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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen prophylaktischen und
therapeutischen Wirkstoff für eine
Hirngewebeschädigung.
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Stand der Technik
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Das
Gehirn liefert vielfältige
Funktionen einschließlich
der Regelung des autonomen Nervensystems, der Bewegungssteuerung,
des Verständnisses
der Sinne und geistiger Aktivitäten
höherer
Ordnung wie etwa das Denken. Wenn der Hirnblutstrom beeinträchtigt wird,
endet die Glucose- und Sauerstoffaufnahme, die für die Hirnfunktion wesentlich
sind und das Gehirn ist nicht länger
in der Lage, seine Homöostase
aufrecht zu erhalten, mit dem Ergebnis, daß das Arbeiten des Gehirns
ernstlich behindert ist.
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Eine
Hirngewebeschädigung
folgt aus einem ungenügenden
Hirnblutstrom aufgrund verschiedener Faktoren oder als Ergebnis
einer komplizierten Wechselwirkung systemischer Faktoren wie etwa
Kardiopathie. Weiterhin wird das Hirngewebe nicht nur durch eine
Enzephalothlipsie nach Hirntrauma, Hirnödem, Hirntumor usw., sondern
auch durch Abnahmen des Hirnblutstroms aufgrund systemischer Ereignisse,
die einen merklichen Abfall des Blutdrucks umfassen, wie etwa eine
massive Blutung, Myokardinfarkt, Verabreichung eines Blutdrucksenkers
und Arrhythmie beeinträchtigt.
Die durch eine derartige Beeinträchtigung
des Hirngewebes verursachte Krankheit schließt zerebrale Vasospasmen, Hirnthrombose,
Hirninfarkt, Hirnembolie, intrazerebrale Blutung, subarachnoide
Blutung, Hochdruckenzephalopathie, transitorische ischämische Attacke,
Multiinfarktdemenz, Hirnarteriosklerose und Chorea Huntington ein,
ist aber nicht darauf beschränkt.
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Die
gegenwärtige
Pharmakotherapie einer Hirngewebeschädigung schließt die Verabreichung
zerebraler Vasodilatatoren wie etwa Cinnarizin, Cyclandelat und
Pentoxyfyllin, zerebraler Stoffwechselaktivatoren wie etwa Meclofenoxathydrochlorid,
Liponsäure
und GABA, Antikoagulanzien wie etwa Heparinnatrium, Thrombolytika
wie etwa Urokinase und Blutplättchenaggregationshemmer
wie etwa Aspirin und Dipyridamol ein. Keiner dieser Wirkstoffe ist
jedoch ausreichend wirksam und somit bleiben die Probleme ungelöst.
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Wie
kürzlich
berichtet schützt
Leupeptin, das eine Calpaininhibitoraktivität aufweist, Neuronen gegen eine
Schädigung
durch Hirnischämie
[Lee K. S., Frank S., Vanderklish, P., Arai A., Lynch G., Proc.
Natl. Acad. Sci., 88, 7233–7237
(1991), Rami A., Krieglstein J., Brain Res., 609, 67–70 (1993),
WO92/11850). Bei diesen mitgeteilten Untersuchungen wird der Wirkstoff
jedoch in Anbetracht der Unfähigkeit
von Leupeptin, die Blut-Hirn-Schranke zu überqueren, direkt in die Hirnventrikel
des Tiers verabfolgt. Das heißt,
diese Technik kann nicht realistisch beim Menschen angewendet werden.
In der WO92/11850 wird offenbart, daß von gewissen, intraperitoneal
verabreichten Verbindungen wie etwa Calpaininhibitor I gefunden
wurde, daß sie
Neuronen vor exzitotoxischen Faktoren schützen. Calpaininhibitor I wird
jedoch als zytotoxisch berichtet [Inoue S., Sharma R. C., Schimke
R. T., Simoni R. D.,). Biological Chem., 268 (8), 5894–5898 (1993))
und kann beim Menschen nicht sicher verwendet werden. Kürzlich ist
berichtet worden, daß der
intravenös
verabfolgte Calpaininhibitor Cbz-Val-Phe-H bei Ratten eine Zytopathie
aufgrund von Hirnischämie
hemmte [Hong S. C., Goto Y., Lanzino G., Soleau S., Kassell N. F.,
Lee K. S., Stroke, 25 (3), 663-669 (1994)], seine Wirkung aber nicht ausreichend
stark ist und der Wirkstoff daher noch nicht klinisch angewendet
worden ist.
