DE69304321T2 - Gerät zur bergung von auf dem seeboden liegenden gegenständen - Google Patents
Gerät zur bergung von auf dem seeboden liegenden gegenständenInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bergen von auf dem Meeresboden liegenden Gegenständen, beispielsweise gesunkenen Schiffen, Unterseeboten oder anderen Schiffwracks.
- Meeresverschmutzung ist heutzutage ein wachsendes Problem. Während einer Vielzahl von Jahren wurde nuklearer Abfall in das Meer gekippt, und zusätzlich wurden verschiedene mit Kernenergie angetriebene Schiffe abgewrackt. Ein Beispiel ist das russische U-Boot "Komsomolets", das in der Nähe von Bj n ya 1989 auf Grund gelaufen ist. Wenn dieses U-Boot mit anderen auf dem Meeresboden liegen bleibt, werden früher oder später Reaktoren und möglicherweise an Bord der Schiffe befindliche Waffen undicht. Dies trifft auch für anderes radioaktives Material wie beispielsweise Reaktoren, Fässer u.dgl. zu.
- In neuerer Zeit wurden Bergungsoperationen und das Reinigen von Meeresboden auf Grund dieser Verunreinigungsgefahren von erhöhter Wichtigkeit.
- Zur Zeit sind verschiedene Bergungsvorrichtungen bekannt. U.a. seien die folgenden Druckschriften erwähnt: DE 2 902 917, DE 3 612 890, DE 406 643, DE 1 022 929, DE 138 599, GB 1 310 678, US 3 631 830, US 1 616 410, US 4 051 797, US 2 167 989, US 1 250 787 und US 3 722 448.
- In der US-A-2 829 615 ist eine Vorrichtung zum Bergen von Gegenständen auf dem Meeresboden mit Hilfe eines anhebbaren und eintauchbaren Trokkendocks beschrieben. Das Trockendock umfäßt ein Schiff, das nicht ausziehbar ist und am Boden fixiert ist, um das Ziehen des Gegenstandes zu dem Boden mit Hilfe einer Winde zu erleichtern.
- In der US 4 051 797 ist eine Bergungsvorrichtung beschrieben, die eintauchbare Elemente umfaßt, die zusammen mit einem an der Oberfläche befindlichen Schiff mit dem Wrack über Seile verbunden sind. Diese Seile werden an den Seiten des Wracks mit Hilfe einer explosiven Kraft befestigt. Das Wrack wird von dem Meeresboden befreit, indem unter dem Wrack Sprengstoffe zur Explosion gebracht werden.
- Die US 829 615 betrifft eine Rettungsvorrichtung, die ein Trockendock mit Ballasttanks umfaßt, die von der Oberfläche gesteuert werden. Das Dock ist an dem Meeresboden angeordnet und zieht das gesunkene Schiff mit Hilfe eines Seilsystems, das ebenfalls von der Oberfläche gesteuert wird, in das Dock. Die Ballasttanks schaffen den Auftrieb.
- In der US 1 616 410 ist eine Vorrichtung zum Anheben gesunkener Schiffe vom Meeresboden mit Hilfe von Seilen beschrieben, die mit Hilfe einer "Greif- oder Kabelzugvorrichtung" unter dem Schiff geführt werden.
- In keiner der genannten Druckschriften sind die möglichen Verschmutzungsquellen wie beispielsweise Radioaktivität u.dgl. berücksichtigt. Es ist ebenfalls bekannt, daß Bergungsarbeiten unter Verwendung großer Kräne mit "Greitklauen" durchgeführt oder versucht wurden. Diese "Greifer" sind auf Grund von Meeresströmungen u.dgl. schwierig zu manövrieren. Wenn ein solcher Bergungsvorgang nicht erfolgreich ist, wenn beispielsweise das Wrack entweder aufbricht oder sich lockert, nachdem der Anhebevorgang eingeleitet worden ist, stellt er eine beträchtliche radioaktive Gefahr dar. In diesem Fall kann die Gefahr bestehen, daß meßbare Emissionen von radioaktiven Materialien in die oberen Meeresschichten oder im schlechtesten Fall ebenfalls in die Atmosphäre freigelassen werden. Wenn eine solche Rettungs- operation in der Nähe Norwegens durchgeführt wird, kann sie auch verheerende Folgen für die Fischindustrie und für den Fischexport einen erheblichen Nachteil haben.
