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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhöhen des
Gehalts an schwefelhaltigen Verbindungen in transgenen Pflanzen,
Pflanzenzellen oder Pflanzengewebe, bestehend aus der Einführung eines
Nucleinsäuremoleküls, das
ein Protein mit Serin-Acetyltransferase-(SAT)-Aktivität codiert,
in eine Pflanze, Pflanzenzelle oder ein Pflanzengewebe, wobei das
Nucleinsäuremolekül funktionell
mit Regulationselementen verknüpft
ist, die die Expression des Nucleinsäuremoleküls in Pflanzenzellen erlauben,
wobei die Pflanze, Pflanzenzelle oder das Pflanzengewebe ein exogen
eingeführtes
Nucleinsäuremolekül, das ein
Protein mit O-Acetylserin-(Thiol)-Lyase-(OASTL)-Aktivität codiert, nicht exprimiert. Ebenfalls
beschrieben wird ein rekombinantes DNA-Molekül umfassend ein Nucleinsäuremolekül, das ein
Protein mit Serin-Acetyltransferase-(SAT)-Aktivität codiert;
wobei das Nucleinsäuremolekül bzw. die
Nucleinsäuremoleküle funktionell mit
Regulationselementen, die die Expression des Nucleinsäuremoleküls bzw.
der Nucleinsäuremoleküle in Pflanzenzellen
erlauben, verknüpft
ist bzw. sind. Die vorliegende Erfindung beschreibt auch Vektoren, umfassend
die rekombinanten DNA-Moleküle,
sowie Pflanzenzellen, Pflanzengewebe und Pflanzen, die damit transformiert
sind. Die vorliegende Erfindung beschreibt weiterhin die Verwendung
der oben genannten rekombinanten DNA-Moleküle und Vektoren in der pflanzlichen
Zell- und Gewebekultur, in der Pflanzenzüchtung und/oder in der Landwirtschaft. Weiterhin
beinhaltet die vorliegende Erfindung die Herstellung von Nahrungsmitteln,
Futtermitteln oder Zusätzen
dafür,
die die oben beschriebenen Pflanzenzellen, Pflanzengewebe und Pflanzen
umfassen.
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Die
höheren
Pflanzen nutzen das anorganische Sulfat im Boden als Hauptschwefelquelle
für die Synthese
der schwefelhaltigen Aminosäuren
Cystein und Methionin. Es wurde die Theorie aufgestellt, daß die Cysteinbiosythese
in Pflanzen eine wesentliche Rolle im Schwefelzyklus in der Natur
spielt. Reduzierter Schwefel in Form von Cystein wird für viele
unterschiedliche Funktionen in Pflanzen benötigt (Rennenberg, 1990; Schmidt,
1992). Es ist für
den normalen pflanzlichen Metabolismus deshalb essentiell, da es
den Serin- und den Methioninmetabolismus verbindet, und zwar dadurch,
daß es
den für
die Methioninbiosynthese erforderlichen reduzierten Schwefel überträgt (Giovanelli,
1990; Ravanel, 1997; Brunold und Rennenberg, 1997). Außerdem dient
Cystein als Substrat für
andere schwefelhaltige Moleküle
wie gewisse Kofaktoren, Membranverbindungen sowie als essentielle
Aminosäure
für die
Proteinsynthese (Giovanelli, 1980; Schmidt, 1992). Cystein ist auch
als Vorstufe für
die Produktion von Glutathion (GSH) und anderen mit Stress assoziierten
Metaboliten essentiell. Der Cysteinbedarf schwankt während der
Pflanzenentwicklung und ist auch von Umweltveränderungen abhängig, darunter
Licht, Verfügbarkeit
von Sulfat und gewisse Arten von abiotischem oder biotischem Stress
(von Arb und Brunold 1986; Nussbaum, 1988; Delhaize, 1989; Rauser
1991; Ghisi, 1993; Hell, 1994).
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Für die Cysteinbiosynthese
muß zuerst L-Serin
aktiviert werden, und zwar durch die Übertragung einer Acetylgruppe
von Acetyl-Coenzym A unter Bildung des Zwischenprodukts O-Acetyl-L-Serin (OAS).
Diese wichtige Reaktion wird durch die Serin-Acetyltransferase (SAT)
katalysiert. Die Aktivierung von Serin, eine Schlüsselreaktion
im Cystein-Biosyntheseweg, wurde auf molekularer Ebene nur an Prokaryonten
untersucht (Breton, 1990; Monroe, 1990; Evans, 1991, Lai und Baumann,
1992). Die Cysteinsynthese in Pflanzen erfolgt durch Sulfhydrylierung
von O-Acetyl-L-Serin in Gegenwart von freiem oder gebundenem Sulfid
und wird durch die O-Acetylserin(Thiol)-Lyase (OAS-TL, Cysteinsynthase, CSase;
EC 4.2.99.8.) katalysiert (Schmidt und Jäger, 1990). Diese Reaktion
wurde intensiv untersucht (Saito, 1992; 1993 und 1994; Rolland,
1993 und 1996; Youssefian, 1993; Noji, 1994; Hell, 1994; Kuske,
1994 und 1996; Takahashi und Saito, 1996).
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Bei
Bakterien bilden die SAT und die OAS-TL einen bifunktionellen Komplex,
der als Cysteinsynthase bezeichnet wird. Bei diesem Komplex ist
die O-Acetylserin(Thiol)-Lyase
nur in geringem Ausmaß (5%)
mit der SAT-Aktivität
assoziiert (Kredich, 1969). Außerdem
haben Untersuchungen zur Regulation der Cysteinbiosynthese bei Bakterien
gezeigt, daß die
Serin-Acetyltransferase gegenüber
Feedback-Hemmung durch L-Cystein empfindlich ist und daß an der
transkriptionsmäßigen Aktivierung
von mehreren der Cys-Operon-Promoter
O-Acetylserin (oder N-Acetylserin) beteiligt ist (Ostrowski und
Kredich, 1989; Kredich, 1993).
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In
jüngster
Zeit wurden pflanzliche cDNAs, die Serin-Acetyltransferasen codieren, aus unterschiedlichen
Arten kloniert (Bogdanova, 1995; Murillo, 1995; Ruffet, 1995; Saito,
1995; Roberts und Wray, 1996). Bei Pflanzen liegt die SAT ebenfalls
in einem Komplex mit der OAS-TL vor, was eine wirksame Umlenkung
des Stoffwechsels von Serin zu Cystein nahelegt, und zwar dadurch,
daß die
Diffusion des Zwischenprodukts O-Acetyl-L-Serin
verhindert wird (Nakamura, 1988; Nakamura und Tamura, 1990; Ruffet,
1994; Bogdanova und Hell, 1997; Hesse, 1997). Es wurde berichtet,
daß sowohl
die SAT als auch die OAS-TL bei mehreren Pflanzen in den Plastiden,
in den Mitochondrien und im Cytosol lokalisiert sind, was nahelegt,
daß die
Fähigkeit,
Cystein zu synthetisieren, in allen Zellkompartimenten mit einer endogenen
Fähigkeit
zur Proteinbiosynthese erforderlich zu sein scheint (Smith und Thompson,
1969; Smith, 1972; Brunold und Suter, 1982; Lunn, 1990; Rolland,
1992; Ruffet, 1994). Bei Pisum sativum zum Beispiel existieren drei unterschiedliche
Isoformen der SAT, und jede Isoform scheint für ein bestimmtes Kompartiment
in der Zelle spezifisch zu sein (Ruffet, 1995). Zusätzlich zu
diesen erforderlichen Stellen in der Zelle legt die Tatsache, daß die Cysteinbiosynthese
in komplexer Wechselwirkung mit der Aufnahme und Reduktion von Sulfat
steht, welche selbst wiederum durch die Photosynthese und die Nitratassimilation
reguliert ist (Anderson, 1990; Brunold, 1993), nahe, daß die Cysteinbiosynthese
eine wichtige Rolle beim Schwefelmetabolismus von höheren Pflanzen
spielt.
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Ein
sehr wichtiges Merkmal der Reaktionssequenzen der Cysteinbildung
ist, daß die
SAT-Aktivität
im Vergleich zu der Aktivität
der OAS-TL wesentlich niedriger ist. In Samen und Keimlingen ist
die OAS-TL 10 bis 20 mal aktiver als die SAT (Smith, 1971; Ngo und
Shargool, 1974). In ganzen Blättern beträgt das Aktivitätsverhältnis der
beiden Enzyme 100 bis 300 (Nakamura, 1987), während dieses Verhältnis in
den Chloroplasten alleine bis zu 345fach ist (Ruffet, 1994). Wie
in Allium und Spinat gezeigt wurde, ist die SAT im Vergleich zu
OAS-TL ein Enzym mit geringer Abundanz (Nakamura und Tamura, 1990; Ruffet,
1994). Außerdem
wurde diskutiert, daß die Verfügbarkeit
der OAS geschwindigkeitsbegrenzend für die Cysteinsynthese ist (Neuenschwander,
1991; Ghisi, 1990; Rennenberg, 1983; Brunold, 1993; Saito, 1994).
Bei der Wassermelone wird die SAT-Aktivität in hohem Ausmaß durch
Feedback-Hemmung von
Cystein reguliert (Saito, 1995). Auf Genexpressionsebene findet
ebenfalls eine SAT-Regulation
statt. Bei Arabidopsis thaliana wird ungefähr die doppelte Menge an SAT-mRNA
als Reaktion auf Stress durch Schwefel und Licht akkumuliert (Bogdanova,
1995). Die Funktion und Rolle der SAT, OAS und OAS-TL in der Reaktionskaskade
der Cystein-Biosynthese
waren zwar Thema zahlreicher Untersuchungen, Versuche zur Veränderung
der Cysteinsyntheserate sind jedoch bis jetzt fehlgeschlagen (Saito,
1994). Wie die Regulation des Cystein-Biosynthesewegs im Detail reguliert
wird, ist noch immer nicht vollständig geklärt und wird umstritten diskutiert.
Mittel für
die Steuerung des Schwefelgehalts in Pflanzen, die bei verschiedenen
Aspekten der Landwirtschaft Anwendung finden können, waren daher bis jetzt
nicht verfügbar.
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Die
technische Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegt,
bestand daher, dem Bedarf an Verfahren zur Modulation des Gehalts
an Schwefelverbindungen in Pflanzen zu entsprechen.
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Diese
technische Aufgabe wird durch die Bereitstellung der in den Ansprüchen beschriebenen Ausführungsformen
gelöst.
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Außerdem wird
in der Erfindung ein rekombinantes DNA-Molekül beschrieben, umfassend ein Nucleinsäuremolekül, das ein
Protein mit Serin-Acetyltransferase-(SAT)-Aktivität codiert, wobei das Nucleinsäuremolekül funktionell
mit Regulationselementen verknüpft
ist, die die Expression des Nucleinsäuremoleküls bzw. der Nucleinsäuremoleküle in Pflanzenzellen
erlauben.
