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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft die Verwendung von Diphenylacetaniliden, die
selektiv an Säuger-Neuropeptid-Rezeptoren
binden. Sie betrifft weiterhin die Verwendung dieser Verbindungen
und Zusammensetzungen, die diese Verbindungen enthalten beim Behandeln
von Zuständen,
die mit einem Überschuss
an Neuropeptid Y verbunden sind, wie Essstörungen und bestimmte cardiovaskuläre Erkrankungen.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Neuropeptid
Y, ein zuerst 1982 isoliertes Peptid, ist in den zentralen und peripheren
Neuronen weit verbreitet und ist für eine Vielzahl von biologischen
Wirkungen im Hirn und der Peripherie verantwortlich. Verschiedene
Tierstudien haben gezeigt, dass die Aktivierung von Neuropeptid-Y1-Rezeptoren
mit Vasokonstriktion, Wahlestedt et al. Regul. Peptides, 13: 307–318 (1986),
McCauley und Westfall, J. Pharmacol. Exp. Ther. 261: 863–868 (1992) und
Grundemar et al. Br J. Pharmacol. 105: 45–50 (1992), und der Stimulierung
des Essverhaltens, Flood und Morley, Peptides, 10: 963–966 (1989),
Leibowitz und Alexander, Peptides, 12: 1251–1260 (1991), und Stanley et
al. Peptides, 13: 581–587 (1992),
verbunden ist.
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Grundemar
und Hakanson TiPS, Mai 1994 [Band 15], 153–159, führen aus, dass bei Tieren Neuropeptid
Y ein starker Stimulus für
die Nahrungsaufnahme und einen Initiator von Vasokonstriktion, was zu
Bluthochdruck führt,
darstellt. Sie geben weiterhin an, dass niedrige Neuropeptid-Y-(NPY)-Spiegel
mit Appetitsverlust verbunden sind. Diese Berichte zeigen deutlich,
dass Verbindungen, die die Aktivität von diesem Protein inhibieren,
Bluthochdruck und Appetit bei Tieren senken werden.
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EP0759441
und
US 5 576 337 berichten, dass
physiologische Störungen,
die durch Neuropeptid Y verursacht wurden, einschließen:
Störungen oder
Erkrankungen, die das Herz, die Blutgefäße oder das Nierensystem betreffen,
wie Vasospasmus, Herzinsuffizienz, Schockzustand, Herzhypertrophie,
erhöhter
Blutdruck, Angina, Herzinfarkt, plötzlicher Herztod, Arrhythmie,
periphere Verschlusskrankheit und anormaler Nierenzustand des gestörten Fluidflusses,
anormaler Nierenzustand des anormalen Massentransports, oder Nierenversagen; Zustände, die
erhöhte
sympathische Nervenaktivität, beispielsweise
während
oder nach Herzarterienchirurgie, und Operationen und Chirurgie im
Gastrointestinaltrakt, betreffen;
cerebrale Erkrankungen und
Erkrankungen, die das zentrale Nervensystem betreffen, wie Hirninfarkt, Neurodegenerierung,
Epilepsie, Schlaganfall, und Zustände, die mit Schlaganfall,
cerebralem Vasospasmus und Hirnblutung verbunden sind, Depression,
Angstzustand, Schizophrenie und Demenz;
Zustände, die
mit Schmerz oder Nocizeption verbunden sind;
Erkrankungen,
die mit anormaler Gastrointestinalbeweglichkeit und -sekretion verbunden
sind, wie verschiedene Formen von Darmverschluss, Harninkontinenz
und Crohn-Krankheit;
anormale
Trink- und Nahrungsaufnahmestörungen, wie
Anorexie und metabolische Störungen;
Erkrankungen,
die mit Sexualfehlfunktion und reproduktiven Störungen verbunden sind;
Zustände oder
Störungen,
die mit Entzündung
verbunden sind;
Atmungserkrankungen, wie Asthma und Zustände, die
mit Asthma und Bronchokonstriktion verbunden sind; und
Erkrankungen,
die mit anormaler Hormonfreisetzung verbunden sind, wie Gelbkörperhormon,
Wachstumshormon, Insulin und Prolactin.
