DE707679C - Zylinder fuer eine kolbenbetaetigte Beschleunigungsvorrichtung, insbesondere Flugzugschleuder - Google Patents
Zylinder fuer eine kolbenbetaetigte Beschleunigungsvorrichtung, insbesondere FlugzugschleuderInfo
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Description
- Zylinder für eine kolbenbetätigte Beschleunigungsvorrichtung, insbesondere Flugzugschleud'er Die Erfindung betrifft einen Zylinder für eine kolbenbetätigte Beschleunigungsvorrichtung; insbesondere Flugzeugschleuder, bei dem die Kolbenbewegung unmittelbar, d. h. ohne Kurbelgetriebe o. dgl., auf das anzutreibende Glied übertragen wird.
- Es sind an sich Zylinder für solche Beschleunigungsvorrichtung bekannt, bei welchen die, unmittelbare übertragung der Kolbenbewegung auf den zu beschleunigenden Körper mittels eines mit ' der Kolbenstange fest verbundenen Mitnehmerzapfens erfolgt. Bei Schleudern dieser Art hat man so einen teilweise längs geschlitzten Zylinder verwendet, wobei der Mitnehmerzapfen durch den Schlitz außerhalb des Druckraumes hindurchtritt. Ausführungen dieser Art sind jedoch infolge ihrer Längenausbildung verwickelt bzw. in ihrer Anwendung beschränkt. Weiterhin sind auch geschlitzte Ringzylinder bekannt, bei welchen der Schlitz für den Mitnehmerzapfen des Kolbens durch einen umlaufenden Rotor abgedeckt ist. Hierbei ergibt sich jedoch nur eine ungenügende Abdichtung, und weiterhin ist eine solche Abdichtung für geradlinige Zylinder infolge der sich ergebenden Abmessungen eines den Schlitz bedeckenden Schiebers praktisch nicht zu verwenden. Die Erfindung betrifft nun die Ausbildung eines solchen Zylinders beliebiger Art, bei welcher diese Nachteile vermieden sind. Die Zylinderlänge kann praktisch beliebig groß sein, und weiterhin kann der Zylinder in seiner Form beliebigen Anwendungszwecken angepaßt sein.
- Zu diesem Zweck ist im Druckraum der Zylinderlängsschlitz von einem in der inneren Zylinderwand durch den Kolben geführten, durch das Druckmittel angepreßben biegsamen Stahlband abgedeckt, das im - druckmittelfreien Zylinderraum durch den Mitnehmerzapfen an seiner jeweiligen Durchtrittsstelle vom Schlitz abgehoben wird. Nach einer Ausführungsform wird statt eines Bandes zur Abdeckung ein biegsamer Innenzylinder, jedoch mit versetztem Schlitz, verwendet.
- An Hand der beiliegenden Zeichnungen soll. das Wesen der Erfindung in Ausführungsbeispielen schematisch erläutert werden.
- Fig. i zeigt .einen Längsschnitt durch einen Zylinder mit Kolben.
- Fig. z bis 8 zeigen verschiedene Ausführungsformen des Abschlusses des Zylinderschlitzes. Fig.2, q., 6 und 7 sind .Querschnitte nach Linie A-A der Fig. i, d. h. des der Strebe abgewandten Zylinderteiles. Die
Fig.3, 5 und 8 sind Querschnitte nach Linie B-B der Fig. i. Fig.9 ist ein Längsschnitt durch eine volle; ständige Wurfvorrichtung. Fig. i o ist der Querschnitt einer solo Vorrichtung mit mehreren- Zylindern. - Dem Zylinder i, welcher längs einer Erzeugenden geschlitzt ist, fließt das Triebmittel bei 2 zu. An der Stange 5 des Kolbens sitzt eine Querstrebe 6, welche durch den Schlitz 3 nach außen hindurchtritt, wo sie einem Teil 7 die vom Triebmittel dem Kolben erteilte Bewegung übermittelt. In Fig. i ist schon angedeutet, daß der Schlitz 3 in der Höhe der Strebe 6 offen, in der Nähe des Kolbens 4 und unterhalb desselben jedoch geschlossen ist.
