-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein diagnostische Koagulationsprüfungen und
insbesondere Kontrollproben, die für die Verwendung in Verbindung
hiermit geeignet sind. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf
Koagulationskontrollen, die für
Prüfungen
der Prothrombinzeit und der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit
geeignet sind.
-
Koagulationskontrollmaterialien
dienen im klinischen Labor zur Qualitätskontrolle der Prüfungen der Prothrombinzeit
(PT) und aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (APTT). PT-Prüfungen benutzen
Thromboplastin-Reagenzien und wurde weithin für die zahlenmäßige Bestimmung
der Blutkoagulation in Verbindung mit dem äußeren Weg benutzt. APTT-Prüfungen benutzen
einen Innenweg-Aktivator, wie mikronisiertes Siliziumdioxid, und
einen Phospholipid-Bestandteil
eines Thromboplastin-Reagenz (ohne Gewebefaktorprotein) zur zahlenmäßigen Bestimmung
der Koagulation in Verbindung mit dem inneren Weg. PT- und APTT-Prüfungen werden
klinisch zur Untersuchung von Patientenplasma auf Mängel des
Gerinnungsfaktor benutzt. Klinische Prüfungen werden z. B. angewandt
bei ärztlichen
Routineuntersuchungen und vor Operationen. PT- und APTT-Tests werden
auch für
die Überwachung
der Behandlung mit Antikoagulanzien eingesetzt. Beispielsweise kommen
PT-Prüfungen
routinemäßig zum
Einsatz, um die orale Anti-koagulanzienbehandlung mit Coumarin (Warfarin®,
Coumadin®)
zu überwachen,
und APPT-Prüfungen werden
typischerweise zur Überwachung der
Antikoagulanzienbehandlung mit Heparin benutzt.
-
Koagulationskontrollen
dienen für
Qualitätskontrollbestimmungen
der PT- und APTT-Testsysteme. Die Kontrollen sind wesentlich im
Hinblick auf potentielle Veränderungen
bei den in diesen Prüfungen
benutzten Reagenzien, potentielle Ungenauigkeiten bei den zur Messung
der Gerin nungszeit benutzten Geräte
und potentielle Wirkungen ungenauer Antikoagulanziendosierung. Im
Handel übliche
Koagulationskontrollen wurden ausgelegt, um drei physiologische
Bedingungen nachzuahmen: (1) „Kontrollstufe
I" kontrolliert
mimische Normalgerinnung und soll für eine Einzelperson ohne Koagulationsmängel repräsentativ
sein; (2) „Kontrollstufe II"-Kontrollen sollen
die Koagulation einer Einzelperson nachahmen, die einer milden Antikoagulanzientherapie
unterworfen wird; und (3) „Kontrollstufe
III"-Kontrollen
sollen die Koagulation einer Einzelperson nachahmen, die einer relativ
starken Antikoagulanzientherapie unterworfen wird.
-
Verschiedene
Arten von Koagulationskontrollen sind in der Technik bekannt. Typischerweise
werden Koagulationskontrollen so ausgelegt, dass sie für den Einsatz
bei (1) dem PT- und APTT-Test, (2) nur dem PT-Test oder (3) nur
dem APTT-Test geeignet sind. Die Kontrollen, die ausschließlich zur
Verwendung nur bei der zahlenmäßigen Bestimmung
des APTT-Tests ausgelegt sind, werden in der Technik als Heparinkontrollen bezeichnet.
Während
diese Kontrollen für
APTT-Tests wirksam sind, sind sie für die zahlenmäßige Bestimmung
bei PT-Testsystemen unwirksam. Die vorliegende Erfindung ist gerichtet
auf allgemeine Koagulationskontrollen, die für die zahlenmäßige Bestimmung
von PT- und APTT-Testsystemen eingesetzt werden kann.
-
Ein
primäres
Leistungskriterium für
eine Koagulationskontrolle ist ihre Stabilität über die Zeit. Zucker et al.
berichteten, dass Koagulationskontrollen, die durch Pufferung von
Plasmaproben mit N-2-Hydroxyethylpiperazin-N'-2-ethansulfonsäure (HEPES)
und Gefriertrocknung hergestellt wurden, eine Stabilität in der
wiederhergestellten Kontrolle von 8 Stunden bei 25°C ergaben.
Zucker et al., Herstellung von Qualitätskontrollproben für Koagulation,
Am. J. Clin. Path. 53:924-927 (1970). Brozovic und Mitarbeiter stellten
Kontrollgemische aus Plasmaproben von Patienten bei oraler Antikoagulanzientherapie
in Kombination mit HEPES, Trinatriumcitrat und Aprotinin her und
berichteten eine Beständigkeit
von 4-6 Stunden nach der Wiederherstellung, wenn sie bei 4°C aufbewahrt
wurden. Brozovic et al., Stabilität von gefriergetrocknetem Plasma
von Patienten bei oralen Antikoagulanzien, J. Clin. Path. 26:857-863
(1973). US-Patent Nr. 5,721,140 von Speck et al. beschreiben eine
eigene Koagulationskontrolle mit normalem menschlichem Plasma, Nichtprimat-Säugerplasma mit
Gerinnungsfaktormangel und Aprotinin und berichten, dass die Kontrollen
bei Abwesenheit eines Puffers bis zu 5 Tage beständig sind. Zahlreiche andere
Patente und Literaturstellen beschreiben verschiedene Koagulationskontrollen.
Beispielhafte Patente sind US-Patent Nr. 3,947,378 von Babson, US-Patent
Nr. 4,007,008 von Becker et al., US-Patent Nr. 4,056,484 von Heimburger
et al., US-Patent Nr. 4,127,502 von Li Mutti et al..
-
Obgleich
in der Technik über
viele verschiedene Koagulationskontrollgemische berichtet wurde,
bleiben diese Kontrollgemische in Bezug auf die Beständigkeit
beschränkt,
insbesondere sobald sie aus der gefriergetrockneten Form, in der
sie typischerweise verkauft werden, wiederhergestellt sind. Wiederhergestellte, im
Handel erhältliche
Koagulationskontrollgemische, die länger als etwa 8 Stunden aufbewahrt
wurden, ergeben bei Bestimmung durch PT- und/oder APTT-Prüfungen keine widerspruchsfreien,
reproduzierbaren Gerinnungszeiten. Außerdem wurden in diesen wiederhergestellten
Kontrollgemischen Niederschläge
und Fibrin beobachtet. Es verbleibt daher ein Bedarf an für den Einsatz
in Verbindung mit PT- und APTT-Prüfungen geeigneten Koagulationskontrollen,
die eine erhöhte
Beständigkeit
haben.
-
Abriss der
Erfindung
-
Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Koagulationskontrollen
mit erhöhter
Beständigkeit über die Zeit
herzustellen, wie sie sich durch widerspruchsfreie Gerinnungszeiten
bei PT- und APTT-Tests und die fehlende Bildung von teilchenförmigem und/oder
Fibrinmaterial zeigt. Es ist auch eine Aufgabe der Erfindung, diese
Kontrollzusammensetzungen in wirtschaftlichem Maßstab unter Benutzung leicht
erhältlicher Ausgangsmaterialien,
herkömmlicher
Verarbeitungseinrichtungen und der bestehenden guten Herstellungspraxis
(GMP) der U.S. Food and Drug Administration (FDA) herstellen zu
können.
-
Kurz
gesagt ist daher die vorliegende Erfindung gerichtet auf Koagulationskontrollen
für den
Einsatz in Verbindung mit Prüfungen
der Prothrombinzeit (PT) und der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (APTT).
Die Koagulationskontrolle enthält
Plasma und ein Antikoagulans mit Aktivität zur Verstärkung der Aktivität von Antithrombin
III (ATIII) und/oder von Heparin-Cofaktor II (HCII) gegen Thrombin
und/oder gegen Blutgerinnungsfaktoren, wie die Faktoren IXa, Xa
und/oder XIa. Das Plasma enthält
vorzugsweise Primat-Plasma und ein Nichtprimat-Säugerplasma.
Das Antikoagulans ist vorzugsweise ein Glykoseaminoglykan, wie Heparin.
-
Nach
der vorliegenden Erfindung wird eine Koagulationskontrollzusammensetzung
zur Bestimmung der Prothrombinzeit (PT) oder aktivierten partiellen
Thromboplastinzeit (APTT) geschaffen, wobei die Koagulationskontrollzusammensetzung
Nichtprimat-Säugerplasma
und Primat-Plasma in dem Verhältnis
von Nichtprimat-Säugerplasma
zu Primat-Plasma in dem Bereich von 1:200 bis 1:5, und
ein
Antikoagulans enthält.
-
Die
Erfindung ist außerdem
gerichtet auf eine Koagulationskontrollzusammensetzung mit Primat-Plasma,
Nichtprimat-Säugerplasma
und einem Antikoagulans, wie einem Glykosaminoglykan mit einer Aktivität wie oben
beschrieben, wobei die Konzentration des Antikoagulans in dem Bereich von
etwa 0,01 U/ml bis etwa 0,15 U/ml, vorzugsweise von etwa 0,01 U/ml
bis etwa 0,1 U/ml liegt und U heparinäquivalente Einheiten sind. Das
Humanplasma kann normales Humanplasma oder ein abnormales Humanplasma
sein, wie etwa ein aktiviertes Plasma oder ein Plasma mit Faktormangel.
Das Nichtprimat-Säugerplasma
ist vorzugsweise Rinderplasma. Das Glykosaminoglykan ist vorzugsweise
Heparin, ein Heparinderivat oder ein Heparinanalogon. Eine bevorzugte
Koagulationskontrolle der Stufe I umfasst normales Humanplasma,
Rinderplasma, Heparin oder ein Heparinderivat und wahlweise aktiviertes
Plasma und hat eine Prothrombinzeit in dem Bereich von etwa 11 Sekunden
bis etwa 13 Sekunden. Eine bevorzugte Koagulationskontrolle der
Stufe II umfasst Humanplasma mit Faktormangel, normales Humanplasma,
Rinderplasma und Heparin oder ein Heparinderivat und hat eine Prothrombinzeit
in dem Bereich von etwa 17 Sekunden bis etwa 22 Sekunden. Eine bevorzugte
Koagulationskontrolle der Stufe III umfasst Humanplasma mit Faktormangel,
normales Humanplasma, Rinderplasma und Heparin oder ein Heparinderivat
und hat eine Prothrombinzeit in dem Bereich von etwa 25 Sekunden
bis etwa 33 Sekunden. Jede der vorgenannten Prothrombinzeiten wird
unter Benutzung eines Thromboplastin-Reagenz mit einem Wert des
International Sensivity Index (ISI) von etwa 2 bestimmt.
-
Die
Erfindung ist auch gerichtet auf eine Koagulationskontrolle, typischerweise
in gefriergetrockneter Form, die sich nach Wiederherstellung für den Einsatz
bei Prüfungen
der Prothrombinzeit (PT) und der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit
(APTT) eignet. Das gefriergetrocknete Koagulationskontrollgemisch
enthält
Primat-Plasma, Nichtprimat-Säugerplasma
und ein Antikoagulans, wie etwa ein Glykosaminoglykan mit einer
Aktivität
wie oben beschrieben, das in dem Gemisch in einer Konzentration
in dem Bereich von etwa 0,1 U/g bis etwa 1,8 U/g auf Basis des Trockengewichts
vorliegt, wobei U heparinäquivalente
Einheiten bedeutet.
-
Die
Erfindung ist ferner auf eine Koagulationskontrolle gerichtet, die
Humanplasma und Nichtprimat-Säugerplasma
enthält,
wobei das Verhältnis
von Nichtprimat-Säugerplasma
zu Humanplasma in dem Bereich von etwa 1:200 bis etwa 1:5, vorzugsweise
von etwa 1:50 bis etwa 1:20 liegt. Wenn die Koagulationskontrolle
eine Lösung
ist, liegt die Menge des Nichtprimat-Säugerplasmas in der Lösung vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,5 Volumenprozent bis etwa 12 Volumenprozent.
-
Die
Erfindung ist auch auf Methoden zur Herstellung dieser Koagulationskontrollzusammensetzungen gerichtet.
Nach einer Methode werden Primat-Plasma, Nichtprimat-Säugerplasma und Antikoagulans,
wie Glykosaminoglykan, mit einer wie oben beschriebenen Aktivität unter
Bildung einer Kontrolllösung
vereinigt, die eine Antikoagulanskonzentration in dem Bereich von
etwa 0,01 U/ml bis etwa 0,15 U/ml und vorzugsweise von 0,01 U/ml
bis etwa 0,1 U/ml hat.
