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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue genetisch veränderte L-sorbosereduktasedefiziente
Mutanten eines Mikroorganismus der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter,
die bei der fermentativen Produktion von L-Sorbose und bei der Verbesserung
des Vitamin-C-Produktionsverfahrens
vorteilhaft sind.
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Die
Produktion von Vitamin C wurde nach dem Reichstein-Verfahren durchgeführt, bei
dem als einziger biologischer Schritt ein fermentatives Verfahren
für die
Umwandlung von D-Sorbitol in L-Sorbose durch einen Mikroorganismus
der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter stattfindet. Diese Umwandlung
in L-Sorbose ist einer der Schlüsselschritte
für die
Schlagkräftigkeit
der Vitamin-C-Produktion. Es wurde jedoch beobachtet, daß das Produkt,
nämlich
L-Sorbose, nach dem Verbrauch des Substrats, nämlich D-Sorbitol, während der
oxidativen Fermentation mit besagtem Mikroorganismus verbraucht
wurde. Dieses Phänomen
wurde dahingehend interpretiert, daß die L-Sorbose durch die NADPH-gebundene
L-Sorbosereduktase (im folgenden gelegentlich SR genannt), die im
Cytosol (siehe Sugisawa et al., Agric. Biol. Chem. 55: 2043-2049,
1991) vorliegt, reduziert wurde. Es wurde berichtet, daß D-Sorbitol
bei Gluconobacter in D-Fructose umgewandelt wurde, welche in den
Pentose-Stoffwechselweg
eingebaut und weiter zu CO2 verstoffwechselt
werden konnte (Shinjoh et al., Agric. Biol. Chem. 54: 2257-2263,
1990). Diese Stoffwechselwege, bei denen nicht nur das Substrat,
sondern auch das Produkt, verbraucht werden, haben möglicherweise
letztendlich zu einer geringeren Vitamin-C-Produktivität geführt.
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Über eine
Verbesserung der L-Sorboseproduktion wurde von Nogami et al. in
der
japanischen Patentanmeldung
Kokai Nr. 51054/1995 berichtet. Sie führten an den Mikroorganismen
von Gluconobacter oxydans und Gluconobacter suboxydans eine traditionelle
chemische Mutagenese durch und isolierten die Mutantenstämme, deren
Fähigkeit,
D-Sorbitol als einzige Quelle für
assimilierbaren Kohlenstoff zu verwerten, reduziert war. Beim Durchführen einer
Fermentation auf L-Sorboseproduktion
mit solch einer Mutante beobachteten sie eine Produktivitätsverbesserung
von mehr als 2-3% im Vergleich zu der Produktivität des Elternstamms.
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Einer
der Nachteile, der häufig
bei Mutantenstämmen,
die mittels traditioneller Mutagenese erzeugt wurden, beobachtet
wird, ist die Rückmutation,
die die verbesserten Eigenschaften der Mutantenstämme während des
Fermentationsverlaufs bzw. während
der Subkultivierung der Mutante auf Null reduziert, was letztendlich
zu einer verringerten Vitamin-C-Produktivität führen würde. Es ist daher eine stabil
blockierte L-Sorbosereduktasemutante wünschenswert.
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Gemäß einem
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen neuen genetisch veränderten
Mikroorganismus bereit, der von einem Mikroorganismus der Gattung
Gluconobacter oder Acetobacter abstammt und der dadurch gekennzeichnet
ist, daß seine
biologische Aktivität,
L-Sorbose zu reduzieren,
mittels Gentechnik praktisch auf Null reduziert ist. Und erweist
diese biologische Aktivität
im Ausmaß von
weniger als 10% von derjenigen des ursprünglichen Mikroorganismus auf;
so beträgt
gemäß der im
folgenden beschriebenen Definition der Aktivität diese Aktivität z.B. 0,07
bis 0,02/Einheiten/mg Protein oder weniger (z.B. in Beispiel 1 (iii)). Das
Gen des erfindungsgemäßen gentechnisch
veränderten
Mikroorganismus muß eine
stabil integrierte Mutation tragen, vorzugsweise mindestens eine
Mutation mittels Disruption, Addition, Insertion, Deletion und/oder Substitution
eines Nukleotids bzw. von Nukleotiden innerhalb der Region, die
für die
Bildung von aktiver L-Sorbosereduktase erforderlich ist, in Zellen
des Mikroorganismus.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen gentechnisch
veränderten
Mikroorganismus kann diese Mutation durch Gendisruption innerhalb
der Region, die für
die Bildung von aktiver L-Sorbosereduktase erforderlich ist, verursacht
sein. Solch eine Disruption kann mindestens ein interferierendes DNA-Fragment
aus der Gruppe Transposon, Antibiotikaresistenzgenkassette und beliebigen
DNA-Sequenzen, die den Wirts-Mikroorganismus an der Bildung von
aktiver L-Sorbosereduktase hindern, enthalten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Mutation durch Mutagenese mittels
ortsgerichteter Mutagenese erzeugt worden sein. Solch eine Mutagenese
kann in der Region, die für die
Bildung von aktiver L-Sorbosereduktase erforderlich ist, erfolgen,
wobei diese Region ein Strukturgen der L-Sorbosereduktase und Expressionskontrollsequenzen
wie Promoter, Operator, Terminator, DNA-codierenden Repressor, Aktivator
und dergleichen beinhalten kann.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
eines L-Sorbosereduktasegens eines Mikroorganismus der Gattung Gluconobacter
oder Acetobacter bei der Erzeugung des wie oben beschriebenen gentechnisch
veränderten
Mikroorganismus bereitgestellt, wobei besagtes Gen dadurch gekennzeichnet
ist, daß es
für die
Aminosäuresequenz
der in SEQ ID NO: 2 beschriebenen L-Sorbosereduktase oder ihr funktionelles Äquivalent,
das eine Insertion, Deletion, Addition und/oder Substitution von
einer oder mehreren Aminosäure(n)
in dieser SEQ ID NO: 2 enthält,
codiert.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein schlagkräftiges Verfahren
für die
Herstellung von L-Sorbose durch Fermentation eines Mikroorganismus
in einem entsprechenden Medium, umfassend die Verwendung des oben
beschriebenen erfindungsgemäßen gentechnisch
veränderten
Mikroorganismus, bereitgestellt. Im Zusammenhang mit diesem Verfahren
zur Herstellung von L-Sorbose stellt die vorliegende Erfindung auch
ein schlagkräftiges
Verfahren zur Herstellung von Vitamin C bereit, umfassend einen Fermentationsschritt
für die
Herstellung von L-Sorbose, dadurch gekennzeichnet, daß die Fermentation
durch Verwendung des wie oben beschriebenen erfindungsgemäßen gentechnisch
veränderten
Mikroorganismus durchgeführt
wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen neuen gentechnisch veränderten
Mikroorganismus bereit, der von einem Mikroorganismus der Gattung
Gluconobacter oder Acetobacter abstammt, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß seine
biologische Aktivität
für die
Reduktion von L-Sorbose mittels Gentechnik im wesentlichen auf Null
reduziert ist.