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WO
96/14307 betrifft substituierte Benzylaminderivate, die selektiv
an Human-Neuropeptid-Y1-Rezeptoren binden.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer das Neuropeptid
Y hemmenden Menge einer Verbindung der Formel I
wobei R unter -N(C
2H
5)
2 oder
ausgewählt wird; oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes derselben,
für die Zubereitung eines Medikaments
für das
Hemmen oder Mildern eines pathologischen Zustands oder einer physiologischen
Störung,
der bzw. die durch das Neuropeptid Y gekennzeichnet oder damit verbunden
ist, ausgewählt
unter Fettleibigkeit, Bulimie, Vasospasmus, Herzinsuffizienz, Schockzustand,
Herzhypertrophie, erhöhtem
Blutdruck, Angina, Herzinfarkt, plötzlichem Herztod, Arrhythmie,
peripherer Verschlusskrankheit, dem anormalen Nierenzustand des
gestörten
Fluidflusses, dem anormalen Nierenzustand des anormalen Massentransports, Nierenversagen,
Hirninfarkt, Neurodegenerierung, Epilepsie, Schlaganfall, Hirnvasospasmus,
Hirnblutung, Depression, Angstzustand, Schizophrenie, Demenz, Darmverschluss,
Harninkontinenz, Crohn-Krankheit, Anorexie und Asthma bei einem Säuger.
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Die
Verbindung der Formel I, wenn R für -N(C2H5)2 steht, ist in
der Beschaffenheit basisch und kann eine breite Vielzahl von Salzen
mit verschiedenen anorganischen und organischen Säuren bilden. Die
Säuren,
die zum Herstellen der pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalze
der Verbindung der Formel I verwendet werden können, sind jene, die nichttoxische
Säureadditionssalze
bilden; d.h. Salze, die pharmakologisch akzeptable Anionen enthalten, wie
das Hydrochlorid, Hydrobromid, Hydrojodid, Nitrat, Sulfat, Bisulfat,
Phosphat, saures Phosphat, Isonicotinat, Acetat, Lactat, Salicylat,
Citrat, saures Citrat, Tartrat, Pantothenat, Bitartrat, Ascorbat,
Succinat, Maleat, Fumarat, Gluconat, Glucaronat, Saccharat, Formfiat,
Benzoat, Glutamat, Methansulfonat, Ethansulfonat, Benzolsulfonat
und p-Toluolsulfonat.
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Beschreibung der Erfindung
im Einzelnen
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Die
Verbindungen der Formel I sind in der chemischen Literatur bekannt
und können
durch von Muramatsee, et al. Tetrahedron Leiters Nr. 23, Seiten 2133–2136 (1973);
Stevens und French, J. Am. Chem. Soc. 1953, 75, 657–60; und
Hoerhold und Eibish, Tetrahedron 1969, 25, 4277–4286, beschriebene Verfahren
hergestellt werden.
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Die
Verbindung der Formel I, worin R für -N(C2H5)2 steht, wird somit
durch Bestrahlung von Moläquivalenten
von Diphenyldiazomethan und p-Diethylamino-phenylisonitril hergestellt.
Die Verbindung der Formel I ist ein farbloser Feststoff, Fp. 145–146°C.
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Die
Säureadditionssalze
dieser Verbindung werden leicht durch Behandeln der Basenverbindung mit
einer im Wesentlichen äquivalenten
Menge der ausgewählten
Mineral- oder organischen Säure
in einem wässrigen
Lösungsmittel
oder geeignetem organischem Lösungsmittel,
wie Methanol oder Ethanol, hergestellt. Nach Verdampfung des Lösungsmittels wird
das abgeleitete Salz erhalten.
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Der
pharmazeutische Nutzen der Verbindung der Formel I wird durch die
nachstehenden Assays für
humane NPY1- und NPY5-Rezeptoraktivität ausgewiesen.
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NPY1-Assay
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Das
angewendete Verfahren ist ähnlich
zu jenem, beschrieben von Gordon et al. (J. Neurochem. 55: 506–513, 1990). SK-N-MC-Zellen
wurden von ATCC (Rockville, MD) bezogen. Die Zellen wurden bei 37°C und 5%igem
CO2 in Dulbecco's modifiziertem essentiellem Medium
(DMEM) mit L-Glutamin und 110 mg/l Natriumpyruvat, das mit 10%igem fötalem Rinderserum
und 25 mM HEPES (pH 7,3) ergänzt
wurde, gehalten. Das Bindungsassay wurde in 24-Vertiefungs-Platten
(Falcon) ausgeführt,
wenn die Zellen zusammengeflossen waren. Man ließ Vorsicht walten, um die Zellen
am Boden der Vertiefungen nicht zu zerstören, die Medien wurden abgesaugt und
0,5 ml von Dulbecco's
Phosphat-gepufferter Salzlösung
(DPBS) mit Calcium und Magnesium wurde zu jeder Vertiefung gegeben.