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Der
Ausdruck "Protein
mit Serin-Acetyltransferase-(SAT)-Aktivität" bedeutet im vorliegenden
Zusammenhang, daß das
Protein fähig
ist, eine Acetylgruppe von Acetyl-Coenzym A auf L-Serin zu übertragen,
wodurch das Zwischenprodukt des Cystein-Biosynthesewegs O-Acetyl-L-Serin gebildet wird.
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Der
Ausdruck "Protein
mit Cystein-γ-Synthase(CγS)-Aktivität" bezeichnet ein Protein,
das fähig ist,
je nach dem schwefelhaltigen Substrat, nämlich L-Cystein oder Sulfid,
die Bildung von L-Cystathionin bzw. L-Homocystein zu katalysieren. Dieses
Protein ist auch unter der Bezeichnung Cystathionin-γ-Synthase
bekannt. Im vorliegenden Text werden die Ausdrücke "Cystein-γ- Synthase" und "Cystathionin-γ-Synthase" gleichwertig verwendet. Bei Pflanzen
katalysiert die CγS üblicherweise
die erste für
die Methioninbiosynthese spezifische Reaktion, nämlich die Gamma-Substitution
des Phosphorylsubstituenten von O-Phosphohomoserin durch Cystein.
Cystein stellt daher eine sehr wichtige Vorstufe in der pflanzlichen
Methioninbiosynthese dar.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde die Codiersequenz des cysE-Gens aus Escherichia coli
(Denk und Böck,
1987), das ein Enzym des Cysteinbiosynthesewegs, nämlich die
Serin-Acetyltransferase (SAT, EC 2.3.1.30) codiert, unter der Kontrolle
des Blumenkohlmosaikvirus-(CaMV)-35S-Promoters in das Genom von
Kartoffelpflanzen eingeführt.
Um das Protein in den Chloroplasten zu dirigieren, wurde cysE translationsmäßig mit
der 5'-Signalsequenz
der kleinen Rubisco-Untereinheit fusioniert; siehe Beispiel 1. Erfolgreich
transformierte Pflanzen wiesen eine Anhäufung der cysE-mRNA in großen Mengen
auf. Weiterhin lag in Rohextrakten von Blättern dieser Pflanzen eine SAT-Aktivität in beträchtlicher
Höhe vor,
die im Vergleich zu Wildtyppflanzen bis zu 20 mal höher war. Die
transgenen Kartoffelpflanzen, die das E. coli-Gen überexprimierten,
wiesen erhöhte
Cystein- und Glutathion-(GSH)-Gehalte auf, die zwei- bis dreimal höher als
in den Kontrollpflanzen waren; siehe Beispiel 2. Überraschenderweise
hatte jedoch die Erhöhung
der SAT-Enzymaktivität
und des Substrats für die
Cysteinbiosynthese, O-Acetyl-L-Serin (OAS), keine Auswirkung auf
die Expression und Aktivität
der O-Acetylserin(Thiol)-Lyase
(OAS-TL), das Enzym, das das OAS, das Produkt der SAT, in Cystein
umwandelt; siehe Beispiele 3 und 4. Sowohl die Expression dieses
Gens auf RNA-Ebene als auch die Enzymaktivität waren im Vergleich zu den
Wildtyppflanzen unverändert.
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Aufgrund
dieser Versuche gelangte man zu den folgenden Schlußfolgerungen:
einerseits wurde die in den transgenen Kartoffelpflanzen exprimierte bakterielle
E. coli-SAT als katalytisch funktionelles Protein in den Chloroplasten
angehäuft;
andererseits war der Cystein- und
der Glutathiongehalt in den Zellen in Blättern der transgenen Pflanzen
signifikant erhöht.
Der Cysteingehalt in einer Transformante (SAT-48) war beinahe dreimal
höher,
und der in einer anderen Transformante (SAT-26) zweimal höher, als die
in untransformierten Kontrollpflanzen gefundenen Mengen, was anzeigt,
daß die
Expression von cysE für
die Stimulation der Cysteinsynthese verantwortlich ist. Die erfindungsgemäß durchgeführten Versuche
haben auch gezeigt, daß beide
Transformanten signifikant erhöhte
Glutathiongehalte aufwiesen, die bis zu zweimal höher als
bei den Wildtyppflanzen waren. Diese unerwarteten Ergebnisse zeigen,
daß der endogene
SAT-Gehalt unter Normalbedingungen ohne Schwefelstress ein limitierender
Schritt im Cysteinbiosyntheseweg ist, zumindest im Chloroplasten,
an den die E. coli-SAT dirigiert wurde. Dies bedeutet, daß unter
den üblichen
Bedingungen der OAS-TL-Gehalt ausreicht, um alles in der Zelle produzierte
OAS umzuwandeln, und daher für
einen normalen Ablauf der Cysteinbiosynthese nicht limitierend ist.
Daß eine Überexpression
der SAT in den transgenen Kartoffelpflanzen den Cystein- und Glutathiongehalt
erhöhen
kann, impliziert weiterhin, daß unter
Normalbedingungen die Schritte im Sulfat-Assimilationsweg vor dem Einbau von
Sulfid in Cystein, also Aufnahme von Sulfat, Aktivierung von Sulfat
und Reduktion von Adenosin-5'-Phosphosulfat (APS),
ebenfalls für
die Cysteinbiosynthese nicht limitierend sind. Die Pflanzen verfügen offenbar über eine
ausreichend hohe Sulfataufnahmefähigkeit
und Aktivität,
um Sulfat in Sulfid umzuwandeln, reduzierten Schwefel, der für die Produktion
von Cystein erforderlich ist, in ausreichenden Mengen bereitzustellen.
Schließlich
muß erwähnt werden,
daß die
gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellten Ergebnisse direkt den Zusammenhang zwischen
freiem Cystein und Glutathion zeigen. Die erhöhten Cysteinmengen in den transgenen
Kartoffelpflanzen stimulieren die Glutathionbiosynthese, was zu
Tripeptidgehalten führt,
die bis zu zweimal höher
als bei Wildtyppflanzen sind. Dies legt nahe, daß die Glutathionbiosynthese
in Kartoffelblättern
durch die Verfügbarkeit
von Cystein limitiert wird. Diese Ergebnisse werden durch Versuche
an der Pappel, die in jüngster
Zeit durchgeführt
wurden, bestätigt
(Strohn, 1995; Noctor, 1996).
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Wie
in den gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführten
Versuchen gezeigt wurde, verfügen
Pflanzen über
eine ausreichend hohe Sulfataufnahmefähigkeit und Aktivitäten, um
Sulfat in Sulfid umzuwandeln, um ausreichende Mengen an reduziertem
Schwefel, die für
die Biosynthese von schwefelhaltigen Verbindungen erforderlich sind,
bereitzustellen. Aufgrund der Ergebnisse der vorliegenden Erfindung
kann also erwartet werden, daß durch
das Einführen
der Cystein-γ-Synthase,
dem ersten Enzym, das für
den Methioninbiosyntheseweg in transgenen Pflanzen spezifisch ist,
der Methioningehalt in Pflanzen signifikant gegenüber dem
Wildtyp erhöht werden
kann. Diesbezüglich
ist festzustellen, daß eine
Erhöhung
des Gehalts an schwefelhaltigen Verbindungen in Pflanzen von mindestens
10% bereits vorteilhafte Auswirkungen auf die Pflanze hat, zum Beispiel
eine verbesserte Toleranz gegen abiotischen Stress. Vorzugsweise
wird der Gehalt an diesen Verbindungen um mindestens ungefähr 50%,
am stärksten
bevorzugt um 100% erhöht,
und ganz besonders bevorzugt ist eine Erhöhung des Gehalts an schwefelhaltigen
Verbindungen auf das mehr als einsfache, vorzugsweise das zweifache.
Locke, Keystone Meeting 6. – 11.4.1997,
Abstract 306 (1997) berichteten den Anstieg des Methioningehalts um
das 3- bis -5fache, wenn CγS
in Pflanzen exprimiert wurde. Da das Einführen der SAT zu einer Erhöhung des
CγS-Substratgehalts führt, wird
erwartet, daß dadurch,
daß man
die CγS
in erfindungsgemäße SAT-exprimierende Pflanzen
einführt,
oder umgekehrt, der erhöhte
Gehalt an schwefelhaltigen Verbindungen noch weiterhin um das ungefähr 1- bis 10fache,
vorzugsweise um das 5- bis 10fache oder noch höher, erhöht wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Protein mit SAT-Aktivität eine Serin-Acetyltransferase,
die aus Prokaryonten oder Archaebakterien stammt. Zu prokaryontischen
Organismen können
sowohl gramnegative als auch grampositive Bakterien zählen, wie
zum Beispiel E. coli, S. typhimurium, Serratia marcescens, Bacillus
subtilis und verschiedene Arten innerhalb der Gattungen Pseudomonas,
Streptomyces und Staphylococcus, obwohl auch andere verwendet werden
können.
So können
zum Beispiel Nucleinsäuremoleküle, die
Proteine mit SAT-Aktivität
codieren, mit dem Stand der Technik erhalten werden (z.B. Bogdanova,
FEBS Lett. 358 (1995), 43–47;
Denk, J. Gen. Microbiol. 133 (1987), 515–525; Evans, J. Bacteriol.
173 (1991), 5457–5469).
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Weiterhin
können
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
Nucleinsäuremoleküle verwendet werden,
die mit den oben beschriebenen Nucleinsäuremolekülen hybridisieren und ein Protein
mit SAT-Aktivität
codieren. Solche Nucleinsäuremoleküle können mit
Hilfe von Techniken, die in der Fachwelt wohlbekannt sind, zum Beispiel
aus Bibliotheken, wie cDNA-Bibliotheken oder genomischen Bibliotheken, isoliert
werden. So können
zum Beispiel hybridisierende Nucleinsäuremoleküle dadurch identifiziert und
isoliert werden, daß man
die oben beschriebenen fachbekannten Nucleinsäuremoleküle oder ihre Fragmente oder
ihre Komplemente als Sonden für das
Durchmustern von Bibliotheken verwendet, und zwar durch Hybridisieren
mit diesen Molekülen,
wobei man nach Standardtechniken vorgeht. Eine andere Möglichkeit,
solche Nucleinsäuremoleküle zu isolieren,
ist die Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), wobei man
als Primer Oligonukleotide verwendet, die von den oben beschriebenen
Nucleinsäuremolekülen abstammen.
Zu den Nucleinsäuremolekülen, die
mit beliebigen der oben beschriebenen Nucleinsäuremolekülen hybridisieren, zählen auch
Fragmente, Derivate und Allelvarianten der oben beschriebenen Nucleinsäuremoleküle, die
ein Protein mit SAT-Aktivität
oder biologisch aktive Fragmente davon codieren. Unter Fragmenten
sind Teile von Nucleinsäuremolekülen zu verstehen,
die lang genug sind, um das beschriebene Protein oder ein Fragment
davon, das die oben definierte biologische Aktivität aufweist,
zu codieren.