- Nach Fig. 2 und 3 ist der Zylinder i aus starrem Werkstoff und hat einen Längsschlitz 3 von stets gleichbleibender Weite. Im Innern des Zylinders i ist jedoch ein zweites, dünnwandiges und biegsames Rohr 8 vorgesehen, das ebenfalls in Längsrichtung geschlitzt ist; die beiden Schlitze liegen aber nicht auf der gleichen Erzeugenden. Wenn also das Innenrohr 8 gegen die Innenwand des Außenrohres 7 anliegt, so ist der Schlitz 3 abgeschlossen. Die Strebe 6 ist aber derart gebogen, daß sie um den Schlitzrand des inneren Rohres herumläuft und unter leichtem, stellenweisem Nachinnenbiegen dieses Rohres in den Schlitz 3 des äußeren Zylinders eintritt. Vor und hinter der Strebe 6 schließt sich der Schlitz 3 durch das Ausdehnungsbestreben des Innenrohres 8, unterstützt durch den Kolben und den Triebmitteldruck.
- In den Fig.4 und 5 erfolgt der Abschluß des Schlitzes 3 durch in elastisches Band 8, welches, wenn es den Schlitz schließt, mit der inneren Zylinderfläche bündig liegt. Die Strebe 6 weist ein Fenster auf, durch welches das Band 8 hindurchläuft. Das Band 8 wird somit stellenweise von der Strebe einwärts gebogen, so daß es den Schlitz für den Durchtritt der Strebe nach außen freigibt. Durch seine eigene Elastizität sowie durch den der Strebe 6 folgenden Kolben 3 und den Triebmitteldruck wird das Band 8 dann wieder in den Schlitz gedrückt. Bei den Anordnungen nach Fig. 2, 3, 4 und 5 empfiehlt es sich wegen der Biegungsbeanspruchung die Wand des Zylinders i an der dem Schlitz gegenüberliegenden Stelle zu verstärken. Gemäß Fig. 6 ist das elastische Band & jedoch von U-förmigem Querschnitt, so daß es nicht nur den Schlitz schließt, sondern den Zylinder i auch hindert, sich unter der Wirkung des Triebmitteldruckes aufzubiegen. Der Zylinder kann daher auf seinem ganzen Umfang gleiche Wandstärke erhalten.
In Fig.7 und 8 wird das Anliegen des Bandes 8 noch durch elastische, geschlitzte Ringe 9. nach Art der Kolbenringe gefördert. se Ringe liegen in ringförmigen Innen- n 9', die in der Innenwand des Zylinders @'ebständen vorgesehen sind. Durch Zap- - Fig.9 zeigt eine Torpedowurfvorrichtung mit dem liegenden Zylinder im Längsschnitt. Im Zylinder i laufen zwei Kolben 4 und 4' deren Verbindungsstange 5 die Strebe 6 trägt: Das Band 8 wird in beschriebener Weise von der Strebe durchgebogen und gibt dabei einen Teil des Schlitzes 3 zum Durchtritt der Strebe 6 frei. Die Strebe 6 überträgt die ihr vom bei 2 eingeführten Triebmittel vermittelte Bewegung auf den Schuh 7 des Torpedos i i. Der zweite Kolben 4' dient als Führung sowie dazu, die Vorrichtung in Ausgangsstellung zurückzuführen. Zu diesem Zweck wird das Triebmittel durch die öffnung 2' eingeführt, während die Öffnung 2 zum Auslaß des etwa vorher in den Zylinder; eingeführten Triebmittels dient. Das Ventil 12 wird für den Arbeitshub von links nach rechts geöffnet und für den Rückhub geschlossen.
- Zum katapultartigen Starten von Flugzeugen empfiehlt sich eine mehrzylindrige Maschine. So ist in Fig. i o eine Abwurfvorrichtung mit einem Kranz von drei Zylindern i dargestellt. Diese Anordnung, die selbstverständlich auch mit mehr und weniger als drei Zylindern getroffen werden kann, weist den Vorteil auf, daß sich die Drucke auf die einzelnen Zylinderwände zum großen Teil ausgleichen. jeder Zylinder i ist mit einem Schlitz versehen, dessen Abschluß und Freigabe mit den in Fig. 5 und 4 dargestellten Mitteln erfolgt.
- Die Ein- und Auslaßöffnungen für das Triebmittel an allen Zylindern sind miteinander in geeigneter Weise verbunden. Die Streben 6 aller Zylinder vermitteln ihr Bewegung auf ein gemeinsami°s Glied 7, auf welches sich der Wagen i i abstützt und das mit den Rädern 13 in den Führungen 15 läuft.
- Zylinder der beschriebenen Art können für die verschiedensten Anwendungszwecke Verwendung finden. Sie können auch für Abwurfvorrichtungen, für Geschosse, z. B. für Torpedos, aber auch zum Antrieb von aufsteigenden Fördermitteln u. dgl. verwendet werden. Der Zylinder kann statt geradlinig entsprechend bestimmten Abwandlungen auch gebogen sein. Beispielsweise kann der Zylinder sich jeder beliebigen Spur und Neigungsände-: rung bei einer Förderanlage anpassen. In diesen Fällen erhalten die Kolben eine besondere Form und werden zweckmäßig an ihrer Stange gelenkig befestigt.
