DE977894C - Verfahren und Vorrichtung zur Raeumung von Fernzuendungsminen, insbesondere von Druckminen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Raeumung von Fernzuendungsminen, insbesondere von Druckminen

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DE977894C
DE977894C DEB56602A DEB0056602A DE977894C DE 977894 C DE977894 C DE 977894C DE B56602 A DEB56602 A DE B56602A DE B0056602 A DEB0056602 A DE B0056602A DE 977894 C DE977894 C DE 977894C
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DE
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mines
pressure
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wing
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DEB56602A
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Inventor
Harry Henning
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Bundesrepublik Deutschland
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Bundesrepublik Deutschland
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Räumung von Fernzündungsminen, insbesondere von Druckminen Bekanntlich kann man die Druckdifferenz, welche in begrenztem Abstand um ein fahrendes Schiff im Wasser entsteht, zur treffsicheren Zündung von Seeminen ausnutzen. Die hierbei angewendete Fernzündungsapparatur - allgemein unter der Bezeichnung Druckdose bekannt - spricht auf einen Druckunterschied von etwa 2 cm Wassersäule an und ist gegen die Auslösung durch Nachbardetonation, Knall und Wellengang sowie Tidenhub verriegelt. Die Druckdose wird meistens noch mit magnetischen und akustischen Fernzündapparaturen kombiniert, um die Treffsicherheit zu erhöhen und die Räumung zu erschweren.
  • Die Beseitigung von Seeminen mit Druckdosen-Zündung (kurz Druckminen genannt) mittels Fernräumgesäten ist ein noch heute nicht befriedigend gelöstes Problem. Die Druckmine wird deshalb oft als unräumbare Fernzündungsmine bezeichnet. Es hat nicht an Vorschlägen und Versuchen zur Schaffung eines geeigneten Fernräumgerätes gefehlt. Ein zufriedenstellendes Ergebnis war aber in keinem Fall zu verzeichnen. Im folgenden sollen die bisher beschrittenen Wege kurz gestreift werden: a) Zum Räumen von Druckminen kann der Sperrbrecher eingesetzt werden. Im Gegensatz zu seiner großen magnetischen Räumbreite ist die Einwirkbreite auf die Druckdosenzündung kaum mehr als 2 - 30 m größer als die Schiffsbreite. Eine innerhalb dieser Räumbreite detonierende Seemine führt stets zumindest zum Ausfall oder zur Zerstörung der Maschinenanlage.
  • b) Ein sehr schnell fahrendes Schiff, wie z. B. ein Zerstörer, erzeugt eine genügend große Druckdifferenz auf eine seitliche Entfernung vom fahrenden Schiff, die ein Vielfaches der Schiffsbreite beträgt. Leider läßt sich diese große Räumbreite voll nur gegen einfache Druckminen, aber nur zu einem geringen Teil zum Beseitigen kombinierter Druckminen ausnutzen, da sich die gesamte Räumbreite nur begrenzt magnetisch und akustisch überdecken läßt. Weil ein sehr schnell fahrendes Schiff außerordentlich teuer und beim Räumeinsatz selbst sehr gefährdet ist, hat man von dieser Druckminen-Räummethode praktisch noch keinen Gebrauch gemacht.
  • c) Es ist versucht worden, ein an Bojen aufgehängtes großes Segel durch das Wasser mit mäßiger Geschwindigkeit zu schleppen, wobei durch die Art der Standeraufhängung und Schräglage im Wasser bedingt ein Unterdruckgebiet am Meeresboden erzeugt wird. Bei dieser Räummethode werden entsprechend der Segelbreite einfache Druckminen beseitigt, aber jede Druckminendetonation bewirkt auch gleichzeitig die restlose Zerstörung des Segels. Magnetisch oder akustisch kombinierte Druckminen werden nicht erfaßt.
  • d) Statt des unter c) angeführten Schleppsegels kann man auch eine mindestens 2o₧4o m große eiserne Scherfläche verwenden. Damit werden dann auch magnetisch kombinierte Druckminen angesprochen. Der erweiterten Räummöglichkeit steht als Nachteil eine stark vergrößerte erforderliche Schleppkraft und ein nicht tragbarer Materialverlust bei der Detonation einer Seemine gegenüber.
