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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nucleinsäuren, welche ein Gen umfassen,
das in den Lupulindrüsen von
Hopfen spezifisch exprimiert wird, sowie regulatorische Sequenzen
hiervon.
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Beschreibung des Hintergrundes
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Pflanzen
produzieren und speichern eine große Vielzahl von niedermolekulargewichtigen
organischen Verbindungen einschließlich Terpenoide, Alkaloide,
Phenolverbindungen, Saponine, etc. Da früher nicht davon ausgegangen
wurde, dass diese Verbindungen direkt an der Unterstützung lebender
Materie beteiligt sind, sondern dass sie nur eine untergeordnete
biologische Funktion haben, wurden sie herkömmlicherweise als "sekundäre Stoffwechselprodukte" bezeichnet.
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Jedoch
ist nun aufgeklärt
worden, dass diese sekundären
Stoffwechselprodukte die Funktion haben, die Zelldifferenzierung
zu fördern
sowie Zellen vor äußerlichen
schädlichen
Faktoren zu schützen.
Des Weiteren sind diese sekundären
Stoffwechselprodukte, welche durch Pflanzen gebildet werden, in
einem breiten Bereich allgemein bekannter Nahrungsmittel, Medikamente,
Farbstoffe etc. verwendet bzw. verwertet wurden.
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Diesen
sekundären
Stoffwechselprodukten ist im Hinblick auf ihren Nutzen sehr viel
Beachtung geschenkt worden, so dass die Produktionswege hierfür in Pflanzenzellen
nacheinander aufgeklärt
wurden, wobei sich gezeigt hat, dass diese Verbindungen durch eine
komplexe biosynthetische Kaskade unter Beteiligung einer Reihe von
Enzymen hergestellt werden. Die meisten dieser Verbindungen, welche
durch eine Kaskade von enzymatischen Reaktionen biosynthetisiert
werden, können
durch die direkte Extraktion von Pflanzenmaterialien isoliert werden,
wobei aber eine solche direkte Extraktion aus Pflanzen den Anforderungen
für eine Produktion
im großen
Maßstab
nicht genügt
und auch im Allgemeinen kostspielig ist. Daher ist damit begonnen worden,
Verfahren für
die Synthese dieser Verbindungen in vitro, z. B. unter Verwendung
von gezüchteten
Zellen, zu entwickeln.
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Unter
anderem ist gezeigt worden, dass Hopfen, welcher ein wichtiger Stoff
ist, der Bier eine erfrischende Bitterkeit sowie Geschmack verleiht,
eine Vielzahl von sekundären
Stoffwechselprodukten, welche sehr zur Bitterkeit und zum Geschmack
des Bieres beitragen, in den Lupulindrüsen der Zapfen sezerniert.
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Auf
Grund dieser Tatsache sind verschiedene Züchtungsversuche mit Hopfen
unternommen worden, welche sich neben der Verbesserung der landwirtschaftlichen
Eigenschaften davon auf die sekundären Stoffwechselprodukte, die
in den Lupulindrüsen
angereichert werden, wie Bitterstoffe, etherische Öle etc.
konzentrierten.
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Jedoch
handelt es sich bei Hopfen um eine zweihäusige Pflanze, wobei insbesondere
die männliche Pflanze,
die keine Zapfen trägt,
die das Material für
Bier darstellen, kommerziell nicht genutzt wird und demgemäß nicht
aktiv untersucht worden ist, so dass die genetischen Eigenschaften
davon, welche für
das Bierbrauen nützlich
sind, bisher kaum erforscht worden sind. Daher ist die Züchtung von
Hopfensorten durch eine herkömmliche
Kreuzung gegenwärtig
in hohem Maße
von der Erfahrung und der Intuition des Züchters abhängig, wobei insbesondere im
Hinblick auf die Qualität
der Fermentationsprodukte bis zu dem Zeitpunkt, wenn tatsächlich Zapfen
erscheinen, überhaupt
keine Voraussage gemacht werden kann.
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Demgegenüber stehen
heutzutage für
verschiedene Pflanzen gentechnische Züchtungsverfahren wie Transformationstechniken
und markergestützte
Selektionsverfahren zur Verfügung.
Diese Verfahren ermöglichen
im Vergleich zu den konventionellen Züchtungsverfahren, welche im
hohen Maße
von der Erfahrung und der Intuition des Züchters abhängig sind, eine objektivere
Züchtung.
Die Transformationstechnik ist eine Technik für die direkte Einführung einer
gewünschten
Eigenschaft durch die Übertragung
und das Exprimieren eines fremden Gens in Pflanzenzellen. Die Expression
eines fremden Gens kann dadurch erreicht werden, dass ein gewünschtes
Strukturgen und ein Terminator, der in der Lage ist, in Pflanzenzellen
wirksam zu sein, mit einem Promotor, der die Genexpression reguliert
und der ebenfalls in der Lage ist, in Pflanzenzellen wirksam zu
sein, verbunden werden, und der erhaltene transformierte Promotor
in Pflanzenzellen übertragen
wird. Promotoren, welche häufig
in Experimenten verwendet werden, werden durch den CaMV-35S-Promotor,
der in der Lage ist, ein übertragenes
Gen in einem beliebigen Gewebe in relativ vielen Pflanzenvarietäten zu exprimieren,
und den Promotor für
das Nopalin-Synthetase-Gen veranschaulicht (Sanders P.R. et al.,
Nucleic Acids Res. 15 (1987), 1543–1558). Der praktische Gesichtspunkt
der genetischen Transformation beinhaltet ferner, dass das übertragene
Gen das Pflanzenwachstum etc. beeinträchtigen könnte. Daher bestand auch ein
Bedarf an Promotoren, welche in der Lage sind, ein fremdes Gen in
einem gewünschten
Gewebe, während
eines gewünschten
Zeitraums und in einer gewünschten
Menge zu exprimieren. Der Vorteil des Züchtungsverfahrens mit Hilfe
der Transformationstechnik gegenüber
der herkömmlichen
traditionellen Züchtungsmethode
besteht darin, dass das erstere Verfahren in der Lage ist, eine
gewünschte
Eigenschaft mit einer relativ hohen Genauigkeit innerhalb eines
kurzen Zeitraums auf Pflanzen, unabhängig von der Spezies, zu übertragen.
Im Hinblick auf Hopfen ist ferner kein Verfahren erforderlich, um
die übertragene
Eigenschaft aufrechtzuerhalten, da Hopfenpflanzen durch Wurzelteilung
vermehrt werden können.
Daher ist das Züchtungsverfahren
mit Hilfe der Transformationstechnik für Hopfen besonders geeignet.
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Die
markergestützte
Selektion ist ein Beispiel für
ein Züchtungsverfahren
unter Verwendung eines DNA-Markers wie zum Beispiel eines RFLP(Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus)-Markers
und ist in der Praxis insbesondere bei Reis und Weizen angewendet
worden. Es ist allgemein anerkannt, dass Transformationstechniken
in der Lage sind, eine Eigenschaft zu übertragen, welche durch ein
einziges Gen reguliert wird, aber unfähig sind, eine Eigenschaft
zu übertragen,
welche durch mehrere Gene reguliert wird. Die markergestützte Selektion
kann diese Nachteile der Transformationstechniken kompensieren.
