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Bogenanleger Die Erfindung betrifft Verbesserungen an Bogenanlegern
nach Patent 6¢8 58o, bei denen eine Bahn sich gegenseitig überlappender und gegen
eine Druckpresse o. dgl. vorbewegender Bogen durch zwei Scharen von stets unter
dieser Bahn arbeitenden Saugern gebildet wird, nämlich erstens durch Trennsauger,
die den jeweils obersten Bogen des Stapels längs der vorderen Bogenkante von oben
her erfassen, ihn ankippen, und zweitens durch als Zwischenfördermittel dienende
Saugschieber, nachstehend Hilfssauger genannt, die den Bogen von unten her erfassen
und ihn, nach dem Herausschwingen der Trennsauger aus dem Bereich des Bogens, den
Fördermitteln übergeben.
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Bei den Bogenanlegern nach dem Hauptpatent werden die Bogen, wie üblich,
Förderwalzen oder -rollen übergeben, die mit irn Arbeitstakt der Druckmaschine auf
und ab bewegten Andruckrollen zusammenarbeiten, zwischen denen die Hilfssauger auf
ihrer Bewegungsbahn hindurchgehen; dadurch ist bedingt, daß die Andrückrollen in
bestimmten Mindestabständen voneinander, die nicht unterschritten werden dürfen,
angeordnet werden müssen; die Mindestabstände, die die Andrückrollen haben müssen,
müssen aber noch weiter vergrößert werden, weil auch die Trennsauger neben und zwischen
den Hilfssaugern hindurchgehen, deren Bewegungsbahn sie, von der Seite gesehen,
nach dem Herausschwingen aus dem Bereich des Bogens kreuzen.
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Dadurch kommt es, daß nur vergleichsweise wenige Andrückrollen, etwa
vier bis sechs, bei dem Bogenanleger nach dem Hauptpatent
in ziemlich
großen Abständen über die Formatbreite verteilt angebracht werden können, so. daß
dünne und weiche auf sie abgelegte Bogen ungenügend unterstützt sind, in der Mitte
durchhängen und an den Seitenrändern herabhängende Eselsohren bilden.
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Es ist aber auch schwierig, Bogenanleger nach dem Hauptpatent von
Hand auf eine andere Bogenbreite umzustellen und so das Durchhängen der Bogen zu
vermeiden, weil drei Gruppen von Gliedern, die Trennsauger, die Hilfssauger und
die Andrückrollen, in Bezug auf ihre gegenseitige Lage zueinander abgestimmt werden
müssen, weil ferner für diese Verstellungen in seitlicher Richtung nur wenig Platz
frei ist und weil schließlich die genannten drei Gruppen von Gliedern schwer zugänglich
unter der Bogenbahn liegen. Bei großen Bogenformaten muß man erst den Bogenstapel
senken oder ganz entfernen, ehe man die nötigen Verstellungen vornehmen kann.
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.Noch ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die auf den Andrückrollen
ruhende Bogenbahn deren Aufundabbewegungen mitmacht und bei großen Bogenzahlen,
z. B. über 5ooo Bogen je Stunde, erschüttert wird, so daß die Bogen flattern und
sich verschmieren können.
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Die genannten Nachteile sollen durch Ausgestaltung des Bogenanlegers
nach dem Hauptpatent beseitigt werden. Insbesondere bezweckt die Erfindung, den
Bogenanleger baulich so zu verbessern, daß der Bogen von den Hilfssaugern und den
Förderrollen auf seiner ganzen Breite gleichmäßig, nicht wie bisher nur an wenigen
Punkten, unterstützt wird, daß ferner ein seitliches Verstellen der nunmehr obenliegenden
Andrückrollen sowie die Regelung des Druckes derselben sogar während des Betriebes
möglich ist. Weiter soll erfindungsgemäß ein seitliches Verstellen der Trennsauger
und Hilfssauger bei Formatwechsel überhaupt nicht mehr nötig sein, insofern als
die außerhalb des Formats liegenden Sauger einfach geschlossen werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß die als Zwischenfördermittel dienenden
Hilfssauger mit als Unterstützungsflächen für die Bogenvorderkante dienenden, in
der Bogenförderrichtung über den eigentlichen Sauger überstehenden kammartigen Zinken
versehen sind, die beim Abgeben des Bogens an die Bogenbahn zwischen die entsprechend
ausgebildeten kammartigen Aussparungen der ortsfesten Förderwalze eintreten.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen näher beschrieben.
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Die Abb. i bis 5 zeigen den er findungsgemäß verbesserten Bogenanleger
von der Seite gesehen schematisch während der Arbeit in verschiedenen kennzeichnenden
Stellungen. Die A.bb. G und ; zeigen die zur Fördervorrichtung gehörigen Walzen
und Rollen !I von vorn gesehen und im Grundriß.
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Der Bogenanleger enthält eine Schar über die Formatbreite verteilter
Trennsauger T, die mittels ihrer in Abb. i schematisch dargestellten Antriebsmittel,
zu denen Schwingarme 2o und durch Kurvenscheiben 2 1 angetriebene Lenker 22, 23
gehören, während jedes Arbeitsspieles der Druckpresse und des Bogenanlegers eine
geschlossene Bewegungsbahn durchlaufen.
