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Diese
Erfindung wurde mit staatlicher Unterstützung unter der Bewilligung
NIH GM40162 des "National
Institutes of Health" und
des "National Cancer
Institute SPORE",
Bewilligung P50-CA68438 gemacht. Die Regierung kann an dieser Erfindung
gewisse Rechte besitzen.
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft thermosensitive Liposome und insbesondere
Liposome, welche Phospholipide und einen Oberflächenaktivstoff umfassen, worin
die Liposome ihren Inhalt bei milden hyperthermischen Temperaturen
freisetzten.
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Hintergrund der Erfindung
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Liposome
bestehen aus mindestens einer Lipid-Doppelschichtmembran, die ein
wässriges
inneres Kompartiment einschließt.
Liposome können durch
Membran-Typ und Größe charakterisiert
werden. Kleine unilamellare Vesikel (SUVs) habe eine einzelne Membran
und gewöhnlich
einen Durchmesser im Bereich zwischen 0,02 und 0,05 μm; große unilamellare
Vesikel (LUVs) sind gewöhnlich
größer als
0,05 μm.
Oliglamellare große
Vesikel und multilamellare große
Vesikel haben mehrere, gewöhnlich konzentrische,
Membranschichten und sind gewöhnlich
größer als
0,1 μm.
Liposome mit mehreren nicht konzentrischen Membranen, d. h. mehreren
kleinen Vesikeln, die in einer größeren Vesikel enthalten sind, werden
als mulitvesikuläre
Vesikel bezeichnet.
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Konventionelle
Liposome werden zubereitet, um ein therapeutisches Agens, Arzneimittel
oder andere aktive Agenzien zu transportieren, die entweder innerhalb
des wässrigen
Innenbereichs (wasserlösliche
aktive Agenzien) oder verteilt in der Lipid-Doppelschicht (wasserunlösliche aktive
Agenzien) enthalten sind. Die gleichzeitig an hängige US-Patentanmeldung SN
08/795,100 offenbart Liposome, die Cholesterin in der Lipid-Doppelschichtmembran
enthalten, wobei ein aktives Agens mit einem Lipid-Oberflächenaktivstoff
aggregiert ist, um Mizellen zu bilden und wobei die Mizellen im
Innenbereich des Liposoms eingeschlossen sind.
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Aktive
Agenzien, die im Blutkreislauf kurze Halbwertszeiten haben, sind
insbesondere geeignet, durch Liposome zugeführt zu werden. Beispielsweise ist
von vielen anti-neoplastische Agenzien bekannt, dass sie im Blutkreislauf
eine kurze Halbwertszeit haben, so dass ihre parenterale Verwendung
nicht praktikabel ist. Jedoch ist die Verwendung von Liposomen zum
ortsspezifischen Transport von aktiven Agenzien über den Blutkreislauf begrenzt
durch die schnelle Clearance von Liposomen aus dem Blut durch Zellen des
retikuloendothelialen Systems (RES).
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Liposome
sind normalerweise nicht undicht aber sie werden es, wenn ein Loch
in der Liposommembran auftritt, wenn die Membran abgebaut wird oder
sich auflöst
oder wenn die Membrantemperatur auf die Phasenumwandlungstemperatur
erhöht
wird. Das Anheben der Temperatur (Hyperthermie) an einem Zielort
in einem Subjekt, um die Liposom-Temperatur über die Phasenumwandlungstemperatur
anzuheben und dadurch die Freisetzung des Liposominhalts zu bewirken,
wurde, zur selektiven Zuführung
von therapeutischen Agenzien angewendet. Yatvin et al., Science
204: 188 (1979). Diese Technik ist jedoch begrenzt, wenn die Phasenumwandlungstemperatur
des Liposoms wesentlich höher
ist als die normale Gewebstemperatur.
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Es
ist demgemäß wünschenswert,
Liposom-Zubereitungen zu formulieren, die zur Zuführung therapeutischer
Mengen aktiver Agenzien als Reaktion auf milde hyperthermische Bedingungen
in der Lage sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Im
Hinblick auf das Vorangehende ist ein erster Aspekt der vorliegenden
Erfindung ein Liposom, das ein aktives Agens enthält. Die
Doppelschichtmembran des Liposoms enthält Phospholipide als primäre Lipid-Quelle;
Lysolipide sind in der Doppelschichtmembran in einer Menge enthalten,
welche den Prozentsatz des bei der Phasenumwandlungstemperatur freigesetzten
aktiven Agens im Vergleich zu demjenigen erhöht, der in Abwesenheit des
Lysolipids auftreten würde.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Liposom, das
eine Lipid-Doppelschichtmembran besitzt, welche Phospholipide als
primäre Lipid-Quelle
und 2 mol.-% bis 30 mol.-%, bevorzugt 10 mol.-% bis 20 mol.-%, Lysolipid
umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung eines aktiven Agens zur hyperthermischen Verabreichung.
Das aktive Agens ist in einem Liposom eingeschlossen, das eine Lipid-Doppelschichtmembran
besitzt, welche Phospholipide als primäre Lipid-Quelle und 1 mol.-% bis 30 mol.-% Lysolipid
umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Liposom-Zubereitung,
welche, eine Vielzahl von Liposomen, wie oben beschrieben, umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von Liposomen, die ein aktives Agens im Liposominnenbereich enthalten.
Es wird zuerst ein Phospholipidfilm, der Lysolipid enthält, hergestellt
und dann mit einer wässrigen
Zubereitung hydratisiert, welche das aktive Agens und eine äquilibrierende
Menge Lysolipid-Monomer enthält.
Das Lysolipid ist in der Liposommembran in einer Menge enthalten,
die ausreichend ist, um den Prozentsatz aktives Agens zu erhöhen, das
bei der Phasenumwandlungstemperatur der Liposommembran freigesetzt
wird, verglichen mit dem, der in Abwesenheit des Lysolipids auftreten würde.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 repräsentiert
schematisch ein Liposom, das eine Doppelschichtmembran besitzt,
welche Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC) als Phospholipid und
Monopalmitoylphosphatidylcholin (MPPC) als Lysolipid enthält. Es wird
die Orientierung der Lysolipid-Monomere und ihre Anwesenheit in
sowohl der inneren als auch der äußeren Schicht der
Lipid-Doppelschicht gezeigt.
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2 stellt
graphisch den Effekt des Extrusions-Durchgangs auf den mittleren Durchmesser
von DPPC-Liposomen
dar, die DPPC:MPPC (90:10) enthalten. Multilamellare Vesikel mit
einer durchschnittlichen Größe von 700
nm wurden durch einen Stapel aus zwei Polycarbonatmembranen der
Porengröße 0,1 mM
unter einem Druck von 300–400
psi bei 45°C extrudiert.
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3 stellt
graphisch die Freisetzung von 6-Carboxyfluorescein (CF), das in
Liposomen eingeschlossen ist, welche aus DPPC:MPPC (90:10) bestehen,
in Anwesenheit von PBS bei 37° (leere Rechtecke)
und 40°C
(gefüllte
Rechtecke) als Funktion der Zeit dar.
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4 stellt
graphisch die Freisetzung von CF aus DPPC:MPPC-Liposomen mit verschiedenen Konzentrationen,
bei Temperaturen zwischen 20°C und
45°C in
Anwesenheit von 10 mM PBS (pH = 7,4) dar. Die Liposome enthielten
ausschließlich
DPPC (leere Kreise), DPPC:MPPC 98:2 (gefüllte Rechtecke), DPPC:MPPC
96:4 (gefüllte
Dreiecke
), DPPC:MPPC
94:6 (leere Dreiecke
),
DPPC:MPPC 93:7 (gefüllte
Karos), DPPC:MPPC 92:8 (leere Rechtecke), DPPC:MPPC 90:10 (gefüllte Kreise), DPPC:MPPC
80:20 (gefüllte
Dreiecke
).
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5A stellt
ein Wärmefluss-Thermogramm dar,
das den Effekt verschiedener MPPC-Konzentrationen auf die Phasenumwandlungstemperatur
(Tc) von DPPC-Liposomen zeigt. Die Tc von lyophilisierten Liposom-Proben
von DPPC, die MPPC (1–10 mol.-%)
enthalten, wurde mittels Dif ferentialscanning-Kalorimetrie (DSC)
zwischen 30°C–45°C mit einer
Heizrate von 2°C/Minute
gemessen.
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5B stellt
graphisch den Effekt der MPPC-Konzentration
auf die Phasenumwandlungstemperatur (Tc) von DPPC-Liposomen dar,
wie es oben für 5A beschrieben
wurde. Der Graph zeigt den Anfangspunkt der Umwandlung (leerer Kreis), den
Höchstwert
der Enthalpie (gefüllter
Kreis) und den Endpunkt der Umwandlung (leeres Dreieck).
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6A vergleicht
die Differentialscanning-Kalorimetrie-Profile
(überschüssiger Wärmefluss;
leere Rechtecke) von Liposomen (90:10 DPPC:MPPC) mit dem differentiellen
Freisetzungsprofil (gefüllte
Kreise) für
die 6-Carboxyfluorescein (CF) Freisetzung, wie sie aus dem in 4 beschriebenen,
kumulativen Freisetzungsversuch erhalten wurde.
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6B stellt
graphisch das differentielle Freisetzungsprofil von 90:10 DPPC:MPPC
Liposomen dar, worin leere Kreise Wärmefluss und gefüllte Kreise
differentielle Freisetzung von CF über Temperaturen von 25°C bis 45°C repräsentieren.