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Bei
diesem gentechnisch veränderten
Mikroorganismus kann es sich um einen Mikroorganismus handeln, der
zu der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter zählt, darunter Gluconobacter
albidus, Gluconobacter capsulatus, Gluconobacter cerinus, Gluconobacter
dioxyacetonicus, Gluconobacter gluconicus, Gluconobacter industrius,
Gluconobacter melanogenus (IFO 3293 und FERN P-8386 [Nationales
Institut für
Biowissenschaften und Humantechnologie, Japan]), Gluconobacter nonoxygluconicus,
Gluconobacter oxydans, Gluconobacter oxydans subsp. sphaericus,
Gluconobacter roseus, Gluconobacter rubiginosus, Gluconobacter suboxydans
(IFO 3291), Acetobacter xylinum [im Handel vom Institut für Fermentation,
Osaka, Japan (IFO) als IFO 3288 erhältlich], Acetobacter pasteurianus, Acetobacter
aceti, Acetobacter hansenii und Acetobacter liquefaciens (IFO 12388;
ATCC 14835). Bezüglich
Einzelheiten zu den Stämmen
siehe auch die europäischen Patentanmeldungen
mit den Veröffentlichungsnummern
(EPA)
213591 und
518136 . Gluconobacter suboxydans
IFO 3291 wurde in Form einer Mischung mit Gluconobacter oxydans
DSM4025 als FERM BP-3813 und Gluconobacter melanogenus IFO 3293
als FERM BP-8256 hinterlegt. Für
weitere Einzelheiten siehe
EP 518136 .
Bezüglich
Gluconobacter suboxydans (IFO 3291) und Gluconobacter melanogenus
(IFO 3293) siehe auch EO 728 840 (
US-Patentanmeldung Nr.
08/606 807 ).
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Zwecks
Reduktion der biologischen Aktivität des besagten Mikroorganismus
bei der Reduktion von L-Sorbose
auf Null beinhaltet die vorliegende Erfindung eine gentechnische
Veränderung,
die auf die Region des Mikroorganismusgens, das für die Bildung
der aktiven L-Sorbosereduktase
erforderlich ist, abzielt. Die typischen Methoden für diesen
Zweck sind unter der Bezeichnung Gendisruption mit Transposon oder
Selektionsmarkergenkassette sowie ortsgerichtete Mutagenese bekannt.
Wie im folgenden beschrieben eignet sich das Gendisruptionsverfahren
zum Identifizieren des Zielgens des Mikroorganismus, jedoch auch
für die
Blockierung der Genfunktion. Sobald die obenerwähnte Zielregion des Gens identifiziert
worden ist, kann auch eine traditionelle Mutagenese angewandt werden,
und zwar durch Behandeln des Ziel-DNA-Fragments mit z.B. einem chemischen
Mutagen, mit Ultraviolettbestrahlung und dergleichen.
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Die
Gendisruption kann durch Einführung
eines interferierenden DNA-Fragments in die chromosomale DNA des
Mikroorganismus mittels Transposonmutagenese, Einführung einer
Genkassette mit einem Selektionsmarker wie einem Antibiotikaresistenzgen,
DNA-Sequenzen, die die Bildung von aktiver L-Sorbosereduktase auf
Null reduzieren, erfolgen.
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(a) Transposonmutagenese
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Die
Transposonmutagenese ist als wirksames Mittel für die genetische Analyse bekannt
(P. Gerhardt et al., „Methods
for General and Molecular Bacteriology" [Verfahren der allgemeinen und molekularen
Bakteriologie], Kapitel 17, Transposon Mutagenesis; American Society
for Microbiology). Bei diesem Verfahren wird ein transponierbares
Elemente eingesetzt, bei denen es sich um separate DNA-Segmente
handelt, die über die
einzigartige Fähigkeit
verfügen,
daß sie
sich an neue Stellen innerhalb des Genoms des Wirtsorganismus versetzen
(transponieren) können.
Der Vorgang des Transponierens ist von dem klassischen homologen
Rekombinationssystem des Organismus unabhängig. Bei der Insertion eines
transponierbaren Elements an eine neue Stelle im Genom ist keine
weitreichende DNA-Homologie zwischen den Enden des Elements und
seiner Zielstelle erforderlich. Transponierbare Elemente wurden
in verschiedensten prokaryontischen und eukaryontischen Organismen
gefunden, wo sie Nullmutationen, Chromosomenumlagerungen und neue
Muster der Genexpression verursachen können, wenn sie sich in die
Codierregion oder in Regulationssequenzen von vorhandenen Genen
und Operons insertieren.
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Prokaryontische
transponierbare Elemente lassen sich grob in drei verschiedene Gruppen
einteilen. Die Gruppe I besteht aus einfachen Elementen wie Insertionssequenzen
(IS-Elementen), die ungefähr
800 bis 1500 Bp lang sind. Die IS-Elemente bestehen üblicherweise
aus einem Gen, das für
ein für
die Transposition erforderliches Enzym (d.h. eine Transposase) codiert
und das von endständig
wiederholten DNA-Sequenzen, die der Transposase als Substrat dienen,
flankiert sind. IS-Elemente wurden zuerst in den Laktose- und Galaktoseverwertungs-Operons
von Darmbakterien identifiziert, wobei gefunden wurde, daß die Elemente bei
ihrer Insertion häufig
zu unstabiler, polarer Mutation führen.
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Die
Gruppe II besteht aus zusammengesetzten transponierbaren Elementen.
Die Mitglieder dieser Gruppe werden auch als Transposons oder Tn-Elemente
bezeichnet. Es hat sich herausgestellt, daß die Transposons bei Prokaryonten
eine Gruppe von komplexen transponierbaren Elementen darstellen,
die häufig einfache
IS-Elemente (oder Teile davon) als direkte oder umgekehrte Sequenzwiederholungen
an ihren Enden enthalten, die sich formal wie IS-Elemente verhalten,
jedoch zusätzliche
Gene tragen, die mit Transpositionsfunktionen nichts zu tun haben,
wie Gene für
Antibiotikaresistenz, Schwermetallresistenz oder für Pathogenitätsdeterminanten.
Die Insertion eines Transposons in einen bestimmten Genlocus oder
ein bestimmtes Replicon (einen Phagen) wird durch einen doppelten
Doppelpunkt gekennzeichnet, z.B. lacZ::Tn5 oder l::Tn5.
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Zur
Gruppe III zählen „transponierbare" Bacteriophagen wie
My und seine Verwandten. Der Phage My ist Virus und gleichzeitig
Transposon. Es ist bekannt, daß er
an mehrfachen Stellen im Wirtschromosom integrieren kann, wodurch
er häufig
Mutationen erzeugt.
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Es
ist bekannt, daß die
Transposonmutagenese unter Einsatz der oben genannten transponierbaren Elemente
die folgenden Eigenschaften aufweist:
- (i) Solch
eine Mutation führt
im allgemeinen zu einer Inaktivierung des Gens und die erzielte
Nullmutation ist relativ stabil.
- (ii) Transposons führen
neue genetische und physikalische Marker an den Ziel-Locus ein,
wie Antibiotikaresistenzgene, neue Spaltstellen für Restriktionsendonukleasen
sowie unikäre
DNA-Sequenzen, die
durch genetische Mittel, DNA-DNA- Hybridisierung
oder Heteroduplexanalyse mit dem Elektronenmikroskop identifiziert
werden können.