- Somit ist es wünschenswert, eine Bergungsvorrichtung zu schaffen, die Gegenstände in der Form von U-Booten, Schiffen, Flugzeugen, Raumfahrzeugen, Schrott, nuklearem Abfall u.dgl. auf eine solche Weise bergen kann, daß die Umgebung nicht verschmutzt wird. Weiterhin kann es für die Vorrichtung wünschenswert sein, daß sie Operationen auf dem Meeresboden ausführen kann, wie beispielsweise Positionieren von Ölinstallationen, Aufräumarbeiten mit Handhabung/Sortieren von gefahrlichem Abfall, der beispielsweise in strahlungssicheren Behältern plaziert werden kann.
- Gegenstand der Erfindung ist demzufolge eine Vorrichtung, die in der Form eines anhebbaren und eintauchbaren Trockendocks ist und welche Bergungsvorgänge vereinfacht, während gleichzeitig Emissionen in der Form von beispielsweise Radioaktivität von dem zu bergenden Gegenstand vermieden werden. Eine besonders praktische Bergungsvorrichtung wird erhalten, wenn die Vorrichtung keine Tiefenbegrenzungen aufweist. Diese Gegenstände werden mit einer Vorrichtung erreicht, die durch die Merkmale in den Ansprüchen charakterisiert ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend im einzelnen an einer Ausführungsform erläutert, die in der Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung;
- Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung;
- Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit ausgefahrenen Stützschenkeln;
- Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit einem U-Boot, das zur Bergung bereit ist;
- Fig. 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit einem U-Boot, das mit Hilfe von Stützvorrichtungen gesichert und in einer Position gehalten ist;
- Fig. 6 eine vergrößerte Endansicht der Vorrichtung mit einem U-Boot gemäß Fig. 5;
- Fig. 7 eine Seitenansicht der Vorrichtung während des Anhebens.
- In Fig. 1 bis 7 ist die Vorrichtung 1 mit einer ausfahrbaren und einziehbaren Slip-Anlage 2 und mit Ankergewichten 3 mit Seilen 8 gezeigt, die an jeder Seite der Vorrichtung 1 angeordnet sind. Auf jeder Seite der Vorrichtung 1, siehe Fig. 2, sind wenigstens zwei hydraulisch betreibbare Schrauben 4 angeordnet. Weiterhin sind auf der Vorrichtung 1 Roboterkräne 6 vorgesehen. Diese können ausfahrbar sein und sind entsprechend den Anforderungen mit verschiedenen Anlagen ausgerüstet, beispielsweise mit einem Bohrer für Ölprospektieren, Greif- und Baggervorrichtungen u.dgl. Weiterhin sind ausfahrbare Stützschenkel 12 an wenigstens einer Seite der Vorrichtung 1 vorgesehen, um wenigstens eine ihrer Seiten aufwärts und abwärts zu bewegen. In Fig. 5 sind weiterhin Seile 10 mit hydraulischen Befestigungsvorrichtungen 13 zum Einholen und Befestigen von Bergungsgegenständen gezeigt. Weiterhin ist in Fig. 6 eine Baggerschraube 5 vor der Slip-Anlage 2 gezeigt, um Material zu entfernen, damit die Slip-Anlage 2 unter den zu bergenden Gegenstand geführt werden kann. Die Operation der Vorrichtung 1 und verschiedener Ausrüstungen wie beispielsweise eine Energiezuführung für Licht, Motoren, Kameras u.dgl. zusammen mit möglicher Luftzufuhr erfolgt vorzugsweise über Kabel 7 von einem schwimmenden Schiff (nicht gezeigt), jedoch kann die Vorrichtung prinzipiell auch als "selbsttragend" ausgebildet sein. Die gesamte Ausrüstung wird hydraulisch von einer (nicht gezeigten) Einheit betätigt, die an der Vorrichtung 1 angeordnet ist.
