-
Diese
Erfindung betrifft eine neue Verwindung einer bestimmten Verbindung
zur Herstellung eines Medikaments zur Verminderung postischämischer
Herzschädigungen
bei einem nicht unter Diabetes leidenden Menschen und/oder zur Verbesserung
der funktionellen Erholung des Herzens bei einem nicht unter Diabetes leidenden
Menschen nach einer Herzmuskel-Ischämie.
-
Kardiovaskuläre Erkrankung
ist eine Hauptursache für
die Sterblichkeit von an Diabetes leidenden Erwachsenen von sowohl
Typ 1- als auch Typ 2-Ätiologien.
Das zugrunde liegende Vorhandensein von kardiovaskulärer Erkrankung
bei Diabetes bedeutet nicht nur, dass die Wahrscheinlichkeit des
Auftretens eines Myokardinfarkts bei der an Diabetes leidenden Population
höher ist,
sondern dass sein Auftreten ein wesentlich größeres Sterblichkeitsrisiko
für an
Diabetes Leidende mit sich bringt als für nicht unter Diabetes Leidende.
Die Europäische
Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
0 306 228 betrifft bestimmte Thiazolidindionderivate, wobei offenbart
wird, dass sie antihyperglykämische
und antihyperlipidämische
Aktivität
aufweisen. Ein besonderes Thiazolidindion, welches in
EP 0 306 228 offenbart wird, ist 5-[4-[2-(N-Methyl-N-(2-pyridyl)amino)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion
(hier nachstehend ,Verbindung (I)'). WO 94/05659 offenbart bestimmte Salze
von Verbindung (I), einschließlich
das Maleatsalz in dessen Beispiel 1.
-
Verbindung
(I) ist ein Beispiel einer Klasse von antihyperglykämischen
Mitteln, welche als ,Insulinsensibilisierungsmittel' bekannt sind. Insbesondere
ist Verbindung (I) ein Thiazolidindion-Insulinsensibilisierungsmittel.
Thiazolidindion-Insulinsensibilisierungsmittel schließen Verbindungen
ein, welche eine 2,4-Thiazolidindioneinheit umfassen.
-
Die
Europäischen
Patentanmeldungen mit den Veröffentlichungsnummern
0 008 203, 0 139 421, 0 032 128, 0 428 312, 0 489 663, 0 155 845,
0 257 781, 0 208 420, 0 177 353, 0 193 256, 0 319 189, 0 332 331, 0
332 332, 0 528 734, 0 508 740; die Internationalen Patentanmeldungen
mit den Veröffentlichungsnummern 92/18501,
93/02079, 93/22445 und die US-Patentnummern 4,687,777, 5,104,888
und 5,478,852 offenbaren auch bestimmte Thiazolidindion-Insulinsensibilisierungsmittel.
-
Andere
Reihen von Verbindungen, von welchen allgemein anerkannt ist, dass
sie Insulinsensibilisierungsaktivität aufweisen, sind jene, welche
durch die in den Internationalen Patentanmeldungen mit den Veröffentlichungsnummern
WO 93/21166 und WO 94/01420 offenbarten Verbindungen typisiert werden.
Diese Verbindungen werden hier als ,acyclische Insulinsensibilisierungsmittel' bezeichnet. Andere
Beispiele von acyclischen Insulinsensibilisierungsmitteln sind jene,
welche in US-Patentnummer 5,232,945 und in den Internationalen Patentanmeldungen
mit den Veröffentlichungsnummern
WO 92/03425 und WO 91/19702 offenbart werden.
-
Beispiele
von anderen Insulinsensibilisierungsmitteln sind jene, welche in
der Europäischen
Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
0 533 933, der Japanischen Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
05271204 und der US-Patentnummer 5,264,451 offenbart werden.
-
Es
wird von Shimabukuro et al. (Diabetes, 44 [Erg. 1]: 797 (Zusammenfassung)
1995) vorgeschlagen, dass eine Langzeitbehandlung mit dem Thiazolidindion
Troglitazon die Herzfunktion eines an Diabetes leidenden Herzens
schützt.
Auch Eckel et al. (Diabetes, 46 [Erg. 1]: 575 (Zusammenfassung)
1997) schlugen vor, dass chronisches Einwirken von Troglitazon eine
das Herz schützende
Wirkung durch eine Erhöhung
der Glukoseversorgung der Myocyten des an Diabetes leidenden Herzens
ausüben
kann.
