DE701351C - Gefesselter Tragschrauber - Google Patents
Gefesselter TragschrauberInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf drachenartige Fesseltragschrauber. Das Ziel der Erfindung ist, Vorrichtungen dieser Gattung so
auszubilden, daß sie selbsttätig ihre Stabilität in verschiedenen Windstärken wahren und
besonders bei geringen Windstärken genügende Aufstiegfähigkeit behalten.
Gemäß .der Erfindung wird das Ziel in der Hauptsache dadurch erreicht, daß die
to schwenkbare Umlauf achse der Tragschraube mit dem das Fesselseil haltenden schwenkbaren
Gestängeteil derart gekoppelt ist, daß bei einem steileren Anlauf des Fesselseils sich
die Tragschraubenumlaufebene flacher gegen den Wind einstellt als bei einem flachen Seilanlauf.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch veranschaulicht.
Abb. ι ist ein Aufriß einer bevorzugten an- ao geseilten Flugvorrichtung nach der Erfindung,
von vorn gesehen.
Abb. 2 zeigt dieselbe im Grundriß, wobei Teile weggebrochen sind.
Abb. 3 ist ein Seitenaufriß der Vorrichtung in typischer Flugstellung mit Bezug auf die
Waagerechte.
Abb. 4 zeigt die Vorrichtung in Verbindung mit einer bevorzugten Form von Ablauf-
und Bedienungseinrichtung und
Abb. 5 zeigt einen erfindungsgemäß konstruierten Personentragdrachen in Verbindung
mit einem Seefahrzeug.
Gemäß Abb. 1 bis 3 enthält das Gestell der Vorrichtung ein mittleres Längsglied 4, ein
vom Vorderende des Längsgliedes um ein Drittel seiner Länge (oder etwas weniger) im
Abstand angeordnetes mittleres, aufrechtes
Glied 5, ein ganz am Vorderende des Längsgliedes angeordnetes Hauptquerglied 6, ein
das Glieds am Glied4 abstützendes hinter
Diagonalglied 7 und zwei das aufre Glied 5 am Ouerglied 6 abstützende,
vorn und nach der Seite auseinandeiiau Glieder 8, 8. Die Gestellteile können aus
Aluminiumlegierung oder einem sonstigen geeigneten Rohrwerkstoft* bestehen und in beliebiger
Weise miteinander verbunden sein; gemäß der Darstellung bestehen sie aus Holzstangen,
die durch kleine Aluminiumpaßstücke 9, 10, 11, 12, 13 usw. zusammengesetzt
sind.
«5 Die Vorrichtung ist an ihrem Vorderende mit einer seitlichen Stabilisierungseinrichtung
versehen, die aus zwei festen Flächen 14 besteht, von denen eine an jeder Seite unter
einem wesentlich positiven Winkel angeordnet ist. Als zweckmäßiger Winkel wurden 450
gegenüber der Waagerechten festgestellt. Diese Flächen können aus dünnen, flachen Tafeln
von Balsaholz bestehen und sind an den Enden der Hauptquerteile 6 z. B. mittels eines abgerundeten
Holzblockes 15 befestigt, der zur Aufnahme des Endes der. Stange 6 ausgebohrt
ist und bei 16,16 sich nach außen erweitert, um eine Auflage zu bilden, an die die Fläche
14 geleimt wird. Es scheint von einiger Bedeutung für eine Verhinderung des Überschlagens
des Fahrzeuges zu sein, wenn diese Flächen so weit nach vorn gelegt sind, daß ihre Druckmittelpunkte vor der Schublinie
des Rotors über den ganzen Winkelbereich des letzteren (in Seitenaufsicht gesehen)
liegen.
Für die Stabilisierung der Längsneigung ist am hinteren Ende des Längsgliedes 4 eine
seitliche Schwanzfläche 17 ebenfalls aus Balsäholz
vorgesehen, die unter der Stange 4 z. B. mittels eines abgeplatteten Holzblockes 18 befestigt
ist. Die Schwanzfläche 17 soll etwa die gleiche Größe haben wie die beiden seitlichen
Flächen 14 zusammen und ist unter einem negativen Einfallwinkel (z.B. 15") mit Bezug
auf den Einfallwinkel der Flächen 14, in Richtung der Längsachse der Stange 4 gesehen,
eingestellt. Fernerhin ist die Schwanzeinstellung auch gegenüber einer zur Rotorachse
senkrechten Ebene über den ganzen Einstellungsbereich des Rotors negativ. Wenn also die Schwanzebene annähernd waagerecht
fliegt, sind sowohl die Flächen 14 als auch der Anstellwinkel des Rotors positiv1.