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Die
vorliegende Erfindung hat das Bereitstellen der Verwendung eines
prophylaktischen und therapeutischen Wirkstoffs für eine Hirngewebeschädigung zum
Gegenstand, der die vorstehend angeführten Nachteile überwindet.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung bemühten sich, einen prophylaktischen
und therapeutischen Wirkstoff für
eine Hirngewebeschädigung
zu entwickeln, der die Blut-Hirn-Schranke leicht durchqueren sicher angewandt
werden kann, und sie fanden, daß eine
Verbindung der folgenden Formel (I)
worin
R
1 eine
Alkylgruppe mit 1–4
Kohlenstoffatomen oder eine Arylgruppe mit 6–10 Kohlenstoffatomen darstellt,
die gegebenenfalls substituiert ist; R
2 und
R
3 gleich oder verschieden sein können und
jeweils Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1–4 Kohlenstoffatomen darstellen
oder R
2 und R
3 gemeinsam
einen Ring mit 3–7
Kohlenstoffatomen bilden können,
und R
4 eine Niederalkylgruppe darstellt,
die gegebenenfalls durch Aryl, Cycloalkyl oder einen aromatischen,
heterocyclischen Rest substituiert ist und ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon eine bemerkenswerte prophylaktische oder therapeutische
Wirksamkeit gegen eine Hirngewebeschädigung zeigen. Die vorliegende
Erfindung ist auf der Grundlage des vorstehenden Befundes entwickelt
worden.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung schließt eine
Hirngewebeschädigung
eine mit Bluthochdruck-Enzephalopathie verbundene Hirngewebeschädigung und
auch eine sekundäre
Hirngewebeschädigung
aufgrund von durch Hirntrauma, Hirnödem und Hirntumor verursachter
Enzephalothlipsie ein.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine diagrammartige Darstellung der Wirkung auf die Zytopathie in
der Hippocampus-CA1-Region von Rennmäusen. Die Ordinate stellt die
Anzahl normaler Nervenzellen in der Hippocampus-CA1-Region dar.
In dem Diagramm bezeichnet a) eine signifikante Abweichung (p < 0,01) von der normalen
Gruppe im Student-t-Test; b) bezeichnet eine signifikante Abweichung
(p < 0,05) von
der Kontrollgruppe im Student-t-Test.
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2 ist
eine diagrammartige Darstellung der Wirkung auf die Apoptose in
der Hippocampus-CA1-Region von Rennmäusen. Die Ordinate stellt die
Anzahl apoptotischer Nervenzellen in der Hippocampus-CA1-Region
dar. In dem Diagramm bezeichnet a) eine signifikante Abweichung
(p < 0,01) von
der normalen Gruppe im Student-t-Test; b) bezeichnet eine signifikante
Abweichung (p < 0,01)
von der Kontrollgruppe im Student-t-Test.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendete Verbindung der Formel (I)
und ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon werden in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 43464/1997 (EP-0 771 565) offenbart und können typischerweise durch die
darin beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
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Wenn
die Aminosäurestruktureinheiten
bezüglich
Formel (I) als optische Isomere vorliegen, sind sie solange nicht
anders angegeben L-Isomere.
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Weiter
schließt
die bezüglich
Formel (I) für
R1 angeführte
gerade oder verzweigte C1-C4-Alkylgruppe Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl
und dergleichen ein. Von diesen ist Methyl bevorzugt.
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Die
C6-C10-Arylgruppe
für R1 schließt
Phenyl, Naphthyl, Indenyl, Azulenyl und so weiter ein. Phenyl und Naphthyl
sind bevorzugt.