  • e) Es ist auch vorgeschlagen worden, der Scherfläche ein Tragflächenprofil zu geben, diese als schwimmenden Auftriebskörper zu gestalten und mit einem eigenen Antrieb zu versehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden gemäß diesem Vorschlag einfache Druckminen wie auch magnetisch und akustisch kombinierte Druckminen erfaßt. Bei der erforderlichen Größe der Tragfläche und bei der notwendigen Antriebsleistung ist aber der durch eine Nahdetonation bewirkte wahrscheinliche Materialverlust sehr erheblich. Eine konstruktive Lösung zu diesem Voschlag liegt noch nicht vor.
  • f) Nach einem anderen Vorschlag soll auch die gewünschte Druckdifferenz mittels eines viele Meter langen, nachgeschleppten eisernen Schwimmkörpers erzeugt werden können, der viele fischgrätenartig abgespreizte Scherflächen trägt. Abgesehen von der versuchsmäßig noch zu beweisenden Wirkungsweise ist mit Sicherheit großer Materialaufwand und im Schadensfalle großer Materialverlust für ein Räumgerät nach diesem Vorschlag unvermeidlich. Einfache und kombinierte Druckminen dürften aber hiermit zum Ansprechen zu bringen sein.
  • g) Kein Fernräumgerät betreffend, aber der Vollständigkeit halber zu erwähnen ist in der Aufzählung bekannter Methoden zur Beseitigung von Druckminen das Aufsuchen der Seeminen mittels mechanischer, akustischer oder optischer Hilfsmittel und das nachfolgende Beseitigen durch persönlichen Einsatz oder Sprengstoffe.
  • Durch die vorstehend angeführten Räummethoden gegen Druckminen wird die oft erst in der Theorie vorhandene Räumwirkung mittels sehr großen Materialaufwands erzielt. Die an ein ideales Fernräumgerät zu stellende Bedingung der Minenbeseitigung ohne großen Materialaufwand und mit geringstem Materialverschleiß wird wohl bei der Druckminenräumung niemals zu erfüllen sein. Es soll aber im folgenden ein Fernräumgerät gegen Druckminen beschrieben werden, das gegenüber bisher bekanntem wesentlich geringeren Materialaufwand und geringere Schleppkraft erfordert, bei Nahdetonationen nur teilweise und an auswechselbaren Teilen zerstört werden kann und trotzdem auf etwa 6o m Breite eine sichere Räumwirkung erzielt.
  • Die Fernräummethoden bekannter Art gegen Druckminen benutzen, wie unter a) bis f) ersichtlich, die Wasseroberfläche als Bezugsfläche, von der ausgehend in der einen oder anderen Weise unter und neben dem Räumgerät die gewünschte Druckdifferenz bewirkt werden soll. Da Druckminen allermeist auf dem Grunde liegende Seeminen sind, besteht für die Räumwirkung ein sehr großes Abhängigkeitsverhältnis von der jeweiligen Wassertiefe.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, die aufgezeigten Nachteile zu beseitigen.
  • Dabei wird von der Erkenntnis ausgegangen, daß man gleichbleibend gute Einwirkverhältnisse erzielt, wenn man ein Minen-Räumgerät einsetzt, indem man vom Meeresboden als Bezugsbasis ausgeht. Es wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Räumung von Fernzündungsminen, insbesondere von Druckminen, vorgeschlagen, bei dem ein geeignetes Fernräumgerät in einem vorausbestimmbaren, festen, geringen Abstand vom Meeresboden über diesen geschleppt wird. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens soll erfindungsgemäß ein als Tragflügel ausgebildetes Fernräumgerät sein, dem ein Schleppsegel nachgeschleppt wird.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen erläutert; in den Zeichnungen ist F i g. i eine schematische Seitenansicht der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei ihrer Anwendung nach dem vorgeschlagenen Verfahren, F i g. z eine Draufsicht auf die Vorrichtung.
  • Ein 3,5 - 2o m großer Tragflügel i wird, wie sich aus den Zeichnungen ergibt, mittels zweier Schleppleinen z von einem beliebigen Schleppschiff unter einem solchen Anstellwinkel durch das Wasser gezogen, daß auf der oberen (negativ gekrümmten) Seite des Tragflügels I ein Überdruck (+), auf der unteren (positiv gekrümmten) Seite des Tragflügels dagegen ein Unterdruck (-) entsteht. Der Tragflügel ist ein eiserner, druckfest konstruierter Auftriebskörper, der durch die Druckdifferenz gegen den Meeresboden gedrückt wird. Zwei Laufrollen 3 - ebenfalls eiserne, druckfeste Hohlkörper -halten entsprechend der Länge der Verstrebungen 4 den Tragflügel in dem vorgesehenen Abstand zum Meeresboden. Je ein Abweiserbügel 5 verhindert die Beschädigung der Laufrollen und Laufrollenlagerung durch Unrat auf dem Meeresgrund.