-
Es
zeigte sich nun überraschenderweise,
dass Verbindung (I) eine besonders wirksame das Herz schützende Wirkung
auf das nicht unter Diabetes leidende Herz ausübt.
-
Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung eine Verwendung von 5-[4-[2-(N-Methyl-N-(2-pyridyl)amino)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion
(Verbindung (I)), oder der Tautomerform davon, oder eines pharmazeutisch
verträglichen
Derivats davon, zur Herstellung eines Medikaments zur Verminderung
postischämischer Herzschädigungen
bei einem nicht unter Diabetes leidenden Menschen und/oder zur Verbesserung
der funktionellen Erholung des Herzens bei einem nicht unter Diabetes
leidenden Menschen nach einer Herzmuskel-Ischämie bereit.
-
Ein
geeignetes pharmazeutisch verträgliches
Derivat ist ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Solvat, einschließlich
eines pharmazeutisch verträglichen
Solvates eines pharmazeutisch verträglichen Salzes.
-
Geeignete
pharmazeutisch verträgliche
Salze der Verbindung (I) schließen
jene ein, welche in
EP 0 306
228 und WO 94/05659 beschrieben werden. Ein bevorzugtes
pharmazeutisch verträgliches
Salz ist ein Maleat.
-
Geeignete
pharmazeutisch verträgliche
solvatisierte Formen der Verbindung (I) schließen jene ein, welche in
EP 0 306 228 und WO 94/05659
beschrieben werden, insbesondere Hydrate.
-
Verbindung
(I) kann in einer von mehreren Tautomerformen vorliegen, wobei alle
davon im Verfahren der Erfindung eingeschlossen sind, sowohl als
einzelne Tautomerformen als auch als Gemische davon.
-
Verbindung
(I) enthält
auch ein chirales Kohlenstoffatom und kann folglich in mehreren
stereoisomeren Formen vorliegen, wobei alle davon im Verfahren der
Erfindung eingeschlossen sind, sowohl als einzelne Isomere als auch
als Gemische von Isomeren. Verbindung (I) oder die Tautomerform
davon oder ein pharmazeutisch verträgliches Derivat davon, wie
ein Salz davon oder ein pharmazeutisch verträgliches Solvat davon, können unter
Verwendung der in
EP 0 306 228 und
WO 94/05659 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
-
Die
vorstehend erwähnten
stereoisomeren Formen können
wie erforderlich gemäß bekannten
Verfahren, wie jenen, welche in den vorstehend erwähnten Veröffentlichungen
offenbart werden, hergestellt und getrennt werden.
-
Bei
den vorstehend erwähnten
Behandlungen können
die Verbindung (I) oder eine Tautomerform davon oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Derivat davon per se oder bevorzugt als ein Arzneimittel, welches auch
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst, verabreicht werden.
-
Besondere
Patientengruppen schließen
die Älteren,
wie Gruppen mit einem Alter von höher als 60 Jahren, ein.
-
Wie
hier verwendet, schließt
der Ausdruck „pharmazeutisch
verträglich" Verbindungen, Zusammensetzungen
und Bestandteile für
sowohl eine Verwendung beim Menschen als auch für Veterinärverwendung ein: zum Beispiel
schließt
der Ausdruck ,pharmazeutisch verträgliches Salz' ein veterinärverträgliches
Salz ein.
-
Wie
hier verwendet, schließen „postischämische Herzschädigungen" Myokardinfarkt und
bestimmte Arrhythmien, insbesondere aufgrund von Myokardinfarkt,
ein.
-
Wie
hier verwendet, schließt „Verbesserung
der funktionellen Erholung des Herzens" Verbessern oder Wiederherstellen des
Herzzeitvolumens und/oder Steigern der Erholung, insbesondere der
Erholungsgeschwindigkeit, des Herzzeitvolumens ein.
-
Wie
hier verwendet, betrifft „akute
Verabreichung" oder
Umschreibungen oder Ausdrücke,
welche zum Beschreiben einer äquivalenten
Bedeutung zu akuter Verabreichung verwendet werden, eine einzelne
Verabreichung des Medikaments oder die Kurzzeitverwendung. Kurzzeitverwendung
eines Thiazolidindion-Insulinsensibilisierungsmittels bedeutet einen
Zeitraum von weniger als dem, der mit einer antihyperglykämischen Wirkung
zusammenhängt.