Die genetischen Marker eignen sich für die Kartierung der mutierten
Loci sowie für die
Durchmusterung der Mutanten.
- (iii) Transposons können
verschiedene Umlagerungen im Genom bewirken, wie Deletionen, Inversionen, Translokationen
oder Duplikationen, und können
zum Einführen
von spezifischen Genen in die Zielbakterien eingesetzt werden.
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In
der Fachwelt sind verschiedene Transposons bekannt, wie Tn3, Tn5,
Tn7, Tn9, Tn10, der Phage My und dergleichen. Unter diesen Transposons
ist von Tn5 bekannt, daß es über beinahe
keine Insertionsspezifität
verfügt
und daß seine
Größe relativ
klein ist. Bei Tn5 handelt es sich auch um eines der am häufigsten verwendeten
transponierbaren Elemente, das leicht von Quellen ableitbar ist,
wie pfd-Tn5 [American Type Culture Collection, USA (ATCC) ATCC 77330]
oder pCHR81 (ATCC 37535). Für
die Verwendung bei der Zufallsmutagenese bei der Durchführung der
vorliegenden Erfindung wird Tn5 bevorzugt. Ebenfalls für die der
vorliegende Erfindung eignen sich verschiedene Tn5-Derivate mit
der Bezeichnung Mini-Tn5s, die aus 19Bp der für die Transposition erforderlichen
invertierten Sequenzwiederholungen von Tn5 in Kopplung mit der Antibiotikaresistenz
oder sonstigen selektierbaren Markergenen bestehen. Solche Mini-Tn5s
werden zusätzlich
zur Tn5-Transposase (tnp) in einen Suizidvektor insertiert, um ein
effizientes Tn5-Suizid-Mutagenesesystem zu konstruieren. Weitere
Informationen zum Arbeiten mit Tn5-Transposons finden sich in den
folgenden Literaturstellen: P. Gerhardt et al., „Methods for General and Molecular
Bacteriology", Kapitel
17, Transposon Mutagenesis; American Society for Microbiology, 1994;
K.N. Timmis et al., Mini-Tn5 Transposon Derivatives for Insertion
Mutagenesis, Promoter Probing, and Chromosomal Insertion of Cloned DNA
in Gram-negative Eubacteria, J. Bacteriology, 172: 6568-6572, 1990.
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Für Informationen
darüber,
wie man Tn5 von pfd-Tn5 ableiten kann, siehe die Erklärung zu
pfd-Tn5 (ATCC 77330), die über
das Internet von der ATCC-Home Page erhältlich ist
[http://www.atcc.org/catalogs/recomb.html].
Das Suizidplasmid pfd-Tn5 kann dementsprechend in E. coli sowie
sonstige gramnegative Bakterien durch Elektroporation eingeführt werden
(siehe Literaturstelle für
die empfohlenen Bedingungen). Das Plasmid selbst kann als Tn5-Donor
verwendet werden. Außerdem
kann man einen Tn5-Suizidvektor dadurch konstruieren, daß man das
Plasmid pfd-Tn5 in den Rezipienten E. coli mit einem beliebigen
gewünschten
Plasmid einführt,
Transformanten, die Kmr und Resistenz auf
dem Zielplasmid aufweisen, selektiert, Plasmide aus den Transformanten
isoliert, E. coli mit den isolierten Plasmiden transformiert und
auf Km- und plasmidmarkerresistente Transformanten selektiert, um
so zu einem E. coli-Stamm zu gelangen, der das Zielplasmid mit Tn5
trägt.
Das Konzept dieser Vorschrift findet sich auch bei „Regiondirected Tn5
mutagenesis" in
P. Gerhardt et al. (siehe oben).
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Die
Zufallsmutagenese mit Transposons beinhaltet das Einbringen eines
Transposons in eine bakterielle Zielzelle mittels Transformation,
Transduktion, Konjugation oder Elektroporation unter Verwendung
von Suizidplasmid- oder -phagenvektoren. Die erhaltenen Mutanten
können
mit Hilfe des vom Transposon getragenen Markers durchmustert werden.
Die Transposition des Transposons in das Genom des Rezipientbakteriums
kann nachgewiesen werden, nachdem der verwendete Vektor aufgrund
von Aufspaltung verloren gegangen ist.
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Für die Einführung von
Transposons in einen Mikroorganismus der Gattung Gluconobacter oder
Acetobacter verwendet man gewöhnlich
sogenannte Suizidvektoren, darunter auch ein Derivat des Phagen
P1, und Plasmide mit einem engen Wirtsbereich. Die Phage-P1-Vektoren
und die Plasmidvektoren können
jeweils durch Infektion und durch Transformation, Konjugation oder
Elektroporation in die Rezipientenzellen gebracht werden, wobei
diesen Vektoren vorzugsweise die jeweiligen Startpunkte der Rezipienten
fehlen. Die Wahl des zu verwendenden Suizidvektors und -transposons
hängt von
verschiedenen Kriterien ab, darunter Empfindlichkeit des Phagen,
intrinsische Antibiotikaresistenz der Rezeptorzelle, Verfügbarkeit
eines Gentransfersystems, darunter Transformation, Konjugation,
Elektroporation oder Infektion, zum Einbringen des transposontragenden
Vektors in E. coli.
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Einer
der bevorzugten Vektoren für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung ist der Phage P1 (ATCC25404),
der seine DNA in einen Mikroorganismus der Gattung Gluconobacter
oder Acetobacter injiziert; diese DNA wird jedoch nicht replikationsfähig sein
und wird aufgrund von Aufspaltung verloren gehen. Solch ein P1-Phage, der Tn5 trägt (P1::Tn5),
kann in Form eines Phagenlysats eingesetzt werden, das dadurch hergestellt
werden kann, daß man
E. coli, der P1::Tn5 trägt,
nach bekannten Vorgehensweisen lysiert (siehe: z.B. Methods for
General and Molecular Bacteriology" Kapitel 17, Transposon Mutagenesis;
American Society for Microbiology oder
US-Patent Nr. 5082785 , 1992).
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Bei
den anderen bevorzugten Suizidvektoren, die bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
handelt es sich um Plasmidsuizidvektoren, die auf einem von dem
Plasmid RP4 oder seinem Verwandten RK2 (ATCC37125) abgeleiteten
Replikon basieren können,
wobei sie denselben Konjugationstransfer von Mobilisierungsfunktionen
und -stämmen
für einen
weiten Wirtsbereich, jedoch einen Replikationsursprung von einem
engen Wirtsbereich tragen. Diese Vektoren können mit hoher Frequenz von
E. coli in einen Mikroorganismus der Gattung Gluconobacter oder
Acetobacter mobilisiert werden, können jedoch in den Rezipientenzellen
nicht stabil erhalten werden. Zusätzlich zu Tn5 enthalten diese
Vektoren die Mobilisierungsstelle des IncP-Typs (mob; oriT), und
sie basieren auf gewöhnlich
verwendeten E. coli-Kloniervektoren wie pACYC177 (ATCC37031), pACYC184
(ATCC37033) und pBR325 [Bolivar F., 1978, Gene 4: 121-136; einem Derivat
von pBR322 (ATCC31344)], die allesamt nicht in Nicht-Darm-Bakterien replizieren
können
(pSUP-Reihe, Simon R. et al., 1983, Bio/Technology 1: 784-791).
