AT154626B - Lagerschalen oder Lagerbüchsen und Verfahren zu deren Herstellung. - Google Patents

Lagerschalen oder Lagerbüchsen und Verfahren zu deren Herstellung.

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AT154626B
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Ver Metallwerke A G
Paul Tutzky
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Description


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  Lagerschalen oder   Lagerbüchsen und   Verfahren zu deren Herstellung. 



   Es ist bekannt, die Gleiteigenschaften von   Lagerbüchsen   oder Lagerschalen aus harten Metallen oder Legierungen, z. B. aus Eisenlegierungen, Bronze od. dgl., dadurch zu verbessern, dass man sie mit   Gleitflächen   aus   Weichmetallegierungen   versieht, also an den Lagerflächen durch Ausgiessen mehr oder minder dicke Auskleidungen aus   Weichmetallegierungen   anbringt. Diese Verkleidungen haben eine verhältnismässig geringe Härte, so dass sie sich leicht deformieren und unrund werden, was zur Folge hat, dass der spezifische Lagerdruck stellenweise vergrössert wird und die Laufeigenschaften des Lagers verschlechtert werden. 



   Es wurde auch bereits vorgeschlagen, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften der   Lauffläche   von Lagern in das Lagermetall Graphit einzuführen, indem man Graphit in mehr oder minder feiner Verteilung der   Metallschmelze,   aus der das Lager gegossen werden soll, zusetzt.

   Dabei ist es aber nicht möglich, den Graphit nur dorthin zu bringen, wo man ihn braucht, nämlich an die Gleitfläche ; der Graphit ist vielmehr in dem ganzen Metallkörper, aus dem die Lagerbüchse oder Lagerschale besteht, verteilt und diese   Graphiteinschlüsse   an Stellen, wo man sie nicht braucht, sind nicht nur unnötig, sondern beeinträchtigen auch die Güte des Lagermaterials. Überdies ist der Graphit gerade an der   Gleitfläche   nicht in jener Menge vorhanden, die zu einer beträchtlichen Verbesserung der Gleiteigenschaften erforderlich wäre. Man hat auch aus gepulvertem Lagermetall und Graphit Sinterkörper hergestellt, aus denen Lagerschalen gebildet werden sollten. Solche Lagerkörper haben aber nur eine geringe Festigkeit. 



   Schliesslich wurde auch vorgeschlagen, besonders poröse Lagerkörper herzustellen, um eine 1-3 mm dicke aufgegossene Laufmetallschicht dadurch zu verankern, dass das Laufmetall in die vielen porenartigen Hohlräume einfliesst. Solche künstlich porös gemachte Lagerkörper haben aber eine geringe Festigkeit, und im übrigen haben Lager dieser Art die gleichen Nachteile, wie sie jedem Lager anhaften, das eine verhältnismässig dicke Auskleidung aus Weichmetall besitzt. 



   Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, dass die Gleiteigenschaften von Lagerbüchsen oder Lagerschalen aus Eisenlegierungen, Bronze od. dgl. in beträchtlichem Masse verbessert werden, wenn die Poren oder sonstigen Unebenheiten der Lauffläche von Stoffen erfüllt werden, die infolge ihrer Weichheit an sich gute Gleiteigenschaften aufweisen. Dazu gehören   Weichmetalle   oder Weichmetallegierungen, Graphit, Kunstharze od. dgl. Werden nun die Poren oder Unebenheiten der aus verhältnismässig hartem Material bestehenden Lagerbüchsen oder Lagerschalen mit solchen Gleitstoffen ausgefüllt, so werden die scharfen Kanten dieser Poren oder Unebenheiten daran gehindert, mit dem in dem Lager laufenden Zapfen oder der Welle in Berührung zu kommen, wodurch die Lagerreibung vermindert wird.

   Der Zapfen oder die Welle ruht aber nicht bloss auf diesen verhältnismässig weichen Gleitstoffen auf, die in der Lauffläche des Lagers gewissermassen kleine Inseln bilden, sondern gleichzeitig auch unmittelbar auf Teilen der Oberfläche des aus einem verhältnismässig harten Material bestehenden Lagers, so dass die Möglichkeit einer Deformation der gesamten Lauffläche infolge der Nachgiebigkeit der weicheren Gleitstoffe, wenn von dem normalen Verschleiss abgesehen wird, ausgeschlossen ist. 



   Wird also die   Lagerfläche   von Lagerbüchsen oder Lagerschalen aus verhältnismässig hartem Material so behandelt, dass die Poren oder Unebenheiten dieser   Lagerfläche   mit verhältnismässig weichen, leicht deformierbaren Gleitstoffen ausgefüllt werden, so werden die kratzenden Kanten der Poren und Unebenheiten unschädlich gemacht und das gleichzeitige Vorhandensein von weichen und harten Teilen der   Gleitflächen   gewährleistet einerseits gute Gleiteigenschaften und anderseits eine sichere Lagerung 

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 des in dem Lager befindlicher Zapfens oder der Welle. Die Inseln aus weicheren Stoffen haben auch den Vorteil, dass kleine Fremdkörper sich in diesen Stoffen ablagern und einbetten können und infolgedessen den Zapfen nicht anfressen. 



