-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen,
Ausformen und Vulkanisieren von Reifen für Fahrzeugräder. Insbesondere bezieht sich
die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen, Ausformen
und Vulkanisieren von Reifen für
Fahrzeugräder,
bei dem für
die Zuführung
eines unter Druck stehenden Fluids direkt in Kontakt mit dem Rohreifen
gesorgt wird, d.h. bei Fehlen eines Vulkanisierbalges.
-
In
einem Zyklus für
die Herstellung eines Fahrzeugradreifens ist vorgesehen, dass nach
einem Fertigungsprozess, bei dem die verschiedenen Reifenkomponenten
hergestellt und montiert werden, ein Ausform- und Vulkanisierprozess
zu dem Zweck ausgeführt
wird, dem Rohreifen eine gewünschte
geometrische Form und ein spezielles Laufflächenmuster zu geben und anschließend diese
Form durch Vulkanisieren des den Reifen bildenden elastomeren Materials
zu stabilisieren.
-
Für diesen
Zweck wird der Rohreifen in einen Formhohlraum eingeschlossen, der
in einer Vulkanisierform ausgebildet ist und dessen Form mit der
der Außenfläche des
herzustellenden Reifen übereinstimmt.
-
Innerhalb
des Rahmens der vorliegenden Beschreibung ist unter "Rohreifen" das Produkt zu verstehen,
das nach dem Fertigungsschritt erhalten wird, bei dem die unterschiedlichen
Reifenkomponenten montiert sind und das elastomere Material noch
nicht der Vulkanisierung unterworfen worden ist. Unter "Außenfläche" ist die Reifenfläche zu verstehen,
die sichtbar ist, wenn der Reifen einmal auf der Radfelge montiert
ist, während
unter "Innenfläche" die Reifenfläche zu verstehen
ist, die in Kontakt mit dem Aufpumpfluid des Reifens steht.
-
Bei
einem der am weitesten verbreiteten Ausformungsverfahren wird vorgesehen,
dass ein Vulkanisierbalg aus Kautschuk mit Dampf aufgepumpt wird
und/oder ein anderes erhitztes Hochdruckfluid in den Rohreifen eingeführt wird,
der in dem Formhohlraum eingeschlossen ist. Auf diese Weise wird
der Reifen in zweckmäßiger Weise
gegen die Innenwände
des Formhohlraums gepresst und in der ihm aufgeprägten geometrischen
Form als Folge des Ver netzungsprozesses verfestigt, dem das den
Reifen bildende elastomere Material unterworfen wird. Die Vernetzung
erfolgt aufgrund der Wärmezufuhr,
die von dem Dampf durch den Balg sowie aus den Formwänden übertragen
wird.
-
Da
der Vulkanisierbalg aufgrund seiner eigenen Natur ein verformbares
Element ist, hat sein Einsatz mehrere Nachteile, beispielsweise
geometrische Ungenauigkeiten in dem Reifen als Folge von möglichen
Verformungen, der der Balg unterliegt, und durch Bildung von Pressgraten,
insbesondere an den Wulsten, aufgrund eines unerwünschten
Entweichens eines Teils des elastomeren Materials zu Beginn des
Vulkanisierprozesses. Zusätzlich
stellt die thermische Trägheit,
die typisch für
das den Vulkanisierbalg bildende Material ist, ein Hindernis für die Wärmeübertragung
auf den Reifen durch das Fluid dar, das dem Balg zugeführt wird.
-
Bekannt
sind auch Vulkanisierverfahren, bei denen Dampf oder ein anderes
unter Druck stehendes Heizfluid der Innenseite des in dem Formhohlraum
eingeschlossenen Reifens bei Fehlen eines Vulkanisierbalgs direkt
zugeführt
wird. Ausformungsverfahren mit Hilfe der oben erwähnten Vulkanisierbalge
sind beispielsweise in den US-Patenten Nr. 4,236,883, 4,400,342,
5,127,811 und 5,597,429 beschrieben.
-
Bei
anderen Ausformungsverfahren ist vorgesehen, dass anstelle des aufpumpbaren
Vulkanisierbalgs ein starrer torusförmiger Träger, der die gleiche Form wie
die Innenfläche
des herzustellenden Reifens hat, in dem Reifen angeordnet wird.
Beispielsweise ist ein solches Verfahren in dem europäischen Patent EP-242,840
beschrieben, bei welchem ein starrer torusförmiger Träger verwendet wird, um dem
in der Form eingeschlossenen Reifen die Endform und Größen aufzuprägen. Nach
der Offenbarung des obigen Patents wird der unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizient
zwischen dem metallischen torusförmigen
Träger und
dem elastomeren Material, aus dem der Rohreifen hergestellt wird,
zum Erreichen eines geeigneten Ausformdrucks verwendet.
-
Der
in dem Patent EP-242,840 beschriebene Prozess hat jedoch in seiner
praktischen Ausführung
viele Nachteile. Zuallererst ist eine sehr genaue und auch sehr
schwierige Steuerung der Volumina des bei der Fertigung des Reifens
verwendeten Materials erforderlich. Außerdem ist es nicht möglich, dass
auf den Reifen eine geeignete radiale und/oder Umfangsausdehnung
ausgeübt
wird, beispielsweise um einen gewünschten Vorbelastungseffekt
bei den verstärkenden
Aufbauten zu erreichen, die bei seiner Herstellung verwendet werden.
Schließlich
ist das Erreichen einer genauen und effizienten Wärmeübertragung
auf das Reifeninnere ziemlich schwierig.
