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Eckversteifung für Särge mit schräg zur Deckel- bzw. Bodenplatte verlaufenden
Seitenwänden Die Erfindung betrifft eine Eckversteifung für Särge mit schräg zur
Deckel- bzw. Bodenplatte verlaufenden Stirn- und Seitenwänden.
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Diese Särge haben wegen ihrer Form den Nachteil, daß unter der Einwirkung
der Erdfeuchtigkeit und des starken Erddruckes die Bretter, aus denen die Stirn-
und Seitenwände zusammengesetzt sind, und die geleimten und genageken bzw. geschraubten
Gehrungen sich lösen und die Särge, ohne daß das Herstellungsmaterial irgendwie
morsch oder spröde zu sein braucht, breitgedrückt werden.
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Man hat versucht, diesen Übelstand dadurch zu beheben, daß man die
Ecken des Sargunter- oder -oberteiles mit Eisenwinkeln einfaßte, in die sich der
Rand des anderen Sargteiles einlegt, wodurch die Gehrungen des Ober- und Untersarges
gleichzeitig gegen ein Auseinandergehen geschützt werden. Da aber die Seiten- und
Stirnwände des Sarges immer aus mehreren Brettern zusamrnengesetzt sind, so bewirken
diese Eisenwinkel lediglich einen Zusammenhalt der unteren Kanten der unteren Bretter
des Sargoberteiles und der oberen Kanten der oberen Bretter des Sargunterteiles.
Die übrigen Bretter sind gegen ein Auseinandergehen und somit der Sarg gegen ein
Breitgedrücktwerden nicht geschützt. Außerdem sind solche Armierungswinkel zunächst
von außen sichtbar, so daß diese Ausführung die Verwendung seitlicher Deckleisten
für die Winkel erfordert, weil Särge, die äußerlich sichtbare Armierungen aufweisen,
in Deutschland schwer verkäuflich sind.
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Aus diesem Grunde haben sich auch diejenigen Eckverbindungen für
Särge nicht einführen können, bei denen an die Außenseite der Gehrungskanten angelegte,
aus einem Stück oder mehreren Teilen bestehende Win kel gegen einen an der Innenseite
des Gehrungswinkels angebrachten Anker angezogen
werden. Zwar läßt
sich hier. wenn nian für je zwei im Gehrungswinkel zusammenstoßende Bretter der
aus mehreren Brettern zusammengesetzten Seiten- und Stirnwände je eine solche Winkelarmierung
verwendet, das Auseinandergehen des Sarges an den Gebrungswinkeln verhindern; ein
Zusammenlialten der einzelnen. durch derartige .Yrinierungen verbundene Bretterpaare
untereinander ist aber nur dann gewährleistet, wenn diese Armierungen selbst wieder
durch im Sarginnern angebrachte Eisen schienen miteinander verbunden werden. Diese
t. einen Sarg erddrucksicher zu machen, ist natürlich sehr umständlich, zeitraubend
und teuer. Außerdem sind in Deutschland derartig hergestellte Särge mit ihren außen
und innen so augenfällig in Erscheinung tretenden .Rrmierungsvorrichtungen sehr
schwer verkäuflich.
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Diese Übelstände der bekannten Eckversteifungen werden durch die
Eckversteifung nach der Erfindung dadurch behoben, daß die Stirn- und Seitenwände
des Sarges dicht neben ihren Gehrungskanten parallel zu die sen verlaufende. durchgehende
Bohrkauäle und in diese eingetriebene, lange, von den Stoßkanten des Sargober- bzw.
-unterteiles ausgehende Bolzen aufweisen, die durch schräg über die Sargecken verlaufende
und auf den Stoßkanten des Sargober- bzw. -unterteiles aufliegende Platten müeinanderverhunden
sind.