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Die
Substituentengruppe, die an der Arylgruppe vorhanden sein kann,
schließt
zum Beispiel Halogen (z. B. Fluor, Chlor usw.), gerades oder verzweigtes
C1-C5-Alkyl (z. B. Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl,
Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, tert-Pentyl und dergleichen), Trifluormethyl,
gerades oder verzweigtes C1-C5-Alkoxy
(z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy,
sec-Butoxy, tert-Butoxy, Pentoxy, Isopentoxy, Neopentoxy, tert-Pentoxy
und dergleichen), Hydroxy, C2-CS-Acyloxy
(z. B. Acetoxy, Propiony– loxy,
Butyryloxy, Isobutyryloxy, Valeryloxy und dergleichen), Carboxy
und C2-C5-Acyl (z. B. Acetyl,
Propionyl, Butyryl, Isobutyryl, Valeryl, Isovaleryl, Pivaloyl und
dergleichen) ein. Bevorzugt sind Halogen und C1-CS-Alkyl. Bevorzugter sind Fluor, Chlor und
Methyl.
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Bevorzugte
Beispiele der gegebenenfalls substituierten C6-C10-Arylgruppe für R1 sind
4-Fluorphenyl, 4-Chlorphenyl, p-Tolyl und 2-Naphthyl.
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Die
für R2 und R3 angeführte gerade
oder verzweigte C1-C4-Alkylgruppe
schließt
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl
und dergleichen ein. Bevorzugt sind Propyl, Isopropyl und tert-Butyl.
Isopropyl ist bevorzugter.
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Bezüglich R2 und R3 ist eines
davon vorzugsweise Wasserstoff und ist das andere Propyl, Isopropyl, Isobutyl
oder tert-Butyl. Bevorzugter ist R2 Propyl,
Isopropyl, Isobutyl oder tert-Butyl und ist R3 Wasserstoff. Noch
bevorzugter ist R2 Isopropyl und ist R3 Wasserstoff.
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Der
C3-C7-Ring, der
durch R2 und R3 zusammen
gebildet werden kann, schließt
Cyclopropyliden, Cyclobutyliden, Cyclopentyliden, Cyclohexyliden,
Cycloheptyliden und so weiter ein. Cyclopentyliden und Cyclohexyliden
sind besonders bevorzugt.
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Die
für R4 angeführte
Niederalkylgruppe schließt
gerade oder verzweigte Gruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie
etwa Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec-Butyl,
tert-Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, tert-Pentyl, Hexyl, 4-Methylpentyl,
1,1-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl, 2-Ethylbutyl und dergleichen
ein. Bevorzugt sind Methyl und Isobutyl. Die vorstehend angeführte Niederalkylgruppe kann
durch die folgende Arylgruppe, Cycloalkylgruppe oder aromatischen,
heterocyclischen Rest substituiert sein.
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Die
Arylgruppe schließt
Phenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl und so weiter ein. Besonders bevorzugt
ist Phenyl.
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Die
Cycloalkylgruppe schließt
bevorzugt C3-C6-Cycloalkyl,
zum Beispiel Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und
so weiter ein. Besonders bevorzugt ist Cyclohexyl.
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Der
aromatische heterocyclische Rest schließt heteromonocyclische Reste,
die als Ringelement jeweils wenigstens ein Heteroatom enthalten,
das aus der aus Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel bestehenden Gruppe
ausgewählt
ist, und die entsprechenden kondensierten heterocyclischen Reste
ein. Der heteromonocyclische Rest schließt Pyrrolyl, Furyl, Thienyl,
Oxazolyl, Thiazolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Pyridyl und dergleichen
ein, ist aber nicht darauf beschränkt. Der kondensierte heterocyclische
Rest schließt
Indolyl, Chinolyl, Benzothienyl, Benzofuryl, Indazo– lyl, Chinazolinyl,
Phthalazinyl, Chinoxalinyl und dergleichen ein, ist aber nicht darauf
beschränkt.
Besonders bevorzugt ist Indolyl.
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Bevorzugte
Beispiele der durch R4 ausgedrückten Niederalkylgruppe,
die durch Aryl, Cycloalkyl oder einen aromatischen heterocyclischen
Rest substituiert sein kann, sind Isobutyl, Benzyl, Cyclohexylmethyl
und Indol-3-ylmethyl.
