DE700732C - Verfahren zum Herstellen von Lagerschalen aus Gusseisen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Lagerschalen aus Gusseisen

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DE700732C
DE700732C DE1937R0098390 DER0098390D DE700732C DE 700732 C DE700732 C DE 700732C DE 1937R0098390 DE1937R0098390 DE 1937R0098390 DE R0098390 D DER0098390 D DE R0098390D DE 700732 C DE700732 C DE 700732C
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DE
Germany
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bearing
cast iron
bearings
bearing shells
production
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Expired
Application number
DE1937R0098390
Other languages
English (en)
Inventor
Ulrich Klinge
Ernst Saemann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ruhrstahl AG
Original Assignee
Ruhrstahl AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D19/00Casting in, on, or around objects which form part of the product
    • B22D19/08Casting in, on, or around objects which form part of the product for building-up linings or coverings, e.g. of anti-frictional metal

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Lagerschalen aus Gußeisen Die Herstellung von Lagern und Lagerschalen aus weichem Gußeisen ist bekannt. Bei solchen Lagern aus hochsiliziertem Gußeisen weisen die Laufflächen im fertigbearbeiteten Zustande ein Gefüge mit starken Graphitausscheidungen auf, wodurch jedoch nach verhältnismäßig kurzer Laufzeit infolge der geringen Festigkeit der groben Graphitlamellen bei starken Beanspruchungen des Lagers ein Ausbröckeln des Werkstoffes eintreten kann. Infolgedessen besteht bei Verwendung solcher Gußeisenlager die Gefahr, daß der Lagerzapfen bzw. die gelagerte Welle von den ausgebrochenen Teilen der Lagerschale angefressen wird. Die Festigkeitseigenschaften solcher Lagerwerkstoffe weisen infolge der eingelagerten groben Graphitadern außerdem nur derart geringe Werte auf, daß das Lager bei hohen spezifischen Lagerdrücken nicht standhält. Auch wird durch die groben Graphita;usbildungen solcher Gußeisenlager die Wärmeableitung in hohem Maße beeinträchtigt, wodurch ein rasches Warmlaufen der Lager herbeigeführt wird.
  • Verwendet man jedoch harte Gußeisenlegierungen mit feinerer Ausbildung des Graphits und höherer Festigkeit, so steigert man auch die Härte des Lagerwerkstoffes, und ein Anfressen der Zapfen bzw. der Wellen ist die unvermeidbare Folge. Aus diesem Grunde scheiden grobgraphitisches Gußeisen wie auch harte 'Gußeisenlegierungen als Lagerwerkstoff für hochbeanspruchte Lager aus. Gußeiserne Lager werden daher bis jetzt nur in geringem Umfange verwendet, und man benutzt bis heute als Lagerwerkstoff die teuere und devisenverbrauchende Bronze oder deren verwandte Legierungen, die einmal höheren spezifischen Flächendrücken widerstehen, andererseits aber nur eine mäßige Härte aufweisen.
  • Erfindungsgemäß wird eiii an sich bekanntes Hämatiteisen mit hohem Kohlenstoffgehalt und 1,6 bis 3,50/0 Silicium für sich allein verflüssigt und in Sandformen mit eingelegten Abschreckplatten zu Gleitlagern bzw. Lagerschalen vergossen. Es gelingt, auf diese Weise Lager herzustellen, deren Eignung für hochbeanspruchte Lager den Bronzelagerungen nahezu gleichkommt. Die Abschreckplatte bzw. -kokille ist beim Gießen der -Lager derart in der Gießform anzuordnen, daß die Lauffläche der Lagerschale bzw. des Lagers eine beschleunigte Abkühlung erfährt. Je nach der Wandstärke der zu gießenden Lagerschale bzw. des Lagers ist dabei die Dicke der Abschreckplatte bzw. der -kokille oder deren Temperatur so zu wählen, daß in der Lauffläche der aus Hämatiteisen gegossenen Lagerschale bzw. des Lagers ein feingraphitisches, dichtes Gefüge von mäßiger Härte entsteht, das den Eigenschaften von Bronzelagern weitgehend entspricht.