-
In
der anhängigen
europäischen
Patentanmeldung 98830473.9, eingereicht am 31. Juli 1998 im Namen
der gleichen Anmelderin, ist ein Ausform- und Vulkanisierprozess
für einen
Reifen mit Hilfe eines starren torusförmigen Trägers beschrieben, bei welchem
das erforderliche Pressen des rohen elastomeren Materials gegen
die Formwände
durch Zuführen
eines unter Druck stehenden Fluids in einen Diffusionszwischenraum ausgeführt wird,
der zwischen der Innenfläche
des Rohreifens und der Außenfläche des
torusförmigen
Trägers geschaffen
wird. Auf diese Weise wird während
des Pressschritts eine radiale Expansion auf den Reifen durch die
Wirkung der Zuführung
des Druckfluids bei einer Steigerung des Reifenumfangs zwischen
1,5% und 2,5%, gemessen an der Äquatorialebene
des Reifens, ausgeübt.
Die Druckfluidzuführung
erfolgt vorzugsweise mit Hilfe von Zuführkanälen, die in dem torusförmigen Träger ausgebildet
sind und an der Außenfläche des
letzteren enden. Während
der Druckfluidzuführung
steht der Reifen in dichtem Eingriff an seinen inneren Umfangsrändern zwischen
den Wänden
des Formhohlraums und der Außenfläche des
torusförmigen
Trägers,
so dass der Diffusionszwischenraum an den inneren Umfangsrändern des
Reifens hermetisch abgegrenzt ist. Vorteilhafterweise erfolgt die
Zuführung
der für
die Vulkanisierung erforderlichen Wärme durch Zuführen eines Heizfluids
in den Diffusionszwischenraum. Dieses Heizfluid kann das gleiche
Druckfluid, das zur Ausführung des
Pressschritts verwendet wird, oder wenigstens ein Teil von ihm sein.
-
Die
US 2,795,262 offenbart ein
Verfahren zur Ausbildung einer Luftreifenkarkasse, bei welchem auf die
unvulkanisierte Innenfläche
einer Karkasse ein fortlaufender Film eines Siliconpolymerelastomers
aufgebracht und dann der Reifen in einer Umgrenzungsform vulkanisiert
wird, während
ein Innendruck durch ein Fluid in direktem Kontakt mit einem solchen
Film ausgeübt
wird. Das Siliconelastomer verhindert eine Fluidwanderung in den
Rohreifen. Ein solches Elastomer ist jedoch in hohem Maße mit dem
den Rohreifen bildenden Kautschukmaterial unverträglich. Dies
macht es erforderlich, Haft-Promoter zu verwenden, um das Lösen der Siliconschicht
von dem vulkanisierten Reifen zu vermeiden, da sonst ein Schritt
des Entfernens des Materials von dem Reifen vorgesehen werden muss.
Dieses Problem der Kompatibilität
macht sich besonders bemerkbar, wenn ein schlauchloser Reifen hergestellt
wird, da eine schlechte Haftung der Schicht das Aufpassen des Reifens
auf die Felge des Rades nachteilig beeinflussen könnte mit
der Folge, dass die Luftdichtigkeit schlecht ist.
-
Darüber hinaus
ist das von Frank vorgeschlagene Siliconmaterial weniger leicht
vulkanisierbar als das Material, welches die anderen Teile des Rohreifens
bildet. Dies führt
zu der Notwendigkeit eines langen Vorvulkanisierschritts der Siliconmaterialschicht,
der sorgfältig
ausgeführt
werden muss, um ein unerwünschtes Vulkanisieren
der anderen Materialien des Rohreifens vor dem Vulkanisierschritt
in der Form zu vermeiden.
-
Das
deutsche Patent
DE 355,909 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von Reifen, bei dem eine Flüssigkeit
unter Druck in direkten Kontakt mit der Innenfläche des Reifens vor oder während des
Vulkanisierens gesetzt wird. Vor dem Vulkanisieren wird eine innere
Schicht des Reifens so behandelt, dass sie für die Flüssigkeit undurchlässig wird.
Diese Behandlung wird durch teilweises Vulkanisieren der Schicht(en)
ausgeführt,
die die oben erwähnte
innere Schicht bildet/bilden, bevor oder nachdem die anderen Schichten,
die den Reifen bilden, aufgelegt werden. Die Zusammensetzung der
inneren Schicht ist nicht beschrieben.
-
Die
US 3,769,122 offenbart ein
Verfahren zur Ausbildung einer Innenauskleidung für einen
schlauchlosen Luftreifen, bei welchem auf die gesamte Innenfläche einer
Reifenkarkasse eine fortlaufende, sprühbare, selbsthärtbare Kautschuk-Zementbeschichtung
aus Butylkautschuk oder halogeniertem Butylkautschuk aufgebracht
wird, der ein mittleres Viskositätsmolekulargewicht
zwischen etwa 28.000 und etwa 285.000 und Füllstoffe und Härtemittel
bis zu einem Gesamtfeststoffgehalt zwischen etwa 20 bis etwa 80
Gew.-% hat.
-
Die
US 4,221,253 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung eines Reifens, der Komponenten aufweist, von
denen wenigstens zwei Schichten aus elastomerem Material bestehen
und von denen wenigstens eine durch Elektronenbestrahlung härtbar ist,
wobei das Verfahren eine Teilhärtung
wenigstens eines Teils der einen Schicht durch Aussetzen der Elektronenbestrahlung
oder einer anderen Bestrahlung, die den gleichen Härteeffekt
auf den Kautschuk hat, und das Zusammenfügen des teilweise gehärteten,
elastomeren Materials der anderen Schicht sowie die Formung der
Schichten zu im Wesentlichen der Form des Reifens sowie das Härten der äußeren Schicht
des elastomeren Materials aufweist.
