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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren und Arzneimittel zur
Hemmung der Aktivität
des Tumornekrosefaktors (TNF) gerichtet.
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Technischer Hintergrund
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Tumornekrosefaktor
(TNF) ist ein proinflammatorisches Cytokin, das von einem breiten
Spektrum von Zellen produziert wird. Er spielt bei der Abwehr des
Wirtes eine Schlüsselrolle,
wobei er komplexe zelluläre Reaktionen
unterschiedlicher und sogar gegensätzlicher Natur vermittelt (Aggarwal
et al., 1996). Im Überschuß kann TNF
schädliche
systemische Wirkungen ausüben.
Zwei spezifische Zelloberflächen-Rezeptoren hoher
Affinität,
der p55-TNF-Rezeptor (p55 TNF-R) und der p75-TNF-Rezeptor (p75 TNF-R), dienen als Übertragungselemente,
wobei das intrazelluläre
Signal für
Zellreaktionen auf TNF bereitgestellt wird. Die extrazellulären Teile
der TNF-Rs, die als lösliche
TNF-Rs bekannt sind, wurden früher
als TBP-I bzw. TBP-II bezeichnet (vgl. Wallach, US-Patent Nr. 5,359,037
und Tartaglia et al., 1992; Loetscher et al., 1991).
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Die
biologischen Wirkungen von TNF hängen
von dessen Konzentration und der Stelle der Erzeugung ab. In geringen
Konzentrationen kann TNF wünschenswerte
Homöostase-
und Abwehrfunktionen hervorbringen. Durch diese Wirkungen können zum
Beispiel Tumorzellen oder virusinfizierte Zellen zerstört und die
antibakteriellen Aktivitäten
von Granulocyten gesteigert werden. Auf diese Weise trägt TNF zum
Schutz des Organismus gegen infektiöse Krankheitserreger und zur
Genesung von einer Verletzung bei. In höheren Konzentrationen kann
TNF jedoch systemisch oder in bestimmten Geweben mit anderen Cytokinen,
insbesondere Interleukin-1, zusammenwirken, wobei viele Entzündungsreaktionen
verschlimmert werden.
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Darüber hinaus
ist jetzt bekannt, dass die Wirkungen von TNF-α, hauptsächlich auf das Gefäßsystem, eine
Hauptursache für
Symptome von septischem Schock sind (Tracey et al., 1986). Bei einigen
Krankheiten kann TNF einen übermäßigen Gewichtsverlust
(Kachexie) verursachen, indem die Aktivitäten von Adipocyten supprimiert
werden und Anorexie bewirkt wird.
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Es
hat sich herausgestellt, dass TNF (zusammen mit Interleukin-2) die
folgenden Wirkungen induziert: Fieber, Schlaf mit einem langsamen
Phasenwechsel, hämodynamischer
Schock, erhöhte
Produktion des Proteins der akuten Phase, verminderte Produktion
von Albumin, Aktivierung von vaskulären Endothelzellen, erhöhte Expression
von Molekülen
des Haupthistokompatibilitätskomplexes,
verminderte Menge von Lipoprotein-Lipase, verminderte Menge von
Cytochrom P450, erhöhte
Plasmaspiegel von Zink und Eisen, Fibroblasten-Proliferation, erhöhte Menge
von Kollagenase in Synovialzellen, erhöhte Aktivität der Cyclo-Oxygenase, Aktivierung
von T-Zellen und B-Zellen und Induzierung der Cytokin-Sekretion,
nämlich
der von TNF selbst, von Interleukin-1 und von Interleukin-6.
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Aufgrund
seiner pleiotropen Wirkung hat man angenommen, dass TNF an einer
Vielzahl pathologischer Zustände
in vielen unterschiedlichen Organen des Körpers beteiligt ist. In Blutgefäßen fördert TNF
hämorrhagischen
Schock, reguliert die Thrombomodulin-Menge in Endothelzellen herunter
und erhöht
die Prokoagulans-Aktivität. Er bewirkt
die Adhäsion
von weißen
Blutkörperchen
und wahrscheinlich von Blutplättchen an
die Wände
von Blutgefäßen und
kann so Prozesse fördern,
die sowohl zu Atherosklerose als auch Vaskulitis führen.
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TNF
aktiviert Blutzellen und bewirkt die Adhäsion von Neutrophilen, Eosinophilen,
Monocyten/Makrophagen sowie T- und B-Lymphocyten. Durch Induzierung
von Interleukin-6 und Interleukin-8 steigert TNF die Chemotaxis
von Entzündungszellen
und deren Eindringen in Gewebe. TNF spielt daher eine Rolle bei
der Gewebeschädigung
bei Autoimmunerkrankungen, Allergien und Transplantatabstoßung.
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TNF
ist auch als Cachectin bezeichnet worden, weil es die Stoffwechselaktivitäten von
Adipocyten moduliert und zu dem Stoffwechselabfall und der Kachexie,
die Krebs, chronische Infektionen, chronisches Herzversagen und
chronische Entzündung
begleiten, beiträgt.
TNF kann auch eine Rolle bei der Gewebeschädigung bei Autoimmunerkrankungen,
Allergien und Transplantatabstoßung
spielen.
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TNF übt auch
Stoffwechselwirkungen auf Skelett- und Herzmuskel aus. Er übt auch
starke Wirkungen auf die Leber aus: er setzt den Stoffwechsel von
Albumin und Cytochrom P450 herab und erhöht die Produktion von Fibrinogen,
saures α-Glycoprotein (AGP)
und anderen Proteinen der akuten Phase. Er kann auch eine Nekrose
des Darms bewirken.
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Im
Zentralnervensystem durchdringt TNF die Blut-Hirn-Schranke und induziert
Fieber, erhöhten
Schlaf und Anorexie. Eine erhöhte
TNF-Konzentration steht auch mit multipler Sklerose im Zusammenhang.
Er bewirkt auch Nebennierenblutung und beeinträchtigt die Produktion von Steroidhormonen,
erhöht
die Menge von Collagenase und PGE-2 in der Haut und bewirkt den
Abbau von Knochen und Knorpel, indem Osteoclasten aktiviert werden.
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TNF
ist daher an der Pathogenese vieler unerwünschter Entzündungszustände und
an Autoimmunerkrankungen, Transplantatabstoßung, Vaskulitis und Atherosklerose
beteiligt. Er scheint eine Rolle bei Herzversagen, der Reaktion
auf Krebs und Anorexia nervosa zu spielen. Aus diesem Grunde hat
man nach Mitteln zur Hemmung der Aktivität von TNF gesucht, um auf diesem
Wege eine Vielzahl von Krankheiten zu bekämpfen.
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Bei
der Untersuchung von Möglichkeiten,
dem schädlichen
Potential von TNF bei bestimmten klinischen Zuständen entgegen zu wirken, suchten
Forscher nach natürlichen
TNF-Inhibitoren (Engelmann et al., 1989; Engelmann et al., 1990;
Seckinger et al., 1989; Olsson et al., 1989). Solche Mittel, die
zuerst in Urin entdeckt wurden, waren strukturell mit den extrazellulären Cytokin-Bindungsdomänen der
beiden membranassoziierten TNF-Rs identisch (Nophar et al., 1990).
Diese abgestoßenen
löslichen
TNF-Rs (sTNF-Rs) können
mit den Zelloberflächen-Rezeptoren um TNF
konkurrieren und so die Cytokin-Aktivität blockieren.
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Wechselwirkungen
zwischen den TNF-Rs und ihrem Liganden sind jedoch viel komplexer
als anfangs gedacht. In physiologischen Konzentrationen zerfallen
die trimeren und biologisch aktiven TNF-Moleküle, wobei sie zu inaktiven
monomeren Formen dissoziieren (Petersen et al., 1989; Aderka et
al., 1992). Die Zugabe von sTNF-Rs zu den TNF-Trimeren fördert die
Bildung von Komplexen zwischen ihnen, wodurch die aktiven, trimeren
Formen von TNF bewahrt und deren Zerfall verhindert wird (Aderka
et al., 1991; De Groote et al., 1993). Dieser biologisch aktive
TNF kann von diesem Komplex dissoziieren und freien TNF, der abgebaut
wurde, ersetzen, sodass auf diese Weise eine konstante Konzentration
von freiem, biologisch aktivem, trimerem Cytokin aufrechterhalten
wird. Diese reversible Wechselwirkung zwischen den löslichen
Rezeptoren und ihrem Liganden erweitert die Funktionen, die den
TNF-Rezeptoren zugeschrieben
werden können.
In ihrer löslichen Form
können
die TNF-Rs als:
- (a) TNF-Antagonisten (wenn sie, bezogen auf
TNF, im großen Überschuß vorliegen),
- (b) TNF-Trägerproteine
(zwischen Körperkompartimenten),
- (c) Reservoirs für
biologisch aktiven TNF mit langsamer Freisetzung,
- (d) Stabilisatoren der biologisch aktiven Form von TNF (die
auch die Halbwertszeit von TNF verlängern können), und
- (e) TNF-„Puffer" dienen, indem die
Wirkungen hoher Konzentrationen von TNF gehemmt und dieser den Zellen
in einer geringen und wohl eingestellten Menge präsentiert
wird (Aderka et al., 1992).