   Nun ist aber von ausschlaggebender Wichtigkeit, dass die Gleitfläche des Lagers schon vor dem Einlaufen so beschaffen ist, dass die Lagerreibung an allen Stellen auf das möglichste Mindestmass gebracht wird und dass auch keine Deformationen eintreten. Dies kann aber nur dann erreicht werden, wenn das Ausfüllen der Poren und Unebenheiten der   Lauffläche   schon vorgenommen wird, bevor mit dem Einlaufenlassen des Lagers begonnen wird. Beim Einlaufen findet dann nur mehr die erforderliche 
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   Zum Ausfüllen der Poren oder Unebenheiten der Lauffläche mit den Gleitstoffen können verschiedenartige Verfahren angewendet werden. So kann man die Gleitstoffe (Weichmetalle, Weich-   metallegierungen, Kunstharzstoffe od. dgl. ) in flüssigem Zustande unter höherem Druck (etwa 5 Atm.   oder mehr) eindrücken oder aufpressen. Die aufgepresste Schicht kann dann noch durch Nachwalzen verdichtet und verbessert werden. Man kann die Gleitstoffe, u. zw. ausser den eben genannten Stoffen auch Graphit, in fein verteilter Form, also als Pulver oder Flocken in die Lauffläche   eindrücken   oder einwalzen. Der nach dem Aufpressen oder Nachwalzen eventuell verbleibende Überschuss, der höchstens eine Schicht von weniger als 1 mm Dicke bilden darf, kann in irgendeiner Weise, z. B. durch Abdrehen, entfernt werden.

   Es ist aber nicht unbedingt nötig, die die Lauffläche ausserhalb der Poren bedeckende dünne Schicht zu entfernen ; man kann dies auch der Abnutzung im Betriebe überlassen. 



   Man kann die Gleitstoffe in feiner Verteilung auch in einer Flüssigkeit, z. B. Öl, in Suspension 
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 dass die zu behandelnden Lagerbüchsen oder Schalen in die in einem geschlossenen Behälter befindliche Suspension getaucht werden, die dann unter hohen Druck gesetzt wird. Die zu behandelnden Lager können, bevor sie mit der Suspension in Berührung gebracht werden, in einem geschlossenen Behälter einem hohen Vakuum ausgesetzt werden, um die Luft aus den Poren abzusaugen. Wird dann in den Behälter die Suspension eingelassen, so kann diese in die evakuierten Poren leichter eindringen. 



    PATENT-ANSPRÜCHE :  
1. Lagerbüchse oder Lagerschale aus verhältnismässig hartem Material, dadurch gekennzeichnet, dass die Poren oder Unebenheiten ihrer   Gleitfläche   mit verhältnismässig weichen Gleitstoffen, wie Weichmetall, Weichmetallegierungen, Graphit, Kunstharz od. dgl., ausgefüllt sind, während die Lauf-   fläche   im übrigen von diesen Gleitstoffen frei sein kann.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Herstellung von Lagerbüchsen oder Lagerschalen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitstoffe, wie Weichmetalle, Weichmetallegierungen, Kunstharzstoffe od. dgl., in flüssigem Zustande unter höherem Druck (etwa über 5 Atm. ) vorzugsweise schon vor dem Einlaufen- lassen des Lagers in die Lauffläche der Lagerbüchsen oder Lagerschalen eingedrückt oder aufgepresst werden, um damit mindestens die Poren oder Unebenheiten der Lauffläche auszufüllen, wobei der Gleitstoffauftrag nach erfolgtem Aufpressen durch Nachwalzen noch verdichtet werden kann.
    3. Verfahren zur Herstellung von Lagerbüchsen oder Lagerschalen nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitstoffe, z. B. Weichmetalle oder Weichmetallegierungen oder Graphit, Kunstharzstoffe od. dgl., in fein verteilter Form (Pulverform) in die Lauffläche der Lagerbüchsen oder Lagerschalen, vorzugsweise schon vor dem Einlaufenlassen des Lagers eingedrückt oder eingewalzt werden, um damit mindestens die Poren oder Unebenheiten der Lauffläche auszufüllen.
    4. Verfahren zur Herstellung von Lagerbüchsen oder Lagerschalen nach -Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche, vorzugsweise schon vor dem Einlaufenlassen des Lagers mit einer, die fein verteilten Gleitstoffe in Suspension enthaltenden Flüssigkeit (z. B. Öl) unter Druck in Berührung gebracht wird, um mindestens die Poren oder Unebenheiten der Lauffläche mit Gleitstoff auszufüllen.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerbüchsen oder Lagerschalen in die Suspension getaucht und diese unter Druck gesetzt wird.
    6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerbüchsen oder Lagersehalen, bevor sie mit der Suspension in Berührung gebracht werden, einem hohen Vakuum ausgesetzt werden.
AT154626D 1937-03-04 1937-03-04 Lagerschalen oder Lagerbüchsen und Verfahren zu deren Herstellung. AT154626B (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE855481C (de) * 1943-03-23 1952-11-13 Alois Dr-Ing Gabriel Gleitlager fuer hochbelastete Brennkraftmaschinen
DE917110C (de) * 1938-10-30 1954-08-26 Albert Ag Chem Werke Gleitlager mit Kunststoff-Film
DE3832884A1 (de) * 1988-09-28 1990-03-29 Franz Dr Folz Dynamisch hochbelastbares, wartungs- und abdichtungsfreies gleitlager
US5655955A (en) * 1993-07-30 1997-08-12 Nagel Maschinen Und Werekzeugfabrik Gmbh Method and tool for improving the structure of the inner faces of working chambers of machines and motors

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