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Repräsentative
Verbindungen der Formel (I) sind
N-(2-Naphthalinsulfonyl)-L-valyl-L-leucinal,
N-(4-Fluorphenylsulfonyl)-L-valyl-L-leucinal,
N-(4-Chlorphenylsulfonyl)-L-valyl-L-leucinal,
N-(4-Methylphenylsulfonyl)-L-valyl-L-leucinal,
N-(4-Fluorphenylsulfonyl)-L-valyl-L-phenylalaninal,
N-(2-Naphthalinsulfonyl)-L-valyl-L-phenylalaninal,
N-(4-Chlorphenylsulfonyl)-L-valyl-L-phenylalaninal,
N-(4-Methylphenylsulfonyl)-L-valyl-L-phenylalaninal,
N-(4-Chlorphenylsulfonyl)-L-valyl-L-tryptophanal,
N-(4-Fluorphenylsulfonyl)-L-valyl-L-cyclohexylalaninal,
N-(2-Naphthalinsulfonyl)-L-valyl-L-cyclohexylalaninal,
N-(4-Chlorphenylsulfonyl)-L-valyl-L-cyclohexylalaninal
und pharmazeutisch annehmbare Salze davon.
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Besonders
bevorzugt sind N-(4-Fluorphenylsulfonyl)-L-valyl-L-leucinal und
ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon.
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Das
pharmazeutisch annehmbare Salz der Verbindung der Formel (I) schließt Salze
mit anorganischen Basen, zum Beispiel Salze mit Alkalimetallsalzen
wie etwa Natrium, Kalium usw., Salze mit Erdalkalimetallen wie etwa
Calcium, Magnesium usw., Aluminiumsalz, Ammoniumsalz usw., Salze
mit organischen Basen wie etwa Trimethylamin, Pyridin, Picolin,
Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Dicyclohexylamin, N,N-Dibenzylethylendiamin
usw., Salze mit anorganischen Säuren
wie etwa Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Salpetersäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure
usw., Salze mit organischen Säuren
wie etwa Ameisensäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Fumarsäure,
Oxalsäure,
Weinsäure,
Maleinsäure,
Citronensäure,
Bernsteinsäure, Äpfelsäure, Methansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure usw.
und Salze mit Aminosäuren
wie etwa Arginin, Lysin, Ornithin, Asparaginsäure, Glutaminsäure und
so weiter ein.
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Der
bei der vorliegenden Erfindung verwendete prophylaktische und therapeuti– sche Wirkstoff
kann gegebenenfalls in jeder in der Technik bekannten Dosierungsform
bereitgestellt werden, die durch eine bekannte pharmazeutische Technologie
hergestellt werden kann, die zum Beispiel das Mischen oder Lösen der aktiven
Verbindung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder
Konstituens umfaßt.
Von derartigen Dosierungsformen schließt die orale Dosierungsform
zur Verwendung bei Menschen Pulver, Granulate, Tabletten, Kapseln,
Sirupe und andere flüssige
Zubereitungen ein. Pulver, Granulate, Tabletten und dergleichen können unter
Verwenden wahlfreier, pharmazeutisch geeigneter Träger hergestellt
werden, die für
feste Zubereitungen geeignet sind, wie etwa Arzneimittelträger (z.
B. Stärke,
Glucose, Fructose, Sucrose, Lactose usw.), Gleitmittel (z. B. Magnesiumstearat,
Calciumstearat usw.), Zerfallhilfsmittel (z. B. Stärke, kristalline
Cellulose usw.), Bindemittel (z. B. Stärke, Gummiarabicum usw.) und
so weiter. Eine derartige feste Zubereitung kann gegebenenfalls
mit einem Beschichtungsmittel (z. B. Gelatine, Sucrose usw.) oder
einer magensaftresistenten Beschichtung (z. B. Hydroxypropylmethylcellulosephthalat,
Methacrylcopolymere, Schellack usw.) beschichtet werden, so daß die aktive
Verbindung spezifisch im Darm freigesetzt werden kann. Zur Herstellung
von Sirupen und anderen Flüssigkeiten
können
verschiedene Additive wie etwa Stabilisatoren (z. B. Natriumedetat usw.),
Suspendiermittel (z. B. Gummiarabicum, Carmellose usw.), Korrigentien
(z. B. Einfachsirup, Glucose usw.), Duftstoffe usw, geeignet zugefügt werden.