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7 stellt
graphisch die Freisetzung von eingeschlossenem Doxorubicin (DX)
aus Liposomen (90:10 DPPC:MPPC) als Funktion der Zeit bei 37°C (gefüllte Kreise)
und 40°C
(leere Kreise) in Anwesenheit von PBS dar.
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8 stellt
graphisch die kumulativen Freisetzungsprofile von eingeschlossenem
DX aus Liposomen dar, die aus 90:10 DPPC:MPPC bestehen, fünf Minuten
lang inkubiert bei Temperaturen zwischen 25°C und 45°C in Anwesenheit von PBS.
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9A stellt
graphisch die Freisetzung von eingeschlossenem 6-Carboxyfluorescein
(CF) aus Liposomen dar (90:10 DPPC:MPPC inkorporiert mit 5 mol.-%
DSPE-PEG2000) in Anwesenheit von PBS und als Funktion der Temperatur
dar (37°C – leere Kreise,
38°C – gefüllte Rechtecke,
39°C – gefüllte Dreiecke,
39,5°C – leere
Dreiecke und 40°C – gefüllte Kreise).
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9B stellt
graphisch die Freisetzung von eingeschlossenem 6-Carboxyfluorescein
(CF) aus Liposomen dar (bestehend aus 90:10 DPPC:MPPC und inkorporiert
mit 5 mol.-% DSPE-PEG2000) in Anwesenheit von 50% Bovinserum und
als Funktion der Temperatur (37°C – leere
Kreise, 38°C – gefüllte Rechtecke,
39°C – gefüllte Dreiecke,
39,5°C – leere Dreiecke
und 40°C – gefüllte Kreise).
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10 stellt
graphisch die kumulative Freisetzung von eingeschlossenem 6-Carboxyfluorescein
(CF) aus Liposomen, bestehend aus 90:10 DPPC:MPPC, bei verschiedenen
Temperaturen von 25° bis
45°C in
Anwesenheit von PBS (gefüllte
Kreise) oder 50% Bovinserum (leere Kreise) dar.
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11A zeigt die chemische Struktur von 1,2-Dipalmitoyl-sn-glycero-3-phosphocholin
(DPPC).
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11B zeigt die chemische Struktur von 1-Palmitoyl-2-hydoxy-sn-glycero-3-phosphocholin (MPPC).
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11C zeigt die chemische Struktur von 1,2-Distearoyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin-N-[poly(ethylenglycol)2000]
(DSPE-PEG2000).
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Liposome bereit, die gegenüber Änderungen
der Temperatur in ihrer Umgebung empfindlich sind. Die Temperaturempfindlichkeit
solcher Liposome gestattet die Freisetzung von Verbindungen, die
im wässrigen
Innenbereich des Liposoms eingeschlossen sind, und/oder die Freisetzung
von Verbindungen, die mit der Lipid-Doppelschicht assoziiert sind,
an einem Zielort, der entweder erhitzt wird (wie beim klinischen
Verfahren der Hyperthermie) oder der eine intrinsisch höhere Temperatur
besitzt als der Rest des Körpers
(wie bei einer Entzündung).
Erfindungsgemäße Liposom-Doppelschichten
schließen
(zusätzlich
zu einer primären
oder Lipid- Hauptkomponente)
Lysolipid oder einen anderen Oberflächenaktivstoff(e) ein. Der Einschluss
von Lysolipid oder einem anderen Oberflächenaktivstoff in der Liposom-Doppelschicht verstärkt die
Freisetzung von Verbindungen, wenn die Liposom-Temperatur die Gel-zu-flüssigkristallin
Phasenumwandlungstemperatur der primären Lipid-Komponente erreicht.
Die Anwesenheit von Lysolipid (oder eines anderen Oberflächenaktivstoff)
bewirkt auch, dass das Liposom das Arzneimittel bei einer etwas
geringeren Temperatur freisetzt als bei der, welche man mit Liposomen
erreicht, die ausschließlich
aus Phospholipiden bestehen. Erfindungsgemäße Liposome sind insbesondere
bei der Zuführung von
Arzneimitteln nützlich,
wenn die Liposome eine Verbindung enthalten, die einem vorher ausgewählte Zielort
im Körper
eines Subjekts zugeführt
werden soll. Der Zielort wird entweder künstlich erhitzt (Hyperthermie),
so dass er auf oder über
der Gel-zu-flüssigkristallin
Phasenumwandlungstemperatur ist, oder der Zielort kann auf einer
höheren
Temperatur sein als Nicht-Zielorte im Körper aufgrund natürlicher
Ursachen (z. B. Entzündung),
wo die Temperatur bei oder über
der Gel-zu-flüssigkristallin
Phasenumwandlungstemperatur des eingesetzten Liposoms liegt.
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Wenn
Liposome mehrere Minuten lang bei Temperaturen inkubiert werden,
die im Bereich der Gel-zu-flüssigkristallin
Phasenumwandlungstemperatur (Tc) des primären Lipids liegen, aus dem
die Lioposome bestehen, wird die Liposom-Doppelschicht durchlässig und
setzt innerhalb des Liposoms eingeschlossene gelöste Substanzen in die umgebende Lösung frei.
Die klinische Anwendung von Hyperthermie mit solchen thermisch empfindlichen
Liposomen ist vorgeschlagen worden. Siehe z. B. Yatvin et al., Science
202: 1290 (1978).
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US-Patent
Nr. 5,094,854 (Ogawa et al.) offenbart Liposome, in welchen der
osmotische Druck der das Arzneimittel enthaltenden Lösung, die
in Liposomen eingeschlos sen ist, 1,2–2,5-mal höher ist als der der Körperflüssigkeit
von warmblütigen
Tieren. Es wird angegeben, dass der Temperaturbereich, in welchem
die Liposommembran für
die Freisetzung von Material durchlässig wird, im Bereich von 40°C bis 45°C liegt.
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US-Patent
Nr. 5,720,976 (Kim et al.) offenbart die Verwendung eines Copolymers
aus N-Isopropylacrylamid/Octadecylacrylat/Acrylsäure zur Beschichtung der Liposom-Oberfläche, damit
die Freisetzung der im Liposom enthaltenen Agenzien bewirkt wird.
Die Freisetzung des eingeschlossenen Agens tritt bei Temperaturen
oberhalb 28°C
ein (leicht unterhalb der durchschnittlichen menschlichen Temperatur).
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Verfahren
zur Erhitzung des Körpers
eines Subjekts zu therapeutischen Zwecken oder um die Zuführung von
therapeutischen oder diagnostischen Agenzien zu unterstützen, sind
im Stand der Technik bekannt. Unter Hyperthermie versteht man das
Erhitzen erkrankter Stellen, wie solider Tumore, auf Temperaturen,
die höher
sind als die physiologische Temperatur (z. B. von ungefähr 38°C auf ungefähr 45°C), und wird
gegenwärtig
hauptsächlich
als Adjunkt der Strahlentherapie verwendet (Bates und Mc Killop Cancer
Res. 46: 5477 (1986); Herman, Cancer Res. 43, 511 (1983)).
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Wie
hierin verwendet, betrifft der Begriff "Hyperthermie" die Anhebung der Körpertemperatur eines Subjekts
oder eines Teils des Körpers
eines Subjekts, verglichen mit der normalen Temperatur des Subjekts.
Eine solche Anhebung kann das Ergebnis eines natürlichen Prozesses (wie einer
Entzündung) oder
für therapeutische
oder diagnostische Zwecke künstlich
induziert sein. Bei Säugetieren
wird eine normale Körpertemperatur
normalerweise aufgrund des thermoregulatorischen Zentrums im vorderen Hypothalamus
aufrechterhalten, welcher bewirkt, dass die Wärmebildung der Körpergewebe
mit dem Wärmeverlust
ausbalanciert wird. "Hyperthermie" bezieht sich auf die
Anhebung der Körpertemperatur über den
hypothalamischen Sollwert, aufgrund unzureichender Wärmeableitung.
Im Gegensatz zur Hyperthermie bezieht sich "Fieber" auf eine Anhebung der Körpertemperatur
aufgrund einer Änderung
im thermoregulatorischen Zentrum. Der allgemeine Temperaturmittelwert
im Mund ist für
einen Menschen im Alter von 18–40
Jahren 36,8 ± 0,4°C (98,2 ± 0,7°F). Siehe
z. B. "Harrison's Principles of Internal Medicine" (Fauci et al, Eds.)
14th Edition, McGraw-Hill, New York, S.
84 (1998).
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Die
Anwendung von Hyperthermie mit thermisch sensitiven Liposomen ist
beispielsweise für
die Behandlung von Tumoren vorgeschlagen worden (Yatvin et al.,
Science 202: 1290 (1978)). Die Anwendung lokalisierter Hyperthermie
und thermisch sensitiver Liposome, damit anti-neoplastische Agenzien auf
den Ort eines Tumors in einem Subjekt abzielen, bewirkt, dass unerwünschte Nebenwirkungen
des Agens vermindert werden und therapeutische Ergebnisse verbessert
werden. Jedoch hängt
die Wirksamkeit von Liposomen, die mittels Hyperthermie auf erkrankte
Stellen ausgerichtet werden, von der Stabilität des Liposoms im Blutkreislauf
(wenn Liposome in das Kreislaufsystem verabreicht werden) und von
der Menge des aktiven Agens ab, das von dem Liposom am Zielort freigesetzt
wird. Zum Beispiel setzen die von Yatvin et al., Science 202: 1290
(1978), beschriebenen Liposome bei hyperthermischen Temperaturen
nur einen Teil des Arzneimittels frei, das von dem Liposom mitgeführt wird.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "hyperthermische Verabreichung" eines aktiven Agens
auf dessen Verabreichung in Verbindung mit der Anwendung von klinischer
Hyperthermie bei einem Subjekt an einem vorher ausgewählten Zielort, um
dem Zielort eine größere Menge
des aktiven Agens zuzuführen,
verglichen mit der, die aus der Verabreichung des aktiven Agens
in Abwesenheit von Hyperthermie resultieren würde.
