DE70956C - Schraubenschlüssel mit verstellbarer Maulweite - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 87: Werkzeuge und Geräthe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Februar 1893 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schraubenschlüssel, dessen Maulweite innerhalb beträchtlicher Grenzen verändert werden Kann, ohne dafs der Schraubenschlüssel das bequeme Handhaben und die Haltbarkeit der nicht ver- - stellbaren Schraubenschlüssel einbüfst. Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein derartiger Schlüssel in Fig. 1 in Ansicht dargestellt. Fig. 2 bis 10 zeigen die besondere Anordnung der Theile,

Der Schlüssel besteht aus zwei Haupttheilen A und B, welche an einem Ende mit einer Schraube D scharnierartig verbunden sind und mittels eines Schraubenbolzens C und Mutter E von einander entfernt bezw. einander genähert werden können.

An dem Maulende des Theiles A ist ein

■ bewegliches Maulstück F, Fig. 1, 4 und 5, scharnierartig angebracht und durch Schraube f verbunden; es stellt seine innere Fläche bei jeder Spannweite des Schlüssels der inneren Maulfläche des Theiles B parallel. Die Stellung von F regelt der an dem Theile A in schwalbenschwanzförmiger Führung (Fig. 8) sich bewegende Schieber G, Fig. 1, 6 bis 8. Der Schraubenbolzen C hat eine schrägführende Nuth η, Fig. 1 und 3; letztere zeigt den Querschnitt der Schraube C von B bis zum Ende. Die Schraube C geht durch den Schieber G, welcher einen Zapfen r, Fig. 6 bis 8, besitzt. Letzterer gleitet jn der Nuth η und bewirkt durch die Schräge der Nuth die Umstellung des Schiebers G, der wiederum die Bewegung des Maulstückes F derart regelt, dafs F stets zur anderen Maulhälfte parallel steht.

Zwischen den Maultheilen A und F liegt eine kleine Spiralfeder an der mit q bezeichneten Stelle (Fig. 1 und 4); sie bewirkt das Anliegen der Gleitflächen von .Fund G, Fig. 1. Der Kopf der Schraube C dient als Hammer.

Die Schraube e, Fig.. 1, verhindert das Herausziehen des Schraubenbolzens C und Schraube e¹ das der Mutter E. Die beiden Schrauben e und e¹ sind, wie Fig. 2 zeigt, von einer Seite abgefeilt, damit sie bei halber Umdrehung die festgehaltenen Theile C und E freilassen.

Die Mutter E führt einen Keil m, Fig. 9 und 10, in der Nuth η der Schraube C mit sich. Der Keil m ist an jedem Ende nach der Mutterseite zu hakenförmig umgebogen. Diese Umbiegungen liegen in Ausfräsungen k der Mutter E, Fig. 9. Der untere Ansatz des Keiles m stöfst, wenn die Mutter auf die äufserste Schlüsselweite eingestellt ist, gegen die kleine Stellschraube 0, Fig. 9 und 10, und verhindert so ein gänzliches Abfallen der Mutter. Will man die Mutter E ganz von der Schraube C abdrehen, so dreht man die Schraube 0 nach links zurück, bis ihre Nuth p, Fig. 10, mit der Nuth η in gleiche Stellung kommt.

Die mittels Schraube h an A befestigte Feder H, Fig. ι, drückt gegen B und hält beide Theile aus einander.

Ist der Ausschnitt der Schraube e¹ der Mutter E so zugekehrt, dafs A und E nicht verbunden sind, und man hält A und B mit der Hand zusammen, so kann man die Mutter schnell auf der Schraube C bewegen; der Schlüssel ist dann ein Schnellspanner. Die

beiden Verlängerungen von A und B über D hinaus bilden eine Zange (Fig. i).

Der Schlüssel hat einen an dem Theil B gelagerten doppelten Schraubenzieher J, Fig. i, dessen eines Ende mit Spannzapfen t versehen und dessen eine Schmalseite als Stichsäge gezahnt ist. Der Zapfen steckt in dem Loch t. In ein Loch in der Mitte des Schraubenziehers reicht das Schräubchen s; die Feder H drückt den Schraubenzieher fest. Der Schraubenzieher ist leicht herausnehmbar, wenn man den Schlüssel ganz öffnet und mit dem rechten Daumen die Feder H, welche sich um h dreht, zwischen den Schlüsselbacken A und B durchdrückt. Will man den Schraubenzieher als solchen gebrauchen, so steckt man denselben zwischen das Zangenmaul, den Zapfen t in das Loch t¹ und dreht die Mutter E etwas an. Der runde Zapfen t des Schraubenziehers kann als Spannhebel für die Mutter E benutzt werden; letztere hat vier dazu passende Löcher. Es kann deshalb der Schlüssel leicht als Schraubzwinge benutzt werden. Die kleinere Schraubenzieherfläche u am Zapfenende t dient zum Stellen der Schrauben des Schraubenschlüssels. Wenn die Zange mit gröfserer Maulöffnung gebraucht wird, ist die Mutter E ganz abzuschrauben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Schraubenschlüssel mit verstellbarer Maulweite, bestehend aus den beiden Theilen (A und B), welche auf dem Handgriffende (D) scharnierartig verbunden sind, und deren Maulenden mittels eines Schraubenbolzens (C) und einer Mutter (E) zirkelartig von und gegen einander bewegt werden können, wobei ein bewegliches Maulstück (F) des Theiles A beim Gebrauch der Zange sich mit seiner inneren Fläche der inneren Maulfiäche des Theiles B dadurch selbstthätig parallel stellt, dafs ein am Theil A angeordneter . Schieber (G) durch eine schräge Nuth (n) in der Schraube (C) mittels Zapfens r geführt ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.