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Der
Ausdruck "Derivat" bedeutet im vorliegenden
Zusammenhang, daß sich
die Nucleotidsequenz von diesen Nucleinsäuremolekülen von den Sequenzen der oben
beschriebenen Nucleinsäuremoleküle an einer
oder mehreren Nucleotidpositionen unterscheiden, wobei jedoch eine
starke Homologie mit diesen Nucleinsäuremolekülen besteht. Unter Homologie
versteht man eine Sequenzidentität von
mindestens 40%, insbesondere eine Identität von mindestens 60%, stärker bevorzugt
mehr als 80% und noch stärker
bevorzugt mehr als 90%. Die Abweichungen von den Sequenzen der oben
beschriebenen Nucleinsäuremoleküle können zum
Beispiel aufgrund von Nucleotidsubstitution(en), -deletion(en),
-addition(en), -insertion(en) und/oder -rekombination(en), entweder
allein oder in Kombination, entstanden sein, wobei diese natürlich vorkommen oder
mit Hilfe von fachbekannten DNA-Rekombinationstechniken erzeugt
werden; siehe zum Beispiel die in Sambrook, Molecular Cloning: A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory (1989), N.Y., und Ausubel,
Current Protocols in Molecular Biology, Green Publishing Associates
und Wiley Interscience, N.Y. (1989) beschriebenen Techniken. Homologie bedeutet
weiterhin, daß die
jeweiligen Nucleinsäuremoleküle oder
codierten Proteine funktionell und/oder strukturell äquivalent
sind. Die Nucleinsäuremoleküle, die
zu den oben beschriebenen Nucleinsäuremolekülen homolog sind und bei denen
es sich um Derivate dieser Nucleinsäuremoleküle handelt, sind zum Beispiel
Variationen dieser Nucleinsäuremoleküle, die
Modifikationen mit der gleichen biologischen Funktion aufweisen,
insbesondere die für
Proteine mit der gleichen oder im wesentlichen gleichen biologischen
Aktivität
wie im vorliegenden Zusammenhang definiert codieren. Es kann sich
dabei um natürlich
vorkommende Variationen, wie um SAT-Protein-Codiersequenzen von anderen Prokaryonten
bzw. von Pflanzen, oder um Mutationen handeln. Diese Mutationen
können
natürlich
vorkommen oder durch Mutagenesetechniken, siehe oben, erhalten werden.
Die Allelvariationen können
natürlich vorkommende
Allelvarianten sowie künstlich
hergestellte oder durch Gentechnik erzeugte Varianten sein; siehe
oben. So weisen zum Beispiel die Aminosäuresequenzen von Pflanzen-SATs
signifikante Ähnlichkeiten
mit bakteriellen Serin-Acetyltransferasen
auf (Vuorio, 1994; Bogdanova und Hell, 1997). Die am stärksten konservierte
Region innerhalb aller SATs, und zwar sowohl von pflanzlichen als
auch von bakteriellen SATs, befindet sich am C-terminalen Ende und soll angeblich die
Transferaseaktivität
vermitteln (Vaara, 1992; Vuorio, 1994). In dieser konservierten
Region existiert in Hexapeptid-Motiv; es wurde vorgeschlagen, daß es sich
bei diesem Motiv um eine katalytische Domäne in bakteriellen Acetyltransferasen
handelt. Dieses Motiv wurde in jüngster
Zeit auch in der OAS-TL/SAT-Kontaktregion
im Cystein-Synthase-Komplex aus Arabidopsis thaliana nachgewiesen
(Bogdanova und Hell, 1997). Außerdem
können
gemäß der vorliegenden
Erfindung auch Nucleinsäuremoleküle verwendet
werden, die Homologe oder Analoge der oben beschriebenen Proteine mit
SAT-Aktivität
codieren, sonst aber mit diesen Proteinen nicht verwandt sind. So
codiert zum Beispiel mal Y von E. coli ein Enzym, das an der Aufnahme und
am Metabolismus von Maltose und Maltodextrinen im Maltosesystem
von E. coli beteiligt ist, zusätzlich
jedoch auch die enzymatische Aktivität einer Cystathionin-β-Lyase aufweist;
siehe Zdych, J. Bacteriol. 177 (1995), 5035–5039. Diese Proteine sind
jedoch gemäß Aminosäuresequenz-Homologieanalyse
nicht zueinander homolog. Solche Proteine, die keine wesentlichen
Homologien mit üblichen SAT-Proteinen
aufweisen, können
vom Fachmann mit Hilfe von wohlbekannten Techniken identifiziert werden,
zum Beispiel durch Komplementierung von am Cystein- oder Methionin-Biosyntheseweg
beteiligten Genmutanten, zum Beispiel in entsprechenden E. coli-Stammutanten;
siehe auch Zdych oben.
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Den
von den verschiedenen Derivaten, Varianten, Homologen oder Analogen
der oben beschriebenen Nucleinsäuremoleküle codierten
Proteinen können
bestimmte Eigenschaften gemeinsam sein, wie Molekulargewicht, immunologische
Reaktivität, Konformation
usw., sowie physikalische Eigenschaften wie elektrophoretische Wanderungsfähigkeit, chromatographisches
Verhalten, Sedimentationskoeffizienten, pH-Optimum, Temperaturoptimum, Stabilität, Löslichkeit,
spektroskopische Eigenschaften usw. Alle diese Nucleinsäuremoleküle und Derivate können erfindungsgemäß verwendet
werden, solang die Enzymaktivität
des codierten Proteins im wesentlichen als solche erhalten bleibt,
nämlich
daß das Protein
wie oben definiert SAT-Aktivität
aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung ist das Nucleinsäuremolekül funktionell mit einer Nucleotidsequenz
verknüpft, die
für ein
Transitpeptid codiert, das geeignet ist, das/die Protein e) in ein
gewünschtes
Zellkompartiment zu bringen. Das Nucleinsäuremolekül kann derart modifiziert sein,
daß das
codierte Protein in einem beliebigen Kompartiment der pflanzlichen
Zelle lokalisiert ist. Dazu zählen
das endoplasmatische Retikulum (KDEL, Schouten, Plant Mol. Biol.
30 (1996), 781–793),
die Vakuole (Neuhaus, PNAS 88 (1991), 10362- 10366), die Mitochondrien (Chaumont,
Plant Mol. Biol. 24 (1994), 631–641),
die Plastiden (Fuhr, EMBO J. 5 (1986), 2063–2071), der Apoplast (von Schaewen,
EMBO J. 9 (1990), 3033–3044),
das Cytoplasma usw. Verfahren, mit denen diese Modifikationen durchgeführt werden,
sowie Signalsequenzen, die eine Lokalisierung in einem gewünschten
Kompartiment gewährleisten,
sind dem Fachmann wohlbekannt. Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Zellkompartiment um einen Plastiden. Wie in den beigelegten
Beispielen beschrieben, wurde das Protein mit SAT-Aktivität über die
translationsmäßige Fusion
mit der 5'-Signalsequenz
der kleinen Rubisco-Untereinheit
in den Chloroplasten adressiert.
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Das
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete
Nucleinsäuremolekül ist funktionell
mit Regulationssequenzen verknüpft,
die die Expression der Nucleinsäuremoleküle in Pflanzenzellen
erlauben. vorzugsweise umfassen diese Regulationselemente einen
in Pflanzenzellen aktiven Promoter. Die Expression umfaßt die Transkription
des Nucleinsäuremoleküls in eine
translatierbare mRNA. Regulationselemente, die die Expression in
Pflanzenzellen gewährleisten,
sind dem Fachmann wohlbekannt.
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Diese
Regulationselemente können
in bezug auf das zu exprimierende Nucleinsäuremolekül sowie in bezug auf die zu
transformierende Pflanzenart heterolog oder homolog sein. Im allgemeinen
umfassen solche Regulationselemente einen Promoter, der in Pflanzenzellen
aktiv ist. Für
eine Expression in allen Geweben einer transgenen Pflanze werden
vorzugsweise konstitutive Promoter verwendet, wie der 35S-Promoter
des CaMV (Odell, Nature 313 (1985), 810–812) oder Promoter der Polyubiquitin-Gene
von Mais (Christensen, Plant Mol. Biol. 18 (1982), 675–689). Für eine Expression
in bestimmten Geweben einer transgenen Pflanze können gewebespezifische Promoter
verwendet werden (siehe z.B. Stockhaus, EMBO J. 8 (1989), 2245– 2251).
Ebenfalls bekannt sind Promoter, die spezifisch in Knollen von Kartoffeln
oder in Samen von verschiedenen Pflanzenarten wie Mais, Vicia, Weizen,
Gerste usw. aktiv sind. Für
eine genaue Kontrolle der Expression können induzierbare Promoter
verwendet werden. Ein Beispiel für
induzierbare Promoter sind die Promoter von Genen, die Hitzeschockproteine
codieren. Außerdem
wurden mikrosporenspezifische Regulationselemente und ihre Verwendungen
beschrieben (WO 96/16182). Außerdem
kann das chemisch induzierbare Test-System verwendet werden (Gatz,
Mol. Gen. Genet. 227 (1991); 229–237). Andere geeignete Promoter
sind dem Fachmann bekannt und z.B. in Ward (Plant Mol. Biol. 22
(1993), 361–366)
beschrieben. Die Regulationselemente können weiterhin Transkriptions-
und/oder Translationsenhancer, die in Pflanzenzellen funktionsfähig sind,
umfassen. Ein häufig
verwendeter Pflanzen-Translationsenhancer ist
z.B. die CaMV-Omega-Sequenzen und/oder die Mitverwendung eines Introns
(zum Beispiel Intron-1 des Shrunken-Gens von Mais), das nachweislich
die Expressionsniveaus auf das bis zu 100fache erhöht hat.
(Maiti, Transgenic Research 6 (1997), 143–156; Ni, Plant Journal 7 (1995),
661–676).