-
Vorzugsweise
werden das Humanplasma und das Rinderplasma mit einem heparinisierten
Puffer direkt nach dem Auftauen vereinigt, um heparinisierte Plasmalösung zu
bilden, die anschließend
vereinigt werden kann, um Kontrolllösungen zu bilden. Nach einer
anderen unabhängigen,
aber ergänzenden
Methode wird eine Koagulationskontrollzusammensetzung dadurch hergestellt,
dass man Humanplasma und Nichtprimat-Säugerplasma unter Bildung einer
Kontrolllösung
vereinigt, die Nichtprimat-Säugerplasma
in einer Menge in dem Bereich von etwa 0,5 bis etwa 12 Volumenprozent
enthält.
-
Bevorzugte
Aspekte der Erfindung umfassen ferner diese Methoden, bei denen
das Nichtprimat-Säugerplasma
ein gereinigtes Rinderplasma ist. Bei diesen Methoden wird gefrorenes
Rinderplasma hergestellt oder (z. B. aus handelsüblichen Quellen) beschafft,
in einer Umgebung (z. B. einem Gefrierschrank) aufgetaut, die auf
einer Temperatur in dem Bereich von etwa 2°C bis etwa 8°C gehalten wird, um die Bildung
von Teilchen und ihre Ausscheidung aus der Lösung zu ermöglichen, und dann behandelt,
um die Teilchen aus dem aufgetauten Rinderplasma zu entfernen. Das
Gefrieren und Tieftemperaturauftauen wird vorzugsweise wenigstens einmal
wiederholt.
-
Die
Erfindung ist ferner auf Verfahren zur Bewertung eines PT- oder
APTT-Testsystems gerichtet. Diese Qualitätskontrollmethoden umfassen
im Allgemeinen die Vereinigung eines PT-Reagenz oder eines APTT-Reagenz
mit einer Koagulationskontrolle unter Bildung einer Testlösung, die
Feststellung der Gerinnselbildung in der Testlösung und die Bestimmung der
Zeit, die von der Bildung der Testlösung bis zur Bestimmung der
Gerinnselbildung in der Testlösung
vergangen ist. Ein Vergleich der bestimmten Zeiten mit Zielzeiten
für die
besondere zahlenmäßig bestimmte
Kontrolle kann dann durchgeführt
werden. Zur Bestimmung eines PT-Testsystems enthält die Koagulationskontrolle
ein Plasma und ein Antikoagulans mit einer Aktivität zur Verstärkung der
Aktivität
von Antithrombin III (ATIII) und/oder Heparin-Cofaktor II (HCII)
gegen Thrombin und/oder gegen Blutgerinnungsfaktoren, wie die Faktoren
IXa, Xa und/oder XIa. Das Antikoagulans ist vorzugsweise ein Glykosaminoglykan
und insbesondere Heparin, ein Heparinderivat oder ein Heparinanalogon.
Zur Bewertung des PT- oder APTT-Prüfsystems enthält die Koagulationskontrollzusammensetzung
ein abnormales Plasma und ein Antikoagulans, wie Glykosaminoglykan
mit einer Aktivität,
wie sie oben beschrieben wurde. Alternativ enthält die Koagulationskontrollzusammensetzung
für die
Qualitätskontrolle
von PT- oder APTT-Testsystemen Primat-Plasma, Nichtprimat-Säugerplasma
und ein Antikoagulans, wie Glykosaminoglykan, mit einer Aktivität, wie sie
oben beschrieben wurde.
-
Die
Koagulationskontrollzusammensetzungen und Methoden der vorliegenden
Erfindung bieten signifikante Vorteile gegenüber bekannten Kontrollmaterialien
und Methoden. Die hier beschriebenen und beanspruchten Kontrollmaterialien
haben in wiederhergestellter Form eine außergewöhnliche Beständigkeit,
selbst wenn sie in großtechnischen,
kommerziellen Produktionsanlagen hergestellt wurden. Die Kontrollmaterialien können aus
leicht erhältlichen
Materialien unter Benutzung herkömmlicher
Einrichtungen unter guten FDA-Herstellungspraktiken hergestellt
werden. Die Koagulationskontrollen der Erfindung bieten als solche eine
kommerziell attraktive Alternative zu bestehenden Koagulationskontrollen
für den
Einsatz in Verbindung mit PT- und APTT-Prüfungen.
-
Andere
Merkmale, Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind
dem Fachmann teilweise ersichtlich und werden teilweise nachfolgend
ausgeführt.
Alle in der vorliegenden Beschreibung zitierten Literaturstellen
werden hier durch Bezugnahme eingefügt. Da außerdem die Patent- und Nichtpatentliteratur
zu dem hier beschriebenen und/oder beanspruchten Gegenstand beträchtlich
ist, sind dem Fachmann viele bedeutende Literaturstellen verfügbar, die
weitere Erläuterungen
zu diesem Gegenstand geben.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist eine grafische Darstellung von Prothrombinzeit(PT)-Stabilitätsdaten
für Koagulationskontrollen
der Stufe I, Stufe II und Stufe III, die nach den Methoden der vorliegenden
Erfindung hergestellt und nach der Wiederherstellung bei 2-8°C aufbewahrt
wurden. Die Daten wurden auf einem Koagulationsanalysator Amelung
AMAX CS-190 unter Benutzung eine PT-Reagenz mit einem ISI-Wert von
2,0 (Sigma ThromboMAX®) auf Basis optischer
(1A) und mechanischer (1B) Tests
gesammelt.
-
2 ist eine grafische Darstellung aktivierter,
partieller Thromboplastinzeit(APTT)-Stabilitätsdaten für Koagulationskontrollen der
Stufe I, Stufe II und Stufe III, die nach den Methoden der vorliegenden
Erfindung hergestellt und nach Wiederherstellung bei 2-8°C aufbewahrt
wurden. Die Daten wurden auf einem Koagulationsanalysator Amelung
AMAX CS-190 unter Benutzung eines APTT-Reagenz gesammelt, das gegen
Heparin und Lupus-Antikoagulans (Sigma APTT-FSL) mäßig empfindlich
ist. Es wurden optische (2A) und
mechanische (2B) Bestimmungen gemacht.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
In
der vorliegenden Erfindung werden Koagulationskontrollzusammensetzungen
mit erhöhter
zeitlicher Stabilität – wie sie
sich durch widerspruchsfreie Gerinnungszeiten bei PT- und APTT-Tests
und durch substantielle Abwesenheit von teilchenförmigem Material
und/oder Fibrinmaterial zeigten – durch Zusatz eines Agens
mit Antikoagulansaktivität
zu einem oder mehreren in den Kontrollgemischen eingesetzten Plasmen hergestellt.
Plasmen sind aufgrund ihrer großen
Zahl von Enzymen und ihrer komplexen Natur ziemlich unbeständig. Das
Antikoagulans wird als solches vorzugsweise früh in dem Herstellungsverfahren
zugegeben, um jegliche Aktivierung dieser Enzyme abzumildern, die
während
der Herstellungsverfahren von Natur aus auftreten. Eine solche Lösung ist
ein signifikanter Fortschritt in der Technik – besonders für die Herstellung
von Koagulationskontrollen in wirtschaftlichem Maßstab. Die
bei Produktionsverfahren in großem
Maßstab
eigentümlichen
Manipulationen wurden in der Technik bisher nicht als ursächlicher
Faktor für
die beobachteten Unbeständigkeiten
der Koagulationskontrollzusammensetzungen erkannt. Außerdem hat
die Technik bisher keine Lösung
für dieses
Problem angeboten.
-
Nach
einem Aspekt der Erfindung wird daher eine für den Einsatz in Verbindung
mit PT- und/oder APTT-Tests geeignete Koagulationskontrollzusammensetzung
durch Zusammenbringen eines Plasmas und eines Antikoagulans hergestellt.
Vorzugsweise werden ein Primat-Plasma (z. B. Humanplasma) und ein
Nichtprimat-Säugerplasma
(z. B. Rinderplasma) mit einem Antikoagulans vereinigt. Bevorzugte
Antikoagulanzien sind jene mit einer Aktivität zur Verstärkung der Aktivität von Antithrombin
III (ATIII) und/oder Heparin-Cofaktor II (HCII) gegen Thrombin und/oder
gegen Blutgerinnungsfaktoren, wie die Faktoren IXa, Xa und/oder
XIa. Das Antikoagulans ist vorzugsweise ein Glykosaminoglykan, wie
Heparin, ein Heparinderivat und/oder ein Heparinanalogon mit Antikoagulansaktivität (siehe
Beispiel 1). Ohne Festlegung auf eine Theorie, die in den Ansprüchen nicht
im Einzelnen angegeben ist, sind Glykosaminoglykan-Antikoagulanzien
gegenüber
anderen die Koagulation beeinflussenden Molekülgruppen, wie etwa Proteasehemmern,
wegen der Unterschiede in ihrem Antikoagulationsmechanismus von
Vorteil. Während
Proteasehemmer, wie Aprotinin, direkt wirksam sind, um besondere
Blutgerinnungsfaktoren zu hemmen, sind Glykosaminoglykan-Antikoagulanzien,
wie Heparin, Heparinderivate und Heparinanaloge, indirekt wirksam – wobei
ihre Hemmwirkung auf Blutgerinnungsfaktoren durch Zwischenstoffe,
wie Antithrombin III (ATIII) und/oder Heparin-Cofaktor II (HCII)
vermittelt wird. Die Glykosaminoglykan-Antikoagulanzien haben als
solche einen subtileren Effekt, sind aber noch gegen ein breites Spektrum
von Blutgerinnungsfaktoren wirksam. Daher sind die Glykosaminoglykan-Antikoagulationsmittel
besonders nützlich
zur Erhöhung
der Stabilität
von Kontrollzusammensetzungen.
-
Nach
einem anderen Aspekt der Erfindung wird Humanplasma mit im Vergleich
zu bekannten Zusammensetzungen relativ kleinen Mengen Nichtprimat-Säugerplasma
kombiniert. Im Einzelnen werden Koagulationskontrollzusammensetzungen
durch Vereinigen von Humanplasma und nicht mehr als etwa 12 Volumenprozent
und vorzugsweise etwa 0,5 bis etwa 12 Volumenprozent Nichtprimat-Säugerplasma
hergestellt. Die Verwendung von wenigstens etwas Nichtprimat-Säugerplasma
in der Koagulationskontrollzusammensetzung bietet eine vorteilhafte
Lösung
zur Kontrolle von PT- und APTT-Zeiten, wie im Einzelnen weiter unten
beschrieben wird. Die Zusammensetzungen mit etwa 12 % oder weniger
Nichtprimat-Säugerplasma
bleiben mit Vorteil mit Bezug auf PT- und APTT-Tests beständig. Zusammensetzungen
mit mehr als etwa 12 % Nichtprimat-Säugerplasma sind mit Bezug auf
den PT-Test unbeständig.
-
Die
Bezeichnung „Plasma", wie sie hier benutzt
wird, bezieht sich im Allgemeinen auf eine Proteine enthaltende
Lösung,
die eine Prokoagulansaktivität
hat, wenn sie mit einem Prothrombinzeit(PT)-Reagenz oder mit einem
aktivierten, partiellen Thromboplastinreagenz (APTT) vereinigt wird.
Proteine in dem Plasma sind vorzugsweise: Blutgerinnungsfaktoren,
die bei dem äußeren Weg
(z. B. Faktor VII) und/oder bei dem inneren Weg (z. B. Faktoren
XII, XI, IX und/oder VIII) beteiligt sind, Blutgerinnungsfaktoren,
die beiden Wegen gemeinsam sind (z. B. Faktoren X, II und/oder V),
Thrombin, und Fibrinogen. Das Plasma enthält vorzugsweise auch andere
Plasmaproteine, Zucker und/oder Salze. Das Plasma kann Vollplasma
sein, das aus Menschen oder Tieren erhalten wird. Das Plasma kann
auch ein Plasmaderivat sein, das Prokoagulansaktivität hat und aus
einem oder mehreren Vollplasmen abgeleitet ist. Das Plasmaderivat
kann z. B. eine Plasmafraktion oder ein Plasma sein, das gereinigt
oder in anderer Weise behandelt wurde, um etwas ihrer Proteine,
Zucker, Salze oder ihrer anderen Bestandteile zu entfernen. Das
Plasma kann alternativ ein Plasmaersatzstoff sein, der aus Komponenten
aus separaten Quellen einschließlich
natürlicher
oder künstlich
hergestellter Komponenten gebildet wurde und Prokoagulansaktivität hat. Beispielhafte
künstlich
her gestellte Komponenten sind Plasmaproteine, die im Wesentlichen
aus natürlichen
Quellen isoliert und/oder gereinigt wurden, und Plasmaproteine,
die unter Benutzung der Rekombinationstechnik hergestellt wurden.