Ein geeigneter Kurzzeitverwendungszeitraum beträgt 3 bis 4 Wochen.
-
Wie
hier verwendet, bedeutet „Verstärker der
Glukoseaufnahme" ein
Mittel, welches die basale (Insulin-unabhängige) oder Insulin-stimulierte
Aufnahme von Glukose in eine Zelle erhöht.
-
Bei
der erfindungsgemäßen Verwendung
werden die aktiven Medikamente bevorzugt in Arzneimittelform verabreicht.
-
Normalerweise
werden die Zusammensetzungen für
orale Verabreichung angepasst. Jedoch können sie für andere Verabreichungsarten
angepasst werden, zum Beispiel für
parenterale Verabreichung, sublinguale oder transdermale Verabreichung.
-
Die
Zusammensetzungen können
in der Form von Tabletten, Kapseln, Pulvern, Granula, Pastillen, Zäpfchen,
rekonstituierbaren Pulvern oder flüssigen Zubereitungen, wie oralen
oder sterilen parenteralen Lösungen
oder Suspensionen vorliegen.
-
Um
eine gleichbleibende Verabreichung zu erreichen, ist es bevorzugt,
dass eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
in der Form einer Einheitsdosis vorliegt.
-
Einheitsdosisbereitstellungsformen
für orale
Verabreichung können
Tabletten und Kapseln sein und können
herkömmliche
Exzipienten wie Bindemittel, zum Beispiel Sirup, Gummiarabikum,
Gelatine, Sorbit, Tragant oder Polyvinylpyrrolidon; Füllstoffe,
zum Beispiel Lactose, Zucker, Maisstärke, Calciumphosphat, Sorbit oder
Glycin; Tablettierungsgleitmittel, zum Beispiel Magnesiumstearat;
Sprengmittel, zum Beispiel Stärke,
Polyvinylpyrrolidon, Natriumstärkeglycollat
oder mikrokristalline Cellulose; oder pharmazeutisch verträgliche Netzmittel
wie Natriumlaurylsulfat enthalten.
-
Die
Zusammensetzungen sind in einer Einheitsdosierungsform bevorzugt
in einer Menge vorhangen, welche für die relevante tägliche Dosierung
geeignet ist.
-
Geeignete
Dosierungsschemata, einschließlich
Details von Einheitsdosierungen, für die Thiazolidindione schließen jene
ein, welche in den vorstehend erwähnten Veröffentlichungen oder in Bezugstexten
wie den Britischen und US-Arzneibüchern, Remington's Pharmaceutical
Sciences (Mack Publishing Co.), Martindale The Extra Pharmacopoeia
(London, The Pharmaceutical Press) beschrieben werden.
-
Die
Zusammensetzungen sind in einer Einheitsdosierungsform bevorzugt
in einer Menge vorhanden, welche für die relevante tägliche Dosierung
geeignet ist. Zum Beispiel enthalten geeigneterweise Einheitsdosen
für Verbindung
(I) bis zu 12 mg der Verbindung (I).
-
Die
festen oralen Zusammensetzungen können durch herkömmliche
Verfahren von Mischen, Füllen oder
Tablettieren hergestellt werden. Wiederholte Mischvorgänge können zum
Verteilen des Wirkstoffs überall in
jenen Zusammensetzungen, in welchen große Mengen an Füllstoffen
verwendet werden, verwendet werden. Solche Vorgänge sind natürlich auf
dem Fachgebiet von herkömmlicher
Art. Die Tabletten können
gemäß in der
normalen pharmazeutischen Praxis bekannten Verfahren überzogen
werden, insbesondere mit einem magensaftresistenten Überzug.
-
Orale
flüssige
Zubereitungen können
in der Form von zum Beispiel Emulsionen, Sirupen oder Elixieren
vorliegen oder können
als ein Trockenprodukt zur Rekonstitution mit Wasser oder einem
anderen geeigneten Vehikel vor der Verwendung bereitgestellt werden.
Solche flüssigen Zubereitungen
können
herkömmliche
Additive wie Suspendiermittel, zum Beispiel Sorbit, Sirup, Methylcellulose,
Gelatine, Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Aluminiumstearatgel,
hydrierte Speisefette; Emulgiermittel, zum Beispiel Lecithin, Sorbitanmonooleat
oder Gummiarabikum; nicht-wässrige
Vehikel (welche Speiseöle
einschließen
können), zum
Beispiel Mandelöl,
fraktioniertes Kokosnussöl, ölige Ester
wie Ester von Glycerin, Propylenglycol oder Ethylalkohol; Konservierungsstoffe,
zum Beispiel Methyl- oder
Propyl-p-hydroxybenzoat oder Sorbinsäure; und wenn gewünscht herkömmliche
Geschmacks- oder farbgebende Mittel enthalten.
