DE69938514T2 - Verfahren zur schnellen Vernetzung einer Elastomerzusammensetzung mittels UV-Strahlung - Google Patents

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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Aushärten elastomerer Dichtungen, wobei die Dichtungen gebildet werden, indem eine unausgehärtete Polymerzusammensetzung direkt auf ein Dichtungselement oder auf eine zu dichtende Oberfläche aufgetragen wird.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Elastomere Zusammensetzungen erfordern eine Vulkanisation, d. h. einen Aushärtungsschritt, um die vernetzte Netzwerkstruktur zu entwickeln, die zu einem Optimum an kautschukelastischen Eigenschaften derartiger Zusammensetzungen beitragt. Im typischen Fall beruhen die Aushärtungsprozesse auf Methoden des Formpressens oder Spritzpressens, bei denen ein vollständig mit Aushärtungsmittel und anderen Zusatzmitteln compoundiertes Elastomer in eine Form gegeben wird, die anschließend unter Druck erhitzt wird. Die im Prozess des Formpressens angewendeten erhöhten Temperaturen bewirken eine chemische Reaktion des Elastomers und des Aushärtungsmittels, wodurch ein vernetztes Produkt gebildet wird.
  • Das zur Herstellung eines Gegenstands aus synthetischem Kautschuk verwendete spezielle rohe (d. h. unausgehärtete) Elastomer wird im Bezug auf die spezielle Endanwendung und Umgebung ausgewählt, unter denen das Fertigerzeugnis funktionieren muss. Beispielsweise wird man verschiedene Elastomere unter Ethylen/Alkylacrylat-Copolymerkautschuke, Ethylen/alpha-Olefin-Copolymerelastomere, Fluorelastomere und chlorierten Elastomeren in Abhängigkeit davon auswählen, ob das Fertigerzeugnis Ölen, Wasser, Brennstoffen, Säuren oder Basen ausgesetzt sein wird. Ebenfalls wird man den Temperaturbereich berücksichtigen, dem das Erzeugnis ausgesetzt sein wird, und die speziellen Anforderungen, wie beispielsweise Flammfestigkeit. Darüber hinaus wird man die Aushärtungseigenschaften des Polymers zu berücksichtigen haben und wie leicht sich fehlerfreie Teile erzeugen lassen.
  • Der überwiegende Teil elastomerer Dichtungen, die auf kommerzieller Basis hergestellt werden, werden in Formgebungsprozessen bei hoher Temperatur vernetzt. Im Allgemeinen werden die auf diese Weise gebildeten elastomeren Dichtungen und Abdichtungen manuell auf einen zu dichtenden Gegenstand eingesetzt. Alternativ werden gelegentlich Klebmittel verwendet, um das ausgehärtete Dichtungselement an dem Gegenstand anzubringen. Derartige Methoden des Anbringens sind nicht in allen Fällen vollständig zufriedenstellend. Insbesondere sind manuelle Methoden zweitaufwendig, während Klebmittel die physikalischen Eigenschaften der Dichtung beeinträchtigen können.
  • Elastomere Dichtungselemente werden oftmals als Elemente zum Abdichten von mit Fugen versehenen Teilen eingesetzt, wie beispielsweise Zylinderkopfdeckel und Lufteinlasskanäle, die in Kfz-Motoren verwendet werden. Derartige Abdichtungen müssen gegenüber den Auswirkungen von Wärme und Öl beständig sein. Von jeher wurden vulkanisierte, ölfeste Elastomerzusammensetzungen, wie beispielsweise Ethylen/Alkylacrylat-Copolymerkautschuke, von Hand in die Fugen eines Metallteils eingesetzt. Zahlreiche Kfz-Bauteile werden heutzutage aus thermoplastischen Hochleistungsmaterialien geformt anstatt aus Metall. Das Einpassen elastomerer Dichtungen von Hand auf diesen Bauteilen ist zeitaufwendig und das Aushärten der Dichtung an Ort und Stelle ist entweder wegen der Aushärtungstemperatur oder in einigen Fällen der Nachhärtungstemperatur unmöglich, die in der Regel so hoch ist, dass eine Verformung des thermoplastischen Materials hervorgerufen wird. Selbst wenn die Aushärtungstemperatur abgesenkt wird, ist die Aushärtungsgeschwindigkeit zu gering, um noch ausführbar zu sein. In der Herstellung von thermoplastischen Gegenstand, mit darauf angebrachten Dichtungselementen für Anwendung in der Kfz-Technik oder für technische Anwendungen wären daher ölfeste oder gegenüber Kraftstoffen beständige elastomere Zusammensetzungen besonders nützlich, die sich leicht auf einen Gegenstand oder in die Fuge in ihren unausgehärteten Zustand auf- bzw. einbringen lassen, wenn sie dann noch auf Methoden des Vernetzens bei geringer Temperatur ausgelegt sein würden.
  • Niedertemperatur-Aushärtungsprozess, die durch Hochenergiestrahlung, wie beispielsweise Elektronenstrahlen oder γ-Strahlung, eingeleitet werden, sind zur Anwendung für fast jedes beliebige Elastomer bekannt, einschließlich Ethylen/Acrylat-Copolymerelastomere. Beispielsweise wurden Draht- und Kabelisoliermassen zum Vernetzen durch Elektronenstrahlen, einschließlich elastomere Zusammensetzungen, offenbar von E. Brandt und A. Berejka, "Electron Beam Crosslinking of Wire and Cable Insulation", Rubber World, 49, November, 1978. Eldred offenbart in der US-P-3950238 die Anwendung von Elektronenstrahlen zum Aushärten von Acrylnitril-Butadienpolymere und Clarke offenbart in der US-P-4275180 die Anwendung von Elektronenstrahlen zum Aushärten eines Elends eines Ethylen/Acrylat-Copolymerkautschukes und eines thermoplastischen Polymers, z. B. für Kabelummantelung. Elektronenstrahlaushärtungen haben den Nachteil, dass sie eine verhältnismäßig komplizierte und aufwendige Anlage zum Erzeugen von Hochenergieteilchen erfordern. Es wäre daher von Vorteil, wenn man über einen Niedertemperaturaushärtungsprozess verfügen würde, der nicht auf die Anwendung von Elektronenstrahlen beruht. Niedertemperatur-UV-Aushärtungen einer Reihe von Polymeren, einschließlich Ethylen/Acrylat-Polymere, wurden in der US-P-4863536 offenbart. Allerdings umfasst der offenbarte Prozess die Auflösung des speziellen Polymers in einem Acrylat-Monomer und ist zur Herstellung allgemeiner Kautschukerzeugnisse, wie beispielsweise Dichtungselemente und Dichtungen, nicht geeignet.
  • Darüber hinaus, dass man einen wirksamen Niedertemperaturaushärtungsprozess für Ethylen/Acrylat-Copolymerelastomere zur Verfügung hätte, wäre es außerdem genau so von Vorteil, über ähnliche Aushärtungsmethoden zur Anwendung in Verbindung mit anderen Elastomeren wie es bei den Ethylen/Acrylat-Copolymeren der Fall ist, beruhen typische Aushärtungsprozesse für Fluorelastomere auf Methoden des Hochtemperatur-Pressformens oder Spritzformens. Die unter Anwendung derartiger Prozesse gebildeten Produkte schließen Dichtungen ein, Dichtungselemente, Schlauchmaterial und andere allgemeine Kautschukerzeugnisse. Darüber hinaus sind mit Fluorelastomeren beschichtete textile Verbundstoffe, kommerziell verfügbar und werden in der Regel während der Fertigung Ausheizprozessen unterworfen, wie beispielsweise von Effenberger et al. in der US-P-4770927 offenbart wurde.
  • Prozesse des Niedertemperatur-Strahlungsaushärtens für Fluorelastomere sind im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise wurde eine fleckenbeständige Zusammensetzung für Fluorelastomer-Schutzbeschichtung von Fußbodenbelag, die unter Anwendung von UV-Strahlung aushärtbar ist, in der EP-A-570254 offenbart. Die UV-Aushärtung von Epoxy enthaltenden fluorierten Copolymeren wurde in der Japanischen Offenlegungsschrift Japanese Kokai Patent Application 5-302058 beschrieben. Darüber hinaus wurden UV- oder Elektronenstrahlaushärtungen bestimmter Fluorelastomerzusammensetzungen, die normalerweise mit einem Polyol oder Polyamin als Vernetzungsmittel ausgehärtet werden, in der DE-P-19642029 und in der Japanischen Offenlegungsschrift Japanese Kokai Patent Application 61-031411 offenbart. Elends von Fluorkunststoffen und Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren oder Ethylen/Acrylsäureester-Copolymeren, die mit UV-Strahlung ausgehärtet werden, wurden in der Japanischen Offenlegungsschrift Japanese Kokai Patent Application 5-078539 offenbart.
  • Diese Zusammensetzungen bekannter Ausführung verfügen über interessante Eigenschaften, jedoch liefern sie keine Zusammensetzungen, die die Zugfestigkeit, den E-Modul und die Druckverformungsbeständigkeit zeigen, wie sie in vielen Anwendungen erforderlich sind, beispielsweise für Abdichtungen von Luftansaugkanälen. Es bleibt daher auf dem Fachgebiet ein Bedarf für FluorElastomerzusammensetzungen, die bei geringer Temperatur durch Prozesse mit Niederenergiestrahlung ausgehärtet werden können und die, wenn sie ausgehärtet sind, eine hervorragende Zugfestigkeit zeigen, E-Modul und Druckverformungsbeständigkeit.
