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Sitzmöbel Bei der größten Anzahl der bisher verwendeten Sitzmöbel,
die mit .einer Stoffbespannung bzw. Polsterung versehen sind, wirkt sich die Elastizität
der Sitzfläche nur in der Bespannung und Polsterung aus bzw. wird diese Polsterung
sehr hoch, was insbesondere bei aufklappbaren Sitzen, z. B. für Säle, Theater usw.,
ziemlich viel Raum beansprucht.
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Es sind zwar Sitzmöbel mit einem einerseits offenen Rahmen für den
Sitz bzw. die Rückenlehne bekannt, bei denen sich die Sitzholme infolge der Belastung
der Sitzfläche zueinander, das ist nach innen zu, verschwenken, so daß die Bespannung,
welche diese Sitzholme verbindet, nicht mehr in der gewünschten Weise genügend gespannt
bleibt, sondern sich lockert und nach abwärts durchhängen wird. Außerdem wird aber
auch durch das Verschwenken der Sitzholme zueinander und das Verbleiben derselben
in dieser Lage der Sitz an den freien Enden der Holme verengt, was aber für das
Sitzen unbequem und deshalb unerwünscht ist. Die Sitzfläche bleibt also stets gespannt
und hängt nicht nach unten durch. Auch ergeben die federnden Bügel eine verhältnismäßig
dünne Polsterung bei genügend weichem Sitz. Bei aufklappbaren Sitzen, wie z. B.
Theatersitzen o. dgl., ist infolgedessen ein Durch# gang zwischen den einzelnen
Sitzreihen zu den noch freien Sitzen erleichtert, ohne daß die andere Sitze benutzenden
Personen sogar die Sitzreihe verlassen müssen, um zu den
mittleren
Sitzen den Durchgang zu ermöglichen.
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Bei der Erfindung sind die Seitenholme des Rahmens durch den S:tz
und die Lehne stützende federnde Bügel o. dgi. derart verbunden, daß sie die Holme
bei der Entlastung in ihre ursprüngliche Lage stets zurückverschwenken.
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Der Durchgang zu den mittleren Sitzen einer Sitzreihe wird beim Erfindungsgegenstand
dadurch noch verbessert, daß sowohl die federnden Biigel als auch der Hohmenverbindungsteil
im Rahmen nach aufwärts konvex ausgebild°t sind, wodurch beim Aufklappen des Sitzes
die denselben benutzende Person in den sich bildenden konkaven Hohlraum zurücktreten
kann. Diese besondere Ausbildung hat noch den weiteren Vorteil, daß die Seitenholme
des Sitzrahmens bei Belastung auseinandergedrängt, der Sitz also verbreitert und
das Sitzen angenehmer gemacht wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen
an einem Stahlrohrsitz sinnbildlich dargestellt, und zwar zeigen schaubildlich Abb.
i einen Sitzrahmen, Abb. 2 eine weitere Ausführungsform hierzu, Abb.3 einen Sitz
und Zehnenrahmen, Abb. 4. eine weitere Ausführungsform desselben, Abb. 5 einen aufklappbaren
Sitz, Abb. 6 einen Sessel, Abb. 7 eine Draufsicht auf den vierschwenkbaren Sitzrahmen
und Abb.8 einen Schnitt durch denselben gemäß der Linie a-b der Abb. 7.
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Der in der Abb. i dargestellte Sitzrahmen ist an seiner Vorderseite
offen, und seine Arme i, welche die Sitzholme bilden, sind I durch federnde Bügele
miteinander verbunden. Diese Bügel 2 sind nach oben konvex ausgebildet und werden
von einer Polsterung umgeben, die in dieser Abbildung nicht dargestellt ist. Bei
Belastung dieser Polste rung, welche die Sitzfläche bildet, werden sich die federnden
Bügel e ausstrecken und dadurch eine Verschwenkung der seitlichen Arme i des Rahmens
nach außen veranlassen, wie dies in der Abb. i gestrichelt dargestellt ist. Der
Verbindungssteg 3 der Sitzholme i kann entweder gerade oder ebenfalls in derselben
Art wie die federnden Bügel e ausgebildet sein.