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Die
Funktionen der TNF-Rezeptoren sind daher nicht auf die Signalübertragung
beschränkt,
sondern umfassen für
deren lösliche
Formen extrazelluläre
regulatorische Funktionen, die die lokale und systemische Verfügbarkeit
von biologisch aktivem TNF beeinflussen.
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TNF und Krankheit
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Die
Untersuchung von Patienten mit septischem Schock aufgrund von Meningokokkämie zeigte,
dass bei Patienten mit tödlichem
Ausgang das TNF/sTNF-Rs-Verhältnis im
Vergleich zu den Patienten, bei denen die Gesundheit wiederhergestellt
wurde, höher
war, was vermuten läßt, dass
zwischen dem Liganden und seinen Inhibitoren eine entscheidende
Gleichgewichtsstörung
bestand (Girardin et al., 1994). Der bevorzugte nächste Schritt
schien darin zu bestehen, das im Überschuss vorliegende TNF zu
neutralisieren.
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Tatsächlich stellte
sich heraus, dass dimere Fc-Fusionskonstrukte von p55 sTNF-R, nicht
jedoch von p75 sTNF-R, Mäuse
vor letalen Dosen von LPS schützten
(Evans et al., 1994), wenn sie nicht später als 1-3 Stunden nach LPS-Gabe
verabreicht wurden (Peppel et al., 1991; Mohler et al., 1993; Ashkenazi
et al., 1991; Lesslauer et al., 1991). Dies lässt vermuten, dass die Symptome
von septischem Schock auftreten, wenn die anfangs erzeugten hohen
TNF-Konzentrationen während
des engen Zeitfensters nicht durch entsprechende Konzentrationen
von löslichen
Rezeptoren gepuffert werden.
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Zu
der zunehmenden Verwirrung trägt
bei, dass eine Neutralisierung von TNF mit einem gegen TNF gerichteten
monoclonalen Ab (Abraham et al., 1995; Kaul et al., 1996) oder einem
p55 sTNF-R-IgG1 (Leighton et al., 1996) bei Patienten mit schwerer
Sepsis oder septischem Schock zu widersprüchlichen Ergebnissen führt. Bei
einer Untersuchung erwiesen sich die Antikörper als unwirksam (Abraham
et al., 1995), während
bei der anderen die Verabreichung der Antikörper nur für die Patienten von Nutzen
war, deren Grundlinien-Spiegel an Interleukin-6 höher als
1000 pg/ml war, bei Patienten mit geringerem Interleukin-6-Spiegel
jedoch die Mortalität
erhöht
wurde (Kaul et al., 1995). Bei einem anderen Versuch nach dem Zufallsprinzip
wiesen Sepsis-Patienten, denen ein rekombinantes Dimer, das aus
sTNF-R und dem Fc-Teil von IgG1 bestand, verabreicht worden war,
im Vergleich zu Patienten, die mit einem Placebo behandelt worden
waren (30%), eine höhere
Mortalität
auf (48-53%) (Suffredini et al., 1994; Fisher et al., 1996). Interessanterweise
war die Mortalität
der Patienten umso höher,
je höher
die verabreichte Dosis der sTNF-Rs war (Fisher et al., 1996). Es
wurde vermutet, dass die wirksame Entfernung des im Blutkreislauf
befindlichen TNF zur Verschlimmerung der systemischen Infektion
führen
könnte
(Fisher et al., 1996). Im Gegensatz dazu war bei einer vor kurzem
durchgeführten
Untersuchung die Verabreichung von ähnlichen löslichen Fc-Rezeptor-Konstrukten für Sepsis-Patienten
trotz deren Interleukin-6-Serumspiegel offensichtlich von Nutzen,
wobei im Vergleich zu Placebo-behandelten Individuen die Mortalität um 36%
vermindert wurde (Leighton et al., 1996). Diese widersprüchlichen
Daten vermitteln den Eindruck, dass die Verabreichung von sTNF-Rs
einen sehr engen therapeutischen Index aufweisen könnte und
es schwierig ist, diesen auf den einzelnen Kranken zu übertragen.
Eine zu große
Menge der Rezeptoren kann TNF vollständig neutralisieren, wobei
sich die systemische Infektion verschlimmert, während eine zu geringe Menge
der Rezeptoren TNF nicht ausreichend neutralisieren kann, was zu
septischem Schock und dem Tod des Patienten führen kann. Die tatsächliche
Herausforderung besteht in der Feinabstimmung der sTNF-R-Dosis, die es erlaubt,
dass geringe TNF-Spiegel ihre Schutzwirkungen ausüben. Paradoxerweise
können
daher Dosen von sTNF-Rs, die niedriger als die bisher eingesetzten
sind (Fisher et al., 1996), für
Patienten mit septischem Schock eher von Nutzen sein als höhere.
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Da
die Neutralisierung von TNF nicht vollständig sein sollte, sondern auf
das Verbleiben geringer Mengen an biologisch aktivem TNF abzielen
sollte, die die gewünschten
vorteilhaften Wirkungen ausüben,
können vielleicht
natürliche
lösliche
TNF-Rezeptoren für
diesen Zweck ideal geeignet sein.
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TNF
ist auch bei der Pathogenese von Morbus Crohn, einer chronischen
und zur Behinderung führenden
Störung
des Darms, ein zentrales Cytokin und stellt daher ein Hauptziel
für eine
spezifische Immuntherapie dar (Braegger et al., 1992; MacDonald
et al., 1990; Breese et al., 1994). Tatsächlich wurde durch die Behandlung
von Morbus Crohn-Patienten mit chimären monoclonalen Antikörpern gegen
TNF eine spektakuläre Remission
bei Patienten induziert, die auf eine herkömmliche Therapie nicht ansprachen
(van Dullemen et al., 1995). Ob Präparate von sTNF-Rs mit langsamer
Freisetzung (Eliaz et al., 1966) identische Wirkungen auf den Verlauf
dieser Krankheit ausüben,
muss noch bestimmt werden.
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Bei
einer anderen Autoimmunstörung,
nämlich
rheumatoider Arthritis, wurde gezeigt, dass Serum-sTNF-Rs zur Überwachung
der Krankheitsaktivität
geeignet sein können
(Cope et al., 1992; Roux-Lombard et al., 1993). Es zeigte sich,
dass trotz des Vorliegens hoher Mengen an TNF-Inhibitoren in Gelenken,
die von rheumatoider Arthritis betroffen waren, diese Inhibitoren
nicht ausreichten, die TNF-Aktivität zu neutralisieren (Cope et
al., 1992). Eine Doppelblinduntersuchung nach dem Zufallsprinzip,
bei der die Verabreichung von gegen TNF gerichteten chimären monoclonalen
Antikörpern
an Patienten mit rheumatoider Arthritis verglichen wurde, führte zu
einer eindrucksvollen klinischen Remission (Levine et al., 1994).
Kürzlich
wurde gezeigt, dass der Einbau der sTNF-Rs in polymere Systeme wie
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere
oder Polymilchsäure-Glykolsäure und
deren subkutane Injektion systemisch natürliche p55 sTNF-Rs in hohen
Konzentrationen mit einer konstanten Rate über längere Zeiträume (mehr als einen Monat)
bereitstellen kann (Eliaz et al., 1966). Es ist daher möglich, dass
sich sTNF-Rs auch bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis
als therapeutisch wirksam erweisen.
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TNF, TNF-Rs und das Herz
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In
Seren von Patienten mit Herzversagen sind erhöhte Konzentrationen von TNF
und dessen löslichen Rezeptoren
nachgewiesen worden (Levine et al., 1990). TNF kann bei diesem Zustand
zu einer beeinträchtigten
Herzmuskelkontraktion beitragen, da es sich zeigte, dass er eine
signifikante Herabsetzung der Myocyten-Verkürzung hervorruft (Cunnion,
1990). Ganze Herzen, die mit Serum von Tieren, die 18-22 Stunden
zuvor mit TNF behandelt worden waren, perfundiert wurden, zeigten
darüber
hinaus im Vergleich zu Kontrollen eine signifikante Beeinträchtigung
und verminderte Geschwindigkeit der Relaxation (DeMeules et al.,
1992). Ähnliche
beeinträchtigende
Wirkungen können
dem Herzmuskel möglicherweise
zugefügt
werden, wenn das Herz ständig
TNF, der im Blutkreislauf von Patienten mit Herzversagen zirkuliert,
ausgesetzt ist (Levine et al., 1990). Eine Neutralisierung des Cytokins
mit sTNF-rs kann zur Behandlung von Herzversagen geeignet sein.
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Hemmung von
TNF
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Es
ist berichtet worden, dass Heparin TNF bindet (Lantz et al., 1991).
Die Signifikanz dieser Beobachtung wurde jedoch nie untersucht.
Die Wirkungen von Heparin scheinen den Wirkungen von TNF genau entgegengesetzt
zu sein, wie in Lantz et al. in Tabelle I gezeigt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Heparin und/oder
eines Derivats davon in Kombination mit einem löslichen TNF-Rezeptor zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Hemmung der biologischen Aktivität von TNF.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Bereitstellung von Arzneimitteln,
die Heparin und/oder ein Derivat davon in Kombination mit mindestens
einem löslichen
TNF-Rezeptor umfassen, zur Hemmung der biologischen Aktivität von TNF.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Bereitstellung eines Kits zur gleichzeitigen
oder aufeinander folgenden Verabreichung einer solchen Zusammensetzung,
der die aktiven Inhaltsstoffe zusammen mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger
sowie Anweisungen zur Verwendung umfasst.
