DE705470C

DE705470C - Verfahren und Vorrichtung zum Freilegen und gleichzeitigen Heben von elektrischen Unterwasserkabeln

Info

Publication number: DE705470C
Application number: DEL95625D
Authority: DE
Inventors: Bruno Zeiss
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1930-03-06
Filing date: 1938-09-22
Publication date: 1941-04-29

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Freilegen und gleichzeitigen Heben von elektrischen Unterwasserkabeln Ausgelegte Seekabel werden bekanntlich im Laufe der Zeit streckenweise mit einer Treibsand-, Schlick- oder Schlammschicht bedeckt, die häufig bis zu einer Dicke von mehreren Metern anwächst. Andererseits werden auch in neuerer Zeit solche Unterwasserkabel zum Schutze gegen äußere Einflüsse absichtlich einige Meter tief in den Fluß oder Meeresboden eingebettet.

Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit haben sich derartige in den Fluß oder Meeresboden ausgelegte Unterwasserkabel so festgesaugt, daß es meist unmöglich ist, sie wieder herausziehen oder aufnehmen zu können. Man hat z. B. festgestellt, daß -ein bei to m Wassertiefe 3,5m tief in den Meeresgrund eingebettetes Unterwasserkabel mit einer Bruchfestigkeit von 6o t bei dem Versuch, es nach 6 Monaten ohne vorherige Freilegung zu heben, eingeknickt und zerrissen ist. Bei Störungsfällen kann man das Kabel also nicht wiederherstellen und muß es, ebenso wie bei Außerbetriebsetzung von Kabeln, im Meeresboden belassen. Um die wertvollen Werkstoffe, wie Kupfer, Blei usw., wiederzugewinnen oder um ein derartiges Kabel wiederherstellen zu können, ist es aber notwendig, solche Kabel aus dem Meeresgrund wieder herauszuheben. Geeignete Verfahren und Vorrichtungen zum Freilegen und Heben von Unterwasserkabeln sind bisher noch nicht bekanntgeworden.

Gegenstand der Ertlndung ist ein Verfah-

ren zum Freilegen und Heben von im Unter-

grund von Gewässern eingebetteten elektri-

schen Kabeln von einem Fahrzeug aus. Das

Kabel wird gemäß (lern Verfahren während

der Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs mit

Hilfe cincs Spülmittels, z. B. Druckwasser,

frei gespült und gleichzeitig gehoben. Dies

ermöglicht eine an dem Fahrzeug befestigte

Spülvorrichtung, die z. B. mit Druckwasser

oder Druckluft gespeist wird, finit der gleich-

zeitig das Babel finit dem Fortschreiten des

Spülvorganbes gcliobcn und dem Fahrzeug

zugeführt «-erden kann. Die frei gespülte Stelle

bleibt allerdings bei dcni fortschreitenden

Spülvorgang nicht lange offen, sondern wird

bald wicclcr von den @itifgewirbelten Boden-

ni,@:cn bedeckt- Dit:s ist jcdoch belanglos,

denn d:is Kabel srllist wird davon nicht be-

tro@len, ela cs mit dcni Fi-cispülen auch gleich-

zcitig hochgc@zogcn wird. Es ist auch gar

nicht iit>twcndig, (lal:) z.13. ein Taucher die

Spül- und llcl>cvorricaitung führt, da diese

,#tcttC1-i-ttdcrartig ;ttts,cfülirt werden kann, und

zwar derart, (,l5 sie durch den Kabelzug

seilistt:itig itt die Richtung der Kabellage

c?n.@cltt wird. IJas .-@rlicitsäerüt selbst ist

ztvc@:kmil:,ig pen<lcltid und für verschiedene

I ic,fen ver#t; 11bai- aufguhängt und außerdem

in der Arbc itrichtung veränderlich mehrfach

verspinnt. Die Spülvorrichtung, die zur Fort-

räuniung des auf dem Kabel liegenden Erd-

reichs dient, 1icstelit vorteilhaft aus meh-

reren I)üscn, denen von eir12r Pumpe Druck-

was@cr und oder Druckluft zugeführt wird.

I)ic lufuhrum; clcs Druckwassers vom Fahr-

zcttg aus kann durch Schläuche erfolgen,

die sich bei Veränderung der Tiefe auf- oder

:tbtviclceln lassen. hinter der Spülvorrich-

tung wird zweckmäßig die Führungsvorrich-

tung für das zu liebende Kabel angeordnet,

uiid der Zwischenraum zwischen beiden bildet

einen g"scliloss:ticn Behälter (Trimmkasten).