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Eine
Voraussetzung für
ein solches gentechnisches Züchtungsverfahren
ist die Identifizierung der Gene, welche mit der gewünschten
Eigenschaft in Beziehung stehen, sowie der Regionen, welche diese
Gene regulieren. Unter dem Gesichtspunkt, dass Hopfen eine Substanz
von Bier ist sowie eine Quelle für
wirksame Arzneimittelbestandteile darstellt, ist es insbesondere
möglich,
dass, falls die Gene, welche mit der Biosynthese von sekundären Stoffwechselprodukten
in Beziehung stehen, welche durch Lupulindrüsen, die in den Zapfen der
weiblichen Pflanzen enthalten sind, sezerniert werden, identifiziert
werden, diese Gene in einem gentechni schen Züchtungsverfahren für Hopfen
und zusätzlich
auch auf dem Gebiet der medizinischen Behandlung verwendet werden
können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Um
Gene zu identifizieren, welche in Lupulindrüsen spezifisch exprimiert werden,
bzw. die praktische Anwendung davon zu ermöglichen, beinhaltet die vorliegende
Erfindung daher die Aufgabe, sowohl solche Gene als auch regulatorische
Sequenzen davon wie Promotoren für
diese Gene zu isolieren, aufzureinigen und bereitzustellen.
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Wie
vorstehend beschrieben, umfassen die Nucleinsäuren, welche im Einklang mit
der vorliegenden Erfindung isoliert und aufgereinigt werden, Gene,
welche in den Lupulindrüsen
von Hopfen spezifisch exprimiert werden, sowie Promotoren, welche
spezifisch in Lupulindrüsen
wirksam sind, und Teile davon.
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Unter
Verwendung dieser Nucleinsäuren
kann das konventionelle Verfahren für die Züchtung von Hopfen, welches
vollkommen von der Erfahrung und der Intuition des Züchters abhängig ist,
in ein objektiveres gentechnisches Verfahren umgewandelt werden.
Da, wie oben beschrieben, wichtige sekundäre Stoffwechselprodukte wie
Substanzen von Bier und wirksame Arzneimittelbestandteile ausschließlich in
den Lupulindrüsen der
Hopfenzapfen sezerniert werden, stehen die Gene, welche spezifisch
exprimiert werden, um in den Lupulindrüsen wirksam zu sein, wahrscheinlich
mit der Biosynthese dieser sekundären Stoffwechselprodukte in
Beziehung. Daher kann durch die Verwendung von Genen, welche in
der Lage sind, an der Biosynthese von sekundären Stoffwechselprodukten mitzuwirken,
als ein Marker ein verbessertes markergestütztes Selektionsverfahren für die Züchtung von
Hopfen entwickelt werden, welches in der Nahrungsmittel- und Arzneistoffindustrie
einen wesentlichen Beitrag leistet. Daneben kann durch die Übertragung
der vorstehend beschriebenen Gene auf Hopfen mittels Hilfe einer
Transformationstechnik die Züchtung
einer industriell verwendbaren Kulturvarietät erreicht werden. Das heißt, dass
durch das Züchten
von Hopfen mit Hilfe eines gentechnischen Verfahrens unter Verwendung
dieser Nucleinsäuren
die Zusammensetzung der sekundären
Stoffwechselprodukte, welche sich in den Lupulindrüsen anreichern,
reguliert werden kann. Des Weiteren erlauben die Nucleinsäuren der
vorliegenden Erfindung die Beibehaltung und Verbesserung der Hopfenqualität für das Brauen von
Bier und die Verwendung von Hopfen bei der Arzneistoffherstellung.
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Ein
besseres Verständnis
der Erfindung sowie der vielen damit verbundenen Vorteile wird ohne
Weiteres zugänglich,
sowie das Gleiche unter Bezugnahme auf die folgende ausführliche
Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen besser verstanden
wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1:
Ein Diagramm, welches den Ablauf der inversen PCR im Falle der Isolierung
der regulatorischen Sequenz in dem Lupulin-spezifischen Gen veranschaulicht.
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2:
Ergebnisse der Northern-Blot-Analyse von RNAs, welche aus einer
Lupulin-reichen Fraktion und einer Lupulin-armen Fraktion gewonnen
und unter Verwendung eines Lupulin-spezifischen Gens als eine Sonde
einer Elektrophorese unterzogen worden sind. Die Analyseergebnisse
zeigen die Spezifität
der Lupulinspezifischen Genexpression in den Lupulindrüsen.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Mit
dem oben genannten Ausdruck "spezifisch
exprimiert" oder "spezifisch wirksam" ist gemeint, dass die
Gene nicht nur in Lupulindrüsen
allein, sondern auch in diesen Drüsen im Vergleich zu anderen
Organen vermehrt exprimiert werden oder wirksam sind. Das heißt, ob die
Gene in den Lupulindrüsen "spezifisch" exprimiert werden
oder wirksam sind oder nicht, kann durch ihre Expressionsrate und
Intensität
der Funktion in den Lupulindrüsen
im Vergleich zu anderen Organen ermittelt werden.
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Ferner
ist mit dem Ausdruck "spezifisch
exprimiert" oder "spezifisch wirksam" nicht nur gemeint,
dass die Gene während
der gesamten Entwicklungsperiode etc. so spezifisch sind, wie oben
definiert, sondern auch dass die Expression und die Funktion der
Gene bedingt durch die spezielle Entwicklungsperiode oder durch äußere Einflüsse im Vergleich
zu anderen Organen stärker
erhöht
bzw. gesteigert ist.
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Die
vorstehend beschriebenen Nucleinsäuren umfassen sowohl DNA als
auch RNA. Der Typ der "Gene", die durch die vorstehend
beschriebenen Nuclein säuren
codiert werden, umfasst beliebige Typen wie eine genomische DNA,
cDNA und mRNA.
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Im
Falle der Verwendung dieser Nucleinsäuren in einem Züchtungsverfahren
durch ein auf RFLP basierendes markengestütztes Selektionsverfahren werden
die Moleküle
zum Beispiel mittels Hybridisierung und PCR identifiziert, wobei
die Größe der verwendeten
Sonden und PCR-Primer ausreichend ist, wenn sie einen Teil der vorstehend
beschriebenen spezifischen Nucleinsäuren, welche aus den Lupulindrüsen abgeleitet
wurden, zum Beispiel eine partielle fortlaufende Sequenz mit einer
Länge von
mehreren Zehn bis mehreren Hundert bp umfassen.
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Die
vorstehend beschriebenen Gene, welche in den Lupulindrüsen spezifisch
exprimiert werden, sind in der vorliegenden Erfindung weiterhin
dadurch gekennzeichnet, dass die Gene Proteine codieren, die mit
der Biosynthese von sekundären
Stoffwechselprodukten, welche in den Lupulindrüsen gebildet werden, in Beziehung
stehen.