-
Nach
Kenntnis der Anmelderin können
Verfahren ohne Vulkanisierbalg, wie oben beschrieben, bei denen
ein direkter Kontakt zwischen dem Rohreifen und einem unter Druck
stehenden Fluid vorgesehen wird, viele Nachteile aufgrund des Eindringens
von Fluid in die Struk tur des noch nicht vulkanisierten Reifens
verursachen. Tatsächlich
kann das Eindringen des Fluids beispielsweise entweder zu Trennungen
zwischen benachbarten Mischungsschichten führen oder die Haftprozesse
zwischen dem elastomeren Material und den metallischen oder textilen
Verstärkungsaufbauten
nachteilig beeinträchtigen
oder auch Korrosionserscheinungen in den metallischen Verstärkungsmaterialien
begünstigen.
-
Nach
der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden,
dass ein Behandlungsschritt eingeschlossen wird, der an der Innenfläche des
Rohreifens in dem Reifenfertigungsprozess ausgeführt wird, so dass dieser Schritt
das Eindringen von unter Druck stehendem Fluid in die Reifenstruktur
verhindert.
-
Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung deshalb auf ein Verfahren
zum Herstellen, Ausformen und Vulkanisieren von Reifen für Fahrzeugräder mit
dem Merkmalen, wie sie im Anspruch 1 angegeben sind.
-
Nach
Ansicht der Anmelderin ist der Vorvulkanisiergrad der der Innenfläche des
Reifens zugeordneten Schicht zum Erreichen einer ausreichenden mechanischen
Festigkeit gegen Diffusion und Eindringen des unter Druck stehenden
Fluids und gleichzeitig einer hohen Ermüdungsfestigkeit insbesondere
während
der ersten Ausformschritte des Reifens geeignet, um die Bildung
von Rissen und Sprüngen
zu vermeiden.
-
Im
Einzelnen umfasst die Stufe der Behandlung der Innenfläche des
Rohreifens die folgenden Schritte: Ausbilden wenigstens einer Schicht
aus rohem elastomeren Material auf einer Außenfläche eines torusförmigen Trägers, dessen
Form im Wesentlichen der der Innenfläche des Reifens entspricht,
Fertigen des Rohreifens auf dem torusförmigen Träger, der die Schicht aus rohem
elastomeren Material trägt,
und Vorvulkanisieren der Schicht aus rohem elastomeren Material
vor dem Einführen
des Rohreifens in die Vulkanisierform.
-
Eine
Vorvulkanisierung der elastomeren Schicht wird zweckmäßigerweise
wenigstens teilweise während
der Fertigung des Reifens auf dem torusförmigen Träger ausgeführt.
-
Im
Einzelnen erfolgt die Vorvulkanisierung der elastomeren Schicht
durch Wärmeübertragung
auf die elastomere Schicht durch Erhitzen des torusförmigen Trägers.
-
Vorzugsweise
wird das Erhitzen des torusförmigen
Trägers
wenigstens teilweise durch den torusförmigen Träger selbst in einem vorhergehenden
Ausform- und Vulkanisierzyklus eines Reifens erreicht.
-
Die
Bildung der Schicht aus rohem elastomeren Material kann dadurch
erreicht werden, dass eine vulkanisierbare flüssige Mischung (auf die im
Folgenden als "Grundierung" Bezug genommen wird)
auf die Außenfläche des
torusförmigen
Trägers
aufgebracht wird.
-
Vorzugsweise
weist die Grundierung eine polymere Basis und ein Vulkanisiersystem
auf, das für
das Aktivsein während
des Fertigungsschritts des Rohreifens geeignet ist.
-
Nach
der vorliegenden Erfindung kann das in der Grundierung enthaltene
Vulkanisiersystem nur aktiviert werden, wenn es in Kontakt mit dem
rohen elastomeren Material gebracht wird, das die innerste Schicht des
Reifens bildet. Auf diese Weise wird eine unerwünschte Vorvulkanisierung der
Grundierung vor ihrem Aufbringen auf den torusförmigen Träger vermieden. D.h. mit anderen
Worten, dass die Grundierung in der Zeit stabil ist, so dass sie
entsprechend den Produktionsanforderungen vorbereitet und auch eine
lange Zeit vor ihrer reellen Verwendung gespeichert werden kann,
wobei dies die industrielle Durchführung des Prozesses leichter
macht.
-
Die
Grundierung kann entweder in Form einer Lösung in einem flüchtigen
organischen Lösungsmittel durch
Aufsprühen
auf die Außenfläche der
torusförmigen
Trommel und anschließend
Verdampfen des Lösungsmittels
oder durch Eintauchen des torusförmigen
Trägers
in die Grundierung, Ziehen des torusförmigen Trägers aus der Lösung und
Verdampfen des Lösungsmittels
aufgebracht werden.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die Grundierung in Form einer wässrigen Emulsion durch Eintauchen
oder vorzugsweise durch Aufsprühen
und anschließendes
Verdampfen des Lösungsmittels aufgebracht
(wobei hier in der Emulsion Wasser enthalten ist). Auf diese Weise
kann eine vorvulkanisierte Schicht hoher Kompaktheit und Gleichförmigkeit
ohne die Notwendigkeit erhalten werden, irgendwelche organischen
Lösungsmittel
zu verwenden, die bekanntlich Entsorgungs- und Umweltverunreinigungsprobleme
hervorrufen können,
so dass deshalb die Anwendung des Prozesses vom industriellen Gesichtspunkt
aus unzweckmäßig wird.
-
Vorzugsweise
wird, nachdem die Grundierung aufgebracht und das Lösungsmittel
verdampft worden ist, eine Schicht aus elastomerem Material, die
zur Gewährleistung
des Haltens des Aufblähfluids
des Reifens geeignet ist (auf die gewöhnlich als "Auskleidung" Bezug genommen wird), auf die so erhaltene
Schicht aus elastomerem Material aufgebracht.