Das DPBS wurde abgesaugt und eine zusätzliche aliquote Menge DPBS
wurde zugegeben und abgesaugt. Zum Beginnen des Assays wurde Bindungspuffer,
bestehend aus Serum-freiem DMEM, enthaltend 0,5% Rinderserumalbumin,
0,1% Bacitracin und 0,1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid, zu jeder
Vertiefung gegeben. Die Zellen und der Bindungspuffer wurden für 30 Minuten
bei Raumtemperatur vorinkubiert, wobei zu diesem Zeitpunkt die Arzneimittelverdünnung und [125I]PYY (NEN-DuPont: 50000–75000 cpm ≈ 50 pM) zugegeben
wurden, zu einem Endvolumen von 250 μl. Unspezifisches Binden wurde
mit 1 mM NPY (Schwein oder human, Bachem Kalifornien) definiert. Nach
einem Inkubationszeitraum von 3 Stunden bei Raumtemperatur wurden
die Platten dann auf Eis gelegt und die Vertiefungen wurden abgesaugt.
Die Zellen wurden 4–6-mal
mit 0,5 ml eiskaltem DPBS gewaschen. Eine verdünnte Lösung von Triton X-100 (1%)
wurde dann zu jeder Vertiefung gegeben. Nach ungefähr 1 Stunde
bei Raumtemperatur wurde eine aliquote Menge von jeder Vertiefung
auf ein Testrohr von 12 × 75
mm überführt und
die Menge von [125I] wurde an einem Gamma-Zähler mit
einer Wirksamkeit von 80–85%
(Genesys 5000, Laboratory Technologies) quantifiziert. IC50-Werte wurden mit dem nichtlinearen Kurvenanpassungsprogramm
RS/1 (BBN Software Products Corp., Cambridge, MA) berechnet.
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Assay für NPY-5-Binden
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[125I]PYY-Binden
an Human-NPY-Rezeptoren, exprimiert in Sf9-Zellen
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Baculovirus-infizierte
Sf9-Zellen, die rekombinante Human-NPY5-Rezeptoren exprimieren,
werden nach 48 Stunden geerntet. Zu dem Zeitpunkt der Ernte werden
alle Zellsedimente in Lysepuffer (20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 5 mM EDTA,
0,5 μg/ml
Leupeptin, 2 μg/ml
Aprotonin und 200 mM PMSF) resuspendiert und unter Verwendung eines
Polytron (Einstellung 3, 25–30
Sekunden) homogenisiert. Die Homogenisate werden bei 4°C für 5 Minuten
bei 200 × G
(≈ 1,5 U/min)
zentrifugiert, um die Kerne zu sedimentieren. Der Überstand
wurde in einem frischen Röhrchen
gesammelt und bei 48 000 × G
für 10
Minuten zentrifugiert. Die Sedimente werden einmal in Lysepuffer
gewaschen und zentrifugiert. Das fertige Sediment wird in PBS resuspendiert
und in aliquoten Mengen bei –80°C gelagert.
Gereinigte Membranen werden unter Verwendung von PBS gewaschen und in
Bindungspuffer (50 mM Tris(HCl), pH 7,4, 5 mM KCl, 120 mM NaCl,
2 mM CaCl2, 1 mM MgCl2,
0,1% Rinderserumalbumin (BSA)) resuspendiert. Membranen (20 μg/Reaktionsröhrchen)
werden zu Polypropylenröhrchen,
die 0,035 nM [125I]PYY (Schwein), wobei
die Austauscher im Bereich von 10–22 M
bis 10–5 M
liegen, und Puffer enthalten, gegeben, unter Gewinnung eines Endvolumens
von 0,5 ml. Unspezifisches Binden wird in Gegenwart von 1 μM NPY (human)
bestimmt und beläuft
sich auf 10% des gesamten Bindens. Nach einem Inkubationszeitraum
von 2 Stunden bei Raumtemperatur wird die Reaktion durch schnelle
Vakuumfiltration beendet. Die Proben werden über vorgesogene GF/C-Whatman-Filter (1,0%
Polyethylenimin) filtriert und 2-mal mit 5 ml kaltem Bindungspuffer,
ohne BSA, gespült.