-
Für parenterale
Verabreichung werden Flüssigeinheitsdosierungsformen
unter Verwendung der Verbindung und eines sterilen Vehikels hergestellt
und abhängig
von der verwendeten Konzentration kann sie in dem Vehikel entweder
suspendiert oder gelöst
werden. Bei der Herstellung von Lösungen kann die Verbindung in
Wasser für
Injektion gelöst
werden und vor dem Füllen
in eine) geeignetes) Fläschchen
oder Ampulle und Versiegeln sterilfiltriert werden. Vorteilhafterweise
können
auch Zusatzstoffe wie ein Lokalanästhetikum, ein Konservierungsstoff
und Puffer in dem Vehikel gelöst
werden. Um die Stabilität
zu steigern, kann die Zusammensetzung nach dem Füllen in das Fläschchen
gefroren werden und das Wasser kann unter Vakuum entfernt werden.
Parenterale Suspensionen werden im Wesentlichen in der gleichen
Weise hergestellt, außer,
dass der Wirkstoff in dem Vehikel, anstelle von gelöst zu werden,
suspendiert wird und eine Sterilisation nicht durch Filtration erreicht
werden kann. Die Verbindung kann durch Einwirkenlassen von Ethylenoxid
vor dem Suspendieren in dem sterilen Vehikel sterilisiert werden.
Vorteilhafterweise wird ein grenzflächenaktives Mittel oder ein Netzmittel
in die Zusammensetzung aufgenommen, um eine einheitliche Verteilung
der Verbindung zu ermöglichen.
-
Zusammensetzungen
können
0,1 Gew.-% bis 99 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 60 Gew.-% des Wirkstoffes abhängig von
dem Verabreichungsverfahren enthalten.
-
Zusammensetzungen
können
wenn gewünscht
in der Form einer Packung mit beigefügten geschriebenen oder gedruckten
Verwendungsanweisungen sein.
-
Die
Zusammensetzungen werden gemäß herkömmlichen
Verfahren, wie jenen, welche in Standardbezugstexten, zum Beispiel
den Britischen und US-Arzneibüchern,
Remington's Pharmaceutical
Sciences (Mack Publishing Co.), Martindale The Extra Pharmacopoeia
(London, The Pharmaceutical Press) und Harry's Cosmeticology (Leonard Hill Books),
oder den vorstehend erwähnten
Veröffentlichungen
offenbart werden, hergestellt und formuliert.
-
Die
das Herz schützenden
Wirkungen der Erfindung können
unter Verwendung von Testverfahren, wie jenen, welche hier nachstehend
bereitgestellt werden oder jenen, welche auf dem Fachgebiet bekannt
sind, wie jenen, welche in Khandoudi N., Bernard M., Cozzone P.,
Feuvray D. (Intracellular pH and role of Na+/H+ exchange during
ischaemia and reperfusion of normal and diabetic rat hearts. Cardiovasc.
Res. 24: 873–878, 1990)
oder in Khandoudi N., Laville M.P., Bril A. (Protective effect of
the Sodium/Hydrogen exchange inhibitors during global low flow-ischemia.
J. Cardiovasc. Pharmacol. 28: 540–546, 1996) offenbart werden,
identifiziert werden.
-
In
den vorstehend erwähnten
Dosierungsbereichen wurden keine toxikologischen Nebenwirkungen für die Zusammensetzungen
oder Verfahren der Erfindung erhalten.
-
In
den nachstehend gezeigten Tabellen und Figuren:
-
Tabelle
1: zeigt die ventrikuläre
Basislinienfunktion von isolierten arbeitenden Herzen von männlichen Wistarratten:
mit Vehikel oder Verbindung (I), welche zum Präischämieperfusat gegeben wurden;
-
Tabelle
2: zeigt die ventrikuläre
Basislinienfunktion von isolierten arbeitenden Herzen von an STZ-Diabetes
leidenden Ratten: mit Vehikel oder Verbindung (I), welche zum Präischämieperfusat
gegeben wurden;
-
1:
zeigt die Wirkung der Verbindung (I) auf die funktionelle postischämische Beeinträchtigung
von arbeitenden Herzen von normalen männlichen Wistarratten; und
-
2:
zeigt die Wirkung der Verbindung (I) auf die funktionelle postischämische Beeinträchtigung
von arbeitenden Herzen von männlichen
an STZ-Diabetes leidenden Wistarratten.
