um den Synchronismus sicher herzustellen, ist es günstig, wenn der
Geber einige Hübe ausgeführt hat, bis die Schußserie ausgelöst wird. Man kann das
dadurch erreichen, 11a13 nian die Ansprechzeiten der
Magnete 2o
und 22 verschieden macht, so daß der Magnet 2o eine kürzere Ansprechzeit erhält
als der Magnet 22. Man erreicht das beispielsweise durch verschieden große Induktiv
itäten .der Magnete.