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Erfindungsgemäße Liposome
umfassen ein Lipid, das eine Gel-zu-flüssigkristallin Umwandlungstemperatur
im hyperthermischen Bereich besitzt (z. B. dem Bereich von ungefähr 38°C bis ungefähr 45°C). Bevorzugt
sind Phospholipide mit einer Phasenumwandlungstemperatur von ungefähr 38°C bis ungefähr 45°C, und stärker bevorzugt
sind Phospholipide deren Acylgruppen gesättigt sind. Ein insbesondere
bevorzugtes Phospholipid ist Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC).
DPPC ist ein gängiges Phospholipid
mit gesättigter
Kette (C16) mit einer Doppelschichtumwandlung von 41,5°C (Blume,
Biochemistry 22: 5436 (1983); Albon und Sturtevant, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 75: 2258 (1978)). Thermosensitive Liposome, die DPPC
und andere Lipide enthalten, welche eine ähnliche oder höhere Umwandlungstemperatur
besitzen, und die sich ideal mit DPPC mischen (wie 1,2-Dipalmitoyl-sn-glycero-3-[phospho-rac-(1-glycerol)](DPPC)(Tc
= 41,5°C) und
1,2-Distearoyl-sn-glycero-3-Phosphocholin (DSPC)(Tc
= 55,1°C))
sind untersucht worden. Kastumi Iga et al., Intl. J. Pharmaceutics,
57: 241 (1989); Bassett et al., J. Urology, 135: 612 (1985); Gaber
et al., Pharmacol. Res. 12: 1407 (1995). Thermosensitive Liposome,
die DPPC und Cholesterin enthalten, sind auch beschrieben worden.
Demel und De Kruyff, Biochim. Biophys. Acta, 457: 109 (1976).
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Wie
hierin verwendet, ist das "primäre Lipid" in einer Liposom-Doppelschicht
dasjenige, welches die Haupt-Lipidkomponente
des Liposom-Doppelschichtmaterials ist. Demgemäß ist in einer Liposom-Doppelschicht,
die aus 70 mol.-% Phospholipid und 30 mol.-% Lysolipid besteht,
das Phospholipid das primäre
Lipid.
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Erfindungsgemäße Liposome
inkorporieren einen relativ wasserlöslichen Oberflächenaktivstoff, wie
ein Lysolipid, in eine Doppelschicht, die in erster Linie aus einem
relativ wasserunlöslichen
Molekül, wie
einem Doppelketten-Phospholipid
(z. B. DPPC), besteht. Die Inkorporation des Oberflächenaktivstoffs in
die Gelphase der primären
Lipidkomponente steigert die Freisetzung von Inhalt aus dem resultierenden
Liposom, wenn es auf die Gel-zu-flüssigkristallin Phasenumwandlungstemperatur
des primären
Lipids erhitzt wird. Bevorzugte Oberflächenaktivstoffe sind Lysolipide
und ein besonders bevorzugter Oberflächenaktivstoff ist Monopalmitoylphosphatidylcholin (MPPC).
Geeignete Oberflächenaktivstoffe
sind jene, die mit dem primären
Lipid der Doppelschicht kompatibel sind und die desorbieren, wenn
das Lipid zur flüssigen
Phase schmilzt. Zusätzliche
geeignete Oberflächenaktivstoffe
zur Verwendung in Phospholipid-Doppelschichten schließen Palmitoylalkohole, Stearoylalkohole,
Palmitoyl, Stearoyl, Polyethylenglykol, Glycerylmonopalmitat, Glycerylmonooleat,
Ceramide, PEG-Ceramide und therapeutische Lipide ein. Therapeutische
Lipide schließen
beispielsweise C-18-etherverbrücktes Lysophoshpatidylcholin
ein.
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Ein
bevorzugtes Liposom der vorliegenden Erfindung inkorporiert ein
mit der Doppelschicht kompatibles Lysolipid in einer Phospholipid-Doppelschicht,
wobei das Lysolipid in der Doppelschicht in einer Konzentration
vorliegt, die ausreichend ist, um die Freisetzung des Inhalts (z.
B. aktives Agens oder therapeutisches Agens) aus dem Liposom zu
erhöhen,
verglichen mit der Freisetzung des Inhalts, die bei Verwendung eines
Liposoms erreicht werden würde,
das ausschließlich
aus einem Lipid besteht (d. h. ohne Lysolipid). Der Inhalt kann
im Inneren des Liposoms enthalten sein oder in der Liposommembran. Mit "erhöhter Freisetzung" ist gemeint, dass
entweder (a) ein größerer Prozentsatz
des Inhalts bei einer vorgegebenen Temperatur freigesetzt wird,
verglichen mit der Menge an Inhalt, die bei dieser Temperatur von
einem Liposom mit einer Doppelschicht freigesetzt wird, die ausschließlich aus
Phospholipid besteht; oder (b) der im Inneren des Liposoms eingeschlossene
Inhalt wird einer niedrigeren Temperatur als der Temperatur freigesetzt, bei
welcher die Freisetzung des Inhalts bei Verwendung eines Liposoms mit
einer Doppelschicht eintreten würde,
die ausschließlich
aus einem Phospholipid besteht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Liposome bereit, welche den eingeschlossenen
Inhalt bei Temperaturen freisetzen, die im klinischen Rahmen unter Anwendung
milder Hyperthermie erreicht werden können. Die vorliegende Erfindung
stellt Liposome bereit (THERMOSOMESTM),
die bei Körpertemperatur
(37°C) äußerst stabil
sind, aber instabil werden und erhöhte Freisetzung von eingeschlossenen
Verbindungen bei Temperaturen oberhalb von ungefähr 39°C zeigen. Dieser Temperaturbereich
liegt einige Grad unter dem vieler vorangehender Liposom-Zubereitungen,
die nur bei Temperaturen von mehr als 42°C eine signifikante Freisetzung
zeigten. Zusätzlich
stellt die Kombination aus Lipid und kompatiblem Lysolipid der vorliegenden
Liposom-Zubereitung eine Lipid/Lysolipid-Mischung bereit, mit einer
leicht niedrigeren Gel-zu-flüssigkristallin
Umwandlungstemperatur, verglichen mit der des reinen Lipids allein,
jedoch ist die Gel-zu-flüssigkristallin
Umwandlungstemperatur nicht durch die Einlagerung eines Lysolipids
verbreitert.
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Ein
bevorzugtes Liposom der vorliegenden Erfindung hat eine Doppelschicht,
die hauptsächlich aus
einem Phospholipid besteht, und enthält Lysolipid in einer Menge,
welche die Gel-zu-flüssigkristallin Phasenumwandlungstemperatur
der Doppelschicht herabsetzt, verglichen mit einer Doppelschicht,
die ausschließlich
aus Phospholipid besteht. Ein insbesondere bevorzugtes Liposom der
vorliegenden Erfindung umfasst ein DPPC als primäres Phospholipid und MPPC als
Lysolipid, wobei das Verhältnis
von DPPC:MPPC ungefähr
99:1, 98:2, 97:3, 96:4, 95:5, 90:10, bis ungefähr 80:20, 75:25, 70:30, 65:35,
60:40 oder sogar 51:49 (als Molverhältnis) ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues System zur Zuführung aktiver
Agenzien in einen Lipidträger
bereit, worin aktive Agenzien aus dem Träger über einen schmalen Temperaturbereich
freigesetzt werden. Lokales Erwärmen
der Zielpunkte auf milde hyperthermische Temperaturen (d. h. 39°C bis 41°C) ermöglicht die
bevorzugte Zuführung
des aktiven Agens an die erkrankte Stelle. Die vorliegenden Liposome
sind zur Verwendung in Kombination mit Hyperthermie geeignet, um
aktive Agenzien auf erkrankte Stellen auszurichten, verglichen mit
konventionellen Liposomen, die aktive Agenzien nur langsam freisetzen
und die nicht thermosensitiv sind, oder verglichen mit thermosensitiven
Liposomen, welche die aktiven Agenzien nicht freisetzen, bevor Temperaturen
von 42°C
oder darüber
erreicht werden.
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Obwohl
es nicht beabsichtigt ist, auf irgendeine einzige Theorie der Wirkung
festgelegt zu werden, glauben die gegenwärtigen Erfinder, dass der Mechanismus,
durch den Lysolipide (oder andere Oberflächenaktivstoffe) die Freisetzung
des Inhalts aus Liposomen erhöhen,
welche hauptsächlich
aus Phospholipid bestehen, mit dem Weg zusammenhängt, auf welchem das Lysolipid
größtenteils
ideal vermischt ist in der gemischten Gelphasen-Doppelschicht, aber
Defekte auf der mikrostrukturellen Ebene erzeugt (Mikrodomänengrenzen)
wenn es desorbiert von der Membran aufgrund des Schmelzens der Doppelschicht
bei der Umwandlungstemperatur der primären Acylkette (d. h. bei der
Umwandlungstemperatur des primären
Doppelschicht-Lipids). Die Einlagerung eines Oberflächenaktivstoffs
wie eines Lysolipids verringert die Phasenumwandlungstemperatur
einer Phospholipid-Membran, im Vergleich zu der Phasenumwandlungstemperatur
einer Membran, die ausschließlich
aus dem Phospholipid besteht. Bei einem Liposom, das aus DPPC und
MPPC besteht, wird die Phasenumwandlungstemperatur in Abhängigkeit
von der Menge an in die Gelphasen-Doppelschicht inkorporiertem MPPC
verringert; die Verringerung der Phasenumwandlungstemperatur, die
erreicht werden kann, ist durch die Menge an MPPC begrenzt, die
stabil in der Doppelschicht enthalten sein kann. Aus DPPC bestehende
Membrane können
stabil 1 mol.-% MPPC bis zu ungefähr 20% mol.-% MPPC, 30% mol.-%
MPPC, 40 mol.-% MPPC oder sogar 50 mol.-% MPPC enthalten, in Abhängigkeit
von anderen Bedingungen, wie dem in dem Liposom enthaltenen aktiven
Agens.