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Es
hat sich herausgestellt, dass Heparin und Heparine mit niedrigem
Molekulargewicht die biologische Cytokin-Aktivität von TNF hemmen, insbesondere
wenn sie mit einem weiteren TNF bindenden Protein wirken. Heparin
ist ein natürliches
TNF bindendes Protein und vernetzt wahrscheinlich TNF mit dessen
Rezeptoren p55 TNF und p75 TNF. Dies hemmt die biologische Cytokin-Aktivität von TNF,
indem vermutlich die Trimerisierung der TNF-Rezeptoren gestört wird.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung stellen die vorstehende
Theorie über
die Wirkung auf, ohne jedoch daran gebunden zu sein. Durch Verabreichung
von Heparin oder einem Derivat davon zusammen mit einem löslichen
TNF-Rezeptor wird daher die biologische Aktivität von TNF gehemmt und die Störungen,
die durch im Überschuss
vorliegenden TNF verursacht werden, können erfolgreich behandelt werden.
Heparin oder ein Derivat davon kann gleichzeitig mit dem TNF-Rezeptor
verabreicht werden, entweder in Form separater Zusammensetzungen
oder in Form von Zusammensetzungen, die sowohl Heparin oder ein
Derivat davon als auch mindestens einen löslichen TNF-Rezeptor enthalten.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Die 1A und 1B sind
Diagramme, die die Hemmung der TNF-Aktivität durch Heparin (1A) und
Clexane® (1B)
zeigen.
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2 ist
ein Diagramm, das die Wirkung einer Vorbehandlung von Zellen mit
Heparin auf die TNF-Cytotoxizität
als Funktion der Zeit, in der die Zellen vor TNF-Zugabe mit Heparin behandelt wurden,
zeigt.
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Die 3A und 3B zeigen
den Einfluss der Entfernung des Überstandes
auf die cytotoxischen Wirkungen von TNF.
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4A zeigt
die Wechselwirkungen von Heparin mit p55 sTNF-R und TNF.
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4B zeigt
die Wechselwirkungen von Clexane® mit
p55 sTNF-R und TNF.
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5A zeigt
die Wechselwirkung von Heparin mit p75 sTNF-R und TNF.
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5B zeigt
die Wechselwirkungen von Clexane® mit
p75 sTNF-R und TNF.
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6A zeigt
die Wirkung von Heparin, das zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach
TNF-Anwendung zugegeben wurde.
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6B zeigt
die Wirkung von Clexane®, das zu unterschiedlichen
Zeitpunkten nach TNF-Anwendung zugegeben wurde.
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7 veranschaulicht
die Wechselwirkungen zwischen TNF, löslichen TNF-Rezeptoren und Heparin oder einem Heparin
mit niedrigem Molekulargewicht.
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8 zeigt
das Gleichgewicht zwischen TNF und dessen löslichen Rezeptoren.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Es
ist entdeckt worden, dass Heparin oder ein Heparin mit niedrigem
Molekulargewicht die Wirkung von sTNF-Rs verstärken kann, offensichtlich eher
in synergistischer als lediglich in additiver Weise.
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Heparin
ist ein Glycosaminoglycan, ein hochsulfatiertes Mucopolysaccharid,
das aus einer heterogenen Reihe sich wiederholender Disaccharid-Einheiten
besteht, die aus D-Glucuronsäure
oder L-Iduronsäure in
1,4-Glycosid-Bindung an Glucosamin bestehen. Jede der sich wiederholenden
Einheiten enthält
zwei Sulfatester und eine N-Sulfat-Gruppe. Heparin ist die am stärksten anionisch
geladene organische Säuresubstanz,
die jemals aus einem lebenden biologischen System isoliert worden
ist. Heparin kommt in vielen verschiedenen Körpergeweben vor, wobei jedoch
die Lunge, der Intestinaltrakt, die Leber und Mastzellen besonders
reich an Heparin sind. Bei Heparin handelt es sich um eine Familie
linearer Polymere, die sich in Kettenlänge und Molekulargewicht unterscheiden,
wobei seine genaue Gesamtzusammensetzung nicht bekannt ist.
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Handelsüblich wird
Heparin aus tierischen Geweben extrahiert, am häufigsten aus Rinder-Lungen
und der Darmschleimhaut von Rinder-, Schafs-, Schweine- und Ziegenarten.
In jeder Arzneiflasche von therapeutisch eingesetztem Heparin ist
ein eine große
Bandbreite von Molekülarten
im Bereich von 2000 bis 25 000 Dalton vorhanden. Die Wirksamkeit
von Heparin wird in Einheiten definiert, wobei eine Einheit die
Menge von Heparin ist, die die Koagulation von Schafsplasma durch
den Prozess der Rekalzifizierung verhindert. Verschiedene Extrakte
von Heparin können
hinsichtlich ihrer Wirksamkeit schwanken, d.h. die Wirksamkeit von
1 mg, bezogen auf das Gewicht, kann im Bereich von 80-170 Einheiten
liegen. Die Weltgesundheitsorganisation hat Referenzstandards für Heparin
erstellt.
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Heparin
zeigt seine Hemmwirkung auf den Ablauf der Blutkoagulationskaskade
durch mindestens zwei unterschiedliche Mechanismen. Erstens wird
die Serinprotease-Hemmwirkung von Antithrombin III mehrfach gesteigert,
wenn Heparin mit den Lysin-Resten von Antithrombin III bei hoher
Affinität
in einem stöchiometrischen
Verhältnis
von 1:1 Komplexe bildet. Zweitens kann Heparin aufgrund seiner hohen
Polyanionen-Ladungsdichte die Wirkung der als Koagulans wirkenden
positiv geladenen aktivierten Glycoprotein-Serinproteasen neutralisieren.
Heparin induziert auch den Abbau von Histamin durch Lipoprotein-Lipase
und Histaminase und besitzt auch entzündungshemmende Eigenschaften.
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Seit
Mitte der 1940er Jahre ist Heparin allgemein verwendet worden, hauptsächlich zur
prophylaktischen Verhinderung und Behandlung von thrombotischen
Erkrankungen wie tiefer Venenthrombose, Lungenembolie und Myokardinfarkt.
Eine weitere hauptsächliche
Verwendung von Heparin besteht in der Verhinderung der Blutkoagulation
in extrakorporalen Systemen, sodass Nierendialyse, Herz-Bypass-Operationen, Herz-,
Lungen-, Leber- und Nierentransplantationen, extrakorporale Lungen-Bypass-Sauerstoffanreicherung und
extrakorporale Kreislauf-Membranultrafiltration
ermöglicht
werden. Niedrige Dosen von Heparin mit niedrigem Molekulargewicht
werden verwendet, um die Bildung intravaskulärer Thromben prophylaktisch
zu verhindern. Auch Fragmente, Peptide und synthetisch hergestellte
Peptide von Heparin sind verwendet worden.
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Bei
Tiermodellen hat sich gezeigt, dass Heparin die Fähigkeit
von Autoimmun-T-Lymphocyten,
ihr Zielorgan zu erreichen, herabsetzt (Lider et al., 1990). Es
hat sich auch gezeigt, dass Heparin experimentell erzeugte Autoimmunerkrankungen
bei Ratten supprimiert und das Überleben
von Allotransplantaten in einem Maus-Modell für Hauttransplantation verlängert, wenn
es in niedrigen Dosen von etwa 5 Mikrogramm bei Mäusen und
20 Mikrogramm bei Ratten verwendet und einmal täglich injiziert wurde (Lider
et al., 1989).
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Man
kann davon ausgehen, dass die den beobachteten Wirkungen zugrunde
liegenden Mechanismen eine Hemmung der Freisetzung des Enzyms bzw.
der Enzyme, das/die für
das Durchdringen der Gefäßwand erforderlich
ist/sind, aus den T-Lymphocyten umfassen, wobei es sich hauptsächlich um
das Enzym Heparanase handelt, das spezifisch die Glycosaminglycan-Einheit
der subendothelialen extrazellulären
Matrix, die die Blutgefäße auskleidet,
angreift (Naparstek et al., 1984). In dem Modell der experimentellen
Autoimmunerkrankung Encephalomyelitis steht die Expression des Enzyms
Heparanase mit der Fähigkeit
der Autoimmun-T-Lymphocyten
im Zusammenhang, die Blutgefäßwände zu durchdringen
und das Gehirn anzugreifen.
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Ein
niedriges Molekulargewicht aufweisende Heparine mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 3000-6000, beispielsweise die in dem europäischen Patent
EP 0014184 offenbarten Heparine
mit niedrigem Molekulargewicht, stammen von Heparin. Einige Heparine
mit niedrigem Molekulargewicht sind unter unterschiedlichen Handelsnamen
wie Fragmin
® (vgl.
US-Patent Nr. 4,303,651), Fraxiparin
®, Fraxiparine
® (US-Patente
Nr. 4,486,420 und Nr. 4,692,435), Lovenox
® (Europäisches Patent
40144) und Clexane
® (US-Patent Nr. 3,948,917)
im Handel erhältlich.
