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Schaltgerät zur elektrischen Betätigung und Überwachung von Schaltgeräten
mit zwei Betriebsstellungen und selbsttätiger Auslösung Elektrisch gesteuerte Schaltgeräte
werden häufig von einer entfernten Stelle, z. B. von einer Schaltwarte aus, betätigt
und hinsichtlich ihrer Stellung überwacht. Handelt @es sich hierbei um Geräte mit
selbsttätiger Ausschaltung, wie elektrische Leistungsschalter u.,dgl., so verwendet
man mit Vorteil zur Bedienung ein unter der Bezeichnung Steuerquittungsschalter
bekanntgewordenes Schaltgerät; dieses dient zur wahlweisen Herstellung der Steuerstromkreise,
zur Stellungsanzeige des überwachten Gerätes und zur Meldung einer selbsttätig erfolgten
Auslösung, wobei diese Meldung mit dem Steuerquittungsschalter selbst wieder abgestellt
(quittiert) -werden kann. Die bekannten Ausführungen der Steuerquittungsschalter
bestehen gewöhnlich aus einem als Drehschalter oder Zugschalter ausgebildeten Steuerglied
mit eingebauter Meldelampe für die Auslösemeldung und einem weiteren Drehschalter
als Quittierglied, dessen Griff gleichzeitig zur Stellungsanzeige des Gerätes dient.
Diese Ausführungen haben den Nachteil, daß die Stellungsanzeige erst nach der Quittung
mit dem. tatsächlichen Zustand des überwachten Gerätes übereinstimmt. Ferner muß
man wegen des natürlichen Verschleißes der Meldelampen besondere Lampenprüfschaltungen
vorsehen, um beim. Versagen der Lampe den selbsttätig ausgelösten Schalter feststellen
zu können. Auch ist das Brennen von Meldelampen bei auffallendem Sonnenlicht schlecht
erkennbar, zumal man mit Rücksicht auf die gewünschten geringen Abmessungen des
Schaltgerätes nur verhältnismäßig kleine Lampen einbauen kann. Aus dem gleichen
Grunde ist man in der Regel auch zur Benutzung besonderer Lampentypen für kleinere
Spannungen und in Röhrenform, die an der Betriebsstelle ,eigens auf Lager gehalten
werden müssen, gezwungen. Schließlich lassen sich solche Steuerquittungsschalterunter
Einhaltung der geringen Bauhöhe, die in Schalttafeln mit Bedienungsschaltbildern
hierfür
verfügbar ist, nur für geringe Stromstärken bauen, was
zur Verwendung von Hilfsschützen in den Einschaltstromkreis zwingt.
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Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät zur elektrischen Betätigung
und Überwachung von Schaltgeräten mit -zwei Betriebsstellungen und selbsttätiger
Auslösung. Sie besteht darin, daß einelektromagnetisch bewegter Stellungsanzeiger
üblicher Bauart, eine Fallklappe zur Auslösemeldung und zwei Druckknopfschalter
für Ein- und Ausschaltung sowie für die Quittierung derart in einem Gerät vereinigt
sind, daß die Ausklinkvorrichtung der Fallklappe mit dem Stellungsanzeiger und ihre
Rückstellvorrichtung mit dem Steuerdruckknopf für die Ausschaltung in Eingriff steht.
Hiermit sind sämtliche Nachteile, die den bisher bekannten Steuerquittungsschaltern
anhaften, vermieden. Der elektromagnetische Stellungsanzeiger liefert stets eine
richtige Stellungsanzeige, die von der Quittungshandlung unabhängig ist; bei einer
Beschädigung, wie Drahtbruch u. dgl- entsteht durch Schrägstellung des Zeigers eine
deutliche Fehleranzeige. Da keine Meldelampe vorhanden ist, entfallen auch die zugehörigen
Prüfschaltungen sowie die Lagerhaltung besonderer dem Verschleiß unterliegender
Bestandteile. Die Fallklappe kann mit beliebiger Stromart üblicher Spannung betrieben
«=erden und ist gegen auffallendes Sonnenlicht unempfindlich. Die Rückstellung der
Fallklappe geschieht mittels des Ausschaltdruckknopfes, so daß keine getrennten
Handgriffe für Steuerung und Quittung nötig sind. Besondere Vorteile bietet diese
Bauart hinsichtlich des Verhältnisses von Schaltleistung zur Bauhöhe des Gerätes.
Um in Schalttafeln mit Überwachungsschaltbildern eine größere Anzahl von Steuerquittungsschaltern
übereinander und noch innerhalb der Reichweite -des menschlichen Armes anbringen
zu können, soll die Bauhöhe so klein wie möglich sein. Die Betriebssicherheit des
Gerätes und die angestrebte Vermeidung von Zwischenschützen im Steuerkreis verlangt
jedoch eine kräftige Ausbildung der Bestandteile. Die beschriebene Ausführung gestattet
es nun, die beiden Druckknopfschalter zu beiden Seiten neben dem Stellungsanzeiger
anzubringen, so daß die gesamte Bauhöhe nicht größer ist als diejenige des Stellungsanzeigers
allein, wobei für die Steuerkontakte ebenfalls die ganze Bauhöhe zur Verfügung steht.