  • In ähnlicher Weise werden von jeher chlorierte Elastomere, wie beispielsweise chloriertes Polyethylen, chlorsulfonierter Polyethylen und Epichlorhydrin-Kautschuk, thermisch entweder mit Hilfe von Ionen- oder Radikalaushärtungssystemen in den Presswerkzeugen vernetzt. Ein verlängertes Aussetzen aushärtbarer Zusammensetzungen, die diese Polymere enthalten, bei hoher Temperatur kann aufgrund der Neigung dieser Polymere zur Dehydrochlorierung problematisch sein. Aufgrund der erforderlichen hohen Aushärtungstemperaturen haben diese Elastomere wenig Nutzanwendung in Verbindung mit der Erzeugung von elastomer/thermoplastischen Verbundstoffen, die an Ort und Stelle ausgehärtet werden. Genau wie bei Ethylen/Alkylacrylat-Elastomeren erfordert die Herstellung von chlorierten elastomer/thermoplastischen Verbundgegenstand ein Elastomer, das bei einer ausreichend niedrigen Temperatur ausgehärtet werden kann, um eine Verformung des thermoplastischen Materials auszuschließen. Es sind Niedertemperatur-UV-Aushärtungen von chlorierten Polyolefin-Beschichtungszusammensetzungen bekannt. Die US-P-4 880-849 offenbart eine UV-aushärtbare chlorierte Polyolefinbeschichtung mit hervorragender Haftung an Kunststoffsubstraten. Die Japanische Offenlegungsschrift Japanese Kokai Patent Application 63-26751517 offenbart die UV-Aushärtung von chlorsulfoniertem Polyethylenkautschuk- und Epichlorhydrin-Schlauch, der zunächst durch einen Apparat zur UV-Bestrahlung geführt wird und anschließend bei erhöhter Temperatur für 30 bis 60 min vulkanisiert wird. Allerdings sind im Stand der Technik chlorierte Elastomerzusammensetzungen, die leicht in eine Fuge oder auf einen Gegenstand in ihrem unausgehärteten Zustand auf- bzw. eingebracht werden könnten und die für Methoden des Niedertemperaturaushärtens ausgelegt sind, im Stand der Technik nicht bekannt.
  • Es besteht daher ein Bedarf nach einer Methode, mit deren Hilfe eine elastomere Dichtungsmasse auf ein Substrat in wirksamer und klebmittelfreier Weise aufgebracht und bei niedriger Temperatur unter Erzeugung einer ausgehärteten Dichtung ausgehärtet kann, die über eine hervorragende Ausgewogenheit von Zugfestigkeit, E-Modul und Druckverformungsbeständigkeit verfügt.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Aufbringen einer Dichtung auf einen Gegenstand, umfassend die Schritte des:
    • i) Mischen bei einer Temperatur zwischen 25° und 250°C von: A) 80 bis 97 Gew.-% eines chlorierten Elastomers, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus chlorierten Polyolefinelastomeren und Epichlorhydrinelastomeren; B) 2 bis 19,5 Gew.-% eines multifunktionellen Vernetzungsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus multifunktionellen Acrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Methacrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Cyanuratvernetzungsmitteln und multifunktionellen Isocyanuratvernetzungsmitteln; und C) 0,2 bis 5,0 Gew.-% eines UV-Initiators wobei die Gewichtsprozentsätze jeder der Komponenten A), B) und C) auf das kombinierte Gewicht der Komponenten A), B) und C) bezogen sind, um eine thermisch stabile, aushärtbare, extrudierbare Mischung mit einer Mooney-Viskosität von 1–150, ML 1 + 4 (100°C) zu bilden;
    • ii) Auftragens der extrudierbaren Mischung auf den Gegenstand in der gewünschten Form und Dicke zur Bildung einer unausgehärteten Dichtung; und
    • iii) Bestrahlens der unausgehärteten Dichtung mit UV-Strahlung für eine ausreichende Zeitdauer, um die Dichtung auszuhärten.
  • Die vorliegende Erfindung richtet sich ebenfalls auf ein Verfahren zum Aufbringen einer Dichtung auf einen Gegenstand, umfassend die Schritte des:
    • i) Erhitzen einer thermisch stabilen, aushärtbaren, extrudierbaren Elastomerzusammensetzung auf eine Temperatur von 25° bis 250°C und Aufbringen der Elastomerzusammensetzung auf den Gegenstand in der gewünschten Form und Dicke zur Bildung einer unausgehärteten Dichtungsmasse, wobei die thermisch stabile, aushärtbare, extrudierbare Elastomerzusammensetzung eine Mooney-Viskosität von 1–150, ML 1 + 4 (100°C) aufweist und im Wesentlichen aus A) 80 bis 97 Gew.-% eines chlorierten Elastomers, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus chlorierten Polyolefinelastomeren und Epichlorhydrinelastomeren; B) 2 bis 19,5 Gew.-% eines multifunktionellen Vernetzungsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus multifunktionellen Acrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Methacrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Cyanuratvernetzungsmitteln und multifunktionellen Isocyanuratvernetzungsmitteln; und C) 0,2 bis 5,0 Gew.-% eines UV-Initiators besteht, wobei die Gewichtsprozentsätze jeder der Komponenten A), B) und C) auf das kombinierte Gewicht der Komponenten A), B) und C) bezogen sind; und
    • ii) Bestrahlens der unausgehärteten Dichtungsmasse mit UV-Strahlung für eine ausreichende Zeitdauer, um die unausgehärtete Dichtungsmasse auszuhärten.
  • Die vorliegende Erfindung richtet sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung einer Dichtung in situ, umfassend die Schritte des:
    • i) Erhitzens einer thermisch stabilen, aushärtbaren, extrudierbaren Elastomerzusammensetzung auf eine Temperatur von 25° bis 250°C und Auftragen der Elastomerzusammensetzung auf einen Gegenstand zum Bilden einer unausgehärteten Dichtungsmasse, wobei die thermisch stabile, aushärtbare, extrudierbare Elastomerzusammensetzung eine Mooney-Viskosität von 1–150, ML 1 + 4 (100°C) aufweist und im Wesentlichen aus A) 80 bis 97 Gew.-% eines chlorierten Elastomers, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus chlorierten Polyolefinelastomeren und Epichlorhydrinelastomeren; B) 2 bis 19,5 Gew.-% eines multifunktionellen Vernetzungsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus multifunktionellen Acrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Methacrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Cyanuratvernetzungsmitteln und multifunktionellen Isocyanuratvernetzungsmitteln; und C) 0,2 bis 5,0 Gew.-% eines UV-Initiators besteht, wobei die Gewichtsprozentsätze jeder der Komponenten A), B) und C) auf das kombinierte Gewicht der Komponenten A), B) und C) bezogen sind; und
    • ii) Bestrahlens der unausgehärteten Dichtungsmasse mit UV-Strahlung für eine ausreichende Zeitdauer, um die unausgehärtete Dichtungsmasse auszuhärten.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die thermisch stabilen, aushärtbaren Zusammensetzungen umfassen ein Elastomer, ein multifunktionelles Vernetzungsmittel, im Allgemeinen ein Acryl- oder Methacrylvernetzungsmittel; und einen UV-Initiator. Diese aushärtbaren Zusammensetzungen werden als Ausgangsmaterialien bei einem Verfahren zum Aufbringen einer Dichtung auf einen Gegenstand verwendet. In bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen das Elastomer, das multifunktionelle Vernetzungsmittel und der UV-Initiator als drei separate Komponenten vor. Allerdings kann der UV-Initiator als eine chemisch mit dem Elastomer verbundene Komponente vorliegen, d. h. der UV-Initiator kann chemisch in die Elastomerkomponente als ein polymergebundener Photoinitiator eingebaut sein. Derartige polymergebundene Photoinitiatoren wurden beispielsweise in der US-P-5128386 offenbart, worin ein Photoinitiator beschrieben wird, der mit einem Acrylat-Copolymer copolymerisiert ist.