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Bei
Liposom-Doppelschichten, die Phospholipid und einen Oberflächenaktivstoff
wie ein Lysolipid enthalten, ist es bevorzugt, dass der Oberflächenaktivstoff
in beiden Schichten der Doppelschicht enthalten ist. Dieses Konzept
wird in 1 veranschaulicht, welche schematisch
ein Liposom repräsentiert, das
aus DPPC und MPPC besteht. Die Moleküle des MPPC liegen sowohl in
der äußeren als
auch inneren Schicht der Liposommembran-Doppelschicht vor. In einem
Liposom, das nur in einer Schicht der Doppelschicht Oberflächenaktivstoff
enthält,
wird die Redistribution des Oberflächenaktivstoffs auf beide Schichten
der Doppelschicht im Laufe der Zeit bei Temperaturen über der
Gel-Umwandlungstemperatur (z. B. in der flüssigkristallinen Phase) eintreten.
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Die
Phasenkompatibilität
der zwei (oder mehr) Komponenten der vorliegenden Erfindung beeinflusst
die Verarbeitung und Stabilität
der Lipid-Doppelschichtstruktur. Bei Liposomen, die primär aus DPPC
bestehen (ein zweikettiges Phospholipid), ist MPPC ein bevorzugtes
Lysolipid, um die Kompatibilität
zu maximieren und den schmalen Schmelzbereich des Haupt-Phospholipids
zu erhalten, weil es mit dem zweikettigen Phospholipid identisch
ist, mit der Ausnahme, dass es nur eine Acylkette besitzt (11A und 11B).
Die gegenwärtigen
Erfinder entdeckten, dass die Einlagerung dieses mit der Doppelschicht
kompatiblen Lysolipids in geringen Konzentrationen (bevorzugt 2–20 mol.-%),
Liposome, die hauptsächlich
aus DPPC bestehen, stärker "durchlässig" an dem Punkt macht,
bei welchem das primäre
Lipid zu schmelzen beginnt (d. h. Solidus-Linie der Hauptphasenumwandlung),
verglichen mit ausschließlich aus
DPPC bestehenden Liposomen. Obwohl sie nicht auf eine einzige Erklärung festgelegt werden
möchten,
glauben die gegenwärtigen
Erfinder, dass Gelphasen-Doppelschichten aus mikrokristallinen Domänen bestehen;
wenn die Temperatur sich der Gel-zu-flüssigkristallin Phasenumwandlung der
Lipid-Doppelschicht nähert,
steigt die Membrandurchlässigkeit
für das
eingeschlossene Arzneimittel an den Korngrenzen der Mikrostruktur.
Bei der Umwandlungstemperatur steigert die Desorption des in der
Gelphasen-Mikrostruktur
gelösten
Lysolipids die Membrandurchlässigkeit.
Ein zusätzlicher
Vorteil der Inkorporation eines kompatiblen Moleküls in die
Liposom-Doppelschicht ist, dass die Phasenumwandlungstemperatur
des primären
Lipids nicht verbreitert ist aber um ungefähr ein Grad oder mehr erniedrigt
ist (abhängig
von der Lysolipid-Konzentration in der Doppelschicht).
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Das
Verfahren zur Bildung der erfindungsgemäßen Mischkomponenten-Liposome
schließt
die Herstellung von Gelphasen-Liposomen ein, die ein Phospholipid,
einen geeigneten Oberflächenaktivstoff
(wie ein Lysolipid) und ein interessierendes aktives Agens enthalten.
Andere phasenkompatible Komponenten wie DSPE-PEG können optional
eingeschlossen sein, wie weiter unten diskutiert wird. Die Zusammensetzung
enthält
einen Prozentsatz Lysolipid, so dass der Oberflächenaktivstoff die Membran
nicht destabilisiert, weder bei den Verarbeitungstemperaturen, bei
welchen die Doppelschicht in der flüssigen Phase ist, noch bei
physiologischen Temperaturen, wenn die Doppelschicht in der Gelphase ist.
Die Doppelschicht wird instabil und durchlässig bei Temperaturen knapp über der
normalen menschlichen Körpertemperatur
und setzt schnell eingeschlossenes Material aus dem Liposominneren
frei.
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Erfindungsgemäße Liposome
können
mittels irgendeiner der Vielzahl von Techniken hergestellt werden,
die im Stand der Technik bekannt sind. Siehe z. B. US-Patent Nr. 4,235,871;
veröffentlichte PCT-Anmeldung
WO 96/14057; New RRC, Liposome: A practical approach, IRL Press,
Oxford (1990), Seiten 33–104;
D. D. Lasic, Liposome from physics to applications, Elsevier Science
Publishers, Amsterdam, 1993; Liposome, Marcel Dekker, Inc., New
York (1983). Der Einschluss eines aktiven Agens innerhalb der erfindungsgemäßen Liposome
kann auch unter Verwendung jedes konventionellen Verfahrens des
Standes der Technik durchgeführt
werden. Bei der Herstellung erfindungsgemäßer Liposom-Zusammensetzungen können Stabilisatoren wie Antioxidationsmittel
und andere Additive verwendet werden, so lange sie nicht den Zweck
der Erfindung stören.
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Die
Menge an Oberflächenaktivstoff
(wie Lysolipid), die in Liposomen der vorliegenden Erfindung eingeschlossen
ist, reicht nicht aus, um die Membran in der flüssigen Phase zu destabilisieren,
die während
der Verarbeitung der Liposome auftritt (vor dem Kühlen um
ein Gelphasenprodukt zu erzeugen). Bei der Herstellung erfindungsgemäßer Liposome
ist es bevorzugt während
der Verarbeitung der Flüssigphasen-Membranen
sowohl innerhalb als auch außerhalb
des Liposoms eine Konzentration an Oberflächenaktivstoff-Monomer aufrecht
zu erhalten, um einen Konzentrationsgradienten zu verhindern, der
die Lysolipid-Konzentration in der Membran abreichern würde. Das
kann erreicht werden, indem die Liposom-Suspension aus einer vorgemischten
Mischung in einem wässrigen
Medium hergestellt wird, das eine ausreichende Menge Oberflächenaktivstoff
in monomerer Form enthält
(z. B. bei der kritischen Mizellenkonzentration (CMC) des Oberflächenaktivstoffs).
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Liposom-Zubereitung umfasst
das Mischen der Doppelschicht-Komponenten in geeigneten Anteilen
in einem geeigneten organischen Lösemittel, wie im Stand der
Technik bekannt ist. Das Lösemittel
wird dann abgedampft, wodurch sich ein getrockneter Lipidfilm bildet.
Der Film wird (bei Temperaturen oberhalb der Phasenumwandlungstemperatur
der Lipid-Mischung), unter Verwendung einer wässrigen Lösung, die eine äquilibrierende
Menge Oberflächenaktivstoff
und einen gewünschtes
aktives Agens enthält,
rehydratisiert. Die nach der Rehydratisierung gebildeten Liposome
können
extrudiert werden, um Liposome einer gewünschten Größe zu bilden, wie dies im Stand
der Technik bekannt ist. Wenn beispielsweise Liposome hergestellt
werden, die aus 80:20 DPPC:MPPC bestehen, dann wird die Rehydratisierung
bei einer Temperatur oberhalb der Phasenumwandlungstemperatur dieser
speziellen Lipid-Mischung durchgeführt (oberhalb 39°C). Die wässrige Lösung, die
verwendet wird, um den Lipidfilm zu rehydratisieren, umfasst ein äquilibrierende Menge
Lysolipid-Monomere (z. B. eine Konzentration, die gleich der kritischen
Mizellekonzentration von MPPC ist).
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Konventionelle
Liposome unterliegen einer relativ kurzen Halbwertszeit im Blutkreislauf
aufgrund ihrer schnellen Aufnahme durch Makrophagen der Leber und
Milz (Organe des retikuloendothelialen Systems oder RES) und reichern
sich deshalb nicht im „undichten" Tumorgewebe an.
Liposom-Zubereitungen sind entwickelt worden, welche die schnelle RES-Aufnahme
verhindern und welche erhöhte
Zirkulationszeiten haben. STEALTH® Liposome
(Sequus Inc., Menlo Park CA) schließen Polyethylenglykol-(PEG)-gepfropfte
Lipide zu ungefähr
5 mol.-% in der Lipid-Doppelschicht
ein. Siehe z. B. Allen, UCLA Symposium on Molecular and Cellular
Biology, 89: 405 (1989); Allen et al., Biochim. Biophys. Acta 1066: 29
(1991); Klibanov et al., FEBS Letters 268: 235 (1990); Needham et
al., Biochim. Biophys. Acta 1108: 40 (1992); Papahadjopoulos et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 11460 (1991); Wu et al., Cancer
Research 53: 3765 (1993); Klibanov und Huang, Liposome Research
2: 321 (1992); Lasic und Martin, Stealth Liposome, In: Pharmacology
and Toxicology, CRC Press, Bo ca Raton, Florida (1995). Siehe auch US-Patent
Nr. 5,225,212 von Martin et al.; US-Patent Nr. 5,395,619 von Zalipsky
et al. bezüglich
Liposomen, die Polymer-gepfropfte
Lipide in der Vesikelmembran enthalten. Die Anwesenheit von Polymeren
an der äußeren Liposom-Oberfläche vermindert die
Aufnahme von Liposomen durch die Organe des RES.