Außerdem
können
zu den Regulationselementen Transkriptionsterminationssignale, wie
ein Poly-A-Signal, zählen,
die dazu führen,
daß dem
Transkript ein Poly-A-Schwanz angehängt wird, was dessen Stabilität verbessern
kann. Die üblicherweise
verwendeten Terminationssignale stammen vom Nopalinsynthasegen oder
vom CaMV-35S-RNA-Gen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist der Promoter induzierbar oder wird konstitutiv exprimiert und/oder
ist ein zell-, gewebe- oder organspezifischer Promoter. Vorzugsweise
ist der Promoter knollenspezifisch, samenspezifisch, endospermspezifisch,
embryospezifisch oder phloemspezifisch. Beispiele für solche Promoter
sind der Patatin-Promoter B33 (knollenspezifisch, Rocha-Sosa, EMBO
J. 8 (1989), 23), der Phaseolin- Promoter
(samenspezifisch, Karchi, Plant J. 3 (1993), 721–727), der HMW-Glutenin-Promoter
(endospermspezifisch, Helford, Theor. Appl. Genet. 75 (1987), 117–126), der α,β-Conglycin-Promoter
(embryospezifisch, Fujiwara, Plant Cell Reports 9 (1991), 602–606), und
der rolC-Promoter (phloemspezifisch, Lerchl, Plant Cell 7 (1995),
259–270),
was jedoch keine Einschränkung
darstellen soll.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch Vektoren, insbesondere Plasmide,
Cosmide, Viren, Bakteriophagen und sonstige Vektoren, die üblicherweise
in der Gentechnik verwendet werden und die ein Nucleinsäuremolekül, das für ein Protein
mit SAT-Aktivität codiert,
enthalten. Verfahren, die dem Fachmann wohlbekannt sind, können für die Konstruktion
von verschiedenen Plasmiden und Vektoren verwendet werden; siehe
zum Beispiel die in Sambrook, Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory (1989), N.Y., und Ausubel, Current
Protocols in Molecular Biology, Green Publishing Associates und
Wiley Interscience, N.Y. (1989) beschriebenen Techniken. Die rekombinanten DNA-Moleküle und Vektoren
der Erfindung können jedoch
zwecks Adressierung an Zielzellen auch in Liposomen rekonstituiert
werden.
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Die
oben beschriebenen Vektoren umfassen vorteilhaft einen selektierbaren
und/oder bonitierbaren Marker. Selektierbare Markergene, die sich
für die
Selektion von transformierten Pflanzenzellen, transformiertem Kallus,
transformiertem Pflanzengewebe und transformierten Pflanzen eignen,
sind dem Fachmann wohlbekannt; dazu zählen zum Beispiel Antimetabolitenresistenz
als Grundlage für
die Selektion für
dhfr, das Resistenz gegen Methotrexat verleiht (Reiss, Plant Physiol.
(Life Sci. Adv.) 13 (1994), 143–149),
npt, das Resistenz gegen die Aminoglycoside Neomycin, Kanamycin
und Paromycin verleiht (Herrera-Estrella, EMBO J. 2 (1983), 987–995) sowie Hygro,
das Resistenz gegen Hygromycin verleiht (Marsh, Gene 32 (1984),
481–485).
Es wurden noch weitere selektierbare Gene beschrieben, nämlich trpB,
das es den Zellen ermöglicht,
Indol statt Tryptophan zu verwerten; hisD, das es den Zellen ermöglicht,
Histinol statt Histidin zu verwerten (Hartman, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 85 (1988), 8047); Mannose-6-Phosphat-Isomerase, die es den Zellen ermöglicht,
Mannose zu verwerten (WO 94/20627) sowie ODC (Ornithin-Decarboxylase), die
Resistenz gegen den Ornithin-Decarboxylase-Hemmer,
2-(Difluormethyl)-DL-ornithin, DFMO (McConlogue, 1987, In: Current
Communications in Molecular Biology, Cold Spring Harbor Laboratory,
Hersg.) verleiht, oder Desaminase aus Aspergillus terreus, das Resistenz
gegen Blasticidin S verleiht (Tamura, Biosci. Biotechnol. Biochem.
59 (1995), 2336–2338).
Auch geeignete bonitierbare Marker sind dem Fachmann bekannt und
im Handel erhältlich.
Vorteilhaft handelt es sich bei dem Marker um ein Gen, das Luciferase
(Giacomin, P1. Sci. 116 (1996), 59–72; Scikantha, J. Bact. 178
(1996), 121), "green
fluorescent protein" (Gerdes,
FEBS Lett. 389 (1996), 44–47)
oder β-Glucuronidase
(Jefferson, EMBO J. 6 (1987), 3901–3907) codiert. Diese Ausführungsform
eignet sich ganz besonders für
ein rasches und einfaches Durchmustern von Zellen, Geweben und Organismen,
die einen erfindungsgemäßen Vektor
enthalten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich ganz besonders für
die genetische Manipulation von Pflanzenzellen, Pflanzengeweben
und Pflanzen, um ihren Gehalt an schwefelhaltigen Verbindungen zu
erhöhen
und um zu Pflanzen mit modifizierten, vorzugsweise verbesserten
oder nützlichen,
Phänotypen
zu gelangen. Die vorliegende Erfindung stellt daher ein Verfahren
für die
Erzeugung von transgenen Pflanzen, Pflanzenzellen oder Pflanzengewebe bereit,
das darin besteht, daß man
ein Nucleinsäuremolekül, das für ein Protein
mit SAT-Aktivität
codiert und das funktionell mit Regulationselementen verknüpft ist,
die eine Expression in Pflanzenzellen erlauben, in das Genom dieser
Pflanzen, Pflanzenzellen oder Pflanzengewebe einführt.
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Verfahren
für die
Einführung
von Fremd-DNA in Pflanzen sind ebenfalls in der Fachwelt wohlbekannt.
Dazu zählen
zum Beispiel die Transformation von Pflanzenzellen, Pflanzengewebe oder
Pflanzen mit T-DNA unter der Verwendung von Agrobacterium tumefaciens
oder Agrobacterium rhizogenes, die Protoplastenfusion, der direkte
Gentransfer (siehe z.B. EP-A 164 575), die Injektion, die Elektroporation,
biolistische Verfahren wie den Beschuß mit der Genkanone und andere
fachbekannte Verfahren. Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Vektoren können
weitere funktionelle Elemente enthalten, zum Beispiel "left border"- und "right border"-Sequenzen der T-DNA
von Agrobacterium, die eine stabile Integration in das pflanzliche
Genom ermöglichen.
Außerdem
sind dem Fachmann Verfahren und Vektoren bekannt, die die Erzeugung
von markerfreien transgenen Pflanzen ermöglichen, d.h., daß das selektierbare
oder bonitierbare Markergen in einem gewissen Stadium der Pflanzenentwicklung
oder des Pflanzenzüchtungsvorgangs
verloren geht. Dies kann zum Beispiel durch Kotransformation (Lyznik,
Plant Mol. Biol. 13 (1989), 151–161;
Peng, Plant Mol. Biol. 27 (1995), 91–104) erzielt werden und/oder
dadurch, daß man Systeme
verwendet, bei denen Enzyme, die fähig sind, die homologe Rekombination
in Pflanzen zu fördern,
verwendet (siehe z.B. WO 97/08331; Bayley, Plant Mol. Biol. 18 (1992),
353–361);
Lloyd, Mol. Gen. Genet. 242 (1994), 653–657; Maeser, Mol. Gen. Genet.
230 (1991), 170–176;
Onouchi, Nucl. Acids Res. 19 (1991), 6373–6378). Verfahren zur Herstellung von
entsprechenden Vektoren sind z.B. bei Sambrook (Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2. Ausgabe (1989), Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, N.Y.) beschrieben.
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Geeignete
Stämme
von Agrobacterium tumefaciens und Vektoren sowie die Transformation von
Agrobakterien und geeignete Wachstums- und Selektionsmedien sind
dem Fachmann wohlbekannt und im Stand der Technik beschrieben (GV3101 (pMK90RK),
Koncz, Mol. Gen. Genet. 204 (1986), 383–396; C58C1 (pGV 3850kan),
Deblaere, Nucl. Acid Res. 13 (1985), 4777; Bevan, Nucl. Acid Res.
12 (1984), 8711; Koncz, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86 (1989), 8467–8471; Koncz,
Plant Mol. Biol. 20 (1992), 963–976;
Koncz, Specialized vectors for gene tagging and expression studies
[Spezialvektoren für
das Tagging von Genen und Expressionsuntersuchungen] In: Plant Molecular
Biology Manual Band 2, Gelvin & Schilperoort
(Hersg.) Dordrecht, Niederlande; Kluwer Academic Publ. (1994), 1–22; EP-A-120
516; Hoekema: The Binary Plant Vector System, Offsetdrukkerij Kanters
B.V., Alblasserdam (1985), Kapitel V; Fraley, Crit. Rev. Plant.
Sci., 4, 1–46;
An, EMBO J. 4 (1985), 277–287).
Obwohl bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Verwendung von Agrobacterium tumefaciens bevorzugt wird, können auch
andere Agrobacterium-Stämme,
wie Agrobacterium rhizogenes, verwendet werden, zum Beispiel wenn
ein von solch einem Stamm vermittelter Phänotyp gewünscht wird.
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Verfahren
für die
Transformation mit Hilfe von biolistischen Verfahren sind dem Fachmann wohlbekannt;
siehe z.B. Wan, Plant Physiol. 104 (1994), 37–48; Vasil, Bio/Technology
11 (1993), 1553–1558
und Christou (1996), Trends in Plant Science 1, 423–431. Die
Mikroinjektion kann gemäß Potrykus
und Spangenberg (Hersg.), Gene Transfer To Plants, Springer Verlag,
Berlin, NY (1995) durchgeführt
werden.
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Die
Transformation der meisten zweikeimblättrigen Pflanzen ist mit den
oben beschriebenen Verfahren möglich.
Es wurden jedoch auch für
die Transformation von einkeimblättrigen
Pflanzen verschiedene erfolgreiche Transformationstechniken entwickelt.
Dazu zählen
die Transformation mit Hilfe von biolistischen Verfahren, wie sie
z.B. oben beschrieben wurden, sowie die Protoplastentransformation,
die Elektroporation von teilweise permeabilisierten Zellen, die
Einführung
von DNA mit Hilfe von Glasfasern usw.
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Im
allgemeinen können
die Pflanzen, Pflanzenzellen und Pflanzengewebe, die mit einem erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA-Molekül
oder Vektor modifiziert werden können
und die eine (Über-)Expression
eines Proteins mit SAT- sowie gegebenenfalls CyS-Aktivität aufweisen,
von beliebigen Pflanzenarten stammen. Es kann sich um einkeimblättrige Pflanzen
oder um zweikeimblättrige
Pflanzen handeln; vorzugsweise zählen
sie zu einer Pflanzenart, die von landwirtschaftlichem, forstwirtschaftlichem
oder gartenbaulichem Interesse ist, wie Nutzpflanzen (z.B. Mais,
Reis, Gerste, Weizen, Roggen, Hafer usw.), Kartoffeln, Ölpflanzen
(z.B. Raps, Sonnenblume, Erdnuß,
Sojabohne usw.), Baumwolle, Zuckerrübe, Zuckerrohr, Leguminosen
(z.B. Bohnen, Erbsen usw.), holzproduzierenden Pflanzen, vorzugsweise
Bäumen,
usw.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch transgene Pflanzenzellen,
die ein Nucleinsäuremolekül, das ein
Protein mit SAT-Aktivität
codiert, in Verknüpfung
mit Regulationselementen, die die Expression des Nucleinsäuremoleküls in Pflanzenzellen
erlauben, stabil in ihr Genom integriert haben und wobei das Nucleinsäuremolekül in bezug
auf die transgene Pflanzenzelle fremd ist.