-
Vorzugsweise
wird die Auskleidung vorher in Form einer dünnen Bahn gefertigt und aufgebracht,
um die Außenfläche des
torusförmigen
Trägers
abzudecken.
-
Das
Aufbringen wenigstens einer Zwischenschicht, die die gleiche Zusammensetzung
wie die Zusammensetzung der Auskleidung hat, kann ebenfalls vorgesehen
werden, wobei sie zwischen der Grundierung und der Auskleidung angeordnet
wird. Das Aufbringen dieser Zwischenschicht soll die Co-Vulkanisierung
zwischen Grundierung und Auskleidung begünstigen und dabei die Bindung
der vorvulkanisierten Schicht an der darüber liegenden Auskleidung und
deshalb mit dem Reifen als Ganzes stark verbessern.
-
Genauso
wie die Grundierung kann das Aufbringen der Zwischenschicht durch
Aufsprühen
oder Eintauchen erfolgen, wobei entweder eine Lösung oder vorzugsweise eine
wässrige
Emulsion verwendet wird, die die Mischung für die Auskleidung enthält.
-
Wenn
die Behandlung der Innenfläche
des Reifens, wie vorstehend beschrieben, vollendet ist, werden die
anschließenden
Herstell-, Ausform- und Vulkanisierschritte nach dem Stand der Technik
ausgeführt.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ersichtlich. Die Beschreibung erfolgt
nachstehend in Form eines nicht begrenzenden Beispiels unter Bezug
auf die beiliegenden Zeichnungen, in denen
-
1 eine
Querschnittsansicht eines Reifens zeigt, der in eine Vulkanisierform
eingeschlossen ist, und
-
2 eine
schematische perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zeigt, die
zur Durchführung
des Behandlungsschritts der Innenfläche eines Reifens verwendet
wird, um das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung abzuschließen.
-
Unter
Bezugnahme insbesondere auf 1 ist ein
Reifen 1, der aus rohem elastomerem Material auf für den Fachmann
herkömmliche
Weise vorgefertigt wurde, in eine Vulkanisierform 2 eingeschlossen,
der eine Vulkanisierpresse zugeordnet ist, die insgesamt mit dem
Bezugszeichen 3 versehen ist.
-
Bei
dem gezeigten Beispiel hat die Form 2 eine untere Hälfte 2a und
eine obere Hälfte 2b,
die in Eingriff mit einer Bettplatte 3a bzw. einem Schließabschnitt 3b der
Presse 3 stehen.
-
Jede
Hälfte
der Form 2, d.h. die untere 2a und die obere 2b,
hat einen unteren Kasten 4a und einen oberen Kasten 4b sowie
eine Krone von oberen Sektoren 5a und unteren Sektoren 5b.
-
Die
untere Hälfte 2a und
die obere Hälfte 2b sind
bezüglich
einander zwischen einem offenen Zustand, in dem sie in Axialrichtung
voneinander beabstandet sind, und einer Schließstellung, die in 1 gezeigt
ist und in der sie aufeinander so geschlossen sind, dass sie einen
Formhohlraum 6 bilden, dessen Innenwände von den Kästen 4a, 4b und
von den Sektoren 5a, 5b gebildet werden, beweglich
und geben die geometrische Form der Außenfläche 1a des herzustellenden
Reifens 1 wieder.
-
Im
Einzelnen sind die Kästen 4a und 4b so
ausgelegt, dass sie die Außenflächen der
gegenüberliegenden
Seitenwände 7 des
Reifens 1 bilden, während
die Sektoren 5a, 5b so ausgelegt sind, dass sie
das so genannte Laufflächenband 8 des
Reifens bilden, in welchem eine Reihe von Längs- und Quereinschnitten erzeugt
werden, die entsprechend einem gewünschten Laufflächenmuster
in geeigneter Weise angeordnet sind.
-
Beim
Schließen
der Form 2 kommt jeder der inneren Umfangsränder 7a des
Reifens 1 in einen dichtenden Eingriff an den inneren Umfangsabschnitten
des unteren Kastens 4a und des oberen Kastens 4b beispielsweise
mit Hilfe expandierender Verankerungselemente (in 1 nicht
gezeigt), die erhalten werden, wie es beispielsweise in dem US-Patent
5,127,811 beschrieben ist. Dadurch greift der Reifen 1 abdichtend
an den Wänden
des Formhohlraums 6 an, so dass die Außenfläche 1a bezüglich einer
Innenfläche 1b des
Reifens hermetisch isoliert erhalten wird, bis die Form, wenn der
Ausform- und Vulkanisierzyklus vorüber ist, wieder in ihren offenen
Zustand gebracht wird.
-
Wenn
das Schließen
der Form 2 abgeschlossen ist, wird ein Fluid unter Druck
dem Raum zugeführt, der
von der Innenfläche 1b des
Reifens 1 gebildet wird, und aufgrund der Wirkung dieses
Fluids wird die Außenfläche 1a des
Reifens gegen die Wände
des Formhohlraums 6 gedrückt, so dass das Laufflächenband 8 dazu
gebracht wird, dass die erhabenen Abschnitte, die an den Sektoren 5a, 5b vorgesehen
sind, sicher und vollständig
eindringen und dadurch die genaue Ausbildung des Laufflächenmusters
auf dem Reifen bestimmen.
-
Gleichzeitig
mit dem Zuführen
des unter Druck stehenden Fluids wird die Zuführung von Wärme zu dem Reifen 1 so
ausgeführt,
dass die Vernetzung des elastomeren Materials, aus dem der Reifen
besteht, veranlasst wird.
-
Die
Zuführung
von Wärme
zu dem Rohreifen 1 wird vorteilhafterweise durch Zuführen eines
Heizfluids, vorzugsweise unter Druck stehendem Dampf, ausgeführt. Das
Heizfluid besteht aus dem gleichen unter Druck stehenden Fluid oder
weist es wenigstens teilweise auf, das während des Pressschritts der
Außenfläche 1a des
Rohreifens 1 gegen den Formhohlraum 6 verwendet
wird.