Die Dosierungsform für
die nicht-orale, systemische Verabreichung schließt Injektionen,
Suppositorien usw. ein. Injektionen können durch Verwenden von Lösungsmitteln
(z. B. Wasser zur Injektion usw.), Stabilisatoren (z. B. Natriumedetat
usw.), Isotoniemitteln (z. B. Natriumchlorid, Glycerin, Mannit usw.),
pH-Kontrollmitteln (z. B. Salzsäure,
Citronensäure,
Natriumhydroxid usw.), Suspendiermitteln (z. B. Methylcellulose,
Natriumcarboxymethylcellulose usw.) und anderen geeigneten Additiven
hergestellt werden. Zur Herstellung eines Suppositoriums kann eine
Suppositoriumsgrundlage (z. B. Kakaobutter, Macrogol usw.) und dergleichen
geeignet verwendet werden.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete prophylaktische und therapeutische
Wirkstoff ist zur Prophylaxe und Behandlung einer Hirngewebeschädigung bei
warmblütigen
Tieren (z. B. Mensch, Rennmaus, Ratte, Maus, Kaninchen, Kuh, Schwein,
Hund, Katze) und dergleichen brauchbar. Die mit einer Hirngewebe schädigung verbundene
Krankheit schließt
eine Bluthochdruck-Enzephalopathie ein, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Die
Dosierung der Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes davon gemäß der vorliegenden
Erfindung hängt
von der Zielkrankheit, dem klinischen Zustand und anderen Patientenzuständen, dem
Verabreichungsweg und anderen Faktoren ab. Allgemein gesagt, kann
die beabsichtigte Wirkung bei einer allgemeinen Dosis von 1-1000
mg, vorzugsweise 10-500 mg zur oralen Verabreichung an einen erwachsenen
Patienten oder allgemein 0,1-300
mg, vorzugsweise 1-150 mg zur parenteralen Verabreichung an einen
erwachsenen Patienten ein- bis mehrmals täglich erzielt werden.
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Solange
es dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung nicht widerspricht,
kann der in der vorliegenden Erfindung verwendete prophylaktische
und therapeutische Wirkstoff in Verbindung mit anderen aktiven Bestandteilen
verabreicht werden. Die begleitenden Bestandteile, die insbesondere
verwendet werden können,
sind zerebrale Vasodilatatoren wie etwa Cinnarizin, Cyclandelat,
Pentoxyfyllin usw., zerebrale Stoffwechselaktivatoren wie etwa Meclofenoxathydrochlorid,
Liponsäure,
GABA usw., Antikoagulanzien wie etwa Heparinnatrium usw., Thrombolytika
wie etwa Urokinase usw., Blutplättchenaggregationshemmer
wie etwa Aspirin, Dipyridamol usw., Adrenokortikoide wie etwa Hydrocortison,
Dexamethason usw., hypertone Lösungen
wie etwa Lösungen
von Glycerin und Mannit, Blutdrucksenker wie etwa Reserpin, Hydralazinhydrochlorid
usw., Antibiotika wie etwa halbsynthetische Penicilline, Cephalosporine
usw. und Sedativa/Antikonvulsiva wie etwa Chlorpromazin, Diazepam,
Primidon, Carbamazepin usw.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele und Versuchsbeispiele sind dazu bestimmt, die
vorliegende Erfindung genauer zu veranschaulichen und sollten keinesfalls
als den Erfindungsumfang definierend aufgefaßt werden. In den folgenden
Beispielen und Versuchsbeispielen bedeutet Verbindung 1 N-(4-Fluorphenylsulfonyl)-L-valyl-L-leucinal. Beispiel
1 Tabletten
Verbindung
1 | 50
mg |
Lactose | 80
mg |
Stärke | 17
mg |
Magnesiumstearat | 3
mg |
kristalline
Cellulose | 10
mg |
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Unter