Für die Richtungsstabilität sowie in gewissem Sinne auch für die Ouerstabilität ist
eine senkrechte Stabilisierflosse 19 mit hohem Seitenverhältnis vorgesehen, die auch aus
' Balsaholz besteht und in einen Schlitz am hinteren Ende der Stange 4 eingelassen sein
kann. Zu einem ähnlichen Zweck kann die
senkrechte Schwanzflosse 19 durch eine Flosse 20 ergänzt werden, die sich von der aufrech-Stange
5 nach hinten und unten erstreckt d im Glied 7 mittels Durchführung durch
η senkrechten Schlitz befestigt ist. Durch "ersuche wurde es als zweckmäßig befunden,
e Gesamtfläche der beiden senkrechten Flossen annähernd gleich groß dem Flächeninhalt
der Schwanzfläche oder dem Gesamtflächeninhalt der seitlichen Stabilisierungsflächen
zu machen. Die Fläche 19 erhält einen Überhang nach hinten und die Fläche 20 eine
Abwärtsneigung hauptsächlich zu dem Zweck, einen reichlichen Spielraum für die Rotorflügel
vorzusehen.
Der Rotor kann aus zwei länglichen Flügeln 21 bestehen, die eine Gesamtspannweite
etwa von der Größe der Gesamtlänge des Fahrzeuges haben, wobei das Seitenverhältnis
je'des Flügels etwa 12 oder 13 beträgt. Es hat
sich als zufriedenstellend erwiesen, wenn man diese Flügel 21 aus Balsaholzstreifen herstellt,
und zwar mit einer annähernd flachen Unterfläche und einer etwas gewölbten Oberfläche,
wobei jedoch der eintretende Kantenteil des Flügels wie bei 22 vorzugsweise von einem schmalen Streifen kräftigeren Holzes,
z. B. Fichte, gebildet wird, der den Flügel verstärkt und den Schwerpunkt des Quer- 9«
schnittes etwas mehr nach vorn bringt. Die Flügel können anfänglich unter einem kleinen
positiven Einfallwinkel bei Ruhelage eingestellt sein, was in Abb. 3 durch die Lage
der Austrittskante 23 angedeutet ist. Sie sind an der Nabe 24 mittels eines Zapfens 25 befestigt,
der durch ein Querloch der Nabe und durch zwei Augen 26 für jeden Flügel geht, \vobei diese Augen oder Gabeln aus Metallpaßstücken
bestehen können, zwischen die das Wurzelende des Flügels gesetzt ist. Zur Befestigung
des Wurzelendes im gegabelten Paßstück werden etwa kleine Dübel und Verleimuhg verwendet, und das zusammengebaute
Wurzelende ist vorzugsweise mit Garn oder Draht wie bei 27 umwickelt. Gemäß Abb. 2
bildet die Achse des Kläppgelenks 25 einen spitzen Winkel (vorzugsweise nur wenig
kleiner als 900) mit der Eintrittskante des Flügels (die Drehrichtung ist durch einen
Pfeil angezeigt), so daß die Flügel beim Hochschwingen ihren Einstellwinkel etwas
verringern. An der Uriterfläche des Wurzel- ■-endes jedes Flügels ist ein kleiner Qümmipuffer-28
befestigt, so daß die Flügel sich an der Nabe 24 abstützen, wenn sie sich etwas unter ihre radiale Lage senken.
Die Rotornabe 24 ist durch kleine Kugellager, deren Gehäuse bei 29,29 liegen, in
einer nichtrotierenden Rohrhülse 30 gelagert, die an einer Verlängerung oder Stange 31
irgendwie befestigt ist, die um einen (von der
Rotornabenachse nach hinten versetzten) Drehpunkt 32 schwenkbar ist. Der Schwenkzapfen
32 befindet sich in einem der Löcher 33 einer bei 35,35 an der aufrechten Stange 5 be-S
festigten V-förmigen Aluminiumstütze 34. Die Stütze 34 besteht in Wirklichkeit aus
zwei gesonderten Platten, je eine auf jeder Seite des aufrechten Gliedes 5; zwischen sie
ist auch die Hülse 30 eingepaßt, so daß also deren Schwenkzapfen 32 durch beide Platten
sowie die Achsverlängerungsstange 31 hindurchgeht. Die Lage der Rotorachse 30, 31
kann durch wahlweises Einschieben des Schwenkzapfens 32 in eins der verschiedenen
Löcher 33 verändert werden.