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Unter "fremd" versteht man, daß das Nucleinsäuremolekül in bezug
auf die Pflanzenzelle entweder heterolog ist, das heißt, daß es von
einer Zelle oder einem Organismus mit einem unterschiedlichen genomischen
Hintergrund abstammt oder in bezug auf die Pflanzenzelle homolog
ist, jedoch in einer unterschiedlichen genomischen Umgebung als
das natürlich
vorkommende Gegenstück
dieses Nucleinsäuremoleküls vorliegt.
Das heißt,
daß, wenn
das Nucleinsäuremolekül in bezug
auf die Pflanzenzelle homolog ist, es nicht in seiner natürlichen
Stelle im Genom dieser Pflanzenzelle liegt, insbesondere, daß es von
unterschiedlichen Genen umgeben ist. In diesem Fall kann das Nucleinsäuremolekül entweder unter
der Kontrolle seines eigenen Promoters oder unter der Kontrolles
eines heterologen Promoters stehen.
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Vorhandensein
und Expression des Nucleinsäuremoleküls, das
ein Protein mit SAT-Aktivität
codiert, in den transgenen Pflanzenzellen führt zur Synthese von Proteinen,
die einen Einfluß auf
z.B. Stressresistenz der Pflanzenzellen hat (haben) und führt zu entsprechenden
physiologischen und phänotypischen
Veränderungen
bei Pflanzen, die solche Zellen enthalten. Wie in den beigelegten
Beispielen beschrieben, weisen Pflanzen, die konstitutiv E. coli-SAT exprimieren,
hohe Cysteingehalte auf. Außerdem
war der Gehalt an dem Tripeptidglutathion (γ-Glutamylcysteinylglycin) beträchtlich
höher als
in Wildtyppflanzen, da es sich bei dieser Verbindung um die wichtigste
Speicherform von reduziertem Schwefel im Pflanzenreich handelt und
als wichtigste "Sink" für produziertes
Cystein dient. Glutathion spielt nicht nur bei der Regelung der
Schwefelernährung
eine wesentliche Rolle, sondern ist auch ein wichtiger Faktor bei
der pflanzlichen Abwehr von verschiedenen Formen von Stress, darunter
hohen Lichtintensitäten,
Trockenheit, Kälte,
Hitze und Mineralstoffdefizienz (Smith, 1990; Rennenberg und Brunold,
1994). Das Tripeptid wird in Pflanzen sowie in anderen Organismen
in Form von zwei enzymkatalysierten Reaktionen aus den die Bestandteile
bildenden Aminosäuren
synthetisiert (Meister und Anderson, 1983; Rennenberg, 1995).
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Wie
in der Diskussion oben erwähnt
kann die Cystein-γ-Synthase Cystein
als schwefelhaltiges Substrat verwerten. Weil ja im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung nachgewiesen wurde, daß transgene
Pflanzen, die ein Protein mit SAT-Aktivität überexprimieren, einen beträchtlich
höheren Cysteingehalt
aufweisen, ist es denkbar, daß die
Koexpression eines Nucleinsäuremoleküls, das
für ein Protein
mit CyS-Aktivität codiert,
zu einer synergistischen Wirkung bei der Produktion von Methionin
führen
könnte,
da sowohl das Schlüsselenzym
des Methionin-Biosynthesewegs als auch sein Substrat in den Pflanzen überexprimiert
werden.
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Die
beschriebene transgene Pflanzenzelle kann auch einen selektierbaren
Marker enthalten. Wie oben beschrieben können gemäß der vorliegenden Erfindung
verschiedene selektierbare Marker verwendet werden. Vorteilhaft
können
selektierbare Marker verwendet werden, die sich für die direkte
Selektion der transformierten Pflanzen eignen, zum Beispiel das
Phosphinothricin-N-Acetyltransferase-Gen, dessen Genprodukt das
Herbizid L-Phosphinothricin (Glufosinate bzw. BASTA) entgiftet;
siehe z.B. De Block, EMBO J. 6 (1987), 2513–2518 und Dröge, Planta
187 (1992), 142–151.
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Weiterhin
werden in der vorliegenden Erfindung auch transgene Pflanzen und
Pflanzengewebe, die die oben beschriebenen transgenen Pflanzenzellen
umfassen, beschrieben. Diese können
zum Beispiel eine verbesserte Stressresistenz aufweisen. Vorzugsweise
ist der Glutathion-, Cystein- und/oder Methioningehalt in der transgenen
Pflanze der Erfindung im Vergleich zu einer Wildtyppflanze erhöht. Unter
einer Erhöhung
des Glutathion-, Cystein- und/oder Methioningehalts soll ein erhöhter Gehalt an
einer der oben genannten schwefelhaltigen Verbindungen, entweder
allein oder in Kombination, in den transgenen Pflanzenzellen, Pflanzengeweben oder
Pflanzen der vorliegenden Erfindung in der Größenordnung von mindestens ungefähr 10% im
Vergleich zu der bzw. dem nichtransformierten Wildtyp-Pflanzenzelle,
-Pflanzengewebe oder -Pflanze verstanden werden, was bereits positive
Auswirkungen auf die Vitalität
der Pflanze wie z.B. verbesserte Stresstoleranz ausübt. Der
Gehalt an den oben beschriebenen Verbindungen ist vorteilhafterweise
um mindestens ungefähr
50%, vorzugsweise um mehr als ungefähr 75%, besonders bevorzugt
mindestens ungefähr
oder mehr als 100% und noch stärker
bevorzugt mehr als ungefähr
200 erhöht.
Zieht man den kombinierten Cystein-, Methionin- und Glutathiongehalt
in Betracht, so kann im Vergleich zu dem freien Cysteingehalt in
Wildtyppflanzen sogar eine um das 10- bis 20fache erhöhte Menge
an schwefelhaltigen Verbindungen erzielt werden, obwohl auch noch
stärker
erhöhte
Gehalte an schwefelhaltigen Verbindungen in den Pflanzen der vorliegenden
Erfindung vorgesehen werden.
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Der
freie Cysteingehalt in den beschriebenen Pflanzen ist vorteilhafterweise
ungefähr
höher als
20 nmol pro Gramm Frischgewicht (gFG) Blattgewebe, vorzugsweise
höher als
30 nmol/gFG und noch stärker
bevorzugt höher
als 40 nmol/gFG; siehe auch Beispiel 2. Außerdem kann der Glutathiongehalt
in den beschriebenen Pflanzen vorzugsweise höher als 350 nmol/gFG, stärker bevorzugt
höher als 500
nmol/gFG sein. Der Methioningehalt kann um mindestens ungefähr das 5fache,
vorzugsweise mehr als das 10fache, erhöht sein.
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In
der Erfindung werden weiterhin auch erntebare Teile und Vermehrungsmaterial
der beschriebenen transgenen Pflanzen, die wie oben beschriebene
transgene Pflanzenzellen enthalten und/oder die sich von den oben
beschriebenen Pflanzen ableiten und erhöhte Mengen an schwefelhaltigen
Verbindungen wie oben beschrieben aufweisen, beschrieben. Erntebare
Teile können
im Prinzip beliebige nützliche
Teile einer Pflanze sein, zum Beispiel Blätter, Stengel, Früchte, Samen,
Wurzeln usw. Zu Vermehrungsmaterial zählen zum Beispiel Samen, Früchte, Ableger,
Keimpflanzen, Knollen, Wurzelstöcke
usw.
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Weiterhin
beschreibt die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Nucleinsäuremoleküls, das
ein Protein mit SAT-Aktivität
codiert, für
die Herstellung von transgenen Pflanzen, die einen erhöhten Glutathion-,
Cystein- und/oder Methioningehalt aufweisen. Vorzugsweise führt dieser
erhöhte
Methionin- oder Cysteingehalt zu beschleunigten Reifungsvorgängen, veränderten
Blüten
und/oder Pathogenresistenz.
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Die
konstitutive Expression des SAT-cysE-Gens aus E. coli in transgenen
Kartoffelpflanzen zeigt direkt in vivo, daß die SAT-katalysierte Reaktion tatsächlich im
pflanzlichen Cystein-Biosyntheseweg geschwindigkeitsbegrenzend wirkt,
wie dies aus den hohen Cysteingehalten in den Transformanten hervorgeht;
siehe die beigelegten Beispiele. Weiterhin wird wie in der Diskussion
oben erwähnt
erwartet, daß die
entsprechenden hohen Glutathiongehalte in den transgenen Pflanzen
Resistenz gegen verschiedene Formen von Stress vermitteln können. Glutathion
spielt in Pflanzen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von aktivierten
Sauerstoffspezies, Xenobiotika, Schwermetallen sowie anderen Formen
von Stress, darunter Trockenheit, Hitze und Mineralstoffmangel (Alscher,
1989; Smith, 1990; Schmidt und Jäger, 1992;
Rennenberg und Brunold, 1994; Rennenberg, 1995). Diese Kenntnis
ist auch von praktischer Bedeutung. Eine höhere Resistenz der Pflanzen
gegen aktivierte Sauerstoffspezies kann in der Zukunft eine sehr
wichtige Rolle spielen, wenn man an die erhöhten Ozonkonzentrationen in
der Atmosphäre
denkt. Weiterhin ist eine verstärkte
Toleranz gegenüber
Xenobiotika, zum Beispiel Herbizide, aufgrund der höheren Glutathiongehalte
in den erfindungsgemäßen Pflanzen
sinnvoll. Weiterhin besteht eine mögliche Strategie darin, transgene
Pflanzen zu konstruieren, die auf höheren Schwermetallionenkonzentrationen wachsen
können
und die daher für
die biologische Sanierung verwendet werden könnten. Weiterhin können sich
die beschriebenen rekombinanten DNA-Moleküle und Vektoren für die Veränderung oder
Modifikation der Pflanzen-Pathogen-Wechselwirkung eignen. Der Begriff "Pathogen" beinhaltet zum Beispiel
Bakterien, Viren und Pilze sowie Protozoen.
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Wie
in der Diskussion oben erwähnt
können die
beschriebenen transgenen Pflanzenzellen, Gewebe und Pflanzen dazu
verwendet werden, die toxischen Auswirkungen von Umweltgiften im
Boden inklusive Wasserhaushalt zu mildern. Umweltgifte können aus
natürlichen
Gründen
vorhanden sein oder durch das Bergbau-, Industrie- und Stadtwesen
verursacht sein. Zu solchen Umweltgiften zählen Verbindungen, die schwefelhaltige
Proteine, insbesondere Enzyme, inaktivieren können oder die als Antagonisten
oder Hemmer im Cystein- und/oder Methionin-Biosyntheseweg wirken.