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Die
hierin verwendeten Proteine schließen zum Beispiel die Aminosäuresequenz
ein, welche in SEQ ID NO: 1 beschrieben ist. Gene, welche das Protein
codieren, schließen
diejenigen ein, welche die in SEQ ID NO: 2 beschriebene Rasensequenz
aufweisen, und auch solche mit einer Rasensequenz, welche sich von
der Sequenz in SEQ ID NO: 2 teilweise unterscheidet, aber worin
die eigentliche Rasensequenz, welche die vorstehend beschriebene
Aminosäuresequenz
codiert, erhalten ist. Im Falle der Verwendung dieser Rasensequenz
als eine Sonde oder ein PCR-Primer kann die Sequenz in einem gewissen
Umfang modifiziert werden, sofern die erhaltene Sequenz die gewünschte funktionelle
Eigenschaft beibehält.
Alle Aminosäuresequenzen, welche
die vorstehend beschriebenen Aminosäuresequenzen codieren, sind
im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung eingeschlossen. Spezifische
Nucleinsäuresequenzen,
welche sich von den vorstehend beschriebenen unterscheiden, werden
in einfacher Weise unter Verwendung des gut eingeführten genetischen Codes
für Codons,
welche die Aminosäurereste
der vorstehend beschriebenen Proteine codieren, festgelegt. Der
genetische Code ist bei Stryer L., Biochemistry, dritte Auflage,
1988, W.H. Freeman und Co., hierin unter Bezugnahme in seiner Gesamtheit
eingeschlossen, dargelegt.
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Die
isolierten und aufgereinigten Nucleinsäuren der vorliegenden Erfindung
umfassen auch das Gen, welches die Chalcon-Synthetase codiert. Die
Chalcon- Synthetase
ist ein Enzym, das mit dem Metabolismus von Phenylalanin und Tyrosin
in Beziehung steht, und für
das genauer gesagt gezeigt worden ist, dass es die Umwandlung von
1 Mol Coumaroyl-CoA und 3 Molen Malonyl-CoA in 4,2,4,6-Tetrahydroxychalcon
(Naringenin-Chalcon) bei der Biosynthese der Flavonoide katalysiert.
Daher können
die vorstehend beschriebenen Nucleinsäuren verwendet werden, um das
metabolische System zu regulieren, welches an der Biosynthese der Flavonoide
in Pflanzen beteiligt ist, und auch als ein Genmarker für Merkmale,
welche mit Flavonoiden in Beziehung stehen. Ferner ist vor kurzem
gezeigt worden, dass ein der Chalcon-Synthetase ähnliches Enzym möglicherweise
eine Aktivität
als eine Valerophenon-Synthetase besitzt, welche die Biosynthese
von Phlorisovalerophenon und Phlorisobutyrophenon, welches die Vorläufer der
Ritterstoffe α-Säure und β-Säure sind, katalysiert (European
Brewery Convention, Proceedings of the 26th Congress, S. 215 (1997)).
Diese Fakten zeigen, dass das Protein, welches durch das Gen codiert
wird, das im Einklang mit der vorliegenden Erfindung isoliert wurde,
als eine Valerophenon-Synthetase wirksam ist, welche an der Biosynthese
von Ritterstoffen beteiligt ist. Demgemäß können die vorstehend beschriebenen
Nucleinsäuren
für die
Regulierung des metabolischen Systems in Bezug auf die Biosynthese
der Ritterstoffe im Hopfen und auch als ein Markergen für ein Merkmal,
welches mit den Ritterstoffen in Beziehung steht, verwendet werden.
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Die
in der vorliegenden Erfindung isolierten und aufgereinigten Nucleinsäuren umfassen
auch eine regulatorische Sequenz für die spezifische Expression
des Gens in Lupulindrüsen,
wobei die Sequenz einen Promotor enthält, welcher in den Lupulindrüsen aktiviert
wird. Eine solche Sequenz schließt zum Beispiel eine Sequenz
mit der in SEQ ID NO: 7 beschriebenen Rasensequenz ein. Diese regulatorische
Sequenz, welche in den Lupulindrüsen
spezifisch wirksam ist, kann verwendet werden, um die Expression
von Genen, welche stromabwärts
davon damit verbunden sind, in Lupulindrüsen zu ermöglichen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Vektors, enthaltend ein Gen, welches in Lupulindrüsen spezifisch
exprimiert wird, oder eine regulatorische Sequenz, welche die Expression
des Gens in Lupulindrüsen
spezifisch reguliert.
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Die
Züchtung
von Pflanzen wie Hopfen kann dadurch erreicht werden, dass Pflanzen
einschließlich Hopfen
unter Verwendung eines Vektors, der ein Gen trägt, welches in den vorstehend
beschriebenen Lupulindrüsen
spezifisch exprimierbar ist, transformiert werden. Insbesondere
wird ein solcher Vektor für
die Züchtung
durch die Erhöhung/Unterdrückung der
Produktion von sekundären
Stoffwechselprodukten wirksam. Ferner kann dieser Vektor nicht nur
für die
Züchtung
von Pflanzen, sondern auch für
die Produktion von sekundären
Stoffwechselprodukten durch die Expression des Gens, welches mit
der Biosynthese der sekundären
Stoffwechselprodukte in Beziehung steht, in gezüchteten Zellen verwendet werden.
Falls die Produktion von sekundären
Stoffwechselprodukten in gezüchteten
Zellen möglich
wird, kann die Isolierung der sekundären Stoffwechselprodukte auf
einfache Weise erreicht werden.
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Der
vorstehend beschriebene Vektor, welcher eine regulatorische Sequenz
trägt,
kann nicht nur für
die Expression der spezifischen Gene, sondern auch für die spezifische
Expression eines gewünschten
Gens in den Lupulindrüsen
von Hopfen verwendet werden, wobei ein Gen, das von Hopfen oder
einer anderen Pflanzenspezies abgeleitet ist, stromabwärts der
regulatorischen Sequenz damit verbunden wird. Auf diese Weise kann
irgendein gewünschtes
Gen in Lupulindrüsen
exprimiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin Pflanzenzellen, welche mit
dem vorstehend beschriebenen Vektor transformiert sind. Die Pflanzenzellen
hierin können
ohne irgendwelche Einschränkungen
in Bezug auf die Morphologie oder das Wachstumsstadium davon verschiedene
Typen von Zellen wie gezüchtete
Zellen, einen Kallus, Protoplasten, eine Pflanze etc. einschließen. Diese
Erfindung kann nicht nur Pflanzenzellen der ersten Generation, sondern
auch Pflanzen, welche aus den Pflanzenzellen der ersten Generation
erzeugt wurden, einschließen.