-
Die
Zuführung
von Dampf oder eines anderen unter Druck stehenden Heizfluids kann
beispielsweise über
einen oder mehrere Zuführkanäle 9, 10 erfolgen,
die innerhalb der Vulkanisierpresse 3 angeordnet sind und
in den Formhohlraum 6 münden.
-
Den
Hohlräumen 11a, 11b, 12a, 12b,
die nahe bei den jeweiligen Kästen 4a, 4b und
den Sektoren 5a, 5b ausgebildet sind, kann weiterer
unter Druck stehender Dampf zugeführt werden, um die Wärmeübertragung von
außerhalb
des Reifens durch die Wände
der Form 2 zu veranlassen.
-
Zu
dem Verfahren nach der Erfindung gehört die Ausführung einer vorläufigen Stufe
der Behandlung der Innenfläche 1b des
Reifens 1, bevor der letztere in die Form 2 eingeführt wird,
oder auf jeden Fall bevor das unter Druck stehende Heizfluid zur
Innenseite des Reifens zugeführt
wird.
-
Im
Einzelnen wird die Behandlung in die Praxis umgesetzt, indem wenigstens
eine Schicht eines vorvulkanisierten elastomere Materials, das in
etwa durch die gestrichelte Linie 13 in 1 dargestellt
ist, der Innenfläche 1b des
Reifens 1 zugeordnet wird.
-
Insbesondere
unter Bezug auf 2 wird die Stufe der Behandlung
der Innenfläche 1b vorzugsweise als
ein vorläufiger
Schritt eines Fertigungsprozesses des Reifens 1 auf einem
torusförmigen
Träger 11 ausgeführt, beispielsweise
des Fertigungsprozesses, der ausgeführt wird, wie es in den europäischen Patentanmeldungen
97830633.0 oder 97830731.2 im Namen der gleichen Anmelderin offenbart
ist, wobei die Ausbildung und/oder Zusammenfügung der unterschiedlichen
Reifenkomponenten, wie der Karkassenlagen, der Wulstverstärkungsaufbauten,
der Gurtlagen, der Seitenwände
und des Laufflächenbands
direkt auf einem starren torusförmigen
Träger
ausgeführt
wird, dessen Form im Wesentlichen der Form der Innenfläche des
herzustellenden Reifens entspricht.
-
Nach
der Erfindung kann deshalb die Behandlung der Innenfläche 1b des
Reifens 1 dadurch ausgeführt werden, dass bei einer
Außenfläche 14a des
torusförmigen
Trägers 14 wenigstens
eine Schicht aus elastomerem Material ausgebildet oder aufgebracht
wird, die während
der folgenden Reifenfertigungsschritte vorvulkanisiert wird, bis
sie einen solchen Vorvulkanisiergrad beim Einführen des Reifens 1 in
die Vulkanisierform 2 erreicht, dass das Eindringen des
unter Druck stehenden Heizfluids in die Reifenstruktur wirksam verhindert wird.
-
Um
einen ausreichenden Grad der Vorvulkanisierung der Grundierung zu
erreichen, bevor der Reifen 1 in die Form eingeführt wird,
ist es zweckmäßig, dass
das Gemisch aus elastomerem Material, das die vorvulkanisierte Schicht
bildet, entsprechend formuliert wird, um die Vernetzung bei relativ
niedrigen Temperaturen, die etwa 150°C nicht überschreiten und vorzugsweise
zwischen 80° und
120°C liegen,
während
eines Zeitraums zu erreichen, der nicht länger als 45 Minuten dauert
und vorzugsweise zwischen 20 und 35 Minuten liegt.
-
Um
dieses Ergebnis zu erreichen, hat die Grundierung vorzugsweise eine
Polymerbasis und ein Vulkanisiersystem, wie es nachstehend beschrieben
wird.
-
Als
Polymerbasis kann ein Polymer verwendet werden, das ausgewählt wird
aus Naturkautschuk (NR), Epoxid-Naturkautschuk (ENR), Chloropren,
Acrylnitril-Butadien-Copolymeren (NBR), halogeniertem Butylkautschuk
(XIIR) (insbesondere Chlorbutyl- oder Brombutylkau tschuk), Styrol-Butadien-Copolymer
(SBR), Isobutylen/p-Methylstyrol-Copolymeren, halogenierten Isobutylen/p-Methylstyrol-Copolymeren,
Polybutadien oder Mischungen davon. Im Falle der Verwendung einer
Grundierung in Form einer Lösung
in einem organischen Lösungsmittel
besteht die Polymerbasis aus einer Chlorbutylkautschuk- und Naturkautschukmischung mit
einem Gewichtsverhältnis
von XIIR/NR insgesamt zwischen 40:60 und 90:10. Im Falle der Verwendung
einer Grundierung in Form einer wässrigen Emulsion wird die Polymerbasis
vorzugsweise ausgewählt
aus Styrol/Butadien-Copolymeren, Chloropren, Naturkautschuk, Acrylnitril-Butadien-Copolymeren
oder Mischungen davon, beispielsweise eine Mischung von SBR/NR mit
einem Gewichtsverhältnis
von SBR/NR, das insgesamt zwischen 80:20 und 20:80 liegt.
