DE7034315U - Karussel-kopier-fraes- und schleifautomat fuer formteile aus holz. - Google Patents

Description

Die Neuerung betrifft einen Karussel-Kopier-Fräs- und Schleifautomaten für Formteile aus Holz, welcher einen mittels einer vertikalen Welle motorisch angetriebenen Rundtisch besitzt, auf welchem im Kreis mehrere Schablonen und ebenso viele nach diesen Schablonen zu bearbeitende Holzformteile auswechselbar befestigt sind, und welcher Automat um den Rundtisch herum unter Freilassung einer Einlegestelle für die Holzrohlinge und Entnahmestelle für die fertigen Formteile mehrere Bearbeitungsaggregate auf einem Maschinengestell ortsfest angebracht aufweist, von denen jedes einen eigenen Antrieb und einen um eine vertikale Achse schwenkbaren Auslegerarm besitzt, welcher an seinem freien Ende eine um eine vertikale Achse frei drehbare Kopierrolle und ein mit dieser achsgleiches, jedoch mit dem Antrieb durch einen Übersetzungstrieb verbundenes Fräs- oder Schleifwerkzeug trägt und die Kopierrolle und das Werkzeug mit einem vorbestimmten Druck an der Schablone bzw. am Formteil zur formgetreuen Bearbeitung des Holzrohlings ablaufen. Bei diesen Automaten ist der Übelstand bekannt, dass der Rundtisch unter den bei der Kopierarbeit auftretenden verschieden starken Kräften in seiner Drehbewegung kurzzeitig verzögert oder beschleunigt wird und manchmal auch Stößen ausgesetzt ist, durch welche die Gleichmäßigkeit seiner Drehbewegung aufgehoben und durch eine unregelmäßige Drehbewegung abgelöst wird. Da diese unregelmäßige Drehbewegung des Rundtisches einen ungünstigen Einfluss auf den Antrieb und seine Übertragungsglieder und auch auf die Sauberkeit und Feinheit der bearbeiteten Flächen der Formteile hat, liegt der Neuerung die Aufgabe zugrunde, diesen Übelstand zu beseitigen.

Gemäß der Neuerung wird dieses Problem dadurch gelöst, dass der Antrieb des Rundtisches mittels einer die Wirkung der durch die Kopierarbeit hervorgerufenen und auf die Drehung des Rundtisches verzögernd oder beschleunigend einwirkenden Kräfte aufhebenden Anstellbremse vorgespannt ist, welche vorzugsweise am Umfang des Rundtisches mit einem die Vorspannung des Antriebes bewirkenden Bremsdruck angreift, der eine annähernd gleich bleibende Winkelgeschwindigkeit des Rundtisches gewährleistet.

Der Druck der Anstellbremse ist zum Zwecke seiner Anpassung an die bei verschieden geformten Formteilen während der Kopierarbeit auftretenden Kräfte regelbar. Es ist in weiterer Ausgestaltung der Neuerung zweckmäßig, die Kopierrollen der verschiedenen Bearbeitungsaggregate von den Tiefpunkten der Kurventäler der Schablonen in Richtung des Schablonenscheibenumfanges in verschieden großen Winkelabständen, z.B. a-d, entfernt anzuordnen, um den Einsatz der verschiedenen Kopierrollen nicht gleichzeitig, sondern in zeitlich aufeinanderfolgenden Abständen zu bewirken.

In der Zeichnung ist ein mit einer neuerungsgemäß angeordneten Anstellbremse versehener Karussel-Kopier-Fräs- und Schleifautomat zur Bearbeitung von Formteilen aus Holz im Grundriss schematisch in Fig. 1 veranschaulicht. Die Fig. 2 zeigt einen der Auslegerarme der Bearbeitungsaggregate im Aufriss schematisch.

Der Rundtisch 1 ist mittels einer vertikalen Welle 2 in horizontaler Ebene in einem Maschinengestell 3 drehbar gelagert und mit einem großen Kettenzahnrad 4 versehen, das durch eine Kette 5 mit einem Antriebszahnrad 6 zwangläufig verbunden ist. Die Kettenzahnräder 4 und 6 sowie die Kette 5 sind in der Zeichnung mit strichpunktierten Linien angedeutet. Das Antriebszahnrad 6 steht mit dem Antriebsmotor (nicht dargestellt) durch ein Getriebe in zwangläufiger Verbindung und bewirkt die Drehung des Rundtisches 1 mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit. Der Rundtisch 1 trägt mittels einer eigenen, mit ihm fest verbundenen Lagerplatte 7 z.B. sechs im Kreis um die Drehtischachse gleichmäßig verteilte Einspannvorrichtungen 8 - 13, von denen jede zwei Spannarme 14, 15 mit pneumatischen Spannvorrichtungen besitzt. Diese

