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Zweiseilgreiferwindwerk Zusatz zum Patent 674 166 Die den Gegenstand
des Hauptpatents bildende Erfindung bezieht sich auf ein Zweiseilgreiferwindwerk
und ist gekennzeichnet durch die Vereinigung der folgenden Merkmale: a) Auf die
Haltetrommel wirkt ein Gegengewicht; bf Schließwerk und Haltetrommel sind so verbunden,
daß beim Schließen .des Greifers das Halteseil nachgelassen wird.
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Diese beiden Merkmale waren je für sich bekannt: Die in ihrer Vereinigung
liegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei einem Greifer ein Gegengewicht
entgegen der in-der Fachwelt bisher bestehenden Anschauung sehr wohl anwendbar ist,
sofern man dafür Sorge trägt, daß beim Greifen des Gutes, also beim Schließen des
Greifers, dieser entgegen der Wirkung des Gegengewichts abgesenkt wird, damit er
sich richtig in das Gut eingraben kann, ohne durch das Gegengewicht daran gehindert
zu -werden.
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Im Sinne dieser Erfindung ist unter dem Begriff Schließwerk dasselbe
zu verstehen wie unter Greifwerk, also alle Triebwerksteile, die ausschließlich
zu dem Zweck des Greifens des Gutes _ in Gang gesetzt werden. Diese Teile sind gemäß
der Erfindung des Haupt-Patents mit der Haltetrommel so verbunden, daß beim Schließen
des Greifers das Halteseil nachgelassen wird.
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Bei der im Hauptpatent beschriebenen Ausführungsform liegt das Maß,,
um das der Greifer beim Schließvorgang gesenkt wird, unveränderlich fest, da es
durch die Getriebeverbindung der beiden Trommeln festgelegt ist. Es hat sich nun
gezeigt, daß es je nach der Art des Gutes erwünscht ist, den-Greifer manchmal mehr
und manchmal weniger weit beim Greifen abzusenken. Mit Hilfe des
Hubwerks
läßt sich das aber nicht bewerkstelligen, wenn zumAntrieb der beiden Trommeln eine
nicht umsteuerbare Kraftmaschine dient und wenn daher der Greifer nur durch sein
Eigengewicht gesenkt werden kann:' Erfindungsgemäß wird daher der Gegenstand. des
Hauptpatents dadurch weiter ausgestaltet, daß bei Antrieb der beiden Seiltrommeln
durch eine nicht umsteuerbare Kraftmaschine beim Schließen des Greifers ein besonderer
Elektrofnotor mit der Haltetrommel im Senksinne verbunden ist. Dies hat dieWirkung,
daß der Elektromotor dieHaltetrommel beim Schließvorgang im Senksinne dreht, um
das Halteseil nachzulassen.
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Vorzugsweise sind die nicht umsteuerbare Kraftmaschine und der Elektromotor
durch -ein Differentialgetriebe mit der Hubtrommel gekuppelt: Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht, die einen waagerechten Schnitt
durch die Achsen der beiden Seiltrommeln zeigt.
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Die das Schließseil aufnehmende Schließtrommel io ist mittels- Rollenlagern
i i auf einer Antriebswelle 12 gelagert, deren Antrieb im Schließsinn durch eine
auf ihr befestigte Riemenscheibe 13 erfolgen kann, während derUmlauf im Senksinn
zum Öffnen des Greifers unter dem Gewicht des Greiferkopfes erfolgt und durch eine
Bremsscheibe 14' beherrscht werden kann. Die Welle 12. ruht mit dem einen Ende einerseits
im Windenrähmen 14 und ist mit ihrem anderen Ende in einem umlaufenden Planetenradträger
15 gelagert, innerhalb dessen sie ein auf ihr befestigtes Ritzel 16 trägt. Dieses
Ritzel kämmt mit im' Träger 15 gelagerten Planetenstirnrädern 17, die ihrerseits
mit einem an der Seiltrommel io befestigten Zahnkranz i8: kämmen. Dieser sitzt in
einem Teil der Seiltrommel, die zu einem Getriebegehäuse erweitert ist und dessen
Stirnwand sich durch Kugellager i -q auf dem @ Lagerzapfen 2ö des Planetenrädträgers
15 abstützt. Der Zapfen 2o ruht in Lagern 2 r des Windenrahmens und trägt ein Zahntad
22.