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Erfindungsgemäße Liposome
können
so zubreitet werden, dass sie Polymer-gepfropfte Lipide enthalten,
wie es im Stand der Technik bekannt ist, um die Liposom-Aufnahme
durch das RES zu vermindern und dadurch die Zirkulationszeit der
Liposome zu erhöhen.
Geeignete Polymere schließen
hydrophile Polymere wie Polyethylenglykol, Polyessigsäure, Polyglykolsäure, Copolymere
von Polyessigsäure
und Polyglykolsäure
und Polyvinylalkohole ein.
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Aktive Agenzien
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Wie
hierin verwendet, ist ein aktives Agens "im Inneren" des Liposoms oder "eingeschlossen im" Liposom, eines, das im Innenbereich
des Liposoms enthalten ist, im Vergleich zu dem, das in der Lipid-Doppelschicht
verteilt ist und in der Vesikelmembran selbst enthalten ist. Wie
hierin verwendet wird ein aktives Agens 'innerhalb' oder 'eingeschlossen innerhalb' der Lipid-Doppelschicht
des Liposoms als Teil der Lipid-Doppelschicht mitgeführt, im
Gegensatz dazu, wenn es im Innenbereich des Liposoms enthalten ist.
Aktive Agenzien können
in jeder Form vorliegen, die zur Verwendung in Liposomen geeignet
ist, wie im Stand der Technik bekannt, einschließlich aber nicht begrenzt auf,
wässrige
Lösungen
aktiver Agenzien. Wässrige
Lösungen
aktiver Agenzien innerhalb der erfindungsgemäßen Liposome können den
gleichen osmotischen Druck besitzen wie die Körperflüssigkeit des bestimmungsgemäßen Subjekts
oder einen erhöhten
osmotischen Druck besitzen (siehe US-Patent Nr. 5,094,854); die wässrigen Lösungen können auch
etwas ausgefallenes aktives Agens enthalten, wie im Stand der Technik
bekannt ist. Ein bevorzugtes aktives Agens zum Einschluss in das
Liposominnere ist jedes wasserlösliche, schwach
basische Agens.
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Die
Inkorporation bestimmter aktiver Agenzien (wie einiger Anästhetika)
in erfindungsgemäße Liposome
kann zusätzlich
die Freisetzung des Inhalts aus dem Liposom verändern (steigern oder hemmen) oder
die Umwandlungstemperatur des Liposoms ändern, im Vergleich zu der,
die man in einem ähnlichen Liposom
beobachten würde,
das nicht das aktive Agens enthält.
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Es
ist über
die Verabreichung von antineoplastischen oder Antitumor-Arzneimitteln
wie Doxorubicin, Cisplatin und Methotrexat unter Verwendung thermosensitiver
Liposome in Kombination mit Hyperthermie an dem gewünschten
Zielort berichtet worden. Siehe z. B. Magin und Weinstein In: Liposome
Technology, Vol. 3, (G. Gregoriadis, Herausgeber) S. 137, CRC Press,
Boca Raton, FL (1993); Gaber et al., Intl. J. Radiation Oncology,
Biol. Physics, 36 (5): 1177 (1996).
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Aktive
Agenzien, die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, schließen
therapeutische Arzneimittel und pharmakologisch aktive Agenzien,
Nahrungsmoleküle,
kosmetische Agenzien, diagnostische Agenzien und Kontrastmittel
zur Bildgebung ein. Wie hierin verwendet schließt aktives Agens pharmakologisch
verträgliche
Salze aktiver Agenzien ein. Geeignete therapeutische Agenzien schließen zum
Beispiel Antineoplastika, Antitumormittel, Antibiotika, Antimykotika,
Entzündungshemmer,
Immunosuppressiva, Antiinfektiosa, antivirale Mittel, anthelminthische
und antiparasitische Verbindungen ein. Verfahren zur Herstellung
lipophiler Arzneimittel-Derivate,
die für
Liposom-Zubereitungen geeignet sind, sind im Stand der Technik bekannt (siehe
US-Patent Nr. 5,534,499 von Ansell, das kovalente Bindung von therapeutischen
Agenzien an ein Fettsäurekette
eines Phospholipids beschreibt).
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Bei
der Behandlung von Tumoren oder neoplastischem Wachstum, können geeignete
Verbindungen Anthracyclin-Antibiotika
(wie Doxorubicin, Daunorubicin, Carinomycin, N-Acetyladriamycin,
Rubidazon, 5-Imidodaunomycin, N30 Acetyldaunomycin und Epirubicin)
und Pflanzenalkaloide (wie Vincristin, Vinblastin, Etoposid, Ellipticin
und Camptothecin) einschließen.
Andere geeignete Agenzien schließen Paclitaxel (TAXOL®,
ein aus der Rinde der Eibe isoliertes Diterpen und ein Vertreter
einer neuen Klasse therapeutischer Agenzien, die eine Taxan-Ringstruktur
besitzen) und Docetaxol (Taxoter), Mitotan, Cisplatin und Phenesterin
ein.
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Entzündungshemmende
therapeutische Agenzien, die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, schließen
Steroide und nicht-steroidale entzündungshemmende Verbindungen,
wie Prednison, Methylprednisolon, Paramethazon, 11-Fludrocortison,
Triamciniolon, Betamethason und Dexamethason, Ibuprofen, Piroxicam,
Beclomethason, Methotrexat, Azaribin, Etretinat, Anthralin, Psoralins,
Salicylate wie Aspirin und Immunosuppressiva wie Cyclosporin ein.
Entzündungshemmende
Corticosteroide und das entzündungshemmende und
immunosuppressive Agens Cyclosporin sind beide höchst lipophil und zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet.
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Zusätzlich schließen pharmakologische Agenzien,
die zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Liposomen geeignet sind,
Anästhetika
(wie Methoxyfluran, Isofluran, Enfluran, Halothan und Benzocain),
Antiulkus-Mittel (wie Cimetidin); Antikrampf-Mittel wie Barbiturat;
Azothioprin (ein Immunosuppressivum und antirheumatisches Mittel);
und Muskelrelaxanzien (wie Dantrolen und Diazepam) ein.
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Bildgebungsmittel,
die zur Verwendung in den vorliegenden Liposom-Zubereitungen geeignet sind,
schließen
Ultraschall-Kontrastmittel, Radiokontrastmittel (wie Radioisotope
oder Verbindungen, die Radioisotope enthalten, einschließlich Iodoctanen,
Halogenkohlenwasserstoffen, und Renografin), oder magnetische Kontrastmittel
(wie paramagnetische Verbindungen) ein.
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Nahrungsmittel,
die zur Inkorporation in erfindungsgemäße Liposome geeignet sind,
schließen Aromastoffe
(z. B. Citral, Xylitol), Aminosäuren,
Zucker, Proteine, Kohlenhydrate, Vitamine und Fett ein. Kombinationen
von Nahrungsmitteln sind auch geeignet.
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Verabreichung und Liposom-Größe
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Erfindungsgemäße Liposome
können
unter Anwendung von Verfahren verabreicht werden, die einem Durchschnittsfachmann
bekannt sind, einschließlich
aber nicht begrenzt auf Zuführung
in den Blutkreislauf eines Subjekts oder subkutane Verabreichung
von Liposomen. Wenn erfindungsgemäße Liposome in Verbindung mit
Hyperthermie verabreicht werden, können die Liposome durch jedes
geeignete Mittel verabreicht werden, das zu einer Zuführung der
Liposome an den Behandlungsort führt. Beispielsweise
können
Liposome intravenös
verabreicht werden und damit an den Ort eines Tumors mittels des
normalen Blutflusses gebracht werden; erhitzen dieser Stelle resultiert
darin, dass die Liposommembranen auf die Phasenumwandlungstemperatur
erhitzt werden, so dass der Liposominhalt bevorzugt am Ort des Tumors
freigesetzt wird.
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Wenn
die Behandlung eines Tumors oder Neoplasmas gewünscht wird, erfordert die wirksame Zuführung eines
im Liposom eingeschlossenen Agens über den Blutkreislauf, dass
das Liposom in der Lage ist, die durchgehende (aber "undichte") Endothelschicht
und darunterliegende Basalmembran zu durchdringen, welche die Blutgefäße umgibt,
die einen Tumor mit Blut versorgen. Es hat sich gezeigt, dass Liposome
mit kleinerer Größe effektiver
sind bei der Extravasation in Tumore durch die Endothelzellen-Barriere
und darunterliegende Basalmembran, welche eine Kapillare von Tumorzellen
trennt. Siehe z. B. US-Patent Nr. 5,213,804 von Martin et al.
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Wie
hierin verwendet, sind "solide
Tumore" solche,
die an einer anderen anatomischen Stelle als dem Blutkreislauf wachsen
(im Gegensatz zu durch das Blut übertragene
Tumore wie Leukämien).