  • Die Zusammensetzungen sind durch die Wirkung von UV-Strahlung aushärtbar. Sie sind bei Temperaturen thermisch stabil, wie sie zur Erzeugung von unausgehärteten Elastomerformulierungen verwendet werden, z. B. bei Operationen des Mischens oder Extrudierens. Diese Temperaturen liegen in der Regel im Bereich von 25° bis 250°C. Unter "thermisch stabil" wird verstanden, dass die Zusammensetzungen spontan kein vernetztes Netzwerk bilden, d. h. sie werden nicht vorzeitig ausgehärtet oder anvulkanisiert. Das bedeutet, dass die Viskosität der Zusammensetzungen innerhalb von ±50% des Anfangswertes beim Erhitzen bis zur Verarbeitungstemperatur konstant bleibt, was sich durch ein Fehlen einer wesentlichen Zunahme des Momentes zeigt (d. h. eine Erhöhung von weniger als 1 dNm), wenn sie in einem sich bewegenden Werkzeug-Rheometer für 30 min der Verarbeitungstemperatur unterworfen werden. Die entsprechende Verarbeitungstemperatur wird von der Zersetzungstemperatur des speziellen UV-Initiators und multifunktionellen Vernetzungsmittels abhängen, die zum Einsatz gelangen. Allerdings muss die Verarbeitungstemperatur ausreichend hoch sein, so dass die aushärtbare Elastomerzusammensetzung in einem solchen Maße fließt, wie dieses für den Produktionsprozess benötigt wird. Diese Temperatur beträgt im Allgemeinen 25° bis 250°C und bevorzugt 90° bis 170°C. Diese Zusammensetzungen sind, wenn sie erhitzt werden oder einer mechanischen Verarbeitung unterworfen werden, wie beispielsweise in einem Schneckenextruder, Zahnradpumpe oder Kolbenpumpe, zu einem viskoelastischen Fließen in der Lage und lassen sich zumessen und zu geformten Gegenständen formen, wie beispielsweise Dichtungen. Diese Gegenstände können anschließend durch Aussetzen UV-Strahlung gegenüber ausgehärtet werden.
  • Die elastomere Komponente der thermisch stabilen Zusammensetzungen kann irgend ein beliebiger Vertreter der folgenden Klassen von rohen (d. h. unausgehärteten) elastomeren Polymeren sein: chlorierten Olefinelastomeren, chlorsulfonierten Olefinelastomeren und Epichlohydrinelastomeren.
  • Chlorierte Olefinpolymere sind zur Verwendung als elastomere Komponente geeignet. Die chlorierten Olefinpolymere umfassen auch spezifisch chlorsulfonierte Olefinpolymere. Mit Olefinpolymere sind Homopolymere und Copolymere von C2-C8-Alpha-Monoolefinen, einschließlich Pfropfpolymere, gemeint. Die Copolymere können Dipolymere oder Polymere höherer Ordnung, wie Terpolymere oder Tetrapolymere sein. Die Olefinpolymere können verzweigt oder unverzweigt sein und können durch Radikalverfahren, Ziegler-Natta-Katalyse oder Katalyse mit Metallocenkatalysatorsystemen, beispielsweise denjenigen, die in den US-Patentschriften 5272236 und 5278272 offenbart sind, hergestellt werden. Besonders nützliche Beispiele von Olefinpolymeren umfassen Homopolymere von C2-C3-Alpha-Monoolefinen, Copolymere von Ethylen und Kohlenmonoxid und Copolymere von Ethylen und mindestens einem ethylenisch ungesättigten Monomer ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus C3-C20-Alpha-Monoolefinen, C1-C12-Alkylestern von ungesättigten C3-C20-Monocarbonsäuren, ungesättigten C3-C20-Mono- oder Dicarbonsäuren, Anhydriden ungesättigter C4-C8-Dicarbonsäuren und Vinylestern gesättigter C2-C8-Carbonsäuren. Spezifische Bespiele dieser Polymere umfassen Polethylen, Polypropylen, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, Ethylen-Acrylsäure-Copolymere, Ethylen-Methacrylsäure-Copolymere, Ethylen-Methylacrylat-Copolymere, Ethylen-Methylmethacrylat-Copolymere, Ethylen-n-Butylmethacrylat-Copolymere, Ethylen-Glycidyl-Methacrylat-Copolymere, Pfropfcopoymere von Ethylen und Maleinsäureanhydrid, Pfropfcopolymere von Propylen und Maleinsäureanhydrid und Copolymere von Ethylen mit Propylen, Buten, 3-Methyl-1-penten, Hexen oder Octen. Bevorzugte Olefinpolymere sind Polyethylen, Ethylen-Propylen-Copolymere, Ethylen-Buten-Copolymere, Ethylen-Octen-Copolymere, Copolymere von Ethylen und Acrylsäure, Copolymere von Ethylen und Methacrylsäure und Copolymere von Ethylen und Vinylacetat. Die Olefinpolymere weisen zahlendurchschnittliche Molmassen im Bereich von 1.000 bis 300.000, bevorzugt 50.000 bis 300.000 auf. Die chlorierten und chlorsulfonierten Olefinpolymere wiesen Chlorgehalte von etwa 15 Gew.-% bis etwa 70 Gew.-% auf. Die chlorsulfonierten Olefinpolymere weisen Schwefelgehalte von 0,5–10 Gew.-%, bevorzugt 1–3 Gew.-%, auf.
  • Die chlorierten oder chlorsulfonierten Olefinpolymere können aus den Olefinpolymeren durch radikalinitiierte Chlorierung oder Chlorsulfonierung hergestellt werden. Die Chlorierung der Olefinpolymere kann bei Temperaturen von 50°C–150°C und bei Drucken von 1–10 Atmosphären unter Anwendung von gasförmigem Chlor als Chlorierungsmittel stattfinden. Bei der Lösungschlorierung ist das Reaktionsmedium ein inertes Lösungsmittel, beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff, chloriertes Benzol, Chloroform oder Fluorbenzol. Alternativ kann die Aufschlämmungschlorierung in wässriger oder organischer Suspension angewendet werden. Wirbelbettverfahren sowie Schmelzverfahren sind ebenfalls bekannt. Die Chlorsulfonierung der Olefinpolymerausgangsmaterialien kann in Lösung unter ähnlichen Bedingungen unter Anwendung von gasförmigem Chlor und Schwefeldioxid, Sulfurylchlorid oder einer Kombination von Chlor, Schwefeldioxid und Sulfurylchlorid stattfinden. Im Handel erhältliche chlorierte und chlorsulfonierte Olefinpolymere umfassen chloriertes Tyrin®-Polyethylen, chlorsulfoniertes Hypalon®-Polyethylen und chlorsulfoniertes Acsium®-Polyethylen, die alle von DuPont Dow Elastomers L. L. C erhältlich sind.
  • Epichlorhydrinelastomere, die zur Verwendung als elastomere Komponente geeignet sind, umfassen sowohl Polyepichlorhydrinhomopolymere als auch -copolymere umfassend copolymerisierte Einheiten von Epichlorhydrin und Ethylenoxid. Terpolymere, die Monomere mit Härtungsstellen enthalten, wie beispielsweise Allylglycidylether, können ebenfalls verwendet werden. Derartige Zusammensetzungen enthalten im Allgemeinen etwa 20–45 Gew.-% Chlor. Im Handel erhältliche Beispiele umfassen Epichlomer®-Kautschuk, von Daiso Epichlo Rubber Co., Ltd. Japan, hergestellt und Hydrin®-Epichlorhydrinkautschuk, von Nippon Zeon Co., Ltd. Japan, hergestellt.
  • Die elastomere Komponente kann ein Elend von Elastomeren sowie ein einzelnes Elastomer sein. Die Elends können Mischungen von Polymeren der gleichen Klasse sein oder sie können Mischungen von mehr als nur einem Typ Elastomer sein. Ebenfalls gelten Elends, bei denen lediglich eines der Elastomere durch Aussetzen UV-Strahlung gegenüber ausgehärtet werden kann, als unter die Erfindung fallend. Zum Ausgleichen der physikalischen Eigenschaften wären Blendzusammensetzungen besonders nützlich. Beispielsweise wäre es wünschenswert, den Ausärtungszustand der Beständigkeit gegen Brennstoff gegenüber auszugleichen, indem Fluorelastomere mit Epichlorhydrinkautschuken gemischt werden. Unter anderen Umständen liefern Elends von kostspieligen Polymeren mit weniger kostspieligen Polymeren oftmals eine Kombination von Eigenschaften, die für weniger anspruchsvolle Anwendungen ausreichend sind. Die Mooney-Viskositäten der Elends werden im Bereich von 1 bis 150 liegen, da Elends innerhalb dieses Bereichs zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren für die Erzeugung allgemeiner Kautschukgegenstände, wie beispielsweise Dichtungen, geeignet sind.
  • Zusätzlich zu einer elastomeren Komponente ist in die aushärtungsfähigen Zusammensetzungen auch mindestens ein multifunktionelles Vernetzungsmittel eingearbeitet. Vorzugsweise wird das multifunktionelle Vernetzungsmittel ein Acryl- oder Methacrylvernetzungsmittel sein. Darüber hinaus kann es ein multifunktionelles Cyanurat oder multifunktionelles Isocyanurat, wie beispielsweise Triallylisocyanurat oder Triallylcyanurat, sein. Unter multifunktionellem Acryl- oder Methacrylvernetzungsmittel wird ein Ester verstanden, bei dem es sich um ein Reaktionsprodukt einer Polyhydroxylverbindung, im Allgemeinen eines Polyhydroxylalkohols und einer Acrylsäure oder Methacrylsäure, wobei das Vernetzungsmittel mindestens zwei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen aufweist. Diese Zusammensetzungen werden auf dem Fachgebiet häufig bezeichnet als "multifunktionelle Acrylate" oder "multifunktionelle Methacrylate". Typische multifunktionelle Acrylate und Methacrylate haben relative Molekülmassen von 150 bis 1.000 und enthalten mindestens zwei polymerisierbare ungesättigte Gruppen pro Molekül.