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Die Trennsauger T sind in bekannter Weise mit Kippvorrichtungen versehen,
zu denen Schlitzzapfenführungen 25 gehören; durch diese werden die Sauger T um ihre
rückwärtige Kante r gekippt, nachdem sie den Bogen erfaßt haben, wie in Abb. i in
gestrichelten Linien dargestellt; vor und während des Kippens wird Blasluft, wie
in Abb. 2 schematisch bei 26 angedeutet, gegen den Bogenstapel geblasen.
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Die Trennsauger durchlaufen alsdann in angekippter Lage einen Teil.
ihrer Bewegungsbahn, überschreitet) dabei den Vorderanschlag 27 für den Bogenstapel
S und kommen zur Bogenabgabestelle, wo der vom Stapel abgetrennte Bogen den Hilfssaugern
H übergeben wird; diese durchlaufen mittels ihrer in Abb. i schematisch dargestellten
Antriebsmittel, zu denen Tragarme 3o und durch Kurventriebe bewegte Lenker
31 gehören, während jedes Arbeitsspieles des Bogenanlegers und der Druckpresse
auch eine geschlossene Bewegungsbahn, deren oberster Teil e" in Abb. 5 strichpunktiert
dargestellt ist.
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Die Hilfssauger H sind erfindungsgemäß mit nach vorn in der Förderrichtung
vorstehenden Tragkämmen :Il mit Zinken in, rrz', na" versehen; sie treten,
wie Abb. q. zeigt, bei ihrer Aufwärtsbewegung von unten an den von den Trennsaugern
7 abgetrennten und in der Förderrichtung vorgezogenen Bogen heran, und zwar ziveckmrißigerweise
an einem Punkt, der gegenüber den Trennsaugern T um die Länge der Tragkämme, in
der Förderrichtung gemessen, nach rückwärts versetzt ist. Der Bogen wird bei der
ti Bergabe an die Hilfssauger von den Trennsaugern losgelassen und, damit dies plötzlich
geschieht, in bekannter Weise mittels eines Schusses künstlich zugeführter Blasluft
abgestofien und von den Hilfssaugern H angesaugt, derart, daß er mit einem ziemlich
breiten vorderen Randstreifen auf den Hilfssaugern und ihren Tragkämmen M aufruht
und ganz vorn etwa mit den Vorderrändern der Zähne rrt, in', rrt" der Tragkämme
abschneidet.
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Während die Trennsauger T über das Vorderende des Bogens ausweichen
und in
ihre Anfangsstellung auf dem Stapel S zurückkehren, gehen
die Hilfssauger H nach oben und übergeben den Bogen der Bogenfördervorrichtung.
Diese besteht aus einer ortsfesten, sich drehenden Kammwalze I( und darüber angeordneten,
im Arbeitstakt des Bogenanlegers auf und ab bewegten Andrückrollen D.
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Die Auskämmungen oder Zahnlücken n in der Kammwalze I( sind so bemessen
und angeordnet, daß die Zähne m, m', m" der Tragkämme M bei der Übergabe
des Bogens und dem anschließenden Abwärtsgehen der Hilfssauger H zwischen
den Auskämmungen n der Kammwalze hindurchgehen.
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Nach der Übergabe des Bogens an die Kammwalze I( und die Andrückrollen
D gehen die Hilfssauger H, indem sie die Schleife e" durchlaufen, in ihre Anfangsstellung
zurück, worauf sich das Arbeitsspiel wiederholt. Die Kammwalze I( könnte auch als
Saugwalze ausgebildet werden in der Weise, daß sich Andrückrollen D ganz erübrigen.
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Die Hilfssauger F1 könnten hierbei auch mit Vorteil mit einem Blaslufterzeuger
verbunden und mit Steuermitteln (nicht gezeichnet) versehen sein, durch die, wie
bereits erwähnt, bei der Übergabe des Bogens an die Kammwalze I( in bekannter Weise
ein Schuß Blasluft in die Hilfssauger H gegeben wird, so daß der Bogen auf seiner
ganzen Breite und an allen Saugstellen zugleich, d. h. genau im gleichen Augenblick,
und zwangsläufig freigegeben und von den niedergehenden Andrückrollen D erfaßt wird.
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Dieses plötzliche Einführen von Blasluft in die Sauger ist besonders
empfehlenswert in solchen Fällen, wo die Sauger zu mehreren hintereinandergeschaltet
auf hohlen Tragstangen sitzen.
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Die- beiden Saugerscharen T und H könnten auch entsprechend dem Anspruch
i des Hauptpatents so gesteuert werden, daß der Bogen zunächst durch die Trennsauger
T nur angehoben wird, ohne vorgezogen zu werden, und daß dann schon die Hilfssauger
H sich als Saugschieber unter den angehobenen Bogen schieben, um ihn vorzuziehen
und ihn nach dem Ausweichen der Trennsauger der Kammwalze I( zu übergeben.