Vollplasmen, Plasmaderivate und Plasmaersatzstoffe sind im Handel
erhältlich
und/oder können
unter Benutzung von Methoden hergestellt werden, die gegenwärtig bekannt
sind und/oder später
in der Technik entwickelt werden.
-
Ein
bevorzugtes Plasma in der Koagulationskontrollzusammensetzung ist
ein Primat-Plasma und vorzugsweise ein Humanplasma. Das Primat-Plasma
kann ein normales Primat-Plasma
oder ein anormales Primat-Plasma sein. Normale Primat-Plasmen, wie
normale Humanplasmen (NHP) sind Plasmen, die aus einzelnen Menschen
oder anderen Primaten ohne Gerinnungsmängel erhalten wurden. Bei Bewertung
unter Benutzung eines PT-Tests mit einem Thromboplastinreagenz mit
einem Internationalen Empfindlichkeitsindex von etwa 2 würden normale
Humanplasmen vorzugsweise eine Gerinnungszeit in dem Bereich von
etwa 9 Sekunden bis etwa 14 Sekunden, vorzugsweise von etwa 11 Sekunden
bis etwa 13 Sekunden und insbesondere von etwa 12 Sekunden haben.
Bei Bewertung unter Benutzung eines APTT-Tests mit einem APTT-Reagenz, das gegen
Heparin und Lupus-Antikoagulans (z. B. Sigma APTT-FSL, Sigma Chemical,
St. Louis, MO) mäßig empfindlich
ist, und einem geeigneten Koagulationsanalysator (z. B. Amelung
AMAX CS-190), würden
normale Humanplasmen vorzugsweise eine Gerinnungszeit in dem Bereich
von etwa 22 Sekunden bis etwa 32 Sekunden haben. Normale Primat-Plasmen
werden typischerweise nach der Sammlung mit einem Antikoagulans,
wie Citrat, behandelt und dann zur Aufbewahrung bei einer Temperatur
in dem Bereich von etwa –50°C bis etwa –100°C eingefroren.
Wenn gefrorene normale Primat-Plasmen als Ausgangsmaterialien dienen,
werden sie vorzugsweise in einer Umgebung (z. B. etwa einem Wasserbad)
bei einer Temperatur von etwa 37°C
aufgetaut, bevor sie Verwendung bei der vorliegenden Erfindung finden.
Die normalen Primat-Plasmen sind vorzugsweise normale Primat-Poolplasmen,
die durch Vereinigen von wenigstens etwa 5, vorzugsweise etwa 10 Plasmaproben
hergestellt wurden, die von Einzelpersonen oder anderen Primaten
ohne Gerinnungsmängel erhalten
wurden. Die normalen Primat-Plasmen
können
vor dem Gefrieren vereinigt werden oder, falls vor dem Vereinigen
eingefroren, nach dem Auftauen vereinigt werden.
-
Ein
anormales Plasma kann im Allgemeinen irgendein Plasma sein, das
im Vergleich zu einem normalen Plasma bezüglich der Gerinnungszeit Mängel aufweist.
Der Mangel kann eine erhöhte
Gerinnungszeit oder eine verringerte Gerinnungszeit relativ zum
normalen Plasma sein. Ein anormales Plasma kann ein Plasma sein,
das aus Einzelpersonen, anderen Primaten oder nicht-menschlichen
Säugern
gesammelt wurde, die natürlich
vorkommende Gerinnungsmängel
aufweisen oder einer Antikoagulansbehandlung unterworfen werden.
Das anormale Plasma kann jedoch auch Gerinnungsmängel haben, die durch Behandlung
des Plasmas in vitro unter Benutzung von in der Technik bekannten
Methoden künstlich
induziert werden.
-
Beispielhafte
anormale Plasmen umfassen aktivierte Plasmen, die typischerweise
unternormale Gerinnungszeiten haben und in einer Koagulationskontrollzusammensetzung
zur Verringerung der Gerinnungszeit der Kontrolle eingesetzt werden,
sowie Plasmen mit Faktormangel, die typischerweise übernormale
Gerinnungszeiten aufweisen und in einer Koagulationskontrollzusammensetzung
zur Erhöhung
der Gerinnungszeit der Kontrolle eingesetzt werden. Die Bezeichnung „aktiviertes
Plasma" bezieht
sich wie hier benutzt auf ein anormales Plasma mit relativ zu normalem
Plasma erhöhten
Gehalten an Gerinnungsfaktor Xa. Ein aktiviertes Plasma kann Humanplasma
oder Nichthumanplasma, wie Nichthuman-Primatplasma oder Nichtprimat-Säugerplasma sein.
Ein aktiviertes Humanplasma ist ein bevorzugtes aktiviertes Plasma.
Das aktivierte Plasma kann für
den äußeren Weg
(z. B. unter Benutzung von Thromboplastin und/oder anderen bekannten den äußeren Weg
aktivierenden Mitteln) und/oder für den inneren Weg aktiviert
sein (z. B. dadurch, dass man das Plasma den inneren Weg aktivierenden
Mitteln aussetzt, wie etwa negativ geladenen Molekülgruppen
mit einer großen
spezifischen Oberfläche).
Beispielhafte, den inneren Weg aktivierende Mittel sind organische Säuresalze,
wie Salze der Ellagsäure,
und Siliziumdioxid enthaltende Spezies, wie mikronisiertes Silziumdioxid,
Kaolin, Celit und Glaswolle. Das aktivierte Plasma ist vorzugsweise
ein durch Glaswolle aktiviertes Plasma. Die hier benutzte Bezeichnung „Plasma
mit Faktormangel" bezieht
sich auf ein anormales Plasma, das Mangel an einem oder mehreren
Gerinnungsfaktoren hat, die aus der aus Faktor II, Faktor VII, Faktor
IX und/oder Faktor X bestehenden Gruppe ausgewählt sind. Plasmen mit Faktormangel
können
natürlich
auftreten und durch Sammlung aus Einzelpersonen oder anderen Säugern erhalten
werden, oder sie können
alternativ in vitro dadurch induziert werden, dass man aus normalem
Plasma nach in der Technik bekannten Methoden Gerinnungsfaktoren
entfernt. Bei einer bevorzugten Lösung werden Plasmen mit Faktormangel
dadurch hergestellt, dass man das Plasma u. a. mit Absorbenzien,
wie Aluminiumhydroxid, Bariumchlorid, Bariumcitrat und/Bariumsulfat
in Kontakt bringt. Andere Methoden können ebenfalls benutzt werden,
um Plasmen mit Faktormangel herzustellen. Beispielsweise kann ein
Plasma mit Mangel an Faktor VII unter Benutzung von Antifaktor-VII-Antikörpern und
Immunoaffinitätsreinigungsprotokollen
hergestellt werden.
-
Das
Primat-Plasma, vorzugsweise ein Humanplasma liegt in einer Koagulationskontrolllösung im
Allgemeinen relativ zu dem Lösungsgesamtvolumen
in einer Menge von etwa 25 bis etwa 99,55 Volumenprozent, vorzugsweise
in einer Menge von etwa 50 bis etwa 99,5 Volumenprozent, noch bevorzugter
in einer Mengen von 75 bis etwa 99,5 Volumenprozent und insbesondere
in einer Menge von etwa 78 bis etwa 99,8 Volumenprozent vor. Die
besondere Menge Primat-Plasma (z. B. Humanplasma) hängt nach
der unten folgenden Diskussion von der Art und Qualität der Primat-Plasmen
(z. B. normale und/oder anormale Plasmen), der Anwesenheit anderer
Arten von Plasmen (z. B. Nichtprimat-Säugerplasmen) und der Art der
in Herstellung befindlichen Kontrollzusammensetzung (z. B. Stufe
I, II oder III) ab.
-
Ein
anderes bevorzugtes Plasma bei der Koagulationskontrolle ist ein
Nichtprimat-Säugerplasma.
Bevorzugte Nichtprimat-Säugerplasmen
im Einsatz in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung sind u.
a.: Rinderplasma, Schweineplasma, Ziegenplasma, Schafplasma, Pferdeplasma
und Kaninchenplasma. Rinderplasma ist ein am meisten bevorzugtes
Nichtprimat-Säugerplasma.
Das Nichtprimat-Säugerplasma
ist vorzugsweise ein normales Plasma, kann aber auch ein anormales
Plasma sein, wie etwa ein Plasma mit Faktormangel und/oder ein aktiviertes
Plasma. Normales Rinderplasma und normale Plasmen von anderen Nichtprimat-Säugern erhält man typischerweise aus Tieren
ohne Gerinnungsmängel
und können
nach Sammlung zitriert, vereinigt und/oder zur Aufbewahrung gefroren
werden.
-
Die
Nichtprimat-Säugerplasmen
werden vorzugsweise vor der Verwendung im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung gereinigt. Gefrorenes Nichtprimat-Säugerplasma, wie gefrorenes
Rinderplasma, wird entweder hergestellt oder z. B. von einer geschäftlichen
Quelle bezogen. Das gefrorene Plasma wird dann in einer Umgebung
aufgetaut, die auf einer Temperatur in dem Bereich von etwa 2°C bis etwa
8°C gehalten wird.
Bestimmte Plasmabestandteile (z. B. Plasmaproteine) sind bei diesen
tiefen Temperaturen nicht löslich und
werden aus der Lösung
als Niederschläge
und/oder Teilchen ausfallen. Die in dem aufgetauten Plasma gebildeten
Teilchen werden dann durch geeignete Trennungsmaßnahmen, wie Filtration oder
Zentrifugierung, daraus entfernt. Diese Gefrier- und Auftaustufen
werden dann vorzugsweise wenigstens einmal und vorzugsweise zwei-
oder mehrfach dadurch wiederholt, dass man das teilweise gereinigte
Plasma wieder einfriert, das wieder eingefrorene Plasma bei einer
Temperatur in dem Bereich von etwa 2°C bis etwa 8°C wieder auftaut und dann in
dem wieder aufgetauten Plasma gebildete zusätzliche Teilchen entfernt.
Das anfallende gereinigte Nichtprimat-Säugerplasma ist in vorteilhafter
Weise frei von Bestandteilen (z. B. Plasmaproteinen), die bei tieferen
Temperaturen unlöslich
sind. In signifikanter Weise erlaubt das Auftauen bei den genannten
tiefen Temperaturen die Entfernung dieser Teilchen vor der Gefriertrocknung.
Wenn das gefrorene Plasma bei höheren Temperaturen
aufgetaut würde,
wären diese
Teilchen in Lösung
geblieben und in dem gefriergetrockneten Gemisch eingeschlossen
worden. Wenn diese gefriergetrocknete Zusammensetzung dann wiederhergestellt wird,
würden
sich viele von diesen Teilchen nicht wieder aufgelöst haben
und daher in der wiederhergestellten Kontrollzusammensetzung unerwünschterweise
als Teilchen vorliegen.
-
Das
Nichtprimat-Säugerplasma
liegt im Allgemeinen in einer Koagulationskontrolllösung in
einer Menge vor, die in dem Bereich von etwa 0,5 bis etwa 12 Volumenprozent,
vorzugsweise in dem Bereich von etwa 1 bis etwa 10 Volumenprozent,
noch bevorzugter in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 8 Volumenprozent, noch
bevorzugter in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 6 Volumenprozent,
noch weiter bevorzugt in einem Bereich von etwa 2 bis etwa 5 Volumenprozent
und insbesondere in einem Bereich von etwa 2 bis etwa 4 Volumenprozent,
bezogen auf das Gesamtlösungsvolumen
vorliegt. Das Nichtprimat-Säugerplasma
und insbesondere Rinderplasma kann mit Vorteil innerhalb der genannten Bereiche
eingesetzt werden, um PT und APTT-Zeiten zu kontrollieren. Ein Anstieg
der Menge des Nichtprimat-Säugerplasmas
in den genannten Bereichen erhöht
z. B. die PT, während
die APTT verringert wird, und erhöht die Stabilität der APTT – siehe
Beispiel 2. Die Verwendung relativ niedriger Gehalte an Nichtprimat-Säugerplasma
in einer Kontrollzusammensetzung kann unabhängig von dem Einsatz der Antikoagulanzien,
etwa der Glykosaminoglykane sein oder ihn ergänzen.
-
Glykosaminoglykane
sind Heteropolysaccharide mit sich wiederholenden Disaccharideinheiten,
die einen Hexosaminrest und einen Hexose- oder Hexuronsäurerest
enthalten. Der Hexosaminrest kann ein N-Acetylhexosamin sein. Einer
oder beide der Reste können
sulfatiert sein. Bevorzugte Glykosaminoglykane umfassen Heparin,
Heparinderivate und/oder Heparinanaloge. Heparin ist das am meisten
bevorzugte Glykosaminoglykan. Heparin kann unfraktioniertes Heparin,
ein hochmolekulares Heparin oder ein niedermolekulares Heparin oder
Kombinationen aus verschiedenen ausgewählten Heparinfraktionen sein.