Ein Gamma-Zähler wird
zum Zählen
von Filtern mit einer Wirksamkeit von 85% verwendet. IC50-Werte
wurden mit einem nicht-linearen Kurvenanpassungsprogramm RS/1 (SigmaPlot,
Jandel) berechnet.
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Verbindungen
der Formel I zeigten die nachstehenden Bindungskonstanten in dem
NPY5-Assay:
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Funktionelles Assay für NPY-Rezeptoren,
exprimiert in Oozyten
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Die
Versuche wurden an Xenopus-Oozyten ausgeführt. Oozyten wurden hergestellt
und unter Verwendung von Standardvorschriften (Dascal und Lotan,
in Methods in Molecular Biology; Protocols in Molecular Neurobiology,
Hrsg. Longstaff & Revest, Humana,
Clifton, N.J., 13: 1992) gehalten. Für die vorliegenden Versuche
wurden Oozyten von 6 Fröschen
erhalten. Oozyten wurden von 2–7
Tagen aufgezeichnet, gefolgt von Co-Injektion von GIRKI und dem H17-NPY-1-
oder NPY-5-Untertyp von mRNA (25 ng jeweils, 50 nl Gesamtvolumen).
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Zwei
Elektrodenspannungsklammeraufzeichnungen wurden unter Verwendung
einer Warner Instruments Oozytenklammer OC 725B ausgeführt. Die
Daten wurden an einem Macintosh Mikrocomputer gesammelt und unter
Verwendung von Superscope Software analysiert. Spannung und Stromelektroden
wurden aus Glasröhrchen
(1,5 mM O.D.) an einem Brown/Fleming Mikropipettensammler (Sutter
Instruments, Modell P-87) gesammelt. Elektroden enthielten 3 M KCl
und hatten Widerstände
von 0,5–2
MOhm. Oozyten wurden in normaler äußerer Lösung gebadet, die enthielt
: 90 mM NaCl, 1 mM KCl, 1 mM MgCl2, 1 mM
CaCl2, 5 mM HEPES, pH = 7,4. Bevor NPY-Agonisten
oder -Antagonisten eingeführt
wurden, wurde eine hohe K+-Lösung, enthaltend:
1 mM NaCl, 90 mM KCl, 1 mM MgCl2, 1 mM CaCl2, 5 mM HEPES, aufgetragen, um den sich nach einwärts wieder
herstellenden K+-Strom aufzeichnen zu können. Die
Arzneimittel wurden verdünnt
in den Medien mit hohem K+-Gehalt angewendet.
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100 μM Stammlösungen von
NPY-, PP- oder NPY-Peptidfragmenten oder PYY-Peptidfragmenten wurden
in Wasser hergestellt und bis zum Bedarf eingefroren.
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Oozyten
wurden bei –80
mV mit zwei Elektroden versehen. Oozyten wurden anfänglich mit
normalem äußerem Medium
(ungefähre
Fließgeschwindigkeit
4 ml/min) überspült. Bevor
die Arzneimittel angewendet wurden, wurden Zellen mit hoher K+-Lösung überspült, um eine
Aktivierung des sich einwärts
wieder herstellenden K+-Stroms zu erlauben.
In Oozyten, gleichzeitig injiziert mit NPY-Rezeptor und GIRK1-mRNA,
induzierte der NPY-Agonist einen zusätzlichen Einwärtsstrom über den
verbleibenden K+-Strom, der durch Medium
mit hohem K+-Gehalt verursacht wurde. Aufgrund von
Reaktionen, die bei niedrigen, jedoch variierenden Geschwindigkeiten desensibilisiert
wurden, wurden kumulative Dosisanwendungen verabreicht, um Konzentrationsreaktionskurven
zu erzeugen. Zwei bis vier Dosen von Agonist wurden auf jede Zelle
angewendet. Agonistendosisreaktion in jeder Zelle wurde gegen die
Reaktion einer maximalen Konzentration von humanem NPY normalisiert.