Beispiele für
solche Antagonisten oder Hemmer sind Herbizide, Fungizide, Pestizide
bzw. insbesondere Metallionen, z . B . Hg2+.
So ist es zum Beispiel möglich,
aufgrund der erhöhten GSH-Gehalte
in den oben beschriebenen Pflanzen, die durch die Expression der
Nucleinsäuremoleküle, die
ein Protein mit SAT-Aktivität
codieren, vermittelt werden, Boden für die Landwirtschaft zu verwenden, der
sonst aufgrund des Vorhandenseins von z.B. toxischen Verbindungen,
die eine störende
Auswirkung auf die schwefelhaltigen Enzyme und daher das Pflanzenwachstum
ausüben,
nicht geeignet ist. Dies ist insbesondere bei Boden der Fall, in
dem große Mengen
an Schwermetallen vorliegen. Weiterhin können die erfindungsgemäßen Pflanzenzellen, Pflanzengewebe
und Pflanzen für
die biologische Sanierung von Boden, der mit Umweltgiften kontaminiert ist,
verwendet werden. Eine vorteilhafte Nebenwirkung besteht darin,
daß zum
Beispiel aufgrund einer erhöhten
Metalltoleranz aufgrund des Vorhandenseins des erfindungsgemäßen rekombinanten DNA-Moleküls oder
Vektors die erfindungsgemäßen Pflanzenzellen,
Pflanzengewebe und Pflanzen für den "biologischen Bergbau" verwendet werden
können
(Cunningham, TIBTECH 13 (1995), 393–397). Dies bedeutet, daß die erfindungsgemäßen Pflanzen,
Pflanzengewebe und Pflanzenzellen für die Gewinnung von Metallen
wie Quecksilber, Nickel und Kupfer mittels Pflanzen verwendet werden
können. Weiterhin
kann wie oben erwähnt
ein höherer GSH-Gehalt
in den beschriebenen Pflanzenzellen, Pflanzengeweben und Pflanzen
eine erhöhte
Resistenz ermöglichen.
Außerdem
wird erwartet, daß der in
den oben beschriebenen Pflanzenzellen und Pflanzengeweben und Pflanzen
vorhandene hohe GSH-Gehalt zu einem verbesserten Keimlingswachstum
und einer verbesserten Biomasseproduktion führt. Insgesamt hat die Erhöhung des
GSH-Gehalts vielerlei Auswirkungen auf die Lebenskraft von Pflanzen
und ist insbesondere für
den Pflanzenzüchter
von Interesse.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt daher auch die Verwendung eines
Nucleinsäuremoleküls, das
für ein
Protein mit SAT-Aktivität
codiert, einer erfindungsgemäßen Pflanzenzelle,
einer erfindungsgemäßen Pflanze
oder von erfindungsgemäßem Pflanzengewebe
oder von deren erntebaren Teilen und Vermehrungsmaterial für die Herstellung
eines Nahrungsmittels, Futtermittels, für die Verbesserung der Pathogenresistenz,
für die
Vermittlung von Schwermetall- oder Herbizidtoleranz, für die Verbesserung der
Biomasseproduktion, für
die Förderung
des Keimlingswachstums, für
die Vermittlung von Toleranz gegen biotischen oder abiotischen Stress
oder für
die Verbesserung des Aromas und/oder Geschmacks von Nahrungsmittel
oder Futtermitteln. Zu der Verwendung des beschriebenen rekombinanten DNA-Moleküls oder
des beschriebenen Vektors für die
Vermittlung von Herbizidtoleranz gehört zum Beispiel auch ihre Verwendung
als selektierbare Marker in Pflanzen gemäß anderen Systemen, bei denen
die (Über-)Expression
von Enzymen verwendet werden, die eine Toleranz (also Resistenz)
gegen die pflanzenzellenabtötenden
Auswirkungen von Herbiziden vermitteln können. Ein Beispiel für solch
ein System ist die Überexpression
des Enzyms 5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat- (EPSP-) Synthase, die
eine Toleranz gegen das Herbizid Glyphosphate vermittelt. Ähnlich können die
beschriebenen rekombinanten DNA-Moleküle und Vektoren dazu verwendet
werden, um eine Toleranz gegen Verbindungen zu vermitteln, die auf
schwefelhaltige Enzyme einwirken, zum Beispiel dadurch, daß sie die
Verbindung, die für die
Hemmung dieser Enzyme durch den hohen Cystein-, GSH- und/oder Methioningehalt
oder durch Peptide und Proteine, die aufgrund des erhöhten Gehalts
an den schwefelhaltigen Aminosäuren
in höherem
Ausmaß vorliegen,
sequestrieren.
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Wie
oben beschrieben wird der Nährwert
der erfindungsgemäßen Pflanzen,
Pflanzengewebe und Pflanzenzellen sowie von erntebaren Teilen und
Vermehrungsmaterial solcher Pflanzen aufgrund des erhöhten Gehalts
an schwefelhaltigen Verbindungen beträchtlich erhöht. Die vorliegende Erfindung
betrifft daher auch Nahrungsmittel und Futtermittel oder Zusatzstoffe
für diese,
die die oben beschriebenen Pflanzenzellen, Pflanzengewebe, Pflanze,
erntebaren Teile oder Vermehrungsmaterial umfassen. Diese Futtermittel,
Nahrungsmittel und Zusatzstoffe weisen vorzugsweise einen wie oben
beschriebenen erhöhten
Cystein-, Methionin- und/oder Glutathiongehalt auf.
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Diese
sowie weitere Ausführungsformen werden
durch die Beschreibung und die Beispiele der vorliegenden Erfindung
offenbart und sind davon umfaßt.
Sonstiges Lesematerial, das eine der erfindungsgemäß zu verwendenden Verfahren,
Verwendungen und Verbindungen betrifft, ist zum Beispiel unter Verwendung
von elektronischen Geräten
in öffentlichen
Bibliotheken zu finden. So kann zum Beispiel die öffentliche
Datenbank "Medline", die über das
Internet verfügbar
ist, zum Beispiel unter http://www.ncbi.nim.nih.gov/PubMed/medline.html, verwendet
werden. Dem Fachmann sind weitere Datenbanken und Adressen wie http://www.ncbi.nlm.nih.gov/,
http://www.infobiogen.fr/, http://www.fmi.ch/biology/research tools.html, http://www.tigr.org/
bekannt, und diese können
ebenfalls zum Beispiel mit http://www.lycos.com erhalten werden.
Eine Übersicht über Patentinformationen
in der Biotechnologie sowie von geeigneten Quellen für Patentinformationen,
die sich für
nachträgliches
Suchen und für
eine Kenntnis des derzeitigen Wissensstands eignet, findet sich
in Berks, TIBTECH 12 (1994), 352–364.
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In
den Abbildungen ist folgendes dargestellt:
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1: (a) Northern-Blot-Analyse von Gesamt-RNA
aus Blättern
von fünf
unabhängigen
transgenen Pflanzen (SAT-65, 26, 48, 3 und 71) und zwei Wildtyppflanzen
(Kontrolle a und b). Als Sonde für den
Blot wurde 32P-markierte cysE-DNA aus E.
coli verwendet. Jede Bahn enthielt 15 μg Gesamt-RNA.
-
(b)
Maximale katalytische SAT-Aktivität in Blättern von fünf unabhängigen transgenen Pflanzen (SAT-65,
26, 48, 3 und 71) und zwei Wildtyppflanzen (Kontrolle a und b).
Die spezifische Aktivität
der Rohextrakte ist in pmol pro Minute produziertes CoA sowie μg Gesamtprotein
angegeben. Die Irrtumsbalken stellen die Standardabweichung dar
(<10 %). N = 4 unabhängige Messungen.
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2 : (a) Endogene Cystein-Gehalte in Blättern von
6 Wochen alten transgenen Pflanzen (SAT-48 und SAT-26) sowie Wildtyppflanzen
(Kontrolle a und b). Die Cysteinmengen sind in nmol pro gFG angegeben.
Die Irrtumsbalken stellen die Standardabweichung dar (<20). N = 18; 6 unabhängie Pflanzen
pro transgene Linie, 3 unabhängige
Messungen pro Pflanze.
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(b)
Endogene Glutathion-Gehalte in Blättern von 6 Wochen alten transgenen
Pflanzen (SAT-48 und SAT-26) sowie Wildtyppflanzen (Kontrolle a
und b). Die Glutathionmengen sind in nmol pro gFG angegeben. Die
Irrtumsbalken stellen die Standardabweichung dar (<10). N = 18; 6 unabhängie Pflanzen
pro transgene Linie, 3 unabhängige
Messungen pro Pflanze.
-
3:
Northern-Blot-Analyse von Gesamt-RNA aus Blättern von fünf unabhängigen transgenen Pflanzen
(SAT-65, 26, 48, 3 und 71) und zwei Wildtyppflanzen (Kontrolle a
und b). Als Sonde für den
Blot wurde 32P-markierte OAS-TL-cDNA (p)
aus Kartoffelplastiden sowie eine cytosolische Isoform (c) verwendet.
Die Bahnen enthielten jeweils 15 μg
Gesamt-RNA.
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4:
In-vitro-OAS-TL-Aktivität
in Blättern von
transgenen Pflanzen (SAT-48 und 26) und Wildtyppflanzen (Kontrolle
a und b). Die spezifische Aktivität der Rohextrakte ist in pmol
pro Minute produziertes Cystein sowie in μg Gesamtprotein angegeben. Die
Irrtumsbalken stellen die Standardabweichung dar (<10%). N = 4 unabhängige Messungen.
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Die
Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele veranschaulicht:
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Beispiel 1: Durchmusterung
auf transgene Kartoffelpflanzen, die die SAT-mRNA aus E. coli enthalten
-
Um
die E. coli-SAT an die Chloroplasten von Pflanzen zu adressieren,
wurde eine Genfusion mit einem Rubisco-Transitpeptid aus Arabidopsis konstruiert.
SAT aus genomischer DNA von E. coli wurde mittels PCR unter Verwendung
von zwei synthetischen Oligonucleotiden (EcSAT-N: 5'- GAG AGA CCA TGG
CGT GTG AAG AAC TGG AAA, EcSAT-C: 5' – GAG
AGA TCT AGA TTA GAT CCC ATC CCC ATA) amplifiziert. Die doppelsträngige DNA
wurde mit Nco I und Xba I verdaut und hinter das Transitpeptid cloniert.
Das fusionierte Genprodukt wurde als Asp 718/Xho I Fragment in einen
zuvor mit Asp 718/Sal I verdauten binären Vektor (Höfgen & Willmitzer, 1990) unter
der Kontrolle des 35S-CaMV-Promoters insertiert. Das Plasmid wurde
mittels Agrobacterium tumefaciens in Kartoffel (Solanum tuberosum
der Sorte Desiree) wie von Rocha-Sosa et al. (1989) beschrieben
eingeführt.