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei-

spiel cincr Vorrichtung zum Freilegen und

Heben von Unterwasserkabeln gemäß der

1-rlinclting im 1_;itigssclittitt dargestellt.

Das Wasserfahrzeug i trägt unter Wasser

die .Xrbcitsvorrichtttng, die aus der mit meh-

reren Düsen versehenen Spülvorl-ichtung 2,

dein "1'rimmkastcll3 und der durch Kipp-

hebel 4 verschließbaren Kabelführung 5 sowie

dun t @?citkufcn (i besteht. Durch den Schlauch 7

wird der Spülvorrichtung das Spülmittel mit

Hilfe einer sich ini Fahrzeug befindlichen

Druckpumpe zugeführt. Durch den Schlauch 8

wird der Trimmkasten je nach der Arbeits-

tiefe mit Wasser oder Luft gefüllt, um die

Vorrichtung in der beabsichtigten Tiefe zu

halten. Ein Seilzug 9 ermöglicht das Auf-

ziehen oder Herablassen des gesamten Ar-

beitsgerätes. Das gehobene Kabel wird von der Kabeltrommel i o aufgenommen, während die Spül- und Hebevorrichtung mit einem oder mehreren Seilen t i mit dem Fahrzeug verspannt ist.

Von der Spülvorrichtung 2, die von der Druckpumpe durch den Schlauch 7 beispielsweise Druckwasser erhält, wird das auf dem Kabel ruhende Erdreich fortgespült und hierdurch das Kabel freigelegt. Durch Vorschub des Fahrzeuges i in Arbeitsrichtung schreitet die Freispülung des Kabels in Richtung der Kabellage fort, während gleichzeitig das Kabel 12 mit Hilfe eines Zugseils durch die geöffnete Kabelführung 5 gezogen wird, bis es schließlich in der Kabelführung gegen Herausgleiten gesichert ist und auf die Trommel t o aufgewickelt werden kann. Während des Arbeitsvorganges kann die ganze Arbeitsvorrichtung durch entsprechendes Füllen des Trimmtankes 3 mit Luft oder Wasser in der jeweiligen Tiefe schwimmend gehalten werden, so daß eine Beschädigung des Kabels durch das Gewicht des Gerätes ausgeschlossen ist. Um bei plötzlichen Änderungen der Wassertiefe und der dadurch unter Umständen erfolgenden Entlastung der Aufhängung ein zu tiefes Eingreifen des Arbeitsgerätes in das Erdreich zu verhindern, sind zu beiden Seiten des Gerätes die Schlittenkufen 6 vorgesehen. U m die Fortbewegung des Fahrzeugs in Richtung der Kabellage selbst zu erhalten, kann man dem Kabel am aufgezogenen Ende einett Wechselstrom aufdrükken, durch den dann über ein am Fahrzeug befestigtes und vor dein Arbeitsgerät über dem Kabel schwebendes Antennensystem 13 Einrichtungen, wie beispielsweise Richtungsanzeiger 1, elektrischer oder akustischer Art in Tätigkeit gesetzt werden, welche die genaue Kabellage und somit die Arbeitsrichtung anzeigen.

Claims

PA'rI:N1-ANSY1tLC11E: i. Verfahren zum Freilegen und gleichzeitigen Heben von elektrischen Unterwasserkabeln von einem Fahrzeug aus, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel während der Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs mittels einer Vorrichtung beispielsweise mit Druckwasser frei gespült und angehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das freizulegende Kabel mit einem elektrischen Strom beschickt wird, durch den über ein Antennensystem Einrichtungen in Tätigkeit gesetzt werden, mit deren Hilfe die Kabellage und Arbeitsrichtung bestimmt wird.
3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer vom Fahrzeug aus beispielsweise mit Druckwasser beschickten Düsenanordnung und einer zwangsläufigen Führung, die nach Bedarf geschlossen und geöffnet werden kann, für das zu hebende Kabel besteht. q.. Vorrichtung nach Anspr uch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum zwischen der Düsenanordnung und der Kabelführung als Trimmtank ausgestaltet ist, der vom Fahrzeug aus mit Luft oder Wasser gefüllt werden kann.