Dosisreaktionskurven wurden mit einer logistischen Gleichung, unter
Anwendung von Kaleidagraph Software (Abelbeck Software, Reading,
PA), angepasst.
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Die
Verbindung der Formel I oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon (der Wirkstoff) können
oral, örtlich,
parenteral, durch Inhalation oder Spray, oder rektal, in Dosierungseinheitsformulierungen,
die herkömmliche
nichttoxische, pharmazeutisch akzeptable Träger, Hilfsstoffe und Vehikel
enthalten, verabreicht werden. Der Begriff parenteral, wie hierin
verwendet, schließt
subkutane Injektionen, intravenöse,
intramuskuläre,
intrasternale Injektions- oder Infusionstechniken ein. Zusätzlich wird
eine pharmazeutische Formulierung bereitgestellt, umfassend eine
Verbindung der allgemeinen Formel I und einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger.
Der Wirkstoff kann in Verbindung mit einem oder mehreren nichttoxischen,
pharmazeutisch akzeptablen Trägern und/oder
Verdünnungsmitteln
und/oder Hilfsmitteln, und, falls erwünscht, anderen Wirkbestandteilen,
bereitgestellt werden. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen, die
den Wirkstoff enthalten, können in
einer Form vorliegen, die zur oralen Verwendung geeignet ist, beispielsweise
als Tabletten, Pastillen (troches), Pastillen (lozenges), wässrigen
oder öligen Suspensionen,
dispergierbaren Pulvern oder Granulaten, Emulsion, Hart- oder Weichkapseln,
oder Sirupen oder Elixieren.
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Zusammensetzungen,
die zur oralen Verwendung vorgesehen sind, können gemäß beliebigem, auf dem Fachgebiet
zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen bekanntem
Verfahren hergestellt werden, und solche Zusammensetzungen können ein
oder mehrere Mittel, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Süßungsmitteln,
Geschmacksmitteln, färbenden
Mitteln und Konservierungsmitteln, enthalten, um pharmazeutisch elegante
und schmackhafte Zubereitungen bereitzustellen. Tabletten enthalten
den Wirkstoff in Beimengung mit nichttoxischen, pharmazeutisch akzeptablen
Exzipienten, die zur Herstellung der Tabletten geeignet sind. Diese
Exzipienten können
beispielsweise inerte Verdünnungsmittel,
wie Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Lactose, Calciumphosphat oder Natriumphosphat;
Granulierungs- und Sprengmittel, beispielsweise Maisstärke oder
Alginsäure;
Bindemittel, beispielsweise Stärke,
Gelatine oder Acacia; und Gleitmittel, beispielsweise Magnesiumstearat, Stearinsäure oder
Talkum, sein. Die Tabletten können
unbeschichtet sein oder sie können
durch bekannte Techniken beschichtet werden, um den Zerfall und
die Absorption im Gastrointestinaltrakt zu verzögern und dadurch- eine verzögerte Wirkung über einen
längeren
Zeitraum bereitstellen. Beispielsweise kann ein zeitverzögerndes
Material, wie Monostearinsäureglycerylester
oder Distearinsäureglycerylester,
angewendet werden.
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Formulierungen
zur oralen Verwendung können
als Hartgelatinekapseln dargereicht werden, wobei der Wirkbestandteil
mit einem inerten festen Verdünnungsmittel,
beispielsweise Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Kaolin, vermischt
wird, oder als Weichgelatinekapseln, worin der Wirkbestandteil mit
Wasser oder einem Ölmedium,
beispielsweise Erdnussöl,
flüssigem
Paraffin oder Olivenöl,
vermischt wird.
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Wässrige Suspensionen
enthalten das aktive Material in Beimengung mit Exzipienten, die
zur Herstellung von wässrigen
Suspensionen geeignet sind. Solche Exzipienten sind suspendierende
Mittel, beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
Tragacanthgummi und Akaziengummi; dispergierende oder Netzmittel können ein
natürlich
vorkommendes Phosphatid, beispielsweise Lezithin, oder Kondensationsprodukte von
Alkylenoxid mit Fettsäuren,
beispielsweise Polyoxyethylenstearat, oder Kondensationsprodukte
von Ethylenoxid mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, beispielsweise
Heptadecaethylenoxycetanol, oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit Teilestern, abgeleitet von Fettsäuren und einem Hexit, wie Polyoxyethylensorbitmonooleat,
oder Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit Teilestern, abgeleitet
von Fettsäuren
und Hexitanhydriden, beispielsweise Polyethylensorbitanmonooleat,
sein. Die wässrigen
Suspensionen können
auch ein oder mehrere Konservierungsmittel, beispielsweise p-Hydroxybenzoesäureethyl-
oder -n-propylester, ein oder mehrere Färbemittel, ein oder mehrere
Geschmacksmittel und ein oder mehrere Süßungsmittel, wie Saccharose
oder Saccharin, enthalten.