An der vorderen Ecke der V-förmigen Stütze befindet sich eine Stange 36, deren
Ende ebenfalls zwischen den beiden Platten der Stütze .sitzt und dort mittels einer Querstange
37 angelenkt ist, von deren Außenende Spanndrähte 38 sich nach unten und vorn zu
einer Verbindungsstelle mit dem unteren Ende der Stange 36 - erstrecken, wo diese Drähte
z. B. mittels einer Wicklung 39 befestigt sein können. Am äußersten unteren oder vorderen
Ende ist in die Stange 36 ein Ring 40 für die Befestigung der Drachenleine eingeschraubt.
An dieser Stelle ist auch eine biegsame Ankerschnur 41 befestigt, die mit ihrem anderen
Ende z. B. vermittels einer Schrauböse 42 am Gestell der Vorrichtung vorzugsweise am
Längshauptteil 4 befestigt ist.
Die Stange 36 kann in einer senkrechten Längsebene zwischen einer durch die strichpunktierte
Linie 36° angezeigten unteren Stellung und einer nur durch die Länge der in
Abb. 3 noch mit Durchhang dargestellten Anker schnur 41 begrenzten oberen Stellung
schwingen.
Die Stange 36 besitzt verhältnismäßig nahe dem oberen Ende ein Gelenk 43 für ein Lenkerglied
44, dessen anderes Ende bei 45 am unteren Teil der Rotorachs Verlängerung 31
angelenkt ist; auch hier sind Einstellöcher 46 vorgesehen, was den Winkel zwischen der
Rotorachse und der Stange 36 zu regeln und die geometrische Gestalt des Gestänges zu
verändern gestattet. Zweckmäßig besteht der Lenker 44 aus je einem Aluminiumstreifen
(Abb. ι und 2) auf jeder Seite der Glieder 36 und 31, während die Stifte 43 und 45 als
Durchgangsbolzen dienen.
Aus obiger Beschreibung ist ersichtlich, daß Änderungen der Winkellage der Stange
36 um ihren Schwenkzapfen 37 infolge von an der Drachenschnur entweder durch den
Bedienenden oder eine Änderung der Windgeschwindigkeit entstehenden Zugänderungen
immer von einer Kippung der Achse der fio Rotornabe 24 um ihren Schwenkzapfen 32 begleitet
sind, wenn angenommen wird, daß das Gestell der Vorrichtung in diesem Zeitpunkt
seine Lage nicht ändert. Wegen der Verschiedenheit der Abstände zwischen den einzelnen
Schwenkzapfen 32, 37, 43 und 45 wird fernerhin·· bei der dargestellten Ausführungsform
' der Bereich der Rotorkippung etwas geringer sein als der Kippbereich des Anschlußarmes
36 für die Drachenschnur. Das Gestänge zwischen dem schwenkbaren Hebel 36 und der
schwenkbaren Rotornabe erzeugt also eine etwas kleinere WTinkelveränderung der Rotorachse
für eine gegebene Winkelbewegung der Stange 36, was ein etwas stetigeres Fliegen
des Drachens herbeizuführen scheint.
Wenn im Betrieb der. Vorrichtung von Abb. 3 angenommen wird, daß ein sehr
leichter Wind in Richtung des Pfeiles B1 bläst, dann wird sich die Drachenschnur in
Richtung der Stange 36 unter einer sehr geringen Neigung zur Waagerechten erstrecken,
wobei die Stange 36 etwa die vollausgezeichnete Lage einnimmt. Unter diesen Bedingungen
wird die Rotorachse nach oben und hinten gekippt, und die Achsverlängerung 31 befindet
sich in der vollausgezeichneten Lage, so daß der Rotor als Ganzes einen sehr hohen Anstellwinkel
mit Bezug auf den relativen Luftstrom B1 besitzt. Der Zug der Drachenschnur
wird natürlich im wesentlichen in Richtung der Achse der Stange 36 erfolgen, wie durch
den Pfeil P1 angezeigt (d. h. längs einer Linie, die sich über den den Schnittpunkt der Rotorachse
mit den Flügelachsen bildenden Rotormittelpunkt hinaus erstreckt), und der Auftrieb
des Rotors wird nahe der Achse der Nabe in Richtung des Pfeiles L1 liegen.