-
Das
folgende Beispiel veranschaulicht die Erfindung.
-
MATERIALIEN
UND VERFAHREN
-
Materialien:
Stammlösungen
von Verbindung (I) wurden frisch in Dimethylsulfoxid (DMSO) hergestellt und
weitere Verdünnungen
wurden in dem Perfusionspuffer hergestellt. Die maximale DMSO-Vehikelkonzentration
betrug 0,001 %, was ohne Wirkung auf jedwede Parameter war, wenn
es selbst in Kontrollexperimenten zugegeben wurde. Eine Lösung von
Streptozotocin (STZ kommerziell erhältlich) wurde in Citratpuffer
(40 mg/ml) hergestellt.
-
Testsysteme:
Männliche
Wistarratten (Charles River; St. Aubin lès Elbeuf, Frankreich) mit
einem Körpergewicht
im Bereich von 260 bis 280 g wurden bei einem 12 h/12 h-Hell-Dunkel-Cyclus mit Zugang
zu Wasser und Standardrattenfutter nach Belieben gehalten. Vor dem
Experiment wurde eine Akklimatisierungszeit von mindestens einer
Woche eingeräumt.
-
Hervorrufen
von experimentellem Diabetes: Man ließ männliche Wistarratten, welche
zwischen 300 und 320 g wogen, über
Nacht fasten und erzeugte Diabetes durch eine einzige intravenöse Injektion
von 40 mg/kg Körpergewicht
STZ. Die Entwicklung von Diabetes und sein Fortdauern wurden durch
quantitative Reihenmessungen von Glukose im Urin mit Reagenzstreifen
beobachtet. Am Tag des Experiments wurde die Schwere von Diabetes
durch Messen der Glukosekonzentrationen in Blutproben, welche zur
Zeit der Herzentnahme gesammelt wurden, abgeschätzt. Nur Ratten mit Plasmaglukosespiegeln,
welche 20 mM überstiegen, wurden
als an Diabetes leidend betrachtet und in diesen Experimenten eingeschlossen.
-
Experimentelle
Verfahren
-
Perfusion
von isolierten Herzen: Ratten wurden unter Verwendung von Thiopental-Natrium
(50 mg/kg Körpergewicht,
intraperitoneal) anästhesiert.
Herzen von normoglykämischen
Ratten und Ratten mit STZ hervorgerufenem Diabetes von 1 Monat wurden
schnell entfernt und in eiskalten Puffer getaucht, um einen sofortigen
Kontraktionsstillstand zu erzeugen. Die Aorta wurde freigelegt und
dann auf eine Kanüle
aufgezogen, welche an eine Perfusionsapparatur angebracht war. Retrograde-Perfusion
des Herzens wurde für
10 min durch das Langendorff-Verfahren
gestartet und dann wurde auf eine Perfusion unter Verwendung der
Technik des arbeitenden Herzens [16] umgeschaltet. Die Perfusionsflüssigkeit
war Krebs-Henseleit-Puffer (pH-Wert 7,4) der folgenden Zusammensetzung
(mM): NaCl 118, NaHCO3 23, KCl 4,7, KH2PO4 1,2, MgCl2 1,2, CaCl2 1,25,
Glukose 11, Pyruvat 2. Der Puffer wurde kontinuierlich mit einem
95 % O2/5 % CO2-Gemisch
begast und das gesamte System wurde auf 37°C thermoreguliert. Das Perfusat
wurde nicht in den Kreislauf rückgeführt. Die
Vorbeschickung wurde bei einem Druck von 15 cm H2O
gehalten und die Nachbeschickung sowie der koronare Perfusionsdruck
wurden konstant bei 80 cm H2O gehalten.