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Es
gibt mehrere unterschiedliche Möglichkeiten
zur Herstellung von Heparinen mit niedrigem Molekulargewicht: Anreicherung
mittels Fraktionierung mit Ethanol und/oder Molekularsieb-Verfahren,
z.B. Gelfiltration oder Membranfiltration des in Standard-Heparin
vorhandenen Heparins mit niedrigem Molekulargewicht und gesteuerte
chemische (mittels salpetriger Säure,
wbw-Eliminierung oder Periodat-Oxidation)
oder enzymatische (mittels Heparinase) Depolymerisation. Die Bedingungen
zur Depolymerisation können
sorgfältig
gesteuert werden, um Produkte mit dem gewünschten Molekulargewicht zu
erhalten. Üblicherweise
wird eine Depolymerisation mittels salpetriger Säure verwendet. Auch die Benzylester
von Heparin können
mittels wbw-Eliminierung depolymerisiert werden, wobei der gleiche
Typ von Fragmenten wie bei der enzymatischen Depolymerisation unter
Verwendung von Heparinasen erhalten wird. Ein niedriges Molekulargewicht
aufweisendes Heparin mit einer geringen Antikoagulans-Aktivität, das die
chemische Grundstruktur von Heparin beibehält, kann mittels Depolymerisation
unter Verwendung von Periodat-Oxidation oder durch Entfernen der
Antithrombin bindenden Fraktion eines mittels anderer Verfahren
hergestellten Heparins mit niedrigem Molekulargewicht, wobei immobilisiertes
Antithrombin zur Adsorption verwendet wird, hergestellt werden.
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Fragmin® ist
ein Heparin mit niedrigem Molekulargewicht, dessen durchschnittliches
Molekulargewicht im Bereich von 4000-6000 Dalton liegt und das durch
gesteuerte Depolymerisation von Natrium-Heparin aus Schweine-Darmschleimhaut
mit salpetriger Säure
hergestellt wird. Es wird von Kabi Pharmacia, Schweden, unter dem
Namen Fragmin® zur
Verwendung als Antithrombotikum in Form von physiologischen Kochsalzlösungen zur
Injektion in Spritzen mit Einzeldosen von 2500 IE/0,2 ml und 5000
IE/0,2 ml, was etwa 16 mg bzw. 32 mg entspricht, hergestellt.
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Fraxiparin® und
Fraxiparine® sind
ein niedriges Molekulargewicht aufweisende Heparine mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von etwa 4500 Dalton, die aus Calcium-Heparin aus
Schweine-Darmschleimhaut durch Fraktionierung bzw. gesteuerte Depolymerisation
mit salpetriger Säure
hergestellt werden. Diese Heparine mit niedrigem Molekulargewicht
werden von Sanofi (Choay Laboratories) zur Verwendung als Antithrombotikum
in Einzeldosen, die etwa 36 mg umfassen, was 3075 IE/0,3 ml Wasser
entspricht, hergestellt.
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Lovenox® (Enoxaprain/e),
ein Heparin-Fragment mit niedrigem Molekulargewicht, das durch Depolymerisation
von Natrium-Heparin aus der Darmschleimhaut des Schweines unter
Verwendung von wbw-Eliminierung hergestellt wird, wird von Pharmuka
SF, Frankreich unter den Namen Clexane® und
Lovenox® zur
Verwendung als Antithrombotikum in Einzeldosis-Spritzen, die 20
mg/0,2 ml Wasser und 40 mg/0,4 ml Wasser umfassen, hergestellt und
von Rhone-Poulenc vertrieben.
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Heparine
mit niedrigem Molekulargewicht, die durch Fraktionierung oder gesteuerte
Depolymerisation von Heparinen hergestellt werden, zeigen im Vergleich
zu Heparin verbesserte antithrombotische Wirksamkeit, aber auch
unterschiedliche pharmakokinetische Eigenschaften. Die Halbwertszeit
ist verdoppelt und die biologische Verfügbarkeit ist in Bezug auf ihre
Antikoagulans-Wirkung nach subkutaner Injektion höher (Bratt
et al., 1985; Bone et al., 1987).
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Die
Eigenschaften der vorstehend beschriebenen Heparine mit niedrigem
Molekulargewicht sind allen Heparinen mit niedrigem Molekulargewicht
gemeinsam, ungeachtet des Herstellungsverfahrens, der strukturellen
Unterschiede (der durch Depolymerisation erzeugten oder derjenigen,
die von einer Variation des als Rohmaterial verwendeten Heparins
abhängen)
oder der Antikoagulans-Aktivität,
vorausgesetzt, dass das verwendete Heparin mit niedrigem Molekulargewicht
in der Lage ist, die TNF-Sekretion durch in Ruhephase befindliche
T-Zellen und/oder Makrophagen als Reaktion auf die Aktivierung durch
einen Kontakt mit spezifischen Antigenen, Mitogenen, aufgeschlossener
extrazellulärer
Matrix oder deren Proteinbestandteilen wie Fibronectin oder Laminin
in vitro zu hemmen.
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Um
die Wirksamkeit der Hemmung der TNF-Aktivität zu testen (vgl. Beispiele
1 und 2) wurden WISH-Zellen in 100 μl Medium in einer Konzentration
von 30 000 Zellen pro Vertiefung ausgesät. 16 Stunden später, wenn
die Zellen eine Konfluenz von etwa 90% erreicht hatten, wurden den
Vertiefungen TNF, Rezeptoren, Heparin oder Clexane
® zugegeben.
Die den entsprechenden Vertiefungen zugegebenen Endkonzentrationen
waren wie folgt:
TNF | 0,5
ng/ml |
Heparin | 1
Einheit/ml |
Clexane® | 1
Einheit/ml |
TBPI
(p55 TNF-Rezeptor) | 5
ng/ml |
TBPII
(p75 TNF-Rezeptor) | 10
ng/ml |
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Die
unterschiedlichen Kombinationen wurden in Eppendorf-Teströhrchen gemischt,
wobei ein Endvolumen von 300 μl
erreicht wurde. Dann wurden der entsprechenden Vertiefung 50 μl zugegeben.
Wenn eine Inkubation erforderlich war, wurde diese in einem Eppendorf-Teströhrchen 30
Minuten bei 37°C
in einem Gemisch oder separat durchgeführt. Nach Zugabe jeder der
unterschiedlichen Kombinationen wurden jeder Vertiefung 50 μl Cycloheximid
zugegeben. 16 Stunden später
wurden die Zellüberstände verworfen
und der Farbstoff Neutralrot wurde 1 Stunde bei 37°C zugegeben.
Der Farbstoff wurde aus überlebenden
Zellen mit einer Sorensen- Lösung extrahiert
und die Ergebnisse wurden in einer ELISA-Ablesevorrichtung abgelesen.
-
Es
stellte sich heraus, dass die Zugabe von 1 Einheit Heparin/ml zu
0,5 ng TNF/ml zu einer biologischen TNF-Aktivität von etwa 25% führte (d.h.
einer Verminderung der Cytotoxizität von 49% auf 27%), wie in 1A gezeigt.
Clexane® übte eine ähnliche
Wirkung aus, wie in 1B gezeigt. Daher hemmten sowohl
Heparin als auch Clexane®, ein Heparin mit niedrigem
Molekulargewicht, die Toxizität
von TNF.
-
Man
nimmt an, dass Heparin die zelluläre Bindung von TNF stört. Wie
in Beispiel 3 genauer ausgeführt,
wurden WISH-Zellen 0 bis 30 Minuten vor TNF-Zugabe mit Heparin vorbehandelt.
Durch diese Vorbehandlung wurde die TNF-Cytotoxizität erheblich
gehemmt, wie in 2 gezeigt. Die Hemmwirkung von
Heparin äußerte sich
sofort (zum Zeitpunkt 0), was vermuten ließ, dass sie nicht auf eine
metabolische Wirkung, durch die eine Resistenz der Zellen gegen
TNF induziert wird, zurückzuführen ist.
-
Mögliche Erklärungen für dieses
Phänomen
sind:
- (1) Heparin kann an TNF-Rezeptoren (Zelloberflächen- oder
lösliche
Rezeptoren) binden, wodurch die Bindung von TNF an dessen Rezeptoren
gestört
wird.
- (2) Heparin beeinträchtigt
nicht TNF-Rezeptoren. Es kann mit TNF in dem Moment seiner Anwendung Komplexe
bilden und/oder es kann die Bindung von Liganden an zellassoziierte
Rezeptoren stören
und TNF daran hindern, die Rezeptor-Trimerisierung zu induzieren, was eine
Voraussetzung für
die Signalübertragung
darstellt.
-
Wie
aus Beispiel 4 ersichtlich, führt
die Entfernung von Heparin oder eines Heparins mit niedrigem Molekulargewicht
aus dem Überstand
zu einer sofortigen Beseitigung seiner Schutzwirkung gegen die TNF-Cytotoxizität. Die Gegenwart
von Heparin oder eines Heparins mit niedrigem Molekulargewicht ist
daher für
die Hemmung der TNF-Aktivität erforderlich.