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In Fällen, wo es erforderlich ist, die Sitzfläche womöglichst eben
auszubilden, werden die Sitzholme i des Rahmens, wie es in der Abb. 2 dargestellt
ist, durch abgekrümmte oder flache Stahldrahtfedern 4. verbunden sein, die in der
Ebene der beid,-n Holine verlaufen. In einem solchen Falle wird bei Belastung der
Sitzfläche, in \": elclier diese Federn q. vorhanden sind, eine Verschwenkung der
Sitzholme nach innen erfolgen, so daß auch diesbezüglich die Elastizität der Sitz-13äche
entsprechend erhöht wird. Um eine bessere Verschwenkung der Sitzholme zu erreichen,
können diese mit dem Steg 3 durch Gelenke verbunden sein, um welche diese Holme
ausschwenken können. Diese Verschwenkung der Sitzholme ist in der Abb. 2 ebenfalls
gestrichelt dargestellt.
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In den Abb.3 und .1 sind verschiedene Ausführungsformen von Sitz-
und Zehnenrahmen dargestellt, bei denen der Zehnenrahmen entweder oben geschlossen
(Abb.3) bzw. oben offen ist (Abb. a). In beiden Fällen wird aber stets der Sitzrahmen
nach vorn offen sein, um eine Verschwenkung der Sitzholme zu ermöglichen. Die federnden
Bügel können aber nicht nur in der Sitzfläche, sondern auch zwischen den Lehnenholmen
angeordnet sein und werden hier denselben Zweck der besseren Elastizität erfüllen
wie in der Sitzfläche, insbesondere dann, wenn, wie es in der Fig.d. dargestellt
ist, die Zehnenholme oben frei enden.
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Die Sitzrahmen werden sich insbesondere bei aufklappbaren Sitzen,
#%vie z. B. Theatersitzen o. dgl., eignen. 'Wie es aus der Abb. 5 zu ersehen ist,
ist die Sitzfläche, die mit, einer entsprechenden Polsterung 6 versehen sein wird,
nach außen konvex ausgebildet, so daß beim Aufklappen eine konkave Innenfläche 7
entsteht. Dies hat den Vorteil, daß die diesen Sitz benutzende Person nach Aufklappen
des Sitzes in diesen konkaven Ilohlraum zurücktreten kann, so daß ein breiterer
und besserer Durchgang zu anderen Sitzen gegeben ist. Die Sitzflächenpolsterung
6 wird trotz ihrer konkaven Ausbildung außerordentlich elastisch sein, da sich die
Sitzholme, wie dies iti der Abb. i dargestellt ist, bei Belastung des Sitzes nach
außen verschwenken werden. Die zwischen den Holmen verlaufenden Bügel 2 werden sich
geradestrecken, so daß hierdurch ein bequemes Sitzen erreicht wird, ohne daß ein
solcher Sitz einen größeren Raum beim Aufklappen einnimmt, wie ihn ein bisheriger
bei den üblichen Polsterungen einnehmen würde.
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Der Sitzrahmen kann auch so ausgebildet sein, daß er, wie es in den
Abb. 7 und 8 dargestellt ist, aus einem rückwärtigen massiven Bügel 12, z. B. aus
Gußeisen o. dgl., besteht, an dem die gegeneinander federnden Sitzholme befestigt
sind. Der Bügel 12 wird hierbei entsprechend schwer sein, so daß er gleichzeitig
das Gegengewicht für das selbsttätige Aufklappen des Sitzrahmens darstellt. In den
Armen des Bügels 12 sind die Schwenklager des Sitzes vorhanden.
Diese
Ausführung der Sitzfläche kann auch selbstverständlich bei allen anderen Sitzmöbeln,
z. B. Sesseln, nicht nur aus Stahlrohr, sondern auch aus Holz oder Profilstäben
verwendet werden.