Solide Tumore benötigen
die Bildung kleiner Blutgefäße und Kapillare
um das wachsende Tumorgewebe zu ernähren.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wird das Antitumormittel oder Antineoplastikum
der Wahl in einem erfindungsgemäßen Liposom eingeschlossen;
die Liposome werden derart zubereitet, dass sie eine Größe besitzen,
von der man weiß,
dass sie Endothel- und Basalmembran-Barrieren durchdringen kann.
Die resultierende Liposom-Zubereitung kann einem Subjekt, das einer
solchen Behandlung bedarf, parenteral verabreicht werden, bevorzugt
mittels intravenöser
Verabreichung. Tumore, die durch einen akuten Anstieg der Durchlässigkeit
des Gefäßsystems
in der Tumowachstumsregion gekennzeichnet sind, sind insbesondere für die Behandlung
mittels der vorliegenden Verfahren geeignet. Der Verabreichung von
Liposomen folgt das Erhitzen des Behandlungsortes auf eine Temperatur,
die zur Freisetzung des Liposominhalts führt.
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Wenn
eine ortsspezifische Behandlung von Entzündungen gewünscht wird, erfordert der effektive
Liposom-Transport eines aktiven Agens, dass das Liposom eine lange
Halbwertszeit im Blut hat und in der Lage ist, die durchgehende
Endothelzellenschicht und darunterliegende Basalmembran zu durchdringen,
welche die Blutgefäße in Nachbarschaft
des Enzündungsorts
umgibt. Es hat sich gezeigt, dass Liposome kleinerer Größe effektiver
bei Extravasation durch die Endothelzellen-Barriere und in die dazugehörigen entzündeten Bereiche
eindringen können.
Siehe z. B. US-Patent Nr. 5,356,633 von Woodle et al.. In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung wird das entzündungshemmende Mittel der Wahl
in einem erfindungsgemäßen Liposom eingeschlossen;
die Liposome werden derart zubereitet, dass sie eine Größe besitzen,
von der man weiß,
dass sie Endothel- und Basalmembran-Barrieren durchdringen kann.
Die resultierende Liposom-Zubereitung kann einem Subjekt, das einer
solchen Behandlung bedarf, parenteral verabreicht werden, bevorzugt
mittels intravenöser
Verabreichung. Entzündete
Bereiche, die durch einen akuten Anstieg der Durchlässigkeit
des Gefäßsystems
im Bereich der Entzündung
und durch einen lokalisierten Anstieg der Temperatur gekennzeichnet
sind, sind besonders für
die Behandlung mittels der vorliegenden Verfahren geeignet.
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Es
wird weiterhin begrüßt werden,
dass die erfindungsgemäßen Liposome
eingesetzt werden können,
um Antiinfektiosa über
den Blutkreislauf an Infektionsorte zu transportieren. Die Verwendung
von Liposomen, die ein Vesikel-bildendes Lipid enthalten, das mit
einem hydrophilen Polymer derivatisiert ist, und eine Größe haben,
die im Bereich zwischen 0,07 und 0,2 Mikron liegt, zum Transport
therapeutischer Agenzien an Infektionsorte, ist in der veröffentlichten PCT-Patentanmeldung
WO 93/19738 beschrieben worden. In Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung
wird das Antiinfektiosum der Wahl in einem Liposom eingeschlossen,
das eine erfindungsgemäße Membran
besitzt, und die resultierende Liposom-Zubereitung wird einem Subjekt
parenteral verabreicht, bevorzugt mittels intravenöser Verabreichung.
Wenn gewünscht
kann lokalisierte Hyperthermie am Infektionsort induziert werden,
um die bevorzugte Freisetzung des Liposominhalts an dieser Stelle
zu bewirken.
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Die
Größe von Liposomen
in einer Zubereitung kann von dem darin enthaltenen Wirkstoff und/oder
dem beabsichtigten Zielort abhängen.
Es ist berichtet worden, dass Liposome mit einem Durchmesser zwischen
0,05 bis 0,3 Mikron für
die Tumor-Verabreichung geeignet sind. (US-Patent Nr. 5,527,528
von Allen et al.). Die Einstellung der Größe der erfindungsgemäßen Liposome
kann gemäß im Stand
der Technik bekannter Verfahren und unter Berücksichtigung des darin enthaltenen
aktiven Agens und dem gewünschten
Effekt durchgeführt
werden (siehe z. B. US-Patent Nr. 5,225,212 von Martin et al.; US-Patent
Nr. 5,527,528 von Allen et al.). Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist ein Liposom mit weniger als 10 Mikron
im Durchmesser, oder eine Liposom-Zubereitung, die eine Vielzahl
von Liposomen enthält
mit weniger als 10 Mikron im Durchmesser; oder eine Liposom-Zubereitung,
die ein Vielzahl von Liposomen mit weniger als 10 Mikron im Durchmesser
enthält.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung sind die Liposome von ungefähr 0,05 Mikron oder ungefähr 0,1 Mikron
im Durchmesser, bis ungefähr
0,3 Mikron oder ungefähr
0,4 Mikron im Durchmesser. Liposom-Zubereitungen können Liposome
unterschiedlicher Größe enthalten.
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In
einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung sind die Liposome von ungefähr 50 nm,
100 nm, 120 nm, 130 nm, 140 nm oder 150 nm, bis zu ungefähr 175 nm,
180 nm, 200 nm, 250 nm, 300 nm, 350 nm, 400 nm oder 500 nm im Durchmesser.
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die Liposome derart
hergestellt, dass sie im Wesentlichen eine homogene Größe in einem
ausgewählten
Größenbereich
haben. Ein effektives Verfahren zur Einstellung der Größe schließt extrudieren
einer wässrigen
Suspension der Liposome durch eine Reihe von Polycarbonatmembranen
ein, die eine ausgewählte
einheitliche Porengröße haben;
die Porengröße der Membran
wird ungefähr
mit der größten Größe der Liposome
korrespondieren, die durch Extrusion durch diese Membran erzeugt
werden. Siehe z. B. US-Patent Nr. 4,737,323 (12. April 1988).
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die Liposome
in physiologischer Kochsalzlösung
oder PBS dispergiert, um eine wässrige
Liposom-Zubereitung bereitzustellen. Die wässrige Zubereitung kann weiterhin
eine äquilibrierende Menge
des Oberflächenaktivstoffs
einschließen,
der in der Liposom-Doppelschicht enthalten ist, um den Verlust des
Oberflächenaktivstoffs
aus der Liposom-Doppelschicht in die Lösung zu reduzieren oder zu
verhindern. Liposome, die aus DPPC:MPPC bestehen, können in
physiologischer Kochsalzlösung oder
PBS enthalten sein, das von ungefähr 1 mmM bis ungefähr 5 mM
MPPC-Monomer enthält.
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Die
Menge des aktiven Agens, das in den erfindungsgemäßen Liposomen
eingeschlossen oder von diesen transportiert werden soll, wird in
Abhängigkeit
von der therapeutischen Dosis und der Einzeldosis des aktiven Agens
abhängen,
was einem Durchschnittsfachmann offensichtlich sein wird. Allgemein
wird die Liposom-Zubereitung jedoch so ausgelegt, dass die größtmögliche Menge
des aktiven Agens von dem Liposom befördert wird. Erfindungsgemäße Liposome
können
von jedem Typ sein, jedoch sind LUVs besonders bevorzugt.
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Bewertung der Freisetzung
von Liposominhalten
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Die
Charakterisierung thermosensitiver Liposome mittels der Freisetzung
einer eingeschlossenen Fluoreszenz-Sonde, 6-Carboxyfluorescein (CF), wurde
in Merlin, Eur. J. Cancer 27 (8): 1031 (1979) berichtet. CF war
in Liposomen in einer löschenden Konzentration
(50 mM) eingeschlossen; bei in dem Liposom eingeschlossenem CF wurde
keine Fluoreszenz beobachtet. Intensive Fluoreszenz entwickelte sich
jedoch durch die Freisetzung der Sonde aus den Liposomen aufgrund
der Verdünnung
des CF in der Suspension. Die Menge der aus den Liposomen freigesetzten
Sonde bei verschiedenen Temperaturen konnte demnach, basierend auf
der Fluoreszenz, quantifiziert werden. Merlin, Eur. J. Cancer.,
27 (8): 1031, (1991), untersuchten thermisch empfindliche Liposome,
die Doxorubicin (DX) einschließen,
und pegylierte Lipide in der Doppelschicht inkorporiert haben, um
ihre Zirkulationszeit im Blutkreislauf, im Vergleich zu konventionellen
thermosensitiven Liposomen zu erhöhen. Siehe auch Maruyama et
al., Biochem. Biophys. Acta, 1149: 17 (1993)).
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Die
folgenden Beispiele werden dargelegt, um die vorliegende Erfindung
zu veranschaulichen.
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BEISPIEL 1
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Herstellung von Temperatur-empfindlichen
Liposomen
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DPPC-Liposome,
die verschiedene Konzentrationen des Lysolipids Monopalmitoylphosphatidylcholin
(MPPC) enthielten, wurden hergestellt und charakterisiert. Die wässrige Fluoreszenz-Sonde 6-Carboxyfluorescein
(CF) wurde in den Liposomen eingeschlossen, um als Marker für die Veränderung der
Membrandurchlässigkeit
zu fungieren; CF wurde in die Liposome unter Verwendung von im Stand
der Technik bekannten Verfahren inkorporiert (Siehe z. B. Liposomes:
A Practical Approach, (1990), Herausgeber: R. R. C. New, IRL Press,
Oxford, NY). Die Liposom-Komponenten wurden in Chloroform gelöst (ein
geeignetes organisches Lösemittel)
und das Lösemittel
wurde unter Vakuum bei 45°C
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers eingedampft, wodurch
ein einheitlicher dünner
Lipidfilm an der Innenwand eines Rundkolbens erhalten wurde. Der
Lipidfilm wurde weiter unter Vakuum 25 Stunden lang getrocknet,
um das vollständige
Entfernen von Chloroformspuren sicherzustellen.