Spannarme 14, 15 halten paarweise je einen zu bearbeitenden Holzrohling 16, später Formteil genannt, auf einer gleichfalls mit dem Rundtisch 1 fest verbundenen Schablonenscheibe 17 fest, die für jeden der sechs Formteile 16 eine zugehörige Schablonenform an ihrem Umfangsrand aufweist. Auf dem Maschinengestell 3 sind vier Bearbeitungsaggregate 18, 20, 22 und 24 um den Umfang des Rundtisches 1 herum in vier je ein Sechstel des Scheibenumfanges des Rundtisches einnehmenden Abschnitten auf vertikalen Achsen 19, 21, 23 und 25 horizontal schwenkbar gelagert, sodass zwei Einsechstelabschnitte des Rundtischumfanges zum Einlegen eines Holzrohlings unter die Spannarme 14, 15 einer Einspannvorrichtung bzw. zum Abnehmen eines fertig bearbeiteten Formteiles 16 aus einer geöffneten Einspannvorrichtung frei bleiben. Jedes der Bearbeitungsaggregate 18, 20, 22 und 24 besteht aus einem den Antriebsmotor 37 mit stehender Welle tragenden Lagerkopf, der einen Auslegerarm 27 bzw. 28, 29 bzw. 30 in horizontaler Lage hält, an dessen freiem Ende das Lager für eine vertikale Werkzeugspindel 31 sitzt. Auf dieser Werkzeugspindel 31 ist innerhalb des hohlen Auslegerarmes z.B. 27 eine Riemenscheibe 32 befestigt, die durch einen Riemen 35 mit dem im Lagerkopf gelagerten Triebling 36 des Antriebsmotors 37 in Verbindung steht und ein Fräs- oder Schleifwerkzeug 33 in Drehung versetzt, das außerhalb des Auslegerarmes auf der Werkzeugspindel 31 festsitzt. Auf dieser Werkzeugspindel sitzt auch frei drehbar die Kopierrolle 34. Die Riemenscheiben 32 und 36 sowie der Riemen 35 sind in der Zeichnung mit strichpunktierten

Linien dargestellt. Die Auslegerarme 27 - 30 liegen mit ihren Kopierrollen 34 unter einem gewissen Druck an dem Umfang der Schablonenscheibe 17 an und sichern damit den formgetreuen Ablauf der Kopiearbeit, während welcher die rotierenden Werkzeuge 33 durch Fräsen oder Schleifen der ihnen zugewandten Oberfläche 38 der Formteile 16 an diesen angreifen.

Die Zeichnung zeigt als Beispiel die Bearbeitung eines Holzformteiles 16, dessen dem Fräs- bzw. Schleifwerkzeug 33 zugewendete, im wesentlichen gerade Oberfläche 38 an beiden Formteilenden in eine ungefähr einen Viertelkreisbogen umfassende Rundung 39 ausläuft. Dementsprechend besitzt die Schablonenscheibe 17 zwischen je zwei geraden Teilstücken 40 je eine in den Scheibenumfang versenkte Viertelkreiskrümmung 41, die dem Verlauf der beiden Endkurven 39 des Formteiles 16 entspricht. Zwischen diesen beiden je eine Viertelkreiskrümmung aufweisenden Kurventeilstücken 41 ist ein halbkreisförmiges Kurventeilstück 42 aus dem Umfang der Schablonenscheibe 17 herausgearbeitet, das ein als Übergang dienendes Kurvental darstellt, welches die Kopierrolle 34 zwischen je zwei Formteilen durchläuft. Es ist klar, dass eine Kopierrolle 34 beim Auslaufen aus dem Kurvental 42 unter dem auf sie ausgeübten Armdruck des Auslegerarmes 27 - 30 zusammen mit dem rotierenden und in einen Holzrohling 16 eingreifenden Fräswerkzeug 33 eine Kraft aufbringen, die auf die Drehung des Rundtisches 1 einen hemmenden bzw. verzögernden Einfluss ausübt. Läuft jedoch die Kopierrolle 34 und das zugehörige Werkzeug 33 an der einen Viertelkreisbogen langen Schablonenkurve 41 in Richtung zum Kurvental 42 ab, dann wirkt sich die von der Kopierrolle 34 und dem zugeordneten Werkzeug 33 auf den Schablonenumfang bzw. auf das Werkstück ausgeübte Kraft beschleunigend auf die Drehung der Schablonenscheibe 17 und damit auch auf den Rundtisch 1 aus. Da die vier Kopierrollen 34 und die zugeordneten Werkzeuge 33 zu den Tiefpunkten der Kurventäler 42 der Schablonenscheibe 17 in verschieden großen Winkelabständen a, b, c und d angeordnet sind, beeinflusst jede der vier Kopierrollen 34 bzw. jedes der vier Werkzeuge 33 durch die von ihnen auf die Schablonenscheibe 17 und damit auf den Rundtisch 1 ausgeübte Kraft die Drehung des Rundtisches 1 zu vier verschiedenen, während einer Umdrehung des Rundtisches aufeinanderfolgenden Zeitpunkten in verzögerndem oder beschleunigendem Sinne. Es ist dabei wesentlich, dass die Auslegerarme 27 - 30 in die Drehrichtung des Rundtisches weisen und zum Schablonenumfang tangential liegen.