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Der
vorstehend beschriebenen transformierten Pflanzen ermöglichen
die Expression von erwünschten
Genen, einschließlich
solcher Gene, welche sekundäre
Stoffwechselprodukte codieren, durch die Übertragung des vorstehend beschriebenen
Vektors, wodurch der Nutzen von Pflanzen als Materialien für Nahrungsmittel
und Arzneistoffe verbessert wird.
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In
der folgenden Beschreibung wird die vorliegende Erfindung unter
Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
ausführlich
beschrieben.
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1. Isolierung von Nucleinsäuren, umfassend
ein Gen, welches für
die Lupulindrüsen
im Hopfen spezifisch ist, und die requlatorische Sequenz für die Expression
davon
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(1) Präparation
der Gesamt-RNA und der mRNA
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Die
Gesamt-RNA kann mit Hilfe eines bestehenden Verfahrens präpariert
werden, zum Beispiel eines Verfahrens, das in "Protocols of Plant PCR Experiment" (Shujun-Sha, S.
56 (1995)), hierin unter Bezugnahme eingeschlossen, beschrieben
ist. Die Präparation
der mRNA aus der Gesamt-RNA kann mit Hilfe eines bestehenden Verfahrens,
zum Beispiel gemäß dem Protokoll,
welches "OligotexdT30 <Super>" beiliegt, erhältlich von Takara-Shuzo, durchgeführt werden.
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(2) Herstellung einer cDNA-Bank
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Die
cDNA-Bank kann mit Hilfe eines bestehenden Verfahrens aus der mRNA
hergestellt werden. Die cDNA kann zum Beispiel gemäß dem Protokoll,
das dem "cDNA-Synthesemodul", Amersham, beiliegt,
hergestellt werden. Die Herstellung einer Genbank aus der auf diese
Weise hergestellten cDNA kann auch gemäß den Protokollen, die dem "cDNA Rapid Adaptor
Ligation Module" und
dem "cDNA Rapid
Cloning Module",
beide von Amersham, sowie dem "GIGAPACK
II Plus Packaging Extract",
Stratagene, beiliegen, durchgeführt werden.
Alle der vorstehend erwähnten
Veröffentlichungen
sind hierin unter Bezugnahme eingeschlossen.
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(3) Herstellung von Lupulin-spezifischen
Sonden
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Mit
Lupulin-spezifischen Sonden sind Genfragmente gemeint, die zu den
Genen komplementär
sind, welche in Lupulindrüsen
spezifisch exprimiert werden. In der gegenwärtig bevorzugten Ausführungsform
können
die Lupulin-spezifischen Sonden durch das folgende Verfahren erhalten
werden.
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Ungefähr 15 Tage
nach dem Aufblühen
werden die Zapfen in Fraktionen aufgetrennt, wobei eine Fraktion
vorwiegend aus Lupulindrüsen
bzw. der Basis der Brakteole, welche dicht mit Lupulindrüsen besetzt
ist, besteht (Lupulin-reiche Fraktion), und die andere Fraktion
vorwiegend aus der Stipularschuppe („stipular bract"), welche wenig Lupulindrüsen enthält, besteht
(Lupulin-arme Fraktion). Von einer Gruppe von Genen, welche in der
Lupulin-reichen Fraktion exprimiert werden, wird eine Gruppe von
Genen, welche auch in der Lupulin-armen Fraktion exprimiert werden,
subtrahiert, wobei die Gruppe der verbleibenden Gene als die Gene angesehen
wird, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit in Lupulindrüsen spezifisch
exprimiert werden.
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Die
Subtraktion einer Gruppe von Genen, welche auch in der Lupulin-armen
Fraktion exprimiert werden, von einer Gruppe von Genen, welche in
der Lupulinreichen Fraktion exprimiert werden, kann mit Hilfe eines
bestehenden Verfahrens, zum Beispiel herkömmlicherweise gemäß dem Protokoll,
das dem "Subtractor Kit" von Invitrogen beiliegt,
durchgeführt
werden.
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(4) Isolierung einer Lupulin-spezifischen
cDNA
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Mit "Lupulin-spezifischer
cDNA" ist eine cDNA
gemeint, die von dem Gen abgeleitet ist, welches in Lupulindrüsen spezifisch
exprimiert wird. Die Isolierung einer Lupulin-spezifischen cDNA
kann durch das Durchmustern einer cDNA-Bank, welche aus der Lupulin-reichen
Fraktion hergestellt wurde, unter Verwendung der Lupulin-spezifischen
Sonden erfolgen. Diese Durchmusterung kann mit Hilfe eines bestehenden
Verfahrens erfolgen, zum Beispiel durch ein Verfahren, das im "User's Guide for Performing
the Hybridization Using DIG System", Boehringer Mannheim, S. 37 (1995),
hierin unter Bezugnahme eingeschlossen, beschrieben ist.
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Die
Markierung der Lupulin-spezifischen Sonden kann auch durch ein bestehendes
Verfahren, zum Beispiel gemäß dem Protokoll,
welches "DIG-High
Prime", Boehringer
Mannheim, beiliegt, erfolgen.
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(5) Präparation
der genomischen Hopfen-DNA
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Die
Präparation
der genomischen Hopfen-DNA kann durch ein bestehendes Verfahren
erfolgen, zum Beispiel ein Verfahren, das in "Protocols for Plant PCR Experiment" (Shu-Jun Sha, S.
54 (1995)), hierin unter Bezugnahme eingeschlossen, beschrieben
ist.
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(6) Isolierung einer Nucleinsäure, umfassend
eine regulatorische Region für
die Expression des Lupulin-spezifischen Gens
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Mit "Nucleinsäure, umfassend
eine regulatorische Region für
die Expression des Lupulin-spezifischen Gens" ist eine Nucleinsäure gemeint, welche eine regulatorische
Region umfasst, die den Promotor enthält, der in Lupulindrüsen spezifisch
wirksam ist. Die Nucleinsäure
kann durch ein bestehendes Verfahren mit Hilfe der reversen PCR
unter Verwendung der DNA-Sequenz der Lupulin-spezifischen cDNA als
Primer isoliert werden, zum Beispiel durch die Verfahren, welche
in "Protocols for
Plant PCR Experiment" (Shu-Jun
Sha, S. 54 (1995), hierin unter Bezugnahme eingeschlossen, beschrieben
sind.
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(7) DNA-Sequenzierung
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Die
auf diese Weise isolierte DNA-Sequenz kann durch ein bestehendes
Verfahren bestimmt werden, zum Beispiel gemäß dem Protokoll, das einem "ABI PRISM Dye Primer
Cycle Sequencing Ready Reaction Kit" (Perkin-Elmer), hierin unter Bezugnahme
eingeschlossen, beiliegt. Die auf diese Weise bestimmte DNA-Sequenz kann auf
eine Homologie mit der Sequenz von vorhandenen Genen in anderen
Pflanzenspezies untersucht werden.