  • Repräsentative multifunktionelle Acrylvernetzungsmittel schließen ein. Acrylate und Methacrylate, wie beispielsweise Ethylenglykoldiacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat, 1,6-Hexandioldimethacrylat, 1,4-Butandioldiacrylat, Pentaerythrittriacrylat, Pentaerythrittetraacrylat, Dipentaerythritpentaacrylat, Methoxy-1,6-hexandiolpentaerythrittriacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Tetraethylenglykoldiacrylat; Polymethacrylaturethane; Epoxyacrylate; Polyesteracrylat-Monomere und -Oligomere; Trimethylolpropanpropoxylattriacrylat; Poly-n-butylenoxidglykoldiacrylate und Bisphenol A-Alkylenoxid-Adduktdiacrylate. Trimethylolpropantriacrylat und Trimethylolpropantrimethacrylat sind bevorzugte Vernetzungsmittel, da diese Verbindungen leicht verfügbar sind. In Zusammensetzungen, die diese Vernetzungsmittel enthalten, sind im Vergleich zu Zusammensetzungen, die difunktionelle Acrylate enthalten, wie beispielsweise Diethylenglykoldimethacrylat, Druckverformbarkeit und Vernetzungsdichte erhöht.
  • Die multifunktionellen Acryl- und Methacrylvernetzungsmittel sind bei Bestrahlung zur Homopolymerisation in der Lage. Wenn daher die erfindungsgemäßen aushärtbaren Zusammensetzungen, die multifunktionelle Acrylate oder Methacrylate enthalten, an UV-Strahlung exponiert werden, treten gleichzeitig zwei Reaktionen auf. Das multifunktionelle Vernetzungsmittel reagiert mit der elastomeren Polymerkomponente unter Bildung von Vernetzungen zwischen den Ketten und innerhalb der Ketten, was zu einer Kautschukmatrix führt. Darüber hinaus wird überschüssiges multifunktionelles Vernetzungsmittel homopolymerisieren und ein interpenetrierendes Netzwerk bilden, das zur Verstärkung der Kautschukmatrix überwiegend in der gleichen Weise wirkt, wie Füllstoffe Elastomere verstärken. Es ist daher möglich, die Härte des fertig vernetzten Erzeugnisses dadurch zu kontrollieren, dass der Anteil an multifunktionellem Vernetzer, der in der aushärtbaren Zusammensetzung vorliegt, eingestellt wird. In der Regel sind difunktionelle Acrylate und Methacrylate im Vergleich zu ihren Analoga mit höheren Funktionalitäten weniger wirksame Vernetzungsmittel. Daher werden Vernetzungsmittel der Klasse bevorzugt, die höhere Funktionalitäten aufweisen.
  • Elastomere Materialien, die entsprechend den Methoden compoundiert und ausgehärtet werden, wie sie üblicherweise in der Technologie der Kautschukverarbeitung zur Anwendung gelangen, enthalten in der Regel Ruß oder mineralische Füllstoffe als Verstärkungsmittel. Die Verstärkung spiegelt sich in Eigenschaften wieder, wie beispielsweise Härte, E-Modul und Zugfestigkeit. Im Allgemeinen sind verstärkte Elastomere durch eine nichtlineare Spannungs-Dehnungs-Abhängigkeit gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu sind nichtverstärkte Elastomerzusammensetzungen gekennzeichnet durch einen anfänglichen Spannungsaufbau bei geringer Verformung, die bei höherer Verformung nicht wesentlich zunimmt. Darüber hinaus neigen nichtverstärkte Elastomerzusammensetzungen bei relativ geringer Reißfestigkeit unter Zug zum Reißen.
  • Von einer Verwendung von Füllstoffen in UV-initiierten Reaktionen wird man normalerweise erwarten, dass sie den UV-Aushärtungsvorgang stören. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt jedoch das Aushärten von transluzenten Zusammensetzungen. So können die Zusammensetzungen eine begrenzte Menge an Füllstoffen und im Allgemeinen nicht mehr als 15 Gewichtsteile pro 100 Teile Polymer enthalten. Die Verstärkung erfolgt gleichzeitig mit dem Vernetzen unter Erzeugung eines interpenetrierenden Netzwerkes. Das resultierende Produkt zeigt ein Spannungs-Dehnungsverhalten, das in höherem Maße linear ist als das von traditionellen Elastomeren, die Füllstoffe enthalten, die chemisch nicht mit der Elastomermatrix gebunden sind.
  • Die Menge an multifunktionellem Vernetzungsmittel, die in den Zusammensetzungen vorhanden ist, wird von dem speziellen Elastomer abhängen, das zur Anwendung gelangt. Die Menge liegt im Bereich von 0,5 bis 20 Gew.-% bezogen auf das vereinte Gewicht von Polymer, multifunktionellem Vernetzungsmittel und UV-Initiator.
  • Die dritte Komponente der aushärtbaren Zusammensetzungen ist ein UV-Initiator. Dieser kann aus solchen organischen chemischen Verbindungen ausgewählt sein, wie sie konventionell eingesetzt werden, um die UV-initiierte Erzeugung von Radikalen entweder durch intramolekulare homolytische Aufspaltung der Bindung oder durch intermolekulare Wasserstoffabspaltung eingesetzt werden. Derartige Mittel schließen organische Verbindungen ein, die über Arylcarbonyl- oder tert-Aminogruppen verfügen. Unter den für die Verwendung geeigneten Verbindungen sind: Benzophenon; Acetophenon; Benzil; Benzaldehyd; o-Chlorbenzaldehyd; Xanthon; Thioxanthon; 9,10-Anthrachinon; 1-Hydroxycyclohexylphenylketon; 2,2-Diethoxyacetophenon; Dimethoxyphenylacetophenon; Methyldiethanolamin; Dimethylaminobenzoat; 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on; 2,2-Di-sec-butoxyacetophenon; 2,2-Dimethoxy-1,2-diphenylethan-1-on; Benzyldimethoxyketal; Benzoinmethylether und Phenylglyoxal. Beim Aussetzen UV-Strahlung gegenüber können eine Reihe photochemischer Umwandlungen auftreten, wie beispielsweise der UV-Initiator drei reaktionsfähige radikalische Fragmente bilden kann, die mit Acrylat-Endgruppen des multifunktionellen Acryl- oder Methacrylvernetzungsmittels reagieren. Dadurch wird ein Vernetzen des Polymers sowie eine Homopolymerisation des Acryl- oder Methacrylvernetzungsmittels eingeleitet. Ein bevorzugter UV-Initiator ist 1-Hydroxycyclohexylphenylketon, was auf die Geschwindigkeit zurückzuführen ist, mit der er freie Radikale beim Aussetzen UV-Strahlung gegenüber gebildet. Mischungen von UV-Initiatoren können ebenfalls zur Anwendung gelangen. Dieses ist oftmals deshalb wünschenswert, weil eine wirksamere Erzeugung von Radikalen in bestimmten Fällen möglich ist. Der UV-Initiator wird in einer Menge von 0,1 bis 10,0 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht von Polymer, multifunktionellem Vernetzungsmittel und UV-Initiator vorliegen. Allerdings ist die Verwendung zwischen 0,5 und 2,5 Gew.-% UV-Initiator bevorzugt und am meisten bevorzugt 0,5 bis 1,0 Gew.-% UV-Initiator bezogen auf das Gesamtgewicht von Polymer, Vernetzungsmittel und UV-Initiator was darauf zurückzuführen ist, dass große Mengen an Photoinitiator dazu neigen, die durch Durchdringung zu stören und keinen wesentlichen Beitrag zur Gesamtvernetzungsdichte leisten. Innerhalb der hierin offenbarten Bereiche gibt es eine optimale Menge an Photoinitiator für die jeweilige spezielle Kombination von unausgehärtetem kautschukelastischem Elastomer und Vernetzungsmittel. Diese optimalen Mengen lassen sich vom Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet mühelos ermitteln. Beispielsweise wird ein hydrierter Nitrilkautschuk in der Regel eine höhere Menge an Photoinitiator erfordern als ein Copolymer aus Ethylen, Methylacrylat und Ethylwasserstoffmaleat. Größere Mengen an Photoinitiator erhöhen die Vernetzungsdichte an der Oberfläche der ausgehärteten Zusammensetzung. Geringere Mengen an Photoinitiator können zu besseren (d. h. geringeren) Druckverformungsbeständigkeiten von Proben führen, die mehrere Millimeter dick sind.
  • Darüber hinaus darf für die Zwecke der vorliegenden Erfindung die Verarbeitungstemperatur die Temperatur nicht überschreiten, bei der ein thermischer Abbau des UV-Initiators erfolgt. In einigen Fällen würde ein derartiger Abbau zu vorvulkanisierten Zusammensetzungen in Folge der Bildung Freier Radikale führen. Dieses ist darauf zurückzuführen, dass thermisch induzierte Fragmentierung des Initiators innerhalb der Verarbeitungsanlage zu einem vorzeitigen Vernetzen des Elastomers führt. In anderen Fällen würden in Folge der Inaktivierung des Initiators langsam aushärtende Zusammensetzungen die Folge sein. Die Zersetzungstemperaturen werden für jeden speziellen UV-Initiator unterschiedlich sein. In Abhängigkeit von der Kautschukart und der Menge an Zusatzmitteln wird die Verarbeitungstemperatur im Bereich von 25° und 250°C liegen. Es ist eine Aufgabe der Erfindung, stabile elastomere Zusammensetzungen bereitzustellen, die auf ein Substrat bei Temperaturen bis zu 250°C aufgebracht werden können. Eine weitere praktische Begrenzung der Verarbeitungstemperatur besteht darin, dass die Temperatur den Erweichungspunkt des Substrats, auf das die Anwendung erfolgt, nicht überschritten werden darf.