Das Heparinderivat kann irgendein Heteropolysaccharid sein, das
aus Heparin hergestellt oder chemisch synthetisiert wird, um heparinartige
Disaccharid-Untereinheiten zu enthalten, und eine Aktivität zur Verstärkung der
Antithrombinaktivität
von Antithrombin III (ATIII) und/oder Heparin-Cofaktor II (HCII)
hat. Die Heparinderivate sind vorzugsweise wenigstens etwa 5 Saccharideinheiten
lang, bevorzugter wenigstens etwa 8 Saccharideinheiten lang und
insbesondere wenigstens etwa 18 Saccharideinheiten lang und enthalten
vorzugsweise auch Schlüsselsequenzdomänen, die
dem Heparinderivat Antikoagulansaktivität verleihen – durch
Verstärkung
der Wechselwirkung von Antithrombin III (ATIII) mit den Gerinnungsfaktoren
IXa, Xa und/oder XIa und/oder durch Verstärkung der Wechselwirkung von
ATIII und/oder Heparin-Cofaktor II (HCII) mit Thrombin. Siehe Rosenberg
et al., Das Heparin-Antithrombin-System: Ein natürlicher Antikoagulansmechanismus,
Kapitel 41, S. 837-860 des Textes Hämostase und Thrombose: Grundlagen
und klinische Praxis, 3. Auflage, herausgegeben von R. Coleman et
al., J. B. Lippincott Company, Philadelphia (1994). Beispielhafte
Heparinderivate sind z. B. Enzym-behandeltes Heparin, wie das Chondroitinase-behandelte
Heparin, das in dem gleichzeitig anhängigen
US 5985582 beschrieben ist und das
für die
Verstärkung
der Antithrombin III-Aktivität
gegen Thrombin wirksam ist, aber für die Verstärkung der Heparin-Cofaktor II-Aktivität gegen
Thrombin weniger wirksam ist als unmodifiziertes Heparin. Bevorzugte
Heparinanaloga sind Heparansulfat, Dermatansulfate, Chondroitinsulfate,
Keratansulfate, Mesoglykan, Sulodexid und Hyaluronsäure. Die
Heparinanaloga umfassen auch andere Glykosaminoglykane mit Antikoagulansaktivität, und insbesondere
mit Aktivität
zur Verstärkung
der Antithrombinaktivität
von ATIII und/oder HCII und/oder zur Verstärkung der Wechselwirkung zwischen
ATIII und den Gerinnungsfaktoren IXa, Xa und/oder XIa. Heparin und
Heparinanaloga sind aus vielen kommerziellen Quellen erhältlich.
Heparinderivate sind ebenfalls im Handel erhältlich und/oder nach bekannten
oder später
in der Technik entwickelten Vorschriften herstellbar. Siehe Oosta
et al., Multiple funktionelle Domänen des Heparinmoleküls, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 78:829 (1981).
-
Die
Konzentration der Antikoagulantien, etwa der Glykosaminoglykane
in der Koagulationskontrolllösung
liegt vorzugsweise in dem Bereich von etwa 0,01 U/ml bis etwa 0,15
U/ml, bevorzugter von etwa 0,01 U/ml bis etwa 0,1 U/ml, noch bevorzugter
von etwa 0,03 U/ml bis etwa 0,07 U/ml und insbesondere bei etwa 0,05
U/ml, wobei U heparinäquivalente
Einheiten gemäß unten
stehender Definition und ml Milliliter der Koagulationskontrolllösung sind.
Diese Konzentrationen werden in der Kontrolllösung so wie sie eingesetzt
wird als bevorzugt angegeben, ohne Rücksicht darauf, ob die Lösung eine
als solche hergestellte Lösung
oder eine aus einem festen (z. B. gefriergetrockneten) Gemisch wiederhergestellte
Lösung
ist. Die entsprechende Konzentration an Glykosaminoglykan in einer
festen Zusammensetzung liegt vorzugsweise in dem Bereich von etwa
0,1 U/g bis etwa 1,8 U/g, bevorzugter von etwa 0,3 U/g bis etwa
1,2 U/g, noch bevorzugter von etwa 0,4 U/g bis etwa 0,8 U/g und
insbesondere bei etwa 0,6 U/g auf Trockengewichtsbasis, wobei U
heparinäquivalente
Einheiten sind.
-
Andere
Konzentrationen in der festen Zusammensetzung können zur Anwendung kommen,
jedoch mit notwendigen Einstellungen, um eine Kontrolllösung mit
den oben genannten bevorzugten Konzentrationen des Antikoagulans
in der Kontrolllösung
zu erreichen. Wie angegeben, sind die Einheiten U des Glykosaminoglykans
hier als heparinäquivalente
Einheiten angegeben. D. h. die Einheit U stellt die Menge eines
gegebenen Antikoagulans (z. B. des Glykosaminoglykans) dar, die
ausreicht, um eine Antikoagulansaktivität, vorzugsweise eine Antifaktor-X-Aktivität zu haben,
die etwa gleich der Antikoagulansaktivität, vorzugsweise der Antifaktor-X-Aktivität von normalem
unfraktioniertem Heparin (UFH) bei den angegebenen Zahlenwerten
ist. Die angegebenen Zahlenwerte stellen daher für unfraktioniertes Heparin
und für
Heparinfraktionen oder Heparinderivate mit der gleichen spezifischen
Aktivität
(je nachdem auf Gewicht oder Volumen bezogen) wie unfraktioniertes
Heparin aktuelle Einheiten der Heparinaktivität Uhep dar,
wobei eine Einheit der Heparinaktivität in der United States Pharmacopeia
(USP) definiert ist. Siehe auch Yin et al., Heparin-Accelarated
Inhibition of Activated Factor X by Its Plasma Inhibitor, Biochem.
Biophys. Acts 201:387 (1970); Yin et al., Plasma-Heparin: A Unique, Practical Submicrogram
Sensitive Assay, J. Lab. Clin. Med. 81:298 (1973). Bei Heparinanalogen,
einigen Heparinfraktionen, Heparinderivaten oder anderen Antikoagulanzien,
die eine andere spezifische Aktivität (bezogen auf Gewicht oder
Volumen je nach dem) als unfraktioniertes Heparin haben, sollten
deren Mengen demgegenüber
jedoch ausreichend sein, die gleich starke Antikoagulansaktivität wie unfraktioniertes
Heparin zu bewirken, falls das UHF bei den genannten Konzentrationswerten
eingesetzt würde. Äquivalente
Antikoagulansaktivitäten
werden vorzugsweise durch einen Aktivitätstest bestimmt, der ein Substrat
einbezieht, das unfraktioniertem Heparin und Nicht-UHF-Glykosaminoglykan
gemeinsam ist. Wenn das Glykosaminoglykan z. B. Dermatansulfat ist,
kann die heparinäquivalente
Aktivität
unter Benutzung eines Tests bestimmt werden, der die Glykosaminoglykanaktivität für Gerinnungsfaktor
Xa bestimmt.
-
Die
Koagulationskontrollzusammensetzung kann neben dem Primat-Plasma,
Nichtprimat-Säugerplasma
und Antikoagulans andere Bestandteile enthalten. Die Kontrollzusammensetzung
enthält
z. B. vorzugsweise Puffer und Streckmittel. Der Puffer kann irgendein
geeigneter Puffer sein und hat vorzugsweise einen pKa in
dem Bereich von etwa 6 bis 8, bevorzugter von etwa 7 bis 8 und insbesondere
von etwa 7,1 bis etwa 7,6. Bevorzugte Puffer sind z. B. N-2-Hydroxyethylpiperazin-N-2-ethansulfonsäure (HEPES)
und 3-(N-Morpholino)-propansulfonsäure (MOPS),
wobei HEPES der am meisten bevorzugte Puffer ist. Andere beispielhafte
Puffer sind Tris, N,N-bis-(Hydroxyethyl)-2-aminoethansulfonsäure (BES),
N-tris-(hydroxymethyl)-methyl-2-aminoethansulfonsäure (TES),
3-[N-tris(Hydroxymethyl)methylamino]-2-hydroxypropansulfonsäure (TAPSO) und 3-[N-tris(Hydroxymethyl-methylamino]-propansulfonsäure (TAPS)
neben anderen. Die Menge des enthaltenen Puffers kann im Allgemeinen
auf PT- und/oder APTT-Zeiten basieren und vorzugsweise von etwa
20 mM bis etwa 200 mM reichen und insbesondere etwa 50 mM in der
Kontrolllösung
betragen. Die Streckmittel, die in der Kontrollzusammensetzung enthalten
sein können,
sind Glycin, Glucit, Mannit, Sorbit, Lactose, Dextrose und dergleichen.
Glycin ist ein bevorzugtes Streckmittel. Streckmittel sind vorzugsweise in
einer Menge enthalten, die von etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-%
reicht und insbesondere etwa 1 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der
Gesamtlösung
beträgt
unter der Annahme einer Lösungsdichte
von etwa 1 g/ml. D, h., 1 Gew.-% Streckmittel ist gleich 10 g Streckmittel
je 1 Lösung.
Stabilisatoren, Konservierungsmittel und andere in der Technik bekannte
Bestandteile können
ebenfalls in der Koagulationskontrollzusammensetzung eingesetzt
werden. Stabilisatoren können
nützlicherweise
z. B. Goodspuffer, Tris, Rinderserumalbumin (BSA), Piperazin-N,N-bis(2-ethansulfonsäure, 1,5
Natriumsalz (PIPES), Imidazol, 3-(N-Morpholino)-2-hydroxypropansulfonsäure (MOPSO),
MOPS, BES, TES, HEPES, TAPSO, TAPS, 3-[N-bis(Hydroxyethyl)amino]-2-hydroxypropansulfonsäure (DIPSO),
Piperazin-N,N'-bis(2-hydroxypropansulfonsäure (POPSO),
N-Hydroxyethylpiperazin-N'-2-hydroxypropansulfonsäure (HEPSO),
Tricin und Bicin sein. Konservierungsmittel, die zur Verhinderung
des Wachstums von Mikroorganismen hilfreich sein können, wie
antifungale, antibakterielle und Antihefe-Zusammensetzungen können ebenfalls
im Gemisch enthalten sein. Beispielhafte Konservierungsmittel sind
organische Säuren,
wie Propionsäure,
Natriumazid, Thimerosal, BHA, BHT und vorformulierte Multiaktivitätsformulierungen,
wie ProClin®.
Die Konzentrationen dieser zusätzlichen
Mischungsbestandteile können durch
einen Fachmann bestimmt und optimiert werden. Der gesamte Volumenbeitrag
dieser zusätzlichen
Bestandteile zu einer Koagulationskontrolllösung kann im Allgemeinen von
etwa 0 bis 3 Volumenprozent und vorzugsweise von etwa 0 bis 2 Volumenprozent
relativ zum Volumen der Gesamtlösung
reichen. Kontrollzusammensetzungen enthalten typischerweise etwa
1 Volumenprozent, bezogen auf das Volumen der Gesamtlösung, dieser
anderen Bestandteile.