- In Fig. 2 ist die Vorrichtung 1 von oben gesehen gezeigt, die mit Slip- Rollen 11 ausgerustet ist, die in der Horizontalebene hydraulisch manövrierbar sind und in Höhe und Winkel in bezug auf den Meeresboden eingestellt sind. Weiterhin ist die Slip-Anlage 2 auf eine solche Weise gelenkig, daß sie hydraulisch gesteuert werden kann, um ihr Positionieren unter dem zu bergenden Gegenstand zu erleichtern. Die Vorrichtung 1 kann ebenfalls mit Hilfe eines wasserdichten Tores und möglicherweise eines Daches (nicht gezeigt) abgedeckt sein. Der Boden der Slip-Anlage 2 ist mit einem flachen Boden ausgerüstet, um zu gestatten, daß sie auf dem Meeresboden "schwimmt/gleitet". Für besondere Arbeiten kann ein flacher Boden 9 über der Slip-Anlage 2 angeordnet werden, auf welchem Gegenstände wie beispielsweise Fässer, Reaktoren u.dgl. angeordnet werden können.
- Das Bergen eines Schiffwracks, beispielsweise eines U-Bootes kann auf folgende Weise durchgeführt werden:
- Die Vorrichtung 1 wird auf die gewünschte Tiefe abgesenkt und vor dem U-Boot-Wrack mit Hilfe der Schrauben 4 positioniert. Die Stützschenkel 12 werden ausgefahren, um somit den rückwärtigen Rand der Vorrichtung 1 anzuheben. Die bewegbare Slip-Anlage 2 wird dann heraus und unter das U-Boot mit Hilfe der Baggerschrauben 5 bewegt. Die Baggerschrauben 5, die vor der Slip-Anlage 2 angeordnet sind, baggern ihren Weg unterhalb des U-Bootes, siehe Fig. 3. Weiterhin ist die Slip-Anlage 2 gelenkig und wirkt zusammen mit den Stützschenkeln 12, um somit der Form des U-Bootes zu folgen. Die Slip-Anlage 2 wird in Schlitzen und Rollen an jeder Seite und ebenfalls an der Unterseite gelenkt. Wenn die Slip-Anlage 2 ausgefahren worden ist, um somit zu gestatten, daß das U-Boot auf die Slip-Rollen 11 gerollt werden kann, werden Seile 10 um beispielsweise den Turm des U- Bootes mit Hilfe der Kräne 6 befestigt. Das U-Boot kann dann in die Vorrichtung 1 mit Hilfe der Slip-Anlage 2 und der Seile 10 gezogen werden. Die Slip-Anlage 2 kann in einer solchen Weise vorgesehen sein, daß die aktuellen Slip-Rillen 11 hydraulisch betätigt werden und das U-Boot in die Vorrichtung 1 "rollen". Das U-Boot wird mit Hilfe der Seile 10 und der hydraulischen Stützvorrichtung 13 befestigt, welche an der Innenseite der Vorrichtung 1 vorgesehen ist.
- Um ein sicheres und stabiles Aufsteigen dann zu gewährleisten, ist die Vorrichtung 1 mit Gewichten 3 ausgestattet, die in ihr mit Hilfe von Seilen 8 verankert sind und auf dem Meeresboden verbleiben. Die Seile 8 werden über die Winde 14 an der Vorrichtung 1 ausgelegt und können notwendigenfalls den Aufstieg unterbrechen, sollten unvorhergesehene Probleme eintreten. Um den Saugeffekt gegen den Boden zu neutralisieren, ist die Vorrichtung 1 mit Einrichtungen ausgerüstet, um Wasser/Luft zwischen die Vorrichtung und den Meeresboden zu pumpen.
- Im Falle einer Verunreinigungsgefahr kann die Vorrichtung 1 abgedeckt werden, wobei somit das U-Boot vollständig eingekapselt wird. Die Vorrichtung 1 kann dann beispielsweise mit einem ausfahrbaren/zurückziehbaren Dach und einer Tür oder Tor ausgerüstet sein. Zur Sicherheit und zur Vermeidung einer Verschmutzung kann ein Material in die Vorrichtung 1 eingebracht werden, bevor sie die oberen Schichten des Meeres erreicht, um somit vollständig jede Form einer Leckage zu verhindern. Diese Masse kann beispielsweise Asphalt umfassen und von einem Oberflächenschiff durch das Verbindungssystem 7 transferiert werden.