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(8) Northern-Hybridisierungsanalyse (nachstehend
bezeichnet als Northern-Analyse)
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Ob
das auf diese Weise isolierte Lupulin-spezifische Gen tatsächlich in
Lupulindrüsen
spezifisch exprimiert wird und ob die auf diese Weise isolierte
Nucleinsäure,
welche die regulatorische Region, die das Gen reguliert, für eine Lupulinspezifische
Expression umfasst, tatsächlich
in Lupulindrüsen
spezifisch wirksam ist, kann durch eine Northern-Analyse unter Verwendung
des isolierten Lupulin-spezifischen Gen als Sonde ermittelt werden.
Die Northern-Analyse kann mit Hilfe eines bestehenden Verfahrens
durchgeführt
werden, zum Beispiel basierend auf den Verfahren, die in "Protocols for Non-Isotope
Experiments – DIG
Hybridization" (Shu-Jun Sha, S. 45 (1994))
und im "User's Guide for Performing
the Hybridization Using DIG System" (Boehringer Mannheim, S. 40 (1995)),
beide hierin unter Bezugnahme eingeschlossen, beschrieben sind.
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2. Herstellung von Vektoren, welche das
vorstehend isolierte Lupulin-spezifische Gen oder die für die Expression
von Lupulin-spezifische regulatorische Sequenz tragen
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Das
Lupulin-spezifische Gen, dessen Spezifität für die Lupulindrüsen bestätigt worden
ist, wie vorstehend beschrieben, kann gemäß einem bestehenden Verfahren
dadurch exprimiert werden, dass das Gen stromabwärts der regulatorischen Sequenz
für die
Expression in einen geeigneten Vektor inseriert wird, welcher die
regulatorische Sequenz für
die Expression trägt,
und der transformierte Vektor dann in geeignete Zellen eingeschleust
wird. Im Hinblick auf den Typ der Vektoren, welche die regulatorische
Sequenz für
die Expression tragen, bestehen keine Begrenzungen, wobei der nachstehend
beschriebene Vektor, welcher die für die Expression von Lupulin-spezifische
regulatorische Sequenz trägt,
oder ein im Handel erhältlicher
Expressionsvektor (zum Beispiel pB1121 (Clontech)) verwendet werden
kann.
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Die
Konstruktion eines Vektors, welcher die für die Expression von Lupulinspezifische
regulatorische Sequenz trägt,
kann auf die gleiche Weise erreicht werden, indem ein geeigneter
Vektor aus bereits vorhandenen Plasmiden entsprechend dem Verwendungszweck
ausgewählt
wird und die vorstehend beschriebene regulatorische Sequenz für die Expression,
zum Beispiel SEQ ID NO: 7, darin inseriert wird. In diesem Fall kann
wahlweise eine Region für
die Clonierung, welche verschiedene Restriktionsstellen für die Verknüpfung von
Strukturgenen enthält,
stromabwärts
der regulatorischen Sequenz für
die Expression eingeschlossen sein.
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3. Anwendungen
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Da
sekundäre
Stoffwechselprodukte in großen
Mengen in den Lupulindrüsen
von Hopfen sezerniert werden, handelt es sich bei dem vorstehend
isolierten Lupulin-spezifischen Genen sehr wahrscheinlich um die Gene,
welche mit der Biosynthese der sekundären Stoffwechselprodukte in
Beziehung stehen. Daher wird durch die Verwendung der vorstehend
erhaltenen Gene in einem Transformationsverfahren oder einem markergestützten Selektionsverfahren
zum Beispiel die Züchtung
von Hopfen in Bezug auf eine Verbesserung der sekundären Stoffwechselprodukte,
die in den Lupulindrüsen
gebildet werden, ermöglicht.
Für die
vorstehend beschriebene Transformationstechnik können gut bekannte Verfahren
angewendet werden.
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Nach
einer allgemeinen Beschreibung wird die Erfindung unter Bezugnahme
auf bestimmte spezifische Beispiele, welche hierin nur zum Zwecke
der Veranschaulichung angegeben werden und nicht als eine Begrenzung
davon angesehen werden sollen, sofern nicht anders angegeben, besser
verständlich.
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Beispiele
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Beispiel 1: Herstellung einer Lupulin-reichen
Fraktion und einer Lupulin-armen Fraktion
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Hopfenzapfen
wurden 15 Tage nach dem Aufblühen
gesammelt und in flüssigem
Stickstoff eingefroren. Die eingefrorenen Zapfen wurden auf Trockeneis
zergliedert und unter Verwendung einer Präparierpinzette in Fraktionen
unterteilt, wobei eine Fraktion vorwiegend Lupulindrüsen und
die Endocyten-Basis, welche mit Lupulindrüsen dicht besetzt ist, umfasste,
und eine Fraktion vorwiegend die Endocyste, welche wenig Lupulindrüsen enthält, umfasste.
Diese Fraktionen wurde als Lupulin-reiche Fraktion bzw. Lupulin-arme
Fraktion bezeichnet und bei –80°C aufbewahrt.
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Beispiel 2: Präparation der Gesamt-RNA und
der mRNA aus der Lupulin-reichen Fraktion und der Lupulin-armen
Fraktion
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Die
Gesamt-RNA und die mRNA der Lupulin-reichen Fraktion und der Lupulin-armen
Fraktion wurden wie folgt präpariert.
Jede Fraktion wurde tiefgefroren und in flüssigem Stickstoff zerrieben,
dann in einer 2%igen CTAB-Lösung
(bestehend aus 2% Cetyltrimethylammoniumbromid, 0,1 M Tris (pH 9,5),
20 mM EDTA, 1,4 M NaCl und 1% β-Mercaptoethanol)
suspendiert und bei 65°C
für 30
min inkubiert. Die Suspension wurde zweimal mit Chloroform/Isoamylalkohol
(24:1) extrahiert. Anschließend
wurde zu dem Extrakt ein 3/4 Volumen an Isopropanol zugegeben, um
die DNA und die RNA auszufällen.
Die auf diese Weise gefällte
DNA und RNA wurden dann in Wasser gelöst. Anschließend wurde
ein 1/3 Volumen an 10 M Lithiumchlorid dazu zugegeben. Das so erhaltene
Gemisch wurde bei –20°C über Nacht
stehen gelassen und dann bei 15.000 UpM für 10 min zentrifugiert. Das
erhaltene Präzipitat
wurde mit 70%igem Ethanol gewaschen und in einem DNase-Reaktionspuffer (bestehend
aus 100 mM Natriumacetat (pH 5,2) und 5 mM Magnesiumchlorid) gelöst. Zu diesem
Gemisch wurde DNase zugesetzt, und das so erhaltene Gemisch wurde
bei 37°C
inkubiert, um die DNA abzubauen. Zu dem Inkubationsgemisch wurde
ein 1/3 Volumen an 10 M Lithiumchlorid zugegeben, und das Gemisch
wurde bei –20°C über Nacht
stehen gelassen und dann bei 15.000 UpM für 10 min zentrifugiert. Das erhaltene
Präzipitat
wurde in Wasser gelöst,
und die so erhaltene Lösung
wurde durch eine Extraktion mit Phenol-Chloroform gereinigt und
einer Ethanolpräzipitation
unterzogen. Das erhaltene Präzipitat
wurde in Wasser gelöst
und als eine Gesamt-RNA-Präparation
verwendet, aus welcher die mRNA unter Verwendung von "Oligotex-dT30 <Super>" (Takara-Shuzo) gemäß dem beiliegenden Protokoll
präpariert
wurde.