Plasmide des pSUP-Typs können
in Kreuzungsversuchen mit zwei Kreuzungspartnern dadurch mobilisiert
werden, daß man
die Transferfunktion in trans von einer chromosomal integrierten
Kopie des IncP-Plasmids RP4 im Donorstamm selbst bereitstellt (z.B.
Stamm S17-1), oder in Kreuzungsexperimenten mit drei Kreuzungspartnern
dadurch, daß man
die Transferfunktionen vom Plasmid pRK2013 (ATCC37159), das von
einem Nicht-Donor, Nicht-Rezipient-Helferstamm
von E. coli geborgen wird, bereitstellt.
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Die
Rezipientenzelle, die das Transposon erhalten hat, kann aufgrund
des Markers, der von dem Element getragen wird, z.B. Resistenz gegenüber gewissen
Antibiotika, selektiert werden. Wird Tn5 als Transposon verwendet,
so kann üblicherweise
der Marker von Kmr oder Nmr verwendet
werden. Außer
den Kmr- oder Nmr-Markern
können
genetische Marker von Tcr, Gmr,
Spr, Apr, Cmr und dergleichen als alternative Markergene
verwendet werden. Es können
auch andere Transposons, die leicht sichtbar gemachte Genprodukte
tragen, wie diejenigen, die vom lacZ, luxAB oder phoA codiert werden,
verwendet werden. Diese Tn5-Derivate sind besonders dann nützlich,
wenn der Zielbakterienstamm eine intrinsische Resistenz gegenüber den
Antibiotika, die normalerweise für
die Selektion von Tn5 verwendet werden (Kanamycin, Neomycin, Bleomycin
und Streptomycin), aufweist oder wenn eine Zweitmutagenese eines
Stamms, der bereits ein Tn5-Derivat birgt, durchgeführt werden
soll (P. Gerhardt et al., „Methods
for General and Molecular Bacteriology" Kapitel 17, Transposon Mutagenesis;
American Society for Microbiology).
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(b) Regionsgerichtete Mutagenese
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Eine
schlagkräftige
Weiterentwicklung des Tn5-Mutageneseprotokolls
ist die Verwendung von Genersatztechniken, um das Wildtypgen in
dem ursprünglichen
Bakterienstamm durch sein gut charakterisiertes Tn5-mutiertes Analog,
das von einem Plasmid in E. coli getragen wird, zu ersetzen. Wenn
ein Wildtyp-Locus kloniert worden ist, so kann die regionsgerichtete
Mutagenese mit Tn5 oder seinen Derivaten oder Genkassetten, die
Selektionsmarker tragen, dazu verwendet werden, um die Zielgene
und -operons, die von der klonierten Region getragen werden, wirksam
zu inaktivieren. Zu diesem Zweck können Tn5 selbst oder seine
obenerwähnten
Derivate oder beliebige Genkassetten mit Selektionsmarkern, z.B.
der von pUC4K getragenen Kmr-Genkassette
(Pharmacia, Uppsala, Schweden) eingesetzt werden. Dieser Ansatz
ist dann sehr schlagkräftig,
wenn man das Gen von Interesse, z.B. das Gen eines mutierten Stamms,
der von dem Elternstamm, von dem das Wildtypgen früher kloniert
wurde, entwickelt wurde, inaktivieren möchte. Die einzige Einschränkung bei
dieser Art von Ersatzexperimenten ist die Länge der homologen Sequenzen,
die für
das doppelte Crossover-Rekombinationsevent
erforderlich sind; vorzugsweise sind homologe Sequenzen mit einer
Länge von
0,5-5 kB an beiden Enden erforderlich. Die bevorzugten Vektoren
für die
regionsgerichtete Mutagenese sind dieselben wie diejenigen, die
sich auch für
die Transposonmutagenese eignen, nämlich die obengenannten Suizidphagen-
und -plasmidvektoren.
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(c) Ortsgerichtete Mutagenese
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Wird
ein Wildtyp-Gen kloniert und seine Nukleotidsequenz bestimmt, so
kann man auch mittels ortsgerichteter Mutagenese die Zielgene inaktivieren.
Für das
Mutieren von interessierenden Genen werden Oligonukleotid-Primer,
die eine Addition und Deletion von Nukleotiden zwecks Leserasterverschiebung
oder eine Substitution von Nukleotiden für die Einführung von Stop-Codons oder
anderen Codons beinhalten, verwendet. Die Mutagenese mit Primern,
die (eine) Mutation(en) beinhalten, können üblicherweise in E. coli mit
einem beliebigen im Handel erhältlichen
Kit für
die ortsgerichtete Mutagenese durchgeführt werden. Diese Art von Mutagenese
eignet sich dann, wenn die Mutagenese mit einer Kassette, die auf
Tn5 oder eine Region gerichtet ist, einen polaren Effekt verursacht,
der die Genexpression stromabwärts
oder stromaufwärts
beeinflußt.
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Bei
den bevorzugten Vektoren für
die Einführung
des mutierten Gens in den Zielmikroorganismus handelt es sich um
die gleichen wie diejenigen, die sich für die Transposonmutagenese
eignen. Im vorliegenden Fall kann die gewünschte Mutante mittels eines
Bioassays, z.B. Enzym- oder Immun-Screening zum Nachweisen der Defizienz
des Zielgenprodukts isoliert werden. Statt dessen kann das mutierte
Gen mit dem oben beschriebenen Selektionsmarkergen an der Stelle,
die nicht die Genexpression stromabwärts oder stromaufwärts beeinflußt, markiert
werden, um die Selektion des Genersatzes zu erleichtern. Man kann
leichter zu einer Zielgenstörung
gelangen, wenn man den Bioassay mit einer Markerselektion kombiniert.
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Die
für L-Sorbosereduktase
defiziente Mutante kann allgemein folgendermaßen selektiert werden: Mit 3
000 bis 10 000 Transposonmutanten wird ein Produktassay mit L-Sorbose
als Substrat durchgeführt,
um die Mutante zu selektieren, die nicht L-Sorbose in D-Sorbitol umwandelt.
Das erste Screening kann vorzugsweise in Mikrotiterplatten erfolgen,
wobei der Ansatz L-Sorbose enthält.
Die Bildung des Produkts, nämlich
D-Sorbitol, wird erstens mittels DC mit einem geeigneten Elutionsmittel
nachgewiesen; Kandidaten, die nicht nachweisbare D-Sorbitolmenten
bilden, werden selektiert.
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Dann
wird mit den Kandidatenmutanten ein Assay auf L-Sorbosereduktaseaktivität wie in
Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung durchgeführt, um die Defizienz für L-Sorbosereduktase
zu bestätigen.
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Zur
Bestätigung,
daß die
defiziente Mutante tatsächlich
das Transposon trägt,
wird üblicherweise
eine Kolonie- oder
Southern-Hybridisierung nach Standardmethoden durchgeführt, wobei
das markierte DNA-Fragment, das das Transposon trägt, als
Sonde verwendet wird (Molecular cloning, a laboratory manual, second edition,
Maniatis T., et al., 1989).