-
Vor
dem Aufbringen auf den torusförmigen
Träger 14 kann
die Grundierungsmischung in einem organischen Lösungsmittel mit einer Konzentration
zwischen 10 und 25 Gew.-% gelöst
werden. Das organische Lösungsmittel
wird so ausgewählt,
dass man Grundierungslösungen
erhält,
die eine niedrige Viskosität
haben und in der Lage sind, Entleerungszeiten des Ford-Viskositätsbechers
Nr. 4 zu geben, die zwischen 10 und 60 Sekunden (gemessen nach ASTM-Standard D1200-94)
liegen, um das Aufbringen leichter und homogener zu machen. Zusätzlich hat
das Lösungsmittel
vorzugsweise eine hohe Flüchtigkeit,
so dass es nach dem Aufbringen der Grundierung leicht und schnell
entfernt werden kann. Geeignete Lösungsmittel können beispielsweise ausgewählt werden
aus der Gruppe, die Ethylacetat, Octan, Cyclohexan, Trichlorethylen,
Toluol, Xylole und dergleichen oder Mischungen davon aufweist.
-
Vorzugsweise
wird die Grundierung in Form einer wässrigen Emulsion verwendet,
die beispielsweise dadurch erhalten wird, dass die Polymerbasis
in Form eines Latex mit dem Vulkanisiersystem bei Vorhandensein
von Tensiden, um die Emulsion zu stabilisieren, und fakultativ von
Absetzverhinderungsmitteln gemischt wird. Bekannte Produkte für die Latexstabilisierung,
wie Fettsäuresalze,
Alkylsulfonate und dergleichen, können als Tenside verwendet
werden. Die Menge der Polymerbasis, die in der Emulsion vorhanden
ist, liegt im Allgemeinen zwischen 20 und 60 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 30 und 50 Gew.-%.
-
Das
Vulkanisiersystem hat sowohl für
Lösungen
als auch Emulsionen wenigstens einen Vulkanisierbeschleuniger, der
aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus Dithiocarbamaten, Thiouramen, Thiazolverbindungen
oder Mischungen davon besteht. Als Vulkanisierbeschleuniger wird
eine Mischung besonders bevorzugt, die 1 bis 20 phr, vorzugsweise
2 bis 15 phr Dithio carbamat oder Thiourain, 0,4 bis 10 phr, vorzugsweise 1
bis 5 phr einer Thiazolverbindung aufweist (phr = Gewichtsteile
basierend auf 100 Gewichtsteilen Kautschuk).
-
Um
die Vulkanisiergeschwindigkeit weiter zu erhöhen und/oder um die Temperatur
zu verringern, die zum Erreichen eines ausreichenden Vorvulkanisiergrades
erforderlich ist, kann den vorstehend erwähnten Vulkanisierbeschleunigern
vorteilhafterweise ein Stickstoff enthaltender Co-Beschleuniger
zugesetzt werden, der beispielsweise aus der Gruppe ausgewählt wird,
die N-Cyclohexyl-N-ethylamin, Diphenylguanidin und dergleichen in
Mengen insgesamt zwischen 2 und 15 phr, vorzugsweise zwischen 5
und 10 phr aufweist.
-
Von
den Dithiocarbamaten werden N,N-dialkyl-dithiocarbamate und Zink-,
Bismut-, Cadmium- und Blei-, Kupfer-, Selen-, Tellur- oder Eisen-N-alkyl-N-aryl-dithiocarbamate,
wie Zink-N-phenyl-N-ethyl-dithiocarbamat,
Zink-N,N-diethyl-dithiocarbamat und dergleichen oder Mischungen
davon besonders bevorzugt.
-
Von
den Thiazolverbindungen werden 1-Mercaptobenzothiazol (MBT), 2-Mercaptobenzothiazoldisulfid
(MBTS), N-Cyclohexyl-2-Benzothiazyl-Sulfenamid (CBS), 2-Dicyclohexyl-Benzothiazyl-Sulfenamid (DCBS),
N-Terbutyl-2-Benzothiazyl-Sulfenamid (TBBS), N-Morpholin-2-Benzothiazyl-Sulfenamid
(MBS), N-Terbutyl-Dithiobenzothiazol (TBSI) und dergleichen oder
Mischungen davon besonders bevorzugt.
-
Außerdem können der
Grundierungsmischung Füllstoffe,
die üblicherweise
für schwefelvulkanisierte Mischungen
verwendet werden, wie ZnO, Ruß,
Kaolin, Calciumcarbonat, Siliciumdioxid, Silicate und dergleichen,
sowie Vulkanisierzusatzstoffe (beispielsweise Stearinsäure), Antioxidanzien,
Stabilisatoren und dergleichen zugesetzt werden.
-
Um
zu vermeiden, dass das elastomere Material, das zur Bildung der
vorvulkanisierten Schicht 13 verwendet wird, spontan vernetzt,
bevor es auf den torusförmigen
Träger 14 aufgebracht
wird, wird vorzugsweise kein Schwefel, der eine der wesentlichen
Komponenten des Vulkanisierprozesses ist, der Grundierungszusammensetzung
zugesetzt. Auf diese Weise erfolgt die Vorvulkanisierung der Grundierungsschicht
nur, wenn die letztere in Kontakt mit einer Schwefel enthaltenden,
vulkanisierbaren Mischung gebracht wird, beispielsweise der der
Auskleidung. Tatsächlich
gilt die Schwefelmenge, die in der Grundierungs-/Auskleidungstrennfläche vorhanden
ist, als ausreichend, um einen ausreichenden Vorvernetzungsgrad der
Grundierung zu erhalten, der die Wasserdichtheit der Innenfläche 1b des
Reifens 1 ermöglicht.