  • In den Zusammensetzungen liegen die elastomere Komponente, die Komponente des multifunktionellen Vernetzungsmittels und die Komponente des UV-Initiators in spezifischen relativen Anteilen vor.
  • Wenn chlorierte Olefinpolymere, chlorsulfonierte Olefinpolymere oder Epichlorhydrinkautschuke als elastomere Komponente der Zusammensetzung verwendet werden, so liegt das Elastomer in einer Menge von 80–97 Gewichtsprozent, auf das Gesamtgewicht von Elastomer, Vernetzungsmittel und UV-Initiator bezogen, vor. Das multifunktionelle Vernetzungsmittel liegt in einer Menge von 2–19,5 Gew.-%, auf das Gesamtgewicht von Elastomer, Vernetzungsmittel und UV-Initiator bezogen, vor. Der UV-Initiator liegt in einer Menge von 0,2–5,0 Gew.-%, auf das Gesamtgewicht von Elastomer, Vernetzungsmittel und UV-Initiator bezogen, vor. Vorzugsweise wird die elastomere Komponente in einer Menge von 85–95 Gew.-%, auf das Gesamtgewicht von Elastomer, Vernetzungsmittel und UV-Initiator bezogen, vorliegen. Bevorzugt liegt der Vernetzer in einer Menge von 3–15 Gew.-%, auf das Gesamtgewicht von Elastomer, Vernetzungsmittel und UV-Initiator bezogen, vor. Sofern weniger als 3 Gew.-% Vernetzer vorliegen, wird im Allgemeinen eine ausgehärtete Zusammensetzung, die einen relativ hohen Druckverformungsrest aufweist, entstehen. Mehr als 15 Gew.-% Vernetzer führen zu einem hohen Niveau an homopolymerisiertem Arcyl- oder Methacrylvernetzer, der eine hochvernetzte elastomere Matrix hoher Härte, geringer Komprimierbarkeit und geringer Bruchdehnung gebildet. Der spezifische Bereich der Komponente, der ausgewählt wird, wird somit von der vorgesehenen spezifischen Endanwendung abhängen.
  • Es können verschiedene Zusatzmittel, wie sie üblicherweise beim Compoundieren von Kautschuk zur Anwendung gelangen, in die Zusammensetzungen eingearbeitet werden, um diese zu modifizieren, zu stabilisieren und zu verstärken. Vorzugsweise werden derartige Zusatzmittel in Mengen verwendet, die die Vernetzungsreaktion der unausgehärteten polymeren Komponente im Wesentlichen nicht stören. Wenn beispielsweise große Mengen an Füllstoffen, die für UV-Licht undurchlässig sind, eingesetzt werden, werden die gefüllten Zusammensetzungen nicht gleichmäßig durchhärten oder es wird lediglich die Oberfläche der Zusammensetzung gehärtet. Normalerweise können Füllstoffe in Mengen bis zu etwa 15 Teilen pro 100 Teile Elastomer eingesetzt werden. Typische Beispiele schließen nicht schwarze Füllstoffe ein, wie beispielsweise Mineralien oder Glasfasern. Polymere Füllstoffe mit hoher Verstärkungswirkung, wie beispielsweise Polytetrafluorethylen und Aramidfasern können ebenfalls verwendet werden, wenn auch in der Regel mit geringen Mengen. Vorzugsweise erhöht das Vorhandensein von Zusatzmitteln nicht die Viskosität der aushärtbaren Zusammensetzung, die in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, auf mehr als ML 1 + 4 (100°C) von 150 oder weniger bis zu weniger als ML 1 + 4 (100°C) von 1. Zusammensetzungen außerhalb dieses Bereichs sind für an Ort und Stelle eingesetzte Abdichtungen des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht geeignet.
  • Geringe Mengen an Inhibitoren können ebenfalls in den Zusammensetzungen als Ergebnis des Vorhandenseins dieser Zusatzmittel in kommerziellen Proben von Acryl- oder Methacrylvernetzungsmitteln vorliegen. Die Inhibitoren liegen in der Regel in geringen Mengen vor, z. B. als weniger als 1.500 ppm (Teile pro Million, auf das Gewicht des Vernetzungsmittels bezogen). Ihre Wirkung besteht darin, die thermisch induzierte Polymerisation der Vernetzungsmittel während der Lagerung und während des Versands zu verhindern.
  • Die Zusammensetzungen sind zur Herstellung von elastomeren Dichtungen und Abdichtungen in situ unter Anwendung einer Methode besonders geeignet, die wir hier als Abdichtung an Ort und Stelle bezeichnen. Dieser Methode entsprechend wird eine aushärtungsfähige elastomere Zusammensetzung auf einer Temperatur von 25° bis 250°C und bevorzugt 90° bis 170°C erhitzt. Die erhitzte Zusammensetzung wird sodann auf ein Substrat dosiert, um eine nicht unausgehärtete Dichtung einer gewünschten Dicke zu bilden, die anschließend ausgehärtet wird. Auf diese Weise wird die Dichtung an Ort und Stelle direkt auf dem abzudichtenden Gegenstand anstatt in einem separaten Formpressschritt gebildet. Im typischen Fall werden unausgehärtete Dichtungen in Dicken von 1 bis 15 mm, bevorzugt in Dicken von 2 bis 8 mm gebildet.
  • Um Abdichtungen an Ort und Stelle einzusetzen, können Roboter-gestützte Heißsiegelanlagen eingesetzt werden. In einer der Ausführungsformen des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird eine aushärtbare Zusammensetzung, die eine Elastomerkomponente geringer Viskosität aufweist, multifunktionelles Vernetzungsmittel und UV-Initiator, in einen Zylinder mit einer erhitzten Platte und Kolben eingebracht. Die Zusammensetzung wird sodann erhitzt, wird plastisch und extrudierbar. Mit Hilfe der Wirkung des Kolbens wird sie aus dem Zylinder in der Regel bei relativ geringen Drücken von typischerweise weniger als 0,5 MPa (5,0 bar) gedrückt. Die Zusammensetzung wird sodann mit Hilfe einer Zahnradpumpe oder Kolbenpumpe durch erhitzte Rohrleitung zu einem Auftragsspritzgerät gefördert, das mit einem mehrdimensionalen Industrieroboter verbunden ist, der präzise und schnell dosieren kann. Auf diese Weise lässt sich die Zusammensetzung in eine Fuge eines Teils, wie beispielsweise eines thermoplastischen Gegenstands, einführen, der unmittelbar zuvor beispielsweise durch Formpressen gebildet worden ist. Die Wulst von unausgehärtetem Elastomer in der Fuge erstarrt rasch bei ihrem Kühlen und bildet ein unausgehärtetes Dichtungselement. Die Fuge kann zum Teil auch aus anderen Materialien gebildet sein, einschließlich Metall, ohne auf dieses begrenzt zu sein. Alternativ lässt sich die Zusammensetzung auf die Außenseite eines Gegenstandes unter Erzeugung einer Dichtung aufbringen. Dieser Methode des heißen Schmelzauftrages wird bei Elastomeren geringer Viskosität bevorzugt, die in der Regel eine Mooney-Viskosität von 1 bis 20 ML 1 + 4 (100°C) haben. Die Methode erlaubt eine Extrusion von einem Zylinder unter Anwendung relativ geringer Drücke. Kontinuierlich arbeitende Speise- und Dosierpumpen sind in der Lage, die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mit Viskositäten bis zu 1.000 Pa·s zu verarbeiten. Eine Heißschmelzanlage kann bei Zusammensetzungen angewendet werden, die über etwas höhere Viskositäten von beispielsweise ML 1 + 4 (100°C) von 70 verfügen, indem ein Extruder eingesetzt wird, um die Zusammensetzung in die beheizte Rohrleitung einzuführen. Anschließend nimmt die Viskosität ab und erlaubt die Bildung von Dichtungen mit Zusammensetzungen höherer Viskosität.