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Solche
eine Mutante wurde wie in Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung
beschrieben isoliert. Die Transposonmutante eignet sich für die weitere
Identifizierung des als Ziel dienenden L-Sorbosereduktasegens und
für die
Bestimmung seiner Nukleotidsequenz der mit dem Transposon markierten
Region.
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Das
von einem Transposon insertierte DNA-Fragment kann in beliebige
E. coli-Kloniervektoren eingeführt
werden, vorzugsweise pUC18, pUC19, pBluescript II (Stratagene Cloning
Systems, CA, USA) und ihre Verwandten, und zwar dadurch, daß man Transformanten
selektiert, die beide Phänotypen
von Selektionsmarkern des Vektors und des Transposons, aufweisen.
Die Nukleotidsequenzen neben dem Transposon können auch z.B. mittels eines
Kettenabbruchverfahrens (Sanger F.S., et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 74: 5463-5467, 1977) bestimmt werden. Bei den erhaltenen
Nukleotidsequenzen kann es sich um Partialsequenzen handeln, deren
Leseraster schwer zu bestimmen sein kann.
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Sobald
die Nukleotidsequenzen bestimmt wurden, kann man mit ihnen eine
Homologiesuche durchführen,
die mit Nukleotid- und/oder Proteinsequenzdateien erfolgt, und zwar
dadurch, daß man
ein genetisches Analyseprogramm, z.B. BLASTP-Abfrage, einsetzt (Lipman
et al., J. Mol. Biol. 215: 403-410, 1990). Findet man irgendwelche
homologen Sequenzen, so kann mit mit ihren Aminosäuresequenzen
ein Alignment durchführen,
um irgendwelche Konsensus-Sequenzen, die zwischen den homologen
Proteinen konserviert sind, aufzufinden. Gemäß den Konsensussequenzen können Oligonukleotid-Primer
synthetisiert und für
die Amplifikation der Partial-DNA des Zielgens mittels Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) verwendet werden. Neben den Konsensussequenzen können auch
beliebige Aminosäuresequenzen,
die nach Einstellung des Leserasters durch Alignment von homologen
Proteinen bestimmt werden, für
die Entwicklung der PCR-Primer verwendet werden.
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Das
erhaltene, mittels PCR hergestellte Partialgen kann als Sonde verwendet
werden, um das vollständige
Zielgen mittels Southern- und Kolonie-Hybridisierung zu erhalten.
Mittels Southern-Hybridisierung gelangt man zur Größe des DNA-Fragments,
das das Zielgen enthält,
und man kann eine Mini-Genbibliothek, die die DNA-Fragmente mit der
gewünschten
Größe enthält, konstruieren.
Die Minibibliothek kann anschließend mit dem Partialgen als
Sonde mittels Kolonie-Hybridisierung durchmustert werden, um zu
dem vollständigen Zielgen
zu gelangen. Anschließend
kann die vollständige
Nukleotidsequenz des Zielgens bestimmt werden, um sein offenes Leseraster
zu identifizieren.
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Bei
der von einem Transposon insertierten Region kann es sich um ein
Regulationsgen handeln, das die Expression des Strukturgens der
L-Sorbosereduktase kontrolliert; bei dem Regulationsgen kann es
sich auch um den Angriffspunkt für
die Disruption des L-Sorbosereduktasegens handeln.
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Mit
dem klonierten DNA-Fragment, das das partielle oder ganze L-Sorbosereduktasegen
des Zielmikroorganismus enthält,
läßt sich
das L-Sorbosereduktasegen des Zielmikroorganismus disrumpieren.
Eine schematische Vorgehensweise und ein schematischer Mechanismus
für die
Disruption sind in 4 bzw. 5 dargestellt.
Das DNA-Fragment wird erst in einen E. coli-Vektor wie pBluescript
II SK kloniert. Anschließend
wird eine Genkassette, die einen Selektionsmarker wie das Kmr-Gen enthält, in das als Angriffspunkt
dienende L-Sorbosereduktasegen insertiert, so daß keine aktive L-Sorbosereduktase
gebildet wird. Das erhaltene DNA-Fragment mit dem disrumpierten
L-Sorbosereduktasegen wird auf einen Suizidvektor wie pSUP202 umkloniert.
Das Suizidplasmid, das das disrumpierte Gen trägt, kann in den Rezipientenmikroorganismus
nach beliebigem Gentransferverfahren, darunter auch Konjugation,
wie oben beschrieben eingeführt
werden. Die Selektion der durch ein Doppel-Crossover-Rekombinationsevent
erzeugten Zielmutante kann dadurch erfolgen, daß man Kolonien, die das Selektionsmarkergen
(z.B. Kmr) exprimieren, isoliert und seine
chromosomale DNA mittels Southern-Blot-Hybridisierung charakterisiert.
Die L-Sorbosereduktasedefizienz
der mutmaßlichen Mutante
wird auf Fehlen einer nachweisbaren Enzymaktivität von L-Sorbosereduktase verifiziert.
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Solch
eine Mutante wurde wie in Beispiel 5 der vorliegenden Erfindung
beschrieben als Stamm SR3 isoliert. Die Nichtverwertung von L-Sorbose
kann mit einem beliebigen Medium, das 1-500 g/l D-Sorbit enthält auf L-Sorbosefermentation
untersucht werden, und zwar dadurch, daß man die Konzentration der
L-Sorbose, sobald sie aus dem D-Sorbit in der Fermentationsbrühe umgewandelt
ist, verfolgt. Statt dessen kann man mit L-sorbose-haltigem Medium auch die Nichtverwertung
von L-Sorbose unter
Fermentationsbedingungen bestätigen.
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Die
in der vorliegenden Erfindung bereitgestellten Mutanten können in
einem wäßrigen Medium
mit einem Zusatz von entsprechenden Nährstoffen unter aeroben Bedingungen
kultiviert werden. Die Kultur kann bei einem pH-Wert zwischen ungefähr 3,0 und
9,0, vorzugsweise zwischen ungefähr
5,0 und 8,0, erfolgen. Obwohl die Kulturzeit je nach dem pH-Wert,
der Temperatur und dem verwendeten Nährmedium schwankt, gelangt
man üblicherweise
in 1 bis 6 Tagen zu günstigen
Ergebnissen. Ein bevorzugter Temperaturbereich für die Kultivierung liegt von
ungefähr
13°C bis
45°C, vorzugsweise
von ungefähr
18°C bis
42°C.
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Üblicherweise
muß das
Kulturmedium Nährstoffe
wie verwertbare Kohlenstoffquellen, verdauliche Stickstoffquellen
und anorganische Substanzen, Vitamine, Spurenelemente und sonstige
wachstumsfördernde
Faktoren enthalten. Als verwertbare Kohlenstoffquellen können Glycerin,
D-Glucose, D-Mannit, D-Fructose, D-Arabit, D-Sorbit, L-Sorbose und dergleichen eingesetzt
werden.
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Als
Stickstoffquellen können
auch verschiedene organische oder anorganische Substanzen eingesetzt
werden, wie zum Beispiel Hefeextrakt, Fleischextrakt, Pepton, Casein,
Maisquellwasser, Harnstoff, Aminosäuren, Nitrate, Ammoniumsalze
und dergleichen. Als anorganische Substanzen können Magnesiumsulfat, Kaliumphosphat,
Eisen(II)- und Eisen(III)-chlorid, Calciumcarbonat und dergleichen
eingesetzt werden.