Solanum tuberosum der Sorte Desiree wurde von Vereinigte Saatzuchten
eG (Ebstorf, Deutschland) bezogen. Wildtyppflanzen und transgene
Pflanzen wurden in Gewebekultur im 16-Stunden-Licht/8-Stunden-Dunkel-Rhythmus auf Murashige-Skoog-Medium
(Murashige und Skoog, 1962) mit einem Zusatz von 2% (w/v) Saccharose
bei 22°C erhalten.
Im Gewächshaus
wurden die Pflanzen bei 22°C
während
der Lichtperiode (16 Stunden) bzw. 15°C während der Dunkelperiode (8
Stunden) herangezogen. Die Pflanzen wurden in einzelnen Töpfen gezogen
und ständig
bewässert.
-
Die
in Gewebekultur aufrechterhaltenen transgenen Kartoffelpflanzen
waren optisch von den untransformierten Kontrollpflanzen nicht unterscheidbar.
Um auf Pflanzen, die die SAT-mRNA aus E. coli exprimieren, zu durchmustern,
wurden fünfzig
Pflanzen zufallsmäßig für die Entnahme
von Blattproben ausgewählt.
Mit diesen Proben wurden eine RNA-Gel-Blot-Analyse mit einer radioaktivmarkierten SAT-cDNA
E. coli als Sonde durchgeführt.
Für die Isolation
von RNA wurde das pflanzliche Blattmaterial direkt nach der Ernte
in flüssigem
Stickstoff tiefgefroren. Aus dem tiefgefrorenen Material wurde Gesamt-RNA
gemäß Logemann
et al. (1987) extrahiert. Nach Denaturieren bei 65°C wurde die
Gesamt-RNA unter denaturierenden Bedingungen mittels Gelelektrophorese
aufgetrennt (Lehrach, 1977) und anschließend auf Nylon-Membranen übertragen.
Die Northern-Hybridisierung wurde bei einer entsprechenden Temperatur
wie von Amasino (1986) beschrieben durchgeführt. Die Northern-Blots wurden dreimal
30 Minuten lang bei 55°C
in 0,5 × SSC;
0,2% SDS gewaschen. Die Markierung der Fragmente mit 32P
wurde mit dem "Multiprime
DNA-labelling-Kit" (Amersham
Buchler, Braunschweig, Deutschland) durchgeführt. Für die weitere Analyse wurden
fünf unabhängige Transformanten,
in denen die Fremd-SAT-mRNA in hohen Mengen akkumuliert wurde, ausgewählt und
ins Gewächshaus
gestellt. In einer zweiten Northern-Analyse zeigte sich, daß die Transformanten
auch unter Gewächshausbedingungen
die Fremd-mRNA in hohen Mengen akkumulierten (1a).
Die Länge
des in den transgenen Kartoffelpflanzen nachgewiesenen Transkripts
(≈ 1050 Basenpaare)
stimmte mit der Länge,
die für
das cysE-Gen berichtet wurde, nämlich
819 Bp (Denk und Böck,
1987) und der verwendeten Rubisco-Signalsequenz (≈ 240 Bp) überein.
Für die
Bestimmung der SAT-Enzymaktivität wurde
gemäß dem Verfahren von
Kredich und Tomkins (1966) ein Assay durchgeführt. Dieses Verfahren beruht
auf einem Disulfidaustausch zwischen CoA, das aus dem Acetylrest
während
der durch SAT katalysierten Reaktion freigesetzt wird, und 5,5'-Dithiobis(2-nitro-benzoesäure). Die CoA-Bildung
wurde in 50 mM Tris-HCl (pH 7,6), das 1 mM 5,5'-Dithiobis(2-nitrobenzoesäure), 1 mM EDTA, 20 mM L-Serin
sowie 100 μM
Acetyl-CoA enthielt, bestimmt. Die Reaktion wurde durch Versetzen mit
10 μl Blatt-Rohextrakt
(1,5 μg/μl Gesamtprotein) gestartet;
die Inkubationstemperatur betrug 25°C. Die Produktion von Thionitrobenzoesäure wurde
bei 412 nm mit einem Spektralphotometer (Ultraspec 2000, Pharmacia
Biotech, Uppsala, Schweden) im Vergleich zu einer Blindkontrolle,
die alle Substanzen mit Ausnahme von L-Serin enthielt, verfolgt.
Mit Kontrollösungen,
die alle Substanzen sowie unterschiedliche CoA-Konzentrationen (0–200 nmol/ml)
enthielten, wurde eine Eichkurve erstellt. Der Aktivitätstest wurde
unabhängig
mit unterschiedlichen Volumina Blatt-Rohextrakt, nämlich 20,
40 bzw. 60 μl
durchgeführt.
Aus der Analyse der SAT-Aktivität
in Blatt-Rohextrakten ging hervor, daß Kartoffelpflanzen, die das E.
coli-Gen exprimieren, Serin wesentlich effizienter in OAS umwandeln
als die untransformierten Kontrollpflanzen (1b), was
nahelegt, daß die
transformierten Pflanzen eine erhöhte SAT-Aktivität aufweisen,
was vermutlich auf die Fremd-Serinacetyltransferase
aus E. coli zurückzuführen ist.
Trotz der stark erhöhten
SAT-Aktivität
in den Blättern
der transgenen Pflanzen war mit einer Ausnahme keine drastische
Veränderung
beim Phänotyp
dieser Pflanzen zu beobachten: nur die Transformante 48 wies eine verringerte
Apikaldominanz auf, was zu einem buschartigen Phänotyp führte. Interessanterweise wies die
Transformante 48 die höchste
SAT-Aktivität
von allen transgenen Pflanzen auf.
-
Beispiel 2: die Expression
des cysE-Gens führt
zu einer Erhöhung
des endogenen Cystein- und Glutathiongehalts
-
Die
Cysteinbiosynthese erfolgt bei Pflanzen in Form einer zweistufigen
Reaktion. Die Bildung von Cystein aus Sulfid und O-Aceytyl-L-Serin
wird durch die O-Aceytylserin(Thiol)Liase
katalysiert. O-Aceytyl-L-Serin wird aus Acetyl-Coenzym A und Serin durch
die Serin-Acetyltransferase
synthetisiert (Brunold und Rennenberg, 1997). Um herauszufinden,
ob die Expression des cysE-Gens in Kartoffelpflanzen den endogenen
Cysteingehalt beeinflußt,
wurde die Konzentration dieser schwefelhaltigen Aminosäure in untransformierten
und transformierten Pflanzen bestimmt. Die Thiole wurden gemäß Rüegsegger
und Brunold (1992) hergestellt. Trennung und quantitative Bestimmung
wurden mittels Umkehrphasen-HPLC nach Derivatisierung mit Monobrombiman gemäß Newton
et al. (1981) durchgeführt.
Eine Modifikation wurde insofern vorgenommen, als die Reduktion
der Disulfide mit Bis-2-mercaptoethylsulfon durchgeführt wurde
und die Markierung mit Monobrombiman mit 15%iger HCl gestoppt wurde.
-
Das
tiefgefrorene Blattmaterial wurde zu einem feinen Pulver homogenisiert
und anschließend 20
Minuten lang mit 0,1 N HCl (2 ml/0,2 gFG) bei 4°C extrahiert. Nach der Zentrifugation
der Mischung bei 4°C
(20 min, 14 000 g) wurden 120 μl
des Überstands zu
200 μl 0,2
M 2-(Cyclohexylamino)ethansulfonsäure (pH
9,3) zugegeben. Die Gesamt-Disulfide wurden durch Versetzen mit
10 μl Bis-2-mercaptoethylsulfon in
9 mM Tris-HCl 5 mM EDTA (pH 8) durchgeführt. Nachdem 40 Minuten lang
bei Raumtemperatur umsetzen gelassen wurde, wurden die freien Thiolgruppen
mit Monobrombiman markiert. Dazu wurden 20 μl 15 mM Monobrombiman in Acetonitril
zum Ansatz gegeben und 15 Minuten lang im Dunklen bei Raumtemperatur
aufbewahrt. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 250 μl 15%iger
HCl gestoppt. Nach 2 Stunden auf Eis im Dunklen wurde der Ansatz
nochmals bei 4°C
zentrifugiert (10 min, 14 000 g). Für die Cystein- und Glutathionanalyse
wurde der Überstand entsprechend
mit 0,1 N HCl verdünnt
. Die Proben wurden gemäß Schupp
und Rennenberg (1988) auf einer Umkehrphasen-HPLC-Säule (C18, 250 × 4
mm, Teilchendurchmesser 5 μm,
Macherey-Nagel,
Oensingen, Schweiz) analysiert. Es wurde ein Lösungsmittelsystem aus 10% Methanol;
0,25% Essigsäure, pH
3,9 (NaOH) und 90% Methanol; 0,25%ige Essigsäure mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 1,5 ml/min verwendet. Nach der Chromatographie erfolgte ein Fluoreszenznachweis
(Anregung: 380 nm; Emission: 480 nm, Fluoreszenzdetektor SFM 25
von Kontron, Zürich,
Schweiz). Die Chromatogramme wurden durch Integration der Peak-Flächen quantitativ
ausgewertet. Für
die Cysteinanalyse wurden die beiden Transformanten mit der höchsten SAT-Aktivität verwendet,
also SRT-48 und SAT-26
(siehe 2b). Dazu wurden junge grüne Blätter von
5 Wochen alten Pflanzen geerntet und extrahiert, und der Cysteingehalt
wurde mittels HPLC bestimmt. Die transgenen Kartoffelpflanzen, die
das cysE-Gen aus E. coli exprimierten, wiesen einen signifikant
erhöhten
Cysteingehalt auf (3a). Der Gehalt
der Transformante SAT-48 betrug beinahe das dreifache (45 ± 10 nmol
pro Gramm Frischgewichtblattgewebe) und der der Transformante SAT-26
das zweifache (33 ± 6
nmol/gFG) als die Mengen, die in nicht transformierten Kontrollpflanzen
gefunden wurden (17 ± 3 nmol/gFG),
woraus ersichtlich ist, daß die
Expression von cysE zu einer Erhöhung
des endogenen Gehalts an der Aminosäurecystein führt.