Das Gewicht der Maschine wirkt über den Schwerpunkt G, der unterhalb und etwas
hinter der Schwenkachse des Rotors liegt, und zwar in Richtung des Pfeiles TV. Bei einer
gegebenen Windgeschwindigkeit wird die Rotorachse eine solche Lage an ihren Schwenkzapfen einnehmen, daß der Auftriebschub
L1 in einer Gleichgewichtslage zwisehen den Schüben P1 und W liegt.
Bei einer wesentlichen Zunahme des Windes, wie z.B. durch den Pfeil B2 dargestellt,
wird der Schub des Rotors zunehmen und die Maschine zu einer größeren Höhe steigen
lassen, bis die Schublinie L2 eine neue Gleichgewichtslage zwischen der (nunmehr vor dem
Rotormittelpunkt vorbeigehenden) Richtung des Zuges P2 der Drachenschnur und dem
in Richtung W wirkenden Maschinengewicht einnimmt; die Rotornabe wird um ihre
Schwenkachse 32 herum zu der dann notwendigen Gleichgewichtslage kippen. Der Anstellwinkel
des durch die strichpunktierte Stellung der Flügel bei 2ia angezeigten Hotors
wird gleichzeitig infolge des die Rotorachse mit der Drachenschnurstange 36 ver-
bindenden Gestänges verringert. Je steifer der Wind, desto größer wird der Schub des
Rotors, und der Winkel der Drachenschnur wird bei Zunahme des Windes steiler; unter
S gewissen Bedingungen wird der Drachen eine Stellung unmittelbar über dem Kopf des Bedienenden
erreichen.
Die Flügel 21 sind nicht ganz zutreffend in ihrer vollausgezeichneten Lage sowie in ihrer
strichpunktierten Lage 2i" unter dem Winkel, den sie im Ruhezustand einnehmen, dargestellt.
In Wirklichkeit werden die einzelnen Flügel, wenn sich der Rotor dreht, Winkel annehmen, die von einer wahren radialen
Stellung an der Xabe nach oben geneigt sind, da die Flügel jederzeit frei um die Schwenkachse
25 zu Gleichgewichtslagen zwischen den auf die Flügel einwirkenden Auftrieb- und
Zentrifugalkräften klappen können, wobei der kegelig nach oben gerichtete Durchschnittswinkel etwa 6° mit Bezug auf eine zur Umlaufachse
senkrechte Ebene beträgt.
Es sei nunmehr angenommen, daß der Drachen wiederum bei einem Wind von der
Geschwindigkeit JS1 fliegt. Wenn eine plötzliche Windbeschleunigung eintritt, wird der
Rotor an Geschwindigkeit zunehmen und sein in der Richtung L1 wirkender Schub wird
größer werden. Dies erzeugt um den Schwenkzapfen 37 der Drachenstange 36 ein erhebliches Moment, das den Körper des
Drachens in Uhrzeigerrichtung (Abb. 3) dreht und so den Schwanz hebt. Es tritt dann eine
Zunahme des negativen Auftriebes an der Schwanzfläche ein und dies bringt die Maschine
zu einer Gleichgewichtslage zurück. Wenn die höhere Windgeschwindigkeit fortdauert,
wird der Drachen natürlich zu einer größeren Höhe aufsteigen und in einer Gleichgewichtslage verbleiben. Ebenso kann
der Bedienende durch Schlagen auf die Drachenschnur oder Rucken an derselben sowie
durch Nachlassen oder Einziehen derselben die Vorrichtung verschiedene Sprünge ausführen oder wechselweise in verschiedenen
Höhen fliegen lassen.