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Die
L-sorbosereduktasedefiziente Mutante der vorliegenden Erfindung
kann bei der fermentativen Oxidation von D-Sorbit eingesetzt werden,
und es wird erwartetet, daß sie
durch Erhöhen
der L-Sorbose, die für den
Schritt der Kondensationsreaktion von L-Sorbose zu Diaceton-L-Sorbose verwertbar
ist, die Vitamin-C-Ausbeute verbessert. Wie dem Fachmann klar ist,
kann die L-sorbosereduktasedefiziente
Mutante der vorliegenden Erfindung bei beliebigen Verfahren der
Vitamin-C- Produktion
eingesetzt werden, bei denen L-Sorbose als Reaktionszwischenprodukt
vorkommt.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die unten beschriebenen Beispiele,
die sich auf die beigelegten Zeichnungen beziehen, genauer beschrieben;
in denen folgendes dargestellt ist:
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1 zeigt
die Nukleotidsequenzen stromaufwärts
und stromabwärts
der Tn5-Insertionsregion der chromosomalen DNA der von G. melanogenus
IFO 3293 abstammenden L-sorbosereduktasedefizienten Mutante 26-9A.
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2 zeigt
die Oligonukleotidprimer, die für
die PCR-Klonierung des SR-Gens aus G. suboxydans IFO 3291 eingesetzt
wurden.
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3 zeigt
die Restriktionskarte des 8,0 kB großen EcoRV-Fragments, das das
L-Sorbosereduktasegen von G. suboxydans IFO 3291 (oben) und seine
vergrößerte Region
in der Nähe
des L-Sorbosereduktasegens (unten) trägt, wobei die gefundenen offenen
Leseraster (ORFs) angegeben sind.
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4 ist
ein Schema für
die Konstruktion eines Suizidplasmids für die Disruption des L-Sorbosereduktasegens
in G. suboxydans IFO 3291.
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5 zeigt
einen schematischen Mechanismus für die Disruption des L-Sorbosereduktasegens
von G. suboxydans IFO 3291.
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6 zeigt
die Graphen der Fermentationsprofile vom Stamm SR3 und G. suboxydans
IFO 3291 in Nr. 5-Medium
mit 8% Sorbit.
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7 zeigt
die Graphen der Fermentationsprofile vom Stamm SR3 und G. suboxydans
IFO 3291 in SCM-Medium mit 2% Sorbit.
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Beispiel 1. Isolation einer L-sorbosereduktasedefizienten
Tn5-Mutante aus einem G. melanogenus IFO 3293 Abkömmling
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(i) Tn5-Mutagenese
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Es
wurde eine Transposon-Mutagenese durchgeführt (Manning R.F. et al.,
USP5082785 ), um den L-sorbosereduktasedefizienten
Stamm aus dem 2-keto-L-gulonsäureproduzierenden
Stamm L42-9, der von G. melanogenus IFO 3293 erhalten wurde, mittels
mehrstufiger Mutationen mit chemischen Mutagenen, darunter NTG und
ICR170, Ultraviolett-Bestrahlung usw. zu konstruieren. Der Stamm
E. coli W3110, der P1::Tn5 trägt,
und auf LB-Agarplatte
mit 30 μg/ml
Kanamycin erhalten wurde, wurde in 5 ml P1-Medium (LB mit Zusatz von
0,01 M MgSO
4·7H
2O
und 10 μg/ml
Thymin) überimpft
und bei 30°C über Nacht
gezüchtet.
Ein ml dieser Kultur wurde in 100 ml desselben Mediums in einem
500-ml-Erlenmeyer-Kolben überimpft
und 95 min bei 30°C bis
zum Erreichen einer OD550 von ungefähr 0,09 gezüchtet. Die erhaltene Kultur
wurde 10 min auf Eis gekühlt
und dann bei 3500 U/min bei 4°C
20 min lang zentrifugiert. Die Zellen wurden in 25 ml P1-Medium
suspendiert, und die Zellsuspension wurde in einen 300-ml-Kolben übertragen
und 20 min ohne Schütteln
bei 42°C
inkubiert. Wenn durch 90minütiges
Stehenlassen bei 37°C
ein Lysieren der Zelle beobachtet wurde, wurden die Zellen durch
Versetzen mit 0,5 ml Chloroform lysiert. Anschließend wurde
der Ansatz gründlich
mit dem Vortex-Mixer gemischt, 10 min lang bei Raumtemperatur stehen
gelassen und 15 min lang bei 4°C
bei 10 000 U/min zentrifugiert. Nachdem der Überstand in eine sterile Glasflasche
mit Schraubverschluß übertragen wurde,
wurde nochmals mit 0,5 ml Chloroform versetzt, und das Lysat wurde
bei 4°C
aufbewahrt.
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Die
Rezipientenzelle, L42-9, die auf einer Nr. 4-Agarplatte bestehend aus 0,5% Glycerin,
0,5% Hefeextrakt (Difco) und 0,5% MgSO4·7H2O gezüchtet
wurde, wurde in ein Röhrchen
mit 5 ml Nr. 4-Medium überimpft
und auf einem Röhrchenschüttler bei
30°C über Nacht
gezüchtet.
Ein ml der Kultur wurde in 30 ml desselben Mediums in einem 500-ml-Erlenmeyer-Kolben übertragen
und 3 h bei 30°C
gezüchtet.
Die Kultur wurde 15 min lang zentrifugiert. Das erhaltene Pellet
wurde in 1,8 ml 100 mM MC-Puffer bestehend aus 100 mM MgSO4·7H2O und 100 mM CaCl2 suspendiert.
0,1 ml der Zellsuspension wurde mit 0,1 ml 10fach mit 10 mM MC-Puffer
verdünnter
Phagenlösung
in dem Röhrchen
gemischt und 60 min bei 30°C
belassen. Nach Versetzen mit 0,8 ml Nr. 4-Medium wurde das Röhrchen 2
h lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die infizierte Zellsuspension
mit einem Volumen von 0,2 ml wurde dann auf Nr. 4-Medium-Agarplatten, die
100 μg/ml
Kanamycin enthielten, ausplattiert und 5 Tage lang bei 27°C inkubiert.
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(ii) Durchmustern von L-sorbosereduktasedefizienten
Mutanten mittels Produktassay
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Stämme mit
Tn5 (Kmr), die 4 Tage lang bei 27°C auf einer
Nr. 4-Km-Agarplatte gezüchtet
worden waren, wurden in 50 μl
0,15 M Citrat-Na2HPO4-Puffer
(pH 8,0)-Lösung,
die 4% L-Sorbose pro Näpfchen
einer 96-Well-Mikrotiterplatte enthielt, suspendiert und 24 h lang
bei 30°C
ohne Schütteln
inkubiert. Das aus L-Sorbose umgesetzte D-Sorbit wurde mittels Dünnschichtchromatographie
(DC) anhand von 1 μl
der Probe analysiert. Die DC-Analyse erfolgte mittels einer Kieselgel
60 F254 DC-Platte von Merck; Lösungsmittel
Essigester/Isopropylalkohol/Essigsäure/H2O
= 10:6:3,5:3; und Sprühreagentien
von 0,5% KIO4-Lösung und einem Tetrabase-Reagens,
das dadurch hergestellt wurde, daß man 2N gesättigtes
Acetat mit Tetrabase und 15% MnSO4·4-6 H2O (1:1 v/v) vermischte.