-
Das
Primat-Plasma und das Nichtprimat-Säugerplasma werden vorzugsweise
in ausreichenden Mengen miteinander vereinigt, um die gewünschte Prothrombinzeit(PT)-
und/oder aktivierte partielle Thromboplastinzeit(APTT)-Koagulationszeit
für Kontrollen
der Stufe I, II oder Stufe III zu erreichen – vorzugsweise, jedoch nicht
notwendigerweise, in einer Endzusammensetzung, die ein Glykosaminoglykan
in den oben angegebenen Konzentrationsbereichen enthält. Die
Koagulationskontrolle kann im Allgemeinen eine PT in dem Bereich von
etwa 9 Sekunden bis etwa 35 Sekunden und eine APTT in dem Bereich
von etwa 20 Sekunden bis etwa 100 Sekunden haben. Insbesondere für eine Koagulationskontrollzusammensetzung
der Stufe I liegt die PT vorzugsweise in dem Bereich von etwa 9
Sekunden bis etwa 14 Sekunden, bevorzugter in dem Bereich von etwa
11 Sekunden bis etwa 13 Sekunden und insbesondere bei etwa 12 Sekunden.
Die APTT für
eine Kontrolle der Stufe I liegt vorzugsweise in dem Bereich von
etwa 20 Sekunden bis etwa 34 Sekunden, bevorzugter in dem Bereich
von etwa 22 Sekunden bis etwa 32 Sekunden und insbesondere bei etwa
30 Sekunden. Für eine
Koagulationskontrolle der Stufe II liegt die PT vorzugsweise in
dem Bereich von etwa 15 Sekunden bis etwa 25 Sekunden, bevorzugter
von etwa 17 Sekunden bis etwa 22 Sekunden und insbesondere bei etwa
20 Sekunden. Die APTT für
eine Kontrolle der Stufe II liegt vorzugsweise in dem Bereich von
etwa 40 Sekunden bis etwa 60 Sekunden, bevorzugter in dem Bereich
von etwa 47 Sekunden bis etwa 53 Sekunden und insbesondere bei etwa
50 Sekunden. Für
eine Koagulationskontrolle der Stufe III liegt die PT vorzugsweise
in dem Bereich von etwa 25 Sekunden bis etwa 33 Sekunden, bevorzugter
von etwa 27 Sekunden bis etwa 31 Sekunden und insbesondere bei etwa
28 Sekunden. Die APTT für
eine Kontrolle der Stufe III liegt vorzugsweise in dem Bereich von
etwa 70 Sekunden bis etwa 100 Sekunden, bevorzugter in dem Bereich
von etwa 75 Sekunden bis etwa 85 Sekunden und insbesondere bei etwa
78 Sekunden. Jede der vorerwähnten
PT-Testzeiten wird vorzugsweise bestimmt unter Benutzung eines Thromboplastin-Reagenz
mit einem Internationalen Empfindlichkeitsindex (ISI) von etwa 2,
wie etwa ThromboMAX® (Sigma, St. Louis, MO).
Jede der vorerwähnten APTT-Testzeiten
wird vorzugsweise bestimmt mit einem APTT-Reagenz, das als solches gegen Heparin
und Lupus-Antikoagulans (Sigma APTT-FSL) mäßig empfindlich ist, und unter
Benutzung eines geeigneten Analysators (z. B. AMAX CS-190).
-
Das
Primat-Plasma und das Nichtprimat-Säugerplasma werden im Allgemeinen
miteinander vereinigt, so dass das Verhältnis von Nichtprimat-Säugerplasma
zu Primat-Plasma in dem Bereich von etwa 1:200 bis etwa 1:5, bevorzugter
in dem Bereich von etwa 1:200 bis etwa 1:10 und insbesondere in
dem Bereich von etwa 1:50 bis etwa 1:20 liegt, wobei das Verhältnis auf
das Volumen (für
eine Kontrolllösung)
oder das Gewicht (für eine
Kontrollzusammensetzung in gefriergetrockneter Form) bezogen ist.
Eine Koaqulationskontrolllösung
enthält
vorzugsweise Primat-Plasma, wie Humanplasma, in einer Menge in dem
Bereich von etwa 78 bis etwa 99,5 Volumenprozent und ein Nichtprimat-Säugerplasma,
wie Rinderplasma, in einer Menge in dem Bereich von etwa 0,5 bis
etwa 12 Volumenprozent. Die am meisten bevorzugten Verhältnisse
und/oder Volumenprozente für
einzelne Kontrollstufen variieren in Abhängigkeit von der Art und Qualität des Primat-
oder Humanplasmas (z. B. normales Humanplasma gegenüber anormalem
Humanplasma und Art des anormalen Plasmas) und von der Art und Qualität des Nichtprimat-Säugerplasmas
(z. B. Rind gegenüber
Schwein; normal gegenüber
anormal), die in der Koagulationszusammensetzung eingesetzt sind.
-
Das
Antikoagulans wird den Plasmalösungen
vorzugsweise als eine erste Stufe (z. B. unmittelbar nach Sammlung
oder unmittelbar nach dem Auftauen der Plasmen) oder wenigstens
als eine frühe
Stufe bei der Herstellung der Koagulations kontrolle zugesetzt. Ohne
Festlegung auf eine in den Ansprüchen
nicht spezifisch angegebene Theorie wird die frühe Zugabe des Antikoagulans
(z. B. Heparin) die Antikoagulationsaktivität von Plasmabestandteilen,
wie Antithrombin III und Heparin-Cofaktor II, verstärken und
dadurch die Aktivierung von Gerinnungsfaktoren ausschließen und/oder
abschwächen.
Obgleich die folgenden Betrachtungen mit Bezug auf Humanplasmen
und Glykosaminoglykane beschrieben werden, sind sie in gleicher
Weise auf die Bildung von Kontrollzusammensetzungen mit anderen
Primat-Plasmen und
anderen Antikoagulanzien anwendbar. Bei einer bevorzugten Lösung wird
Humanplasma mit dem Glykosaminoglykan unter Bildung einer Humanplasmalösung vereinigt,
das Nichtprimat-Säugerplasma
wird mit dem Glykosaminoglykan unter Bildung einer Nichtprimat-Säugerplasmalösung vereinigt,
und die Humanplasmalösung
und dann die Nichtprimat-Säugerplasmalösung werden
vereinigt.
-
Bei
dieser bevorzugten Lösung
ist die Konzentration des Glykosaminoglykans in der Humanplasmalösung und
der Nichtprimat-Säugerplasmalösung vorzugsweise
in jeder solchen Lösung
die gleiche und vorzugsweise gleich der Zielkonzentration für die Koagulationskontrolle,
aber sie könnte
jedoch gewünschtenfalls in
jeder Lösung
verschieden sein. Wenn eine oder mehrere der Plasmen behandelt werden,
z. B. zur Reinigung, kann das Heparin ebenfalls vor dieser Behandlung
zugesetzt werden.
-
Im
Allgemeinen könnten
jedoch auch andere Wege bei der Vereinigung von Primat-Plasma, Nichtprimat-Säugerplasma
und Glykosaminoglykan zur Anwendung kommen. Bei einem anderen Weg
z. B. wird das Humanplasma zuerst mit dem Nichtprimat-Säugerplasma unter Bildung eines
Plasmagemisches vereinigt, und das Glykosaminoglykan wird dann mit
dem Plasmagemisch vereinigt. Bei einem weiteren alternativen Weg wird
das Humanplasma mit dem Glykosaminoglykan unter Bildung einer Humanplasmalösung vereinigt,
und die Humanplasmalösung
wird dann mit dem Nichtprimat-Säugerplasma
vereinigt. Auf einem ähnlichen
Weg wird Nichtprimat-Säugerplasma
mit dem Glykosaminoglykan unter Bildung einer Nichtprimat-Säugerplasmalösung vereinigt,
und dann wird die Nichtprimat-Säugerplasmalösung mit
dem Humanplasma vereinigt.
-
Bei
allen vorgenannten Vorgehensweisen wird Glykosaminoglykan, das in
seiner handelsüblichen Form
typischerweise ein Feststoff ist, vorzugsweise in einem Puffer in
Lösung
gebracht, bevor es mit dem Humanplasma und/oder mit dem Nichtprimat-Säugerplasma
vereinigt wird. Die vorherige Löslichmachung
des Glykosaminoglykans in dem Puffer anstatt direkt in dem Plasma
vermeidet eine extensive Mischung, die zur Löslichmachung des Glykans in
dem Plasma erforderlich ist, und trägt dadurch dazu bei, die Aktivierung
von Plasmaenzymen zu vermeiden. Die Streckmittel (z. B. Glycin),
Stabilisatoren und/oder Konservierungsmittel können heparinisierten Plasmalösungen vor
oder nach ihrer Vereinigung zugesetzt werden.
-
Bevorzugte
Koagulationskontrollzusammensetzungen enthalten normales Humanplasma,
Rinderplasma und Heparin oder ein Heparinderivat. Obgleich bevorzugte
Kontrollen der Stufe I, Stufe II und Stufe III unten unter Bezugnahme
auf Rinderplasma als das Nichtprimat-Säugerplasma und unter Bezugnahme
auf Heparin oder ein Heparinderivat als das Glykosaminoglykan beschrieben
werden, könnten
diese in dieser Beschreibung in äquivalenter
Weise durch andere Nichtprimat-Säugerplasmen
und andere Glykosaminoglykane ersetzt werden. Dieser Austausch liegt
im Hinblick auf die hier gegebene Unterweisung innerhalb des fachlichen
Könnens.
Obgleich außerdem
bevorzugte relative Mengen der verschiedenen Plasmakomponenten unten
für die
Koagulationskontrollzusammensetzungen der Stufen I, II und III angegeben
werden, können
von den Fachleuten auch Kombinationen der verschiedenen Plasmalösungen außerhalb der
angegebenen Bereiche, aber noch in den Erfindungsumfang fallend
entwickelt werden.
-
Eine
bevorzugte Koagulationskontrolle der Stufe I enthält normales
Humanplasma, normales Rinderplasma, Heparin oder ein Heparinderivat,
ein oder mehrere Puffer und wahlweise ein aktiviertes Plasma, ein Streckmittel,
ein Konservierungsmittel und/oder einen Stabilisator – siehe
Beispiel 3. Nach einem bevorzugten Verfahren wird die bevorzugte
Kontrolle der Stufe I dadurch hergestellt, dass man Heparin oder
ein Heparinderivat in einem Puffer in Lösung bringt und dann das gepufferte
Heparin (oder gepufferte Heparinderivat) mit normalem Humanplasma
unter Bildung einer heparinisierten Humanplasmalösung vereinigt, die Heparin
oder Heparinderivat in einer Konzentration in dem Bereich von etwa
0,01 U/ml bis etwa 0,15 U/ml enthält. Ein Streckmittel kann ebenfalls
in die heparinisierte Rinderrplasmalösung eingebracht werden. In ähnlicher
Weise wird das gepufferte Heparin (oder gepufferte Heparinderivat)
mit wie oben beschrieben gereinigtem Rinderplasma unter Bildung
einer heparinisierten Rinderplasmalösung vereinigt, die Heparin
oder Heparinderivat in einer Konzentration in dem Bereich von etwa
0,01 U/ml bis etwa 0,15 U/ml enthält. Ein Streckmittel kann in
die heparinisierte Humanplasmalösung
ebenfalls eingebracht werden. Falls in der Kontrollzusammensetzung
eingesetzt, wird ein aktiviertes Plasma vorzugsweise aus der heparinisierten
normalen Humanplasmalösung
hergestellt. Beispielsweise kann durch Glaswolle aktiviertes Plasma
in der Weise hergestellt werden, dass man die heparinisierte Humanplasmalösung mit
Glaswolle über
einen Zeitraum in dem Bereich von etwa 12 Stunden bis etwa 30 Stunden,
vorzugsweise für
einen Zeitraum von etwa 15 Stunden bis etwa 18 Stunden bei einer Temperatur
in dem Bereich von etwa 2°C
bis etwa 8°C
in Berührung
bringt. Ein Streckmittel kann der heparinisierten aktivierten Plasmalösung zugesetzt werden.
Die heparinisierte normale Humanplasmalösung, die heparinisierte Rinderplasmalösung und,
falls enthalten, die heparinisierte aktivierte Plasmalösung werden
dann in geeigneten relativen Mengen zu einer Kontrollzusammensetzung
der Stufe I mit dem gewünschten
PT- und APTT-Wert vereinigt.
-
Die
heparinisierten Plasmalösungen
werden vorzugsweise in relativen Verhältnissen vereinigt, um eine
Kontrolllösung
der Stufe I zu bilden, die normales Humanplasma in einer Menge in
dem Bereich von etwa 78 Volumenprozent bis etwa 99,5 Volumenprozent,
Rinderplasma in einer Menge in dem Bereich von etwa 0,5 Volumenprozent
bis etwa 12 Volumenprozent, aktiviertes Plasma in einer Menge von
nicht mehr als etwa 7 Volumenprozent enthält, wobei andere Bestandteile
(z. B. Puffer, Streckmittel, usw.) nicht mehr als etwa 3 Volumenprozent
ausmachen. Die heparinisierten Plasmalösungen werden noch bevorzugter
in relativen Anteilen zu einer Kontrolllösung der Stufe I vereinigt,
die normales Humanplasma in einer Menge in dem Bereich von etwa
86 Volumenprozent bis etwa 99 Volumenprozent, Rinderplasma in einer
Menge in dem Bereich von etwa 1 Volumenprozent bis etwa 6 Volumenprozent,
aktiviertes Plasma in einer Menge von nicht mehr als etwa 5 Volumenprozent
enthält,
wobei andere Bestandteile (z. B. Puffer, Streckmittel usw.) nicht
mehr als etwa 2 Volumenprozent ausmachen. Die heparinisierten Plasmalösungen werden
insbesondere in relativen Anteilen zu einer Kontrolllösung der
Stufe I vereinigt, die normales Humanplasma in einer Menge in dem
Bereich von etwa 88 Volumenprozent bis etwa 95 Volumenprozent, Rinderplasma
in einer Menge in dem Bereich von etwa 2 Volumenprozent bis etwa
4 Volumenprozent, aktiviertes Plasma in einer Menge in dem Bereich
von etwa 3 Volumenprozent bis etwa 5 Volumenprozent enthält, wobei
andere Bestandteile (z. B. Puffer, Streckmittel usw.) in dem Bereich
von etwa 1 Volumenprozent bis etwa 2 Volumenprozent liegen.