-
Eine
typische Zusammensetzung für
eine schwefelfreie Grundierung für
die Verwendung in Form einer Lösung
in einem organischen Lösungsmittel
ist folgende:
Bestandteil | phr |
Chlorbutylkautschuk | 50 |
Naturkautschuk | 50 |
Ruß | 50 |
ZnO | 3 |
Zink-N-Phenyl-N-Ethyl-Dithiocarbamat | 8 |
N-Cyclohexyl-N-Ethylamin | 5 |
Aromatisches Öl | 10 |
Stearinsäure | 2 |
6-PPD | 2 |
-
Wie
vorstehend erwähnt,
wird nach dem Aufbringen der Grundierung und der Lösungsmittelverdampfung
eine Schicht aus einer Auskleidung, gewöhnlich in Form einer dünnen Bahn 15,
vorzugsweise auf die so erhaltene Materialschicht aufgebracht, um
die Außenfläche 14a der
torusförmigen
Trommel 14 abzudecken.
-
Die
Auskleidungszusammensetzung kann unter denen ausgewählt werden,
die im Stand der Technik für
diese Art von Reifenelement bekannt sind. Beispielsweise kann als
Polymerbasis ein Butylkautschuk verwendet werden, insbesondere ein
Isobuten/Isopren- oder ein Isobuten/p-Methylstyrol-Copolymer entweder
in einer halogenierten Form oder nicht. Vorzugsweise wird der Butylkautschuk
in einer halogenierten Form verwendet und ist fakultativ mit Naturkautschuk
(NR), fakultativ mit einem Epoxynaturkautschuk (ENR) oder mit einem
nicht halogenierten Butylkautschuk gemischt. Als Vulkanisiersystem
für die
Auskleidung kann beispielsweise Schwefel vermischt mit einem Thiazolbeschleuniger
verwendet werden, der beispielsweise aus den oben erwähnten ausgewählt wird.
-
Wie
vorher gezeigt ist, kann, um die Co-Vulkanisierung zwischen der
vorvulkanisierten Schicht und der Innenfläche des Reifens zu verbessern,
eine Zwischenschicht mit einer vulka nisierbaren Zusammensetzung der
gleichen Formulierung wie die der Auskleidung für das Aufbringen über der
Grundierungsschicht und vor dem Aufbringen der Auskleidung vorgesehen
werden.
-
Eine
typische Zusammensetzung für
die Zwischenschicht ist folgende:
Bestandteil | phr |
Brombutylkautschuk | 100 |
Ruß | 60 |
ZnO | 2 |
Stearinsäure | 1 |
Schwefel | 1 |
MBTS | 2 |
Aromatisches Öl | 10 |
6-PPB | 0,5 |
-
Das
Aufbringen der Zwischenschicht kann beispielsweise durch Drehen
der torusförmigen
Trommel 14, die vorher mit der Grundierung behandelt wurde,
erreicht werden, wobei die torusförmige Trommel 14 mit ihrem
unteren Teil in die Lösung
eintaucht, die die Zwischenschicht bilden soll, und durch darauf
folgende Lösungsmittelverdampfung.
-
Beispielsweise
ist in 2 schematisch eine Vorrichtung 16 gezeigt,
die zur Bildung der vorvulkanisierten Schicht 13 nach dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet ist.
-
Die
Vorrichtung 16, die zweckmäßigerweise in eine Reifenfertigungsstraße integriert
werden kann, hat einen Führungsaufbau 17,
längs dessen
durch für
den Fachmann als zweckmäßig erachtete
Einrichtungen ein oder mehrere torusförmige Träger 14, von denen
auf jeden ein entsprechender Reifen 1 auszubilden ist,
dazu gebracht werden, sich in einer schrittweisen Bewegung vorwärts zu bewegen.
-
Längs des
Führungsaufbaus 17 trifft
jeder torusförmige
Träger 14 auf
eine erste Aufbringstation 18, an der die Grundierung,
die in Lösung
vorhanden ist, einer oder mehreren Abgabedüsen 19 oder äquivalenten Einrichtungen
zugeführt
wird, um sie gleichförmig
durch Versprü hen
auf die Außenfläche 14a des
torusförmigen
Trägers
aufzubringen, der auf irgendeine dem Fachmann bekannte, zweckmäßige Weise
in Drehung versetzt wird.
-
Wie
in 2 gezeigt ist, wird die in der Lösung vorhandene
Grundierung den Abgabedüsen
oder äquivalenten
Einrichtungen so zugeführt,
dass ihr gleichförmiges
Aufbringen auf die Außenfläche 14a des
torusförmigen
Trägers 14 durch
Aufsprühen
und anschließende
Verdampfung des oben erwähnten
Lösungsmittels erreicht
wird, was vorteilhafterweise durch Wärmeübertragung durch den torusförmigen Träger 14 begünstigt werden
kann.
-
Für diesen
Zweck kann der torusförmige
Träger 14 einem
Vorerhitzungsschritt ausgesetzt werden, was beispielsweise mit Hilfe
von Infrarotstrahlen erreicht wird. Alternativ kann die Vorerhitzung
des torusförmigen
Trägers 14 durch
Einführen
desselben in einen Formhohlraum 6 während eines vorhergehenden
Ausform- und Vulkanisierzyklus eines anderen Reifens erreicht werden.
Weiterhin kann auf diese Weise die gesamte Vorrichtung einschließlich der
Vulkanisierpresse 3 und des torusförmigen Trägers 14 hinsichtlich
Wärmeausnutzung
besser eingesetzt werden.
-
Stromab
von der ersten Aufbringstation trifft die torusförmige Trommel 14 auf
eine mögliche
Zwischenstation 20 zum Aufbringen der oben erwähnten Zwischenschicht.
In dieser Zwischenstation 20 wird ein Behälter 21,
der auf vertikalen Führungen 22 beweglich
ist und die Auskleidungskomponenten in Lösung bereithält, nach
oben unter den torusförmigen
Träger 14 bewegt,
bis letzterer wenigstens teilweise in die Lösung eintaucht.
-
Aufgrund
der der Trommel 14 gegebenen Drehung wird ein gleichförmiges Aufbringen
der Auskleidungskomponenten in Lösung
auf die Außenfläche 14a des
torusförmigen
Trägers
erhalten.