Damit nun diese auf die Schablonenscheibe 17 ausgeübten Kräfte der Kopierrollen 34 während der Kopierarbeit in ihrer Wirkung auf die Drehung des Rundtisches aufgehoben werden, ist neuerungsgemäß an einer Stelle des Rundtisches 1, zweckmäßig an dessen Umfang, eine Anstellbremse angeordnet, deren Bremsbacke 43 durch einen Kolbenschaft mit dem Kolben eines mit Druckluft oder Druckflüssigkeit betätigbaren Bremszylinders 44 in Verbindung steht oder auch elektromagnetisch betätigbar ist. Diese Anstellbremse 43, 44 bremst den Rundtisch

1 mit einer Bremskraft ab, die einerseits das Spiel der Übertragungsglieder 4 - 6 des Antriebes aufhebt, anderseits die Wirkung der durch die Kopierarbeit hervorgerufenen und auf die Drehung des Rundtisches verzögernd oder beschleunigend einwirkenden Kräfte so weit vermindert, dass der Rundtisch bei vorgespanntem Antrieb mit einer nahezu gleich bleibenden Winkelgeschwindigkeit umläuft. Dadurch wird eine außerordentlich saubere Oberfläche auf den Formteilen erzielt.

Durch Regelung des Anpressdruckes der Bremsbacke 43 der Anstellbremse kann diese jederzeit an die bei verschieden geformten Holzformteilen verschieden stark auftretenden Kräfte der Kopierrollen angepasst werden. Es sei noch erwähnt, dass die Bremsbacke 43 der Anstellbremse auch am Umfang einer mit dem Rundtisch 1 fest verbundenen Scheibe kleineren Durchmessers angreifen kann.

Claims (4)

1. Karussel-Kopier-Fräs- und Schleifautomat für Formteile aus Holz, welcher einen mittels einer vertikalen Welle motorisch angetriebenen Rundtisch besitzt, auf welchem im Kreis mehrere Schablonen und ebenso viele nach diesen Schablonen zu bearbeitende Holzformteile auswechselbar befestigt sind, und welcher Automat um den Rundtisch herum unter Freilassung einer Einlegestelle für die Holzrohlinge und einer Entnahmestelle für die fertig bearbeiteten Formteile mehrere Bearbeitungsaggregate auf einem Maschinengestell ortsfest angebracht sind, von denen jedes einen eigenen Antrieb und einen um eine vertikale Achse schwenkbaren Auslegerarm besitzt, welcher an seinem freien Ende eine um eine vertikale Achse frei drehbare Kopierrolle und ein mit dieser achsgleich, jedoch mit dem Antrieb durch einen Übersetzungstrieb verbundenes Fräs- oder Schleifwerkzeug trägt und Kopierrolle und Werkzeug mit einem vorbestimmten Druck an der Schablone bzw. am Holzrohling zur formgetreuen Bearbeitung der Holzrohlinge anliegen, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (4 - 6) des Rundtisches (1) mittels einer die Wirkung der durch die Kopierarbeit hervorgerufenen und auf die Drehung des Rundtisches verzögernd oder beschleunigend einwirkenden Kräfte aufhebenden Anstellbremse (43, 44) vorgespannt ist, welche vorzugsweise am Umfang des Rundtisches (1) mit einem die Vorspannung des Antriebes bewirkenden

Bremsdruck angreift und eine annähernd gleich bleibende Winkelgeschwindigkeit des Rundtisches (1) gewährleistet.

2. Karussel-Kopier-Fräs- und Schleifautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsdruck der Anstellbremse (43, 44) regelbar und dadurch an die von den Kopierrollen (34) während der Kopierarbeit auftretenden Kräfte anpassbar ist.

3. Karussel-Kopier-Fräs- und Schleifautomat nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellbremse (43, 44) pneumatisch, hydraulisch oder elektromagnetisch betätigbar ist und eine am Drehtisch (1) angreifende Schleifbacke (43) besitzt.

4. Karussel-Kopier-Fräs- und Schleifautomat nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopierrollen (34) aller an dem Automaten vorhandenen Bearbeitungsaggregate von den Tiefpunkten der Kurventäler (42) der Schablonen (17) in Richtung des Umfanges der Schablonenscheibe in verschieden großen Winkelabständen entfernt angeordnet sind und daher während jeder Umdrehung des Rundtisches (1) zeitlich nacheinander zum Einsatz kommen und die aus den dabei auf den Rundtisch (1) wirkenden Kräfte aller Kopierrollen (34) auf ein Mindestmaß reduziert sind, an welches die Bremskraft der Anstellbremse (43, 44) anpassbar ist.