-
Messung
der Herzfunktion: Sowohl die Herzfrequenz (Schläge/min) als auch der maximale
systolische Druck (mm Hg) wurden kontinuierlich über den mit Flüssigkeit
gefüllten
Seitenarm an der Aortakanüle,
welche mit einem Druckwandler (Statham P23Db) verbunden war und
welches an einem Gould-Schreiberaufzeichnungsgerät (Modell 8188.602) aufgezeichnet
wurde, beobachtet. Aorta- und koronare Flüsse (ml/min) wurden durch zeitlich
festgelegtes Sammeln gemessen. Das Herzzeitvolumen (ml/min) wurde
aus der Summe der Aorta- und koronaren Flüsse abgeleitet. Das Schlagvolumen
(ml/Schlag) wurde durch Dividieren des Herzzeitvolumens durch die
Herzfrequenz abgeleitet.
-
Hervorrufen
von globaler Ischämie
und Reperfusion: Eine vollständige
Ischämie
wurde durch Abklemmen des linken Atriums und der Aortaperfusionsleitungen
und Verringern des koronaren Flusses auf Null für 30 Minuten ausgelöst. Die
Herzen wurden dann bei 37°C
im Modus des arbeitenden Herzens wieder perfundiert und der Erholung
der ventrikulären
Funktion wurde für
30 Minuten gefolgt. Um die Wirkung der Verbindung (I) zu untersuchen,
wurde dieses Mittel 15 min vor dem Hervorrufen der Ischämie zu dem
Perfusat gegeben und dann während
der Reperfusionsphase aufrechterhalten.
-
Datenhandhabung
und Analyse: Die Daten sind als Mittelwert ± SEM dargestellt. Die statistische
Signifikanz von Abweichungen wurde unter Verwendung des Student
t-Tests bestimmt. Abweichungen mit p ≤ 0,05 wurden als statistisch
signifikant betrachtet.
-
Ergebnisse:
Funktionelle Basislinienparameter für perfundierte normale ex vivo-Herzen
von männlichen
Wistarratten sind in Tabelle 1 gezeigt. Im hier verwendeten Perfusionssystem
zeigt bei einem konstanten Ausflusswiderstand der Aortafluss eine
ventrikuläre
Kontraktilität
[16]. Die Wirkungen auf die Herzfunktion der Aufnahme von Verbindung
(I) (1μM)
in das Perfusat 15 min vor der Null-Fluss-Ischämie (30 min) und bei der darauffolgenden
Reperfusion sind in 1 gezeigt. Die Daten zeigen,
dass eine Erholung von postischämischen
Kontrollherzen relativ langsam vonstatten geht und dass nicht alle
funktionellen Parameter (z.B. Herzzeitvolumen) auf präischämische Level
zurückkehren,
sogar nach 30 min Reperfusion. Das Aufnehmen von Verbindung (I)
in das Perfusat vor der Ischämie
steigerte die Erholungsgeschwindigkeit von jeder der funktionellen
Kennzahlen wesentlich. Zum Beispiel steigerte die Aufnahme von Verbindung
(I) (1μM)
in dem Perfusat 15 min vor, während
der Ischämie
und während
der darauffolgenden Reperfusionsphase die Erholung des Herzzeitvolumens
und der Herzfrequenz.
-
Folgerungen
-
Die
Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass Verbindung (I)
Schutzeigenschaften von schnellem Einsetzen bei sowohl normalen
Herzen als auch bei Herzen von an Diabetes leidenden Ratten, welche einer
Null-Fluss-Ischämie
in vitro ausgesetzt wurden, besitzt.
-
Bezugnahmen
-
- 1. Lehmann, J.M., Moore, L.B., Smith-Oliver, T.A., Wilkison,
W.O., Willson, T.M. and Kliewer, S.A. 1995. An antidiabetic thiazolidinedione
is a high affinity ligand for peroxisome proliferator activated
receptor gamma (PPAR gamma). J. Biol. Chem., 270 (22), 12953–12956.
- 2. Berger, J., Bailey, P., Biswas, C., Cullinan, C.A., Doebber,
T.W., Hayes, N.S., Saperstein, R., Smith, L.G. and Leibowitz, M.D.
1996. Thiazolidinediones produce a conformational change in peroxisomal
proliferator-activated receptor gamma: binding and activation correlate
with antidiabetic actions in db/db mice. Endocrinology, 137 (10),
4189–4195.
- 3. Young, P.W., Buckle, D.R., Cantello, B.C.C., Chapman, H.,
Clapham, J.C., Coyle, P.J., Haigh, D., Hindley, R.M., Holder, J.C.,
Kallender, H., Latter, A.J., Lawrie, K.W.M., Mossakowska, D., Murphy,
G.J., Cox, L.R. and Smith, S.A. 1998. Identification of high-affinity binding
sites for the insulin sensitizer rosiglitazone (BRL 49653) in rodent
and human adipocytes using a radioiodinated ligand for peroxisomal
proliferator-activated receptor gamma. J. Pharmacol. Exp. Ther.,
284, 751–759.