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Gemäß DC-Analyse
wurde eine Mutante mit der Bezeichnung 26-9A als mutmaßliche L-sorbosereduktasedefiziente
Mutante erhalten. Der Stamm 26-9A produzierte aus L-Sorbose eine schwache
Menge D-Sorbit, während
die anderen Tn5-Mutanten und der Elternstamm L42-9 beträchtliche
D-Sorbitmengen produzierten.
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(iii) Bestimmung der L-Sorbosereduktaseaktivität
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Zellen,
die 2 Tage lang bei 30°C
auf 8%-Sorbit-Nr.5-Medium,
das aus 8% D-Sorbit, 1,5% Hefeextrakt (Oriental Yeast Co., Osaka,
Japan), 0,25% MgSO4·7H2O,
0,05% Glycerin und 1,5% CaCO3 (in Produktionsqualität) bestand,
gezüchtet
worden waren, wurden mittels Zentrifugation geerntet und zweimal
mit 0,3% NaCl-Lösung gewaschen.
Der Zellenbrei wurde in 10 mM KH2PO4-K2HPO4-Puffer (pH
7,0) suspendiert und zweimal durch eine French-Druckzellenpresse
gegeben. Nach Zentrifugation zum Entfernen von ganzen Zellen wurde
der Überstand
60 min bei 100 000 × g
zentrifugiert. Der erhaltene Überstand
wurde als L-Sorbosereduktasequelle gewonnen.
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Die
L-Sorbosereduktaseaktivität
wurde mittels eines photometrischen Assays in Gegenwart von NADPH
bestimmt (T. Sugisawa et al., Agric. Biol. Chem., 55: 2043-2049,
1991). Der Ansatz enthielt 5 mg/ml L-Sorbose, 0,4 mg/ml NADPH in
50 mM KH2PO4-KH2HPO4-Puffer (pH
7,0) und 10 μl
Enzymlösung.
Die Absorptionsänderung
aufgrund der substratabhängigen
Oxidation von NADPH wurde bei 340 nm mit einem UVIKON 810 Spektrophotometer
von Kontron verfolgt. Eine Einheit Reduktaseaktivität wurde
als diejenige Menge Enzym definiert, die die Bildung von 1 μmol NADP
pro min katalysiert.
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Die
L-Sorbosereduktaseaktivitäten
von Stamm 26-9A und seinem Elternstamm L42-9 wurden wie oben beschrieben
als weniger als 0,01 bzw. 0,21 Einheiten/mg Protein bestimmt.
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(iv) Koloniehybridisierung
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Die
Einführung
des Tn5-Fragments auf das Chromosom vom Stamm 26-9A wurde mittels
einer Kolonie-Blot-Hybridisierung
mit 32P-markierter Col E1::Tn5 DNA als Sonde
bestätigt.
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Beispiel 2. Klonierung und Nukleotidsequenzierung
der Tn5-Insertionsregion
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Neue
Tn5-Mutanten wurden dadurch rekonstruiert, daß man pSUP202 (AprCmrTcr '; Simon R.
et al., BIO/TECHNOL., 1: 784-791, 1983) mit dem Tn5-haltigen DNA-Fragment
einsetzte, um zu bestätigen,
daß die L-Sorbosereduktasedefizienz
von 26-9A durch die Tn5-Insertion
und nicht durch eine andere Mutation, die gleichzeitig an der von
der Position der Tn5-Insertion verschiedenen Position von der 26-9A-DNA
stattgefunden hat. Aus einer Southern-Blot-Hybridisierung von verschiedenen
DNA-Fragmenten von Chromosomen des Stamms 26-9A ging hervor, daß ein 13
kB großes
EcoRV-Fragment, das ein ganzes Tn5 enthielt, genug DNA (mehr als
mindestens 1 kB) an beiden Seiten der Tn5-Insertionsstelle für eine doppelte
Crossover-Rekombination aufwies. Das EcoRV-Fragment wurde in pSUP202
kloniert, wodurch man pSR02 erhielt, das anschließend in
G. melanogenus IFO 3293 eingeführt
wurde, wodurch man die KmrCms-Stämme 3293EV-1
und 3293EV-9 erhielt. Eine Southern-Blot-Hybridisierungsanalyse
der Stämme
3293EV-1 und 3293EV-9
zeigte, daß beide
Stämme
Tn5 ohne den pSUP202-Vektorabschnitt wie Stamm 26-9A (Werte nicht
gezeigt) enthielten, was anzeigt, daß eine homologe Rekombination
durch doppeltes Crossover stattgefunden hatte. Eine Defizienz für L-Sorbosereduktaseaktivität in den
Stämmen
3293EV-1 und 3293EV-9 wurde mittels eines Produkt-Assays und eines
photometrischen Enzymassays, wie er für den Stamm 26-9A durchgeführt wurde,
geprüft;
neue Tn5-Mutanten produzierten ebenfalls nicht nachweisbare L-Sorbose
und wiesen eine L-Sorbosereduktaseaktivität unter 0,01 Unit/mg Cytosolprotein
auf, während
G. melanogenus IFO 3293 eine L-Sorbosereduktaseaktivität von 0,20
Units/mg Cytosolprotein aufwies. Daraus konnte geschlossen werden,
daß die Tn5-Insertion
in 26-9A eine L-Sorbosereduktasedefizienz
verursacht hat.
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Die
Nukleotidsequenz der Tn5-Insertionsregion auf pSR02 wurde nach der
Didesoxy-Kettenabbruchmethode bestimmt (Sanger F. et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 74: 5463-5467, 1977) (1). Eine
Analyse der Tn5-Insertionsregion
mittels Homologiesuche mit dem BLASTP-Programm (Lipman D. J. et al., J. Mol.
Biol. 215: 403-410,
1990) ergab, daß die
Region für
ein Polypeptid mit Homologie mit Polypeptiden, die zur Familie der
Mannitdehydrogenasen (MDH) gehören,
aufweist. Eines der Mitglieder, nämlich die Mannit-2-Dehydrogenase
(EC 1.1.1.67) von Rhodobacter sphaeroides (Schneider K.-H. et al.,
J. Gen. Microbiol., 1993), katalysiert die NAD-abhängige
Oxidation von Mannit zu Fructose. Die L-Sorbosereduktase von Gluconobacter katalysiert nicht
nur die Reduktion von L-Sorbose und D-Fructose zu D-Sorbit und D-Mannit
in Gegenwart von NADPH, sondern auch die Oxidation von D-Sorbit
und D-Mannit zu L-Sorbose
und D-Fructose in Gegenwart von NADP (Sugisawa T. et al., ibid).
Aus der Homologieanalyse ging hervor, daß das von dem Tn5-disrumpierten
Gen von Stamm 26-9A codierte Polypeptid das L-Sorbosereduktasegen
selbst und nicht sein Regulationsgen ist.