Verwenden der vorstehenden Materialbestandteile je Tablette wurden
durch ein eingeführtes pharmazeutisches
Verfahren Tabletten hergestellt. Wenn nötig können die Tabletten mit einer
herkömmlichen magensaftresistenten
Beschichtung (z. B. Hydroxypropylmethylcellulosephthalat), einer
Zuckerbeschichtung oder einem Film (z. B. Ethylcellulose) beschichtet
werden. Beispiel
2 Kapseln
Verbindung
1 | 75
mg |
Mannit | 75
mg |
Stärke | 17
mg |
Calciumstearat | 3
mg |
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Die
vorstehenden Materialbestandteile wurden gleichförmig gemischt, durch ein eingeführtes pharmazeutisches
Verfahren granuliert und in Hartkapselhüllen gefüllt. Wenn nötig kann das Granulat vor dem
Einfüllen
mit einer herkömmlichen
magensaftresistenten Beschichtung (z. B. Hydroxypropylmethylcellulosephthalat),
einer Zuckerbeschichtung oder einem Film (z. B. Ethylcellulose)
beschichtet werden. Beispiel
3 Parenterale
Suspension
Verbindung
1 | 750
mg |
Natriumcarboxymethylcellulose | 500
mg |
Wasser
zur Injektion zum Auffüllen
auf | 100
ml |
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Unter
Verwenden der vorstehenden Materialkomponenten wurde eine parenterale
Suspension durch ein eingeführtes,
steriles, pharmazeutisches Verfahren hergestellt.
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Testbeispiel 1 (zu Veranschauungszwecken,
nicht Teil der Erfindung)
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Wirkung auf eine ischämische Störung des
Gehirns
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Verfahren:
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Die
paarigen, gemeinsamen Halsarterien von Rennmäusen (männlich, Körpergewicht 60–80 g) wurden
unter Betäubung
freigelegt. Anschließend
wurden die Halsarterien mit Aneurysmaklammern im wachen Zustand
verschlossen, um den Blutstrom 10 Minuten anzuhalten. Die Ischämie wurde
durch Überprüfen des Stillstands
des Retinablutstroms mit einem Blutströmungsmeßgerät (Advance-Laserströmungsmeßgerät (ALF21N), Advance Co. Ltd.)
und Überwachen
der ischämischen
Symptome wie etwa Anfall, Kreiseln und Ptose bestätigt. Nach
dem Entfernen der Klammern wurde die Reperfusion mit dem Blutströmungsmeßgerät bestätigt. Fünf Tage
nach der Reperfusion wurde das Tier mit Ether betäubt und
mit Kochsalzlösung über die
linke Ventrikel zum Entfernen von Blut und weiter mit 4%igem Formaldehyd
zur Fixierung des Hirngewebes perfundiert. Das Gewebe wurde in Paraffin
eingebettet und es wurden dünne
Schnitte hergestellt und auf routinemäßige Weise mit Hämatoxylin-Eosin
angefärbt.
Die Nervenzellen in der Hippocampus-CA1-Region wurden unter einem
Lichtmikroskop betrachtet und die in einem Bereich von 1,0 mm der
Hippocampus-CA1-Region verbliebenen normalen Nervenzellen wurden
gezählt.
Getrennt wurde mittels des Wako-Kits „Apoptosis in situ Detection" (Wako Pure Chemical
Ind., Ltd.) die Apoptose in der in Paraffin eingebetteten Hirngewebeprobe
nachgewiesen und unter Verwenden des Lichtmikroskops wurden die
apoptotischen Nervenzellen im Bereich von 1,0 mm der Hippocampus-CA1-Region
gezählt.
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Bei
der normalen Gruppe wurden die gemeinsamen Halsarterien freigelegt,
aber es wurde keine Ischämie
eingeführt.