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Beispiel 3: Herstellung von Lupulin-spezifischen
Sonden
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Die
Lupulin-spezifischen Sonden wurden hierin durch die Subtraktion
der mRNA, welche auch in der Lupulin-armen Fraktion vorhanden war,
von der mRNA in der Lupulin-reichen Fraktion hergestellt. Genauer wurden
die Lupulin-spezifischen Sonden unter Verwendung eines "Subtractor Kit" (Invitrogen) gemäß dem Protokoll,
welches dem Kit beiliegt, hergestellt.
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Zuerst
wurde unter Verwendung der mRNA in der Lupulin-reichen Fraktion
eine cDNA synthetisiert. Auch wurde die mRNA in der Lupulin-armen
Fraktion mit Biotin markiert. Anschließend wurde die auf diese Weise
hergestellte cDNA der Lupulin-reichen Fraktion mit der biotinylierten
mRNA in der Lupulin-armen Fraktion gemischt, um ein Hybrid zu bilden,
an welches dann Streptavidin gebunden wurde, das mit der biotinylierten
mRNA in dem Hybrid eine Bindung eingeht. Dann wurde die biotinylierte
mRNA durch die Extraktion des Hybrids mit Phenol-Chloroform entfernt,
wodurch die cDNA, welche von der mRNA stammt, die auch in der Lupulin-armen
Fraktion vorhanden ist, von der cDNA der Lupulin-reichen Fraktion
abgetrennt wird. Als Ergebnis wurde eine cDNA erhalten, welche ausschließlich von
der Lupulinreichen Fraktion stammt, die dann als Sonde verwendet
wurde. Die so erhaltenen Lupulin-spezifischen Sonden wurden unter
Verwendung von "DIG-High
Prime" (Boehringer
Mannheim) mit Digoxigenin markiert.
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Beispiel 4: Isolierung einer Lupulin-spezifischen
cDNA
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Unter
Verwendung der mRNA in der Lupulin-reichen Fraktion wurde mit Hilfe
des "cDNA-Synthesemoduls", des "cDNA Rapid Adaptor
Ligation-Moduls" und
des "cDNA Rapid
Cloning-Moduls – MOSSIox" (Amersham) sowie
des "GIGAPACK Plus
Packaging Extract" (Stratagene)
mit MOSSIox als Vektor eine cDNA-Bank hergestellt. Diese Bank wurde
mit Hilfe eines Hybridisierungsverfahrens unter Verwendung der mit Digoxigenin
markierten Lupulin-spezifischen Sonden durchmustert.
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Genauer
wurde jeder Plaque, welcher von der vorstehend beschriebenen cDNA-Bank
erhalten wurde, auf einen Membranfilter übertragen. Die Blockierung fand
in mit einem Hybridisierungspuffer (enthaltend 5x SSC, 100 mM Phosphatpuffer,
7% SDS, 2% Blockierungsmittel, 0,1% N-Lauroylsarcosin, 50% Formamid
und 50 g/ml Fischsperma-DNA) statt. Dann wurde die vorstehend beschriebene
Sonde zu dem Hybridisierungspuffer zugegeben, und die Membran wurde
in dem erhaltenen Gemisch bei 42°C über Nacht
inkubiert. Anschließend
wurde die Membran zweimal mit einer Spüllösung (enthaltend 1% SDS und
2x SSC) bei 56°C
für 5 min und
weiterhin zweimal mit einer anderen Spüllösung (enthaltend 0,1% SDS und
0,1x SSC) bei 68°C
für 5 min gewaschen.
Durch den Nachweis eines positiven Plaques wurde dann die Lupulin-spezifische
cDNA isoliert.
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Beispiel 5: Bestimmung der DNA-Sequenz
der Lupulin-spezifischen cDNA und der Aminosäuresequenz der Translationsprodukte
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Anschließend wurde
die DNA-Sequenz der so erhaltenen Genfragmente, welche die Lupulin-spezifische
cDNA und den Lupulin-spezifischen Promotor enthalten, bestimmt.
Für die
Sequenzierung wurde jedes Genfragment in den pUC-Vektor oder den pBluescript-Vektor subcloniert.
Die Sequenzierung wurde unter Verwendung eines "ABI PRISM Dye Primer Cycle Sequencing
Ready Reaction Kit" und
eines DNA-Sequenzanalysegeräts
(Modell ABI373S) (Perkin-Elmer) durchgeführt.
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Die
so bestimmte DNA-Sequenz der Lupulin-spezifischen cDNA ist in SEQ
ID NO: 2 dargestellt. Die mutmaßliche
Aminosäuresequenz
des Translationsprodukts, welche von der DNA-Sequenz abgeleitet
wurde, ist in SEQ ID NO: 1 gezeigt. In diesem Falle entspricht die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 der DNA-Sequenz beginnend bei dem Initiationscodon
(ATG) in Position 36–38
bis zu dem Terminationscodon (TAA) in Position 1218–1220 in
SEQ ID NO: 2.
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Beispiel 6: Präparation der genomischen Hopfen-DNA
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Die
genomische Hopfen-DNA wurde wie folgt präpariert. Blätter oder Zapfen von Hopfen
wurden tiefgefroren und in flüssigem
Stickstoff zerrieben, dann in einer 2%igen CTAB-Lösung (enthaltend
2% Cetyltrimethylammoniumbromid, 0,1 M Tris (pH 9,5), 20 mM EDTA,
1,4 M NaCl und 1% β-Mercaptoethanol)
suspendiert und bei 65°C
für 30
min inkubiert. Die Suspension wurde zweimal mit Chloroform-Isoamylalkohol
(24:1) extrahiert und ein 3/4 Volumen an Isopropanol wurde zugegeben,
um die DNA und die RNA auszufällen.
Die auf diese Weise gefällte
DNA und RNA wurden in einem TE-Puffer mit hoher Salzkonzentration
(enthaltend 1 M NaCl, 10 mM Tris (pH 8,0) und 1 mM EDTA) gelöst. Anschließend wurde
eine RNase zugegeben, und das Gemisch wurde bei 60°C inkubiert,
um die RNA abzubauen. Zu dem Reaktionsgemisch wurden 2 Volumina
an Isopropanol zugegeben, um die DNA auszufällen, welche mit 70%igem Ethanol
gewaschen und dann in Wasser gelöst
wurde, um eine genomische DNA-Probe zu erhalten.
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Beispiel 7: Isolierung der regulatorischen
Sequenz für
die Expression des Lupulinspezifischen Gens
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Die
Isolierung der regulatorischen Sequenz für die Expression des Lupulinspezifischen
Gens wurde mit Hilfe der inversen PCR-Methode wie folgt durchgeführt. 1 ist
ein Diagramm, das die Vorgehensweise in diesem Beispiel 7 wiedergibt.