Die Polysaccharide induzieren in den Zellen, die mit diesen Polysacchariden
vorbehandelt wurden, keinen metabolischen Resistenzzustand. Zwischen
Heparin oder einem Heparin mit niedrigem Molekulargewicht und Zellmembran-Elementen
wie TNF-Rezeptoren gibt es keine Affinität, da es durch einfaches mechanisches
Waschen praktisch entfernt wird und die TNF-Hemmwirkungen aufgehoben werden.
-
Da
die „zelluläre Wirkung" von Heparin entfernt
werden kann, kann daher angenommen werden, dass die TNF-Hemmwirkung
von Heparin wahrscheinlich auf sein Anhaften an TNF zurückzuführen ist,
was dessen Assoziation mit den TNF-Rs der Zellmembran verhindert
oder diese stört.
-
Wie
in Beispiel 5 genauer ausgeführt,
zeigte eine Untersuchung der Bindung von Heparin oder Clexane® an
die löslichen
Rezeptoren oder den TNF/TNF-R-Komplex unter Bezugnahme auf die 4 und 5 das Folgende:
- (1) Eine 30-minütige Vorinkubation von TNF
mit Heparin oder Clexane® und deren Anwendung auf
die WISH-Zellen führte
im Vergleich zu deren Anwendung ohne Vorinkubation zu einer weiteren
Verstärkung ihrer
TNF-Hemmwirkung (vgl. Säulen
3 und 6 in den 4A, 4B, 5A und 5B).
Es scheint ein Störungs-Phänomen vorzuliegen.
Nach Vorinkubation mit Heparin oder einem Heparin mit niedrigem
Molekulargewicht wird mehr TNF an das Polysaccharid gebunden, was
die Bindung von TNF an dessen zellassoziierte Rezeptoren stören kann.
Eine andere Erklärung
ist, dass Heparin die Dissoziation des aktiven Trimers zu inaktiven
Monomeren fördern
kann.
- (2) Während
p55 TNF-R oder p75 TNF-R allein etwa 8-15% der biologischen TNF-Aktivität hemmen
konnten, wurde durch die Zugabe von entweder Heparin oder Clexane® zu
TNF und jedem Rezeptor die Hemmung durch die Rezeptoren um das 3-4-fache
(60%ige Hemmung) verstärkt.
Vgl. Säulen
2,4 und 5 in den 4 und 5.
-
Heparin
und ein Heparin mit niedrigem Molekulargewicht können daher die Bindung von
löslichem TNF-R
an TNF steigern, wodurch die neutralisierende Wirkung sowohl von
p55 TNF-R als auch p75 TNF-R um das 3- bis 4-fache verstärkt wird.
Es scheint, dass das Polysaccharid TNF mit dessen Rezeptoren vernetzt. Obwohl
die Schlussfolgerung, dass Heparin die Bindung von TNF an dessen
zellassoziierte Rezeptoren verhindert, und die Schlussfolgerung,
dass Heparin diese Bindung an die löslichen Rezeptoren steigert,
widersprüchlich
und paradox zu sein scheinen, führen
beide Konstellationen zu einer Hemmung der biologischen TNF-Aktivität und können nebeneinander
bestehen.
- (3) Eine einfache Vorinkubation von
TNF mit p55 sTNF-R führte
im Gegensatz zu seiner Vorinkubation mit p75 sTNF-R zu einer stärkeren TNF-Hemmung,
wie sich bei einem Vergleich der Säulen 4 und 7 in den 4A und 5A sowie 4B und 5B zeigt.
Dies kann mit der „Ligandendurchlauf
("ligand passing")"-Wirkun von p75 sTNF-R im Zusammenhang
stehen.
- (4) Eine 30-minütige
Vorinkubation von TNF mit p55 sTNF-R/p75 sTNF-R und Heparin/Clexane® führte zu fast
der gleichen TNF-Hemmung wie die, die beobachtet wurde, wenn die
drei Bestandteile ohne Vorinkubation bei Zellen angewendet wurden
(vgl. Säulen
5 bis 8 in den 4 und 5).
Daraus lässt
sich die Schlussfolgerung ziehen, dass die Wechselwirkung zwischen
TNF, löslichem
Rezeptor und Heparin im Gegensatz zu der Wechselwirkung zwischen
TNF und Heparin, die sich mit der Zeit steigert, sofort erfolgt,
wie vorstehend gezeigt. Das lässt
vermuten, dass sich der natürlichen
Neigung von TNF zur sofortigen Bindung an seinen Rezeptor eine schnelle
Vernetzung des gebildeten Komplexes durch Heparin/Clexane® anschließt.
- (5) TNF wurde 30 Minuten mit Heparin/Clexane® vorinkubiert
und unmittelbar vor der Anwendung auf Zellen wurde p55 sTNF-R bzw.
p75 sTNF-R zugegeben. Die beobachtete TNF-Cytotoxizität war gegenüber der, die
bei einer gleichzeitigen Vorinkubation der drei Bestandteile erhalten
wurde, höher,
wie sich bei einem Vergleich zwischen den Säulen 8 und 9 in den 4 und 5 zeigt.
Eine Erklärung
ist, dass während
der Inkubation von TNF + Heparin/Clexane® das
Polysaccharid mit TNF einen Komplex bildet, was dessen Bindung an
die löslichen
Rezeptoren nach deren späterer
Zugabe stört.
Da sich freier TNF, Heparin und deren Komplex im Gleichgewicht befanden,
führte
die Entfernung von freiem TNF durch die Zugabe von löslichen Rezeptoren
zu einer Dissoziation der TNF/Polysaccharid-Komplexe, sodass das
Gleichgewicht wieder erhalten wurde, wobei freier TNF mit der gleichen
Chance an lösliche
Rezeptoren oder Zellrezeptoren binden und diese aktivieren konnte.
Dass Heparin/Clexane® die Bindung von TNF an
dessen Rezeptor stört,
wurde ferner durch einen Vergleich zwischen Säule 9 und Säule 5 in den 4 und 5 untermauert.
- (6) Eine 30-minütige
Vorinkubation von p55 sTNF-R oder p75 sTNF-R mit Heparin oder Clexane® und
die Zugabe von TNF unmittelbar vor Anwendung auf die Zellen, wie
in den 4A und 5A sowie 4B und 5B gezeigt,
führte
zu einer TNF-Hemmung,
die mit denjenigen identisch war, die bei gleichzeitiger Zugabe
der drei Bestandteile zu den Zellen (Säule 5) oder nach deren gemeinsamer
30-minütiger
Vorinkubation (Säule
8) erhalten wurden. Daraus lässt
sich die Schlussfolgerung ziehen, dass das Polysaccharid die Bindung
der TNF-Rezeptoren an TNF nicht stört und keine Affinität zu dem „nackten" TNF-Rezeptor aufweist.
Heparin/Clexane® weist
jedoch eine starke Affinität
zu dem TNF/TNF-Rezeptor-Komplex auf, den es stark vernetzt. Da Heparin/Clexane® keine
Affinität
zu den „nackten" löslichen
TNF-Rezeptoren aufweist, lässt sich
die Leichtigkeit, mit der die „zelluläre Wirkung" von Heparin/Clexane® ausgewaschen
werden kann, wie in 2 gezeigt, mit der Schlussfolgerung
vereinbaren, dass Heparin/Clexane® auch
keine Affinität
zu den „nackten" zellassoziierten
Rezeptoren aufweist.
- (7) Die Hemmung von TNF nach seiner Vorinkubation mit seinem
p55 sTNF-R und der Zugabe von Heparin/Clexane® unmittelbar
vor Anwendung auf Zellen (4A und 4B,
Säule 11)
war besser als die Hemmung, die erhalten wurde, wenn TNF nur mit
p55 sTNF-R vorinkubiert worden war, wie ein Vergleich zwischen den
Säulen
7 und 11 in den 4A und 4B zeigt.
Dies lässt
vermuten, dass Heparin/Clexane® die Hemmung von TNF durch
p55 sTNF-R weiter erleichtert, wahrscheinlich indem diese vernetzt
werden. Es ist erwähnenswert,
dass nach Zugabe von Heparin/Clexane® die
Hemmung von TNF durch p75 sTNF-R besser war (20-25%) als die Hemmung
durch p55 sTNF-R (15%). Dies ist durch einen Vergleich der Säulen 7 und
11 in den 4A und 4B mit
den Säulen
7 und 11 in den 5A und 5B zu sehen.
Heparin/Clexane® verstärkt die
Bindung von TNF an dessen p55 sTNF-R und p75 sTNF-R. Die größere Hemmung
von TNF durch p75 sTNF-R in Gegenwart des Polysaccharids kann mit
der Verhinderung des „Ligandendurchlaufs" durch p75 sTNF-R
im Zusammenhang stehen, wenn Heparin/Clexane® diesen mit
TNF vernetzt.
-
Heparin/Clexane® verstärkt die
Bindung von TNF an dessen lösliche
Rezeptoren und steigert so deren TNF-Hemmwirkung. Man würde jedoch
erwarten, dass eine ähnliche
erhöhte
Bindung an zellassoziierte Rezeptoren, wie ein Vergleich zwischen
Säule 2
und Säule
3 in den 4 und 5 zeigt,
zu einer erhöhten
TNF-Cytotoxizität führt. In
der Praxis wurde die TNF-Cytotoxizität jedoch gehemmt.