  • In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können Zusammensetzungen relativ hoher Viskosität oder Zusammensetzungen relativ hoher Wärmebeständigkeit zu unausgehärteten Dichtungen mit Hilfe der Methode des Abdichten an Ort und Stelle gebildet werden. Anstelle der Verwendung einer Heißschmelzanlage werden ausschließlich Schneckenextruder eingesetzt, um die Elastomerzusammensetzung zu dem zu dichtenden Gegenstand zuzuführen. Diese Technik ist dann besonders nützlich, wenn chlorierte Elastomere mit einer Mooney-Viskosität von 10–90 (ML 1 + 10 (121°C)) als Elastomerkomponente eingesetzt werden. Ein Extruder, der in Verbindung mit einem flexiblen Arm zum Aufbringen einer Wulst von unausgehärtetem Elastomer auf eine Fuge angewendet wird, ist für derartige Verfahren des Abdichtens an Ort und Stelle besonders bevorzugt. Dieser unterscheidet sich von denen der konventionellen Extrudertechnologie darin, dass der Extruder nicht zur Formung des fertigen Teils eingesetzt wird. Anstelle dessen pumpt er die unausgehärtete Elastomerzusammensetzung zu einem Roboter-unterstützten Auftragskopf, der die Zusammensetzung dosiert und sie an der zu dichtenden Stelle absetzt. Die Anwendung von Schneckenextrudern führt zu einem relativ hohen Energieeintrag in das Polymer im Vergleich zu Prozessen, bei denen eine Heißschmelzanlage genutzt wird Um einen Elastomerabbau in dem Extruder auf ein Minimum herabzusetzen, darf der Extrusionsprozess keinen Temperaturanstieg des Compounds oberhalb von 250°C bewirken. Dieses erfordert im Allgemeinen geringe Extrusionsgeschwindigkeiten. Dementsprechend sind Extrusionsprozesse in der Regel langsamere Herstellungsverfahren. Darüber hinaus erfordert eine solche Anlage hohe Investitionskosten. Für den Fachmann auf dem Gebiet wird es selbstverständlich sein, dass die geeignete Temperatur zur Extrusion von der Viskosität des unausgehärteten Elastomers, von dem Molekulargewicht des unausgehärteten Elastomers, von der Menge des Vernetzungsmittels, der Zersetzungstemperatur des Photoinitiators und der Verdampfungstemperatur des Vernetzungsmittels abhängen wird, so dass man einen Wert innerhalb eines Bereichs von 25° und 250°C auswählen wird, der für die speziellen Umstände ein Optimum darstellt.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung zum Abdichten kann zur Herstellung von Dichtungen und Abdichtungen unter Verwendung der obigen Zusammensetzungen oder anderer aushärtbarer Elastomerzusammensetzungen eingesetzt werden. Im Allgemeinen wird die Elastomerkomponente in einer Menge von 70 bis 99 Gewichtsteilen vorliegen, der multifunktionelle Vernetzer wird in einer Menge von 0,5 bis 20 Gewichtsteilen vorliegen und der UV-Initiator wird in einer Menge von 0,1 bis 10 Gewichtsteilen vorliegen, alle auf das kombinierte Gewicht von Elastomer, Vernetzer und UV-Initiator bezogen.
  • Um die elastomeren Eigenschaften von Dichtungen, die mit Hilfe der oben beschriebenen Verfahren gebildet werden, auf ein Optimum zu bringen, müssen sie vernetzt, d. h. ausgehärtet werden. Um eine schnelle Vernetzungsreaktion in derartigen Prozessen zu erreichen, wäre die Nutzung eines wärmeaktivierten Aushärtungssystems unpraktisch. Man würde riskieren, die zur Erzeugung der Dichtungen verwendete aushärtbare Zusammensetzung während des Dosierungsschrittes zu einem schwer zu verarbeitenden Material umzuwandeln. Insbesondere würde die Vernetzungsreaktion ausgelöst werden, wenn die aushärtbare Zusammensetzung erhitzt wird oder durch mechanisches Verarbeiten einer Temperaturerhöhung unterworfen wird. Es wäre schwierig, ein vorzeitiges Erstarren (d. h. Anvulkanisieren) während der Dosierung unter Kontrolle zu bringen. Da vernetzte Zusammensetzungen nicht leicht fließen, sind Prozesse, die zu anvulkanisierten Produkten führen, unerwünscht. Dementsprechend sind für das erfindungsgemäße Verfahren heterolytische Aushärtungssysteme, die auf thermisch induzierte Vernetzungsreaktionen beruhen, ungeeignet. Darüber hinaus sind die meisten üblichen homolytischen, d. h. Radikalaushärtungsprozesse, die von einer thermischen Zersetzung von Peroxiden abhängen, ebenfalls zur Anwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren ungeeignet. Es ist jedoch festgestellt worden, dass aushärtbare Zusammensetzungen unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wirksam mit Hilfe von UV-induzierten radikalischen Prozessen gehärtet werden können.
  • Die UV-Aushärtung von elastomeren Zusammensetzungen unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann bei Raumtemperatur oder bei höheren Temperaturen erfolgen. Beispielsweise kann es wünschenswert sein, unter bestimmten Umständen, unter denen die elastomere Zusammensetzung als eine Dichtungsmasse verwendet werden soll, eine Photoaushärtung unmittelbar nach dem Auftrag der unausgehärteten Zusammensetzung auf das zu dichtende Objekt auszuführen. An dieser Stelle kann die Temperatur der Zusammensetzung bis zu 250°C betragen. Allerdings ist ein Erhitzen der aushärtbaren Zusammensetzung für eine wirksame Photohärtung weder erforderlich noch besonders wünschenswert. Darüber hinaus wird durch eine Aushärtung bei geringer Temperatur jegliche Möglichkeit eines Abbaus oder einer thermischen Verformung des thermoplastischen Materials auf ein Minimum herabgesetzt, wenn die Zusammensetzungen zur Erzeugung von Dichtungen mit Hilfe der Methode des Abdichtens an Ort und Stelle auf den thermoplastischen Gegenstands verwendet werden. Darüber hinaus ist die Ausführung der UV-Strahlung in einer inerten Atmosphäre nicht erforderlich. Die Aushärtungsreaktion kann unter atmosphärischen Bedingungen ohne nachteilige Auswirkungen ausgeführt werden. Zusätzlich ist festgestellt worden, dass in einigen Fällen und speziell dann, wenn chlorierte oder chlorsulfonierte Polyolefine ausgehärtet werden, das Aushärten der Zusammensetzung unter Wasser bevorzugt ist, um einen Wärmeaufbau auf ein Minimum herabzusetzen. Dadurch wird die Neigung dieser Polymere zur Dehydrochlorierung auf ein Minimum herabgesetzt, bei der es sich um einen Prozess handelt, der einen Polymerabbau bewirkt sowie eine Verfärbung und bei dem die UV-Aushärtung gehemmt wird.
  • Für die Aufgaben des Verfahrens der vorliegenden Erfindung entspricht das Wellenlängenspektrum der zur Ausführung der Aushärtungsreaktion angewendeten Strahlung im typischen Fall dem Absorptionsmaximum des UV-Initiators. Dieses liegt im typischen Fall im Bereich von 200 bis 400 Nanometer. Geeignete UV-Strahlungsquellen schließen Mitteldruck-Quecksilberdampflampen ein, elektrodenfreie Lampen, gepulste Xenonlampen und Xenon/Quecksilberdampf-Hybridlampen. Eine bevorzugte Anordnung weist eine oder mehrere Lampen zusammen mit einem Reflektor auf, der die Strahlung gleichmäßig über die zu bestrahlende Oberfläche verteilt. Die Strahlungsdosierung muss ausreichend sein, um die polymere Zusammensetzung auszuhärten, d. h. um eine ausgehärtete Zusammensetzung mit einer Druckverformungsbeständigkeit von 90 oder darunter zu erzeugen und bevorzugt von 50 oder weniger, sowie eine Reißdehnung von mindestens 100%. Eine Dosierung von mindestens etwa 10 Joule pro Quadratzentimeter und vorzugsweise 20 Joule ist für ein optimales Aushärten normalerweise ausreichend. Die Dosierung ist eine Funktion der Aussetzungsdauer der UV-Strahlung gegenüber, des Abstandes von der UV-Strahlungsquelle und der Leistung der Strahlungsquelle. Die erforderliche Strahlungsdosis lässt sich leicht dadurch ermitteln, dass kleine Proben der aushärtbaren Zusammensetzungen ausgehärtet und die physikalischen Eigenschaften, wie beispielsweise Zugfestigkeit, Druckverformungsbeständigkeit und Dehnung, nach dem Aushärten gemessen werden. In den meisten Fällen lässt sich ein akzeptables Maß der Aushärtung durch Aussetzen für 30 bis 300 Sekunden unter Verwendung einer Lampe von etwa 80 W/cm erhalten. Geeignete Einstellungen lassen sich in Abhängigkeit von der Leistung der Lampe, von der Leistungsverteilung über den UV-Bereich, von der Dicke der Probe sowie der polymeren Komponente, der Menge des vorhandenen Vernetzungsmittels und der Menge des vorhandenen Füllstoffes vornehmen.