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Der Antrieb der Haltetrommel iio für das Hubseil ist ähnlich ausgeführt
und braucht daher nur insoweit erläutert zu werden, als er von dem vorstehend beschriebenen
Antrieb abweicht. Die übereinstimmenden Teile sind daher mit ähnlichen Bezugszeichen
versehen, die durch Hinzuaddieren von ioo gebildet sind. Der als Getriebegehäuse
ausgebildete Teil der Haltetrommel i io hat einen Hohlzapfen 3o, auf dem ein- mit
dem Zahnrad 22 kämmendes Stirnrad 31 befestigt ist und der statt des Zapfens 120
in den Lagern 12,1 ruht.
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Der Zapfen i2o des Planetenradträgers 115 ist durch den Hohlzäpfen
13o hindurchgeführt, bei 32 im Windenrahmen gelagert und mit einem selbstsperrenden
Schneckenrad 33 gekuppelt, dessen Schnecke von einem besonderen Elektromotor 34
angetrieben werden ...kann.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Wird die Riemenscheibe 113 angetrieben,
was nur im Hubsinne geschehen kann, während der Motor 34 und der mit diesem gekuppelte
Planetenradträger 115 stillstehen, so wirken die Planetenräder 117 als ortsfeste
Zwischenräder zwischen dem angetriebenen Ritzel 116 und der Seiltrommel i io. Diese
läuft daher um und treibt ihrerseits mit Hilfe des an ihr befestigten Zahnrades
31 und des Zahnrades 22 den Planetenradträger 15 an. Da das Ritzel 16 abgebremst
ist, versetzen die Planetenräder i7 die Schließtrommel io in -Umlauf. Die Übersetzungsverhältnisse
sind so bemessen, daß hierbei die beiden Trommeln mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit
im Hubsinne laufen und daher den Greifer ohne Änderungseiner Schaufelstellung heben.
Zum Senken des Greifers wird der Antrieb der Seiltrommel 113 abgeschaltet, Die Trommeln
drehen sich dann unter dem Greifergewicht im Senksinne, und ihre Bewegung kann hierbei
durch die Breiasse 114 beherrscht werden.
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Zum' Schließen des Greifers wird nur die Riemenscheibe 13 angetrieben,
während die Riemenscheibe 113 stillsteht und abgebremst ist. Die Haltetrommel iio
steht daher still und mit ihr auch der Planetenradträger 15. Infolgedessen wirken
die Planetenräder 17 als ortsfeste Zwischenräder, die den Antrieb des Ritzels 16
auf die Schließtrommel io übertragen. Dieser Antrieb kann nur im Schließsinne erfolgen;
während der Umlauf im Senksinne unter dem Gewicht der Greiferschälen erfolgt und
durch die Bremse z4' beherrscht werden kann.
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Damit sich der Greifer beim Schließen besser eingraben kann, soll
sein Greiferkopf nach der Erfindung des Hauptpatents hierbei etwas gesenkt werden.
Da die den Greifer.-kopf haltende Trommel iio aber durch die Riemenscheibe 113 nur
im Hubsinne angetrieben werden kann, ist zum Zweck des Senkens des Greiferkopfes
beim Schließen der besondere Elektromotor 34 vorgesehen. Wird dieser im Senksinne
in Umlauf versetzt, so treibt er über das Schneckengetriebe 33 den Planetenradträger
i 15 an, während das Ritzet i 16 stillsteht. Dies hat die Wirkung, daß die
Haltetrommel iio langsam im Senksinne umläuft. Zwar wird durch die Zahnräder 31
und 22 hierbei eine im Sinne des Öffnens wirkende Antriebskomponente auf die Trommel
io übertragen, doch subtrahiert sich diese infolge des Differentialantriebes nur
von der Schließgeschwindigkeit; mit der die Scheibe
13 angetrieben
wird. Es ergibt sich also folgende Arbeitsweise: i. Heben. Welle i2 fest durch Bremse;
Motor 34 fest durch den. selbstsperrenden Schneckentrieb 33; Welle 112 treibt beide
Trommeln im Hubsinne.
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2. Schließen. Welle ii-q fest durch Bremse; Motor 34 fest durch selbstsperrende
Schnecke 33; Welle 12 treibt die Trommel io im Hubsinne. - .
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3. Senken des Greiferkopfes und Anheben des Gegengewichts beim Schließen.
Welle 112 fest durch Bremse; Motor 34 treibt die Trommel i io langsam im
Senksinne, während gleichzeitig die Trommel io durch die Welle 12 im Hubsinne angetrieben
werden. kann.