-
Eine
theoretische Erklärung
für diesen
offensichtlichen Widerspruch ist, dass Heparin/Clexane® die Vernetzung
des biologisch aktiven TNF-Trimers mit nur einem oder zwei TNF-Rezeptoren
fördert,
sodass die Bindung des dritten Rezeptors daran gestört wird.
Durch die Förderung
einer solchen Bindung an lösliche
Rezeptoren wird die biologische TNF-Aktivität neutralisiert. Dass die Bindung
von TNF an nur ein oder zwei Zelloberflächen-Rezeptoren verstärkt wird,
während
die letzte Rezeptoraggregation zu Trimeren gestört wird, erklärt eindeutig
den vorstehenden Widerspruch, da eine Signalübertragung am besten nach Aggregation
der drei Zelloberflächen-Rezeptoren
ausgelöst
wird. Nach Vernetzung eines Zelloberflächen-Rezeptors mit TNF durch Heparin/Clexane® kann
das Polysaccharid eine dazwischenliegende Position in einer Weise
einnehmen, die eine weitere Trimerisierung der Zelloberflächen-TNF-Rezeptoren
verhindert. Wenn TNF die Rezeptor-Trimerisierung bereits induziert
hat, kann Heparin andererseits diesen Komplex nicht vernetzen oder
dessen Funktion nicht stören.
Dies könnte
der Schlüssel
für die
TNF-Hemmung durch dieses Polysaccharid sein.
-
Zur
Unterstützung
für die
vorstehende Erklärung
wurde festgestellt, dass es bei den Experimenten eine widersprüchliche
Wirkung gab. Bei den Experimenten, bei denen geringere Mengen an
löslichen
Rezeptoren verwendet wurden und die durch eine minimale Hemmung
(TNF-Hemmung von weniger als 10%) charakterisiert waren, war die
verstärkende
Wirkung von Heparin/Clexane® maximal (mehr als 60%
Hemmung). Bei den Experimenten, bei denen die Rezeptoren eine 50%-ige Hemmung
ausübten,
hatte Heparin/Clexane® eine geringfügige verstärkende Wirkung.
-
Es
scheint, dass bei sehr geringen Mengen an löslichen Rezeptoren die meisten
TNF-Trimere Komplexe mit nur einem löslichen Rezeptor erzeugen können. Diese
Komplexe stellen wahrscheinliche Ziele für die Vernetzung durch Heparin/Clexane® dar,
was zu einer außergewöhnlichen
TNF-Hemmung führt.
Wenn die Menge an den löslichen
Rezeptoren höher
ist, können
zwei oder mehr lösliche
Rezeptoren an TNF binden, was die wirksame Vernetzung solcher Komplexe
durch das Polysaccharid verhindert. Es muss noch nachgewiesen werden,
dass diese Komplexe nicht im gleichen Maße durch Heparin/Clexane® stabilisiert
werden wie Komplexe von TNF und monomerem löslichem Rezeptor.
-
Ein
starker Beweis, der erhärtet,
dass die Vernetzung durch Heparin/Clexane® auf
Komplexe von TNF mit einem oder höchstens zwei Rezeptoren beschränkt sein
könnte,
ergibt sich aus einem Vergleich zwischen den Säulen 5 bis 11 der 4 und 5.
Wenn bei der Bildung von TNF-Komplexen mit einem, zwei oder drei Rezeptoren
zwischen TNF + p55 sTNF-R ein Gleichgewicht erreicht und danach
Heparin/Clexane® zugegeben wurde
(Säule
11), wurde die TNF-Cytotoxizität
gegenüber
einer gleichzeitigen Zugabe von TNF, dessen Rezeptoren und Heparin
zu Zellen (Säule
5) erhöht.
Eine mögliche
Erklärung
ist, dass im letzteren Fall TNF anfangs einen einzigen Rezeptor
binden kann. Dieser Komplex würde
durch Heparin/Clexane® sofort vernetzt, wodurch
TNF gehindert wird, einen zweiten oder dritten Rezeptor zu binden.
-
Ein
weiterer erhärtender
Beweis ist in dem Experiment zu finden, mit dem bestimmt wurde,
ob Heparin/Clexane® die biologische Aktivität von TNF
hemmen kann, wenn Heparin/Clexane® nach
TNF-Anwendung zugegeben wird. Wenn Heparin/Clexane® zu
unterschiedlichen Zeitpunkten nach TNF-Anwendung angewandt wurde,
war seine Hemmaktivität
nach 15 Minuten noch signifikant und nach einer Stunde geringfügig weiter vorhanden. Überraschenderweise
betrug die Hemmaktivität
von Heparin/Clexane® bei zwei Experimenten
zum Zeitpunkt 0 etwa 7-15%, erhöhte
sich auf 25%, wenn es 5-15 Minuten nach TNF angewandt wurde, und
verminderte sich nach einer Stunde auf 10% (6).
-
Eine
Erklärung
für diese
widersprüchliche
Erhöhung
bei Zugabe von Heparin/Clexane® 5-15 Minuten nach TNF
ist, dass Heparin/Clexane® nur einen monomeren Rezeptor
stark an ein TNF-Trimer bindet. Diese Bindung stört die weitere Rezeptor-Trimerisierung,
der sich bekanntlich die Signalübertragung
anschließt.
-
Man
kann sich die Bindung von TNF an seine Rezeptoren als Prozess vorstellen,
während
dem zu Beginn TNF an einen Rezeptor gebunden und mit der Zeit an
den zweiten Rezeptor und im weiteren Zeitverlauf an den dritten
Rezeptor gebunden wird. Die Tatsache, dass Heparin/Clexane® selbst
eine Stunde nach seiner Anwendung TNF noch hemmen kann, lässt vermuten,
dass es in diesem späten
Stadium die Trimerisierung der wenigen letzten Rezeptoren stören kann.
TNF-Moleküle können in
diesem späteren
Stadium mit ein oder zwei Rezeptoren kombiniert werden und Heparin/Clexane® stört die Bindung
des dritten, der ansonsten die Signalübertragung induzieren würde.
-
Dieser
Mechanismus kann den Widerspruch erklären, dass die Zugabe von Heparin/Clexane® 15
Minuten nach TNF-Anwendung zu einer Hemmung von TNF führt, die
besser als die ist, die bei gleichzeitiger Anwendung auftritt. Zum
Zeitpunkt 0 bindet Heparin/Clexane® einen
Teil von TNF und kann dessen Bindung an die Zellrezeptoren geringfügig stören, wie
vorstehend erwähnt.
Wenn geringe Konzentrationen von TNF einige Minuten vor Heparin/Clexane® angewendet
werden, hat TNF die Gelegenheit, ungestört an seine Rezeptoren zu binden
und durch die Anwendung von Heparin wird der an Rezeptor-Monomere
gebundene TNF gegebenenfalls vernetzt.
-
Es
ist daher ersichtlich, dass die Behandlung eines Patienten mit Heparin
und/oder einem Heparin mit niedrigem Molekulargewicht die biologische
Aktivität
von TNF hemmen kann. Die Wirkung von Heparin oder Derivaten davon
kann durch Verabreichung von p55 sTNF-R oder p75 sTNF-R in Kombination
mit Heparin oder einem Derivat davon verstärkt werden. Heparin und die
löslichen
Rezeptoren können
gleichzeitig oder im Abstand von etwa 15-30 Minuten verabreicht
werden. In einer anderen Ausführungsform
wird Heparin oder ein Derivat verabreicht und etwa 15-60 Minuten
später
wird p55 sTNF-R oder p75 sTNF-R verabreicht.
-
Obwohl
Heparin per se verabreicht werden kann, weist ein Heparin mit niedrigem
Molekulargewicht, das mittels Fraktionierung oder gesteuerter Depolymerisation
von Heparinen hergestellt wurde, im Vergleich zu Heparin sowohl
eine verbesserte antithrombotische Wirksamkeit als auch unterschiedliche
pharmakokinetische Eigenschaften auf. Die Halbwertszeit von Heparinen
mit niedrigem Molekulargewicht ist verdoppelt. Obwohl Bratt et al.
(1985) festgestellt haben, dass deren biologische Verfügbarkeit
in Bezug auf ihre Antikoagulans-Wirkung nach subkutaner Injektion
höher ist,
sollte aufgrund der 4 und 5 dennoch beachtet werden, dass Heparin
und Clexane® mit
p55 sTNF-R, p75 sTNF-R und TNF etwa die gleichen Wechselwirkungen
zeigen. Für
die erfindungsgemäßen Zwecke
kann daher jedes Heparin mit niedrigem Molekulargewicht anstelle von
Heparin verwendet werden.
-
Die
Heparine mit niedrigem Molekulargewicht, die erfindungsgemäß bevorzugt
verwendet werden können,
umfassen sowohl Clexane, wie vorstehend beschrieben, als auch Fragmin®,
ein Heparin mit niedrigem Molekulargewicht, dessen durchschnittliches
Molekulargewicht im Bereich von 4000-6000 Dalton liegt und das mittels
gesteuerter Depolymerisation von Natrium-Heparin aus Schweine-Darmschleimhaut mit
salpetriger Säure
von Kabi Pharmacia, Schweden, hergestellt wird. Auch Fraxiparin® und
Fraxiparine®,
Heparine mit niedrigem Molekulargewicht, deren durchschnittliches
Molekulargewicht etwa 4500 Dalton beträgt und die von Sanofi (Choay
Laboratories) aus Calcium-Heparin aus Schweine-Darmschleimhaut mittels
Fraktionierung bzw. gesteuerter Depolymerisation mit salpetriger
Säure hergestellt
werden, lassen sich verwenden.