- Der . Zylinder kann gemäß Fig. i i und 12 auch so weit gebogen werden, daß er :einen geschlossenen Ring bildet. Man erhält dann eine Umlaufbewegung der Kolben. Auch das Band 8 hat die Form eines Ringes, welcher am Schiltz 3 "des Zylinders i .anliegt, ausgenommen zwischen beiden Kolben q. und q.', wo der Durchgang der Strebe 6 nach außen möglich sein muß. Diese Strebe 6 nimmt den Arm 7 mit, der fest auf der Achse i q. sitzt. Die erhält somit leine Drehbewegung. Die Öffnungen für Eintritt und Austritt des Triebmittels werden von Ventilen gesteuert, die in den Zeichnungen nicht dargestellt sind, da es auf ihre Ausgestaltung für die Erfindung nicht ankommt.
- Bei Anwendung des beschriebenen Zylinders zum Betrieb eines Aufzuges wird derselbe durch die Mitte des Fahrkorbes hindurchgeführt, oder es werden zwei oder mehr Zylinder seitlich des Fahrkorbes ;angeordnet. Durch Drosselung des Auslasses des Triebmittels wird die Abwärtsfahrt geregelt.
- Dias Triebmittel kann je nach dem Anwendungsfäll ein einfach ;eingeführtes Gas, ein Brenngas oder ein im Zylinder selbst erzeugtes Gas sein. Man kann auch Druckflüssigkeit verwenden.
- Der Zylinder i kann aus mehreren hintereinanderliegenden Teilen bestehen, die miteinander durch Flansche verbunden sind. Das Band kann auch in diesem Falle aus einem einzigen Stück bestehen, das zwischen den beiden Enden des Rohres gespannt ist. Um bei langen Zylindern jedoch den Zusammenbau zu erleichtern, empfiehlt es sich, das Band in mehrere z. B. @eb@ensoviel Stücke aufzuteilen, wie der Zylinder Einzelelemente aufweist. In diesen Fällen werden die elastischen Ringe 9 nach Fig. 7 und 8 unentbehrlich sein.
- Die Erfindung kann selbstverständlich auch bei Kolbenmaschinen getroffen werden, bei welchen die mechanische Bewegungsenergie dem Kolben vermittelt, .anstatt von ihm abgenommen wird.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Zylinder für eine kolbenbetätigte Beschleunigungsvorrichtung, insbesondere Flugzeugschleuder, bei dem die unmittelbare Übertragung der Kolbenbewegung auf den zu beschleunigenden Körper mittels eines durch einen selbsttätig abdeckbaren Längsschlitz des Zylinders hindurchtretenden, mit der Kolbenstange fest verbundenen Mitnehmerzapfen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß im Druckraum der Zylinderlängsschlitz von einem in der inneren Zylinderwand durch den Kolben geführten, durch das Druckmittel. .angepreßten - biegsamen Stahlband abgedeckt ist, das -im druckmittelfreiren Zylinderraum durch den Mitnehmerzapfen an seiner je- weiligen Durchtrittsstelle vom Schlitz abgehoben wird.
- 2. Ausführungsform nach Anspruch i, .dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (3) eines Zylinders (i) aus starrem Baustoff im Innern durch einen biegsamen Zylinder (8, Fig.2 und 3) mit versetztem Längsschlitz abgeschlossen wird, wobei die Strebe (6) derart gebogen wird, daß sie um den überdeckenden Rand des biegsamen Innenzylinders herum unter Aufbiegung durch den Schlitz (3) dies Außenzylinders (i) austritt.
- 3. Maschine nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß, insbesondere bei Unterteilung des Bandes in mehrere Teile, elastische, geschlitzte Ringe (9) in ringförmige Innennuten (9') des Zylinders (i) eingesetzt sind und das Band an den Schlitz (3) pressen. q..
- Maschine nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das abschlleßende Band U-förmigen Querschnitt hat und daß seine Schenkel sich in Nuten einlegen, die an den Schlitzrändern aus der Innenwand des Zylinders (i) ausgespart sind (Fig.6).
- 5. Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (i) zu einem geschlossenen Ring gebogen ist, so daß der Kolben (q.) eine Umlaufbewegung vollführt.
- 6. Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in ihr mehrere Zylinder kranzförmig miteinander liegenden Zylinderwänden angeordnet sind (Fig.9).
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