- 4. Zhang, F., Sowers, J.R., Ram, J.L., Standley, P.R. and Peuler,
J.D. 1994. Effects of pioglitazone on calcium channels in vascular
smooth muscle. Hypertension, 24, 170–175.
- 5. Song, J., Walsh, M.F., Igwe, R., Ram, J.L., Barazi, M., Dominguez,
L.J. and Sowers, J.R. 1997. Troglitazone reduces contraction by
inhibition of vascular smooth muscle cell Ca 2+ currents and not
endothelial nitric oxide production. Diabetes, 46, 659–664.
- 6. Nakamura, Y., Ohya, Y., Onaka, U., Fujii, K., Abe, I. and
Fujishima, M. 1998. Inhibitory action of insulin-sensitizing agents
on calcium channels in smooth muscle cells from resistance arteries
of guinea-pig. Br. J. Pharmac., 123, 675–682.
- 7. BRL-049653/RSD-100T6C/1. Differential effects of insulin-sensitizing
agents troglitazone and rosiglitazone (BRL 49653) on Ca 2+ and K+
currents in rat vascular smooth muscle cells. Knock, G.A., Mishra,
S.K. and Aaronson, P.I. Juni 1998.
- 8. Lee, K. and Boden, P. 1997. Troglitazone inhibits type 2
K ATP channel activity and depolarises tolbutamide-sensitive neurones
in the rat ventromedial hypothalamus. Brain Research, 751, 165–168.
- 9. Ciaraldi, T.P., Gilmore, A., Olefsky, L.M., Goldberg, M.
and Heidenreich, K.A. 1990. In vitro studies on the action of CS-045,
a new antidiabetic agent. Metabolism, 39, 1056–1062.
- 10. Murano, K., Inouè,
Y., Emoto, M., Kaku, K. and Kaneko, T. 1994. CS-045, a new antidiabetic
agent, stimulates fructose-2,6-bisphosphate production in rat hepatocytes.
Eur. J. Pharmacol., 254, 257–262.
- 11. Kellerer, M., Kroder, G., Tippmer, S., Berti, L., Kiehn,
R., Mosthaf, L. and Haring, H. 1994. Troglitazone prevents glucose-induced
insulin resistance of insulin receptor in rat-1 fibroblasts. Diabetes,
43, 447–453.
- 12. Bahr, M., Spelleken, M., Bock, M., Von Holtey, M., Kiehn,
R. and Eckel, J. 1996. Acute and chronic effects of troglitazone
(CS-045) on isolated rat ventricular cardiomyocytes. Diabetologia,
39, 766–774.
- 13. Eckel, J., Muller, H., Niggeman, J., Fujiwara, T., Horikoshi,
H., Kiehn, R. 1997. Troglitazone-induced insulin-sensitizing in
cardiac muscle of diabetic ZDF-rats correlates to inhibition and
redistribution of membrane-associated PKC. Diabetes, 46 (Erg.),
149A, 0575.
- 14. Ren, J., Dominguez, L.J., Sowers, J.R. and Davidoff, A.J.
1996. Troglitazone attenuates high-glucose-induced abnormalities
in relaxation and intracellular calcium in rat ventricular myocytes.
Diabetes, 45, 1822–1825.
- 15. Shimabukuro, M., Higa, S., Shinzato, T., Nagamine, F., Komiya,
I. and Takasu, N. 1996. Cardioprotective effects of troglitazone
in streptozotocin-induced diabetic rats. Metabolism, 45, 1168–1173.
- 16. Neely, J.R., Liebermeister, H., Battersby, E.J. and Morgan,
H.E. 1967. Effect of pressure development on oxygen consumption
by isolated rat heart. Am. J. Physiol., 212, 804–814.
- 17. Garber, D. W. and Neely J.R. 1983. Decreased myocardial
function and myosin ATPase in hearts from diabetic rats. Am. J.
Physiol., 244, H586–H591.
- 18. Khandoudi, N., Bernard, M., Cozzone, P. and Feuvray, D.
1990. Intracellular pH and role of Na+/H+ exchange during ischaemia
and reperfusion of normal and diabetic rat hearts. Cardiovasc. Res.,
24, 873–878.
-
-