-
Die
bevorzugten Koagulationskontrollen der Stufe II und Stufe III enthalten
normales Humanplasma, normales Rinderplasma, Plasma mit Faktormangel,
Heparin oder ein Heparinderivat, ein oder mehrere Puffer, ein Streckmittel
und wahlweise ein Konservierungsmittel und/oder einen Stabilisator.
Siehe Beispiel 4 (Stufe II) und Beispiel 5 (Stufe III). Die bevorzugte
Kontrolle der Stufe II und der Stufe III werden in der Weise hergestellt,
dass man eine heparinisierte Humanplasmalösung aus normalem Humanplasma
bildet und eine heparinisierte Rinderplasmalösung bildet, wie oben für die Kontrolle
der Stufe I beschrieben wurde. Eine heparinisierte Faktormangel-Plasmalösung wird
ebenfalls hergestellt, vorzugsweise aus der heparinisierten normalen Humanplasmalösung durch
Absorbieren derselben nach bekannten Methoden mit einem Absorbtionsmittel, vorzugsweise
mit Aluminiumhydroxid. Die heparinisierte normale Humanplasmalösung, die
heparinisierte Rinderplasmalösung
und die heparinisierte Faktormangel-Plasmalösung werden dann in geeigneten
relativen Mengen unter Bildung einer Kontrollzusammensetzung der
Stufe II oder einer Kontrollzusammensetzung der Stufe III mit den
gewünschten
PT- bzw. APTT-Werten vereinigt.
-
Zur
Bildung einer bevorzugten Kontrollzusammensetzung der Stufe II werden
diese heparinisierten Plasmalösungen
vorzugsweise in relativen Verhältnissen
zusammengebracht, um eine Kontrolllösung zu bilden, die Plasma
mit Faktormangel in einer Menge im Bereich von etwa 75 Volumenprozent
bis etwa 85 Volumenprozent, Rinderplasma in einer Menge in dem Bereich
von etwa 0,5 Volumenprozent bis etwa 12 Volumenprozent und normales
Humanplasma in einer Menge in dem Bereich von etwa 0,5 Volumenprozent
bis etwa 24,5 Volumenprozent enthält, wobei andere Bestandteile
(z. B. Puffer, Streckmittel usw.) nicht mehr als etwa 3 Volumen prozent
ausmachen. Die heparinisierten Plasmalösungen werden bevorzugter in
relativen Verhältnissen
vereinigt, um eine Kontrolllösung
der Stufe II zu bilden, die Plasma mit Faktormangel in einer Menge
in dem Bereich von etwa 77 Volumenprozent bis etwa 83 Volumenprozent,
Rinderplasma in einer Menge in dem Bereich von etwa 1 Volumenprozent
bis etwa 6 Volumenprozent und normales Humanplasma in einer Menge in
dem Bereich von etwa 8 Volumenprozent bis etwa 22 Volumenprozent
enthält,
wobei andere Bestandteile (z. B. Puffer, Streckmittel usw.) nicht
mehr als etwa 2 Volumenprozent ausmachen. Die heparinisierten Plasmalösungen werden
insbesondere in relativen Verhältnissen
vereinigt, um eine Kontrolllösung
der Stufe II zu bilden, die Plasma mit Faktormangel in einer Menge
in dem Bereich von etwa 78 Volumenprozent bis etwa 82 Volumenprozent,
Rinderplasma in einer Menge in dem Bereich von etwa 2 Volumenprozent
bis etwa 4 Volumenprozent und normales Humanplasma in einer Menge
in dem Bereich von etwa 11 Volumenprozent bis etwa 20 Volumenprozent
enthält,
wobei andere Bestandteile (z. B. Puffer, Streckmittel usw.) in dem
Bereich von etwa 1 Volumenprozent bis etwa 2 Volumenprozent liegen.
-
Eine
bevorzugte Kontrollzusammensetzung der Stufe III wird durch Vereinigung
dieser heparinisierten Plasmalösungen
in relativen Verhältnissen
unter Bildung einer Kontrolllösung
gebildet, die Plasma mit Faktormangel in einer Menge in dem Bereich
von etwa 85 Volumenprozent bis etwa 95 Volumenprozent, Rinderplasma
in einer Menge in dem Bereich von etwa 0,5 Volumenprozent bis etwa
12 Volumenprozent und normales Humanplasma in einer Menge in dem
Bereich von etwa 0,5 Volumenprozent bis etwa 14,5 Volumenprozent enthält, wobei
andere Komponenten (z. B. Puffer, Streckmittel usw.) nicht mehr
als etwa 3 Volumenprozent ausmachen. Die heparinisierten Plasmalösungen werden
bevorzugter in relativen Verhältnissen
zusammengebracht, um eine Kontrolllösung der Stufe III zu bilden,
die Plasma mit Faktarmangel in einer Menge in dem Bereich von etwa
87 Volumenprozent bis etwa 93 Volumenprozent, Rinderplasma in einer
Menge in dem Bereich von etwa 1 Volumenprozent bis etwa 6 Volumenprozent
und normales Humanplasma in einer Menge in dem Bereich von etwa
0,5 Volumenprozent bis etwa 12 Volumenprozent enthält, wobei
andere Bestandteile (z. B. Puffer, Streckmittel usw.) nicht mehr
als etwa 2 Volumenprozent ausmachen. Die heparinisierten Plasmalösungen werden
insbesondere in relativen Verhältnissen
zusammengebracht, um eine Kontrolllösung der Stufe III zu bilden,
die Plasma mit Faktormangel in einer Menge in dem Bereich von etwa
88 Volumenprozent bis etwa 92 Volumenprozent, Rinderplasma in einer
Menge in dem Bereich von 2 Volumenprozent bis etwa 4 Volumenprozent
und normales Humanplasma in einer Menge in dem Bereich von etwa
1 Volumenprozent bis etwa 10 Volumenprozent enthält, wobei andere Bestandteile
(z. B. Puffer, Streckmittel usw.) in dem Bereich von etwa 1 Volumenprozent
bis etwa 2 Volumenprozent liegen.
-
Die
wie oben beschriebenen Koagulationskontrolllösungen können nach in der Technik bekannten
Methoden gefriergetrocknet werden. Die Zusammensetzungen können z.
B. durch Einfrieren bei einer Temperatur und unter Vakuum für eine zur
Bildung der gefriergetrockneten Kontrollzusammensetzung ausreichenden
Zeitdauer gefriergetrocknet werden. Die Temperatur, das Vakuum und
die Zeitdauer sind nicht in enger Weise kritisch, jedoch kann die
Gefriertrocknung im Allgemeinen wie folgt durchgeführt werden.
Die Zusammensetzungen werden auf eine Tiefgefriertemperatur, typischerweise
in dem Bereich von etwa –60°C bis etwa –20°C ohne Vakuum
für eine
Zeitdauer eingefroren, die in dem Bereich von etwa 2 Stunden bis
etwa 24 Stunden liegt. Dann wird ein Vakuum angelegt, vorzugsweise
bei einem absoluten Druck in dem Bereich von etwa 10 Millitorr bis
etwa 200 Millitorr. Die Lagerungstemperatur wird dann etwas angehoben,
typischerweise auf eine Temperatur in dem Bereich von etwa 0°C bis etwa
25°C, und
für eine
Zeitdauer, die ausreicht, um die Zusammensetzung gefrierzutrocknen.
Die Gefriertrocknung wird bevorzugter in der Weise durchgeführt, dass
die Zusammensetzung zuerst in einer Kammer ohne Vakuum während einer
Zeitdauer von etwa 4 Stunden auf eine Temperatur von etwa –40°C tiefgefroren
wird, dann in der Kammer ein Vakuum von weniger als etwa 200 Millitorr angelegt
wird und anschließend
die Temperatur vorzugsweise auf etwa 25°C für eine Zeitspanne angehoben wird,
die ausreicht, dass das Produkt etwa 4 Stunden lang etwa 25°C erreicht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
werden etwa 1 ml bis etwa 5 ml und vorzugsweise etwa 1 ml bis etwa
3 ml der Kontrolllösung
einer Ampulle zugeführt
und ohne Vakuum durch etwa 4-stündiges
Gefrieren bei etwa –40°C gefriergetrocknet.
Anschließend
wird ein Vakuum von weniger als etwa 200 Millitorr angelegt, und
die Lagertemperatur wird eine ausreichende Zeitdauer auf etwa 25°C angehoben,
um die Lösung
gefrierzutrocknen. Die gefriergetrocknete Zusammensetzung wird vorzugsweise
unter Vakuum abgedichtet. Die gefriergetrocknete Zusammensetzung kann
vor der Wiederherstellung etwa 2 Jahre bei Temperaturen von etwa
2°C bis
etwa 8°C
aufbewahrt werden.
-
Die
gefriergetrocknete Kontrollzusammensetzung kann unter Benutzung
von Wasser, einem geeigneten Puffer oder anderer Wiederherstellungslösung wiederhergestellt
werden. Vorzugsweise reicht das Volumen der Wiederherstellungslösung aus,
um Koagulationskontrolllösungen
mit den verschiedenen Plasmen bei den oben erwähnten relativen Volumina zu
bilden. Wenn die Verwendung eines größeren oder kleineren Wiederherstellungsvolumens
gewünscht
wird, sollten die in den als solche hergestellten Kontrolllösungen vorliegenden
Mengen der verschiedenen Plasmen vor der Gefriertrocknung demgemäss eingestellt
werden, damit nach der Gefriertrocknung wiederhergestellte Koagulations kontrolllösungen gebildet
werden, die die verschiedenen Plasmen in den vorerwähnten relativen
Volumina enthalten.
-
Die
wiederhergestellten Koagulationskontrollzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung haben eine erhöhte
Stabilität
in Bezug auf PT- und APTT-Tests. Wie z. B. in Beispiel 6 gezeigt
ist, haben wie beschrieben hergestellte und hier beanspruchte Kontrollen
der Stufe I, Stufe II und Stufe III eine ausgezeichnete Beständigkeit
bis zu 48 Stunden nach der Wiederherstellung – etwa 6 × länger als die gegenwärtigen im
Handel erhältlichen
Kontrollen.
-
Die
oben beschriebenen Koagulationskontrollen können verwendet werden, um PT-
und/oder APTT-Testsysteme für
Qualitätskontrollzwecke
zu bewerten. Diese Qualitätskontrollmethoden
umfassen im Allgemeinen die Vereinigung eines PT-Reagenz oder eines
APTT-Reagenz mit einer der oben beschriebenen Koagulationskontrollen
unter Bildung einer Testlösung,
Feststellung einer Gerinnselbildung in der Testlösung und Bestimmung der Zeit,
die von der Bildung der Testlösung
bis zur Feststellung der Gerinnselbildung in der Testlösung vergangen
ist. Zur Bewertung eines PT-Testsystems kann die Koagulationskontrolle
ein Antikoagulans und irgendein geeignetes Plasma enthalten. Zur
Bewertung von PT- oder APTT-Testsystemen enthält die Koagulationskontrolle
gemäß einer
Lösung
ein Antikoagulans und ein anormales Plasma. Bei einer anderen Lösung für die Qualitätskontrolle
des PT- oder APTT-Testsystems enthält die Koagulationskontrolle
Primat-Plasma, Nichtprimat-Säugerplasma
und einen Antikoagulans.
-
Prothrombinzeit(PT)-Reagenzien,
wie sie hier eingesetzt werden, beziehen sich auf eine Lösung mit einem
Gewebefaktor und kationischen Ionen, vorzugsweise Calciumionen (Ca++). Gewebefaktor ist ein integrales Membran-Glykoprotein, das
zur Einleitung der Blutgerinnung über den äußeren Weg biologisch aktiv ist.
Gewebefaktor enthält
eine Proteinkomponente, Gewebefaktorprotein und eine Lipid komponente.
Die Lipidkomponente des Gewebefaktors umfasst hauptsächlich Phospholipide.
Der Gewebefaktor kann natürlich
auftretender Gewebefaktor, wie der in Säugergewebeextrakten, oder alternativ
synthetisch hergestellt sein, z. B. durch Vereinigung von isoliertem
oder rekombinant erzeugtem Gewebefaktorprotein und Phospholipiden
in geeigneten Verhältnissen.
