DE70168C

DE70168C - Einrichtung zum Beschicken von Koksöfen und zum Komprimiren der Kohle

Info

Publication number: DE70168C
Application number: DENDAT70168D
Authority: DE
Original assignee: W. LEICHT in Witkowitz, Mähren

Description

KAISERLICHES

PATE N TAMT.

KLASSE 10: Brennstoffe.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausführungsform der durch D. R. P. Nr. 36097 geschützten Einrichtung zum Beschicken von Koksöfen und zum Comprimiren von Kohle, wodurch nicht nur ein vollkommenes Comprimiren möglichst trockener Kohle, sondern auch ein einfacheres und rascheres Arbeiten erreicht wird; infolge der gröfseren Pressung ist auch eine gröfsere Koksausbeute; sowie eine kürzere Brenndauer unter bedeutender Ersparnifs an Arbeitskraft möglich.

Ih beiliegender Zeichnung zeigt Fig. 1 in der Seitenansicht einen der Kastenwagen, in welchem das Kohlenklein comprimirt wird, mit der Compressionsvorrichtung und deren Antrieb. . .

Fig. 2 stellt eine Draufsicht der Fig. 1 dar, und zeigt gleichzeitig den Kastenwagen gekuppelt mit der Ausstofsmaschine.

Fig. 3 ist ein senkrechter Querschnitt durch den mit der Ausstofsmaschine ■ gekuppelten Kastenwagen und veranschaulicht die zur Einführung der Kastenfüllung in den Ofen dienende Antriebsvorrichtung.

Fig. 4 ist eine Endansicht der zur Bewegung der comprimirenden Walzen dienenden Vorrichtung.

Die Vorrichtung besteht aus zwei Kastenwagen A, welche vor der Stirnseite der Ofenbatterie auf einer entsprechenden Fahrbahn hin- und hergefahren werden können, zum Zwecke des Füllens unter die in der Zeichnung nicht dargestellten Vorrathskammern gebracht werden, in welche das Kohlenklein von der Kohlenzubereitungsanstalt eingetragen wird, um nach entsprechender Ablagerung und Trocknung durch im Boden dieser Kammern passend angeordnete Schieberöffnungen in den Kastenwagen A zu fallen.

Der Boden α dieses Kastenwagens ist zwischen den Seitenwänden a¹ parallel zur Längsrichtung der Oefen verschiebbar, zu welchem Zwecke er mit einer Zahnstange a² verbunden ist, die durch ein Getriebe b b^l b² von dem Motor der Ausstofsmaschine B in Bewegung gesetzt werden kann, sobald letztere mit dem Kastenwagen gekuppelt ist, wie dies später beschrieben werden soll.

Zum Comprimiren des Kohlenkleins dient eine Walze oder mehrere Walzen C C, welche in einem Blechgehäuse c drehbar gelagert sind, an dem die Abstreifer c¹ zum Reinhalten der Walze oder Walzen und die im Scharnier drehbaren Planirbleche c² befestigt sind.

Je eine solche Walzvorrichtung ist bei der Ofenbatterie derart angeordnet, dafs sie, wenn die Kastenwagen A unter den Vorrathskammern sich befinden, in dieselben entsprechend der Höhe der Kohlenfüllung eingesenkt und in deren Längsrichtung hin - und herbewegt werden kann, wobei sie durch ihr Eigengewicht und durch den infolge ihrer Einstellung hervorgebrachten Druck das eingeschüttete Kohlenklein gleichmäfsig in den Kasten vertheilt und comprimirt.

Zu diesem Zwecke ist jede Walzvorrichtung an einem Seil oder einer Kette d befestigt, welches über eine im Gehäuse c gelagerte Welle d¹ und über zwei Rollen d'²d³ läuft, von welch letzteren die Rolle d'^z an einem im

Claims

Ständer E heb- und senkbaren Tisch e gelagert ist, der die Walzen aufnimmt, wenn das Comprimiren beendet ist.

Die Bewegung des Schlittens d* und Tisches e erfolgt mittelst der Gewindspindeln d⁵ und e¹, welche entweder durch Getriebe ff¹ und g von einer besonderen kleinen Dampfmaschine F aus, oder dort, wo Stampfmaschinen in Verwendung sind, von defen Dampfmaschine angetrieben werden.

Zur Hin- und Herbewegung der Walzen C in der Längsrichtung des Kastenwagens A dient eine umsteuerbare Welle _/², welche durch Getriebe h h¹ die Bewegung des Motors auf das über die Rollen d¹ d² d³ gelegte Seil oder die Kette d überträgt. Durch entsprechende Kupplungsvorrichtungen für die Welle f'² und die Spindeln rf⁵ und e¹ kann die Bewegung der Walzvorrichtung in der Längsrichtung oder deren¹ Heben und Senken oder beide Bewegungen unterbrochen werden.

Ist der eine Kastenwagen A mit comprimirtem Kohlenklein gefüllt, so wird zunächst die Walzvorrichtung C . durch Heben des Schlittens d^ und des Tisches e aus dem Kastenwagen ausgehoben und auf den Tisch e geführt; sodann wird die Koksausstofsmaschine B an denselben angefahren und durch Kupplungen b^a mit demselben gekuppelt.

Hierauf wird die Ausstofsmaschine vor jenen Ofen gebracht, welcher beschickt werden soll, und nach Ausstofsen des Koks so weit verschoben, bis der Kastenwagen conaxial zu dem zu beschickenden Ofen steht. Wird nun der Motor der Ausstofsmaschine durch die Kupplung bⁱ mit dem Getriebe b b¹ b² in Verbindung gebracht, so wird die Zahnstange α ² und damit die auf dem Boden a des Kastenwagens aüfruhende comprimirte Füllung in den Ofen eingeschoben. Nach Herablassen des Ofenschiebers und entsprechende Verspreizung oder Verankerung des Kastens wird sodann die Zahnstange zurückgezogen, so dafs die Kohle in dem Ofen bleibt.

Nachdem der leere Kastenwagen unter die zugehörige Vorrathskarhmer zwecks neuerlichen Füllens und Comprimirens geführt worden ist, wird die Ausstofsmaschine abgekuppelt, an den anderen mittlerweile gefüllten Kastenwagen angefahren und gekuppelt, so dafs auf diese Weise ein abwechselndes Arbeiten mit den beiden Kastenwagen ermöglicht wird.

Patent-Ansρrüch:

Eine Aüsführüngsfofm der durch Patent Nr. 36097 geschützten. Einrichtung zum Beschicken von Koksöfen und zum Comprimiren der Kohle, dadurch gekennzeichnet, dafs eine oder mehrere in einem an einer Seilbahn verschiebbaren, gleichzeitig heb- und senkbaren Gehäuse c drehbar gelagerte Walzen C zwischen die Seitenwände eines die Kohle aufnehmenden Kästenwagens A mit verschiebbarem Boden α eingesenkt und über den Wageninhalt hin- und hergeführt werden, wobei das Einstellen der Walzen in der Höhenrichtung durch Heben oder Senken eines mit der Seilbahn verbundenen Schlittens dⁱ und Tisches e von einem gleichzeitig die Seilbahn bethätigenden Motor aus bewirkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.