  • Zur Zündung einer Druckmine bedarf es einer Einwirkungszeit der Druckdifferenz von etwa 8 Sekunden. Das Unterdruckgebiet unter dem Tragflügel wird durch ein Schleppsegel 6, welches selbst als Auftriebskörper ausgebildet ist bzw. durch einen oder mehrere Auftriebskörper 7 hochgedrückt wird, während des Schleppvorganges entsprechend verlängert. Kurz vor dem Ende des Schleppsegels bzw. dem aus Segeltuch, Nylon od. dgl. bestehenden aufblasbaren Auftriebskörper 7 kommt die Druckmine zur Detonation. Schleppsegel und Auftriebskörper werden dabei ganz oder teilweise zerstört und müssen erneuert werden. Der wertvolle Tragflügel bleibt aber unbeschädigt, da er sich wegen der geringen Höhe über dem Meeresboden und der vielfach größeren waagerechten Entfernung zur Detonationsstelle im Druckschatten befindet.
  • Magnetisch kombinierte Druckminen werden in gleicher Weise wie einfache Druckminen geräumt, da die Eisenmasse des Tragflügels in der Nähe des Meeresbodens eine genügend große Erdfeldveränderung hervorruft. Auch akustisch kombinierte Druckminen lassen sich dadurch beseitigen, daß man mittels in den Laufrollen oder im Tragflügel angebrachter Geräuscherzeuger das erforderliche Geräusch erzeugt. Bei komplizierten akustisch kombinierten Druckminen ist das zusätzliche Fahren nachgeschleppter bekannter akustischer Räumbojen möglich, da ja beim Schleppen des Druckminen-Fernräumgerätes die Wasseroberfläche frei bleibt.
  • Die Räumbreite kann durch paralleles Fahren mehrerer Druckminenräumgeräte auf ein Mehrfaches der erwähnten Tragflügelbreite vergrößert werden, wobei die Tragflächen gelenkig miteinander verbunden werden können. Das Schleppen kann auch durch mehrere Schleppschiffe ausgeführt werden.
  • Beim Aufhören des Schleppleinenzuges schwimmt das gesamte Druckminen-Fernräumgerät auf und kann mittels Hilfsschleppleinen, ohne Ausübung einer Fernräumwirkung, nach und von dem Einsatzgebiet abgeschleppt werden.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Räumung von Fernzündungsminen, insbesondere von Druckminen, dadurch gekennzeichnet, daß ein geeignetes Fernräumgerät in einem vorausbestimmbaren, festen, geringen Abstand vom Meeresboden über diesen geschleppt wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als Fernräumgerät ein Tragflügel (I), der ein Schleppsegel (6) nachschleppt, dient.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragflügel (i) ein druckfester Auftriebskörper ist, der in einer solchen Lage und unter einem solchen Anstellwinkel durch das Wasser geschleppt wird, daß an seiner oberen Seite ein Überdruck und an seiner unteren Seite ein Unterdruck entsteht, und daß das Schleppsegel (6) selbst als Auftriebskörper ausgebildet oder an seinem rückwärtigen Ende mit einem Auftriebskörper (7) verbunden ist.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite des Tragflügels (i) Verstrebungen (4) vorgesehen sind, die an ihrem unteren Ende Laufrollen (3) tragen.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufrollen (3) eiserne, druckfeste Rollen sind, vor denen Abweiserbügel (5) angeordnet sind.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch :2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragflügel (i) aus Eisen besteht und in ihm oder in seinen Laufrollen (3) Geräuscherzeuger angebracht sind.
DEB56602A 1960-02-11 1960-02-11 Verfahren und Vorrichtung zur Raeumung von Fernzuendungsminen, insbesondere von Druckminen Expired DE977894C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4010686A1 (de) * 1990-04-03 1991-10-10 Schottel Werft Minenraeumgeraet fuer seeminen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4010686A1 (de) * 1990-04-03 1991-10-10 Schottel Werft Minenraeumgeraet fuer seeminen

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