Als Testwirkstoff wurde eine wie in Beispiel 3 hergestellte parenterale
Suspension in einer Dosis von 100 mg Verbindung 1 je kg Körpergewicht
15 Minuten vor der Ischämie
intraperitoneal unmittelbar nach der Reperfusion und danach einmal
täglich
(Gruppe der Verabfolgung der Verbindung 1) verabfolgt. Bei der Kontrollgruppe
und normalen Gruppe wurde das in Beispiel 3 verwendete Konstituens ähnlich verabfolgt. Als
positive Kontrolle wurde Cbz-Val-Phe-H [MDL; S. C. Hong et al.,
Stroke, 25 (3), 663–669
(1994)], 100 mg/kg Körpergewicht, ähnlich verabfolgt
(Gruppe der Verabfolgung von MDL).
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Ergebnis:
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Die
Ergebnisse werden in 1 und 2 dargestellt.
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Die
Ischämie
verursachte eine bedeutende Abnahme der Zahl der normalen Nervenzellen
in der Hippocampus-CA1-Region und eine bedeutende Zunahme der Zahl
der apoptotischen Nervenzellen verglichen mit der normalen Gruppe.
Bei der Gruppe der Verabfolgung der Verbindung 1 wurde die durch
Ischämie
verursachte Abnahme der Zahl normaler Nervenzellen in der Hippocampus-CA1-Region bedeutend
gehemmt und die Zunahme der Zahl apoptotischer Nervenzellen wurde
ebenfalls bedeutend gehemmt. Bei der Gruppe der Verabfolgung von
MDL wurde eine geringe Hemmwirkung auf die Abnahme normaler Nervenzellen
oder die Zunahme apoptotischer Nervenzellen in der Hippocampus-CA1-Region
gefunden.
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Die
vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß verglichen mit MDL, die aktive
Verbindung 1 der vorliegenden Erfindung die Blut-Hirn-Schranke wirkungsvoller überwindet
und zum Schutz von Hirngewebe gegen eine Schädigung brauchbar ist.
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Testbeispiel 2
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Toxizitätsuntersuchung
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Verfahren:
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Fünf Wochen
alte Wister-Ratten (männlich,
Körpergewicht
80–105
g) wurde eine 3,3 gew./vol.-%ige Suspension der Verbindung 1 in
0,5 gew./vol.-%iger Carboxymethylcellulose in einer Dosis von 1000
mg als Verbindung 1 je kg Körpergewicht
gegeben. Die Ratten wurden auf den allgemeinen Zustand und das Verhalten
unmittelbar nach dem Dosieren, 1/4, 1/2, 1, 2, 3 und 5 Stunden nach dem Dosieren
und danach einmal täglich
14 Tage beobachtet. Das Körpergewicht
wurde vor dem Dosieren und 14 Tage lang nach dem Dosieren einmal
täglich
aufgezeichnet. Nach dem Töten
durch Ausbluten unter Etherbetäubung
nach 14 Tagen wurde eine Autopsie ausgeführt und die Organe wurden oberflächlich untersucht.
Die Kontrollgruppe erhielt 0,5 gew./vol.-%ige Carboxymethylcellulose.
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Ergebnisse:
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(1) Allgemeiner Zustand
und Verhalten
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Sowohl
die Kontrollgruppe als auch die Gruppe der Verabfolgung der Verbindung
1 zeigte beim allgemeinen Zustand oder Verhalten keine Änderung.
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(2) Körpergewicht
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Zwischen
der Kontrollgruppe und der Gruppe der Verabfolgung der Verbindung
1 wurde bei der Körpergewichtszunahme
kein Unterschied gefunden.
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(3) Autopsiebefunde
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Zwischen
der Kontrollgruppe und der Gruppe der Verabreichung der Verbindung
1 wurde bei den Autopsiebefunden kein Unterschied gefunden.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die
Verwendung des prophylaktischen und therapeutischen Wirkstoffs gemäß der vorliegenden
Erfindung ist zur Prophylaxe und Behandlung von aus einer Hirngewebeschädigung entstehenden
Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck-Enzephalopathie und so weiter
brauchbar. Weiterhin kann der Wirkstoff sicher bei der Prophylaxe
und Therapie einer sekundären
Hirngewebeschädigung
verwendet werden, die aus einer mit Hirntrauma, Hirnödem und
Hirntumor verbundenen Enzephalothlipsie entsteht.