  • Die Anordnung von Abschreckplatten, -einlagen oder -kokillen zur Erzielung einer örtlichen Abschreckwirkung in Gußstücken ist bereits bekannt. Derartige Abschreckeinlagen sind bisher z. B. dann verwendet worden, wenn durch die beschleunigte Abkühlung des erstarrenden Gußeisens eine örtliche Härtung durch Zementitausscheidung erreicht werden sollte. Es ist z. B. üblich, in den Gleitbahnen von Drehbankbetten aus wqichem Maschinenguß durch die Wirkung von Abschreckeinlagen eine erheblich höhere Härte hervorzurufen als im übrigen Gußstück. Ähnliche Maßnahmen sind . auch bei der Herstellung von gegossenen Zylindern mit möglichst harter Bohrung bekannt. Es ist auch bekannt, daß man beim Gießen von Stücken aus Maschinenguß die Abschreckwirkung von Einlagen so verändern kann, daß die Härtewirkung gemildert wird bzw. nur eine Gefügebeeinflussung' erzielt wird. Lager. aus solchem Maschinenguß würden, wie zahlreiche Versuche ergeben haben, auch nicht die guten Lagereigenschaften der gemäß der Erfindung aus Hämatiteisen hergestellten Lager aufweisen.
  • Die vorliegende Erfindung geht jedoch von der überraschenden Erkenntnis aus, daß bei der Herstellung von Lagern aus Hämatiteisen durch Gießen bei Anwendung von Ab- schreckplatten oder -kokillen an den Lauf- flächen der Lager ein feingraphitisches Gefüge von hoher Dichte und Zähigkeit ohne eine nennenswerte Härtesteigerung erzielt werden kann, das den gemäß der Erfindung hergestellten Lagern Eigenschaften verleiht, die sie als hochwertigen Ersatz für Bronzelager geeignet machen.
  • Die Abschreckwirkung der Abschreckplatte bzw, der -kokille kann durch entsprechende Wahl ihrer Dicke, gegebenenfalls auch durch vorherige Anwärmung auf höhere Temperatur geregelt werden. Bei geeigneter Wahl der Abschreckwirkung, die durch einfache Versuche den verschiedenen Wandstärken der herzustellenden Lager entsprechend ausprobiert werden kann, weist die aus Hämatiteisen gegossene Lagerschale bzw. das Lager an der Lauffläche eine tiefe Zone von dichtem, feingraphitischem Gefüge und mäßiger Härte auf, die der Lagerschale hervorragende Lagereigenschaften, insbesondere für hochbeanspruchte Lager, verleiht. Bei der Herstellung von ungeteilten zylindrischen Lagern werden entsprechend zylindrische Abschreckkokillen an der Innenfläche des Lagers angeordnet.
  • Der geringe Herstellungspreis eines gemäß der Erfindung unter Verwendung von Hämatiteisen hergestellten Lagers und die Möglichkeit, solche Lager an Stelle der bisher in hochbeanspruchten Lagern verwendeten teuren Bronzelager benutzen zu können, stellen einen wesentlichen Fortschritt der einschlägigen Technik dar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zuin Herstellen von Lagerschalen aus Gußeisen, dadurch gekenn- zeichnet, daß Hämatiteisen mit hohem Kohlenstoffgehalt und einem Silicium-. gehalt von i,6 bis 3,5 % in Sandformen mit eingelegten Abschreckplatten unter solchen Abkühlungsbedingungen vergossen wird, daß an der Oberfläche des Gußstückes ein feingraphitisches Gefüge mäßiger Härte entsteht.
DE1937R0098390 1937-01-24 1937-01-24 Verfahren zum Herstellen von Lagerschalen aus Gusseisen Expired DE700732C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE758029C (de) * 1941-03-11 1954-07-26 Schuechtermann & Kremer Baum A Verfahren zum Herstellen von Lagerschalen aus Gusseisen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE758029C (de) * 1941-03-11 1954-07-26 Schuechtermann & Kremer Baum A Verfahren zum Herstellen von Lagerschalen aus Gusseisen

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