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Der
Lipidfilm wurde bei 45°C
mit einer wässrigen
Lösung
aus 10 mM PBS (pH = 7,4), die 50 mM CF und 1 mM MPPC enthielt, hydratisiert.
Zur effizienten Hydratation wurde eine TEFLON®-Perle
verwendet, um die Lipide in Anwesenheit von wässrigem Medium sanft anzuätzen, um
eine trübe
Suspension multilamellarer Vesikel (MLVs) zu bilden. Die somit gebildeten
MLVs hatten eine durchschnittliche Größe von 700 nm und wurden durch
einen Stapel aus zwei Poly carbonat-Membranfilter von 0,1 Mikrometer
unter 300–400
psi Druck bei 45°C
extrudiert (d. h. oberhalb der Gelflüssigkristallin Temperatur des
Lipids oder der Lipid-Mischung)
wie es in dem von Hope et al. entwickelten Verfahren beschrieben
worden ist (Biochem. Biophys. Acta 812: 55–65 (1985)), um große unilamellare
Vesikel (LUVETs) mittels Extrusionstechnik in der gewünschten
Größe von 140
nm zu erhalten. Der mittlere Durchmesser der Vesikel wurde mittels
eines Photon-Korrelations-Spektrometers (PCS, Coulter, N4 plus)
nach dem Extrusionsdurchgang gemessen.
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Wie
in 2 gezeigt, nimmt die Größe der Liposome mit sukzessiven
Durchgängen
durch die Membran ab und erreicht nach drei Durchgängen die minimale
Größe.
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BEISPIEL 2
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Freisetzung von Liposominhalten
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Die
In-vitro-Stabilität
und Thermosensitivität der
Liposom-Zubereitungen, die wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt
wurde, und verschiedene Molenbrüche
MPPC enthielten, wurde durch die Messung der prozentualen Freisetzung
von eingeschlossenem wasserlöslichen
Fluoreszenzmolekül,
CF, aus dem wässrigen
Inneren des Vesikels in die umgebende Lösung als Funktion der Inkubationstemperatur (25–45°C) in Anwesenheit
von PBS bewertet. Die Fluoreszenz von in den Liposomen eingeschlossenem
CF wurde aufgrund von dessen hoher Konzentration selbst gelöscht, aber
durch die Freisetzung aus dem Liposom und die Verdünnung in
dem suspendierenden Medium, entwickelte CF eine intensive Fluoreszenz.
Nach der Inkubation wurde die Fluoreszenzintensität der Proben
bei Anregungswellenlänge (λex) = 470
nm und Emissionswellenlänge
(λem) = 520
nm nach geeigneter Verdünnung
gemessen, um die Menge des aus den Liposomen freigesetzten CF zu
messen. Die relative prozentuale Fluoreszenzintensität aufgrund
der Inkubation bei einer bestimmten Temperatur wurde berechnet durch
den Vergleich mit der Gesamtfreisetzung von eingeschlossenem Material,
die nach der Spaltung der Liposom-Proben durch Hinzugabe von 10%
Triton X-100 erhalten wurde.
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Dieser
Versuch wurde für
Liposome, die aus reinem DPPC bestehen und für Liposome, die aus DPPC:MPPC-Mischungen bestehen,
die 2, 4, 6, 7, 8, 10 oder 20 mol.-% MPPC enthalten, über den
Temperaturbereich 20°C
bis 45°C,
durchgeführt.
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Die
Menge eingeschlossenes CF, das aus erfindungsgemäßen Liposomen freigesetzt wurde, wurde
als Funktion der Zeit bei physiologischer (37°C) und hyperthermischer (40°C) Temperatur
gemessen. Liposome wurden in PBS verschiedene Zeitintervalle lang
inkubiert und die Freisetzung von CF wurde fluorimetrisch bei λex = 470
nm und λem
= 520 nm gemessen. In 3 werden typische Erwärmungsdurchläufe für die 90:10
DPPC:MPPC-Zusammensetzung gezeigt. Bei 37°C war die prozentuale Freisetzung
von CF vernachlässigbar.
Durch Inkubation bei 40°C
wurden jedoch ungefähr
60% des eingeschlossenen CF innerhalb von fünf Minuten freigesetzt; die
zusätzliche
Freisetzung von Inhalt erhöhte sich
durch weitere Inkubation bei dieser Temperatur nur schwach. Folglich
wird das Meiste des Inhalts bei einer gegebenen Temperatur innerhalb
der ersten fünf
bis zehn Minuten des Erwärmens
freigesetzt
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4 zeigt
die Freisetzung von CF aus Liposomen, die fünf Minuten lang bei Temperaturen
von 20°C
bis 45°C
in Anwesenheit von 10 mM PBS (pH = 7,4) inkubiert wurden. Die Freisetzung
von CF wurde fluorimetrisch bei λex
= 470 nm und λem
= 520 nm gemessen. Der Prozentsatz freigesetztes CF wurde durch
den Vergleich der erhaltenen Werte mit denen, die man nach der vollständigen Freisetzung
von CF erhält,
berechnet (erreicht durch die Zugabe von Triton X-100 zu der Liposom-Probe
um das Liposom aufzulösen
und alles eingeschlossene CF freizusetzen). Reine DPPC-Liposome
waren bis 39,5°C
stabil, wurden aber nahe der Umwandlungstemperatur des Phospholipids
durchlässig,
wodurch die Freisetzung von etwas CF bewirkt wurde. Die Menge von
CF, das aus dem reinen DPPC-Liposom freigesetzt wurde, war jedoch
nur ungefähr
20% des Gesamtinhalts. Im Gegensatz dazu zeigten die Liposome mit
steigender Konzentration an MPPC in den DPPC-Doppelschichten eine
steigende Freisetzung von CF, wobei die maximalen Freisetzung bei
Liposomen auftritt, welche Doppelschichten besitzen, die 10 mol.-%
und 20 mol.-% MPPC enthalten.
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Diese
Ergebnisse demonstrieren, dass die Inkorporation von nur 10 mol.-%
MPPC in die Membranen von DPPC-Liposomen
die Menge freigesetztes CF um den Faktor 4 erhöht (verglichen mit der Freisetzung,
die man bei Liposomen mit ausschließlich DPPC beobachtet), wodurch
eine Freisetzung von bis zu 90% des Liposominhalts ermöglicht wird.
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Die
Temperatur-Freisetzungsprofile zeigen einen zusätzlichen Vorteil der Inkorporation
von MPPC in DPPC-Liposommembranen,
weil die Temperatur für
das Einsetzen der Freisetzung zu etwas niedrigeren Temperaturen
verschoben ist, beginnend bei ungefähr 38°C für Liposome, die 10 mol.-% und 20
mol.-% MPPC enthalten. Das Freisetzungsprofil für diese Liposome ist scharf
und die maximale Menge CF wird nach der Anhebung der Temperatur
von nur etwa einem Grad freigesetzt, d. h. bei zwischen 38,5°C und 40°C für die 10%
MPPC-Liposome.
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Diese
Versuche demonstrieren, dass der Einschluss von MPPC in Liposom-Doppelschichten, die
aus DPPC bestehen, die Menge des aus dem Liposominneren freigesetzten
Inhalts erhöht
und den Temperaturbereich, über
welchen Freisetzung eintritt, in den Bereich von 38,5°C–40°C verschiebt,
welcher der milde hyperthermische Bereich ist.
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In
DPPC-Liposomen, die MPPC-Konzentrationen von mehr als 20 mol.-%
enthalten, wurden die Liposome intrinsisch instabil und waren deshalb
unfähig,
eingeschlossenes Material bei Temperaturen oberhalb der Lipid-Phasenumwandlung
(d. h. in der flüssigen
Phase der Lipid-Doppelschicht, die während der Verarbeitung der
Liposome auftritt) zurückzuhalten.
Solche hohen Konzentrationen von MPPC können auch die Gelphasen-Doppelschichten
bei Temperaturen destabilisieren, die unterhalb der Umwandlungstemperatur
liegen. Wie vorher demonstriert, sinkt die mechanische Stärke von
Membranen, wenn mehr und mehr MPPC eingebunden wird (Needham et
al., Biophys. J. 73: 2615 (997)), und die Doppelschichten erfahren
letztendlich eine Umwandlung zu einer reinen Mizellen-Suspension,
wenn das Molverhältnis
von MPPC zu Phospholipid über
50 mol.-% hinausgeht (Zhelev et al., Biophys. J. (in press; 1998)).
Ein bevorzugtes Molverhältnis
von thermisch sensitiven Liposomen ist 90:10 DPPC:MPPC.