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Zunächst wurde
die genomische Hopfen-DNA, welche in Beispiel 6 erhalten wurde,
mit dem Restriktionsenzym XhoI gespalten (S1 und S2). Die XhoI-Spaltprodukte
wurden gemäß dem Protokoll,
das dem "DNA-Ligations
Kit Ver. 1" (Takara-Shuzo) beiliegt,
einer Selbstzirkularisierung unterzogen (S3).
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Anschließen wurde
die flankierende Region, welche den Promotor für das Lupulin-spezifische Gen enthält, durch
eine PCR unter Verwendung von Primern, welche die Sequenz innerhalb
der Lupulin-spezifischen cDNA enthalten, mit einem Teil des erhaltenen
Ligierungsreaktionsgemisches als Matrize amplifiziert (S4). Die
Sequenzen des hierin verwendeten Primerpaares sind in SEQ ID NO:
3 (Primer 1) und NO: 4 (Primer 2) wiedergegeben. SEQ ID NO: 3 ist
eine Sequenz, welche zu der Sequenz von Position 137 bis 166 komplementär ist, und
SEQ ID NO: 4 ist eine Sequenz, welche der Position 303 bis 332 von
SEQ ID NO: 2 entspricht.
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Die
vorstehend beschriebene PCR wurde unter Verwendung eines "Expand High-Fidelity
PCR System" (Boehringer
Mannheim) gemäß dem beiliegenden
Protokoll, hierin unter Bezugnahme eingeschlossen, durchgeführt. Die
Reaktionsbedingungen waren wie folgt: nach 30 Inkubationszyklen
bei 94°C
für 1 min,
55°C für 1 min
und 68°C
für 4 min
wurde das Gemisch zusätzlich
bei 72°C
für 6 min
inkubiert.
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Die
so erhaltene Reaktionslösung
wurde einer Elektrophorese unterzogen, um die PCR-Produkte zu identifizieren.
Da neben dem amplifizierten Fragment 1 auch unspezifisch amplifizierte
Fragmente in den vorstehenden PCR-Produkten enthalten sein könnten, wurde
zusätzlich
eine selektive Amplifikation des gewünschten Fragments allein unter
Verwendung von anderen Primern durchgeführt (S5). Das heißt, um nur
das DNA-Segment selektiv zu amplifizieren, welches den Lupulinspezifischen
Promotor umfasst, wurde eine PCR mit einem Teil der vorstehend beschriebenen
PCR-Lösung
als Matrize unter Verwendung von Primer 3 (SEQ ID NO: 5), welcher
zu einer Sequenz weiter stromaufwärts des Lupulin-spezifischen
Gens als Primer 1 komplementär
ist, und des vorstehend beschriebenen Primers 2 durchgeführt (S6).
Der Primer 3 (SEQ ID NO: 5) umfasst eine Sequenz, welche zu der
Sequenz von Nr. 114 bis 143 der Lupulin-spezifischen cDNA (SEQ ID NO:
2) komplementär
ist. Die PCR wurde unter den gleichen Bedingungen und unter Verwendung
derselben Hilfsmittel, wie vorstehend beschrieben, durchgeführt. Anschließend wurde
unter Verwendung des mittels PCR amplifizierten Fragments, das unter
Verwendung der Primer 2 und 3 erhalten wurde, die DNA-Sequenz bestimmt.
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Beispiel 8: Bestimmung der DNA-Sequenz
der regulatorischen Sequenz für
die Expression des Lupulin-spezifischen Gens
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Die
Rasensequenz des vorstehend beschriebenen amplifizierten Fragments
2 wurde ähnlich
wie in dem vorstehend beschriebenen Beispiel 5 durch Subclonierung
des amplifizierten Fragments in den pUC-Vektor oder den pBluescript-Vektor
und unter Verwendung eines "ABI
PRISM Dye Primer Cycle Sequencing Ready Reaction Kit's" sowie eines DNA-Sequenzanalysegeräts (Typ
AB1373S) (Perkin-Elmer) bestimmt. Die Ergebnisse sind in SEQ ID
NO: 6 gezeigt.
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Da
dieses amplifizierte Fragment durch die inverse PCR-Methode erhalten
wurde, ist zu erwarten, dass das amplifizierte Fragment die regulatorische
Sequenz für
die Expression wie den Promotor innerhalb des Lupulin-spezifischen
Gens (eines Teils davon) enthält.
Um diese regulatorische Sequenz für die Expression zu identifizieren,
wurde daher das DNA-Fragment, welches auf diese Weise amplifiziert
wurde, mit der DNA-Sequenz der Lupulin-spezifischen cDNA verglichen.
Dieser Vergleich ergab, dass das DNA-Fragment, welches hierin amplifiziert
wurde (SEQ ID NO: 6), die Promotorsequenz innerhalb der Lupulin-spezifischen cDNA
enthält.
Genauer entsprach die Sequenzposition 1–690 von SEQ ID NO: 6 der Sequenzposition 303–992 der
Lupulin-spezifischen cDNA (SEQ ID NO: 2), bzw. entsprach die Sequenzposition
3296–3438
von SEQ ID NO: 6 den Sequenznummern 1–143 der Lupulin-spezifischen
cDNA (SEQ ID NO: 2). Dadurch ist bestätigt worden, dass die regulatorische
Region für
die Expression wie der Promotor für das Lupulin-spezifische Gen
innerhalb der Region von Position 691 bis 3295 von SEQ ID NO: 6
enthalten ist, welche in SEQ ID NO: 7 dargestellt ist.
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Beispiel 9: Northern-Blot-Analyse der
Lupulin-spezifischen cDNA und der regulatorischen Sequenz für die Expression
des Lupulin-spezifische Gens
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Um
zu untersuchen, ob die vorstehend beschriebene Lupulin-spezifische
cDNA tatsächlich
in Lupulindrüsen
exprimiert wird und ob der Promotor für das vorstehend beschriebene
Lupulin-spezifische Gen tatsächlich
in Lupulindrüsen
wirksam ist, wurde eine Northern-Blot-Analyse für die Gesamt-RNA, welche aus
der Lupulin-reichen Fraktion bzw. der Lupulin-armen Fraktion extrahiert
wurde, unter Verwendung der markierten DNAs, die basierend auf der
Lupulin-spezifischen cDNA (SEQ ID NO: 2) in Beispiel 5 hergestellt
wurden, durchgeführt.
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Zunächst wurde
die Gesamt-RNA durch ein ähnliches
Verfahren wie in Beispiel 2 aus der Lupulin-reichen Fraktion und
der Lupulin-armen Fraktion präpariert
und durch eine denaturierende Agarosegelelektrophorese (1% Agarose,
18% Formaldehyd, 20 mM MOPS, 5 mM Natriumacetat und 1 mM EDTA (pH
7)) fraktioniert. Die auf diese Weise in dem Agarosegel fraktionierten
RNAs wurden auf eine Nylonmembran übertragen und einer Hybridisierung
unter Verwendung der vorstehend erhaltenen cDNA als eine Sonde gemäß dem "User's Guide for Hybridization
with DIG System" (Boehringer
Mannheim, S. 40 (1995)), hierin unter Bezugnahme eingeschlossen,
unterzogen.