Siehe US-Patent Nr. 5,017,556 und die darin zitierten Literaturstellen.
-
Die
hier benutzten aktivierten partiellen Thromboplastinzeit(APTT)-Reagenzien
beziehen sich auf eine Lösung,
die den Gewebefaktor-Lipidbestandteil ohne Gewebefaktorprotein und
einen Innenweg-Aktivierungsfaktor enthält. Innenweg-Aktivierungsfaktoren
sind typischerweise negativ geladene Molekülteile mit einer großen spezifischen
Oberfläche
und können
z. B. Salze organischer Säuren
umfassen, wie Salze der Ellagsäure, und
Siliziumdioxid enthaltende Spezies, wie mikronisiertes Siliziumdioxid,
Kaolin, Celit und Glaswolle.
-
Eine
Gerinnselbildung kann festgestellt werden und die für diese
Gerinnselbildung erforderliche Zeit kann bestimmt werden unter Benutzung
von manuellen und/oder automatisierten Protokollen. Beispielhafte Methoden
zur Bestimmung der Gerinnselbildung sind u. a. visuelle Beobachtungen
mit einer „Kipprohr"-Technik, elektrochemische
Methoden (z. B. Fibrometer) und optische Methoden (z. B. aufgrund
des Absorptionsvermögens
oder der Änderungsgeschwindigkeit
des Absorptionsvermögens).
Beispielhafte automatisierte Analysatoren sind der AMAX CS-190 (Sigma Chemical,
St. Louis, MO).
-
Es
kann dann ein Vergleich der bestimmten Zeiten mit Zielbereichen
für die
besondere, in Auswertung befindliche Kontrollzusammensetzung angestellt
werden. Wo die Koagulationskontrolle mit einem PT-Reagenz kombiniert
wird, kann die bestimmte Zeit wie oben angegeben mit den PT-Zielzeiten für die Kontrollen der
Stufe I, Stufe II und Stufe III verglichen werden. Wo die Koagulationskontrolle
mit einem APTT-Reagenz kombiniert wird, kann die bestimmte Zeit
wie oben angegeben mit den APTT-Zielzeiten für die Kontrollen der Stufe
I, Stufe II und Stufe III verglichen werden. Bestimmte Zeiten, die
außerhalb
der Zielzeiten liegen, weisen für
das Testsystem auf Besorgnis bezüglich
der Qualitätskontrolle
hin. Diese Besorgnisse beziehen sich typischerweise auf das PT-/APTT-Reagenz
oder das Gerät
und/oder die Protokolle, die zur Bestimmung der Gerinnungszeit benutzt
wurden.
-
Die
folgende Beispiele erläutern
die Grundlagen und Vorteile der Erfindung.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Wirkung von
Heparin auf Koagulationskontrollen
-
Um
die Wirkung der Heparinzugabe zu einer Koagulationskontrollzusammensetzung
zu testen, wurden drei Kontrollzusammensetzungen der Stufe III,
die als Vorversuch Nr. A, B und C bezeichnet sind, hergestellt und
wie folgt bestimmt:
Eine heparinisierte normale Humanplasmalösung wurde
aus normalem Humanplasma hergestellt. Gefrorenes, citriertes Humanplasma
(3-4 % Citrat) wurde in einem Wasserbad bei 30-37°C aufgetaut.
In dem Vorversuch Nr. A, der als eine Versuchskontrolle diente,
wurde HEPES-Puffer (ohne Heparin) dem aufgetauten Plasma bis zu
einer Konzentration von 50 mM HEPES zugesetzt. Im Vorversuch Nr.
B und C wurde Heparin enthaltender HEPES-Puffer dem aufgetauten
Plasma bis zu einer Konzentration von 50 mM HEPES und 0,05 U/ml
Heparin zugesetzt, um eine heparinisierte normale Humanplasmalösung zu
bilden. In jedem Fall war der pH des HEPES-Puffers 7,2-7,4, und
der Puffer wurde im Voraus als ein 40-faches Konzentrat hergestellt,
um Verdünnungseffekte
bei Zugabe zu dem Plasma zu minimieren. Das Heparin war aus Rinderlunge
stammendes Heparin von pharmazeutischer Qualität, das auf 1000 U/ml in 0,85
%iger Salzlösung
verdünnt
war (Upjohn Co., Kalamazoo, MI).
-
Ein
Humanplasma mit Faktormangel wurde aus einem Teil der oben hergestellten,
heparinisierten, normalen Humanplasmalösung hergestellt. Die Gerinnungsfaktoren
II, VII, IX und X wurden durch 30-45 minütiges Mischen der heparinisierten
Humanplasmalösung
mit Aluminiumhydroxid (25 g/l) bei einer auf etwa 2-8°C gehaltenen
Temperatur absorbiert. Das Aluminiumoxid wurde durch Zentrifugierung
entfernt.
-
Eine
heparinisierte normale Rinderplasmalösung wurde ebenfalls hergestellt.
Geforenes, citriertes normales Rinderplasma wurde in einem auf einer
Temperatur in dem Bereich von etwa 2°C bis etwa 8°C gehaltenen Kühlschrank
aufgetaut und dann unter Benutzung eines groben Filters (Whitman
Nr. 1) filtriert, um Fällungsmittel
und/oder Teilchen zu entfernen, die sich bei der Tieftemperaturauftauung
gebildet hatten. Das Gefrieren, Auftauen und Entfernen der ausgefallenen
Teilchen wurde wiederholt. Das gereinigte Rinderplasma wurde unverpackt
hergestellt und dann bei –70°C aufbewahrt.
Zur Herstellung der heparinisierten Rinderplasmalösung wurde
gefrorenes gereinigtes Rinderplasma in einem Wasserbad bei einer
Temperatur von etwa 30-37°C
aufgetaut und ein Heparin enthaltender HEPES-Puffer wurde dem aufgetauten
Rinderplasma bis zu einer Konzentration von 50 mM HEPES und 0,05
U/ml Heparin zugesetzt.
-
Dann
wurden Kontrollzusammensetzungen der Stufe III dadurch hergestellt,
dass die heparinisierte (absorbierte) Humanplasmalösung mit
Faktormangel (etwa 89 Volumenprozent), die heparinisierte normale Humanplasmalösung (etwa
7 Volumenprozent) und die heparinisierte Rinderplasmalösung (etwa
4 Volumenprozent) vereinigt wurden. In dem Vorversuch Nr. C wurden
nach Vereinigung der verschiedenen Plasmalösungen zusätzliche 0,05 U/ml Heparin zugesetzt,
um die Heparingesamtkonzentration auf 0,1 U/ml zu bringen. Jedem
der Vorversuchzusammensetzungen wurde bis 1 Gew.-% Glycin zugesetzt,
und die Vorversuchzusammensetzungen wurden dann in Ampullen gefüllt und
gefriergetrocknet.
-
Alle
Vorversuchzusammensetzungen wurden anschließend nach Wiederherstellung
mit Wasser auf das gleiche Volumen, auf das die Ampullen vor der
Gefriertrocknung gefüllt
wurden, unter Benutzung der Prothrombinzeit(PT)- und aktivierten
partiellen Thromboplastinzeit(APTT)-Tests bewertet. Zur Stabilitätsprüfung wurden
die wiederhergestellten Proben unmittelbar nach der Wiederherstellung
und nach 24-stündiger
und 48-stündiger
Aufbewahrung an Bord des Analysators bei 15-22°C analysiert. Die Daten wurden
auf einem Koagulationsanalysator Amelung AMAX CS-190 unter Benutzung
eines PT-Reagenz mit einem ISI-Wert von 2,0 (Sigma Thromboplastin-XS)
und eines APTT-Reagenz gesammelt, das gegen Heparin und Lupus-Antikoagulans
(Sigma APTT-FSL) mäßig empfindlich
ist. Es wurden mechanische und optische Bestimmungen durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse sind unten für
PT-Tests (Tabelle 1A) und APTT-Tests (Tabelle 1B) angegeben. Die
angegebenen Daten in diesen Tabellen zeigen, dass Koagulationskontrollen
mit Heparin, das nach dem Auftauen und vor der Adsorption (Vorversuch
Nr. B und C) zugesetzt wurde, beständiger waren als Kontrollen
ohne Heparin (Vorversuch Nr. A). Der Vergleich der Daten für die Vorversuche
Nr. B und C zeigt, dass Heparin, welches nach Vereinigung der verschiedenen
Plasmen zugesetzt wurde, die APTT weiter erhöhte, aber geringe zusätzliche
Wirkung, wenn überhaupt,
auf die Stabilität
hatte.
-
-
Beispiel 2: Wirkung von
Rinderplasma auf Roagulationskontrollen
-
Um
die Wirkung von Rinderplasmakonzentrationen auf Koagulationskontrollzusammensetzung
zu testen, wurden Kontrollzusammensetzungen der Stufe III mit verschiedenen
relativen Mengen an Humanplasma mit Faktormangel, normalem Humanplasma
und Rinderplasma hergestellt und wie folgt bewertet.
-
Eine
heparinisierte normale Humanplasmalösung, eine heparinisierte Lösung von
Humanplasma mit Faktormangel und eine heparinisierte normale Rinderplasmalösung wurden
wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
-
Diese
Plasmalösungen
wurden dann in verschiedenen relativen Mengen zusammengegeben, wie
in Tabelle 2 summarisch angeführt
ist. Allen Zusammensetzungen wurde Glycin bis auf 1 Gew.-% zugesetzt,
und die Kontrolllösungen
wurden dann in Ampullen gefüllt
und gefriergetrocknet.
-
Alle
Kontrollzusammensetzungen wurden dann nach Wiederherstellung mit
Wasser auf das gleiche Volumen wie das Volumen, mit dem die Ampullen
vor der Gefriertrocknung ursprünglich
befüllt
wurden, unter Benutzung von Prothrombinzeit(PT)-Tests und aktivierten
partiellen Thromboplastinzeit(APTT)-Tests zahlenmäßig bewertet.
Zur Stabilitätsprüfung wurden
die wiederhergestellten Proben unmittelbar nach der Wiederherstellung
und nach 24-stündiger und
48-stündiger
Aufbewahrung an Bord des Analysators bei 15-22°C analysiert. Die Daten wurden
auf einem Koagulationsanalysator Amelung AMAX CS-190 unter Benutzung
eines PT-Reagenz mit einem ISI-Wert von 2,0 (Sigma Thromboplastin-XS)
und eines APTT-Reagenz gesammelt, das gegen Heparin und Lupus-Antikoagulans
(Sigma APTT-FSL) mäßig empfindlich
ist. Es wurden mechanische und optische Bestimmungen vorgenommen.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 für
PT-Tests (Tabelle 2A) und APTT-Tests (Tabelle 2B) angegeben. Die
in Tabelle 2 angegebenen Werte zeigen, dass erhöhte Gehalte an Rinderplasma
die PT erhöhten
und die APTT herabsetzten. Während
Rinderplasma die APTT-Stabilität
anscheinend schützt
und bei Mengen von 11 Volumenprozent oder weniger geringen Einfluss
auf die PT-Stabilität
hat, setzt Rinderplasma bei Gehalten von 13 Volumenprozent die PT-Stabilität anscheinend
herab.
-
-
-
Beispiel 3: Herstellung
von Koagulationskontrollen der Stufe I
-
Zur
Herstellung von Koagulationskontrollen der Stufe I, die sich zur
Nachahmung von normalem Plasma eignen, wurden vier Kontrollzusammensetzungen
der Stufe I, die als Vorversuche Nr. 1, 2, 3 und 4 bezeichnet wurden,
hergestellt und wie folgt ausgewertet.
-
Heparinisierte
normale Humanplasmalösung
und heparinisierte normale Rinderplasmalösung mit jeweils 0,05 U/ml
Heparin und 50 mM HEPES wurden wie in Beispiel 1 beschrieben aus
normalen Plasmen hergestellt mit der Ausnahme, dass das verwendete
Heparin ein aus Rinderlunge stammendes Natriumsalz des Heparins
war (Sigma Chemical, St. Louis, MO, Cat.-Nr. H4898).
-
Ein
heparinisiertes aktiviertes Plasma wurde aus einem Teil der oben
beschriebenen heparinisierten normalen Humanplasmalösung dadurch
hergestellt, dass man die heparinisierte Humanplasmalösung bei
einer Konzentration von 5 g/l Plasma etwa 15-18 Stunden bei einer
Temperatur von etwa 2-8°C
mit Glaswolle in Berührung
brachte. Die Glaswolle wurde anschließend durch Filtrieren aus der
Lösung
entfernt.