-
Für die erfindungsgemäßen Zwecke
kann Heparin per se verwendet werden, entweder allein oder in Kombination
mit einem Heparin mit niedrigem Molekulargewicht, ungeachtet des
Herstellungsprozesses, der strukturellen Unterschiede (der durch
Depolymerisation erzeugten oder derjenigen, die von einer Variation
des als Ausgangsmaterial verwendeten Heparins abhängen) oder
der Antikoagulans-Aktivität.
In einer anderen Ausführungsform
kann ein Heparin mit niedrigem Molekulargewicht allein verwendet
werden.
-
Zu
den Störungen,
die erfindungsgemäß durch
Hemmung der TNF-Aktivität
behandelt werden können,
gehören
alle Störungen,
die mit der Gegenwart von TNF im Zusammenhang stehen und die auf
eine Hemmung der biologischen Aktivität von TNF ansprechen. Zu diesen
Störungen
gehören
Atherosklerose und Vaskulitis und damit im Zusammenhang stehende
pathologische Prozesse, Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis,
Diabetes mellitus Typ I, Allergien, Transplantatabstoßung, akute
und chronische Entzündungserkrankungen
wie Uveitis und Darmentzündung,
Anorexia nervosa, durch Septikämie
verursachter hämorrhagischer
Schock und opportunistische Infektionen bei AIDS-geschädigten Individuen.
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Heparin
oder ein Heparin mit niedrigem Molekulargewicht oder Gemische davon
werden beispielsweise in Form von wässrigen Lösungen, die möglicherweise
Natriumchlorid, Stabilisatoren und andere geeignete nicht-aktive
Inhaltsstoffe umfassen, in Arzneimittel eingearbeitet. Die Verabreichung
erfolgt vorzugsweise mittels subkutaner oder intravenöser Injektion,
wobei die vorliegende Erfindung jedoch jede andere geeignete Darreichungsform
umfasst.
-
Die
löslichen
TNF-Rezeptoren p55 sTNF-R und p75 sTNF-R werden ebenso in Arzneimittel
eingearbeitet, entweder allein oder in Kombination mit Heparin und
Derivaten davon. Die verabreichten Mengen an Heparin oder Derivaten
davon hängen
von der Darreichungsform ab. Wenn ein Präparat mit langsamer Freisetzung
verabreicht wird, sind die verabreichten Mengen viel geringer als
bei intramuskulärer
oder intravenöser
Verabreichung.
-
Erfindungsgemäße Arzneimittel
zur Verabreichung können
mindestens ein Heparin oder Derivat davon und mindestens einen löslichen
TNF-Rezeptor zusammen in pharmazeutisch verträglicher Form, gegebenenfalls
kombiniert mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger, umfassen. Diese Zusammensetzungen können mittels
jedes Mittels, mit dem ihre angestrebten Zwecke erreicht werden
können,
verabreicht werden. Mengen und Therapieschemata zur Verabreichung
einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
können
vom Fachmann zur Behandlung von Störungen, die mit einer übermäßigen biologischen
Aktivität
von TNF im Zusammenhang stehen, ohne weiteres bestimmt werden.
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Beispielsweise
kann die Verabreichung über
einen parenteralen Weg wie den subkutanen, intravenösen, intramuskulären, intraperitonealen,
transdermalen oder bukkalen Weg erfolgen. In einer anderen Ausführungsform
oder gleichzeitig kann die Verabreichung über den oralen Weg erfolgen.
Die verabreichte Dosierung hängt
vom Alter, dem Gesundheitszustand und dem Gewicht des Empfängers, dem
Typ einer früheren
oder gleichzeitigen Behandlung, sofern durchgeführt, der Häufigkeit der Behandlung und
der Natur der gewünschten
Wirkung ab.
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Zum
Schutzumfang der vorliegenden Erfindung gehörende Zusammensetzungen umfassen
alle Zusammensetzungen, die mindestens ein Heparin oder Derivat
umfassen, das in Kombination mit mindestens einem löslichen
TNF-Rezeptor in einer Menge verabreicht wird, die zur Erzielung
des beabsichtigtes Zwecks ausreicht. Wenngleich der individuelle
Bedarf schwankt, gehört
die Bestimmung optimaler Bereiche wirksamer Mengen von jedem Bestandteil
zum allgemeinen Fachwissen. Typische Dosierungen umfassen etwa 0,1
bis etwa 100 mg/kg Körpergewicht.
-
Die
folgenden Beispiele helfen, die vorliegende Erfindung zu erläutern.
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BEISPIEL 1: Hemmung der
TNF-Aktivität
durch Heparin
-
WISH-Zellen
wurden in 100 μl
Medium in einer Konzentration von 30 000 Zellen/Vertiefung ausgesät. 16 Stunden
später
wurde entweder Medium (Kontrolle), Heparin, TNF oder eine Kombination
von TNF plus Heparin zugegeben. Die Endkonzentrationen jedes Bestandteils
in den entsprechenden Vertiefungen waren wie folgt: 0,5 ng/ml TNF
und 1 Einheit/ml Heparin. Nach den verschiedenen Zugaben wurde jeder
Vertiefung Cycloheximid zugegeben (50 μl), wobei die Endkonzentration
in der Vertiefung 25 μg/ml
betrug. 16 Stunden später
wurden die Zellüberstände verworfen
und der Farbstoff Neutralrot wurde 1 Stunde zugegeben. Nach einer
1-stündigen Inkubation
wurde der Farbstoff mit einer Sorensen-Lösung extrahiert und die Ergebnisse wurden
in einer ELISA-Ablesevorrichtung abgelesen. Die Ergebnisse korrelieren
direkt mit dem Prozentsatz der abgetöteten Zellen. Die Ergebnisse
sind in 1A gezeigt. Es ist ersichtlich,
dass die Zugabe von TNF eine Hemmung der biologischen TNF-Aktivität von etwa
25% bewirkte (Verminderung der Cytotoxizität von 49% auf 37%).
-
BEISPIEL 2: Hemmung der
TNF-Aktivität
durch Clexane®
-
Das
gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei allerdings
Heparin durch Clexane® ersetzt wurde. Die Ergebnisse
sind in 1B gezeigt. Es ist ersichtlich,
dass im Wesentlichen ähnliche
Hemmwirkungen erhalten wurden.
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BEISPIEL 3: Wirkung einer
Vorbehandlung mit Heparin auf die TNF-Cytotoxizität
-
Das
gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei die
WISH-Zellen 0 bis 30 Minuten vor Zugabe von TNF mit Heparin behandelt
wurden. Die Ergebnisse sind in 2 gezeigt.
Es ist ersichtlich, dass über
den ganzen Zeitverlauf hinweg im Wesentlichen identische Hemmwirkungen
erhalten wurden.
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BEISPIEL 4: Wirkung der
Entfernung von Heparin mittels Waschen
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WISH-Zellen
wurden in 100 μl
Medium in einer Konzentration von 30 000 Zellen pro Vertiefung ausgesät. 16 Stunden
nach dem Aussäen
der Zellen wurde den entsprechenden Vertiefungen entweder Heparin oder
Clexane® zugegeben,
während
den als Kontrolle dienenden Vertiefungen nur Medium zugegeben wurde. Heparin
oder Clexane® wurde
bis zu einer Endkonzentration von 1 Einheit/ml zugegeben. 6 Stunden
später wurde
ein Teil der Vertiefungen, der entweder mit Heparin oder Clexane® oder
nur mit Medium vorbehandelt worden war, dreimal mit frischem Medium
gewaschen und TNF wurde bis zu einer Endkonzentration von 0,5 ng/ml
zugegeben. Die Ergebnisse für
Heparin sind in 3A und die für Clexane® in 3B gezeigt.
Es ist ersichtlich, dass durch die Vorbehandlung mit Heparin/Clexane® die
TNF-Cytotoxizität
erwartungsgemäß um 33%
(von 60% auf 40%) vermindert wurde (vgl. Säulen 2 bis 4 in 3A und 3B).
Ein einfaches Waschen der Zellen, die mit Medium vorbehandelt worden
waren, führte
jedoch auch zu einer 25%-igen Verminderung der Empfänglichkeit
der Zellen für
TNF. Zellen, die mit Heparin oder Clexane® vorbehandelt
und deren Überstände vor
TNF-Zugabe gewaschen worden waren, wurden in identischer Weise durch
TNF abgetötet
(vgl. Säulen
3 bis 5 in 3A und 3B). Die
Entfernung von Heparin oder Clexane® aus
den Überständen führt daher
zu einer sofortigen Beseitigung ihrer Schutzwirkung vor TNF-Cytotoxizität.