- In großen Tiefen können auch Pumpstationen oder Satelliten eingesetzt werden, welche ein Nachfüllen von Luft schaffen, so daß die Notwendigkeit vermieden ist, große Luftmengen an Bord der Vorrichtung 1 zu transportieren. Derartige Tanks können in verschiedenen Tiefen unterhalb der Oberfläche vorgesehen sein. Die Vorrichtung 1 ist vorzugsweise ebenfalls in verschiedene Ausgleichkammern unterteilt, wenigstens zwei und vorzugsweise vier, um eine zuverlässige Kontrolle der Vorrichtung 1 während der Auf- und Abwärtsbewegung unter Last zu erreichen.
- Die Vorrichtung 1 ist druck- und tiefenunabhängig, so daß ein stabiles Aufund Abtauchen ohne Berücksichtigung der Tiefe gewährleistet ist.
- Die Vorrichtung 1 kann auf dem Meeresboden arbeiten und beispielsweise Forschungsprojekte, Reinigen, Aufräumarbeiten, Mineralextraktion, Arbeiten für die Ölindustrie u.dgl. ausführen. Sie kann auch mit einem inneren Trockendock oder einer Vorrichtung ausgerüstet sein, die an der Oberseite der Slip-Anlage 2 zum Handhaben von Objekten plaziert ist, die auf Grund der Verunreinigungsgefahr eingekapselt bleiben müssen, selbst nachdem sie geborgen und an Land gebracht worden sind. Weiterhin kann die Vorrichtung 1 mit einer Betonmischeinrichtung ausgerüstet sein, um Beton auf dem Meeresboden zu mischen. Die Vorrichtung 1 ist in großen Tiefen (einige tausend Meter) oder im flachen Gewässer einsetzbar.
- Die Vorrichtung 1 kann insbesondere mit einer Anordnung für die unterschiedlichen Zwecke ausgerüstet sein und ist allgemein anpaßbar, da sie druck- und tiefenunabhängig ist.
Claims (13)
1. Vorrichtung (1) zum Bergen von auf dem Seeboden liegenden
Gegenstanden, beispielsweise gesunkenen Schiffen, Unterseebooten oder
Schiffwracks mittels eines anhebbaren und tauchbaren Trockendocks,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (1) mit einer ausfährbaren/zurückziehbaren
Slipanlage (2) ausgerüstet ist, welche mit gleitenden/rollenden Führungen
(11) versehen ist, daß steuerbare Krane (6) und Winden (10) mit einer
Einrichtung zum Befestigen und Lenken des Schiffwracks und
gegebenenfalls der Slipanlage in die und aus der Vorrichtung (1) vorgesehen
sind, daß die Vorrichtung in allen Richtungen mittels Schrauben (4)
manövrierbar ist und daß die gesamte Vorrichtung in der horizontalen
Ebene im Gleichgewicht gehalten werden kann.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Slipanlage (2) in Höhe und Winkel in Bezug auf den Seeboden
einstellbar ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Slipanlage (2) gelenkig ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rollen- oder Gleitelement hydraulisch betätigbar ist.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) eine Einrichtung (10, 13) zum Sichern geborgener
Gegenstände aufweist.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Sichern Krane (6) umfäßt.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) einstellbare Stützschenkel (12) auf wenigstens einer
Seite zum Aufwärts- und Abwärtsbewegen wenigstens einer Seite der
Vorrichtung aufweist.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) eine Einrichtung zum Neutralisieren des Saugeffektes
zwischen der Vorrichtung (1) und dem Seeboden aufweist.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) mit wenigstens einem Kompressor ausgestattet ist.
10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) mit Baggerschrauben (5) zum Entfernen von Material
unter dem zu bergenden Gegenstand versehen ist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
sämtliche steuerbaren Bauteile fernsteuerbar sind.
12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) wenigstens zwei Ausgleichkammern aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (1) abdeckbar ist.
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