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Bei Verwendung dieser Armierung ist es unmöglich, daß sich die einzelnen
Bretter, aus denen die Seiten- und Stirnwände zusammengesetzt sind, voneinander
lösen, denn sie werden durch die Bolzen gegeneinander festgestellt gehalten. Auch
können sich die Stirn- und Seitenwände an den Gehrungskanten nicht voneinander lösen,
denen sie werden durch die die Bolzen an den Sargecken miteinander verbindenden
Platten zusammengehalten. Diese hier für die völlige Sicherung gegen das Zusammengedrücktwerden
des Sarges verwendeten, einfachen Mittel sind von innen und außen nicht sichtbat,
so daß auch das Aussehen des Sarges in keiner Weisc beeinträchtigt wird.
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Man gibt den Bolzen vorteilhaft eine solche Länge, daß sie mit ihren
Endspitzen beim Sargoberteil in die Deckelpiatte und beim Sargunterteil in die Bodenplatte
hineinragen, wodurch, infolge des gegeneinander winkligen Eindringens der Bolzen
in die Deckel- bzw.
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Bodenplatte, ein unverrückbar fester Zusarnmenhalt zwischen Stirnwänden,
Seitenwänden und Deckelplatte bzw. Bodenplatte erreicht wird.
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Um m die Stabilität dieser Sargkonstruktion noch zu erhöhen, können
die Bolzen mit ihren Enden beim Sargoberteil über die Deckelplatte und beim Sargunterteil
über die Bodenplatte hinausragen und diese Enden durch eine Platte miteinander verbunden
werden. Diese Anordnung kann, ohne das äußere Ausschen des Sarges zu stören, bei
den meiätzen Särgen vorgenommen werden, da fast alle Särge runde Aufsätze über der
geraden Deckelplatte besitzen, so daß ein Verdecken dieser oberen Plattenverschraubungen
leicht möglich ist.
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Es ist bis jetzt mit den vorhandenen Mittein schwer möglich, die
dünnen Bohrungen für die langen Bolzen von einer Seite aus durch die manchmal über
zum m hohen Sargwandungen hindurchzuführen, weshalb von beiden Seiten aus gebohrt
werden muß.
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Durch dieses doppelseitige Bohren kommt es oft vor, daß sich die beiden
Bohrungen nicht genau treffen. Um nun trotzdem ein Hindurchführen der langen Bolzen
durch die beiden getrennt voneinander gebohrten Bohrlöcher zu ermöglichen, weist
bei einer besonderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes die Sarginnenwand
an der Stelle, an der die entgegengesetzt gerichteten Bohrungen aufeinandertreifen,
eine Ausnehmung auf, um das Einführen der Spitze des in den einen Bohrkanal eingetriebenen
Bolzens in den anderen Bohrkanal zu erleichtern. Stehen die enden der beiden Bohrungen
einander nicht genau gegenüber, so ist es ein leichtes, die Spitze des von der einen
Seite in die eine Bohrung eingetriebenen Bolzens durch diese Ausnehmung der Sarginnenwand
zu erfassen und in die andere Bohrung hineinzuleiten, worauf das weitere Durchtreiben
des Bolzens ohne Schwierigkeit erfolgen kann.
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In den meisten Fällen wird der Zweck, den Sarg dauerhaft auszubilden,
schon erreicht sein, wenn nur der Sargoberteil gemäß der Erfindung hergestellt werden
würde, da der meist höhere, völlig stabile Sargoberteil allein schon den Zweck der
Erddruck. sicherheit erfüllen würde.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. I eine Ecke eines Sargoberteils
in einem Schnitt nach der Linie x-x der Abb. 2, Abb. 2 eine Unteransicht einer Ecke
eines Obersarges, Abb. 3 die Sonderausführung einer Seitenwand zur widerstandslosen
Durchführung der Armierungsbolzen in einem Längsschnitt Abb. 4 eine Seitenansicht
der Abb. 3 von rechts gesehen und Abb. 3 und 6 im Schnitt bzw. in einer Draufsicht
Sonderausführungen der Festlegung der Armierungsbolzen.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die Seiten- und Stirnwände
des Sarges
aus drei Brettern I, 2, 3 zusammengesetzt.