-
Den
heparinisierten Humanplasma-, Rinderplasma- und aktivierten Plasmalösungen wurde
bis 1 Gew.-% Glycin zugesetzt, und die Plasmalösungen wurden dann in verschiedenen
relativen Mengen als Mini-Vorversuche von 1 ml vereinigt, wie in
Tabelle 3A summarisch angegeben ist.
-
Jede
der Kontrollzusammensetzungen wurde anschließend so wie hergestellt ohne
Gefriertrocknung und Wiederherstellung durch Prothrombinzeit(PT)-Test
und aktiviertem partiellem Thromboplastinzeit(APTT)-Test ausgewertet.
Die Daten wurden auf einem Koagulationsanalysator Amelung AMAX CS-190 unter
Benutzung eines PT-Reagenz mit einem ISI-Wert von 2,0 (Sigma ThromboMAX®)
und eines APTT-Reagenz gesammelt, das gegen Heparin und Lupus-Antikoagulans
(Sigma APTT-FSL) mäßig empfindlich
ist. Es wurde eine mechanische und eine optische Bestimmung vorgenommen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3A für die PT-Tests und APTT-Tests
angegeben.
-
Vorversuch
Nr. 3 mit etwa 96 Volumenprozent normalem Humanplasma, etwa 3 Volumenprozent
mit Glaswolle aktiviertem Plasma und etwa 1 Volumenprozent Rinderplasma
lag innerhalb der Vorversuchszielwerte für mechanische PT (11,3-12,8
Sekunden) und mechanische APTT (21-30 Sekunden). Eine Koagulationskontrolle
mit der gleichen Zusammensetzung wie Vorversuch Nr. 3 wurde anschließend in
einem Prozess im Produktionsmaßstab
(20 Liter) unverpackt hergestellt, wobei bis 1 Gew.-% Glycin den
Massengemischen zugesetzt wurde. Die Kontrollzusammensetzung der
Stufe I im Produktionsmaßstab
wurde wie hergestellt („Hauptmasse") und nach Gefriertrocknung
und Wiederherstellung („Fertiggestellt") bewertet, wobei
die Datensammlung wie oben beschrieben, jedoch nur durch mechanische
Prüfung
erfolgte. Die in Tabelle 3B aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass
die Kontrollzusammensetzung des Vorversuchs der Stufe I ohne Stabilitätsverlust
auf wirtschaftliche Mengen übertragbar
war. Die Kontrollen von Stufe I im Produktionsmaßstab waren außerdem für mechanische
PT (11,2-12,8 Sekunden) und mechanische APTT (20-32 Sekunden) innerhalb
der Zielwerte der Hauptmasse. Es wurden weitere Produktionsläufe mit
Volumina bis zu 40 Litern mit ähnlichen Ergebnissen
durchgeführt
(Daten nicht angegeben).
-
-
Tabelle
3B: Kontrollzusammensetzung der Stufe I im Produktionsmaßstab (PT-
und APTT-Daten)
-
Beispiel 4: Herstellung
von Koagulationskontrollen der Stufe II
-
Zur
Herstellung von Koagulationskontrollen der Stufe II, die zur Nachbildung
des Plasmas von Patienten unter einer milden Antikoagulationstherapie
geeignet sind, wurden neun Kontrollzusammensetzungen der Stufe II,
die als Vorversuche Nr. 1-9 bezeichnet sind, hergestellt und wie
folgt ausgewertet.
-
Heparinisierte
normale Humanplasmalösung,
heparinisierte normale Rinderplasmalösung und heparinisierte Humanplasmalösung mit
Faktormangel, die jeweils 0,05 U/ml Heparin und 50 mM HEPES enthalten, wurden
wie in Beispiel 3 beschrieben hergestellt.
-
Die
heparinisierte normale Humanplasma-, normale Rinderplasma- und Faktormangel-Humanplasmalösung wurden
dann in verschiedenen relativen Mengen als Mini-Vorversuche von
1 ml vereinigt, wie in Tabelle 4A summarisch angegeben ist.
-
Alle
Kontrollzusammensetzungen wurden dann wie hergestellt ohne Gefriertrocknung
und Wiederherstellung unter Benutzung des Prothrombinzeit(PT)-Tests
und der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit(APTT)-Tests bewertet.
Die Daten wurden auf einem Koagulationsanalysator Amelung AMAX CS-190
unter Benutzung eines PT-Reagenz mit einem ISI-Wert von 2,0 (Sigma
ThromboMAX®)
und eines APTT-Reagenz
gesammelt, das gegen Heparin und Lupus-Antikoagulans (Sigma APTT-FSL) mäßig empfindlich
ist. Es wurden nur mechanische Bestimmungen durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4A für
die PT-Tests und APTT-Tests
angegeben.
-
Vorversuch
Nr. 8, der etwa 77 Volumenprozent Humanplasma mit Faktormangel,
19 Volumenprozent normales Humanplasma und etwa 4 Volumenprozent
Rinderplasma enthielt, lag innerhalb der Vorversuchszielwerte für mechanische
PT (18-21 Sekunden) und mechanische APTT (51-55 Sekunden). Eine
Koagulationskontrolle mit derselben Zusammensetzung wie Vorversuch
Nr. 8, jedoch mit Zusatz von 1 Gew.-% Glycin, wurde anschließend in
einem Verfahren im Produktionsmaßstab (20 Liter) unverpackt
hergestellt. Die Kontrollzusammensetzung im Produktionsmaßstab der
Stufe II wurde wie hergestellt („Hauptmasse") und nach Gefriertrocknung
und Wiederherstellung („Fertiggestellt") mit der wie oben
beschriebenen Datensammlung bewertet. Die in Tabelle 4B gezeigten
Ergebnisse demonstrieren, dass die Kontrollvorversuchszusammensetzung
der Stufe II ohne Verlust an Stabilität auf kommerzielle Mengen übertragbar
war. Außerdem
lagen die Kontrollen der Stufe II im Produktionsmaßstab innerhalb
der Zielwerte der Hauptmasse für
mechanische PT (17-22 Sekunden) und mechanische APTT (50-57 Sekunden).
Zusätzliche
Produktionsläufe
mit bis zu 40 Litern wurden ebenfalls mit ähnlichen Ergebnissen durchgeführt (Daten
nicht gezeigt).
-
Tabelle
4A: Vorversuchskontrollzusammensetzungen der Stufe II (PT- und APTT-Daten)
-
Tabelle
4B: Kontrollzusammensetzung der Stufe II im Produktionsmaßstab (PT-
und APTT-Daten)
-
Beispiel 5: Herstellung
von Roagulationskontrollen der Stufe III
-
Zur
Herstellung von Koagulationskontrollen der Stufe III, die zur Nachbildung
des Plasmas von Patienten unter einer starken Antikoagulationstherapie
geeignet sind, wurden elf Kontrollzusammensetzungen der Stufe III,
die als Versuche Nr. 1-11 bezeichnet sind, hergestellt und wie folgt
ausgewertet.
-
Heparinisierte
normale Humanplasmalösung,
heparinisierte normale Rinderplasmalösung und heparinisierte Humanplasmalösung mit
Faktormangel, die jeweils 0,05 U/ml Heparin und 50 mM HEPES enthalten, wurden
wie in Beispiel 3 beschrieben hergestellt.
-
Die
heparinisierte normale Humanplasma-, normale Rinderplasma- und Faktormangel-Humanplasmalösung wurden
dann in verschiedenen relativen Mengen als Minivorversuche von 1
ml vereinigt, wie in Tabelle 5A summarisch angegeben ist.
-
Alle
Kontrollzusammensetzungen wurden dann wie hergestellt ohne Gefriertrocknung
und Wiederherstellung unter Benutzung des Prothrombinzeit(PT)-Tests
und der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit(APTT)-Tests bewertet.
Die Daten wurden auf einem Koagulationsanalysator Amelung AMAX CS-190
unter Benutzung eines PT-Reagenz mit einem ISI-Wert von 2,0 (Sigma
ThromboMAX®)
und eines APTT-Reagenz
gesammelt, das gegen Heparin und Lupus-Antikoagulans (Sigma APTT-FSL)
mäßig empfindlich
ist. Es wurden nur mechanische Bestimmungen durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5A für
die PT-Tests und APTT-Tests angegeben.
-
Vorversuch
Nr. 11 mit etwa 90 Volumenprozent Humanplasma mit Faktormangel,
6 Volumenprozent normalem Humanplasma und etwa 4 Volumenprozent
Rinderplasma lag für
mechanische PT (25-31 Sekunden) und mechanische APTT (71-79 Sekunden)
innerhalb der Vorversuchszielwerte. Eine Koagulationskontrolle mit
der gleichen Zusammensetzung wie Vorversuch Nr. 11, jedoch mit Zusatz
von 1 Gew.-% Glycin, wurde anschließend in einem Verfahren im
großtechnischen
Maßstab
(10 Liter) unverpackt hergestellt. Die Kontrollzusammensetzung im
Produktionsmaßstab
der Stufe III wurde wie hergestellt („Hauptmasse") und nach Gefriertrocknung
und Wiederherstellung („Fertiggestellt") mit der wie oben
beschriebenen Datensammlung bewertet. Die in Tabelle 5B gezeigten
Ergebnisse demonstrieren, dass die Kontrollvorversuchszusammensetzung
der Stufe III ohne Verlust an Stabilität auf kommerzielle Mengen übertragbar
war. Außerdem
lagen die Kontrollen der Stufe III im Produktionsmaßstab innerhalb
der Zielwerte der Hauptmasse für
mechanische PT (25-31 Sekunden) und mechanische APTT (71-80 Sekunden).
Zusätzliche
Produktionsläufe
mit bis zu 40 Litern wurden ebenfalls mit ähnlichen Ergebnissen durchgeführt (Daten
nicht gezeigt). Tabelle
5A: Vorversuchskontrollzusammensetzungen der Stufe III (PT- und
APTT-Daten)
Tabelle
5B: Kontrollzusammensetzung der Stufe III im Produktionsmaßstab (PT-
und APTT-Daten)
-
Beispiel 6: Stalailitätsstudien
der Koagulations- Kontrollen
der Stufe I, II und III im Produktionsmaßstab
-
Die
Koagulationskontrollen der Stufe I, Stufe II und Stufe III, die
wie in den Beispielen 3, 4 bzw. 5 beschrieben in Läufen im
Produktionsmaßstab
hergestellt wurden, wurden nach wiederhergestellter Stabilität bewertet.
-
Alle
Kontrollzusammensetzungen wurden unter Benutzung von Tests der Prothrombinzeit(PT)
und der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit(APTT) bewertet.
Die Tests wurden durchgeführt
an Kontrollen unmittelbar nach Wiederherstellung mit Wasser auf
das gleiche Volumen wie dem, mit dem die Ampullen vor der Gefriertrocknung
gefüllt
wurden, und auch zu Zeitpunkten 8 Stunden, 24 Stunden, 48 Stunden
nach Wiederherstellung. Die wiederhergestellten Lösungen wurden
bei 2-8°C
aufbewahrt. Daten wurden auf einem Koagulationsanalysator Amelung
AMAX CS-190 unter Benutzung eines PT-Reagenz mit einem ISI-Wert
von 2,0 (Sigma ThromboMAX®) und eines APTT-Reagenz
gesammelt, das gegen Heparin und Lupus-Antikoagulans (Sigma APTT-FSL)
mäßig empfindlich
war. Es wurden optische und mechanische Bestimmungen durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6A für
die PT-Tests und in Tabelle 6B für
APTT-Tests angegeben.
-
Die
Daten in diesen Tabellen sind auch in den 1A und 1B für optische
PT bzw. mechanische PT und in den 2A und 2B für optische
APTT bzw. mechanische APTT angegeben. Diese Daten zeigen, dass die
nach den beschriebenen Protokollen hergestellten und hier beanspruchten
Kontrollen der Stufe I, II und III eine überlegene Stabilität selbst
bis zu 48 Stunden nach Wiederherstellung haben.
-
-
Im
Lichte der detaillierten Beschreibung der Erfindung und der oben
vorgelegten Beispiele ist anzuerkennen, dass die verschiedenen Ziele
der Erfindung erreicht werden.
-
Die
hier vorgelegten Erläuterungen
und Darstellungen sollen andere Fachleute mit der Erfindung, ihren
Grundlagen und ihrer praktischen Anwendung vertraut machen. Diese
Fachleute können
die Erfindung ihren zahlreichen Ausführungsformen so anpassen und
anwenden, wie sie für
die Erfordernisse eines besonderen Einsatzes am besten geeignet
ist. Die angegebenen spezifischen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung sollen demgemäss
die Erfindung nicht erschöpfend
behandeln oder einschränken.