  • Es können Schäummittel in die aushärtbaren Zusammensetzungen eingearbeitet werden. Unter diesen Umständen wird beim Aussetzen der aushärtbaren Zusammensetzung UV-Strahlung gegenüber als Ergebnis der thermischen Zersetzung des Schämmittels, die durch gleichzeitiges Erhitzen eingeleitet wird, das während des Aussetzen UV-Licht gegenüber auftritt, eine Zellstruktur gebildet. Das Phänomen des Erhitzens kann verstärkt und durch zusätzliche äußere Wärmeeintragung reguliert werden. Typische Schäummittel, die zum Einsatz gelangen können, schließen p,p'-Oxybisbenzolsulfonylhydrazid ein, Azodicarbonamide, p-Toluolsulfonylsemicarbazide und Dinitrosopentamethylentetramin. Alternativ kann die Reaktion der UV-Vernetzung auch durch Kühlen erreicht werden, so dass ein Vernetzen und eine Schaumbildung nacheinander anstelle gleichzeitig auftreten. Das bedeutet, dass die aushärtbare Zusammensetzung an UV-Strahlung unter Kühlen exponiert wird und die gehärtete Zusammensetzung sodann durch einen Heißlufttunnel geschickt wird, um die Schaumbildung zu bewirken. Mit Hilfe solcher Prozesse lassen sich geschlossenzellige Strukturen mit geringem spezifischem Gewicht herstellen. Beispielsweise lassen sich Strukturen mit Werten für das spezifische Gewicht von 0,25 bis 6,0 g/cm3 erhalten.
  • Zusammensetzungen geringer Viskosität können als Beschichtungszusammensetzungen für lösungsmittelfreie Systeme oder Systeme, die ein geringes Niveau, d. h. bis zu etwa 2 Gew.-% Lösungsmittel, auf das Gesamtgewicht von Elastomer, multifunktionellen Vernetzer und UV-Initiators bezogen, aufweisen, verwendet werden. Es ist daher nicht notwendig, Folien aus Polymerlösungen zu gießen. Stattdessen fließt die aushärtbare Zusammensetzung niedriger Viskosität durch Anwendung von Wärme auf das Substrat. Das optimale Verhältnis von Elastomer, multifunktionellem Vernetzungsmittel und UV-Initiator für Beschichtungszusammensetzungen wird von demjenigen der Zusammensetzungen verschieden sein, die bei der Herstellung von Dichtungen und Abdichtungen nützlich sind. Beispielsweise wird eine relativ dünne Beschichtung viel schneller ausgehärtet und die Verwendung relativ hoher Mengen UV-Initiator gestatten, weil die Opazität kein Problem darstellt. Außerdem können höhere Mengen multifunktioneller Vernetzungsmittel zum Reduzieren der Viskosität und Gestatten einer leichteren Verarbeitung verwendet werden, da die Beschichtungszusammensetzungen eine höhere Härte als Abdichtungsmaterialien tolerieren können. Des Weiteren erfordern Beschichtungszuammensetzungen keine Druckverformungswiderstandfähigkeit, die für Dichtungen und Abdichtungen erforderlich ist.
  • Die aushärtbaren elastomeren Zusammensetzungen sind bei der Herstellung allgemeiner Kautschukwaren, Beschichtungszusammensetzungen, Schaumstoffen und Drahtbeschichtungen nützlich. Jedoch werden sie am vorteilhaftesten bei der Herstellung von Dichtungen und Abdichtungen für thermoplastische Gegenstände, insbesondere diejenigen, die bei Anwendungen auf dem Gebiet des Fahrzeugbaus verwendet werden, eingesetzt.
  • Die Erfindung wird anhand der folgenden speziellen Ausführungsformen veranschaulicht, worin, alle Anteile auf das Gewicht bezogen sind, sofern nichts Anderes angegeben wird.
  • BEISPIEL 1
  • Es wurde eine aushärtbare elastomere Zusammensetzung, Probe 1, hergestellt, indem die folgenden Komponenten auf einer Kautschukmühle gemischt wurden: 90 Teile eines chlorsulfonierten Polyethylenelastomers [Chlorgehalt 29 Gew.-%, Schwefelgehalt 1,4 Gew.-% und Mooney-Viskosität, ML 1 + 4 (100°C) von 22], 10,0 Teile Trimethylolpropantriacrylat und 0,5 Teile Irgacure® 184-Photoinitiator (1-Hydroxycyclohexylphenylketon, von Ciba Geigy, Inc.) erhältlich. Die gemahlene Zusammensetzung wurde zu unausgehärteten Platten einer Dicke von 2 mm als Zugprüfungsversuchsmuster und einer Dicke von 6 mm zum Ausschneiden von Druckverformungsrestscheiben geformt. Die Platten wurden durch Pressformen in einer mit Teflon®-Fluorpolymerharz beschichteten Form geformt. Die unausgehärteten Platten wurden der UV-Strahlung einer Mitteldruck-Quecksilberdampflampe ausgesetzt, die Strahlung einer Wellenlänge von näherungsweise 250–400 nm bei 80 W/cm abgab. Die 2 mm-Platten wurden 4 Minuten lang und die 6 mm-Platten 6 Minuten lang ausgesetzt. Das Aussetzen erfolgte unter Wasser, um den Wärmestau in der Elastomerzusammensetzung, der eine übermäßig starke Dehydrochlorierung und den Polymerabbau verursachen könnte, einzuschränken. Der Abstand der Proben von der Lampe betrug 10 cm. Die ausgehärteten Proben wiesen die in Tabelle I angegebenen Eigenschaften auf. TABELLE I
    Zusammensetzung der Probe 1
    Polymer 90
    Trimethylolpropantriacrylat 10
    Irgacure® 184-Photoinitiator 0,5
    Physikalische Eigenschaften 63
    Härte, 1Shore A (pts) Oberfläche Strahlung gegenüber ausgesetzt
    Härte, 1Shore A (pts) Oberfläche von der Strahlungsquelle abgewandt 61
    TB (MPa) 4,7
    M100 (MPa) 3,6
    EB (%) 128
    Druckverformungsbeständigkeit (%) 70 Stunden, 125°C, 25% Auslenkung, 4 Minuten Aussetzen UV gegenüber 57
    • 16 mm-Platten in Wasser
  • BEISPIEL 2
  • Es wurde eine aushärtbare elastomere Zusammensetzung, Probe 2, hergestellt, indem die folgenden Komponenten auf einer Kautschukmühle gemischt wurden: 85 Teile eines chlorierten Polyethylenelastomers [Chlorgehalt 36 Gew.-% und Mooney-Viskosität, ML 1 + 4 (121°C) von 36], 15 Teile Trimethylolpropantriacrylat, 1 Teil Irgacure 1800®-Photoinitiator und 0,5 Teile Naugard® 445- Antioxidationsmittel (4,4'-Bis(α,α-dimethylbenzyl)diphenylamin). Die gemahlene Zusammensetzung wurde zu unausgehärteten Platten einer Dicke von 2 mm zum Herstellen als Zugprüfungsversuchsmuster und einer Dicke von 6 mm zum Ausschneiden von Druckverformungsrestscheiben geformt. Die Platten wurden durch Pressformen in einer mit Teflon®-Fluorpolymerharz beschichteten Form geformt. Eine unausgehärtete Platte wurde 4 Minuten lang unter Wasser der UV-Strahlung einer Mitteldruck-Quecksilberdampflampe ausgesetzt, die Strahlung einer Wellenlänge von näherungsweise 250–400 nm bei 80 W/cm abgab, ausgesetzt, um die in den elastomeren Zusammensetzungen aufgebaute Hitze einzuschränken. Der Abstand der Proben von der Lampe betrug 10 cm. Die ausgehärteten Proben wiesen die in Tabelle II angegebenen Eigenschaften auf. TABELLE II
    Zusammensetzung der Probe 2
    Polymer 85
    Trimethylolpropantriacrylat 15
    Irgacure® 1800-Photoinitiator 1,0
    Naugard® 445-antioxidationsmittel 0,5
    Physikalische Eigenschaften
    Härte, 1Shore A (pts) Oberfläche Strahlung gegenüber ausgesetzt 94
    Härte, 1Shore A (pts) Oberfläche von der Strahlungsquelle abgewandt 91
    TB (MPa) 10,9
    EB (%) 93
    Druckverformungsbeständigkeit (%) 70 Stunden, 125°C, 25% Auslenkung, 4 Minuten Aussetzen UV gegenüber, 6 mm-Platte 58
    • 16 mm-Platten in Wasser
  • BEISPIEL 3
  • Es wurde eine aushärtbare elastomere Zusammensetzung, Probe 3, hergestellt, indem die folgenden Komponenten auf einer Kautschukmühle gemischt wurden: 90 Teile Hydrin® 2000L-Epichlorhydrinelastomer (ein Epichlorhydrin-Ethylenoxid-Copolymer, Chlorgehalt 26 Gew.-% Mooney-Viskosität 65, von Nippon Zeon, Inc. erhältlich), 10,0 Teile Trimethylolpropantriacrylat und 0,75 Teile Irgacure® 184-Photoinitiator (1-Hydroxycyclohexylphenylketon, von Ciba Geigy, Inc.) erhältlich. Die gemahlene Zusammensetzung wurde zu unausgehärteten Platten einer Dicke von 2 mm als Zugprüfungsversuchsmuster und einer Dicke von 6 mm zum Ausschneiden von Druckverformungsrestscheiben geformt. Die Platten wurden durch Pressformen in einer mit Teflon®-Fluorpolymerharz beschichteten Form geformt. Eine unausgehärtete Platte wurde 4 Minuten lang unter Wasser der UV-Strahlung einer Mitteldruck-Quecksilberdampflampe ausgesetzt, die Strahlung einer Wellenlänge von näherungsweise 250–400 nm bei 80 W/cm abgab, ausgesetzt. Der Abstand der Proben von der Lampe betrug 10 cm. Die gehärteten Proben wiesen die in Tabelle III angegebenen Eigenschaften auf. TABELLE III
    Zusammensetzung der Probe 3
    Polymer 90
    Trimethylolpropantriacrylat 10
    Irgacure® 184-Photoinitiator 0,75
    Physikalische Eigenschaften
    Härte, 1Shore A (pts) Oberfläche Strahlung gegenüber ausgesetzt 54
    Härte, 1Shore A (pts) Oberfläche von der Strahlungsquelle abgewandt 50
    TB (MPa) 4,6
    M100 (MPa) 3,3
    EB (%) 187
    Druckverformungsbeständigkeit (%) 70 Stunden, 125°C, 25% Auslenkung, 4 Minuten Aussetzen UV gegenüber 24
    • 16 mm-Platten in Wasser

Claims (23)

  1. Verfahren zum Aufbringen einer Dichtung auf einen Gegenstand, umfassend die Schritte des: i) Mischen bei einer Temperatur zwischen 25° und 250°C von: A) 80 bis 97 Gew.-% eines chlorierten Elastomers, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus chlorierten Polyolefinelastomeren und Epichlorhydrinelastomeren; B) 2 bis 19,5 Gew.-% eines multifunktionellen Vernetzungsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus multifunktionellen Acrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Methacrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Cyanuratvernetzungsmitteln und multifunktionellen Isocyanuratvernetzungsmitteln; und C) 0,2 bis 5,0 Gew.-% eines UV-Initiators wobei die Gewichtsprozentsätze jeder der Komponenten A), B) und C) auf das kombinierte Gewicht der Komponenten A), B) und C) bezogen sind, um eine thermisch stabile, aushärtbare, extrudierbare Mischung mit einer Mooney-Viskosität von 1–150, ML 1 + 4 (100°C) zu bilden; ii) Auftragen der extrudierbaren Mischung auf den Gegenstand in der gewünschten Form und Dicke zur Bildung einer unausgehärteten Dichtung; und iii) Bestrahlen der unausgehärteten Dichtung mit UV-Strahlung für eine ausreichende Zeitdauer, um die Dichtung auszuhärten.