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Jede Sargwandung ist nahe ihrer Gehrungseckkante mit einer Bohrung
zum leichten Durchtreiben eines langen Bolzens 4 bzw. 5 versehen. An der Unterkante
des Sargoberteils ist, in das'Holz eingelassen, quer über die Stoßkante eine Schiene
7 gelegt, die mit Bohrungen zum Hindurchführen der Bolzen 4, 5 versehen ist. Durch
diese Bohrungen der Schiene 7 sind die Bolzen 4, 5 hindurchgeführt und durch die
Bohrungen in den Brettern I, 2, 3 so hindurchgetrieben, daß die Bolzenspitzen 6
in die Deckelplatte 8 hineinragen. Unten sind also die Bolzen 4, 5 durch die Schiene
7 und oben durch das Material der Deckeiplatte gegeneinander festgelegt, so daß
die Eckverbindung auf ihrer ganzen Höhe gesichert ist. Da ein Verbiegen der Bolzen
zwischen diesen beiden Punkten wegen ihrer unverrückbaren Lagerung im Holz nicht
möglich ist, sind auch die einzelnen Bretter, aus denen jede Sarg,vand gebildet
ist, gegeneinander unverrückbar festgestellt.
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Die Abb. 3 und 4 zeigen einen Teil der Sargwandung, bei dem der Bohrkanal
für den Bolzen 4 durch von zwei Seiten ausgeführte Bohrungen, die in der Mitte nicht
genau zusammentreffien, hergestellt ist und bei dem eine Ausnehmung 11 der Sarginnenwand
vorgesehen ist, in die die beiden Bohrungen g und 10 einmünden. Die Spitze 6 des
von untlen in die Bohrung eingetriebenen Bolzens 4 kann nun durch die Ausnehmung
11 leicht erfaßt und in die obere Bohrung g geleitet werden, worauf der Bolzen ohne
weiteres durch die obere Bohrung 9 hindurchgetrieben werden kann.
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Bei der Ausführung nach Abb. 1 und 2 enden die Bolzen mit ihren Spitzen
frei in der Deckelplatte 8. Bei der Ausführung nach Abb. 5 ist der Bolzen 4 durch
die Deckelplatte 8 hindurchgeführt und sein Ende mit Gewinde versehen, auf das eine
Mutter 14 aufgeschraubt ist, wodurch die Deckelplatte 8 und die Bretter I, 2, 3
fest zusammengezogen werden können.
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Während bei der Ausführung nach Abb. I und 2 nur für die unteren
Bolzenenden eine Platte 7 als Querverbindung in Anwendung gebracht ist, ist bei
der Ausführung nach Abb. 6 auch für die oberen Bolzenenden eine Platte 15 als Querverbindung
vorgesehen, so daß die beiden Bolzen 4, 5 an beiden Enden gegeneinanderr festgelegt
sind.
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Die für den Sargoberteil beschriebene und gezeichnete Vorrichtung
kann sinngemäß auch für den Sargunterteil angewandt werden.
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Durch diese neue Ausführung der Eckversteifung wird jeder Holzsarg
in allen seinen Teilen selbst gegen ungleichmãßigen Erddruck widerstandsfähig.
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PATENTANSI)RÜCHE: I. Eckversteifung für Särge mit schräg zur Deckel-
bzw. Bodenplatte verlaufenden Stirn- und Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirn- und Seitenwände dicht neben ihren Gehrungslçanten parallel zu diesen
verlaufende, durchgehende Bohrkanäle (9, 10) und in diese eingetriebene, lange,
von den Stoßkanten des Sargober- bzw. -unterteils ausgehende Bolzen (4, 5j aufweisen,
die durch schräg über die Sargecken verlaufende und auf den Stoßkanten des Sargober-
bzw. -unterteils aufliegende Platten (7) miteinander verbunden sind.