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Ölige Suspensionen
können
durch Suspendieren des Wirkbestandteils in einem Pflanzenöl, beispielsweise
Erdnussöl,
Olivenöl,
Sesamöl
oder Kokosnussöl,
oder in einem Mineralöl,
wie flüssigem Paraffin,
formuliert werden. Die öligen
Suspensionen können
ein Verdickungsmittel, beispielsweise Bienenwachs, Hartparaffin
oder Cetylalkohol, enthalten. Süßungsmittel,
wie jene, vorstehend angeführten, und
Geschmacksmittel, können
zugesetzt werden, um schmackhafte orale Zubereitungen bereitzustellen.
Diese Zusammensetzungen können
durch die Zugabe eines Antioxidants, wie Ascorbinsäure, konserviert
werden.
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Dispergierbare
Pulver und Granulate, die zur Herstellung einer wässrigen
Suspension durch die Zugabe von Wasser geeignet sind, stellen den
Wirkbestandteil in Beimengung mit einem dispergierenden oder benetzenden
Mittel, suspendierenden Mittel und einem oder mehreren Konservierungsmitteln
bereit. Geeignete dispergierende oder Netzmittel und suspendierende
Mittel werden beispielhaft durch jene, die bereits vorstehend erwähnt wurden,
angegeben. Zusätzliche
Exzipienten, beispielsweise Süßungs-,
Geschmacks- und färbende
Mittel, können auch
vorliegen.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
auch in Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen
vorliegen. Die ölige
Phase kann ein Pflanzenöl,
beispielsweise Olivenöl
oder Erdnussöl,
oder ein Mineralöl,
beispielsweise flüssiges
Paraffin oder Gemische von diesen, sein. Geeignete emulgierende
Mittel können
natürlich
vorkommende Gummen, beispielsweise Akaziengummi oder Tragacanthgummi,
natürlich
vorkommende Phosphatide, beispielsweise Sojabohne, Lezithin, und
Ester oder Teilester, abgeleitet von Fettsäuren und Hexit, Anhydriden,
beispielsweise Monoölsäuresorbitanester,
und Kondensationsprodukte der Teilester mit Ethylenoxid, sein, beispielsweise
können ebenfalls
Süßungs-,
Geschmacks- und färbende
Mittel vorliegen.
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Sirupe
und Elixiere können
mit Süßungsmitteln,
beispielsweise Glycerin, Propylenglycol, Sorbit oder Saccharose,
formuliert werden. Solche Formulierungen können auch ein Demulcent, ein
Konservierungs- und Geschmacks- und färbende Mittel enthalten. Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können in Form einer sterilen
injizierbaren, wässrigen
oder ölartigen
Suspension vorliegen. Diese Suspension kann gemäß dem bekannten Fachgebiet, unter
Verwendung von geeigneten dispergierenden oder benetzenden Mitteln
und suspendierenden Mitteln, die vorstehend erwähnt wurden, formuliert werden.
Die sterile injizierbare Zubereitung kann ebenfalls eine sterile
injizierbare Lösung
oder Suspension in einem nichttoxischen, parenteral verträglichen
Verdünnungs-
oder Lösungsmittel,
beispielsweise wie eine Lösung
in 1,3-Butandiol, sein. Unter den akzeptablen Trägern und Lösungsmitteln, die angewendet werden
können,
sind Wasser, Ringer-Lösung
und isotonische Natriumchloridlösung.
Zusätzlich
werden sterile, fixierte Öle üblicherweise
als ein Lösungsmittel
oder suspendierendes Medium angewendet. Für diesen Zweck kann beliebiges
mildes, fettes Öl
angewendet werden, einschließlich
synthetische Mono- oder Diglyceride. Zusätzlich finden Fettsäuren, wie Ölsäure, bei
der Zubereitung von injizierbaren Stoffen Verwendung.