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Beispiel 3. PCR-Klonierung
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Das
partielle L-Sorbosereduktasegen von G. suboxydans IFO 3291 wurde
mittels PCR-Amplifikation kloniert, und zwar mit einem Satz Primer,
die gemäß den in 2 gezeigten
Aminosäuresequenzen
(SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4) synthetisiert wurden; die degenerierten
Primer wurden unter Berücksichtigung
des „Codon
Usage" von Gluconobacter
synthetisiert. Die PCR ergab ein Produkt von ungefähr 300 Bp.
Durch Southern- und Kolonie-Hybrydisierungsanalysen, bei denen dieses
mittels PCR amplifizierte Fragment als Sonde eingesetzt wurde, erhielt
man das vollständige
L-Sorbosereduktasegen
von G. suboxydans IFO 3291 in einem 8,0 kB großen EcoRV-Fragment.
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Beispiel 4. Bestimmung der Nukleotidsequenz
des L-Sorbosereduktasegens
von G. suboxydans IFO 3291.
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Die
vollständige
Nukleotidsequenz des L-Sorbosereduktasegens
wurde mit dem 8,0 kB großen EcoRV-Fragment, das das
L-Sorbosereduktasegen von G. suboxydans IFO 3291 enthielt, bestimmt.
Die Nukleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz sind in SEQ ID NO:
1 und SEQ ID NO: 2 dargestellt. Die Restriktionskarte des 8,0 kB
großen
EcoRV ist in 3 dargestellt. Das SR-Gen und
zwei offene Leseraster, die stromabwärts des L-Sorbosereduktasegens
gefunden wurden, und die für
Polypeptide mit Homologien mit DnaJ-artigem Protein und Ferredoxin
codieren, liegen in der entgegengesetzten Richtung. Stromaufwärts des
L-Sorbosereduktasegens wurden keine relevanten ORFs gefunden, die
eventuell gemeinsam mit dem L-Sorbosereduktasegen ein Operon bilden
könnten.
Man ist daher der Meinung, daß die
Disruption des L-Sorbosereduktasegens nicht die Expression seiner
benachbarten Gene beeinflußt.
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Beispiel 5. Konstruktion der L-Sorbosereduktasegen-Disruptante von G.
suboxydans IFO 3291.
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Wie
aus 4 ersichtlich handelt es sich bei den Ausgangsmaterialplasmiden
um das Plasmid pUC4K, pSR03-1 und pSUP202. pUC4K ist ein Ausgangsmaterial
für Kurresistente
Genkassette und von Pharmacia (Uppsala, Schweden; Code Nr. 27-4958-01)
verfügbar.
Das Plasmid pSR03-1 ist ein Abkömmling des
im Handel erhältlichen
Vektors pBluescript II SK (Stratagene CA, USA; Katalog-Nr 212205 und 212206), mit
dem in Beispiel 3 erhaltenen EcoRV-Fragment. Der Vektor pSUP202
ist ein Abkömmling
von pBR325 mit einem Fragment, das eine mob-Stelle enthält, und
pBR325 ist bekanntermaßen
ein Abkömmling
von pBR322. Obwohl es den Anschein hat, daß pBR selbst nicht im Handel
erhältlich
ist, ist man der Meinung, daß ein
Alternativmaterial, z.B. pBR322 (ATCC 31344), pACYC177 (ATCC 37031)
oder pACYC184 (ATCC 37033), leicht für den Fachmann anwendbar ist,
wie dies als pSUP-Serie von Simon R. et al. (1983, Bio/Technology
1: 784-791) beschrieben wird. Über
die Konstruktion eines Plasmids mit einer mob-Stelle wird ebenfalls
von Simon R. et al. (ibid) berichtet.
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4 zeigt
das Schema für
die Konstruktion eines Vektors, der das L-Sorbosereduktasegen ansteuert,
nämlich
pSUP202-SR::Km. Ein EcoRV-Fragment mit einer Größe von 8,0 kB wurde in die
EcoRI-Stelle des Vektors pBluescript II SK kloniert (Alting-Mees
M. A. et al., Methods in Enzymology 216: 483-95, Academic Press,
London, 1992), wodurch man pSR03-1 erhielt. Eine Kanamycinresistenzgenkassette
(Km-Kassette) wurde in eine EcoRI-Stelle in dem klonierten L-Sorbosereduktasegen
insertiert, wodurch man pSR04-1 erhielt. Dieses mit Km-Kassette
disrumpierte L-Sorbosereduktasegen
wurde in einem pSUP202-Suiziduektor subkloniert. Das erhaltene pSR05-2,
nämlich
pSUP202-SR::Km (Kmr), wurde anschließend in G. suboxydans IFO3291
eingeführt,
wodurch man die L-Sorbosereduktase-Nullmutante (Kmr)
erhielt. Die gewünschte
Gendisruption wurde schlußendlich
mittels Southern-Hybridisierungsanalyse
bestätigt.
Ein schematischer Mechanismus für
die Disruption ist in 5 dargestellt. Auf diese Weise
erhielt man eine L- sorbosereduktasedefiziente Mutante
SR3. Die Mutante SR3, deren L-Sorbosereduktasegen als Angriffspunkt
diente, sowie G. suboxydans IFO 3291 wiesen eine L-Sorbosereduktaseaktivität von unter
0,02 bzw. 0,681 Units/mg Protein auf.
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Beispiel 6. Fermentationsprofil des Stamms
SR3 in Nr. 5-Medium mit 8% Sorbit
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Die
Wachstums- und L-Sorboseassimilationsprofile von Stamm SR3 und G.
suboxydans IFO 3291 wurden mit Nr. 5-Medium mit 8% Sorbit in 500-ml-Erlenmeyerkolben
ausgewertet (6). Der Stamm SR3 und G. suboxydans
IFO 3291 konnten innerhalb von 24 h 80 g/l D-Sorbit in L-Sorbose
umwandeln (Werte nicht dargestellt). G. suboxydans IFO 3291 assimilierte
den größten Teil
der umgewandelten L-Sorbose innerhalb von 48 h. Im Gegensatz dazu
verwertete der, Stamm SR3 L-Sorbose bis zum dritten Tag kaum; die
verbleibende L-Sorbose machte mehr als 70 g/l aus. Der Stamm SR3
und G. suboxydans IFO 3291 zeigten nach 6 Tagen eine OD600 (Zellwachstum)
von 6,4 bzw. 24.
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Beispiel 7. Fermentationsprofil des Stamms
SR3 in SCM-Medium
mit 2% Sorbit
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Die
Wachstums- und L-Sorboseassimilationsprofile von Stamm SR3 und G.
suboxydans IFO 3291 wurden mit SCM-Medium mit 2% Sorbit in 500-ml-Erlenmeyerkolben
ausgewertet (
7). Der Stamm SR3 und G. suboxydans
IFO 3291 konnten innerhalb von 12 h 20 g/l D-Sorbit in L-Sorbose
umwandeln. G. suboxydans IFO 3291 assimilierte die Hälfte der
umgewandelten L-Sorbose innerhalb von 23 h. Im Gegensatz dazu verwertete
der Stamm SR3 L-Sorbose kaum. Der Stamm SR3 und G. suboxydans IFO
3291 zeigten nach 23 h eine OD600 (Zellwachstum) von 2,5 bzw. 5,9. Sequenzbeschreibung