Bezüglich der Betriebsweise der Vorrichtung sei auch erwähnt, daß ein sehr steifer
Wind, der den Drachen höher fliegen läßt, den Rotor abzuheben und seinen allgemeinen Anstellwinkel
zu verringern sucht. Wenn der Wind derart abflaut, daß die Flügel auf ihren Klappzapfen übermäßig kegelig nach oben
eingestellt werden, wird die Steigung der einzelnen Flügel infolge der winkligen Stellung
der Zapfenachse 25 in bezug auf die Flügellängsachse (Fig. 2) vermindert.
Die Vorrichtung ist fernerhin für leichte und starke Windzustände einstellbar, indem
man den Rotorschwenkzapfen 32 in verschiedene Löcher 33 mehr nach vorn oder mehr
nach hinten steckt, und zwar wird der Schwenkzapfen bei starkem Wind nach vorn und bei geringem Wind nach hinten "gesetzt.
Der Schwenkzapfen kann auch in verschiedenen Höhen eingestellt werden, um die Beziehung
des Rotors zum Schwerpunkt und zu anderen Teilen des Fahrzeugs zu verändern. Wie oben erwähnt, verlaufen die Flossen
19 und 20 schräg in bezug auf das Längsglied 4, und zwar die eine mehr nach hinten
und die andere mehr nach unten. Dies schafft nicht nur einen reichlichen Raum für die
Drehung und die Klappbewegung der Rotorflüge], sondern auch für die Verkippung der
Rotorachse, ohne daß die Flügel an diesen Flossenflächen anstoßen. Außerdem ist die
Anordnung derart, daß gewünschtenfalls Flügel von größerem Durchmesser eingesetzt
werden können, z. B. wenn außerordentlich leichte Winde auftreten; dies erfolgt durch
Herausziehen des Wurzelendes des Flügels aus dem gegabelten Paßstück und durch Einsetzen
eines neuen Flügels.
Bei sehr leichten Maschinen wurde festgestellt, daß die untere Grenze der Windgeschwindigkeit,
bei der sie noch fliegen, und. der vom Rotor angenommene Winkelbereich
durch eine gewisse selbsttätige Einstellwinkeländerung der Flügel wesentlich erweitert werden
kann; es wird dies durch die in bezug auf die Flügellängsachse winklige Stellung des
Zapfens für die Verklappung der Flügel erzielt. Ohne dieses Merkmal stellen sich die
einzelnen Flügel leichter kegelig nach oben ein, so daß unter gewissen Umständen die
Selbstdrehung aufhört. Die schräge Stellung der Klappbolzen verbessert auch in Verbindung
mit der Kippbarkeit der Rotorachse die Betriebsweise des Drachens während des Ablassens
und Landens.
Für Längsstabilität sorgt die Anordnung, daß der Rotorauftrieb gewöhnlich zwischen
der vorn liegenden Abwärtskomponente des Drachenschnurschubes und dem weiter hinten
liegenden Abwärtszug des Gewichts und bzw. oder des negativen Schwanzauftriebes liegt.
Bezüglich des Gleichgewichts des Rotors an seinem Schwenkzapfen ist zu beachten, daß
der Rotorauftrieb ständig die Maschine in Gegenuhrzeigerrichtung um den Schwenkzapfen
32 (Abb. 3) zu kippen sucht und daß der Gestängemechanismus so angeordnet ist, daß diese Kippneigung durch die Abwärtskomponente
der Drachenschnur ausgeglichen wird. Hinsichtlich der Richtungsstabilität ist zu beachten, daß der Zug der Drachenschnur (
vor dem Schwerpunkt und die Stabilisierwirkung der Flächen 19 und 20 hinter demselben
liegt. Bezüglich der seitlichen Stabilität iao arbeitet die V-Stellung der beiden Flächen 14.
Im allgemeinen erscheint es erwünscht, daß
70ί
die Klappgelenkachse 25 der Rotorflügel die Achse der Rotornabe schneidet und oberhalb
des Nabenkippunktes 32 liegt, der sich etwas hinter der Nabenachse befindet, während die
Schwenkachse 37 der Stange 36 wesentlich vor 'der Nebenachse und unterhalb des Rotormittelpunktes
liegt und der Lenker 44 bei 43 unterhalb des Schwerpunktes 37 verläuft und das Gelenk 45 noch weiter unterhalb' des
Schwerpunktes 32 gelagert ist.