Für die Fallklappe und den Stellungsanzeiger kann hierbei die gleiche Schauöffnung
verwendet werden. Ein weiterer Vorteil für den Schalttafeleinbau ergibt sich noch
dadurch, daß ein am oberen Rand einer Schalttafel eingebauter Druckknopf leichter
bedienbar ist als ein Drehgriff. Ferner läßt sich Kl:e Fallklappe auf einfachste
Weise auch dazu i verwenden, um den Einschaltstromkreis nach erfolgter selbsttätiger
Auslösung zu unterbrechen, wodurch eine Verriegelung gegen ungewolltes Wiedereinschalten
des gesteuerten Gerätes erzielt ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Schaltgerätes ist in den Fig. i bis 4
dargestellt. Fig. i zeigt einen waagerechten Schnitt durch das Gerät. Er besitzt
einen Frontrahmen i und wird in gewohnter Weise in eine Schalttafel 2 versenkt eingebaut.
In der Mitte der Frontplatte befinden sich die Schauöffnung 3 und hinter dieser
ein elektromagnetischer Stellungsanzeiger 4. Dieser besteht aus einem Magnetjoch
mit zwei Erregerwicklungen, die an Meldekontakte des überwachten Gerätes angeschlossen
werden. Der Anker 5 des Stellungsanzeigers dreht eine waagerechte Welle 6, an der
ein Zeigerbalken 7 befestigt ist. Durch das Magnetjoch führt eine Welle 8 für die
Fallklappe 9. Im quittierten Zustand befindet sich die Fallklappe zwischen Stellungsan7xiger
und Druckknopfschalter 15, so daß in der Schauöffnung 3 nur der Zeigerbalken 7 und
eine feste Blende 26 sichtbar ist. Bei Entklinkung der Fallklappe 9 dreht sich diese
vor die Blende 26, so daß sie hinter dem Zeigerbalken 7 sichtbar wird und die ganze
Schauöffnung 3 ausfüllt. Die Welle 8 der Fallklappe 9 betätigt ferner über ein Zahnrad
io das Kontaktsegment i i. Bei Auslösung der Fallklappe schließt hierbei der Kontakt
12 einen Stromkreis für ein Hörzeichen. Ein weiterer Kontakt 13 liegt in Reihe m:t
dem Kontakt 14 des Einschaltdruckknopfes 15 und wird bei Ausklinkung der Fallklappe
geöffnet, so daß dieser Stromkreis :erst nach erfolgter Rückstellung der Fallklappe
wieder wirksam werden kann. Das Zahnrad io steht ferner mit dem Rückstellhebel 16
in Eingriff, der bei Betätigung des Ausschaltdruckknopfes 17 zur Wirkung kommt.
Der Druckknopf 17 schließt hierbei den Kontakt 18 für den Ausschaltstromkreis und
dient daher sowohl zur elektrischen Ausschaltung es gesteuerten Gerätes als auch
zur Rückstellung der Fallklappe und zur Abstellung des Hörzeichens.
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Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch das Schaltgerät und zeigt
die Ausklinkvorrichtung der Fallklappe. Die Welle 6 des Stellungsanzeigers 4 trägt
eine Nockenscheibe 19, die auf das federnde Gleitstück 2o eines Klinkenhebels 21
einwirkt. Ein an der Welle 8 der Fallklappe befestigter Sperrhebel 22 wird @durch
die Klinke des Hebels 21 festgehalten. Bei einer selbsttätigen Schalterauslösung
dreht sich die Nockenscheibe gegen den Uhrzeigersinn, und der Nocken verdreht den
Hebel 21 unter Spannung der Feder 23. Der Klinkenhebel 2 i gibt daher den Sperrhebel
22 frei, und die Feder 24 kann die Fallklappe g vor
die Blende 26
drehen. Die Auslösung der Fallklappe findet nicht statt, wenn ;es sich nicht um
eine selbsttätige, sondern um. eine beabsichtigte Ausschaltung handelt. Ist nämlich
der Ausschaltdruckknopf 17 gedrückt, dann verhindert @er mittels des Rückstellhebels
16 eine Drehung der Welle 8 und der Fallklappe g. Auch bei einer Einschaltung
des gesteuerten Gerätes von Hand aus oder mittels des Druckknopfes 15 findet
keine Auslösung der Fallklappe statt. Wie Fig.3 zeigt, ist d::e Stirnfläche des
Nockens abgeschrägt, und das Gleitstück 2o kann längs dieser Fläche seitwärts federnd
ausweichen. Bei einer Drehung der Nockenscheihe im Uhrzeigersinn, also bei einer
Einschaltbewegung, wird daher das Gleitstück 2o nicht angehoben, und es kommt zu
keiner Entklinkung der Fallklappe. Damit die Fallklappe 9 den Zeiger 7 nicht verdeckt,
wird sie hinter diesem vorbeigeführt; sie @erhält zu diesem Zweckeinen Schlitz 25,
der der Welle 6 des Stellungsanzeigers Raum gibt und wegen des davorliegenden Zeigers
7 nicht sichtbar ist.
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Ein besonderer Vorteil des beschriebenen Schaltgerätes besteht noch
darin, daß es sich unter Weglassung einzelner Bestandteile auch als Fallklappenrelais,
Schauzeichenrelais u. dgl. verwenden läßt. Man erhält auf diese Weise eine große
Anzahl verschiedener Geräte, die in Schaltwarten notwendig sind, in einheitlicher
Ausführung, was sowohl das Aussehen der Anlage als auch die Herstellung und die
Lagerhaltung beim Erzeuger und Benutzer günstig beeinflußt.