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Der
Wirkstoff kann ebenfalls in Form von Suppositorien zur rektalen
Verabreichung des Arzneimittels verabreicht werden. Diese Zusammensetzungen
können
durch Vermischen des Arzneimittels mit einem geeigneten nicht-reizenden
Exzipienten, der bei üblichen
Temperaturen fest ist, jedoch bei der rektalen Temperatur flüssig ist,
hergestellt werden und werden deshalb im Rektum zur Freisetzung
des Arzneimittels schmelzen. Solche Materialien sind Kakaobutter
und Polyethylenglycole.
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Der
Wirkstoff kann parenteral in einem sterilen Medium verabreicht werden.
Das Arzneimittel kann in Abhängigkeit
von dem angewendeten Vehikel und der Konzentration entweder in dem
Vehikel suspendiert oder gelöst
werden. Vorteilhafterweise können
Hilfsmittel, wie Lokalanästhetika,
Konservierungsmittel und Puffermittel, in dem Vehikel gelöst werden.
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Dosierungsspiegel
in der Größenordnung von
etwa 0,1 mg bis etwa 15 mg Wirkstoff pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag sind bei der Behandlung von vorstehend ausgewiesenen Zuständen (etwa
7 mg bis etwa 1 g pro humanem Patienten pro Tag) verwendbar. Die
Menge des Wirkstoffs, der mit den Trägermaterialien zur Herstellung
einer einzelnen Dosierungsform kombiniert werden kann, wird in Abhängigkeit
von dem zu behandelnden Wirt und der einzelnen Verabreichungsart
variieren. Dosierungseinheitsformen werden im Allgemeinen zwischen etwa
1 mg bis etwa 500 mg des Wirkstoffs enthalten.
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Es
wird jedoch selbstverständlich
sein, dass der spezielle Dosierungsspiegel für einen beliebigen einzelnen
Patienten von einer Vielzahl von Faktoren, einschließlich der
Wirksamkeit der speziell angewendeten Verbindung, dem Alter, Körpergewicht,
Allgemeingesundheit, Geschlecht, Nahrung, Verabreichungszeit, Verabreichungsweg
und Exkretionsgeschwindigkeit, Arzneimittelkombination und der Schwere
der jeweiligen zu therapierenden Erkrankung abhängen wird.
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Infolge
ihrer Wirkung beim Behandeln von pathologischen Zuständen besitzt
die erfindungsgemäße Verbindung
Nutzen zur Behandlung von Huftieren, wie Schwein, Rind, Schaf und
Ziegen. Der erfindungsgemäße Wirkstoff
kann zusätzlich
zur Behandlung von Haustieren, beispielsweise Heimtieren, wie Hunden
und Katzen, verwendet werden. Die Verabreichung des Wirkstoffs der
Formel I kann oral oder parenteral bewirkt werden. Eine Menge des Wirkstoffs
der Formel I wird derart verabreicht, dass eine wirksame Dosis,
im Allgemeinen eine tägliche Dosis,
die, wenn oral an ein Tier verabreicht, gewöhnlich zwischen 0,01 und 20
mg/kg Körpergewicht,
vorzugsweise zwischen 0,05 und 10 mg/kg Körpergewicht, liegt, aufgenommen
wird. Zweckmäßigerweise
kann die Medikation im Trinkwasser ausgeführt werden, sodass eine therapeutische
Dosierung des Mittels mit der täglichen
Wasseraufnahme eingenommen wird. Das Mittel kann direkt im Trinkwasser
dosiert werden, vorzugsweise in Form eines flüssigen, in Wasser löslichen
Konzentrats (wie einer wässrigen
Lösung
von in Wasser löslichem
Salz).