-
Durch
die Entfernung der Überstände, das
Waschen der Zellen und die Zugabe von neuem Medium erhöht sich
die Resistenz der Zellen gegen TNF um 20%. Es ist möglich, dass
die entfernten Überstände einen Faktor
enthalten, der die TNF-Cytotoxizität ermöglicht,
und dass dessen Entfernung die Wirkung von TNF vermindert. Eine
weitere Möglichkeit
ist, dass die Zelloberflächen-TNF-Rezeptoren
nach Entfernung der Überstände schnell
abgestoßen
werden, wie bereits festgestellt wurde (Aderka, im Druck), was eine
gewisse vorübergehende
Desensibilisierung gegenüber
TNF induzieren könnte.
-
BEISPIEL 5: Wirkung von
Heparin/Clexane® auf
TNF-Rezeptoren
-
WISH-Zellen
wurden in 100 μl
Medium in einer Konzentration von 30 000 Zellen/Vertiefung ausgesät. 16 Stunden
später
wurden entweder Medium (Kontrolle) oder ein sTNF-R (entweder p55
sTNF-R (4A und 4B) oder
p75 sTNF-R (5A und 5B)) und
entweder Heparin (4A und 5A) oder
Clexane® (4B und 5B)
zugegeben. Die Endkonzentrationen jedes Bestandteils in den entsprechenden
Vertiefungen waren wie folgt: 0,5 ng/ml TNF, 1 Einheit/ml Heparin,
1 Einheit/ml Clexane®, 5 ng/ml TBP-I (p55 TNF-Rezeptor)
und 10 ng/ml TBP-II (p75 TNF-Rezeptor).
-
Unterschiedliche
Kombinationen der Bestandteile wurden in einem Eppendorf-Teströhrchen gemischt, wobei
ein Endvolumen von 300 μl
erhalten wurde. Jeder entsprechenden Vertiefung wurden dann 50 μl zugegeben.
Falls eine Inkubation erforderlich war, erfolgte diese in einem
Eppendorf-Teströhrchen
als Gemisch oder separat 30 Minuten bei 37°C.
-
Nach
Zugabe der verschiedenen Kombinationen wurde jeder Vertiefung Cycloheximid
(50 μl)
bis zu einer Endkonzentration von 25 μg/ml zugegeben. 16 Stunden später wurden
die Zellüberstände verworfen
und der Farbstoff Neutralrot wurde 1 Stunde zugegeben. Nach der
1-stündigen
Inkubation wurde der Farbstoff mit einer Sorensen-Lösung extrahiert
und die Ergebnisse wurden in einer ELISA-Ablesevorrichtung abgelesen.
-
Die
Ergebnisse sind in den 4A, 4B, 5A und 5B gezeigt.
In jeder der Figuren stellt der erste Balken des Diagramms eine
Kontrolle dar, bei der das Eppendorf-Teströhrchen nur 300 μl Medium umfasste.
Bei dem zweiten Balken jeder Figur umfasste das Eppendorf-Teströhrchen 2,1 μl TNF in
einer Konzentration von 2 ng/ml plus 20 μl Medium.
-
Bei
Balken 3 jeder Figur wurden dem Eppendorf-Teströhrchen 1,8 Einheiten Heparin
oder Clexane® (10 μl) und 10 μl Medium
zusammen mit 280 μl
TNF in einer Konzentration von 2,1 ng/ml zugegeben. Das Gemisch
wurde dann sofort den WISH-Zellen
enthaltenden Vertiefungen zugegeben.
-
Bei
dem vierten Balken wurden 6 ng p55 sTNF-R (10 μl) zu 10 μl Medium und der gleichen Menge
an TNF, wie vorstehend diskutiert, unmittelbar vor Zugabe zu den
WISH-Zellen enthaltenden Vertiefungen gegeben. In den 5A und 5B wurde
anstelle von p55 sTNF-R die doppelte Menge an p75 sTNF-R (12 ng/10 μl) verwendet.
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Bei
Balken 5 wurden dem Eppendorf-Teströhrchen 6 ng p55 sTNF-R oder
12 μg p75
sTNF-R, 1,2 Einheiten Heparin oder Clexane® (10 μl) und 280 μl TNF in
einer Konzentration von 2,1 ng/ml zugegeben. Das Gemisch wurde dann
sofort den WISH-Zellen
enthaltenden Vertiefungen zugegeben.
-
Bei
Balken 6 wurden die gleichen Substanzen, wie vorstehend für Balken
3 diskutiert, verwendet, wobei allerdings TNF und entweder Heparin
oder Clexane® dem
Eppendorf-Teströhrchen
gleichzeitig zugegeben und dann 30 Minuten zusammen inkubiert wurden,
bevor sie den WISH-Zellen enthaltenden Vertiefungen zugegeben wurden.
Ebenso entspricht Balken 7 dem vorstehend beschriebenen Balken 4,
wobei allerdings entweder p55 sTNF-R oder p75 sTNF-R mit TNF gemischt
und damit zusammen 30 Minuten bei 37°C inkubiert wurde, bevor die
Zugabe zu den WISH-Zellen enthaltenden Vertiefungen erfolgte. Das
Balken 8 zugrunde liegende Experiment ist das gleiche wie das vorstehend
für Balken
5 beschriebene, wobei allerdings TNF, entweder p55 sTNF-R oder p75
sTNF-R und entweder Heparin oder Clexane® zusammen
gemischt und 30 Minuten inkubiert inkubiert wurden, bevor die Zugabe
zu den WISH-Zellen enthaltenden Vertiefungen erfolgte.
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Bei
Balken 9 wurden TNF und entweder Heparin oder Clexane® 30
Minuten zusammen vorinkubiert, bevor die Zugabe von entweder p55
sTNF-R oder p75 sTNF-R, die separat vorinkubiert worden waren, und die
sofortige Zugabe zu den WISH-Zellen enthaltenden Vertiefungen erfolgten.
Bei Balken 10 wurden entweder p55 sTNF-R oder p75 sTNF-R und entweder
Heparin oder Clexane® zusammen 30 Minuten vorinkubiert, bevor
die Zugabe von vorinkubiertem TNF und die sofortige Zugabe zu den
WISH-Zellen enthaltenden Vertiefungen erfolgten. Bei Balken 11 wurden
TNF und entweder p55 sTNF-R oder p75 sTNF-R zusammen 30 Minuten
inkubiert, bevor die Zugabe von entweder vorinkubiertem Heparin
oder vorinkubiertem Clexane® und danach die sofortige
Zugabe zu den WISH-Zellen enthaltenden Vertiefungen erfolgten.
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Wie
aus dem Vergleich der verschiedenen Balken der 4A, 4B, 5A und 5B ersichtlich ist,
wurde durch eine 30-minütige
Vorinkubation von TNF mit Heparin/Clexane® und
Anwendung bei den WISH-Zellen deren TNF-Hemmwirkung im Vergleich
zu deren Anwendung ohne Vorinkubation weiter verstärkt (vgl.
Balken 3 und 6 jeder Figur). Während
p55 sTNF-R oder p75 sTNF-R allein etwa 8-15% der biologischen TNF-Aktivität hemmen
konnten, wurde die Hemmung durch die Rezeptoren darüber hinaus
durch die Zugabe von Heparin oder Clexane® zu
TNF und jedem der Rezeptoren 3- bis 4-mal verstärkt (60%-ige Hemmung) (vgl. Säulen 2,
4 und 5 der verschiedenen Figuren).
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Kits
zur gleichzeitigen oder aufeinander folgenden Verabreichung von
Heparin und/oder eines Derivats davon und eines löslichen
TNF-Rezeptors werden in üblicher
Weise hergestellt. Typischerweise umfasst ein solcher Kit beispielsweise
eine Ampulle mit jedem der aktiven Inhaltsstoffe in einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger,
eine Spritze und schriftliche Anweisungen für die gleichzeitige oder aufeinander
folgende Verabreichung. Wenn beispielsweise eine gleichzeitige Verabreichung
erwünscht
ist, wird der Inhalt der Ampullen vor Injektion entweder in einem
geeigneten Gefäß oder in
der Spritze selbst gemischt.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Ausdrücke oder Begriffe dienen selbstverständlich nur zur
Beschreibung, sollen jedoch die Erfindung nicht beschränken. Für die Mittel,
Materialien und Schritte zur Durchführung der verschiedenen offenbarten
Funktionen gibt es eine Vielzahl alternativer Ausführungsformen, ohne
dass dadurch vom Schutzumfang der Erfindung abgewichen wird. Die
Begriffe „Mittel
zur ..." und „Mittel für ..." oder alle Bezeichnungen
für einen
Verfahrensschritt, die in der vorstehenden Beschreibung und/oder den
nachstehenden Ansprüchen
zu finden sind und denen eine funktionelle Aussage folgt, sollen
daher jedwedes strukturelles, physikalisches, chemisches oder elektrisches
Element oder jedwede strukturelle, physikalische, chemische oder
elektrische Struktur oder jedweden Verfahrensschritt definieren
und umfassen, das/die/der es jetzt oder zukünftig geben kann und mit dem/der
die aufgeführte
Funktion durchgeführt
werden kann, ganz gleich, ob dies der Ausführungsform oder den Ausführungsformen,
die in der vorstehenden Beschreibung offenbart ist/sind, genau entspricht
oder nicht, d.h. zur Durchführung
der gleichen Funktion können andere
Mittel oder Schritte verwendet werden, wobei diese Begriffe so breit
wie möglich
ausgelegt werden sollen.
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