-
Eine
der wichtigsten "Sinks" für Cystein
aufgrund der Sulfatassimilation/-reduktionskaskade ist die Bildung
von Glutathion, einem Tripeptid, das aus den Aminosäuren Glutamat,
Cystein und Glycin besteht. Da die transgenen Kartoffelpflanzen,
die die SAT aus E. coli exprimieren, mehr Cystein enthielten, ist
es möglich,
daß dies
eine Auswirkung auf die Glutathionbiosynthese hatte, insbesondere
im Hinblick darauf, daß Cystein
ein Substrat für
die Glutathionproduktion darstellt. Um herauszufinden, ob dies tatsächlich der
Fall ist, wurde der Glutathiongehalt in den Blättern der transgenen Linien
SAT-48 und SAT-26 sowie von Wildtyppflanzen analysiert. Aus diesen
Bestimmungen ging hervor, daß die
beiden Transformanten einen signifikant erhöhten Glutathiongehalt aufwiesen,
der bis zu zweimal höher (500–600 nmol/gFG)
als der der Wildtyppflanzen (300–350 nmol/gFG); (3b) war. Dies legt nahe, daß ein erhöhter Cysteingehalt
die Glutathionbiosynthese stimuliert.
-
Angesichts
der Tatsache, daß ein
Molekül Glutathion
ein Molekül
Cystein enthält
und daß die gesamte
Glutathion-Molmasse
in Kartoffelblättern über 10 mal
größer ist
als die Molmasse der freien Aminosäure cystein, kann geschlossen
werden, daß die
Fähigkeit
zur Cysteinsynthese in den transgenen Kartoffelpflanzen wesentlich
stärker
erhöht
ist als nur um das Zwei- oder Dreifache, was angesichts des Gehalts
an freiem Cystein angenommen hätte
werden können.
Ein absoluter Anstieg von 200–300
nmol Glutathion/gFG in den transgenen Pflanzen entspricht daher
einer um das ungefähr
10- bis 18fache erhöhten
Cysteinbiosynthesefähigkeit,
wenn ungefähr
15–20
nmol Cystein/gFG in den Blättern
der Wiltyppflanzen vorliegt. Zählt
man dazu noch den um das ungefähr
zwei- bis dreifache erhöhten
Gehalt an freiem Cystein in den transgenen Pflanzen, so ist die Cysteinbiosynthese
in den Transformanten im Vergleich zu den Kontrollpflanzen ungefähr 20fach
hinauf reguliert.
-
Beispiel 3: ein erhöhter endogener
Cystein- und Glutathiongehalt beeinflußt nicht das Expressionsmuster
der OAS-TL-Isoformen
-
Es
wurde berichtet, daß das
Enzym aus der Wassermelone (Saito, 1995) eine metabolisch höchst wichtige
Regulation der SAT-Aktivität
dadurch ausübt,
daß es
Cystein allosterisch hemmt. Bakterielle SATs unterliegen auf Transkriptionsebene
einer Feedback-Hemmung
durch Cystein in Mikromol-Konzentrationen. Im Gegensatz dazu wird
bei Cysteinbegrenzung die Expression von bakteriellen SATs stimuliert
(Kredich, 1987). Außerdem
wird auch die O-Acetylserin-Thiol-Lyase, bei der es sich um das Enzym
handelt, das in der Reaktionskaskade der Cystein-Biosynthese direkt
an die SAT anschließt,
auf Transkriptionsebene ebenfalls durch Cystein reguliert. Es wurde
beobachtet, daß die
Expression von unterschiedlichen cDNAs, die kompartimentspezifische
Isoformen der O-Acetylserin-Thiol-Lyase
aus Arabidopsis codiert, in Pflanzen, die mit begrenztem Sulfatangebot
herangezogen wurden, stimuliert war (Hell, 1994; Barroso, 1995;
Hesse, 1997). Beim Spinat ist ebenfalls die Expression von O-Acetylserin-Thiol-Lyase-Isoformen
unter Schwefelmangelbedingungen etwas hinaufreguliert (Takahashi
und Saito, 1996). Um herauszufinden, ob der erhöhte Cysteingehalt in den transgenen
Kartoffelpflanzen, die das cysE-Gen aus E. coli exprimieren, das
Expressionsmuster der endogenen Kartoffel-OAS-TL beeinflußt, wurden
Blattproben von transgenen Pflanzen sowie von untransformierten
Pflanzen entnommen und damit eine RNA-Blot-Analyse durchgeführt; siehe
Beispiel 1. Für
die radioaktive Markierung der Kartoffel-OAS-TL-cDNAs (Hesse und
Höfgen,
1998), wurde die DNA mit den jeweiligen Restriktionsenzymen geschnitten
und auf einem 1%igen Agarosegel aufgetrennt. Die DNA-Fragmente wurden
aus dem Gel mit Hilfe des "NucleoSpin
Extract"-Kits von
Macherey-Nagel (Düren,
Deutschland) isoliert. Diese Analyse zeigte, daß, obwohl die transgenen Pflanzen wesentlich
mehr Cystein in ihren Blättern
enthielten, Kartoffel-OAS-TL-Gene (und zwar sowohl eine Cytosolals
auch eine Chloroplasten-Isoform, Hesse und Höfgen, 1998) im Vergleich mit
der Expression in Wildtyppflanzen in Bezug auf ihre Transkriptionsrate nicht
verändert
waren (3). Dies legt nahe, daß der erhöhte Cysteingehalt in den transgenen
Kartoffelpflanzen keinen nachweisbaren Einfluß auf das Expressionsmuster
der Kartoffel-OAS-TL auf Transkriptionsebene ausübt.
-
Beispiel 4: ein erhöhter endogener
Cysteingehalt hat keinen Einfluß auf
die Aktivität
der O-Acetylserin-Thiol-Lyase
-
Die
OAS-TL wird auf ihrer Aktivitätsebene durch
den Schwefelstatus innerhalb der Zelle reguliert. So wird zum Beispiel
die Aktivität
einer Cytosol-O-Acetylserin-Thiol-Lyase
aus Arabidopsis thaliana durch Schwefelbegrenzung aktiviert (Barroso, 1995;
Hesse, 1997). Ein Anstieg der spezifischen Aktivität durch
Schwefelabreicherung wurde auch in kultivierten Zellen von Tabak
und C. reinhardtii sowie in Maisblättern beobachtet (Bergmann,
1980; Passera und Ghisi, 1982; León, 1988). Im Gegensatz dazu scheinen
hohe Schwefelkonzentrationen die OAS-TL-Aktivität zu reduzieren. Das Enzym
aus Datura innoxia zum Beispiel wird durch höhere Sulfidkonzentrationen
gehemmt (Kuske, 1994). In Zellen von C. reinhardtii wird die OAS-TL-Aktivität nicht
nur durch Sulfid, sondern auch durch OAS und Cystein gehemmt (León und
Vega, 1991). Um herauszufinden, ob die erhöhte SAT-Aktivität und der
veränderte Cystein-
und Glutathiongehalt in den transgenen Kartoffelpflanzen eine Auswirkung
auf die Aktivität
der OAS-TL ausüben,
wurde ein Aktivitäts-Assay für dieses
Enzym an Blatt-Rohextrakten durchgeführt. Die Aktivität der O-Acetylserin-Thiol-Lyase wurde durch quantitative
Bestimmung der Produktion von L-Cystein getestet. Jeder Assay wurde
durch Zugabe von 5 μl
Blatt-Rohextrakt (1 μg/μl Gesamtprotein)
gestartet. Die Reaktionen wurden in 50 mM K2HPO4/KH2PO4 (pH
7,5) in Gegenwart von 5 mM DTT, 10 mM O-Acetylserin und 2 mM Na2S (Gesamtvolumen 100 μl) durchgeführt und 20 Minuten lang bei
25°C ablaufen
gelassen. Sie wurden durch Versetzen mit 50 μl 20%iger Trichloressigsäure gestoppt und
anschließend
wurde die L-Cysteinproduktion mittels Gaitonde-Reagens analysiert
(Gaitonde, 1967). Der Cysteingehalt wurde bei 560 nm in einem Spektralphotometer
(UltraSpec 2000, Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden) gegen eine
Blindkontrolle, die alle Substanzen mit Ausnahme von O-Acetylserin
enthielt, verfolgt. Die Versuche wurden dreimal wiederholt. Diese
Bestimmungen ergaben jedoch keine Unterschiede bezüglich der
OAS-TL-Aktivitäten
zwischen den Blattextrakten von Wildtyppflanzen und von transgenen
Pflanzen (4). Es kann daher angenommen
werden, daß der
höhere Cystein-
und Glutathiongehalt in den transgenen Pflanzen nicht nur keine
nachweisbare Auswirkung auf das Ausmaß der Genexpression, sondern
auch keine Auswirkung auf die OAS-TL-Aktivität ausübt.
-
Veranschaulichendes Beispiel
5: Expression für transgene
Kartoffelpflanzen, die E. coli-SAT- und Pflanzen-Cγ S-mRNA enthalten
-
Es
wurden zwei transgene Linien, die SAT aus E. coli (z.B. SAT-48 und
SAT-26) für
die Superinfektion mit einem binären
Plasmidkonstrukt, das eine CγS-cDNA,
z.B. Kartoffel, unter der Kontrolle des 355- bzw. B33-Promoters enthält, exprimieren,
ausgewählt.
Bei dem binären
Vektor handelt es sich um ein pBIN19-Derivat, das z.B. Hygromycinresistenz für die Pflanzenselektion
ermöglicht.
Die Plasmide wurden in die transgenen Linien SAT-48 bzw. SAT-26 mittels
Agrobacterium tumefaciens gemäß Rocha-Sosa
(1989) eingeführt.
Die Selektionsbedingungen wurden wie in Beispiel 1 beschrieben gewählt. Die
superinfizierten transgenen Linien, die SAT und CγS aus E.
coli exprimierten, wurden auf RNA-Ebene (Northern-Blot), auf Proteinebene
(Western-Blot) sowie auf Enzymaktivität durchmustert. Die Northern-Blot-Versuche
wurden wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Linien mit hoher CγS-Expression wurden
auf Proteingehalt und Enzymaktivität selektiert. 10 μg Protein
von jedem Blattextrakt wurden in Western-Blot auf erhöhten Proteingehalt
in Bezug auf den Wildtyp sowie die ursprünglich verwendete transgene
Linie getestet. Linien mit erhöhtem
Proteingehalt wurden zusätzlich
auf Enzymaktivität
getestet. 10 μg,
25 μg, 50 μg 100 μg Blattextrakt wurden
30 Minuten lang bei 30°C
mit 10 μCi 35S-Cystein sowie 10 mM Succinylhomoserin
in einem Gesamtvolumen von 200 μl
50 mM Tris-HCl, pH 7,8 und 10 mM DTT inkubiert. Die Reaktionen wurden
durch Versetzen mit 50 μl
TCA (20%ig) gestoppt. Nach dem Neutralisieren und Zentrifugieren
wurden 5 μl
von jedem Überstand
mittels Dünnschichtchromatographie analysiert.
Als Laufmittel wurde eine Mischung von Methanol/Essigsäureethylester/H2O = 60:30:10 verwendet. Transgene Pflanzen
mit hoher Aktivität
werden weiter auf GSH-, CγS-
und Met-Gehalt analysiert.
-
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