Gemäß Abb. 4 ist eine Start- und Haltevorrichtung für kleinere Ausführungen vorgesehen,
die aus einem Stab 47, etwa einer Angelrute, besteht, an welcher eine Rolle 48
•5 angebracht ist, während die mit dem Ring 40 der Stange 36 verbundene Schnur 36' durch
eine öse 49 am Ende dieses Stabes geht. Die an der Schnur annähernd in der dargestellten
Lage am oberen Ende des Stabes 47 hängende
ao Vorrichtung kann so bequem auf das Aufstiegfeld getragen werden. Wenn der Wind
die Rotorflügel erfaßt, stellen sie sich steil kegelig nach oben, bis sie einzeln unter einem
negativen Einfallswinkel stehen, wobei der Wind unmittelbar durch den Rotor von dessen
Unterseite aus hindurchbläst. Wenn die Flügel umzulaufen beginnen und auf Geschwindigkeit
kommen, schwenken sie mehr in eine radiale Lage an der Nabe und kommen allmählich in einen normaleren Einfallsbereich
und die Rotorachse zu einer normaleren Neigung, worauf man die Schnur mit geringerer
Geschwindigkeit als der Wind ablaufen und den Drachen steigen läßt. Wenn der Drachen
durch Aufwickeln der Schnur auf die Rolle eingezogen wird, kommt er zur Spitze des
Stabes 47 zurück, wodurch eine Beschädigung des Drachens und die Möglichkeit einer Verletzung
des Bedienenden durch die umlaufenden Flügel vermieden wird.
Wenn man gemäß Abb. 5 der Vorrichtung größere Abmessungen gibt, kann man sie als
manntragenden Beobachtungsdrachen benutzen und von einem Schiff 50, wie z. B.
einem Kreuzer oder Kriegsschiff, aufsteigen lassen, wobei die Höhe des Beobachters gewünschtenfalls
durch Änderung der Fahrtgeschwindigkeit des Schiffes eingeregelt werden; kann. Die Schlepp- oder Anseilvorrichtung,
4· h. das starre Element 36 und das 5·> biegsame Element, das Seil 36', sind hier in
gerader Ausrichtung dargestellt; in Wirklichkeit wird sich das Schleppseil unter dem
Eigengewicht und dem Druck des Windes etwas durchbiegen.
Claims (4)
1. Gefesselter, mit am Gerätgestell befestigten Stabilisierungsflächen versehener
Tragschrauber mit angelenkten Drehflügeln, dadurch gekennzeichnet, daß die in an sich bekannter Weise in der senkrechten
Längsebene des Gestells schwenkbare Umlaufachse (30, 31) der Trag- 65'
schraube (21, 24) mit einem das Fesselseil (36') haltenden schwenkbaren Gestängeteil
(36, 40) derart gekoppelt ist, daß bei einem steileren Anlauf des Fesselseiles sich die Tragschraubenumlaufebene flacher
gegen den Wind einstellt als bei einem flachen Seilanlauf.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierung durch
ein am Vorderende des Gestells (4, 8) angeordnetes, in V-Stellung stehendes Flossenpaar
(14) und durch ein am Gestellschwanz (4) in bekannter Weise mit negativer
Einstellung angeordnetes, quer liegendes Flossenpaar (17) bewirkt wird.
3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine derartige Begrenzung
des Schwenkbereiches der Tragschraubenachse (30,31), daß die Richtung
des Tragschraubenauftriebs (Z.) innerhalb des Dreiecks: Nabe (24), Druckmittelpunkt
der vorderen Flossen (14), Schwerpunkt (G) des Geräts verbleibt.
4. Gerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schwenkzapfen
(32) für die die Tragschraubennabe (24) aufnehmende Umlaufachse (30, 31) räumlich verteilte Bohrungen (33) im
Lagerkörper (34) zwecks Regelung der Tragschraubenlage in bezug auf das Gestell (4, S, 7, 8) zur Verfügung stehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Applications Claiming Priority (1)
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DE1938C0053636 DE701351C (de) | 1938-01-30 | 1938-01-30 | Gefesselter Tragschrauber |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE701351C true DE701351C (de) | 1941-01-14 |
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DE1938C0053636 Expired DE701351C (de) | 1938-01-30 | 1938-01-30 | Gefesselter Tragschrauber |
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Country | Link |
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DE (1) | DE701351C (de) |
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1938
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