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Zweckmäßigerweise
kann der Wirkstoff auch direkt in das Futter als solches oder in
Form einer tierischen Nahrungsergänzung zugegeben werden, auch
bevorzugt als ein Premix oder Konzentrat. Ein Premix oder Konzentrat
von therapeutischem Mittel in einem Träger wird üblicherweise für den Einschluss
des Mittels in der Nahrung angewendet. Geeignete Träger sind
flüssig
oder, falls erwünscht,
fest, wie Wasser, verschiedene Mehle, wie Luzernemehl, Sojabohnenmehl,
Baumwollsamenölmehl,
Leinsamenölmehl,
Maiskolbenmehl und Maismehl, Melassen, Harnstoff, Knochenmehl, und
Mineralgemische, wie solche, die üblicherweise in Geflügelfutter
angewendet werden. Ein besonders wirksamer Träger ist das entsprechende Tierfutter
selbst; das heißt,
ein geringer Teil eines solchen Futters. Der Träger erleichtert gleichförmige Verteilung
der aktiven Materialien in dem fertigen Futter, mit dem das Premix
vermischt wird. Es ist wichtig, dass die Verbindung sorgfältig in
dem Premix und anschließend
das Futter vermischt wird. In dieser Hinsicht kann das Mittel in
einem geeigneten öligen
Vehikel, wie Sojabohnenöl, Maisöl, Baumwollsamenöl und dergleichen,
oder in einem flüchtigen
organischen Lösungsmittel,
dispergiert oder gelöst
und dann mit dem Träger
vermischt werden. Die Anteile des aktiven Materials in dem Konzentrat
können
natürlich
von breiter Variation sein, da die Menge des Mittels in dem fertigen
Futter durch Vermischen des geeigneten Anteils von Premix mit dem
Futter eingestellt werden kann, unter Gewinnung des gewünschten
Anteils an therapeutischem Mittel.
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Stark
wirksame Konzentrate können
durch die Futterhersteller mit proteinartigem Träger, wie Sojabohnenölmehl und
anderen Mehlen, wie vorstehend beschrieben, zur Herstellung von
konzentrierten Ergänzungen,
die zum direkten Füttern
an Tiere geeignet sind, vermischt werden. In solchen Fällen wird
den Tieren erlaubt, die gewöhnliche
Nahrung zu verbrauchen. Alternativ können die konzentrierten Ergänzungen
direkt zu dem Futter gegeben werden, um einen Nährstoffausgleich zu erzeugen,
wobei fertiges Futter einen therapeutisch wirksamen Anteil einer
erfindungsgemäßen Verbindung
enthält.
Die Gemische werden sorgfältig
durch Standardverfahren, wie in einem Doppelschalenmischer, zum
Sichern von Homogenität
vermischt.
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Wenn
die Ergänzung
als ein Oberflächendressing
für Futter
angewendet wird, kann sie gleichfalls beim Sichern von Gleichförmigkeit
der Verteilung des aktiven Materials über die Oberfläche des umhüllten Futters
unterstützen.
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Trinkwasser
und Futter, die zum Behandeln von Haustieren wirksam sind, werden
im Allgemeinen durch Vermischen der erfindungsgemäßen Verbindung
mit einer ausreichenden Menge Tierfutter, unter Bereitstellung von
etwa 10–3 bis
500 ppm der Verbindung in dem Futter oder Wasser, hergestellt.
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Die
bevorzugten, mit Arzneimittel versehenen Schwein-, Rind-, Schaf-
und Ziegenfutter enthalten im Allgemeinen 1 bis 400 Gramm Wirkstoff
pro Tonne Futter, wobei die optimale Menge für diese Tiere gewöhnlich etwa
50 bis 300 Gramm pro Tonne Futter ist.
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Die
bevorzugten Geflügel-
und Haustierfutter enthalten gewöhnlich
etwa 1 bis 400 Gramm und vorzugsweise 10 bis 400 Gramm Wirkstoff
pro Tonne Futter.
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Zur
parenteralen Verabreichung an Tiere können die erfindungsgemäßen Verbindungen
in Form einer Paste oder eines Pellets hergestellt werden und als
ein Implantat, gewöhnlich
unter der Haut des Kopfes oder Ohrs des Tiers, verabreicht werden, was
zur Erhöhung
der Magerfleischbildung und Verbesserung des Magerfleisch-zu-Fettverhältnisses gedacht
ist.
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Im
Allgemeinen bezieht parenterale Verabreichung die Injektion einer
ausreichenden Menge der erfindungsgemäßen Verbindung zum Versorgen des
Tiers mit 0,01 bis 20 mg/kg/Tag Körpergewicht an Wirkstoff ein.
Die bevorzugte Dosierung für
Geflügel, Schwein,
Rind, Schaf, Ziegen und Haustiere liegt im Bereich von 0,05 bis
10 mg/kg/Tag Körpergewicht des
Wirkbestandteils.