  2. Verfahren zum Aufbringen einer Dichtung auf einen Gegenstand, umfassend die Schritte des: i) Erhitzen einer thermisch stabilen, aushärtbaren, extrudierbaren Elastomerzusammensetzung auf eine Temperatur von 25° bis 250°C und Aufbringen der Elastomerzusammensetzung auf den Gegenstand in der gewünschten Form und Dicke zur Bildung einer unausgehärteten Dichtungsmasse, wobei die thermisch stabile, aushärtbare, extrudierbare Elastomerzusammensetzung eine Mooney-Viskosität von 1–150, ML 1 + 4 (100°C) aufweist und im Wesentlichen aus A) 80 bis 97 Gew.-% eines chlorierten Elastomers, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend am chlorierten Polyolefinelastomeren und Epichlorhydrinelastomeren; B) 2 bis 19,5 Gew.-% eines multifunktionellen Vernetzungsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus multifunktionellen Acrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Methacrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Cyanuratvernetzungsmitteln und multifunktionellen Isocyanuratvernetzungsmitteln; und C) 0,2 bis 5,0 Gew.-% eines UV-Initiators besteht, wobei die Gewichtsprozentsätze jeder der Komponenten A), B) und C) auf das kombinierte Gewicht der Komponenten A), B) und C) bezogen sind; und ii) Bestrahlens der unausgehärteten Dichtungsmasse mit UV-Strahlung für eine ausreichende Zeitdauer, um die unausgehärtete Dichtungsmasse auszuhärten.
  3. Verfahren zur Herstellung einer Dichtung in situ, umfassend die Schritte des: i) Erhitzens einer thermisch stabilen, aushärtbaren, extrudierbaren Elastomerzusammensetzung auf eine Temperatur von 25° bis 250°C und Auftragens der Elastomerzusammensetzung auf einen Gegenstand zum Bilden einer unausgehärteten Dichtungsmasse, wobei die thermisch stabile, aushärtbare, extrudierbare Elastomerzusammensetzung eine Mooney-Viskosität von 1–150, ML 1 + 4 (100°C) aufweist und im Wesentlichen aus A) 80 bis 97 Gew.-% eines chlorierten Elastomers, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus chlorierten Polyolefinelastomeren und Epichlorhydrinelastomeren; B) 2 bis 19,5 Gew.-% eines multifunktionellen Vernetzungsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus multifunktionellen Acrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Methacrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Cyanuratvernetzungsmitteln und multifunktionellen Isocyanuratvernetzungsmitteln; und C) 0,2 bis 5,0 Gew.-% eines UV-Initiators besteht, wobei die Gewichtsprozentsätze jeder der Komponenten A), B) und C) auf das kombinierte Gewicht der Komponenten A), B) und C) bezogen sind; und ii) Bestrahlen der unausgehärteten Dichtungsmasse mit UV-Strahlung für eine ausreichende Zeitdauer, um die unausgehärtete Dichtungsmasse auszuhärten.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das chlorierte Elastomer ein chloriertes Polyolefinelastomer ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das chlorierte Elastomer ein chlorsulfoniertes Polyolefinelastomer ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das chlorierte Elastomer ein Epichlorhydrinelastomer ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die aushärtbare Zusammensetzung in Schritt i) auf eine Temperatur von 90°C bis 170°C erhitzt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei der Gegenstand aus einem thermoplastischen Material hergestellt ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das multifraktionelle Vernetzungsmittel ein multifraktionelles Acrylat ist.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das multifunktionelle Vernetzungsmittel ein multifunktionelles Methacrylat ist.
  11. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das chlorierte Elastomer eine Mooney-Viskosität von 10–90, ML 1 + 4 (121°C) aufweist.
  12. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei der Gegenstand aus einem Metall hergestellt ist.
  13. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das multifunktionelle Vernetzungsmittel Cyanurat ist.
  14. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das multifunktionelle Vernetzungsmittel ein Isocyanurat ist.
  15. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Zusammensetzung von A) zusätzlich bis zu 2 Gew.-% Lösungsmittel, auf das kombinierte Gewicht der Komponenten A), B) und C) der Elastomerzusammensetzung bezogen, umfasst.
  16. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die extrudierbare Elastomerzusammensetzung vor ihrem Auftrag auf den Gegenstand durch einen Extruder dosiert wird.
  17. Ausgehärteter Gegenstand, hergestellt nach dem Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3.
  18. Ausgehärteter, geformter Gegenstand, hergestellt aus einer thermisch stabilen, aushärtbaren Elastomerzusammensetzung, die eine Mooney-Viskosität von 1–150, ML 1 + 4 (100°C) aufweist, im Wesentlichen bestehend aus: A) 80 bis 97 Gew.-% eines chlorierten Elastomers, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus chlorierten Polyolefinelastomeren und Epichlorhydrinelastomeren; B) 2 bis 19,5 Gew.-% eines multifunktionellen Vernetzungsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus multifunktionellen Acrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Methacrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Cyanuratvernetzungsmitteln und multifunktionellen Isocyanuratvernetzungsmitteln; und C) 0,2 bis 5,0 Gew.-% eines UV-Initiators wobei die Gewichtsprozentsätze jeder der Komponenten A), B) und C) auf das kombinierte Gewicht der Komponenten A), B) und C) bezogen sind.
  19. Ausgehärteter Gegenstand nach Anspruch 18, wobei der geformte Gegenstand eine elastomere Dichtung oder Abdichtung ist.
  20. Substrat, an dem eine ausgehärtete Elastomerdichtung oder -abdichtung befestigt ist, wobei die Elastomerdichtung oder -abdichtung aus einer thermisch stabilen, aushärtbaren Elastomerzusammensetzung, die eine Mooney-Viskosität von 1–150, ML 1 + 4 (100°C) aufweist, hergestellt ist, bestehend im Wesentlichen aus A) 80 bis 97 Gew.-% eines chlorierten Elastomers, ausgewählt am der Gruppe, bestehend aus chlorierten Polyolefinelastomeren und Epichlorhydrinelastomeren; B) 2 bis 19,5 Gew.-% eines multifunktionellen Vernetzungsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus multifunktionellen Acrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Methacrylvernetzungsmitteln, multifunktionellen Cyanuratvernetzungsmitteln und multifunktionellen Isocyanuratvernetzungsmitteln; und C) 0,2 bis 5,0 Gew.-% eines UV-Initiators wobei die Gewichtsprozentsätze jeder der Komponenten A), B) und C) auf das kombinierte Gewicht der Komponenten A), B) und C) bezogen sind, wobei die Elastomerdichtung oder -abdichtung am der Schmelze aufgebracht und an Ort und Stelle direkt auf dem Substrat gebildet wird.
  21. Substrat nach Anspruch 20, wobei das Substrat ein thermoplastischer Gegenstand ist.
  22. Substrat nach Anspruch 21, wobei der thermoplastische Gegenstand mit Rillen versehen und die elastomere Dichtung oder Abdichtung in die Rille eingebracht und darin gebildet wird.
  23. Substrat nach einem der Ansprüche 20 bis 22, wobei das Substrat ein Fahrzeugteil ist.
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