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Die
Hybridisierung wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt. Die
vorstehend beschriebene Membran wurde unter Verwendung eines Hybridisierungspuffers,
welcher die gleichen Bestandteile wie in Beispiel 4 enthielt, blockiert.
Zu dem vorstehend beschriebenen Hybridisierungspuffer wurde die
mit Digoxigenin markierte Lupulin-spezifische cDNA als Sonde zugegeben,
und die blockierte Membran wurde in dem Gemisch eingeweicht und
bei 50°C über Nacht
inkubiert. Anschließend
wurde die Membran zweimal mit einer Waschlösung (enthaltend 1% SDS und
2x SSC) bei 56°C
für 10
min und weiterhin zweimal mit einer anderen Waschlösung (enthaltend
0,1% SDS und 0,1x SSC) bei 68°C
für 30
min gewaschen. Die Membran wurde dann auf Banden untersucht, welche
mit der Sonde eine Bindung eingegangen sind. Die Ergebnisse sind
in 2 gezeigt.
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Wie
in 2 wiedergegeben, wurde gezeigt, dass, obwohl einige
RNAs für
das Gen, wie vorstehend erhalten, auch in der Lupulin-armen Fraktion
vorhanden waren, diese RNAs eindeutig in großer Zahl in der Lupulin-reichen
Fraktion vorhanden waren, was auf eine starke spezifische Expression
dieses Gens in den Lupulindrüsen
hinweist. Die Expression dieses Gens wird durch die Nucleinsäure kontrolliert,
welche die regulatorische Region für die Expression umfasst, die
den Promotor enthält,
welcher stromaufwärts
des Strukturgens in der genomischen DNA angeordnet ist, wobei die
Nucleinsäure,
welche die regulatorische Region für die Expression umfasst, die
Nucleinsäure
ist, welche in dem vorstehend beschriebenen Beispiel isoliert und
identifiziert wurde, was auf eine spezifische starke Wirkung der
vorstehend beschriebenen isolierten Nucleinsäure, welche die regulatorische
Region für
die Expression umfasst, in den Lupulindrüsen hinweist. Die Signalbanden,
welche auf der niedermolekularen Seite nachgewiesen wurden, sind
vermutlich auf Abbauprodukte der mRNA des Gens, wie vorstehend erhalten,
zurückzuführen.
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Beispiel 10: Untersuchung der Homologie
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Die
mutmaßliche
Aminosäuresequenz,
welche von der DNA-Sequenz der auf diese Weise erhaltenen Lupulin-spezifischen
cDNA abgeleitet wurde, wurde auf eine Homologie mit bereits vorhandenen
Aminosäuresequenzen
untersucht. Als Ergebnis wurde gezeigt, dass das Gen eine hohe Homologie
zu dem Gen für
die Chalcon-Synthetase aufweist, welche die Synthese von Nalingenin
in Zusammenhang mit der Biosynthese der Flavonoide in Pflanzen katalysiert.
Genauer ergab der Vergleich des Hopfen-Enzyms mit den Chalcon-Synthetasen
aus anderen Pflanzen wie Arabidopsis (Plant J. 8 (5) (1995), 659–671), Gerste
(Plant Mol. Biol. 16 (1991), 1103–1106), Erbse (EMBL/GenBank/DDBJ-Datenbanken
X80007), Petunie (J. Biotechnol. 11 (2) (1995), 131–135) und
Reis (EMBL/GenBank/DDBJ-Datenbanken X92547) eine Homologie von 65–70% auf der
DNA-Ebene und eine Homologie von 70–75% auf der Aminosäureebene.
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Vor
kurzem ist gezeigt worden, dass die Chalcon-Synthetase die Aktivität einer
Valerophenon-Synthetase hat, welche Phlorisovalerophenon und Phlorisobutyrophenon,
welches die Vorläufer
der Ritterstoffe α-Säure und β-Säure sind,
katalysiert (European Brewery Convention, Proceedings of the 26th
Congress, S. 215 (1997)), was auf die Möglichkeit hindeutet, dass das
Translationsprodukt des vorstehend erhaltenen Gens als eine Valerophenon-Synthetase
an der Biosynthese der Ritterstoffe beteiligt ist.
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Daher,
falls das Gen, welches in den Lupulindrüsen spezifisch exprimiert wird,
eine Chalcon-Synthetase codiert, kann diese Nucleinsäure verwendet
werden, um den Gehalt an Flavonoiden in Pflanzen zu erhöhen. Außerdem,
falls dieses Gen eine Valerophenon-Synthetase codiert, kann diese
Nucleinsäure
verwendet werden, um den Gehalt an Ritterstoffen im Hopfen zu erhöhen. Ferner,
da die Ritterstoffe α-Säure und β-Säure im Hopfen
eine pharmakologische Aktivität
haben (Biosci. Biotech. Biochem. 61 (1) (1997), 158), ist es möglich, dass
die vorstehend beschriebene Nucleinsäure bei der Arzneistoffproduktion
verwendet werden kann.
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Verwendbarkeit in der Industrie
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Wie
vorstehend beschrieben, ermöglichen
Nucleinsäuren,
die Gene umfassen, welche in den Lupulindrüsen von Hopfen spezifisch exprimiert
werden, die Züchtung
von Hopfen durch gentechnische Verfahren im Hinblick auf sekundäre Stoffwechselprodukte,
welche in den Lupulindrüsen
exprimiert werden. Im Falle der Verwendung von Vektoren, welche
die vorstehend beschriebenen Lupulin-spezifischen Gene tragen, ist
außerdem
zu erwarten, dass die Produktion von sekundären Stoffwechselprodukten außerhalb
von Pflanzen wie in gezüchteten
Zellen verwirklicht werden kann. Da solche sekundären Stoffwechselprodukte
wichtige Stoffe wie Nahrungsmittel und Arzneistoffe einschließen und
da außerdem
die Chalcon-Synthetase
an der Biosynthese von Flavonoiden beteiligt ist und die Valerophenon-Synthetase an der
Biosynthese von Ritterstoffen beteiligt ist, wird erwartet, dass
die vorliegende Erfindung in hohem Maße zur Entwicklung und Verbesserung
von Substanzen für
Nahrungsmittel und Arzneimittel beiträgt.
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Ferner
kann der Lupulin-spezifische Promotor der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, um den Gehalt an sekundären Stoffwechselprodukten wie
etherischen Ölen
und Ritterstoffen, welche sich in den Lupulindrüsen anreichern, zu erhöhen, indem
das Gen von Interesse stromabwärts
des Promotors inseriert wird. Der Promotor kann auch verwendet werden,
um neue andere Merkmale auf Hopfen zu übertragen. Sequenzprotokoll