-
In
diesem Fall wird auch die schnelle Verdampfung der Lösungsmittel
gleichzeitig mit der Überführung des
torusförmigen
Trägers 14 zu
einer zweiten Aufbringstation 23 herbeigeführt, wo
das Aufbringen der Auskleidung in Form einer dünnen Bahn 15 durchgeführt wird.
-
Die
dünne Bahn 15 (Auskleidung)
kann beispielsweise von einer Extrusionseinheit 24 kommen,
die an der zweiten Aufbringstation 23 für ein solches Aufbringen angeordnet
ist, dass die Außenfläche 14a des
torusförmigen
Trägers 14 unmittelbar
nach dem Austreten aus der Extrusionseinheit bedeckt wird.
-
Wenn
das Aufbringen der dünnen
Auskleidungsbahn 15 abgeschlossen ist, wird der torusförmige Träger 14 von
der zweiten Aufbringstation 23 entfernt und durch anschließende Überführung zu
entsprechenden Arbeitsstationen (nicht gezeigt, da für die Zwecke
der Erfindung nicht relevant) einer Folge von Arbeitsschritten unterworfen,
die in dem Reifenfertigungsprozess vorgesehen sind.
-
Während der
Reifenfertigung wird die Grundierungsschicht 13 dem Vorvulkanisierungsprozess
mit Hilfe der Wärmezuführung unterworfen,
die durch den torusförmigen
Träger
hindurch vorgesehen ist.
-
In
diesem Fall kann ebenfalls das Erhitzen des torusförmigen Trägers zur Überführung von
Wärme zur Grundierungsschicht 13 durch
Infrarotstrahlen oder äquivalente
Einrichtungen, wie elektrische Widerstände, erreicht werden, die in
dem torusförmigen
Träger
angeordnet sind.
-
Wenn,
wie vorstehend beschrieben, das Einführen des torusförmigen Trägers 14 in
einen Formhohlraum 6 zusammen mit dem in Herstellung befindlichen
Reifen vorgesehen ist, kann das Erhitzen des torusförmigen Trägers auch,
wenigstens teilweise, als Folge seines Einsatzes in einem Ausform-
und Vulkanisierzyklus erhalten werden, der vorher an einem anderen
Reifen ausgeführt
wurde.
-
Für die Ziele
der vorliegenden Erfindung erreicht nach Ansicht der Anmelderin
der Vorvulkanisierungsgrad, den die Grundierungsschicht 13 erhält, aus,
wenn sie in der Lage ist, am Ende des Herstellungsprozesses des
Reifens 1 und auf alle Fälle beim Einführen des
Reifens in die Vulkanisierform 2 die Undurchlässigkeit gegenüber Dampf
oder einem anderen verwendeten Heizfluid bis zu einem Druck von
wenigstens 3 bar, vorzugsweise von wenigstens 5 bar, zu erreichen.
-
Die
Anmelderin hat tatsächlich
festgestellt, dass der kritischste Schritt in Verbindung mit der
Verbreitung des Heizfluids in dem elastomeren Material, das den
Reifen 1 bildet, zu Beginn der Fluidzuführung innerhalb des Reifens
auftritt, wenn der von dem Heizfluid ausgeübte Druck relativ niedrig (insgesamt
niedriger als 5 bar) und der Vernetzungsgrad des den Reifen bildenden
elastomeren Materials noch schlecht ist.
-
Bei
Erhöhung
des Heizfluiddrucks unterliegt das elastomere Material einer Art
von Kompaktierung durch die Wirkung des Drucks, wodurch der Widerstand
gegen eine von dem Material gebotene Wärmediffusion zunimmt.
-
Aufgrund
des Vorhandenseins der vorvulkanisierten Schicht 13 wird
deshalb verhindert, dass Dampf oder irgendein anderes Heizfluid
in die Gesamtstruktur des Reifens 1 genau während der
kritischsten Schritte des Vulkanisierprozesses eindringt.
-
Dadurch
wird jegliches Problem einer Oxidation der in dem Reifen verwendeten
Metallstrukturen aufgrund von Durchdringen des Dampfs durch den
Reifen und/oder aufgrund der Bildung von Gasblasen, wenn Inertgase
zusätzlich
zu oder anstelle von Dampf verwendet werden, beseitigt.
-
Der
torusförmige
Träger 14,
der in dem vorstehend beschriebenen Beispiel verwendet wird, kann
aus dem Reifen 1 vor seinem Einführen in die Form 2 entfernt
werden. Alternativ kann der torusförmige Träger 14 in dem Reifen 1 bleiben,
beispielsweise zum Durchführen
eines Vulkanisierprozesses, wie es in der vorstehend erwähnten, anhängigen europäischen Patentanmeldung
98830473.9 beschrieben ist, bei dem das Heizfluid einem Zwischenraum
zugeführt
wird, der zwischen der Außenfläche des
torusförmigen
Trägers
und der Innenfläche
des Reifens gebildet wird.
-
Das
Fehlen irgendeines starren oder im Wesentlichen starren Elements
in Kontakt mit der Innenfläche des
Reifens während
des Vulkanisierprozesses hat den Vorteil, dass ein fertiger Reifen
mit einer perfekt glatten und gleichförmigen Innenfläche ohne
irgendwelche Markierungen und/oder Unebenheiten erhalten wird, die üblicherweise
durch die Vulkanisierbalge oder die torusförmigen Trommeln verbleiben,
die nach dem Stand der Technik verwendet werden. Ferner ist die
Innenfläche
des Reifens mit einer vorvulkanisierten Schicht 13 bedeckt,
die, wenn die Vulkanisierung vorbei ist, dazu beiträgt, den
Reifen luftdicht zu machen.