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BEISPIEL 3
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Phasenumwandlungsverhalten
von DPPC/MPPC-Mischungen und Korrelation mit Freisetzungstemperaturen
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Um
den biophysikalischen Mechanismus zu untersuchen, der an der Permeabilität der erfindungsgemäßen Liposome
beteiligt ist, wurden Differentialscanning-kalorimetrische (DSC)
Untersuchungen durchgeführt,
um differentielle kalorimetrische Thermogramme der vorliegenden
Liposome zu erzeugen, damit die Phasenumwandlungstemperatur bestimmt
werden konnte. Diese Ergebnisse wurden verglichen mit den Freisetzung-
gegen Temperaturscans, die aus kumulativen Freisetzungsprofilen
erhalten wurden (gezeigt in 4). Die 5A und 5B zeigen
die Wärmeflussthermogramme
von Liposom-Zubereitungen, welche steigende Konzentrationen MPPC
in DPPC-Doppelschichten enthalten. Diese Thermogramme zeigen, dass
die Umwandlungstemperatur unverbreitert bleibt, sogar wenn bis zu
10% MPPC in der Doppelschicht eingebunden sind. Bei einem höheren Auflö sungsgrad
zeigt 5B die Änderung im Höchstwert
der Umwandlungstemperatur von 41,9°C zu 41,04°C, wenn die MPPC-Zusammensetzung
von Null auf 10 mol.-% in DPPC-Doppelschichten
erhöht
wird. Es wird auch die Breite des Umwandlung gezeigt, dargestellt
als Start- und Endpunkt der Umwandlung, d. h. die Solidus- und Liquidus-Linien
unter und über
dem Höchstwert des
Wärmefluss-Überschusses.
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Das
Differentialscanning-Thermogramm der erfindungsgemäßen Liposome
kann verglichen werden mit differentiellen Freisetzungsprofilen. 6A zeigt
das kumulative Freisetzungsprofil für die CF-Freisetzung aus den
DPPC:MPPC 90:10 Liposomen gegen die Temperatur und das Wärmeflussdiagramm über den
gleichen Temperaturbereich. 6B zeigt
die differentielle Freisetzung, welche die Schärfe des Freisetzungsprofils
und die Temperatur hervorhebt, bei welcher in Relation zu dem Wärmefluss-Thermogramm die maximale
Freisetzung eintritt. Bemerkenswert an diesem Vergleich ist, dass der
Höchstwert
der Freisetzung des Inhalts, der aus dem differentiellen Freisetzungsprofil
erhalten wurde, um 0,9°C
niedriger ist als der Höchstwert
der Umwandlungsenthalpie, der mittels DSC erhalten wurde. Die Freisetzung
des eingeschlossenen Materials bei der Temperatur vor Tc kann der
Tatsache zugeschrieben werden, dass die Freisetzung bei der "Solidus"-Linie des Thermogramms
eintritt und nicht beider Temperatur des Höchstwertes. Eine Erklärung für ein solches
Verhalten ist, dass die Freisetzung von eingeschlossenem Material
eintritt sobald die "ersten Defekte" (Schmelzdefekte)
in den Mikrodomänen-Grenzen
des Doppelschicht Netzwerks erscheinen; genau hier kann das Lysolipid
seinen Effekt ausüben.
Obwohl sie nicht auf eine einzige Theorie festgelegt werden möchten, vermuten
die gegenwärtigen Erfinder,
dass wenn man sich der Umwandlungstemperatur nähert, sich die ersten Teile
der Mikrostruktur, welche schmelzen, an den Korngrenzen der festen Mem bran
befinden. Wenn es von einer Lysolipid-freien wässrigen Phase umgeben ist,
sitzt das Lysolipid in der Gelphase fest, kann aber desorbieren,
wenn die Membran zu schmelzen beginnt; wenn es dies tut dann erhöht es die
Defekt-Durchlässigkeit
und der Inhalt wird effektiver freigesetzt als in Liposomen aus ausschließlich reinem
Lipid.
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BEISPIEL 4
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Einschluss und Freisetzung
von Doxorubicin
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Doxorubicin
(DX) wurde im inneren wässrigen
Volumen der erfindungsgemäßen Liposome (DPPC:MPPC
90:10) unter Verwendung pH-Gradienten gesteuerten Einschlussprotokolls
eingeschlossen (L. D. Mayer et al (1989) Cancer Res., 42: 4734.). Kurz
gesagt, wurde eine Lipid-Zusammensetzung aus 90:10 DPPC:MPPC in
Chloroform gelöst
und das Lösemittel
wurde unter Vakuum bei 45°C
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers eingedampft. Der Lipidfilm,
der nach weiterem Trocknen im Vakuumexsikkator über Nacht erhalten wurde, wurde mit
300 mM Citratpuffer (pH 4,00) hydratisiert und die gebildeten multilamellaren
Vesikel wurden sieben Ausfrierzyklen ausgesetzt. Die resultierende
Suspension wurde durch zwei Polycarbonat-Membranfilter der Porengröße 0,1 μM bei 50°C unter Anwendung von
300–400
psi Druck extrudiert. Man ließ die
extrudierten Liposome auf Raumtemperatur abkühlen und der pH wurde unter
Verwendung von 0,5 M Na2CO3-Lösung auf
7,5–8,0
angehoben.
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Die
extrudierten Liposome wurden vor dem Hinzufügen von vorgewärmtem DX
zu der Suspension bei 60°C
fünf Minuten
lang inkubiert. Proben wurden 10 Minuten lang bei 60°C mit zeitweiligen
Vortexing weiter erhitzt. Das nicht eingeschlossene Arzneimittel
wurde mittels Minisäulen-Zentrifugieren
unter Verwendung von Sephadex G-50 Gel entfernt.
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Die
Liposomen mit eingeschlossenem DX wurden charakterisiert durch die
Freisetzung von DX aus den Liposomen in Anwesenheit von PBS als Funktion
der Zeit bei 37° und
40°C, wie
auch mittels der kumulativen Freisetzungsprofile von eingeschlossenem
DX aus dem Liposomen bei verschiedenen Temperaturen zwischen 25°–45°C. 7 zeigt
die Freisetzung von eingebettetem DX aus Liposomen als Funktion
der Zeit bei 37°C
und 40°C. Die
Liposome wurden bei 37° und
40°C 30
Minuten lang inkubiert und es wurde die Fluoreszenzintensität des freigesetzten
DX nach geeigneten Verdünnungen
bei λex
= 470 nm und λem
= 585 nm gemessen. Die prozentuale Freisetzung wurde mittels eines
Vergleichs dieser Werte mit Werten für die Gesamtfreisetzung von
6-Carboxyfluorescein (erhalten durch die Zugabe von Triton X-100
zu der Liposom-Probe) berechnet. Wie man aus 7 erkennen
kann, wurden ungefähr
14% des DX bei 37°C
nach 30 Minuten Inkubation freigesetzt, wohingegen 73% des Arzneimittels
bei 40°C
nach 30 Minuten freigesetzt wurden.
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Wie
bei den obigen Untersuchungen (Beispiele 1–3) unter Verwendung von CF,
wurde die kumulative Freisetzung von DX gemessen, das in DPPC:MPPC
90:10 Liposomen eingeschlossen war, mittels fünf Minuten langer Inkubation
der Proben bei verschiedenen Temperaturen zwischen 25°–45°C und fluorimetrischer
Messung des freigesetzten DX, wie in 8 gezeigt
wird. Die Ergebnisse zeigten ungefähr 23% Freisetzung von DX bis
39°C und
es wurden 65% Freisetzung bei 40°C
erreicht.
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BEISPIEL 5
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Einschluss von PEG in
Liposom-Doppelschichten
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Erfindungsgemäße Liposome
wurden modifiziert, um sie für
das RES schwerer erkennbar zu machen, wodurch ihre Halbwertszeit
im Blutkreislauf erhöht
wird.
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Die
Oberflächen
von Liposomen, die DPPC:MPPC 90:10 enthielten, wurden mittels Inkorporation
von 5 mol.-% DSPE-PEG (MW 2000)(11C)
in die Liposom-Zusammensetzung modifiziert.
Dementsprechend war die modifizierte Zusammensetzung dieser Liposome DPPC:MPPC:DSPE-PEG-2000 (85,935:9,545:4,520).
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BEISPIEL 6
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Einfluss von biologischen
Flüssigkeiten
auf die Freisetzung des Liposominhalts
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Oberflächen-modifizierte
Liposome, wie in Beispiel 5 beschrieben, wurden durch die Untersuchung
der Freisetzungsprofile von CF, das in dem wässrigen Liposominneren in Anwesenheit
von entweder PBS oder 50% Bovinserum eingeschlossen war, charakterisiert.
Die Fluoreszenzintensität
von freigesetztem CF wurde bei λex
= 470 nm und λem
= 520 nm gemessen und die prozentuale Freisetzung wurde wie in Beispiel
3 beschrieben berechnet.
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9A zeigt
die Freisetzung von eingeschlossenem CF bei 37° bis 40°C als Funktion der Zeit, in
Anwesenheit von PBS. 9B zeigt die Freisetzung von
eingeschlossenem CF bei 37° bis
40°C als
Funktion der Zeit, in Anwesenheit von 50% Bovinserum. Die Zubereitung
des Oberflächen-modifizierten
Liposoms der vorliegenden Erfindung war bei physiologischer Temperatur
(37°C) in
Anwesenheit von PBS und Serum stabil; sie zeigte 1% beziehungsweise
7% CF-Freisetzung. Jedoch zeigte die Inkubation dieser Liposome
bei 40°C
64% (in PBS) und 76% (in Serum) Freisetzung von eingeschlossenem
CF nach fünf
Minuten Inkubation und erreichte 77% (in PBS) und 92% (in Serum)
nach 30 Minuten Inkubation. Kumulative Freisetzungsprofile von eingeschlossenem
CF aus Liposomen in Anwesenheit von PBS und 50% Bovinserum zeigten
58% beziehungsweise 73% Freisetzung (10). Obwohl
nicht gewünscht
wird auf eine einzige Theorie festgelegt zu wer den, könnte die
erhöhte
Freisetzung von CF in Anwesenheit von Serum auf die Wechselwirkung
bestimmter kleinmolekularer Blutkomponenten im Serum mit der Liposom-Oberfläche zurückzuführen sein.